theorie und praxis


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theorie und praxis | Manualzz
ISSN 0932-0547
19. Jahrgang
D 12205
Heft 6 · November 2005
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aba
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ma
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m
a
mam
Neue Perspektiven
bei der Frühintervention
von Spracherwerbsstörungen
Der Einstieg in die Grammatik:
Spracherwerb während des ersten Lebensjahres
16
Langzeitanalyse der frühen lexikalischen Entwicklung
eines späteren SES-Kindes
22
Leitlinien in der Logopädie
28
Logopädie – durch Kommunikation
zur Wissenschaft
Bewertende Analyse der Voraussetzungen für eine Akademisierung des Gesundheitsfachberufes „Logopäde/in“ und Entwurf
ihrer inhaltlichen Konzeption in einem dualen Bachelor-Studiengang für Rehabilitationsberufe
Adressaten dieses Buches sind nicht nur Entscheidungsträger der Bildungs- und Gesundheitspolitik,
berufspolitische InteressensvertreterInnen oder
Verantwortliche zukünftiger Hochschulprojekte. Es
wendet sich insbesondere an Berufsangehörige,
Lehrende und Studierende der Logopädie, die vor
der anspruchsvollen Aufgabe stehen, ihr Fach zu
einem eigenständigen Wissenschaftsgebiet angewandter Kommunikation zu entwickeln.
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ausgezeichnet mit dem
G
der formale Vergleich mit europäischen und
international geltenden Ausbildungsregelungen
die zwischenzeitlich erreichte Komplexität des
Fachgebietes Logopädie
das Anforderungsprofil logopädischer Berufsqualifikation im strukturellen Wandel des deutschen Gesundheitssystems
Wissenschaftlichkeit und Kommunikation als die
beiden zentralen und eng miteinander verwobenen Themenschwerpunkte des ausbildungsbezogenen Ergänzungsbedarfs
Chancen und Risiken für die Umsetzung eines
notwendigen logopädischen Akademisierungsprozesses in reformierten hochschulischen
Strukturen nach Bologna-Charta (1999)
N
Eine zukunftsfähige Sicherung und Optimierung logopädischer Handlungsqualität sowie ihre innovative Nutzung in erweiterten Tätigkeitsfeldern eines
wachsenden Gesundheitsmarktes verlangen die
Anhebung des deutschen Ausbildungsstandards
für Logopädinnen und Logopäden auf Hochschulniveau. So lautet das Fazit einer Kontextevaluation,
mit der die Reformbedürftigkeit logopädischer
Berufsqualifikation in Deutschland nun auch auf
wissenschaftlicher Ebene thematisiert wird.
Gestützt auf Expertenurteile und ihre persönliche
fachliche Kompetenz als Diplom-Psychologin und
Lehrlogopädin (dbl) beleuchtet die Autorin in einer
umfassenden Bedingungs- und Problemanalyse die
gegenwärtige Ausbildungssituation aus verschiedenen Perspektiven. In enger Korrespondenz zu
Martina Bröckel
den erzielten Untersuchungsergebnissen entwirft
104 Seiten
sie anschließend die Rahmenkonzeption für ein
1. Auflage 2005
duales, interdisziplinäres Studiengangprojekt, dem ISBN 978-3-8248-0334-7
sie ein wissenschaftliches Kommunikationsprofil
€ 15,95 (D) / sFr 27,91
(„Mainzer Modell“) verleiht.
Im Zentrum des Evaluationsinteresses stehen:
Forschungspreis
Inhaltsverzeichnis
und Leseprobe:
www.schulz-kirchner.de
Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der
Schulz-Kirchner Verlag GmbH
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(0 61 26) 93 20-0
(0 61 26) 93 20-50
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Das Gesundheitsforum
Forum Logopädie
Heft 4 (19) Juli 2005
2
EDITORIAL
Nach der Bundestagswahl:
Der dbl bleibt am Ball
W
enn das keine spannende Wahl war! Und erst die Wahl nach der
Wahl! Wer stellt den Kanzler? Wer koaliert mit wem? Selbst nach
der Festlegung auf eine große Koalition und Angela Merkel als Bundeskanzlerin sind die Würfel für die politische Zukunft dieses Landes noch
keineswegs gefallen.
Zumindest in der Gesundheitspolitik ist die Richtung alles andere als klar.
