Benutzerhandbuch

Add to my manuals
56 Pages

advertisement

Benutzerhandbuch | Manualzz

Benutzerhandbuch www.ADKA-DokuPIK.de

DokuPIK – ein Dokumentationssystem für pharmazeutische Interventionen im

Krankenhaus sowie Medikationsfehlern

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

1 Was ist DokuPik?

2 Wie kam es zu DokuPik?

3 Wer steht hinter DokuPik? a. Ansprechpartner für Fragen zu Medikationsfehlern b. Ansprechpartner für Fragen zu Interventionen c. Ansprechpartner für Allgemeine Fragen

4 Was ist Ziel von DokuPik?

5 Wie kann ich mich anmelden? a. Allgemeiner User b. Unter-User

6 Was passiert mit den eingegebenen Daten in DokuPik?

8 Medikationsfehler a. Eingabe von Medikationsfehlern b. Auswertung von Medikationsfehlern c. Anzeigen von Medikationsfehlern d. Bearbeiten von Medikationsfehlern e. Löschen von Medikationsfehlern

9 Interventionen a. Eingabe von Interventionen b. Auswertung von Interventionen c. Anzeigen von Interventionen d. Bearbeiten von Interventionen e. Löschen von Interventionen

10 FAQs

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

2

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

1 Was ist DokuPik?

DokuPIK steht für „Dokumentation Pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus“ und ist eine Online-Datenbank des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e.V. (AD-

KA).

Sie dient zum einen der Dokumentation von Medikationsfehlern. Deren Auswertung kann als

Grundlage dienen, um Vermeidungsstrategien für Medikationsfehler zu erarbeiten.

Zum anderen dient sie der Dokumentation von Interventionen durch Krankenhausapotheker bzw. Klinische Pharmazeuten.

2 Wie kam es zu DokuPik?

Eine Datenbank zur Dokumentation von Medikationsfehlern existiert seit 2004 und entstand im Rahmen der Arbeit der AG Arzneimitteltherapiesicherheit der ADKA. Diese Datenbank sollte erweitert werden und allen Kollegen über ein Online-Portal zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich soll diese Online-Variante ermöglichen, dass alle Krankenhausapotheker individuell für ihr Klinikum Fehler dokumentieren und somit auch individuell auswerten können.

In 2008 wurde die AG Dokumentation und Evaluation pharmazeutischer Interventionen neu gegründet. Diese setzt sich u.a. zum Ziel, eine Datenbank zu entwickeln, mithilfe derer pharmazeutische Interventionen im Krankenhaus dokumentiert werden können um so das

Leistungsprofil einer Krankenhausapotheke und der Klinischen Pharmazeuten darstellen zu können.

Aufgrund der zahlreichen Schnittpunkte der Daten beider AGs wurde eine Zusammenführung beider Datenbanken beschlossen. Durch inhaltliche Verlinkung beider Varianten (Interventions- und Fehlerdokumentation) kann variantenreicher dokumentiert werden.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

3

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

3 Wer steht hinter DokuPik?

Verantwortlich sind die Arbeitsgruppen “Dokumentation und Evaluation pharmazeutischer Interventionen“ und „Arzneimitteltherapiesicherheit“. Ansprechpartnerinnen sind hier die AG-

Sprecher: Dr. Claudia Langebrake, Hamburg und Pamela Kantelhardt, Kassel. a. Ansprechpartner für Fragen zu Medikationsfehlern

Pamela Kantelhardt, Gesundheit Nordhessen Holding AG, Mönchebergstraße 41-43,

34125 Kassel, Telefon 0561/980-17838, [email protected]. Sie können gerne auch das Kontaktformular verwenden, dieses finden Sie auf der ADKA-Homepage. b. Ansprechpartner für Fragen zu Interventionen

Dr. Claudia Langebrake, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52,

20246 Hamburg, Telefon 040/42803-6583, [email protected]. Sie können gerne auch das Kontaktformular verwenden, dieses finden Sie auf der ADKA-

Homepage. c. Ansprechpartner für Allgemeine Fragen

Zur Zeit sind beide AG-Sprecher Ansprechpartner, s.u. a) und b)

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

4

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

4 Was ist Ziel von DokuPik?

Ziel der Datensammlung sowie der individuellen oder kollektiven Auswertung soll die Leistungsdarstellung der Krankenhausapotheker sein. Die Dokumentation pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus stellt dabei die Basis für die Beurteilung des Mehrwertes klinisch tätiger Apotheker hinsichtlich der Qualität der Arzneimitteltherapie und des ökonomischen Nutzens der pharmazeutischen Betreuung dar. Zusätzlich ermöglicht die Datensammlung eine Übersicht über wichtige und häufig auftretende Fehler. Aus diesen können dann für deren zukünftige Vermeidung Erkenntnisse gewonnen werden.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

5

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

5 Wie kann ich mich anmelden? a. Allgemeiner User

Als Allgemeiner User erhalten Sie Zugang zu den Seiten Medikationsfehler und Interventionen. Sie sind berechtigt, Ihre eigenen Zugangsdaten (Passwort) zu verwalten.

Innerhalb der Funktionen des Programms können Sie Daten eingeben und Ihre eigenen Daten auswerten. Zusätzlich sind Sie berechtigt, Unter-User zu führen und deren

Daten in Ihrer Auswertung zu integrieren.

Sie sehen in der Liste (ggf. gefiltert) als auch in Ihrer Auswertung alle Daten inklusive der Daten Ihrer zugeordneten Unter-User.

Sie finden das Formular Antrag Zugangsdaten auf der Seite www.adka-dokupik.de unter Kontakt. Bitte füllen Sie dies vollständig aus. Nach Bearbeitung erhalten Sie Ihre

Zugangsdaten.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

6

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ b. Unter-User

Unter-User werden vom Allgemeinen User beantragt. Dieser muss festlegen, ob der

Unter-User seine eigenen Daten auswerten kann oder nicht.

Als Unter-User erhalten Sie Zugang zu den Seiten Medikationsfehler und Interventionen. Sie sind berechtigt, innerhalb der Funktionen des Programms Daten einzugeben.

Eine Auswertung ist dem zugehörigen Allgemeinen User möglich und – bei Anfrage – auch dem Unter-User.

Unter-User können vom Allgemeinen User per Email bei den Ansprechpartnern beantragt werden. Die Zugangsdaten erhält der Unter-User.

6 Was passiert mit den eingegebenen Daten in DokuPik?

Für alle Daten ist die Anonymität gewährleistet! Die eigenen Daten können vom jeweiligen

Nutzer der Online-Version angesehen und ausgewertet werden. Die Patientendaten werden jedoch der Auswertung nicht zugänglich gemacht, d.h. eine Anonymität ist hier gewährleistet.

Beide verantwortliche Arbeitsgruppen können einen Teil der Daten für das gesamte Datenkollektiv auswerten und publizieren. Auch hierbei ist Anonymität gewährleistet. Es können weder Daten der Meldenden, noch Patienten- oder Klinikumsdaten eingesehen werden.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

7

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

7 Interner Bereich

Jeder User hat mit seinem Benutzernamen und seinem Passwort Zugang zum internen Bereich. In diesem können sowohl Interventionen als auch Medikationsfehler dokumentiert werden.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

8

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Startseite

Formatiert

Über den Link Liste/Auswertung Medikationsfehler wird man weitergeleitet zur Liste aller bisher eingegebenen Medikationsfehler. Dort können diese ausgewertet werden (siehe dort).

Über den Link Medikationsfehler eingeben wird man weitergeleitet zur Eingabeseite (siehe dort).

Über den Link Liste/Auswertung Interventionen wird man weitergeleitet zur Liste aller bisher eingegebenen Interventionen. Dort können diese ausgewertet werden (siehe dort).

Über den Link Intervention eingeben wird man weitergeleitet zur Eingabeseite (siehe dort).

