Elektronik I, Foliensatz 5 2.1 Kapazitäten und Induktivitäten, 2.2 Zeitdiskrete Modellierung G. Kemnitz Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 1/74 Zeitveränderliche Ströme und Spannungen Ab jetzt dürfen Spannungen und Ströme auch Signale, d.h. zeitabhängige Gröÿen sein. Zeitabhängige Ströme und Spannungen werden im Weiteren zur Unterscheidung von konstanten Strömen und Spannungen mit den kleinen Buchstaben i und u bezeichnet. Denition 1 Ein Signal ist der zeitliche Werteverlauf einer physikalischen Gröÿe, der zur Darstellung von Information verwendet wird. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 2/74 Zusätzliche physikalische Gesetzmäÿigkeiten Umladeströme Spannungsänderungen in einem Leiter erfordern Ladungsänderungen. Ladungsänderung erfordern Umladestöme. Umladestöme in den Knotengleichungen berücksichtigen! Modellierung mit einem neuen Zweipol: Kapazität Induktionsspannungen G. Kemnitz Stromdurchossene Leiter sind von einem Magnetfeld umgeben. Änderungen des Magnetfeldes verursachen Induktionsspannungen. Induktionsspannungen in den Maschengleichungen berücksichtigen! Modellierung mit einem neuen Zweipol: Induktivität · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 3/74 Inhalt 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Kapazität, Induktivität Kapazität Induktivität Gegeninduktivität Dreckeekte Aufgaben Zeitdiskretes Modell Prinzip Glättungskondensator Schaltnetzteil H-Brücke CMOS-Inverter Aufgaben G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 4/74 1. Kapazität, Induktivität G. Kemnitz Kapazität, Induktivität · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 5/74 1. Kapazität, Induktivität G. Kemnitz 1. Kapazität Kapazität · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 6/74 1. Kapazität, Induktivität 1. Kapazität Kapazität Die Spannung ist proportional zur Feldstärke Die Ursache elektrischer Felder selbst sind Ladungsträger. Spannungsänderung ⇒ proportionale Änderung der Ladung: C= i2 i1 dQ du i1 Leitung 1 elektrisches Feld Leitung 2 i1 i2 iC = ddQt C Tafel u i2 i1 uC ∼ Q i2 Modellierung als Zweipol, der Bauteil (Kondensator) oder Element einer Ersatzschaltung, z.B. einer Leitung, sein kann. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 7/74 1. Kapazität, Induktivität 1. Kapazität Die Maÿeinheit der Kapazität ist Farad: [C] = 1 F = 1 As V Die Kapazität zwischen Schaltungspunkten ist meist wesentlich kleiner als 1 pF = 10−12 F. kapazitiver Umladestrom: dQ du =C· dt dt Um über einer Kapazität von 1 pF die Spannung um 1 V zu erhöhen, muss sie mit einer Ladung von 10−12 As geladen werden, z.B. indem 1 ns lang ein Strom von 1 mA ieÿt. i= Die Spannung zwischen zwei Schaltungspunkten ändert sich nur so schnell, wie sich die Kapazität auf- bzw. entlädt: G. Kemnitz 1 u(t) = · C · Z t t0 i(τ ) · d τ + u(t0 ) Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 8/74 1. Kapazität, Induktivität 1. Kapazität Kondensatoren Kapazitätszweipole als Bauteile werden als Kondensatoren bezeichnet. Es gibt Sie im Bereich von pF bis mehre Farad. Kleine Kapazitäten sind einfache Plattenkondensatoren mit: C =ε· A d Gröÿere verwenden Spezialkeramik/Folie mit groÿem ε als Isolator. Noch gröÿere werden in Vielschicht- oder gewickelter Bauweise zur Vergröÿerung von A gefertigt. gewickelt iC Leiter Isolator Leiter G. Kemnitz · A d Vielschicht uC Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 9/74 1. Kapazität, Induktivität Elektrolytkondensatoren 1. Kapazität Elektrolytkondensatoren Sehr dünne elektrolytisch erzeugte Isolationsschicht. Groÿe Kapazität pro Fläche und Volumen. Nur mit einer positiven Spannung in der angegebenen Richtung betreibbar. Bei Falschpolung wird die Isolationsschicht verstört. Kurzschluss der Platten. Ohne Strombegrenzung thermische Zerstörung. G. Kemnitz + Elektrolyt · - iC + − Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal u≥0 18. Dezember 2013 10/74 1. Kapazität, Induktivität Reihenschaltung 