Insbesondere, weil möglicherweise gleich drei profilierte Gesundheitspolitiker im neuen Kabinett vertreten sein werden. Neben Ulla Schmidt
als alte und neue Gesundheitsministerin auch Horst Seehofer (Verbraucherschutz/Landwirtschaft) und Ursula von der Leyen (Soziales). Drei
Politiker mit unterschiedlichen gesundheitspolitischen Vorstellungen –
insbesondere, was die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
betrifft. Dies spricht dafür, dass es nicht zu bahnbrechenden Neuerungen
in diesem Feld kommen wird.
Dr. Monika Rausch
Präsidentin
Wenn man sich auf eine Reform der Einnahmenseite nicht einigen kann,
bleibt nur, sich auf Maßnahmen für die Ausgabenseite zu verständigen.
Und da liegen die drei gesundheitspolitischen Experten gar nicht so weit
auseinander. Mehr Wettbewerb und Transparenz, mehr Vertragsfreiheit zwischen Kassen und Leistungsanbietern und die Überprüfung des
Leistungskatalogs sind Ansatzpunkte, auf die sich auch CDU/CSU und SPD
sicherlich einigen können. Hierauf müssen wir LogopädInnen vorbereitet
sein.
Gut, dass wir hier nicht bei Null anfangen: Die Wettbewerbsfähigkeit der
Praxen z.B. wird durch die preiswerte, maßgeschneiderte dbl-Verwaltungssoftware unterstützt (Seite 40). Der Transparenz der logopädischen
Leistungen dienen die Anstrengungen des dbl zur Qualitätssicherung
(Seite 38). Der Verbleib logopädischer Leistungen im GKV-Katalog hängt
auch davon ab, welchen Stellenwert unsere Arbeit in der Bevölkerung hat.
Die dbl-Infokampagne kommt hier gerade recht (Seite 36).
Erst nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen Mitte November wissen
wir Genaueres. Zum Gesundheitssystem wird es voraussichtlich einen
detaillierten Maßnahmenkatalog geben. Der dbl ist am Ball, und da soll er
auch bleiben.
Herzlichst,
Ihre
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
3
INHALT
INHALT
Theorie und Praxis
Heft 6 • November 2005 / 19. Jahrgang
Herausgeber
Deutscher Bundesverband
für Logopädie e.V. (dbl)
Bundesgeschäftsstelle
Augustinusstr. 11 a · 50226 Frechen
Information und Beratung
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E-Mail: [email protected]
Internet: www.dbl-ev.de
Aufholen oder Zurückbleiben:
Neue Perspektiven bei der
Frühintervention von
Spracherwerbsstörungen .............. 6
Zvi Penner, Christian Krügel,
Kerstin Nonn
Intervenieren oder Abwarten? Das ist
seit langem eine Streitfrage in der Praxis
und Theorie in Bezug auf Defizite beim
Spracherwerb. Die Autoren haben die
Ergebnisse aus 24 Studien zusammengetragen und ziehen Bilanz: Die
Mehrheit der Studien können, wenn
überhaupt, nur bei wenigen Kindern
ein echtes, spontanes Aufholen von
Sprachauffälligkeiten feststellen. Die
Auswertung legt zudem nahe, von
einer frühen kritischen Phase im Spracherwerb auszugehen, woraus die Autoren die Notwendigkeit ableiten, früh zu
Intervenieren.
Der Einstieg in die Grammatik:
Spracherwerb während des
ersten Lebensjahres ......................16
Barbara Höhle
Die jüngere Forschung zum Spracherwerb hat gezeigt, dass Kinder Wissen
über die Zielsprache bereits erwerben,
bevor sie entsprechende Äußerungen
produzieren. Diese frühen Erwerbsschritte können in erster Linie über die
Untersuchung der Sprachwahrnehmung untersucht werden. Sie zeigen,
dass Kinder schon sehr früh gerade für
prosodische Eigenschaften der Sprache
sensitiv sind und diese Sensitivität unter
anderem für die Erkennung von Wortgrenzen einsetzen.
Langzeitanalyse der frühen
lexikalischen Entwicklung eines
späteren SES-Kindes – wann
gab es welche Warnzeichen? ....... 22
Julia Siegmüller,
Dagmar Bittner
Dieser Beitrag stellt die frühe lexikalische Entwicklung vom ersten Wort
bis zum zweiten Geburtstag des heute
7-jährigen Bastian dar. In dieser Phase
galt er noch als medizinisch ungestörtes
Kind. Allerdings können anhand der
Daten nachträglich deutliche Vorwarnsignale für eine Sprachstörung
ausgemacht werden, die vor allem in der
zeitlichen und quantitativen Entwicklung der Sprachproduktion liegen.