Über den Link Benutzerdaten anzeigen wird man weitergeleitet zur Seite mit den aktuellen

Benutzerdaten. Hier wird das Passwort verschlüsselt angezeigt. Über den Link Benutzerda-

ten ändern wird man ebenfalls weitergeleitet zur Seite mit den aktuellen Benutzerdaten, diese können hier geändert werden. Nach Eingabe der neuen Benutzerdaten müssen diese mit

gespeichert werden. Das Passwort wird verschlüsselt angezeigt.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

9

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

10

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

8 Medikationsfehler

Was ist ein Medikationsfehler?

Das Verordnen einer Arzneimitteltherapie ist die häufigste medizinische Intervention und trägt erfolgreich zur Behandlung und Prävention von Erkrankungen bei. Die unerwünschten

Arzneimittelwirkungen gehören zu den häufig nicht vermeidbaren Ereignissen, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch auftreten.

Ein vermeidbares Risiko ist der fehlerhafte Gebrauch von Arzneimitteln, beispielsweise bei der Verordnung, Abgabe oder Verabreichung von Medikamenten. Wichtig sind auch die sogenannten Beinahe-Fehler. Dieses sind fehlerhafte Vorgänge bzw. aufgetretene Fehler, die jedoch rechtzeitig entdeckt wurden. Somit konnte der Fehler verhindert werden. Hierzu zählen auch Strukturen, die Fehler begünstigen. Beinahe-Fehler treten sehr viel zahlreicher auf und sind somit für eine Auswertung mit dem Ziel der Erarbeitung von Fehlervermeidungsstrategien sehr wertvoll.

Warum ein Medikationsfehlerberichtssystem?

Irren ist menschlich und Fehler treten auf. Um zukünftig Fehler zu vermeiden, muss aus bereits gemachten Fehlern gelernt werden. Hierzu dürfen diese nicht verschwiegen werden und deren Ursachen müssen analysiert werden.

Die Vermeidung von Medikationsfehlern ist eine wichtige klinisch-pharmazeutische Aufgabe.

Im ersten Schritt müssen klinisch relevante Medikationsfehler identifiziert werden, um einen

Überblick über die tatsächlich relevanten Medikationsfehler zu bekommen. Ein Fehlerberichtssystem ermöglicht diese zentrale Sammlung und Auswertung. Die Apotheker werden international immer stärker als wichtige Partner bei der Optimierung der Patientensicherheit mit Arzneimitteln gesehen. Mit dem Aufbau eines bundesweiten Medikationsfehlerberichtssystems leisten die Krankenhausapotheker hier einen sehr wichtigen Beitrag. Ihre Mitarbeit ist dabei gefordert!

Was soll berichtet werden?

Sämtliche Risiken und fehlerhafte klinisch relevante Ereignisse (auch potentielle), die im Zusammenhang mit der Medikation stehen, sollen berichtet werden. Hierzu zählen auch Beinahe-Fehler. Diese können auf jeder Stufe im Prozess von der Verordnung, Zubereitung,

Verabreichung bis zum Monitoring auftreten. Dies schließt auch die fehlerhaften Vorgänge im

Zusammenhang mit der Bestellung, Belieferung und Herstellung durch die Apotheke ein.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

11

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ a. Eingabe von Medikationsfehlern

Startseite Medikationsfehler

Über den Button Medikationsfehler eingeben erfolgt eine Weiterleitung zum Eingabeformular.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

12

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Eingabemaske Medikationsfehler

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

13

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Felder mit * sind Pflichtfelder, in diese muss eine Eingabe erfolgen. Abgeschlossen wird die Eingabe von Daten durch drücken des Buttons . Hierdurch werden alle eingegebenen Daten gespeichert und in die Gesamtliste übernommen.

Eine aufgrund eines Medikationsfehlers erfolgte Intervention kann ebenfalls dokumentiert werden. Hierfür schließen Sie den Vorgang der Dateneingabe ab mit dem Feld Inter-

vention eingeben.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

14

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

I. Kurzbezeichnung

Pflichtfeld

Diese ist notwendig, um die eingegebenen Daten später in der Gesamtliste eindeutig identifizieren zu können. Wählen Sie bitte eine kurze, aber aussagekräftige Bezeichnung.

II. Geschlecht

Pflichtfeld

Wahlmöglichkeit männlich oder weiblich, ist das Geschlecht unbekannt, kann diese Option gewählt werden.

III. Alter

Pflichtfeld

Sie haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Altersgruppen zu wählen.

Diese sind: Neonat, <2 Jahre, 2 bis 12 Jahre, >12 bis 18 Jahre, >18 bis 65

Jahre, >65 Jahre. Ist das Alter unbekannt, kann diese Option gewählt werden.

IV. Niereninsuffizienz/Leberinsuffizienz

Sie haben jeweils die Möglichkeit sich für ja oder nein zu entscheiden. Wird

Leber- bzw. Niereninsuffizienz mit ja gewählt erscheinen automatisch Felder mit Unterkategorien für weitere Eingaben. Sind diese Diagnosen unbekannt, kann die Option nicht bekannt gewählt werden.

V. Fachgebiet

Pflichtfeld

Hier geben Sie bitte die Bezeichnung des jeweiligen Fachgebietes ein. Zur

Auswahl stehen: Anästhesie, Augen/Ophthalmologie, Chirurgie, Gynäkologie,

HNO, Innere, Intensivmedizin, Neurologie, Onkologie, Psychiatrie, Pädiatrie,

Urologie. Betrifft Ihre Eingabe ein anderes Fachgebiet, können Sie Sonstiges angeben und im Freitextfeld eine Angabe machen. Alle Optionen, auch die

Freitexte, werden in der Auswertung berücksichtigt.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

15

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zu gleichen Fachgebieten auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

Hier haben Sie die Möglichkeit weitere Angaben zum Patienten zu machen.

Diese sind vollständig anonym gegenüber der Auswertung durch Dritte. Jedoch sollten auch hier keine Patientennamen oder genaue Angaben zu Geburtsdaten etc. gemacht werden.

VII. Fehlerort

Pflichtfeld

Hier haben Sie die Möglichkeit, den Ort, an dem der Fehler aufgetreten ist anzugeben. Zum einen, können Sie angeben, wo dies passiert ist (Ambulan-

ter Bereich, Apotheke, OP, Patient, Station). Zum anderen können sie die Berufsgruppe angeben (Apotheker, Arzt, Pflege).

Zusätzlich zu den vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten können Sie unter der

Option Sonstiges auch einen Freitext eingeben. Zur Auswahl mehrerer Optionen halten Sie die Strg-Taste gedrückt. Alle Optionen, auch die Freitexte, werden in der Auswertung berücksichtigt.

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zum Fehlerort bei verschiedenen

Fehlermeldungen mit demselben Hintergrund, auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

VIII. Fehlerart

Pflichtfeld

Hier haben Sie die Möglichkeit, die Art des Fehlers anzugeben. Die vorgegebenen Fehlerarten sind die bisher am häufigsten aufgetretenen und beinhalten u.a. Anwendung, Verordnung und Herstellung von Arzneimitteln. Zusätzlich zu den vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten können Sie unter der Option

Sonstiges auch einen Freitext eingeben. Zur Auswahl mehrerer Optionen hal-

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

16

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ ten Sie die Strg-Taste gedrückt. Alle Optionen, auch die Freitexte, werden in der Auswertung berücksichtigt.

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zur Fehlerart bei verschiedenen

Fehlermeldungen mit demselben Hintergrund, auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

Applikation, Vorbereitung zur

Fehler rund um die Vorbereitung eines Medikamentes zur Applikation, meist betrifft dies Vorgänge auf Station. Hierzu gehören z.B. Etikettierfehler, Zubereitungsfehler, Verwendung falscher Hilfsmittel.

Applikationsart

Fehler rund um die Applikation eines Medikamentes, hierzu gehören z.B. die

Auswahl falscher Applikationswege (intrathekal statt intravenös) oder die

Wahl eines falschen Zugangs im Drei-Wege-Hahn-System,

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

17

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Applikationsdauer

Fehler rund um die Dauer einer Medikamentenapplikation. Hierzu gehört z.B. eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit.