1. Kapazität iC C1 C2 uC1 uC2 uC uC = uC.1 + uC.2 Z t Z t 1 1 = · iC (τ ) · d τ + · iC (τ ) · d τ + uC.1 (t0 ) + uC.2 (t0 ) C1 t0 C2 t0 Z t 1 1 = + · iC (τ ) · d τ + uC.1 (t0 ) + uC.2 (t0 ) C1 C2 t0 Das Reziproke der Gesamtkapazität ist die Summe der Reziproken der Einzelkapazitäten: G. Kemnitz 1 1 1 = + C C1 C2 · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 11/74 1. Kapazität, Induktivität 1. Kapazität Parallelschaltung iC iC1 iC2 C1 C2 uC d uC d uC d uC = iC.1 + iC.2 = C1 · + C2 · dt dt dt C = C1 + C2 iC = C · Hilfestellung: Modell des Plattenkondensators: C =ε· A d Parallelschaltung ⇒ Vergröÿerung der Fläche A Reihenschaltung ⇒ Vergröÿerung des Abstands d G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 12/74 1. Kapazität, Induktivität G. Kemnitz 2. Induktivität Induktivität · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 13/74 1. Kapazität, Induktivität 2. Induktivität Jeder elektrische Strom ist von einem Magnetfeld umgeben. Bei Änderung des Stroms ändert sich die gespeicherte magnetische Energie. Es wird eine zur Stromänderung proportionale Spannung induziert, die der Änderung des Stromes entgegen wirkt. Proportionalitätsfaktor: L (Induktivität), Maÿeinheit Henry (1 H = 1 Vs/A) Strom,Magnetfeld und Induktionsspannung Schaltsymbol der Induktivität L i i u=L· di dt u=L· di dt Modellierung als Zweipol, der Bauteil (Spule) oder Element einer Ersatzschaltung, z.B. einer Leitung, sein kann. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 14/74 1. Kapazität, Induktivität 2. Induktivität Der Strom über einer Induktivität (auch der einer Leitung) lässt sich nur so schnell ändern, wie das Magnetfeld auf- oder abgebaut wird: 1 i(t) = · L Z t t0 u(τ ) · d τ + i(t0 ) Bei einer konstanten Spannung u(τ ) = U nimmt der Strom proportional mit der Zeit zu: i(t) = U · t + i(t0 ) L Die Gröÿenordnung der Induktivität einer Leitung ist ≈ 1 nH je mm Leitungslänge. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 15/74 1. Kapazität, Induktivität 2. Induktivität Beispielrechnung Wie viel Strom ieÿt, wenn eine Spannungsquelle mit UQ = 1 V mit einer Leitung der Länge 1 m für 1 µs kurzgeschlossen wird? nH Die Induktivität ist etwa L ≈ 1 m · 11mm = 1 µH. Anfangsstrom i (0) = 0. Für t ≤ 1 µs gilt: i(t) = 1V ·t 1 µH Maximalwert i( µs) = 1 A. Die Eingenschaft, dass ein Strom bei Kurzschluss einer Spannungsquelle eine geringe Zeit benötigt, bis er so groÿ ist, dass er das Bauteil zerstört, wird z.B. bei der ÜberstromAbschaltautomatik von Leistunge-MOS-Transistoren benutzt. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 16/74 1. Kapazität, Induktivität 2. Induktivität Spule Die Regel, dass die Induktivität sich proportional zur Leitungslänge verhält, gilt nur für gerade Leiter. Bei dem Bauteil Spule, umschlieÿt die Leitung den magnetischen Fluss mehrfach: iL uw iL uw uL = n · uw ∼ n2 · iL uw d iL dt Φ ∼ n · iL Φ magnetischer Fluss n Anzahl der Windungen uw induzierte Spannung je Windung Für die Magnetfelderzeugung verlaufen die Ströme durch die einzelnen Windungen parallel. Für die induzierten Spannungen bilden die Wicklungen eine Reihenschaltung. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 17/74 1. Kapazität, Induktivität iL uw iL uw uL = n · uw ∼ n2 · iL uw d iL dt 2. Induktivität Φ ∼ n · iL Φ magnetischer Fluss n Anzahl der Windungen uw induzierte Spannung je Windung Der magnetische Fluss wächst proportional mit der Windungszahl n. Der Proportionalitätsfaktor hängt von der Geometrie der Spule und dem Material, in dem sich das Magnetfeld ausbreitet, ab.1 . Für die induzierten Spannungen bilden die Wicklungen eine Reihenschaltung; uL proportional zu n und Φ : L ∼ n2 Spulen für hohe Induktivitäten haben einen eisenhaltigen Kern, meist Ferit (magnetussverstärkend, nichtleitend, nicht magnetisierbar). 