Leitlinien in der Logopädie ..........28
Mara Wieck, Ulla Beushausen,
Ralf E. Cramer
Die Autoren stellen am Beispiel der medizinischen Leitlinien die Bedingungen
und formalen Voraussetzungen für die
Entwicklung und Einführung von Leitlinien dar, diskutieren mögliche Inhalte
logopädischer Leitlinien und plädieren
dafür, dass die Berufsgruppe die Entwicklung von Leitlinien selbst in die
Hand nimmt und in den entsprechenden Gremien mitarbeitet.
Redaktion
Schriftleitung
Michael Wilhelm
Glockenblumenweg 15 · 21360 Vögelsen
Tel. 0 41 31.92 11 81 · Fax 0 41 31.92 11 82
E-Mail: [email protected]
Beruf und Verband
Margarete Feit
dbl-Pressereferat
Deutscher Bundesverband
für Logopädie e.V. (dbl)
E-Mail: [email protected]
Fachredaktion
Bettina Fährmann, Kassel
Herbert Lange, San Francisco
Tina Lattermann, Regensburg
Christine Lücking, Detmold (Rezensionen)
Kerstin Nonn, Gauting
Simone Seidel, Aachen
Redaktionelle Zusendungen bitte an den
Schriftleiter. Es gelten die Autorenrichtlinien des Verlages. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht
unbedingt der Meinung der Redaktion.
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Termine
Redaktionsschluss
1. Nov.
1. Jan.
1. März
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1. Juli
1. Sept.
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1. August
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Erscheinungstermin
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1. März
1. Mai
1. Juli
1. Sept.
1. Nov.
Veranstaltungskalender
1. Halbjahr: Novemberausgabe
2. Halbjahr: Maiausgabe
Leserbriefe werden bis 14 Tage nach
Redaktionsschluss angenommen.
Beilagenhinweis:
Der gesamten Auflage liegen Prospekte von
Keppler & Fremer, Krefeld, des Thieme Verlags,
Stutttgart, von Waschbär, Freiburg, sowie von
axsentis, Köln, bei. Einem Teil der Auflage liegt
ein Protokoll des dbl, Frechen, bei.
4
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
INHALT
Beruf und Verband
Infokampagne des dbl: „Super gut gelungen!”............................................ 36
dbl gratuliert Ehrenmitglied Dr. Rieger zum 70. Geburtstag .......................... 36
Leitbild Logopädin/Logopäde: aus Chancen Tatsachen machen .................... 37
Landesverbandstreffen NRW lockt mit attraktiven Themen .......................... 37
Neue Beitragsstruktur im dbl ........................................................................ 38
QM-System in heißer Phase.......................................................................... 38
Neu: Musik-CD „Sing mit mir! Sprich mit mir!” ........................................... 39
Beratung bei Praxisübergabe und -übernahme ............................................. 39
dbl-Praxissoftware am Start.......................................................................... 40
Alles, was recht ist ....................................................................................... 40
„Was machen Sie den so außerhalb der GKV?“ ........................................... 41
Altersarmut vorbeugen: Pensionskasse/Direktversicherung .......................... 43
Die ICF verändert den Blick auf die Gesundheit ........................................... 44
Problem Legasthenie – fördern und therapieren! ......................................... 46
Slowenigen jüngstes Mitglied im CPLOL ...................................................... 47
Bildung
(*unverbindliche Preisempfehlung)
Logopädisches Assessment soll validiert werden ........................................... 50
Kindliche Aphasie: Informative Website ........................................................ 50
Logopädie in Uganda: Zahlreiche Hilfsangebote ........................................... 50
Infoquelle für Lehrende: Neues Fachportal Pädagogik .................................. 50
Einfühlungsvermögen gefragt: Patientenumfrage der FH Hildesheim ............ 51
ISAAC-Tagung in Dortmund: Großes Interesse an LogopädInnen .................. 52
100 Jahre Viktor Frankl – Begründer der Logotherapie ................................. 52
Termine........................................................................................................ 53
Medien und Materialien
Rezensionen ................................................................................................ 54
Rezensionsangebote .................................................................................... 56