Dokumentation, fehlerhaft

Alle Fehler, die sich auf die Dokumentation einer Medikamentengabe beziehen, z.B. im Rahmen einer Transfusion oder die Dokumentation einer Applikation, ohne dass diese tatsächlich stattfand.

Doppelverordnung

Alle Fehler, die die gleichzeitige Gabe gleicher Wirkstoffe bzw. gleicher Wirkstoffgruppen beinhalten. Hierzu gehören z.B. die Gabe eines Generikums und eines Originalpräparates desselben Wirkstoffes oder die Gabe nichtsynergistischer Arzneimittelkombinationen aus der gleichen Gruppe (z.B.

ACE-Hemmer plus AT-1-Antagonist).

Dosis (Einzeldosis, Tagesdosis, Kumulativdosis)

Alle Fehler, die sich auf falsche Dosierungen beziehen. Hierzu gehört z.B. die unbeabsichtigte Nichtbeachtung von Kumulativdosen oder die Überschreitung der Maximaldosis.

Dosis, nicht angeordnet

Alle Fehler, die sich auf nicht angeordnete Einzeldosen oder Tagesdosen beziehen. Hierzu gehört z.B. die fehlende Angabe einer maximalen Tagesdosis bei Paracetamol im Rahmen der Bedarfsmedikation.

Dosisanpassung (Leber, Niere, Gewicht)

Alle Fehler, die durch fehlende oder falsche Dosisanpassung entstanden sind. Hierzu zählen z.B. auch falsche Angaben einer Einzeldosis bei falsch errechneter Körperoberfläche im Rahmen der Chemotherapie.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

18

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Dosisintervall

Alle Fehler, die sich auf falsche Dosisintervalle beziehen. Hierzu gehört z.B. die zweimal tägliche Dosierung von Captopril bei empfohlener dreimal täglicher Dosierung oder die dreimal tägliche Applikation eines Aminoglykosids.

Indikation nicht vorhanden

Alle Fehler, die die Anordnung eines Medikaments beinhalten, ohne das hierfür eine objektive Indikation vorliegt. Hierzu gehört z.B. die dauerhafte Anordnung von Paracetamol gegen Kopfschmerzen oder die Gabe von Ginkgoextrakt gegen „Schwindel“.

Indikation, aber kein Medikament angeordnet

Alle Fehler, die die fehlende Anordnung eines Medikaments beinhalten, für das eine objektive Indikation vorliegt. Dies betrifft auch fehlende Anordnungen im Rahmen eines Standards. Hierzu gehört z.B. die fehlende Anordnung von Paracetamol gegen Kopfschmerzen nach Lumbalpunktion oder die fehlende Anordnung eines 5-HT-3-Antagonisten bei Cisplatin-Gabe.

Informationen nicht verfügbar

Alle Fehler, bei denen eine notwendige Information nicht vorliegt. Hierzu gehört z.B. die Nicht-Aufklärung eines Patienten vor einer medikamentösen

Therapie, z.B. bei Phenprocoumon-Gabe.

Interaktion

Alle Fehler, bei denen Medikamente angeordnet sind, die mit anderen Medikamenten des Patienten oder mit Nahrungsmitteln, die der Patient zu sich nimmt, interagieren. Die Interaktion sollte jedoch nicht nur theoretischer Natur sein, sondern klinische Relevanz haben. Hierzu gehört z.B. die Gabe von

Simvastatin bei Erythromycin-Therapie oder die Neuanordnung von Amlodipin bei einem Patienten, der jeden morgen Grapefruitsaft trinkt

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

19

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Kontraindikation

Alle Fehler, bei denen eine Diagnose des Patienten o.ä. gegen die Anordnung eines Medikaments spricht. Hierzu gehört z.B. die Gabe eines Diuretikums bei einer dehydrierten Patientin.

Lagerung

Alle Fehler, die die Lagerung eines Medikaments betreffen. Dies ist auf alle

Lager-Orte zu beziehen (Apotheke, Station, Patientenzimmer, Kühlschrank,

OP etc.) sowie auf Lagerdauer oder Umstände der Lagerung. Hierzu gehört z.B. die Lagerung auf Station vor dem Fenster in der Sonne oberhalb der

Raumtemperatur oder das fehlende Anbruchdatum auf Mehrdosis-

Injektionsflaschen, Augentropfenflaschen, oralen Liquida und Salben

Medikament, Allergie/Anamnese nicht berücksichtigt

Alle Fehler, bei denen bei Anordnung eines Medikaments eine Allergie nicht berücksichtigt wurde bzw. eine Allergie nicht abgefragt wurde. Hierzu gehört z.B. die geplante Gabe von Penicillin ohne nach einer Allergie gefragt zu haben oder die Gabe von Latex-Produkten bei bekannter Latex-Allergie.

Medikament, Arzneiform

Alle Fehler, bei denen bei der Anordnung eines Medikaments nicht beachtet wurde, welche Applikationsform dem Patienten und der Klinischen Situation angemessen ist. Hierzu gehört z.B. die Anordnung von großen Penicillin-V

Tabletten bei Kindern oder Patienten mit Schluckbeschwerden, obwohl Säfte oder Brausetabletten zur Verfügung stehen oder die Gabe einer i.v.-

Antibiose, obwohl der Patient nicht bewusstlos ist, schlucken kann und keine

Resorptionsstörung vorliegt.. Dies gilt auch für die Verordnung von Arzneiformen, die nicht im Handel verfügbar sind.

Medikament, Auswahl

Alle Fehler, bei denen unpassende Wirkstoffe verordnet wurden. Hierzu gehört z.B. die Anordnung eines ACE-Hemmers bei Patienten mit Hustenreiz in der Anamnese, die Umstellung von Originalpräparat auf Generikum oder um-

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

20

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ gekehrt trotz Unverträglichkeit oder die Gabe eines Antibiotikums mit mäßig sensiblen Eigenschaften obwohl laut Antibiogramm besser wirkende Substanzen zur Verfügung stehen.

Medikament, Kosten/Nutzen

Alle Fehler, bei denen die Kosten-Nutzen-Relation nicht bei der Anordnung beachtet wurde. Hierzu gehört z.B. die Anordnung eines teuren Breitspektrum-Antibiotikums auf Normalstation an Stelle eines preiswerten, sensibel getesteten Antibiotikums.

Medikament, Stellfehler

Alle Fehler, bei denen die Patientenmedikation nicht der Anordnung entspricht. Hierzu gehören z.B. fehlende oder falsche Medikamente im Dispenser oder Tropfen, deren Applikation vergessen wurde, da sie nicht zusammen mit der weiteren Medikation gestellt waren. Dies gilt ebenso für Medikamente, die ohne Rückfrage bei fehlenden Angaben zur Stärke oder Konzentration in der Anordnung gestellt werden.

Medikament, Stärke/Konzentration

Alle Fehler, bei denen die Angaben von Stärke und/oder Konzentration bei der Anordnung nicht richtig sind bzw. fehlen. Hierzu gehört z.B. die Anordnung eines Medikamentes, welches ein Patient von zuhause mitbrachte ohne

Angabe der Stärke (z.B. Enalapril statt Enalapril 5) oder die fehlende Angabe einer Konzentration bei Infusionsverdünnungen oder Injektionen.

Patient falsch

Alle Fehler, bei denen ein Patient eine Medikation erhält, die nicht für ihn angeordnet ist. Hierzu gehört z.B. das Anhängen einer Infusionstherapie bei einem falschen Patienten, verursacht durch Namensgleichheit.

Prä-OP-Pause für Medikament wurde nicht gemacht

Alle Fehler, bei denen ein Medikament trotz erforderlichem Aussetzen vor OP gegeben wurde, welches in diesen Fällen kontraindiziert ist. Hierzu gehört

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

21

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ z.B. das fehlende Aussetzen von Metformin oder ASS vor OP bei elektiven

Eingriffen.