1 G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 18/74 1. Kapazität, Induktivität Parallelschaltung 2. Induktivität iL (keine Magnetfeldkopplung) iL1 iL2 L1 L2 uL iL = iL.1 + iL.2 Z t Z t 1 1 = · uL (τ ) · d τ + · uL (τ ) · d τ + iL.1 (t0 ) + iL.2 (t0 ) L1 t0 L2 t0 Z t 1 1 + · uL (τ ) · d τ + iL.1 (t0 ) + iL.2 (t0 ) = L1 L2 t0 Das Reziproke der Gesamtinduktivität ist die Summe der Reziproken der Einzelinduktivitäten: 1 1 1 = + L L1 L2 G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 19/74 1. Kapazität, Induktivität 2. Induktivität Reihenschaltung iL (keine Magnetfeldkopplung) L1 L2 uL1 uL2 uL uL = uL.1 + uL.2 = L1 · d iL d iL + L2 · dt dt Die Gesamtinduktivität ist die Summe der Einzelinduktivitäten: G. Kemnitz L = L1 + L2 · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 20/74 1. Kapazität, Induktivität G. Kemnitz 3. Gegeninduktivität Gegeninduktivität · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 21/74 1. Kapazität, Induktivität 3. Gegeninduktivität Gegeninduktivität iL1 uL1 = L1 · nj Φ iL1 d iL1 dt ··· + M1.2 · iL1 d iL2 dt iL2 uL2 = L2 · Windungsanzahl Wicklung j magnetischer Fluss u1 u2 = iL2 · · · d iL2 dt + M2.1 · iL2 d iL1 dt Lj ∼ n2j Mj.k ∼ nj · nk L1 M1.2 M2.1 L2 Φ ∼ n1 · iL1 + n2 · iL2 · Eigeninduktivität j Gegeninduktivität j.k d i1 dt d i2 dt Jede Stromänderung verursacht in allen Leitern, die vom selben Magnetfeld umgeben sind, eine Induktionsspannung. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 22/74 1. Kapazität, Induktivität 3. Gegeninduktivität Transformator ie0 = Ûe ω·L · sin(ω · t) ia = 0 ue = Ûe · cos(ω · t) ua = n2 n1 · ue Primärwicklung Kern Sekundärwicklung Betrachtungsfall 1: ia = 0 ie regelt sich so ein, dass die Eingangsspannung gleich der Induktionsspannung ist: ue = Ûe · cos (ω · t) = L1 · ie0 = Ûe · sin (ω · t) ω·L d ie0 dt Die induzierte Ausgangsspannung ist Eingangsspannung mal Windungsverhältnis. · G. Kemnitz Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 23/74 1. Kapazität, Induktivität ie = Ûe ω·L · sin(ω · t) + n2 n1 · ia ia = ue = Ûe · cos(ω · t) 3. Gegeninduktivität ua RL ua = n2 n1 versorgte Schaltung · ue RL Kompensation des Sekundärstroms ia durch einen zusätzlichen Primärstrom ie1 so, dass der den Kern umieÿende Strom gleich bleibt: ie0 = ie − ω · Ûe n2 · ia = · sin (ω · t) n1 L1 | {z } ie1 ia = ie1 = G. Kemnitz · ua n2 ue n2 Ûe · cos (ω · t) = · = · RL n1 RL n1 RL 2 2 n2 ua n2 ue n2 Ûe · cos (ω · t) · = · = · n1 RL n1 RL n1 RL Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 24/74 1. Kapazität, Induktivität 3. Gegeninduktivität Leistungsumsatz in einem Transformator P = ue · ie0 + ue · ie1 | {z } | {z } PBlind = PWirk 2 Ûe2 n2 · Ûe2 · cos (ω · t) · sin (ω · t) · cos (ω · t) + ω · L1 n1 · RL | {z } | {z } PBlind (Blindleistung) ue 0 PWirk ∼ cos(ω · t)2 im Mittel positiv 0 PBlind ∼ cos(ω · t) · sin(ω · t) im Mittel null G. Kemnitz PWirk (Wirkleistung) Energieaufnahme Energieabgabe 0 t · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 25/74 1. Kapazität, Induktivität G. Kemnitz 4. Dreckeekte Dreckeekte · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 26/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Parasitäre Kapazitäten und Induktivitäten Jede Verbindung besitzt eine Induktivität. Zwischen allen benachbarten Verbindungen gibt es Kapazitäten und Gegeninduktivitäten. Die meisten dieser Kapazitäten und Induktivitäten: sind unerwünscht und bleiben im (Simulations-) Modell unberücksichtigt. Der unerwünschte Einuss auf die Funktion wird bei der Simulation nicht sichtbar. Die Ursachen der dadurch verursachten Fehlfunktionen sind messtechnisch schwer zu lokalisieren. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 27/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Ground Bounce UV DIC1 (Sender) DIC2 (Empfänger) ue ua LM1 uM1 = LM1 · LM2 d iM1 dt iM1 M uM2 = LM2 · d iM2 dt iM2 DIC digitaler integrierter Schaltkreis LM.i Induktivität der Verbindung zum Bezugspunkt (≈ 10−8 H) Die wahrgenommene Eingangsspannung am Eingang von DIC2: ue = ua + LM1 · d iM1 d iM2 − LM2 · dt dt Gröÿenordnung der Spannungsverfälschungen: G. Kemnitz LM.i · · d iM.i 100 mA ≈ 10 nH · = 1V dt ns Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 28/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Potentielle Fehlfunktionen Die Induktionsspannung auf der Massezuleitung kann sein: positiv ⇒ potentielle Signalverfälschung von 0 in 1 negativ⇒ potentielle Signalverfälschung von 1 in 0 für alle Anschlusssignale des Schaltkreises. Maÿnahmen zur Fehlervermeidung: Signale nach Schaltvorgängen erst nach Abschluss der kapazitiven und induktiven Umladevorgänge auswerten. Stützkondensatoren. Induktivitätsarme Masseleitungen (keine scharfen Knicke, groÿächige Masseleitungen oder Masseebene). Schaltanken nur so steil wie nötig. Dierenzielle Signalübertragung. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 29/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Stützkondensator UV digitaler Schaltkreis LM C Stützkondensator schnelle Stromänderungen langsame Stromänderungen Induktivitätsarmer Scheibenkondensator mit einer Kapazität von etwa 10 nF bis 100 nF als Spannungsquelle für schnelle Stromänderungen. Anordnung unmittelbar an den Versorgungsanschlüssen des Schaltkreises. Extra Stützkondensator(en) je digitaler Schaltkreis. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 30/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Dierenzielle Signalübertragung Extra Leitung statt Masseleitung für die Bezugsspannung. Auswertung der Dierenz zwischen zwei Signalleitungen statt der Dierenz zum Bezugspunkt. Induktionsspitzen auf den Versorgungsleitungen haben keinen Einuss auf die Dierenzspannung am Eingang des Empfängers, weil sie nicht in der Masche liegen. G. Kemnitz UV Empfänger Signalquelle ua · ue Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 31/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Induktives Übersprechen Benachbarte Leitungen funktionieren wie ein Transformator. Schnelle Stromänderungen auf einer Leitung verursachen Induktionsspannungsspitzen auf den benachbarten Leitungen. uL1 ue1 uL1 ua1 uL2 ue1 ua1 ue2 uL2 ua2 ue2 G. Kemnitz ua2 t · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 32/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Vermeidung von induktivem Übersprechen Vermeidung schneller Stromänderungen. Masseleitung zwischen zwei Signalleitungen. Dierenzielle Signalübertragung (Minderung des induktiven Übersprechens durch Kompensation der Magnetfelder durch den Rückstrom). ue1 i1 ua1 i1 i2 ue2 i2 ua2 magnetischer Fluss verur- magnetischer sacht von i1 Fluss verursacht von i2 Koaxialkabel Twisted-Pair-Kabel G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 33/74 1. Kapazität, Induktivität 4. Dreckeekte Kapazitives Übersprechen Kapazitiven Spannungsteiler zwischen benachbarten Leitungen. Vermeidung von Fehlfunktionen: Geeignete Leitungsführung, Signaländerungsgeschwindigkeiten nicht gröÿer als nötig etc. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 34/74 1. Kapazität, Induktivität G. Kemnitz 5. Aufgaben Aufgaben · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 35/74 1. Kapazität, Induktivität 5. Aufgaben Aufgaben Wie groÿ ist die Gesamtkapazität der nachfolgenden Schaltung? C1 C2 C3 C1 = 2 µF C2 = 3 µF C3 = 1 µF Über einer Induktivität L = 10 mH liegt eine konstante Spannung U an. Wie groÿ ist diese Spannung, wenn der Strom in einer Zeit ∆t = 1 ms von 100 mA auf 200 mA ansteigt? Wie viel elektrische Energie wird dabei in magnetische Energie umgesetzt? Warum vergröÿert sich die Induktivität eines Drahtes, wenn er zu einer Spule aufgewickelt wird? G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 36/74 1. Kapazität, Induktivität 5. Aufgaben Transformatorberechnung Ein Transformator zur Umwandlung der Netzspannung von 230 V in eine Niederspannung von 20 V hat eine Sekundärwicklung, an der die Niederspannung abgegrien wird, mit n2 = 40 Windungen. Wie groÿ ist die Windungszahl der Primärwicklung? Wie müsste die Windungszahl der Sekundärwicklung verändert werden, damit der