Zeitschriften ................................................................................................. 58
Rubriken
dbl-Adressen................................................................................................ 39
dbl-Seminare ............................................................................................... 42
dbl-Informationsbroschüren ......................................................................... 48
Änderungsmitteilung/Antrag auf Mitgliedschaft ........................................... 49
LeserFORUM ................................................................................................ 59
Stellengesuche/Verschiedenes ...................................................................... 60
Stellenangebote ........................................................................................... 60
Außerdem in dieser Ausgabe: Veranstaltungskalender 1. Halbjahr 2006
Forum Logopädie unterliegt der Auflagenkontrolle durch die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)
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11.515 (2/2005)
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Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
5
THEORIE
THEORIEUND
UNDPRAXIS
PRAXIS
Aufholen oder Zurückbleiben:
Neue Perspektiven bei der
Frühintervention von
Spracherwerbsstörungen
Zvi Penner, Christian Krügel, Kerstin Nonn
Zusammenfassung
Intervenieren oder Abwarten? Das ist seit langem eine Streitfrage in der
Praxis und Theorie in Bezug auf Defizite beim Spracherwerb. Auf der einen
Seite wird darauf gedrungen, immer früher zu intervenieren, auf der anderen
Seite wird dazu geraten, abzuwarten und die individuelle Entwicklung zu
beobachten. Aber welche Chance haben Kinder mit sprachlichen Defiziten
tatsächlich? Wir haben in diesem Beitrag die Ergebnisse aus 24 Studien zum
Thema „Spätzünder / Late Talker“ zusammengetragen und ziehen Bilanz:
Die Mehrheit der Studien und vor allem die Langzeitstudien können, wenn
überhaupt, nur bei wenigen Kindern ein echtes, spontanes Aufholen von
Sprachauffälligkeiten feststellen. Zudem haben wir untersucht, ob sich der
Begriff der „kritischen Phase“ in Bezug auf den Spracherwerb bewährt. Ein
gewisser Teil der entwicklungspsychologischen Literatur verneint die Existenz einer Phase im Spracherwerb. Unsere umfassende Literaturbestandsaufnahme legt jedoch nahe, dass es berechtigt ist, von einer frühen kritischen
Phase im Spracherwerb auszugehen. Wir leiten daraus die Notwendigkeit
ab, früh zu intervenieren. Als Ausblick stellen wir kurz zwei Projekte vor,
die das Ziel haben, neue Interventionsmaßnahmen zu evaluieren.
SCHLÜSSELWÖRTER: Frühintervention – Persistenz und spontane Überwindung von Spracherwerbsstörungen – die kritische Phase des Spracherwerbs
Sprachkompetenz
und Spracherwerb
Unsere sprachliche Kompetenz gilt als die
wichtigste Schlüsselkompetenz für die Sozialisation des Menschen. Dieses Faktum
ist schon fast zu einem Allgemeinplatz
geworden. Nicht weniger zentral ist die
Rolle der sprachlichen Kompetenz für die
kognitive Entwicklung. Die Sprache für
uns Erwachsene ist vor allem ein Mittel der
Kommunikation und des Wissenserwerbs,
das wir in diesem Sinne metasprachlich
und weitgehend automatisiert einsetzen.
Ein Kind, das diesen Sprachgebrauch noch
6
Forum Logopädie
nicht beherrscht, hat jedoch eine ganz andere Perspektive. Für das Kind ist die Sprache zunächst ein Lernobjekt, ein abstraktes
Regelwerk, das aus dem unaufhörlich auf es
einströmenden Input rekonstruiert werden
muss. Dabei wird dem Kind diese Aufgabe
durch verschiedene Faktoren erschwert:
Das sprachliche Wissen ist enkapsuliert und
der Input, d.h. das, was das Kind in seiner
Umgebung hört, ist oft widersprüchlich.
Letzteres lässt sich gut an einem Beispiel
erkennen: Die Pluralform von „Fisch“ und
„Krokodil“ ist „Krokodile“ bzw. „Fische“,
bekommt also eine Schwa-Erweiterung.
Die Pluralform von „Computer“ oder
Heft 6 (19) November 2005 6-15
PD Dr. Zvi Penner
ist Sprachwissenschaftler
(Bern). Seit 1996 leitet er
eine Reihe von Forschungsprojekten an der Charité in
Berlin zum normalen und
gestörten Spracherwerb. Im
Rahmen des Wissens- und
Technologietransfers von der
Grundlagenforschung in die
Praxis entwickelte und erprobte er mehrere Therapieund Sprachförderprogramme.
Christian Krügel
studierte Linguistik, Soziologie und Geschichte an der
Universität Konstanz. Danach
war er an einem Projekt an
der Pädaudiologischen Klinik
Charité/Berlin beschäftigt.