TDM nicht durchgeführt/nicht beachtet

Alle Fehler, bei denen ein notwendiges TDM fehlt bzw. ein TDM vorliegt, das bei der Weiterverordnung aber nicht beachtet wurde. Hierzu gehört z.B. die fehlende Anordnung eines TDM bei Gentamicin-Gabe bei Kindern oder die fehlende Dosiserhöhung beim Gentamicin-Monitoring bei zu niedrigem Spiegel.

Übertragungsfehler

Alle Fehler, bei denen die Anordnung in der Patientenkurve nicht der eigentlichen ärztlichen Anordnung entspricht. Hierzu gehört z.B. die schriftliche ärztliche Anordnung auf dem Patientenblatt von Bedarfsmedikation und die fehlende Übertragung in die Patientenkurve.

Sonstige

Alle Fehler die nicht zu einer der genannten Kategorien gehören.

Zahlreiche Fehlerarten haben eine Verknüpfung mit verschiedenen Dokumentationssystemen, z.B. PiDoc

. Diese Verknüpfung finden sie in der folgenden Tabelle (Tab. 1 Verknüpfungen der unterschiedlichen Klassifikationssysteme, verifiziert nach PCNE

-, PI-Doc- und APS-Klassifikation):

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

22

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Kategoriename Medikationsfehler

Applikation, Vorbereitung zur

Applikationsart

Medikament, Kosten/Nutzen

Kategoriename Interventionen

ANW: Inkompatibilität oder falsche Zubereitung

ANW: Fehlerhafte Applikation tion

Hauptkategorie

Anwendung/Applika tion

Anwendung/Applika tion

Anwendung/Applika tion

Arzneimittel-

Auswahl

AM: Ungeeignete/nicht am besten geeignete Arzneimittelform bezüglich Kosten

AM: Arzneimittel-Allergie oder anamnestische Faktoren nicht berücksichtigt

Arzneimittel-

Auswahl

PCNE PI-Doc APS-Doc

AM10

Medikament, Allergie/Anamnese nicht berücksichtigt

Dokumentation, fehlerhaft

AM: Verordnung/Dokumentation unvollständig/fehlerhaft

Arzneimittel-

Auswahl

S2

DS1 bis

DS4 +

DOS2

P2.3 A8

Indikation nicht vorhanden

Indikation, aber kein

Medikament angeordnet

Medikament, Arzneiform

Dosis (TD, KD, ED)

AM: (Klare) Indikation nicht

(mehr) gegeben

Auswahl

Arzneimittel-

Auswahl

AM: (Klare) Indikation, aber kein Medikament angeordnet

AM: Ungeeignete/nicht am besten geeignete Arzneimittelform für die Indikation

Arzneimittel-

Auswahl

Arzneimittel-

Auswahl

Medikament, Auswahl AM: Ungeeignetes/nicht am besten geeignetes

Arzneimittel für die Indikation

Medikament, Stellfehler AM: Stellfehler

D: Fehlerhafte Dosis

Arzneimittel-

Auswahl

P2.5 A2

P2.6

P2.2

P2.1 A1

Arzneimittel-

Auswahl

Auswahl

Dosierung P3.1

+

D3 +

D4

P3.2

Dosierung

A3 IND2

IND3

DS1

IND1

DOS3 +

DOS4

Dosisanpassung (Leber, Niere, Gewicht)

Dosisintervall

D: Fehlende Dosisanpassung (Organfunktion)

D: Fehlerhaftes Dosierintervall

DOS7

TDM nicht durchgeführt/nicht beachtet

D: Kein TDM durchgeführt oder nicht beachtet

+

P3.2

Dosierung

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

23

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Kategoriename MedF Kategoriename Interventionen

Hauptkategorie

PCNE PI-Doc APS-Doc

Prä-OP-Pause für AM wurde nicht gemacht

+

P5.2

WW2 +

WW3 indikation

Sonstige S1 S: Keine Pause von AM, die prä-OP pausiert werden müssen

Nebenwirkungen UAW1 wirkungen

ANW: Anfrage zur Administration/ Kompatibilität

Anwendung/Applika tion

Beratung/Auswahl

Arzneistoffs

Medikament, Stärke/Konzentration

Dosis, nicht angeordnet

Schulung/Beratung nes Patienten

Informationen nicht verfügbar

Lagerung

Patient falsch

Tabelle 1: Verknüpfungen der unterschiedlichen Klassifikationssysteme, verifiziert nach

PCNE

-, PI-Doc- und APS-Klassifikation

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zur Fehlerart bei verschiedenen Fehlermeldungen mit demselben Hintergrund auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

Die Erkennung der Fehlerart spielt für die Strategieentwicklung eine wichtige Rolle. Aufgrund von Häufungen kann man hier sehr gut einschätzen, welche Fehlerarten unbedingt bei der Entwicklung von Fehlervermeidungsstrategien berücksichtigt werden müssen.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

24

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

IX. Fehlergrund

Pflichtfeld

Die Erkennung des Fehlergrundes spielt für die Strategieentwicklung eine wichtige Rolle, da hier häufig der Ansatzpunkt zur zukünftigen Fehlervermeidung liegt.

Hier haben Sie die Möglichkeit, den vermuteten Grund für das Auftreten des

Fehlers anzugeben. Die vorgegebenen Fehlergründe sind die bisher am häufigsten Aufgetretenen. Zusätzlich zu den vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten können Sie unter der Option Sonstiges auch einen Freitext eingeben. Zur

Auswahl mehrerer Optionen halten Sie die Strg-Taste gedrückt. Alle Optionen, auch die Freitexte, werden in der Auswertung berücksichtigt.

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zum Fehlergrund bei verschiedenen Fehlermeldungen mit demselben Hintergrund, auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

Abkürzungen

Alle Situationen, in denen die Nutzung einer Abkürzung Grund für den entstandenen Fehler war.

Arbeitsmaterialien

Alle Situationen, in denen ein verwendetes Arbeitsmaterial Grund für den entstandenen Fehler war. Hierzu gehört z.B. ein an die Apotheke gesandter

Chemotherapieplan, bei dem Cisplatin mit 600mg errechnet ist, da der im

Plan hinterlegtem Rechenweg eigentlich für die Carboplatin-Gabe vorgesehen ist.

Arbeitsüberlastung

Alle Situationen, in denen die Arbeitsüberlastung einer oder mehrerer Personen Grund für den entstandenen Fehler war. Hierzu gehört z.B. die Produktion von 100% einer Cisplatin-Dosierung, obwohl im Chemotherapieplan nur

70% angefordert werden und der verantwortliche Apotheker den Plan nur überflogen hat, da er gleichzeitig noch telefoniert hat.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

25

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Fehlende Kenntnis

Alle Situationen, in denen fehlende Kenntnis Grund für den entstandenen

Fehler bzw. dessen Durchschlagen war.

Kommunikation

Alle Situationen, in denen fehlende oder falsche Kommunikation Grund für den entstandenen Fehler bzw. dessen Durchschlagen war.

Look-Alike

Alle Situationen, in denen ein Fehler aufgrund einer Verwechselung von ähnlich aussehender Sekundärverpackungen, Primärverpackungen oder ähnlicher Schreibweisen unterschiedlicher Medikamente bzw. Wirkstoffe passierte. Hierzu gehört z.B. die Abgabe durch die Apotheke von Lisinopril Tabletten, obwohl Lisino

 als Originalpräparat auf Sonderanforderung bestellt war.

Mündliche Anordnung

Alle Situationen, in denen eine mündliche Anordnung zu einer Verwechselung, Fehldosierung oder ähnlichem führte. Hierzu zählt z.B. die stündliche

Gabe eines Opioids als Schmerzmedikament durch die Nachtschwester mit nachfolgender Atemdepression. Gemeint war vom verordnenden Arzt am Telefon, dass der Patient einmalig das Opioid erhalten soll.

