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ESD-Schutzmaßnahmen
für die Montage von ESD-gefährdeten Bauteilen
A N e w L i g h t i n g E x p e r i e n c e
1 Einleitung
1.1 Erzeugung von elektrostatischen Ladungen durch Reibungselektrizität
Durch Reiben mit bestimmten Materialien tritt an nicht leitenden
Stoffen wie Harz, Glas, Kunststoff, eine Trennung von Ladungen auf, so dass die geriebenen Materialien unterschiedliche
Polaritäten aufweisen. Damit entstehen elektrostatische
Zustände, denn die Ladungen können sich wegen der isolierenden Wirkung der Stoffe nicht ausbreiten, wozu sie aber immer drängen.
Eine elektrische Ladung erzeugt in ihrer Umgebung, wenn sie sich nicht entladen kann, stets eine Gegenladung; man nennt diesen Vorgang Influenz.
Ein Ladungsfluss oder elektrischer Strom kommt aber nur zustande, wenn leitendes Material beteiligt ist oder wenn die
Energie der Ladungen (das elektrostatische Feld) so hoch ist, dass ein Entladungsfunke entsteht.
Beispiele zur Erzeugung von elektrostatischen Ladungen:
• Herabfallender Regen in Luft
• Gehen auf Kunststoffböden
• An-/Ausziehen von kunststoffhaltigen Kleidungsstücken
1.2 Beispiele typischer elektrostatischer
Spannungen
Bewegung am Arbeitsplatz
Laufen über Kunststoffboden
Laufen über Teppich
Entfernen von Luftposterverpackungen
Relative Luftfeuchtigkeit
10 % 40 % 55 %
6000 V 800 V 400 V
12000 V 5000 V 3000 V
35000 V 15000 V 7500 V
26000 V 20000 V 7000 V
1.3 Elektrostatische Ladungsverschiebung
+
+
+
+
Elektrostatisches
Feld
Aufgeladener Gegenstand mit positiver Ladung, z. B. Kunststoffrohr
Metallischer Leiter mit LEDs, z. B. High Power
+
Metallische Leiter sind beispielsweise elektrische Kontaktstellen,
Leiterbahnen, Bonddrähte oder Leadframes.
1.4 Elektrostatische Entladung
Fall 1: Das elektrostatische Feld ist so groß, dass es zur
Entladung unter Funkenbildung kommt.
Fall 2: Die Aufladungen werden schlagartig durch Zuführung von freien Ladungsträgern ausgeglichen.
Entladung
+
+
+
+
Elektrostatisches
Feld
E =
Spannung (U)
Abstand
Ausgleichspotenzial
+
Achtung
LED-Chips und ICs können bereits durch kleine elektrostatische
Spannungen zerstört werden.
2 Allgemeine Empfehlungen
2.1 Für Arbeiten in Elektronikschutzzonen
• Aufenthalt in Elektronikschutzzonen (EPA) ist nur in zugelassener Ausstattung mit entsprechendem Schutzkittel, ableitfähigem Schuhwerk und/oder Handgelenkband gestattet.
• Besucher sind auf die Schutzmaßnahmen aufmerksam zu machen. Sie dürfen Schutzzonen nur in o. g. Ausstattung betreten.
• "Harte" Entladungen, z. B. Ablegen auf eine Metallfolie/
-platte, ist unbedingt zu vermeiden.
• Für elektrostatisch empfindliche Bauteile gilt:
– Teile nur mit ableitfähigem Material in Berührung bringen, damit evtl. Aufladungen "sanft" abfließen
(kontrollierter Potentialausgleich).
– Bauteile nicht in der Nähe von aufgeladenen, bzw.
aufladbaren Gegenständen verarbeiten.
– Nur geeignete Werkzeuge, Geräte und Materialien benutzen.
– Vorhandene Klebestreifen aufschneiden und nicht zerreißen.
– Ableitfähige Handschuhe oder Fingerlinge verwenden.
– Die Bauteile dürfen aus den ESD-Schutzzonen nur in normgerechter Verpackung oder Transportbehältern transportiert werden.
Vossloh-Schwabe Deutschland GmbH
Hohe Steinert 8 · D-58509 Lüdenscheid · Telefon: +49 (0) 23 51/101-0 · Fax: +49 (0) 23 51/101-217 + -384 · www.vossloh-schwabe.com
ESD-Schutzmaßnahmen
für die Montage von ESD-gefährdeten Bauteilen
2.2 Für Einzelarbeitsplätze (ESD-Inseln), beim technischen Kundendienst und auf
Montagebaustellen
Zusätzlich gilt:
• Ableitfähige Arbeitskleidung tragen.
• Stets geerdetes Handgelenkband anlegen. Beim technischen Kundendienst ist die Arbeitsmatte und der Service-
Koffer miteinander zu verbinden und zu erden (ständiger
Potenzialausgleich). Hat das zu reparierende Gerät ein leitfähiges Gehäuse, sind die Matte, der Koffer und das
Handgelenkband mit diesem zu verbinden.
• Betroffene Bauteile niemals außerhalb der "ESD-Insel" der
Verpackung oder dem Transportbehälter entnehmen.
• Werden Transportwagen benötigt, sind ableitfähige
Wagen zu verwenden und in den Poteztialausgleich miteinzubeziehen. In Parkpositionen auf nicht ableitfähigem
Boden sind die Transportwagen zu erden.
2.3 Zur Prüfung und Reparatur von
ESD-gefährdeten Baugruppen
• Prüfadapter müssen beim Kontaktieren spannungsfrei sein und dürfen keine elektrostatisch aufladbare Umgebung
(z. B. Plexiglasblenden) haben.
• Prüffassungen müssen beim Stecken oder Ziehen von
ESD-empfindlichen Bauteilen spannungsfrei sein.
• Prüfgeräte dürfen weder beim Ein- noch Ausschalten
Spannungsspitzen erzeugen.
• Alle unbenutzten Eingänge sollten entweder mit der
Versorgungsspannung oder mit dem Bezugspotenzial verbunden sein. Entsprechende Angaben in den technischen Unterlagen sind zu beachten.
• Signalspannungen dürfen an Eingänge erst mit oder nach dem Einschalten der Versorgungsspannung angelegt werden. Sie müssen vor oder mit dem Abschalten der
Versorgungsspannung abgeschaltet werden.
• Lötkolben und Endlötgeräte müssen mit geerdeten Spitzen ausgestattet sein. Es dürfen keine Spannungsspitzen durch
Regler oder die Netzspannung entstehen.
• Kältespray darf nur verwendet werden, wenn sich das zu testende Bauteil im Testadapter mit Ausgleichspotenzial befindet.
3 Warnhinweise in einer Elektronikschutzzone
EPA (ESD-Protected-Area)
4 Normen
4.1 DIN EN 61340-5-1
Elektrostatik – Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene: Allgemeine Anforderungen
4.2 DIN EN 61340-5-2
Elektrostatik – Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene: Benutzerhandbuch
4.3 DIN IEC 61340-4-1
Elektrostatik – Teil 4-1: Standard-Prüfverfahren für spezielle
Anwendungen – elektrischer Widerstand von Bodenbelägen und verlegten Fußböden
4.4 ANSI/ESD S.20.20-1999
ESD Association standard for the development of an electrostatic discharge control program
Vossloh-Schwabe Deutschland GmbH
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