Elektronik II (F2) Kapitel 2: Simulation im stationären Betrieb G. Kemnitz Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 1/94 Inhalt F2: Simulation im stationären Betrieb Simulationsarten Arbeitspunkt 2.1 Brückenschaltung 2.2 RD-Schaltung 2.3 Transistorschaltung 3.1 3.2 3.3 3.4 Kennlinie Diode Bipolartransistor MOS-Transistor Transistorverstärker 3.5 Operationsverstärkerschaltung Transferfunktion 4.1 Kleinsignalverhalten 4.2 Vierpole 4.3 Simulationionsart .tf 4.4 Transfergatter Bauteiltoleranzen 5.1 Sensivitätsanalyse 5.2 Monte-Carlo-Simulation 5.3 Worst-Case-Analyse 5.4 E-Reihe G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 2/94 1. Simulationsarten Simulationsarten G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 3/94 1. Simulationsarten Schaltungssimulation Simulation ist ein wichtiges Hilfsmittel für den Entwurf und vor allem für die Kontrolle des Entwurfsergebnisses. Bei richtiger Anwendung nimmt sie dem Entwerfer viel Arbeit ab. Im Vergleich zum Bleistift-und-Papier-Entwurf: lassen sich mit weniger Aufwand viel mehr Lösungsvarianten mit genaueren Modellen untersuchen. Es ist aber schwerer zu erkennen, warum was wie funktioniert. Im Vergleich zu Versuchsaufbauten können mit weniger Aufwand mehr Varianten untersucht und z.B. auch Toleranzen berücksichtigt werden. Es sind jedoch keine Aussagen über in den Modellen unberücksichtigte Eigenschaften, z.B. die Wirkung unberücksichtigter parasitärer Kapazitäten, möglich. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 4/94 1. Simulationsarten Simulation mit LTspice Spice wurde ursprünglich am Electrical Engineering and Computer Sciences (EECS) Fachbereich der University of California in Berkeley entwickelt und steht heute im Quellcode in Version 3f5 zur allgemeinen Verfügung. LTspice ist eine kostenlose Software des Halbleiterherstellers Linear Technology zur Schaltungssimulation. Es basiert auf Spice, ist dazu kompatibel und besonders zur Simulation von Schaltnetzteilen geeignet1 . Download: http://www.linear.com/designtools/software/ Bedienung, Kommandos und Modelle: scad3.pdf zum Nachschlagen: http://www.ecircuitcenter.com/SPICEsummary.htm 1 Quelle Wikipedia G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 5/94 1. Simulationsarten Schaltungsberechnung im stationären Zustand OP (Operational Point) Berechnung der Spannungen und Ströme im stationären Zustand (Arbeitspunkt). DC-Sweep (Direct Current Sweep) Berechnung stationärer Übertragungsfunktionen. TR (TRansfer function) Ein- und Ausgangswiderstand sowie Verstärkung der linearisierten Kleinsignalersatzschaltung. Bei diesen Simulationsarten können mit der Step-Funktion Varianten von Parameterwerten und Modellen simuliert, Worst-Case- und Monte-Carlo-Simulation mit vorgegebenen Verteilungen für toleranzbehaftete Parameter durchgeführt, die berechneten Werte graphisch dargestellt werden, ... G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 6/94 1. Simulationsarten Zeitveränderliche Spannungen und Ströme Einbeziehung kapazitiver Ströme und Induktionsspannungen. AC (Alternate Current): Simulation im Frequenzraum. Setzt Linearität voraus und berechnet Amplituden- und Phasenfrequenzgänge. noise (Rauschen) Berechnung der Rauschspannungen und Rauschströme als Funktion der Frequenz oder für einen Frequenzbereich. trans (TRANSition) Zeitdiskrete Berechnung der Signalverläufe für beliebige Eingabesignalverläufe und auch für nichtlineare Schaltungen. four (FOURier transformation) Berechnung der Spektren von Signalverläufen bei der zeitdiskreten Simulation. Auch diese Simulationen können mit Parameter- und Modellvarianten, streuenden Parametern, ... durchgeführt werden. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 7/94 1. Simulationsarten Spice-Basismodell Führender Buchstabe von Bauteilbezeichnern beschreibt den Typ: A spezielle Funktionen N Leitungsname (LTspice) B programmierbare Quelle M MOSFET C Kapazität O gedämpfte Leitung D Diode Q Bipolartransistor E spg.-gesteuerte Spg.-quelle R Widerstand F stromgest. Stromquelle S spannungsgest. Schalter G spg.-gest. Stromquelle T ungedämpfte Leitung H stromgest. Spg.-quelle U homogene RC-Leitung I Stromquelle V Spannungsquelle J Sperrschicht-FET W stromgest. Schalter K Gegeninduktivität X Teilschaltung L Induktivität Z MESFET Transistor G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 8/94 2. Arbeitspunkt Arbeitspunkt G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 9/94 2. Arbeitspunkt Linearisierung im Arbeitspunkt Stückenweise lineare Annäherung I Annäherung durch die Tangente im Arbeitspunkt ArbeitsI punkt U linearisierte Teilbereiche U Tangente Die Schaltungsanalyse basiert physikalisch auf den kirchhoschen Sätzen und mathematisch auf der Lösung von linearen Gleichungssystemen. In Elektronik I wurden nichtlineare Zweipolkennlinien stückweise linear angenähert. Spice nähert nichtlineare Kennlinien durch die Tangente im Arbeitspunkt an, sucht dazu mit einem Iterationsverfahren den Arbeitspunkt und führt so die Analyse auf die eines linearen Systems zurück. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 10/94 2. Arbeitspunkt Die folgenden Unterabschnitte zeigen an drei Beispielen Ersatzwiderstandsbestimmung einer Brückenschaltung aus Widerständen, bereichsabhängige Bestimmung der Ersatzschaltung einer Schaltung aus Widerständen und Dioden und einem Transistorverstärker wie bisher (d.h. in Elektronik I) die Spannungen und Ströme im stationären Zustand (d.h. der Arbeitspunkt) abgeschätzt wurden und wie sich dieselben Aufgaben mit dem Simulator lösen lassen. Die Beispiele dienen gleichzeitig zur Wiederholung einiger Grundtechniken der Schaltungsanalyse aus dem Werkzeugkasten von Elektronik I, die weiterhin für die Überschläge benötigt werden: Widerstände zusammenfassen, Zweipolvereinfachung, Spannungsteiler, Überlagerungsprinzip und das Dioden- und Bipolartransistormodell. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 11/94 2. Arbeitspunkt 1. Brückenschaltung Brückenschaltung G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 12/94 2. Arbeitspunkt 1. Brückenschaltung Matlab vs. Analyse mit Spice In Elektronik I gab es im Abschnitt HandR1 werkszeug, Widerstandsnetzwerke das Rges ? Beispiel Gesamtwiderstand Brückenschaltung. In dieser Schaltung gibt es R4 keine Widerstände, durch die derselbe Strom ieÿt oder über denen dieselbe Spannung abfällt. Einfache ZusammenK1 fassung nicht möglich! Die einzige Lösung im Werkzeugkasten war die Erweiterung um eine Quelle zur Einspeisung einer Spannung, Aufstellen von 6 Gleichungen und die Berechnung des Gesamtstroms mit Matlab. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) I1 R1 U1 I3 K2 I4 R4 R2 U2 M3 K3 I5 R5 U5 U3 M2 Rges = R3 R5 I2 M1 R3 U4 R2 Iges Uges Uges Iges 8. April 2016 13/94 2. Arbeitspunkt 1. Brückenschaltung K1 Iges K1 : −I1 − I2 + Iges K2 : K3 : I1 − I3 − I4 I2 + I3 − I5 = 0 = 0 = 0 M1 : −R1 · I1 + R2 · I2 − R3 · I3 M2 : −R4 · I4 + R3 · I3 + R5 · I5 M3 : −R5 · I5 − R2 · I2 I1 R1 U1 I3 K2 I4 = 0 R4 = 0 = −Uges I2 M1 R2 U2 M3 K3 I5 R5 U5 U3 R3 U4 M2 Rges = Uges Uges Iges In LTspice wird die Schaltung graphisch wie in der Abbildung mit Bauteilwerten eingegeben, als Simulationsart .op ausgewählt und die Simulation gestartet. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 14/94 2. Arbeitspunkt 1. Brückenschaltung Alle Knoten müssen eine Gleichspannungsverbindung zu Masse haben. Die graphische Eingabe wird in eine Netzliste umgerechnet. Netzliste: R1 K1 K2 9kOhm R2 K2 0 1kOhm R3 K1 K3 1kOhm R4 K3 0 9kOhm R5 K3 K2 2kOhm V_Uges K1 0 10V .op Spalte 1: Bauteilname; Spalte 2-3: Knoten; Spalte 4: Parameterwert. .op (Operational Point) Simulationskommando für Arbeitspunktberechnung. Der erste Buchstabe des Bauteilnamens beschreibt den Typ: R<name> Widerstand V<name> Spannungsquelle Die Angabe der Maÿeinheiten Ohm, V, ... hinter den Parametern ist nicht zwingend. Verbindungen, die im Schaltplan keinen Namen haben, erhalten die Netzlistennamen: N000, N001, ... G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 15/94 2. Arbeitspunkt 1. Brückenschaltung Simulationsergebnis Potentiale aller Knoten in Volt V(k1): 10 V(k2): 2.89474 V(k3): 7.10526 Ströme durch alle Bauteile in A: I(R5): 0.00210526 Probe: V(k2)/I(R2) I(R4): 0.000789474 muss z.B. 1 kΩ sein: I(R3): 0.00289474 V(k2) 2.89474 V = 0.00289474 I(R2): 0.00289474 I(R2) A √ I(R1): 0.000789474 = 1 kΩ I(V_uges): -0.00368421 Gesuchter Gesamtwiderstand: Uges 10 V Rges = = = 3, 45 kΩ −I (V_uges) 3, 684 mA G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 16/94 2. Arbeitspunkt 2. RD-Schaltung RD-Schaltung G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 17/94 2. Arbeitspunkt 2. RD-Schaltung Funktioniert auch mit nichtlinearen Bauteilen Beispiel zur Wiederholung der Überschläge aus Elektronik I: Uges R1 9k D1 R3 1k D2 R2 1k R4 9k Gültigkeitsbereich vereinfachter Zweipol: Ersatzschaltungen mit dem vereinfachten Diodenmodell D1, D2 aus D1 aus, D2 ein D1 ein, D2 aus Uges Uges R1 R3 R1 R3 Uges 9k 1k 9k 1k UF UF R1 R3 9k 1k R2 1k R4 9k sonst (R1 + R2 ) k (R3 + R4 ) Beide Dioden ein oder eine Diode im Duchbruchbereich ist nicht möglich. R2 1k R1 R1 +R2 R4 9k 3 F − R3R+R > UUges 4 (R1 k R3 )+ (R2 k R4 ) 2 − ( R2R+R 4 R1 R1 +R3 ) G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) · UF R2 1k R3 R3 +R4 R4 9k 1 − R1R+R > 2 UF Uges (R1 k R3 )+ (R2 k R4 ) 1 − ( R1R+R 3 R2 R2 +R4 ) · UF 8. April 2016 18/94 2. Arbeitspunkt 2. RD-Schaltung Wie kann man das alles so schnell im Kopf überschlagen? Mit stark vereinfachten Bauteilmodellen und einem gut aufeinander abgestimmten Werkzeugkasten. Diodenmodell: ID −UBR (2) (1) UF (3) UD (1) Durchlassbereich ID > 0 ID (2) Durchbruchbereich ID ID < 0 ID = 0 (3) Sperrbereich UF UBR Warum sind die anderen Arbeitsbereichskombinationen beide Dioden ein, eine oder beide Dioden im Durchbruchbereich ausgeschlossen2 ? 2 Ersatzschaltung aus nur den beiden Dioden für diese Fälle zeichnen. Bedingungen mit einzeichnen und Widerspruch erkennen, z.B. dass die Spannung über den Dioden nicht gleichzeitig G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) UF und −UF sein kann. 8. April 2016 19/94 2. Arbeitspunkt Vereinfachung Widerstandsnetzwerke: Reihenschaltung: R1 9k Widerstände addieren R2 Parallelschaltung: 1k Kehrwerte addieren 2. RD-Schaltung R12 10k R12 10k Zweipolvereinfachung: Jeder lineare R1 R3 Zweipol ist mit 9k 1k UF einer Quelle Rers und einem R2 R4 U0 Widerstand 1k 9k nachbildbar. IR1 = 10UkΩ Der Ersatzwiderstand IR2 = 10UkΩ ist der des Zweipols, wenn alle Quellenwert auf null gesetzt werden. Die Spannung der Ersatzquelle ist die Leerlaufspannung des Zweipols. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) F R1234 5k R34 10k R1 R3 R2 R4 Rers I0 R1 9k UF R3 1k U0 F R2 1k I0 R4 9k 8. April 2016 20/94 2. Arbeitspunkt 2. RD-Schaltung Bestimmung des Verhaltens durch Simulation Schaltung mit einer zusätzlichen Spannungsquelle in den Simulator eingegeben und mit .op Arbeitspunkt bestimmen. Iges 0,6 mA 0,4 mA 0,2 mA Iges 0 -0,2 mA -0,4 mA -0,6 mA -1,5 V -1 V -0,5 V 0 0,5 V G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) Uges 8. April 2016 21/94 2. Arbeitspunkt Iges 2. RD-Schaltung 0,6 mA 0,4 mA 0,2 mA Iges 0 -0,2 mA -0,4 mA -0,6 mA -1,5 V -1 V -0,5 V 0 0,5 V Uges Im Beispiel ist die Quellenspannung der Parameter U, der in der .step-Anweisung die Werte -1,5V bis 1,5V in 0,1V-Schritten durchläuft. Rechts ist der Gesamtstrom in Abhängigkeit von der Spannung dargestellt. Die drei vorhergesagten Bereiche sind erkennbar. Kontrollfrage für das Selbststudium: Schätzen Sie aus der Abbildung rechts Uges = U0 + Rers · Iges (linearisierte Näherung) für alle drei Bereich ab und Vergleichen Sie die Ergebnisse mit denen auf Folie 4. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 22/94 2. Arbeitspunkt 3. Transistorschaltung Transistorschaltung G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 23/94 2. Arbeitspunkt 3. Transistorschaltung Arbeitspunkt einer Transistorschaltung In der nachfolgenden Schaltung vergröÿert Ua die Spannung über RB , darüber IB , darüber IRC , was wiederum Ua verringert (Spannungsgegenkopplung). Wie stark beeinusst eine Schwankung von β = 100...300 die Ausgangsspannung im Arbeitspunkt? UV = 5 V RC 1k RB Transistorersatzschaltung im Normalbetrieb C C B 100 k Ersatzschaltung für den Überschlag RB RC IB B Ua UV E E UBEF ≈ 0,7 V β · IB Ua Ua −UBEF ; RB IB = Ua = UV − (β + 1) · RC · G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) Ua −UBEF RB 8. April 2016 24/94 2. Arbeitspunkt UV = 5 V RC 1k RB 100 k Ua 3. Transistorschaltung Transistorersatzschaltung im Normalbetrieb C C B Ersatzschaltung für den Überschlag RB UV RC IB B E E Ua = (β+1)·RC Ua · 1 + = RB = Ua = UBEF ≈ 0,7 V UV − (β + 1) · RC · UV + (β+1)·RC RB Ua β · IB Ua −UBEF RB · UBEF C UV −UBEF + 1+ (β+1)·R · UBEF RB UV −UBEF (β+1)·RC 1+ R + UBEF = B mit UV = 5 V, UBEF = 0,7 V, Ua = RB RC = 100 und β = 100...300: 4, 3 V + 0,7 V ≈ 1, 8 . . . 2, 9 V 2...4 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 25/94 2. Arbeitspunkt 3. Transistorschaltung Dieselbe Abschätzung per Simulation Ua 2,6 V 2,4 V 2,2 V 2,0 V 1,8 V 100 Mit 150 200 250 β 300 1 strebt Ua gegen UBEF (siehe Folie zuvor). Mit RB ≤ 10 · RC hätte β kaum noch Einuss auf den Arbeitspunkt, aber Ua ≈ UBEF ist zu klein. Wie könnte man den Wert, gegen den Ua mit für β → ∞ strebt, auf ≈ 3 · UBEF vergröÿern? β·RC RB G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 26/94 2. Arbeitspunkt 3. Transistorschaltung Ein Widerstand von der Basis zur Masse reduziert bei gleicher Ausgangsspannung Ua den Basisstrom, so dass sich eine höhere Ausgangsspannung Ua einstellen wird. Aufgabe: Suche eines geeigneten Basisspannungsteilers, der für β = 100 . . . 300 Ua = 2, 5 V ± 5% einstellt. 2,7 V Ua 2,6 V 2,5 V 2,4 V 100 150 200 250 β 300 Wenn etwa bekannt ist, wie sich RB1 und RB2 auf Ua auswirken, mit ca. 10 Simulationsversuchen lösbar. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 27/94 2. Arbeitspunkt 3. Transistorschaltung 2,6 V Ua 2,4 V 2,2 V 2,0 V 0◦ C 20◦ C 40◦ C 60◦ C T 100◦ C Mit Simulationen lassen sich viele Schaltungsvarianten ausprobieren. Man kann ohne groÿen Zusatzaufwand die Fragestellung erweitern. Bleibt der Arbeitspunkt innerhalb des vorgesehenen Temperaturbereichs und im gesamten Toleranzbereich der Transistorparameter und der anderen Bauteilparamter im vorgegeben Toleranzbereich? G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 28/94 3. Kennlinie Kennlinie G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 29/94 3. Kennlinie Kennlinienberechnung (DC Sweep) Kennlinien beschreibt den Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgabegröÿen von Bauteilen und Schaltungen. Ein DC Sweep berechnet die Kennlinie für quasi-stationäre Eingaben, d.h. für so langsame Eingabeänderungen, dass alle kapazitiven Ströme und alle Spannungsabfälle über Induktivitäten vernachlässigt werden können. Es werden die Kennlinien der Modelle für echte Bauteile (Diode, Bipolar- und MOS-Transistor) und eine Transistorschaltung simuliert und mit den bisherigen Modellrechnungen verglichen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 30/94 3. Kennlinie 1. Diode Diode G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 31/94 3. Kennlinie 1. Diode Diodenkennlinie (Kleinsignaldiode 1N4148) 30 mA ID ID UD 25 mA 20 mA 15 mA 10 mA 5 mA 0 450 mV 550 mV 650 mV 750 mV UD Wiederhole für V1 von 450mV bis 750mV in 10mV-Schritten Berechne alle Ströme und Spannungen Eine reale Diode verhält sich oenbar anders als unser bisheriges vereinfachtes Modell mit den drei linearen Kennlinienästen für Durchlass-, Sperr- und Durchbruchbereich. Sieht eher wie eine Exponentialfunktion aus (siehe später Foliensatz F3). G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 32/94 3. Kennlinie 1. Diode Simulation des Durchbruchverhaltens Das Simulationsmodell der Diode 1N4148 hat keinen Durchbruchbereich. Der Diodenstrom steigt bei Überschreitung der zulässigen Sperrspannungen nicht nennenswert an (Ausprobieren!). Einen Durchbruchbereich haben nur die mitgelieferten Z-Dioden-Modelle: 0,5 A 0,25 A ID 0 -0,25 A Bauteilmodelle vor/bei der auf Plausibilität prüfen! -0,5 A -8 V -6 V -4 V -2 V 0 Simulation UD