Organisation

Alle Situationen, in denen eine schlechte Organisation zu einem Fehler führte. Hierzu gehört z.B. das fehlende Medikament für einen Patienten, weil sich auf der Station keiner verantwortlich für das Schreiben einer Sonderanforderung fühlte.

Rechenfehler

Alle Situationen, in denen ein Rechenfehler zu einem Fehler führte. Hierzu gehört z.B. eine falsche Berechnung der Körperoberfläche. .

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

26

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Schlechte Handschrift

Alle Situationen, in denen eine schlechte Handschrift und damit einhergehende Unleserlichkeit oder fehlerhaftes Lesen zu einem Fehler führte. Hierzu gehört z.B. der Eintrag eines Arztes in einer Patientenakte mit L~~tazepam und der erfolgten Gabe von Temazepam.

Sound-Alike

Alle Situationen, in denen ein ähnlich klingender Name bzw. eine ähnliche

Aussprache zu einem Fehler führte. Hierzu gehört z.B. die Verwechselung von Mirtazapin und Nitrazepam.

Soziale Faktoren

Alle Situationen, in denen ein Fehler auftrat und ein nicht optimaler sozialer

Umgang zu einem Durchschlagen des Fehlers führte. Hierzu gehört z.B. das nicht Melden eines Fehlers, der vom Vorgesetzten gemacht wurde, weil der untergebene Kollege nicht den Mut hat, diesen anzusprechen.

Technik

Alle Situationen, in denen technische Störungen zu einem Fehler führten.

Hierzu gehört z.B. die ausbleibende Lieferung von Arzneimitteln auf Station aufgrund eines Übertragungsfehlers im elektronischen Bestellsystem.

Sonstige

Alle Situationen, die sich keiner der obigen Situationen zuordnen lässt.

X. Fehlerbeschreibung

Pflichtfeld

Hier haben Sie die Möglichkeit, die Situation ausführlich zu beschreiben. Sie können näher auf die Umstände bezüglich des Fehlergrundes eingehen und die Situation beschreiben, die zu dem Fehler geführt hat. Hier können Sie auch weitere Angaben zur Fehlerart machen. Auch haben Sie die Möglichkeit zu schildern, was nach dem Fehler passiert ist bzw. wie er doch noch verhindert wurde.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

27

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Dieses Feld ist vorgesehen für Ihre Vorschläge und Strategien zur zukünftigen Fehlervermeidung. In der allgemeinen Auswertung haben die Arbeitsgruppen hierdurch die Möglichkeit, aus bereits existierenden Strategien oder

Vorschlägen zu lernen. Bewährte Strategien können so anonym einer breiteren Nutzergemeinschaft zugänglich gemacht werden.

Dieses Feld bietet Ihnen Platz um weitere Notizen zu hinterlegen. Es ist das einzige Feld, welches auch nach der Speicherung der eingegebenen Daten noch bearbeitet werden kann.

XIII. Bewertung des Fehlers

Anhand der Bewertungsskala der NCC MERP von 1998 kann der Medikationsfehler kategorisiert werden.

A

Hierzu gehören insbesondere Beinahe-Fehler im Bereich der Arbeitsorganisation oder im Bereich sozialer Faktoren. Auch Strukturen, die aufgefallen

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

28

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ sind und Fehler begünstigen, fallen hierunter. Ein Beispiel ist die Lagerung von Look-Alikes direkt nebeneinander im Schranksystem einer Station.

B

Hierzu gehören insbesondere Beinahe-Fehler, die durch rechtzeitige Intervention vermieden wurden. Auch Fehler, die durch Zufall den Patienten nicht erreicht haben, fallen hierunter. Ein Beispiel ist die Zytostatika-Bestellung mit einer Körperoberfläche von 20qm als Schreib- oder Rechenfehler und die

Klärung der tatsächlichen Körperoberfläche vor Herstellung und Verabreichung am Patienten.

C

Hierunter fallen alle Fehler, die den Patienten erreichen, ihn aber nicht schädigen. Ein Beispiel ist die Gabe einer zu hohe Dosis ohne dass Nebenwirkung beim Patienten auftreten.

D

Hierunter fallen alle Fehler, die den Patienten erreichen, ihn nicht schädigen aber zu einer Änderung seiner Betreuung führen. Beispiel ist die Wahl einer zu hohen Infusionsgeschwindigkeit und dadurch erforderliche verstärkte Patientenüberwachung wegen möglicher anaphylaktischer Reaktionen.

E

Hierunter fallen alle Fehler, die den Patienten erreichen und mit einer vorrübergehenden Schädigung für diesen verbunden sind. Auch Fehler, die ein akutes Eingreifen durch Fachpersonal erforderlich machen, sind hierunter zu sehen. Beispiel ist die Gabe einer zu hohen Dosis eines Opioids mit folgender

Atemdepression und notwendiger Beatmung auf der Intensivstation.

F

Hierunter fallen alle Fehler, die den Patienten erreichen und mit einer dauerhaften Schädigung für diesen verbunden sind. Es fallen hierunter alle Fehler, deren Auswirkungen irreversibel sind, die die Lebensqualität einschränken

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

29

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ oder aus denen Arbeitsunfähigkeit resultiert. Beispiel ist das Vertauschen einer Chemotherapie mit resultierendem irreversiblem Herzschaden durch eine

überschrittene Kumulativdosis von Anthracyklinen.

G

Hierunter fallen alle Fehler, die den Patienten erreichen und mit einer lebensbedrohlichen Schädigung für diesen verbunden sind. Es werden hierunter alle

Fehler gefasst, deren tödliche Auswirkung nur durch Zufall bzw. durch Eingreifen verhindert werden konnte. Beispiel ist die Infusion einer zu hohen Dosis an Kalium mit Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand in Folge, der nur durch sofortige Intensivmaßnahmen behandelt werden kann..

H

Hierunter fallen alle Fehler, die den Patienten erreichen und für diesen mit dem Tod enden. Beispiel wäre die Infusion einer zu hohen Dosis an Kalium mit Herzrhythmusstörungen und folgendem Herzstillstand.

XIV. Eingabe einer Intervention aufgrund eines Fehlers

Die Eingabe eines Fehlers kann abgeschlossen werden mit der Variante In-

tervention durchgeführt. Hier wählen Sie bitte Nein, wenn sie keine Intervention aufgrund des Fehlers durchgeführt haben bzw. wenn Sie ausschließlich einen Fehler melden.

Haben Sie eine Intervention durchgeführt um einen Fehler zu vermeiden wählen Sie hier bitte Ja. Sie werden dann automatisch zur Seite Intervention weitergeleitet. Hier können Sie Ihre Leistung dokumentieren.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

30

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ b. Auswertung von Medikationsfehlern

Startseite Medikationsfehler

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

31

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Jeder User kann alle unter seinem Allgemeinen Usereingegebenen Medikationsfehler auswerten. Ebenso kann er alle Medikationsfehler auswerten, die seine Unter-User eingegeben haben. Eine getrennte Auswertung ist hier nach Filtern möglich

Im Rahmen der Auswertung der eingegebenen Medikationsfehler gibt es mehrere

Optionen.

I. Auswertung aller eingegebenen Medikationsfehler

Durch Anwählen der Option Excel-Export Medikationsfehler (Alle) erstellt das System automatisch eine Übersicht über alle eingegebenen Medikationsfehler. Diese wird als

Excel-Tabelle erstellt und steht damit einer weiteren Auswertung zur Verfügung.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

32

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Beispiel:

II. Gezielte Auswertung von Medikationsfehlern durch Filter

Durch gezielte Auswahl der Felder besteht die Möglichkeit, bestimmte Medikationsfehler zur Auswertung auszuwählen. Hier kann z.B. nach Medikationsfehlern gesucht werden, die durch den Fehlergrund „Arbeitsüberlastung“ entstanden sind, oder nach

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

33

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ der Fehlerart„Doppelverordnung“. In der Auswertung erscheinen dann nur Medikationsfehler, die den ausgewählten Filter enthalten.