Trafo eine Niederspannung von 8 V liefert? Wie groÿ ist der maximale Strom der 8V-Sekundärwicklung, wenn die 230V-Primärwicklung mit einer 0,1 A-Sicherung abgesichert ist? G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 37/74 1. Kapazität, Induktivität 5. Aufgaben Allg. Entwurfsregeln Warum benötigt ein schneller digitaler Schaltkreis einen Stützkondensator? Welchen Vorteil hat ein groÿer Störabstand beim Entwurf digitaler Schaltungen? G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 38/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz Zeitdiskretes Modell · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 39/74 2. Zeitdiskretes Modell Eine Schaltung mit zeitveränderlichen Spannungen und Strömen bildet sich auf ein Dierentialgleichungssystem ab. Wie löst man am einfachsten Dierentialgleichungssysteme? ⇒ Numerisch unter Annäherung der Dienenzialgleichungen durch Dierenzengleichungen. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 40/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 1. Prinzip Prinzip · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 41/74 2. Zeitdiskretes Modell 1. Prinzip Zeitdiskretes Modell für Kapazitäten und Induktivitäten Eine Kapazität verhält sich wie eine Spannungsquelle, deren Wert sich proportional zum Strom ändert. Eine Induktivität verhält sich wie eine Stromquelle, deren Wert sich proportional zur Spannung ändert. Für einen kleinen Zeitschritt ∆t = tn+1 − tn Kapazität ⇒ Konstantspannungsquelle Induktivität ⇒ Konstantstromquelle G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 42/74 2. Zeitdiskretes Modell 1. Prinzip Z tn+1 ∆t 1 · iC · d t ≈ uC (n) + · iC (n) C tn C Z tn+1 ∆t 1 uL · d t ≈ iL (n) + · uL (n) iL (n + 1) = iL (n) + · L tn L uC (n + 1) = uC (n) + (∆T Dauer eines Zeitschritts.) Kapazität Original Ersatz iC iC uC uC (n + 1) = uC (n) + ∆t C · iC (n) iL Induktivität G. Kemnitz · uL uL iL (n + 1) = iL (n) + Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal ∆t L · uL (n) 18. Dezember 2013 43/74 2. Zeitdiskretes Modell 1. Prinzip Schaltungsanalyse fast wie im stationären Betrieb Ersatz von C und L durch Quellen. Aufstellen der Knoten- und Maschengleichungen. Wahlweise Ersatz der Ströme oder Spannungen an den Widerständen durch ii = ui /Ri bzw. ui = ii · Ri . Lösen des Gleichungssystems. Neu ist: Festlegen der Anfangswerte für uC.i und iL.i Wiederhole für jeden Berechnungsschritt Lösen des Gleichungssystems Berechnen der Folgewerte für uC.i und iL.i G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 44/74 2. Zeitdiskretes Modell Beispiel uR1 R1 ue Ersatz der Kapazitäten und Induktivitäten durch Quellen G. Kemnitz uR3 i1 i3 R3 C2 uC3 C3 uC2 R2 R4 uR2 uR1 R1 uC2 R2 M1 uR3 i1 K1 i3 L uL iL uC3 K2 R3 R4 uR2 i2 uR4 i4 i2 ue · 1. Prinzip M2 Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal uR4 iL i4 18. Dezember 2013 45/74 2. Zeitdiskretes Modell uR1 ue uC2 R2 M1 K1 : i1 K2 : M1 : R1 · i1 M2 : uR3 i1 K1 R1 1. Prinzip i3 −i2 +R2 · i2 −R2 · i2 K2 R3 R4 uR2 i2 uC3 M2 −i3 i3 +R3 · i3 uR4 i4 −i4 +R4 · i4 Die Quellenwerte für den nächsten Zeitschritt: uC2 (n + 1) = uC3 (n + 1) = iL (n + 1) = G. Kemnitz · iL = 0 = iL = ue − uC2 = uC2 − uC3 ∆t · i2 (n) C2 ∆t · i3 (n) uC3 (n) + C3 ∆t ∆t iL (n) + · uR4 (n) = iL (n) + · R4 · i4 (n) L L uC2 (n) + Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 46/74 2. Zeitdiskretes Modell Simulation uE in V 1 0 0 100 uR4 in mV 200 300 400 t in µs 200 0 0 100 200 300 400 t in µs ∆t halbieren, bis sich uR4 nicht mehr ändert2 . 