G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 33/94 3. Kennlinie 1. Diode Woher bekommt man die Bauteilmodelle? Die im Praktikum verwendete Schottky-Diode BAT43 fehlt z.B. in der LTspice-Bibliothek. Unter dem Suchbegri spice model BAT43 ndet man im Internet unter http://www.ee.siue.edu/ ...DIODE_ST_10.lib folgende Beschreibung: ************************************************** * Model name : BAT43 * Description : Small Signal Schottky Diode * Package type : DO35 *************************************************** .MODEL BAT43 D IS=480.77E-6 N=4.9950 RS=40.150E-3 + IKF=20.507 EG=.69 XTI=2 CJO=13.698E-12 M=.50005 + VJ=.38464 ISR=10.010E-21 FC=0.5 NR=4.9950 TT=0 Speichern als BAT43.lib im Arbeitsverzeichnis von LTspice. Einbinden mit einer include-Anweisung. Die Bedeutung der Parameter siehe später Foliensatz F3. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 34/94 3. Kennlinie 1. Diode In einem Include-File können viele Modelle, aber auch die Spice-Anweisungen, die sonst mit in das Bild geschrieben werden, stehen. Wenn kein Bauteil im Internet zu nden ist, Modell selbst entwickeln: aus Angaben in Datenblättern oder durch Messen der Kennlinie und Parameteranpassung. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 35/94 3. Kennlinie 1. Diode Für Dioden unterstützt der Simulator auÿer dem physikalischen Modell (siehe später Foliensatz F3) ein empirisches Modell, dass dem bisher verwendeten ähnelt. Anstieg: Ron ID Parameter Epsilon zur Abrundung Vrev Anstieg Roff Vfwd UD Anstieg: Rrev Kennlinienparameter: Vfwd Flussspannung, Vrev Durchbruchspannung; R... Ersatzwiderstände für alle drei Kennlinienäste; Epsilon Parameter zur empirischen Abrundung der Übergänge zwischen den Bereichen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 36/94 3. Kennlinie 1. Diode 100 mA UD 80 mA 60 mA 40 mA 20 mA 0 450 mV 600 mV 700 mV ID Für die Diode sind drei Modelle mit den Namen 1 bis 3 vereinbart, die mit der Step-Funktion nacheinander simuliert werden: 1 Flussspannung 0,7 V, alle anderen Parameter Standardwerte. 2 Flussspannung 0,65 V und 1 Ω Durchlasswiderstand. 3 Flussspannung 0,55 V plus Abrundung. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 37/94 3. Kennlinie 1. Diode Einige Schlussfolgerungen Das bisherige Diodenmodell aus Elektronik I nähert die Strom-Spannungs-Beziehung einer Diode nur sehr grob an. Genauere Schaltungsberechnungen verlangen genauere Modelle mit mehr Parametern. Simulationsmodelle berücksichtigen u.U. nur die für die Zielanwendung wesentlichen Eigenschaften (im Beispiel keinen Durchbruchbereich). Deshalb ist es wichtig, die Ergebnisse einer Schaltungssimulation auf Plausibilität zu prüfen, d.h. zusätzlich Überschläge durchzuführen. Ein Bauteilmodell hat ein parametrisiertes Grundmodell, dessen Parameter so eingestellt werden, dass das simulierte Verhalten gut mit dem an einem echten Bauteil messbaren Verhalten übereinstimmt. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 38/94 3. Kennlinie 2. Bipolartransistor Bipolartransistor G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 39/94 3. Kennlinie 2. Bipolartransistor Transistorkennlinie 1 mA IB 100 µA 10 µA 1 µA UCE = 2 V UCE = 10 V 100 nA Wiederhole für UCE ∈ {2V, 10V } Wiederhole für UBE = 500 mV bis 800 mV Berechnung aller Ströme und Spannungen 500 mV 600 mV 700 mV 800 mV UBE Der Basisstrom verhält sich gegenüber der Basis-EmitterSpannung wie im physikalischen Diodenmodell. Für geringe Basisströme e-Funktion. Die Kennlinien für unterschiedliche UCE liegen fast übereinander, d.h. kaum Abhängigkeit von UCE . G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 40/94 3. Kennlinie 2. Bipolartransistor 1A IC 100 mA UCE = 0, 25 V UCE = 2 V UCE = 10 V 10 mA 1 mA 10 µA 100 µA 1 mA IB Bis IB ≈ 100 µA verhält sich der Kollektorstrom näherungsweise proportional zum Basisstrom. Ab IB ≈ 100 µA nimmt die Verstärkung deutlich ab. Für UCE ≈ 250 mV geht der Transistor ab IB ≈ 300 µA in die Übersteuerung (kaum Zunahme von IC mit IB ). Die Verstärkung nimmt mit UCE zu. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 41/94 3. Kennlinie 2. Bipolartransistor Schlussfolgerungen Das bisherige verwendete Bipolartransistormodell unterstellt, damit die Schaltungsberechnung einfach bleibt, im Normalbetrieb eine Basis-Emitter-Flussspannung von ≈ 0, 7 V ± 20% und eine Stromverstärkung von ≈ 200 ± 50%. Die Simulation veranschaulicht, dass die groÿen Toleranzen von β und UBEF des bisherigen Modells aus Elektronik I keine zufälligen Streuungen sind, sondern überwiegend Abhängigkeiten vom Basisstrom und von der Kollektor-Emitter-Spannung. Mit mehr Parametern und mehr Rechenaufwand lässt sich ein Bipolartransistor viel genauer modellieren. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 42/94 3. Kennlinie 3. MOS-Transistor MOS-Transistor G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 43/94 3. Kennlinie 3. MOS-Transistor Kennlinie einen MOS-Transistors 800 mA ID UGS = 5 V aktiver Bereich 600 mA UGS = 4 V 400 mA 200 mA UGS = 3 V Einschnürbereich 0 0V 1V 2V 3V UDS 5V Bisher verwendete Kennliniengleichung: 0 ID = K · (UGS − Uth ) · UDS − (UGS −Uth )2 Sperrbereich 2 UDS 2 2 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) aktiver Bereich Einschnürbereich 8. April 2016 44/94 3. Kennlinie 3. MOS-Transistor Nach der Kennliniengleichung lassen sich die beiden Modellparameter (K Steilheit, Uth Einschaltspannung) am besten im Einschnürbereich aus dem Zusammenhang r K · (UGS − Uth ) 2 abschätzen, weil da ID = 6 f (UDS ). Die nachfolgende Simulation p ID = zeigt, dass das auch ungefähr so gilt. √ ID √ 800 mA ID 800 mA 600 mA Geradenannäherung 400 mA √ ID ID 200 mA 0 1,5 V 600 √ 400 √ 200 √ mA mA mA 0 2,5 V 3,5 V 4,5 V Für UDS = 3 V und 4 V ergibt die Simulation denselben Verlauf. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 45/94 3. Kennlinie 3. MOS-Transistor Die Wurzel aus dem Drainstrom r K · (UGS − Uth ) 2 p ID = hat die Geradengleichung: p ID = 0, 3 √ mA · (UGS − 1, 6 V) V Daraus ergibt sich für die Steilheit K ≈ 114 und die Einschaltspannung: mA V2 Uth = 1, 6 V Das in Elektronik I verwendete Modell ähnelt dem implementierten Spice-Modell zumindest für den Beispieltransistor und im Vergleich zum Dioden- und Bipolartransistormodell sehr. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 46/94 3. Kennlinie 3. MOS-Transistor Simulation eines CMOS-Inverters 5V Ue 4V 3V 2V 1V 0V 0V 1V 2V 3V 4V 5V Ua Man kann die Modellparameter vorgeben und damit beliebige Schaltungen simulieren. Der Parameter VTO ist die Einschaltspannung Uth , Kp die Steilheit K und Lambda ein weiterer Parameter, dessen Bedeutung erst mit dem physikalischen Modell auf Foliensatz F4 behandelt wird. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 47/94 3. Kennlinie 4. Transistorverstärker Transistorverstärker G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 48/94 3. Kennlinie 4. Transistorverstärker Kennlinie eines Transistorverstärkers Beispiel sei die Transistorschaltung von Folie 26 erweitert um einen Eingang zu einem Verstärker: RB1 UV = 5 V RC RB2 1k 7,5 k 18 k Ua Ue IB Ua Ersatzschaltung für Überschläge Ue RB1 RB2 IB UBEF ≈ 0,7 V β · IB Ue Ua UBEF + − RB1 RB2 RB1 k RB2 RC · (Ua − UBEF ) = UV − RC · β · IB − RB2 = G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) UV RC Ua (1) (2) 8. April 2016 49/94 3. Kennlinie 4. Transistorverstärker Wiederholung Helmholtzsches Überlagerungsprinzip Das Gleichungssystem ist nach Ua = f (Ue ) auösbar... Übernächste Folie Bestimmung von Ua = f (Ue , β) per Simulation. Wie kann man die erste Gl. IB = ... im Kopf aufstellen? Nach dem Helmholtzschen Überlagerungsprinzip. RB1 IB2 = UBEF − RB1 kRB2 IB Ue UBEF Ua RB1 Ue RB2 RB2 RB1 IB1 = RB2 Ue RB1 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) UBEF RB1 IB3 = Ua RB2 RB2 Ua 8. April 2016 50/94 3. Kennlinie Ue RB1 + Ua RB2 IB = Ua = UV − RC · 4. Transistorverstärker UBEF − RB1 kRB2 BEF ) β · IB − RC ·(URa −U B2 RB1 UV = 5 V RC RB2 1k 7,5 k 18 k Ua Ue Die erste Gleichung in die zweite eingesetzt liefert: Ua Ua 119 · Ua 18 Ua β ·RC ·Ue β ·RC ·Ua β ·RC ·UBEF RC ·(Ua −UBEF ) − + − RB1 RB2 RB1 k RB2 RB2 200 · Ue 100 · Ua Ua = 5V − − + 13,2 V − + 39 mV 15 18 18 200 · Ue = 18,2 V − 15 = 2,752 V − 2,03 · Ue = UV − Die Rechnung auf Papier ist groÿ und fehleranfällig. Kontrolle durch Simulation dringend zu empfehlen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 51/94 3. Kennlinie 4. Transistorverstärker Simulation 5V Ua 4V 3V 2V β = 300 β = 200 β = 100 1V 0 -1,5 V -1 V -0,5 V Aus der Simulation ist ablesbar: Eingangsspannungsbereich: −1 V ≤ Ue ≤ 1 V Verstärkung: vu = dd UUae ≈ −2 0 0,5 V 1V 1,5 V Ue Fakt 1 Für Verstärker, in denen der Einuss der Stromverstärkung durch die Rückkopplung stark gemindert ist, liefert der Überschlag mit dem bisherigen Transistormodell erstaunlich genaue Ergebnisse. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 52/94 3. Kennlinie 4. Transistorverstärker Eine Simulation erlaubt im Vergleich zur Überschlagsrechnung weiterführende empirische Untersuchungen, z.B. wie sich die Schaltung bei Veränderung der Temperatur verhält. T = 0◦ C T = 100◦ C Die Temperatur verschiebt die Kennlinie laut Simulationsergebnis nach links zu kleineren Eingangsspannungen, hat aber oenbar kaum Einuss auf die Verstärkung. In der schnellen Durchführbarkeit solcher Zusatzuntersuchungen liegt eine wesentliche Stärke der Simulation. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 53/94 3. Kennlinie 5. Operationsverstärkerschaltung Operationsverstärkerschaltung G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 54/94 3. Kennlinie 5. Operationsverstärkerschaltung Idealer Operationsverstärker Ip Uoffs + Ra − Ua.max ≈ +UV Ia vU · UDiff In U− Ua Re → ∞ UDiff U+ +UV Ua UDiff Ua.min ≈ −UV −UV Uoffs (Offset-Spannung) Ein Operationsverstärker ist ein Dierenzverstärker mit hoher Verstärkung, sehr hohem Eingangswiderstand, kleiner Osetspannung, ... In Spice eine Teilschaltung mit einer spannungsgesteuerten Spannungsquelle als Kern. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) Symbol e+ e− a 8. April 2016 55/94 3. Kennlinie 5. Operationsverstärkerschaltung Modell eines realen OVs Echte Modelle werden durch wesentlich komplexere Schaltungen nachgebildet. Beispiel TLC07X3 : Kommentare * DEVICE = TLC07X * SUPPLY VOLTAGE: +/-15V * CONNECTIONS: * 1 NON-INVERTING INPUT * 2 INVERTING INPUT * 3 POSITIVE POWER SUPPLY * 4 NEGATIVE POWER SUPPLY * 5 OUTPUT Schnittstellenbeschreibung (1 bis 5 sind die Signalnamen für die Anschlüsse) .subckt TLC07X_5V 1 2 3 4 5 3 Schaltungsbeschreibung Einzel-OV zu dem aus dem Praktikum. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 56/94 3. Kennlinie 5. Operationsverstärkerschaltung Beschreibung des Operationsverstärkers TLC07X_5V: c1 11 12 4.8697E-12 c2 6 7 8.0000E-12 css 10 99 4.0063E-12 dc 5 53 dy de 54 5 dy dlp 90 91 dx dln 92 90 dx dp 4 3 dx egnd 99 0 poly(2) (3,0) +(4,0) 0 .5 .5 fb 7 99 poly(5) vb vc +ve vlp vln 0 6.9132E6 +-1E3 1E3 6E6 -6E6 ga 6 0 11 12 457.42E-6 gcm 0 6 10 99 1.1293E-6 iss 3 10 dc 183.67E-6 ioff 0 6 dc .806E-6 hlim 90 0 vlim 1K j1 11 2 10 jx1 j2 12 1 10 jx2 r2 6 9 100.00E3 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) rd1 4 11 2.1862E3 rd2 4 12 2.1862E3 ro1 8 5 10 ro2 7 99 10 rp 3 4 2.4728E3 rss 10 99 1.0889E6 vb 9 0 dc 0 vc 3 53 dc 1.5410 ve 54 4 dc .84403 vlim 7 8 dc 0 vlp 91 0 dc 119 vln 0 92 dc 119 .model dx D(Is=800.00E-18) .model dy D(Is=800.00E-18 + Rs=1m Cjo=10p) .model jx1 PJF(Is=117.50E-15 + Beta=1.1391E-3 Vto=-1) .model jx2 PJF(Is=117.50E-15 + Beta=1.1391E-3 Vto=-1) .ends 8. April 2016 57/94 3. Kennlinie 5. Operationsverstärkerschaltung Invertierender Verstärker mit einem TLC07X 6V Ua 4V 2V 0 -2 V -4 V -6 V -1,0 V -0,5 V 0 0,5 V 1,0 V Ue Modell in das Arbeitsverzeichnis kopieren und mit include einbinden. Die minimale Ausgangsspannung ist etwa Ua.min ≈ UV− = −5 V, aber die maximale positive Ausgangsspannung ist nur Ua.max ≈ 4, 3 V < UV+ = 5 V. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 58/94 4. Transferfunktion Transferfunktion G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 59/94 4. Transferfunktion 1. Kleinsignalverhalten Kleinsignalverhalten G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 60/94 4. Transferfunktion 1. Kleinsignalverhalten DC- / AC-Trennung Aufspaltung der zu verarbeitenden Signale in DC (direct current4 , Gleichanteil) und AC (alternate current, zeitveränderlicher Anteil). Beispiel: 2·π ·t u (t) = |{z} 2 V + 1 V · sin 1 ms DC-Wert | {z } AC-Teil 3 u in V 2 1 AC-Amplitude DC-Wert 1 2 3 t in ms Erlaubt für lineare (linear angenäherte) Systeme eine unabhängige Arbeitspunktberechnung (Gleichspannungsanalyse) 4 Kann auch eine Spannung sein. gleichanteilfreie AC-Berechnung (da linear auch im Frequenzraum) G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 61/94 4. Transferfunktion 1. Kleinsignalverhalten Kleinsignalverhalten Für kleine Abweichungen der Signalwerte vom Arbeitspunkt lässt sich das Verhalten eines nichtlinearen Systems gut durch die Tangente im Arbeits punkt annähern. ∂y y= ∆x = x − xA y t yA 0 xA Tangente t ∆y = y − yA x · (x − xA ) + yA ∂x x=xA (xA , yA Werte im Arbeitspunkt). Zwischen den Abweichungen vom Arbeitspunkt besteht die linearisierte Beziehung: ∂y ∆y = · ∆x ∂x x=xA Anwendbar für kleine AC-Amplituden im Vergleich zu den Kennlinienkrümmungen im Arbeitspunkt. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 62/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Vierpole G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 63/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Vierpole Ein Vierpol ist eine Ersatzschaltung für ein lineares System mit einer Eingangs- und einer Ausgangsspannung sowie einem Eingangs- und einem Ausgangsstrom. Keine internen Quellen: ie ue ie ia Vierpol ia ie ua ue Vierpol ia ua ie − ia Ein Ein- und Ausgang können verbunden sein. Die Funktion eines Vierpols ist eine lineare Abbildung von zwei Eingabe- auf zwei Ausgabegröÿen. Form Eingabegröÿen Ausgabegröÿen Widerstandsform Hybridform ie , ia ie , ua ue , ua ue , ia G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 64/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Hybridmatrix-Form In der H- (Hybridmatrix) Form sind ie und ua die Eingaben, aus denen ue und ia berechnet werden: ue ia = h11 = ue ie h12 = ue ua h21 = ia ie h22 = ia ua ua =0 ua =0 ie =0 · ie =0 ie ua Die Hybridmatrix beschreibt eine Schaltung aus zwei Widerständen, einer stromgesteuerten Strom- und einer spannungsgesteuerten Spannungsquelle: ie ue ia re = h11 h12 · ua h21 · ie G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) ra = 1 h22 ua 8. April 2016 65/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Kleinsignalersatzschaltung Bipolartransistor Im AC-Ersatzschaltbild entfällt die konstante Spannungsquelle mit UBEF wie alle konstanten Quellen. Dafür soll zusätzlich ein arbeitspunktabhängiger Ein- und Ausgangswiderstand für den Anstieg des Stroms mit der Spannung berücksichtigt werden: B iB iC uBE C uCE B uBE iB iC β · iB re E ra C uCE E Die Ersatzschaltung entspricht der Vierpol-Hybridform. uBE iC = h11 = re h12 = 0 h21 = β h22 = 1 ra · iB uCE Die Stromverstärkung ndet man in der Literatur und in Datenblättern auch unter der Bezeichnung h21 . G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 66/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Inverse Hybridmatrix Bei Invertierung der Hybridmatrix werden ue , ia die Eingaben der Berechnung und ie , ua die zu berechnenden Gröÿen: ie ie p = p = 11 12 u ie ue ia e ia =0 ue =0 · = ia ua p21 = uuae p22 = uiaa ia =0 ue =0 In der korrespondierenden Schaltung wird die Vorwärtsverstärkung mit einer spannungsgesteuerten Spannungsquelle und die Rückwirkung mit einer stromgesteuerten Stromquelle beschrieben. r =p ie ue re = a 1 p11 p12 · ia 22 p21 · ue ia ua Setzt man die Stromrückwirkung p12 = 0, ist das die bisher verwendete AC-Ersatzschaltung eines Spannungsverstärkers. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 67/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Berechnung der Kettenverstärkung Die Beschreibung des AC-Verhaltens von Verstärkern durch rückwirkungsfreie Vierpole aus Eingangswiderstand, Spannungsverstärkung und Ausgangswiderstand hilft bei der Bestimmung der Gesamtverstärkung einer Verarbeitungskette aus Sensoren, Verstärkern, Dämpfungsgliedern und Ausgabeelementen: Sensor Rg ug ie ue Verstärker ra re Ausgabe ia v U · ue ua RL Die Schnittstellen Sensor-Verstärker und Verstärker-Ausgabe bilden Spannungsteiler, die das Signal dämpfen. Die spannungsgesteuerte Spannungsquelle verstärkt es: ua = ug · re RL · vu · Rg + re ra + RL G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 68/94 4. Transferfunktion 2. Vierpole Es gibt weitere Formen der Vierpoldarstellung: Widerstandsform, Leitwertform und Kettenform sowie Umrechungsvorschriften zwischen den Formen, Vierpolzusammenfassungen, ... Wird in der Vorlesung nicht benötigt und deshalb auch nicht behandelt. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 69/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Simulationionsart .tf G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 70/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Simulationsart Transferfunktion Die Simulationsart .tf (Transfer Function) berechnet die Parameter Eingangswiderstand, Verstärkung und Ausgangswiderstand eines Vierpols im eingestellten Arbeitspunkt (im Bsp. Ve=0). Am Eingang Gleichspannungsquelle anschlieÿen. Simulationskommando umfasst Ausgabegröÿe und Eingabequelle. Ergebnisausgabe als Text: Transfer_function: -1.98833 transfer ve#Input_impedance: 7607.44 impedance output_impedance_at_V(a): 74.4068 impedance G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 71/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Zuvor Arbeitspunkt einstellen Die Widerstände und die Verstärkung sind arbeitspunktabhängig. Der Arbeitspunkt wird etwa in die Mitte des zu nutzenden Bereichs der Übertragungskennlinie gelegt. Einstellen der Arbeitspunkteingabegröÿe als Gleichanteil der Eingabequelle. Aussteuerbereich 4V Ua G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 3V 2V Arbeitspunkt 1V 0V -1,5 V 0,0 V U 1,5 V e 8. April 2016 72/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Sind die Ergebnisse glaubhaft? Transfer_function: -1.98833 transfer ve#Input_impedance: 7607.44 impedance output_impedance_at_V(a): 74.4068 impedance AC-Ersatzschaltung mit vereinfachter Transistorersatzschaltung zur Kontrolle, ob die Ergebnisse plausibel sind: e ue ie RB1 RB2 UV RC a ia re ≈ RB1 e √ ra ≈ k RC ie √ ia RB1 RB2 iB β ≈ 300 RB1 = 7,5 kΩ RB2 1+β RB2 = 18 kΩ ue ua + = iB ≈ 0; RB1 RB2 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) β · iB a RC RC = 1 kΩ vU ≈ − RB2 √ RB1 8. April 2016 73/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Die gesuchten Kenngröÿen lassen sich auch als Funktion der Bauteilparameter, z.B. der Transistorverstärkung berechnen und darstellen: 200 Ω ra vU 180 Ω -2,00 160 Ω -2,05 140 Ω 120 Ω 100 Ω -1,95 (vU ) (ra ) -2,10 -2,15 80 Ω -2,20 100 140 180 220 260 300 β Der Ausgangswiderstand nimmt mit β ab. Die Verstärkung schwankt erwartungsgemäÿ nur unerheblich (ca. ±5%). G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 74/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Simulation mit Rückwirkung Transistorschaltungen haben kaum Rückwirkung, Widerstandsnetzwerke schon. Um die Rückwirkung zu bestimmen, ist die Schaltung mit einer Quelle am Ausgang zu simulieren: Ergebnis der Vorwärtsanalyse: Ergebnis der Rückwärtsanalyse: G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 75/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf Eingangswiderstand: re = R1 k (R2 + R3 ) = 1 kΩ k (2 kΩ + 3 kΩ) = Ausgangswiderstand: √ 5 kΩ 6 √ ra = R3 k R2 = 3 kΩ k 2 kΩ = 1,2 kΩ Spannungsteilerverhältnis (verwärts): √ Ua R3 3 kΩ = = = 0,6 Ue R2 + R3 2 kΩ + 3 kΩ Stromteilerverhältnis (rückwärts): 1 1 √ Ie = − 1 R2 1 = − 1 2 kΩ 1 = −0,6 −Ia R2 + R3 2 kΩ + 3 kΩ G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 76/94 4. Transferfunktion 3. Simulationionsart .tf ie Ersatzschaltung in inverser Hybrid-Form ue 0,833 kΩ ia 1 kΩ 3 kΩ 1, 2 kΩ ie ue 2 kΩ 0,6·ia ua ia ua 0,6·ue Mit einem Strom als Ausgabe funktioniert die Ausgangswiderstandsberechnung nicht. Probe: re = R1 k (R2 + R3 ) = 1 kΩ k (2 kΩ + 3 kΩ) = √ ra = R3 k R2 = 3 kΩ k 2 kΩ = 65 kΩ 5 6 √ kΩ √ R3 3 kΩ (Spannungsteiler) R2 +R3 = 2 kΩ+3 kΩ = 0, 6 √ R3 3 kΩ vRI = R2 +R3 = 2 kΩ+3 kΩ = 0, 6 (Stromteiler) vu = G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 77/94 4. Transferfunktion 4. Transfergatter Transfergatter G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 78/94 4. Transferfunktion 4. Transfergatter Transfergatter NMOS-Transistoren sind nur zur Durchschaltung einer Null und PMOS-Transistoren zur Durchschaltung einer Eins geeignet. Als Transferschalter zur Weiterleitung einer beliebigen Spannung ist ein NMOS- und ein PMOS-Transistor parallel zu schalten. UV Ue Ersatzschaltung mit eingeschalteten Transistoren Ua Ue RTr Ua Mit einer Spannungsquelle ohne Innenwiderstand am Eingang ist die Verstärkung eins und der Ausgangswiderstand gleich dem Transferwiderstand. Frage: Wie hängt der Transferwiderstand von der Eingangsspannung ab? G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 79/94 4. Transferfunktion 4. Transfergatter Transfergatter mit Inverter für die invertierte Steuerspannung. 