Die Filter werden durch Anwahl Filter ein aktiviert, die Auswertung als Excel-Export erfolgt dann automatisch.

Hinweis: Als anwählbare Filter erscheinen nur die Optionen, die bisher bei der Eingabe von Medikationsfehlern mindestens einmal angegeben worden sind.

Durch die Anwahl Filter aus wird die Auswahl zurück gesetzt auf die Option Alle. c. Anzeigen von Medikationsfehlern

Um alle bisher eingegebenen Medikationsfehler anzuzeigen, steht die Funktion Liste

Medikationsfehler zur Verfügung. Durch Auswahl einer oder mehrerer Fehler besteht die Möglichkeit, gezielt Medikationsfehler anzuzeigen .

Die Filter werden durch Anwahl Filter ein aktiviert. Durch die Anwahl Filter aus wird die

Auswahl zurückgesetzt auf die Option Alle.

Hinweis: Als anwählbare Filter erscheinen nur die Optionen, die bisher bei der Eingabe von Medikationsfehlern mindestens einmal angegeben sind.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

34

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ d. Bearbeiten von Medikationsfehlern

In der Funktion Liste Medikationsfehler existiert die Möglichkeit, bereits abgeschlossenen Medikationsfehlern zusätzliche Bemerkungen hinzuzufügen.

Hierzu muss ein Medikationsfehler ausgewählt werden und die Bearbeitungsfunktion durch Anklicken von aktiviert werden.

Beispiel:

Hinweis: Die Bearbeitungsfunktion ist die einzige Möglichkeit nach erfolgter Speicherung einer Eingabe, Kommentare oder Ergänzungen zum Medikationsfehler hinzuzufügen.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

35

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ e. Löschen von Medikationsfehlern

Das Löschen eines Medikationsfehlers nach Speicherung der Daten ist nur möglich, indem der Ansprechpartner der AG AMTS informiert wird. Die Löschung der Daten wird dann zentral veranlasst.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

36

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

9 Interventionen

Was ist eine pharmazeutische Intervention?

Ein großer Teil der Arbeit eines klinischen Pharmazeuten auf Station umfasst die kritische

Bewertung der Arzneimitteltherapie. Hierbei werden nicht selten Vorschläge zur Verbesserung der Therapie gemacht, bzw. Möglichkeiten zur rationalen Medikation diskutiert.

Warum ein System zur Erfassung pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus?

Klinische Pharmazeuten auf Station sind in Deutschland leider noch nicht ausreichend etabliert. Um den Nutzen der Arbeit – gegenüber dem Krankenhausträger und gegenüber der

Regierung – darlegen zu können, ist eine vollständige Dokumentation der pharmazeutischen

Interventionen unerlässlich.

Was soll berichtet werden?

Alle Interventionen, die zu einer Veränderung der Arzneimitteltherapie führen oder Recherchen bzw. Diskussionen über die optimale Arzneimitteltherapie, die eine Verordnung zur Folge haben.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

37

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ a. Eingabe von Interventionen

Sie können eine pharmazeutische Intervention eingeben, indem Sie entweder auf der internen Startseite den Button Intervention eingeben anklicken oder auf die Startseite

Interventionen gehen und dort den Button Intervention eingeben anklicken.

Interne Startseite

Startseite Interventionen

Über den Button Intervention eingeben erfolgt eine Weiterleitung zum Eingabeformular.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

38

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Eingabemaske Interventionen

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

39

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Felder mit * sind Pflichtfelder, in diese muss eine Eingabe erfolgen. Abgeschlossen wird die Eingabe von Daten durch drücken des Buttons . Hierdurch werden alle eingegebenen Daten gespeichert und in die Gesamtliste übernommen.

Wenn Sie in dem Auswahlfeld Grund einen Medikationsfehler - gekennzeichnet mit (M) – auswählen, werden Sie beim Anklicken des Buttons automatisch zur Eingebemaske Medikationsfehler geleitet, um dort weitere Angaben zu machen.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

40

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

I. Kurzbeschreibung

Pflichtfeld

Diese ist notwendig, um die eingegebenen Daten später in der Gesamtliste eindeutig identifizieren zu können. Wählen Sie bitte eine kurze, aber aussagekräftige Bezeichnung.

II. Geschlecht

Pflichtfeld

Wahlmöglichkeit männlich oder weiblich, ist das Geschlecht unbekannt, kann diese Option gewählt werden.

III. Alter

Pflichtfeld

Sie haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Altersgruppen zu wählen.

Diese sind: Neonat, <2 Jahre, 2 bis 12 Jahre, >12 bis 18 Jahre, >18 bis 65

Jahre, >65 Jahre. Ist das Alter unbekannt, kann diese Option gewählt werden.

Sie haben die Möglichkeit, das genaue Alter als Zahl einzugeben.

V. Niereninsuffizienz/Leberinsuffizienz

Sie haben jeweils die Möglichkeit sich für ja oder nein zu entscheiden. Wird

Leber- bzw. Niereninsuffizienz mit ja gewählt erscheinen automatisch Felder mit Unterkategorien für weitere Eingaben. Sind diese Diagnosen unbekannt, kann die Option nicht bekannt gewählt werden.

VI. Fachgebiet

Pflichtfeld

Hier geben Sie bitte die Bezeichnung des jeweiligen Fachgebietes ein. Zur

Auswahl stehen: Anästhesie, Augen/Ophthalmologie, Chirurgie, Gynäkologie,

HNO, Innere, Intensivmedizin, Neurologie, Onkologie, Psychiatrie, Pädiatrie,

Urologie. Betrifft Ihre Eingabe ein anderes Fachgebiet, können Sie Sonstiges

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

41

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ angeben und im Freitextfeld eine Angabe machen. Alle Optionen, auch die

Freitexte, werden in der Auswertung berücksichtigt.

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zu gleichen Fachgebieten auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

VII. Patient/ID

Hier haben Sie die Möglichkeit weitere Angaben zum Patienten zu machen.

Diese sind vollständig anonym gegenüber der Auswertung durch Dritte. Jedoch sollten auch hier aus Datenschutzgründen keine kompletten Patientennamen eingetragen werden, sondern am besten nicht entschlüsselbare Identifikationsnummern verwendet werden.

VIII. Station/Ansprechpartner

Hier können Sie die Station bzw. einen Ansprechpartner (für eventuelle Rückfragen) eingeben. Diese Angaben sind vollständig anonym gegenüber der

Auswertung durch Dritte.

IX. Auslöser

Pflichtfeld

Hier haben Sie die Möglichkeit auszuwählen, von wem die Intervention initiiert worden ist (Apotheker, Arzt, Patient, Pflege).

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

42

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

In dieses Feld können Sie entweder den Wirkstoff als Freitext eingeben, oder

Sie können durch Anklicken des Links ein neues Fenster zu öffnen, in dem Sie nach Wirkstoffen bzw. ATC-Codes suchen können:

Durch Betätigen des Links Wirkstoff übernehmen, wird der ausgewählte

Wirkstoff inklusive des ATC-Codes in das Feld Wirkstoff in die Eingabemaske

übernommen. Anschließend können Sie das Fenster Suche ATC-Code schließen.

Durch die Verwendung der ATC-Codes haben Sie beim späteren Auswerten bequem die Möglichkeit, nach Häufungen bei bestimmten Wirkstoffgruppen zu suchen. Außerdem vermeiden Sie auf diese Art und Weise Tippfehler, bzw. unterschiedliche Schreibweisen eines Wirkstoffs bei der Eingabe.

XI. Fragestellung

Hier haben Sie die Möglichkeit, eine exakte Beschreibung der Fragestellung als Freitext einzugeben.