1. Prinzip % Anzahl Zeitschritte N = 400; % Zeitschritt in s T = 1E-6; % in Ohm R1 = 1E3; % in Ohm R2 = 1E3; % in Ohm R3 = 1E3; % in Ohm R4 = 1E3; % in Farad C1 = 1E-6; % in Farad C2 = 1E-6; % in Henry L1 = 1E-2; % Eingangsspannung ue = ... % Anfangswerte u C2(1)= 0; u C3(1)= 0; i L(1) = 0; M = [ 1 -1 -1 0; 0 0 1 -1; R1 R2 0 0; ∧ 0 -R2 R3 R4] -1; for n=1:N V = [0; i L(n); ue(n)-u C2(n); u C2(n)-u C3(n)]; i = M*V; u C2(n+1) = u C2(n) + T/C2 * i(2); u C3(n+1) = u C3(n) + T/C3 * i(3); = R4 * i(4); u R4(n) i L(n+1) = i L(n) + T/L * u R4(n); end; plot((1:N)*T, u R4); für Informatik,rechts Technische Universität Clausthal Im· Institut Matlabprogramm ist ∆t die Variable T. 2 G. Kemnitz 18. Dezember 2013 47/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 2. Glättungskondensator Glättungskondensator · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 48/74 2. Zeitdiskretes Modell 2. Glättungskondensator Brückengleichrichter mit Glättungskondensator Übertragungsverhalten Schaltung mit Kondensator ua = 0 D1 RE ue ue D2 D3 RL C + t ua D4 Tafel t Der Kondensator wirkt wie eine zeitveränderliche Spannungsquelle. Für die Dioden sind drei Arbeitsbereiche zu unterscheiden. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 49/74 2. Zeitdiskretes Modell 2. Glättungskondensator Ersatzschaltungen uRE Arbeitsbereich I: ue > uC + 2 · UF D1 ue RE D4 uRE Arbeitsbereich II: ue < −uC − 2 · UF UF D2 −ue RE D3 UF UF RL C iC ua (n + 1) = ua (n) + ∆Ct · iC (n) C iC ua (n + 1) = ua (n) + ∆Ct · iC (n) UF RL Das Netzwerk aus ue , RE , 2 × UF und RL zu einem Zweipol aus uErs , RErs zusammenfassen ... G. Kemnitz iC (n) = · RL RE +RL · (|ue (n)| − 2 · UF ) − ua (n) RE k RL Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 50/74 2. Zeitdiskretes Modell 2. Glättungskondensator Sonderfall: RE → 0 (keine Begrenzung des Umladestroms): D1/D3 UF |ue | RL D4/D2 UF C iC ua (n) = |ue (n)| − 2 · UF Arbeitsbereich III: alle Dioden gesperrt: RL −iC (n) = ua (n) ; RL C iC ua (n + 1) = ua (n) + ∆Ct · iC (n) ua (n + 1) = ua (n) · 1 − ∆t RL · C (diskrete Näherung für eine abklingende Exponentialfunktion) G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 51/74 2. Zeitdiskretes Modell 2. Glättungskondensator Simulation 3 ue ua u in V 0 −3 G. Kemnitz 0 5 10 15 20 t in ms · % in Ohm RE = 100; RL = 1E3; % in Ohm C = 1E-5; % in F % in V UF = 0.7; % Zeitschritt in s T = 1E-4; ... kUE = RL/(RL+RE); RErs = RL*RE/(RL+RE); uc(1) = 0; for n=1:N % in V t(n) = (n-1)*T; ua(n) = uc(n); if ue(n)-ua(n) > 2*UF ic = (kUE*(ue(n)-2*UF)-ua(n))/RErs; elseif -ue(n)-ua(n) > 2*UF ic = (kUE*(-ue(n)-2*UF)-ua(n))/RErs; else ic = -ua(n)/RL end; uc(n+1) = uc(n)+T/C*ic; end; Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 52/74 2. Zeitdiskretes Modell 2. Glättungskondensator Einfaches Gleichspannungsnetzteil D1 D2 uW230V uW8V D3 1 C + uG D4 mit Kondensator uW8V t uG t L7805 2 IL = 5 mA . . . 1 A 3 C2 100 nF versorgte Schaltung UV ≈ 5 V Spannungsstabilisierung mit Transistorlängsregler nach Foliensatz F3 Trafo für 230V Eingangsspannung, etwa 8V Ausgangsspannung und 1A Ausgangsstrom Brückengleichrichter Glättungskondensator ca. 500 bis 2000 µF Stabilisierungsschaltkreis mit kleinen induktonsarmen Kapazitäten am Ein- und Ausgang G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 53/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 3. Schaltnetzteil Schaltnetzteil · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 54/74 2. Zeitdiskretes Modell 3. Schaltnetzteil Schaltnetzteile Erzeugung einer nahezu konstanten Spannung ua aus einer unstabilen3 Quellspannungen UV . hoher Wirkungsgrad, kleine Bauform, ... Funktionsprinzip Phase 1: Induktivität L auaden Phase 2: Induktivität L in die Glättungskondensator C entladen Bauteile: Quelle UV , L, C , Schalttransistor, Diode, Regelung mit PWM-Ausgang Wandlertypen: Aufwärtswandler: kleine UV ⇒ groÿe ua Abwärtswandler: groÿe UV ⇒ kleine ua Invertierender Wandler: positive UV ⇒ negative ua 3 Z.B. einer Spannung, die zwischen 10 V und 20 V liegen darf. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 55/74 2. Zeitdiskretes Modell 3. Schaltnetzteil Aufwärtswandler L D x ∈ {0, 1} UV C iL (n + 1) = iL (n) + UV Schaltung ∆t L R ua Phase 1: x = 1 · UV D R uL C ∆t ua (n + 1) = ua (n) · 1 − R·C Tafel Phase 2: x = 0 iL (n + 1) = iL (n) + UV uL ∆t L · uL (n) UF iC = iL − R C ua R ua (n + 1) = ua (n) + Regelung der Ausgangsspannung über ηT = die x eins ist; TP Periodendauer). G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal tx1 TP ∆t C · iC Tafel (tx1 Zeit, 18. Dezember 2013 56/74 2. Zeitdiskretes Modell 3. Schaltnetzteil Simulationsprogramm for n=1:N if < T ransistor in Schritt n gesperrt > iL(n+1)=iL(n)+(dt/L)*UV; UV = 5; % in V ua(n+1)=ua(n)*(1-dt/(R*C)); L = 6E-2; % in H elseif iL>0 R = 1E2; % in Ohm iL(n+1)=iL(n)+(dt/L)*(UV-UF-ua(n)); C = 1E-4; % in F ua(n+1)=ua(n)+(dt/C)*(iL(n)-ua(n)/R); dt = 1E-5; % in s else N = ...; % Abtastwerte iL(n)=0; iL(n+1)=0; t = ...; % Zeitvektor ua(n+1)=ua(n)*(1-dt/(R*C)); iL(1) = 0; Anfangsend; werte ua(1) = 0; end; < Ergebnisausgabe > G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 57/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 3. Schaltnetzteil ηT = 0,7 0,8 iL in A 0,6 0,4 ηT = 0,5 0,2 0 ηT = 0,7 20 ua in V 15 ηT = 0,5 10 5 0 · 0 10 20 30 40 Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 50 t in ms 18. Dezember 2013 58/74 2. Zeitdiskretes Modell 3. Schaltnetzteil Invertierender Wandler L UV Prinzipschaltung D x ∈ {0, 1} C R Transistor eingeschaltet (x = 0) iL (n + 1) = iL (n) + ∆Lt · UV (linearer Anstieg) D UV L iL (n + 1) = iL (n) + L ∆t L ua R C · (ua (n) − UF ) UF R ∆t ua (n + 1) = ua (n) · 1 − R·C (abklingende e-Funktion) Transistor ausgeschaltet x = 1 iC = −iL − C ua R ua (n + 1) = ua (n) + ∆t C · iC iL ieÿt in Phase 2 in umgekehrter Richtung durch C G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 59/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 4. H-Brücke H-Brücke · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 60/74 2. Zeitdiskretes Modell 4. H-Brücke Simulation einer H-Brücke mit induktiver Last stufenlose Stromeinstellung für Elektromagneten Stromglättung bei einer stufenlosen Leistungssteuerung über PWM a) Schaltung Ersatzschaltung Kurzschluss (x1 = x3 = 0) (x2 = x4 = 1) UV D1 x1 D2 x2 uL L uR R i(1) = 0; for n=1:N if ... i(n+1)=... G. Kemnitz · i x3 D3 L x4 D4 R i(n + 1) = i(n) − ∆T L · uR uR = R · i i(n + 1) = i(n) · 1 − R·∆t L Programm ergänzen x1 bis x4 geschaltete Transistoren Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 61/74 2. Zeitdiskretes Modell 4. H-Brücke Ersatzschaltungen mit Versorgungsspannung über der Last positive Ausgabe (x1 = x4 = 1) ∧ (x2 = x3 = 0) negative Ausgabe (x1 = x4 = 0) ∧ (x2 = x3 = 1) UV L i(n + 1) = i(n) + ∆T L · (UV − uR ) uR = R · i ¡ ¢ R·∆t i(n + 1) = i(n) · 1 − L + ∆T L · UV Matlab-Programm ergänzen G. Kemnitz · L i(n + 1) = i(n) − ∆T L · (UV + uR ) uR = R · i UV ¡ ¢ ∆T i(n + 1) = i(n) · 1 − R·∆t − L · UV L Matlab-Programm ergänzen Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 62/74 2. Zeitdiskretes Modell 4. H-Brücke Ersatzschaltung alle Transistoren aus Zur Kurzschlussvermeidung beim Umschalten: negative Ausgabe ⇒ Leerlauf ⇒ positive Ausgabe positive Ausgabe ⇒ Leerlauf ⇒ Kurzschluss ... Leerlauf 1 (x1 = x2 = x3 = x4 = 0) ∧ (i > 0) D2 UF i(n + 1) = i(n) − ∆T L · (UV + uR + 2 · UF ) uR = R · i D3 · uR = R · i UF UV ¡ ¢ ∆T i(n + 1) = i(n) · 1 − R·∆t − L · (UV + 2 · UF ) L Matlab-Program ergänzen G. Kemnitz Leerlauf 2 (x1 = x2 = x3 = x4 = 0) ∧ (i < 0) UV UF D1 i(n + 1) = i(n) + ∆T L · (UV − uR + 2 · UF ) D4 UF ¡ ¢ ∆T i(n + 1) = i(n) · 1 − R·∆t + L · (UV + 2 · UF ) L Matlab-Program ergänzen Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 63/74 2. Zeitdiskretes Modell 4. H-Brücke Beispielsimulation 1 0 1 0 x1 = x4 x2 = x3 i in A Tastverhältnis 0,75 0,5 0,25 0,5 0 -0,25 G. Kemnitz 0 · 5 10 15 20 Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal t in ms R = 10 Ω L = 100 mH 0,25 TP = 1 ms UV = 15 V UF = 0,7 V 18. Dezember 2013 64/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 5. CMOS-Inverter CMOS-Inverter · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 65/74 2. Zeitdiskretes Modell 5. CMOS-Inverter Simulation von CMOS-Invertern u2 u1 u0 Schaltung UV CL ui−1 u3 UV Simulationsmodell iDP ui = uC ui−1 iDN CL uC (n + 1) = uC (n) − ∆T C · (iDP (n) + iDN (n)) MOS-Transistoren verhalten sich nichtlinear G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 66/74 2. Zeitdiskretes Modell 5. CMOS-Inverter Berechnung des Stroms iDN %---------------------------------% Simulation eines NMOS-Transistors %---------------------------------function ID=SimTransNMOS(UGS, UDS) Uth = 1; % Einschaltsp. in V K= 1E-3; % in A/V^2 if UGS<Uth % Sperrbereich ID=0; else if UGS-UDS<Uth % Einschnuerbereich ID=(K/2)*(UGS-Uth)^2; else % aktiver Bereich ID=K*((UGS-Uth)*UDS-UDS*UDS/2); end end end G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 67/74 2. Zeitdiskretes Modell 5. CMOS-Inverter Berechnung des Stroms iDP %---------------------------------% Simulation eines PMOS-Transistors %---------------------------------function ID=SimTransPMOS(UGS, UDS) Uth = -1; % Einschaltsp. in V K= -1E-3; % in A/V^2 if UGS>Uth % Sperrbereich ID=0; else if UGS-UDS>Uth % Einschnuerbereich ID=(K/2)*(UGS-Uth)^2; else % aktiver Bereich ID=K*((UGS-Uth)*UDS-UDS*UDS/2); end end end G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 68/74 2. Zeitdiskretes Modell 5. CMOS-Inverter Simulation des Gatters C = 1E-13; % Kapazitaet in Farrad TP = 6E-10; % Signalperiode in s UV = 5; % Versorgungsspannung in V M = 100; % Abtastpunkte je Periode u0P=[5*ones(1,M/2) zeros(1,M/2)]; u0 = [u0P u0P]; dt=TP/M; N = length(u0); t=(1:N)*dt; u1(1) = UV; u2(1) = 0; u3(1) = UV; for n=1:N % 1. Inverter iDN = SimTransNMOS(u0(n), u1(n)); iDP = SimTransPMOS(u0(n)-UV, u1(n)-UV); u1(n+1) = u1(n)-dt/C*(iDN + iDP); · G. Kemnitz Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 69/74 2. Zeitdiskretes Modell 5. CMOS-Inverter % Fortsetzung der for-Schleife % 2. Inverter iDN = SimTransNMOS(u1(n), u2(n)); iDP = SimTransPMOS(u1(n)-UV, u2(n)-UV); u2(n+1) = u2(n)-dt/C*(iDN + iDP); % 3. Inverter iDN = SimTransNMOS(u2(n), u3(n)); iDP = SimTransPMOS(u2(n)-UV, u3(n)-UV); u3(n+1) = u3(n)-dt/C*(iDN + iDP); end; % graphische Dastellung subplot(4,1,1); plot(t, subplot(4,1,2); plot(t, subplot(4,1,3); plot(t, subplot(4,1,4); plot(t, des Ergebnisses u0); replot4 ; u1(1:N));replot; u2(1:N));replot; u3(1:N));replot; replot ist für die Abarbeitung mit octave, einem Matlab-Clone, erforderlich. 4 G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 70/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 5. CMOS-Inverter UV u0 u0 0 taus.1 tein.1 UV u1 u1 0 taus.2 tein.2 UV u2 u2 0 taus.3 tein.3 UV u3 u3 0 0 · 0,2 0,4 Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 0,6 0,8 t in ns 18. Dezember 2013 71/74 2. Zeitdiskretes Modell G. Kemnitz 6. Aufgaben Aufgaben · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 72/74 2. Zeitdiskretes Modell 6. Aufgaben Algorithmus zur zeitdiskreten Simulation uR1 R1 C1 ue (t) uL iC1 uC1 iL L iC2 C2 uC2 R2 uA (t) bekannte Größen alle Bauteile Signalverlauf von uE Schrittweite ∆t Anfangswerte von uC1 , uC2 und iL Ersatzschaltung mit den Kapazitäten und der Induktivität als Quellen. Knoten- und Maschengleichungen zur Berechnung der Ströme durch die Kapazitäten und der Spannung über der Induktivität. Umstellung des Gleichungssystems nach den gesuchten Gröÿen. Ergänzung: Anfangsinitialisierung, Schleife und Gleichungen zur Berechnung der Spannungen über den Kapazitäten und dem Strom durch die Induktivität. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 73/74 2. Zeitdiskretes Modell 6. Aufgaben Abwärtswandler L x = {0, 1} UV D C R ua Aufstellen der Ersatzschaltungen mit der Kapazität und der Induktivität als Quellen für beide Betriebsphasen. Berechnungsvorschriften für den Folgestrom durch die Induktivität und die Folgespannung über der Kapazität. Verbale Beschreibung, wie die Schaltung funktioniert. G. Kemnitz · Institut für Informatik, Technische Universität Clausthal 18. Dezember 2013 74/74
* Your assessment is very important for improving the work of artificial intelligence, which forms the content of this project
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