Seit Anfang 2004 ist er als
Selbständiger an verschiedenen Evaluationsprojekten im
Bereich Sprachförderung/Sprachtherapie beteiligt und
bietet Dienstleistungen im wissenschaftlichen Bereich
an. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Spracherwerbsstörungen und Sprachförderung im Deutschen und bei
Migrantenkindern, audiophysiologische Korrelate von
Sprachentwicklungsstörungen und statistische Methodik in der Linguistik und Medizin.
Kerstin Nonn
absolvierte von 1990-1993
ihre Ausbildung zur Logopädin in Münster. Danach
arbeitete sie in einer Praxis in
Aachen und studierte Lehrund Forschungslogopädie an
der RWTH Aachen. Von 19972002 war die Diplom-Logopädin als Lehrlogopädin an
der Schule für Logopädie, Universitätsklinikum Münster,
im Fachbereich Sprachentwicklungsstörungen beschäftigt. Seit Oktober 2002 ist sie Leitende Lehrlogopädin
an der Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie,
Ludwig-Maximilians-Universität München.
THEORIE UND PRAXIS
„Kuchen“ bleibt hingegen unverändert.
Ein „-s“ für den Plural können wir bei
Eigennamen wie „Maria“ t „Marias“
oder „Martin“ t „Martins“ anhängen,
nicht jedoch bei „Marianne“, denn hier ist
die richtige Pluralform unerwarteterweise
„Mariannen“. All diese Formen erscheinen
bunt gemischt im Input, der tagtäglich auf
das sprachlernende Kind einströmt. Angesichts dieser Verwirrung kann es nicht leicht
sein zu entdecken, wie die zu erlernende
Sprache funktioniert.
Der Prozess des sprachlichen Regelerwerbs
und auch die spätere Regelanwendung im
Sinne von wohlgeformten Äußerungen
sind zudem enkapsuliert. D.h. wir haben
keinen direkten Zugriff auf die mentalen
Repräsentationen, die den sprachlichen
Regeln zugrunde liegen. Wenn wir dies
versuchen, stellen wir fest: Wir haben zwar
eine genaue Intuition dafür, ob eine Äußerung regelgerecht, also wohlgeformt ist,
aber wir können die jeweilige Regel nicht
genau bestimmen. So gelingt uns etwa die
oben angesprochene Pluralbildung mühelos
für jedes Nomen. Aber die genaue Regel,
die dahinter steckt, können die meisten
Muttersprachler nicht formulieren. Dies
bedeutet, dass die Erwachsenen nicht in
der Lage sind, dem Kind zu erklären, wie
die Regeln beschaffen sind.
Daraus resultiert auch das (sprach-) therapeutische Paradoxon: Wir erkennen
problemlos, wenn ein Kind ungrammatische Äußerungen macht, und können mit
geläufigen Tests eine Einstufung als „spracherwerbsgestört“ (Sprachentwicklungsstörung, SES) vornehmen. In vielen Fällen
können wir in der Therapie jedoch nicht
feststellen, welche Regeln von diesem Kind
verletzt werden (vgl. Penner & Schmid, im
Druck). Dies ist beispielsweise der Fall, wenn
ein Kind „Banane“ mit einem kurzen „a“
in der mittleren Silbe ausspricht oder wenn
es nicht versteht, dass die Aussage „jedes
Kind reitet auf einem Pferd“ nicht bedeuten
kann, dass die Kinder gruppenweise auf
einem einzigen Pferd gleichzeitig sitzen.
Unter diesen Umständen stellt sich der Erwerbsprozess als hochkomplexe, abstrakte
Aufgabe dar. Das sprachlernende Kind muss
die richtigen Rückschlüsse in der richtigen
Reihenfolge aus dem Input ziehen, ohne
negative Evidenzen oder explizite Anweisungen nutzen zu können. Dabei verfolgt
ein normal entwickelter Sprachlerner eine
Strategie, die als „Bootstrapping“ oder
„Lernen in der Schnittstelle“ bezeichnet
wird. So genannte „Constraints“ (auch
„Präferenzen“ genannt) bewirken, dass zu
einem bestimmten Zeitpunkt nur bestimmte
Informationen oder Informationsbündel aus
dem Input genutzt werden. Diese Informationen kreuzt der Sprachlerner mit den schon
vorhandenen Informationen oder Regeln
seiner momentanen Repräsentation, um
sich eine weitere Regel zu erschließen (s.
Penner, 2002). Dieses System funktioniert
nur, wenn die Constraints zeitgebunden
existieren, d.h. in jeweils einer Phase des
Erwerbs wirksam sind und in anderen nicht.