XII. Antwort/Intervention

Hier können Sie die Intervention bzw. die Ergebnisse Ihrer Recherche als

Freitext eingeben.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

43

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

XIII. Grund

Pflichtfeld

Hier haben Sie die Möglichkeit, den Grund Ihrer Intervention anzugeben. Die vorgegebenen Gründe sind die bisher am häufigsten aufgetretenen und orientieren sich an den Kategorien der Klassifikationssysteme PCNE, PI-Doc und APS-Doc. Zusätzlich zu den vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten können Sie unter der Option Sonstiges auch einen Freitext eingeben.

Der Übersichtlichkeit halber sind die Gründe nach Hauptkategorien sortiert:

Die Gründe, die einen Medikationsfehler darstellen, sind durch ein (M) gekennzeichnet. Wählen Sie einen solchen Grund aus, so werden Sie am Ende

Ihrer Eingabe automatisch in die Eingabemaske zur Erfassung eines Medikationsfehlers weitergeleitet.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

44

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Zur Auswahl mehrerer Optionen halten Sie die Strg-Taste gedrückt. Alle Optionen, auch die Freitexte, werden in der Auswertung berücksichtigt.

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zur Fehlerart bei verschiedenen

Fehlermeldungen mit demselben Hintergrund, auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

AM: (Klare) Indikation nicht (mehr) gegeben (M)

Anordnung eines Medikaments, ohne das hierfür eine objektive Indikation

(nicht mehr) vorliegt. Hierzu gehört z.B. die dauerhafte Anordnung von Paracetamol gegen Kopfschmerzen oder die Gabe von Antibiotika über die empfohlene Behandlungsdauer hinaus.

AM: (Klare) Indikation, aber kein Medikament angeordnet (M)

Fehlende Anordnung eines Medikaments, für das eine objektive Indikation vorliegt. Dies betrifft auch fehlende Anordnungen im Rahmen eines Standards. Hierzu gehört z.B. die fehlende Anordnung von Paracetamol gegen

Kopfschmerzen nach Lumbalpunktion oder die fehlende Anordnung eines 5-

HT-3-Antagonisten bei Cisplatin-Gabe.

AM: Arzneimittelallergie oder anamnestische Faktoren nicht berücksichtigt

(M)

Bei der Anordnung eines Medikaments wurde eine Allergie oder andere anamnestische Faktoren (Schwangerschaft, Stillen) nicht berücksichtigt bzw. nicht abgefragt. Hierzu gehört z.B. die geplante Gabe von Penicillin ohne nach einer Allergie gefragt zu haben oder die Gabe von embryotoxischen

Substanzen ohne nach einer Schwangerschaft gefragt bzw. diese ausgeschlossen zu haben.

AM: Doppelverordnung (M)

Gleichzeitige Verordnung gleicher Wirkstoffe bzw. gleicher Wirkstoffgruppen beinhalten. Hierzu gehören z.B. die Gabe eines Generikums und eines Origi-

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

45

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ nalpräparates desselben Wirkstoffes oder die Gabe nicht-synergistischer

Arzneimittelkombinationen aus der gleichen Gruppe.

AM: Stellfehler (M)

Die Patientenmedikation entspricht nicht der Anordnung. Hierzu gehören z.B. fehlende oder falsche Medikamente im Dispenser oder Tropfen, deren Applikation vergessen wurde, da sie nicht zusammen mit der weiteren Medikation gestellt waren. Dies gilt ebenso für Medikamente, die ohne Rückfrage bei fehlenden Angaben zur Stärke oder Konzentration in der Anordnung gestellt werden.

AM: Ungeeignete/nicht am besten geeignete Arzneimittelform für die Indikation (M)

Bei der Anordnung eines Medikaments wurde nicht beachtet, welche Applikationsform dem Patienten und der klinischen Situation angemessen ist. Hierzu gehört z.B. die Anordnung von großen Penicillin-V Tabletten bei Kindern oder

Patienten mit Schluckbeschwerden, obwohl Säfte oder Brausetabletten zur

Verfügung stehen oder die Gabe einer i.v.-Antibiose, obwohl der Patient nicht bewusstlos ist, schlucken kann und keine Resorptionsstörung vorliegt. Dies gilt auch für die Verordnung von Arzneiformen, die nicht im Handel verfügbar sind.

AM: Ungeeignetes/nicht am besten geeignete Arzneimittel bezüglich Kosten

(M)

Kosten-Nutzen-Relation wurde nicht bei der Anordnung beachtet. Hierzu gehört z.B. die Anordnung eines teuren Breitspektrum-Antibiotikums auf Normalstation an Stelle eines preiswerten, sensibel getesteten Antibiotikums. (In diesem Fall bitte auch den folgenden Grund markieren!)

AM: Ungeeignetes/nicht am besten geeignetes Arzneimittel für die Indikation

(M)

Es wurden unpassende Wirkstoffe verordnet. Hierzu gehört z.B. die Anordnung eines ACE-Hemmers bei Patienten mit Hustenreiz in der Anamnese, die

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

46

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Umstellung von Originalpräparat auf Generikum oder umgekehrt trotz Unverträglichkeit oder die Gabe eines Antibiotikums mit mäßig sensiblen Eigenschaften obwohl laut Antibiogramm besser wirkende Substanzen zur Verfügung stehen.

AM: Verordnung/Dokumentation unvollständig/fehlerhaft (M)

Alle Fehler, die sich auf die Dokumentation einer Medikamentengabe beziehen, z.B. im Rahmen einer Transfusion oder die Dokumentation einer Applikation, ohne dass diese tatsächlich stattfand.

AM: Übertragungsfehler (M)

Die Anordnung in der Patientenkurve entspricht nicht der eigentlichen ärztlichen Anordnung. Hierzu gehört z.B. die schriftliche ärztliche Anordnung von

Bedarfsmedikation auf dem Patientenblatt und die fehlende Übertragung in die Patientenkurve.

ANW: Anfrage zur Administration/Kompatibilität

Hierunter fallen alle Anfragen bezüglich der Arzneimittelapplikation (z.B. Mörserbarkeit bei Applikation über Magensonden) oder bezüglich der Kompatibilität von Parenteralia.

ANW: Fehlerhafte Applikation (Art) (M)

Fehler rund um die Applikation eines Medikamentes, hierzu gehören z.B. die

Auswahl falscher Applikationswege (intrathekal statt intravenös) oder die

Wahl eines falschen Zugangs im Drei-Wege-Hahn-System,

ANW: Fehlerhafte Applikation (Dauer) (M)

Fehler rund um die Dauer einer Medikamentenapplikation. Hierzu gehört z.B. eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

47

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

ANW: Inkompatibilität oder falsche Zubereitung (M)

Fehler rund um die Vorbereitung eines Medikamentes zur Applikation, meist betrifft dies Vorgänge auf Station. Hierzu gehören z.B. Etikettierfehler, Zubereitungsfehler, Verwendung falscher Hilfsmittel.

D: Fehlende Dosisanpassung (Organfunktion) (M)

Fehlende oder falsche Dosisanpassung bei Nieren- oder Leberinsuffizienz.

Hierzu zählen z.B. auch falsche Angaben einer Einzeldosis bei falsch errechneter Körperoberfläche im Rahmen der Chemotherapie.

D: Fehlerhafte Dosis (M)

Alle Fehler, die sich auf falsche Dosierungen (Einzeldosis, Tagesdosis) beziehen. Hierzu gehört z.B. die unbeabsichtigte Nichtbeachtung von Kumulativdosen oder die Überschreitung der Maximaldosis.

D: Fehlerhaftes Dosierintervall (M)

Alle Fehler, die sich auf falsche Dosisintervalle beziehen. Hierzu gehört z.B. die zweimal tägliche Dosierung von Captopril bei empfohlener dreimal täglicher Dosierung oder die dreimal tägliche Applikation eines Aminoglykosids.

D: Kein TDM durchgeführt oder nicht beachtet (M)

Ein notwendiges TDM fehlt bzw. ein TDM liegt vor, das bei der Weiterverordnung aber nicht beachtet wurde. Hierzu gehört z.B. die fehlende Anordnung eines TDM bei Gentamicin-Gabe bei Kindern oder die fehlende Dosiserhöhung beim Gentamicin-Monitoring bei zu niedrigem Spiegel.