170 Ω 160 Ω 150 Ω 140 Ω Ra 130 Ω 120 Ω 0V 1V 2V 3V 4V Uea 5V Modellparameter: VTO (Uth ) Einschaltspannung; Kp (K ) Steiheit). Warum ist die Kurve eckig, statt abgerundet? Kann das Simulationsergebnis richtig sein? G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 80/94 4. Transferfunktion 4. Transfergatter Kontrolle über eine alternative Simulation In der nachfolgenden Simulation wird zwischen Ein- und Ausgang des Transfergatters eine kleine Spannung angelegt und der Widerstand aus dem berechneten Strom bestimmt. Das Ergebnis scheint im Rahmens des Modells zu stimmen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 81/94 5. Bauteiltoleranzen Bauteiltoleranzen G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 82/94 5. Bauteiltoleranzen Bauteiltoleranzen Die Parameter elektronischer Bauteile (Widerstand, Kapazität, Verstärkung, ...) streuen: fertigungsbedingt, in Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen (Temperatur, Feuchte,...) und verändern sich bei Alterung. Eine professionelle Schaltung ist so zu entwerfen, dass sie für alle zulässigen Variationen von Parameterwerten funktioniert. Dazu zählt auch die Festlegung der zulässigen Bauteiltoleranzen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 83/94 5. Bauteiltoleranzen Entwurf mit Bauteiltoleranzen Ausgehend von der spezizierten Zielfunktion mit einem oder mehreren Parametern, z.B. Verstärkung, Eingangs- und Ausgangswiderstand (Verstärker), und deren zulässigen Toleranzen Entwurf der Schaltung so, dass die Zielparameter etwa in der Mitte der Toleranzbereiche liegen. Sensivitätsanalyse: Untersuchung für alle Bauteilparameter einzeln, wie stark ihre Änderungen die Zielparameter ändern. Parameter mit geringem Einuss werden gröÿere und solchen mit groÿem Einuss geringere Toleranzbereiche zugeordnet. Kontrolle der Einhaltung der Toleranzen mit einer Monte-Carlo-5 oder Worst-Case-Simulation6 und Nachbesserung, wenn nicht eingehalten. 5 Simulation mit einer groÿen Anzahl zufällig ausgewählter Parameterkombinationen. 6 Simulation mit den ungünstigsten Parameterkombinationen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 84/94 5. Bauteiltoleranzen 1. Sensivitätsanalyse Sensivitätsanalyse G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 85/94 5. Bauteiltoleranzen 1. Sensivitätsanalyse Wiederhole für alle Parameter. Simulation unter Variation von ε (ε Relative Parameterabweichung). 1,00V Ua 0,95V 0,90V 0,85V Ub Uc 0,80V -1% -0,5% 0 0,5% ε Die Sensibilität hat für alle drei variierten Parameter etwa den selben Betrag und für R1 negatives Vorzeichen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 86/94 5. Bauteiltoleranzen 2. Monte-Carlo-Simulation Monte-Carlo-Simulation G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 87/94 5. Bauteiltoleranzen 2. Monte-Carlo-Simulation Monte-Carlo-Simulation Ersatz der Parameterwerte durch Funktionen für eine zufällige Auswahl: {mc(<µ>, <t>)} * Gleichverteilung (existiert) {norm(<µ>, <t>)}* Normalverteilung (selbst definiert) (µ Nennwert; t ±-Toleranzbereich; die Normalverteilung ist hier mit σ = t/3 deniert; σ Standardabweichung). G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 88/94 5. Bauteiltoleranzen 2. Monte-Carlo-Simulation Die Zählschleife läuft von run=0 bis 200, Schrittweite 1. Ergebnis sind 201 zufällige Ausgangsspannungen. gleichverteile Parameterwerte normalverteilte Parameterwerte 0,93V 0,92V 0,91V 0,90V 0,89V 50 100 150 run 200 Für eine Darstellung als Verteilung könnten die Daten exportiert und mit Matlab weiterverarbeitet werden. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 89/94 5. Bauteiltoleranzen 3. Worst-Case-Analyse Worst-Case-Analyse G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 90/94 5. Bauteiltoleranzen 3. Worst-Case-Analyse Worst-Case-Analyse Die Sensitivitätsanalyse auf Folie 86 hat gezeigt, das sich Änderungen von R1 mit umgekehrtem Vorzeichen wie bei den anderen beiden Parameter auf Ua auswirken. Simuliert wird im Beispiel nur mit ε = −1% und ε = 1%. Die .meas-Anweisungen schreiben in das Error Log den minimalen und den maximalen Wert von Ua : vamin: MIN(v(a))=0.883769 FROM -0.01 TO 0.01 vamax: MAX(v(a))=0.935014 FROM -0.01 TO 0.01 G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 91/94 5. Bauteiltoleranzen 3. Worst-Case-Analyse Die Worst-Case-Werte lassen sich auch bei einer Monte-CarloAnalyse ausgeben. Das erspart die manuelle Untersuchung und Einprogrammierung der Vorzeichen der Sensitivität. vamin: vamax: vbmin: vbmax: MIN(v(a))=0.886231 MAX(v(a))=0.933017 MIN(v(b))=0.891122 MAX(v(b))=0.925834 FROM FROM FROM FROM G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 0 0 0 0 TO TO TO TO 2000 2000 2000 2000 8. April 2016 92/94 5. Bauteiltoleranzen 4. E-Reihe E-Reihe G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 93/94 5. Bauteiltoleranzen 4. E-Reihe E-Reihe Toleranzen werden in der Regel als ±-Bereich in Prozent relativ zum Nennwert gegeben. Für Widerstände, Kondensatoren erfolgt die Werteabstufung der käuichen Bauteile nach einer E-Reihe, z.B. E3, E6, ... Die Nummer der E-Reihe gibt die Anzahl der Werte je Dekade an: Serie Werte je Dekade Toleranz E3 1, 2,2, 4,7 E6 1, 1,5, 2,2, 3.3, 4,7, 6.8 ∓50% E12 1, 1,2, 1,5, 1,8, 2,2, 2,7 3.3, 3,9, 4,7, ... ∓20% ∓10% Die E-Reihen E24, E48, ..., E192 haben je doppelt so viele Werte und die halbe Toleranz der E-Reihe davor. G. Kemnitz · Institut für Informatik, TU Clausthal (E2-F2) 8. April 2016 94/94
* Your assessment is very important for improving the work of artificial intelligence, which forms the content of this project
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