KI: Kontraindikation (M)

Die Diagnose oder andere Umstände des Patienten sprechen gegen die Anordnung eines Medikaments. Hierzu gehört z.B. die Gabe eines Diuretikums bei einer dehydrierten Patientin.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

48

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

NW: Nebenwirkungen

Es sind Nebenwirkungen aufgetreten, die eine pharmazeutische Intervention auslösen. Hierzu gehören z.B. die Identifikation des auslösenden Wirkstoffs, das Absetzen der Medikation oder Empfehlungen zur Behandlung der Nebenwirkung.

S: Beratung/Auswahl eines Arzneistoffs

Alle Anfragen, bzw. eigenen Beobachtungen, die zu einer Beratung hinsichtlich der optimalen Arzneimitteltherapie führen. Hierzu gehören z.B. die Auswahl des am besten geeigneten Antibiotikums zur empirischen oder kalkulierten Therapie oder Informationen über neue Arzneistoffe.

S: Beschaffung/Kosten

Alle Anfragen, bzw. eigenen Beobachtungen, die sich mit dem Thema Beschaffung (Sonderrezepte, Importe, etc.) bzw. mit pharmakoökonomischen

Fragestellungen beschäftigen.

S: Keine Pause von AM, die prä-OP pausiert werden müssen (M)

Alle Fehler, bei denen ein Medikament trotz erforderlichem Aussetzen vor OP gegeben wurde, welches in diesen Fällen kontraindiziert ist. Hierzu gehört z.B. das fehlende Aussetzen von Metformin oder ASS vor OP bei elektiven

Eingriffen.

S: Schulung/Beratung eines Patienten

Schulungen bezüglich der Applikation von Arzneimitteln (Insulinpens, Inhalatoren, Augentropfen, etc.) oder Beratung von Patienten zur Medikation.

WW: Interaktion (M)

Alle Fehler, bei denen Medikamente angeordnet sind, die mit anderen Medikamenten des Patienten oder mit Nahrungsmitteln, die der Patient zu sich nimmt, interagieren. Die Interaktion sollte jedoch nicht nur theoretischer Natur sein, sondern klinische Relevanz haben. Hierzu gehört z.B. die Gabe von

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

49

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Simvastatin bei Erythromycin-Therapie oder die Neuanordnung von Amlodipin bei einem Patienten, der jeden morgen Grapefruitsaft trinkt

Sonstige

Alle Fehler die nicht zu einer der genannten Kategorien gehören.

HINWEIS: Zahlreiche Fehlerarten haben eine Verknüpfung mit verschiedenen Dokumentationssystemen, z.B. PiDoc

. Diese Verknüpfung finden sie in der folgenden Tabelle: Verknüpfungen der unterschiedlichen Klassifikationssysteme, verifiziert nach PCNE

-, PI-Doc- und APS-Klassifikation (siehe Seite

24, Tabelle 1).

Beachten Sie bitte, dass Sie bei Freitexten zur Fehlerart bei verschiedenen Fehlermeldungen mit demselben Hintergrund auch dieselbe Bezeichnung wählen. Dies vereinfacht später Ihre Auswertung und zeigt Häufungen besser an.

Die Erkennung der Fehlerart spielt für die Strategieentwicklung eine wichtige Rolle. Aufgrund von Häufungen kann man hier sehr gut einschätzen, welche Fehlerarten unbedingt bei der Entwicklung von Fehlervermeidungsstrategien berücksichtigt werden müssen.

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

50

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

XIV. Ausgang

Pflichtfeld

Um die Relevanz pharmazeutischer Interventionen zu dokumentieren, stehen

Ihnen folgende Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung:

XV. Maßnahmen

Pflichtfeld

Hier haben Sie die Möglichkeit, die von Ihnen vorgeschlagenen und umgesetzten Maßnahmen auszuwählen:

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

XVI. Zeitbedarf

Dieses Feld ist vorgesehen für die Erfassung des Zeitbedarfs (in Minuten).

XVII. Arznei vor/nach Intervention

Diese beiden Felder sind dafür vorgesehen, die Medikation vor und nach der

Intervention einzugeben, sofern eine Umstellung erfolgt ist.

XVIII. Eingesparte Kosten pro Tag

Hier haben Sie die Möglichkeit, eventuell durch Ihre Intervention eingesparte

Kosten pro Tag einzutragen. Das kann an dieser Stelle nur eine sehr grobe

Abschätzung sein, da in der Regel nur die direkten Kosten (d.h. die Kostenersparnis durch das Arzneimittel und gegebenenfalls die Einsparung von Hilfsmitteln zur Applikation sowie nicht aufgewandte Zeit zur Zubereitung des Arz-

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

51

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ neimittels) einfach zu erfassen sind. Die Berechnung indirekter Kosten (etwa durch Vermeidung einer Nebenwirkung oder durch das Nicht-Verstopfen einer Magensonde) ist zu komplex, um sie hier abbilden zu können.

XIX. Bewertung der Intervention

Anhand der Bewertungsskala der NCC MERP von 1998 kann der Medikationsfehler kategorisiert werden. Erweitert wurde diese Skala um die Punkte I bis L, die für die Bewertung von pharmazeutischen Interventionen sehr hilfreich sind.

Formatiert: Nummerierung und

Aufzählungszeichen

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

52

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

Die Beschreibung der Bewertungen A bis H finden Sie auf Seite 28 dieses

Handbuchs.

I

Erhöhung der Patientensicherheit

J

Verbesserung der Arzneimittelwirksamkeit

K

Kostensenkung

L

Verbesserung der Compliance/Wirksamkeit

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

53

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ b. Auswertung von Interventionen

Startseite Interventionen

Jeder User kann alle unter seinem Allgemeinen User eingegebenen Interventionen auswerten. Ebenso kann er alle Interventionen auswerten, die seine Unter-User eingegeben haben. Eine getrennte Auswertung ist hier nach Filtern möglich

Im Rahmen der Auswertung der eingegebenen Interventionen gibt es mehrere Optionen.

Die Auswertung erfolgt in Analogie zu dem auf Seite 31 unter „Auswertung von Medikationsfehlern“ beschriebenen Verfahren.

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, die Rohdaten der eingegebenen Interventionen als Excel-Tabelle zu exportieren. Klicken Sie dazu auf den Button Excel-Export

Interventionen Rohdaten (Alle). Mit dieser Funktion haben Sie die Möglichkeit, eigene

Auswertungen zu erstellen und die Daten mit Hilfe von Statistikprogrammen zu analysieren.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

54

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________ c. Anzeigen von Interventionen

Das Anzeigen von Interventionen erfolgt in Analogie zu dem auf Seite 34 unter

„Anzeigen von Medikationsfehlern“ beschriebenen Verfahren.

d. Bearbeiten von Interventionen

Das Bearbeiten von Interventionen erfolgt in Analogie zu dem auf Seite 35 unter

„Bearbeiten von Medikationsfehlern“ beschriebenen Verfahren.

Hinweis: Die Bearbeitungsfunktion ist die einzige Möglichkeit nach erfolgter Speicherung einer Eingabe, Kommentare oder Ergänzungen zum Medikationsfehler hinzuzufügen. e. Löschen von Interventionen

Das Löschen einer Intervention nach Speicherung der Daten ist nur möglich, indem der Ansprechpartner der AG Dokumentation und Evaluation pharmazeutischer Interventionen informiert wird. Die Löschung der Daten wird dann zentral veranlasst.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

55

Handbuch DokuPik

Stand Mai 2009

_____________________________________________________________________________________

10 FAQs

Dieser Bereich ist zur Zeit in Bearbeitung.

Pamela Kantelhardt/Claudia Langebrake

56

advertisement

Was this manual useful for you? Yes No
Thank you for your participation!

* Your assessment is very important for improving the workof artificial intelligence, which forms the content of this project

Related manuals

Download PDF

advertisement