Hieraus lässt sich die Existenz einer (oder
mehrerer) „kritischen Phase(n)“ des Spracherwerbs ableiten, in der der Sprachlerner
sensibel ist für bestimmte Informationen
aus dem Input.
Der Terminus „kritische Phase“ ist nur
einer von mehreren, die in einen Zusammenhang mit dem Spracherwerb gestellt
wurden. In diesem Artikel wollen wir die
drei wichtigsten aufgreifen und in einen
neuen Zusammenhang innerhalb des
Bereichs „Spracherwerb“ und „Spracherwerbsstörungen“ bringen. Die Begriffe der
„kritischen Phase“, der „optimalen Phase“
und der „Plastizität“ (vgl. Werker & Tees,
2005) werden wir zunächst als Termini der
biologischen Entwicklungsforschung einführen. Anschließend – und auf dieser Terminologie aufbauend – wollen wir der Frage
nachgehen, ob es echte „Spätzünder“ oder
„Aufholer“ gibt. Sind das Kinder, die man
nicht allzu früh behandeln kann oder soll?
Hiermit verbunden ist auch die Frage nach
dem Stellenwert der Frühintervention. Kann
sie wirklich wirkungsvoll sein oder sind mit
ihr Gefahren eines „zu früh“ verbunden?
Diese Fragen entstammen dem Spannungsfeld zwischen zwei Paradigmen:
Hypothese I: Die individuelle Variation im
frühen Spracherwerb ist grundsätzlich
gering und eher oberflächlicher Natur.
Der frühe Spracherwerb ist weitgehend
einheitlich und verfolgt trotz oberflächlicher Unterschiede immer denselben
Lernpfad und dieselbe Lernlogik.
Hypothese II: Die individuelle Variation
ist beträchtlich. Es gibt keinen festen
„Fahrplan“. Es ist daher ratsam, abzuwarten und die weitere Entwicklung des
jeweiligen Spätzünders zu beobachten
(„watchful waiting“).
Wie wir weiter unten noch genauer diskutieren werden, steht Hypothese I mit
der Annahme eines phasenhaften Spracherwerbs in Verbindung, während Hypothese II eher eine starke Plastizität des
Spracherwerbs voraussetzt. Anders ausgedrückt kann man unter der Annahme, dass
II zutrifft, davon ausgehen, dass viele der in
der Sprachentwicklung hinter ihren Altersgenossinnen zurückbleibenden Kinder zu
einem späteren Zeitpunkt spontan aufholen
können (Spätzünder). Unter der Annahme,
dass I zutrifft, würde man hingegen vermuten, dass es sich bei den Spätzündern nicht
um „echte“ Aufholer handelt, sondern eher
um Kinder, die ihre Defizite durch Ausweichund Ersatzstrategien mehr oder weniger
wirkungsvoll verdecken können. Man würde
weiter vermuten, dass diese Kinder aber in
anderen Bereichen wieder auffällig werden,
wenn die Anforderungen (beispielsweise in
der Schule) steigen.
Die Kluft zwischen
Theorie und
Testungspraxis
An dieser Stelle muss nun zunächst eine
Begriffsklärung bzw. -definition vorgenommen werden: Wir unterscheiden zwischen
„sprachauffälligen“ Kindern, welche als
solche nach ihren Leistungen in einem
Test und relativ zu einer spezifischen Altersnorm klassifiziert werden, und Kindern
mit (Spracherwerbs-) „Störung“, „Defizit“
oder „Abweichung“ als lerntheoretischem
Begriff.
Es fällt in diesem Zusammenhang auf, dass
viele der in der Praxis eingesetzten Tests
entscheidende, spracherwerbsrelevante
Bereiche außer Acht lassen, so dass gewisse
Profile von Störungen im Spracherwerb
nicht erfasst werden können. Dabei handelt
es sich in erster Linie um zentrale, hochgradig sprachspezifische Erwerbsmerkmale
des Deutschen wie beispielsweise die prosodische Morphologie mit der Steuerung
durch das dreimoraische Prinzip und die
Schwa-Einsetzung, die komplexe Semantik der zusammengesetzten Verben wie
„abschneiden“ oder „anspritzen“ und die
Besonderheiten des Präpositionalsystems
wie „auf vs. an“, „auf vs. über“ oder „neben vs. bei“.
Dadurch kommt ein Unterschied zwischen
der Testpraxis und der Spracherwerbstheorie, also zwischen den zwei Prädikaten
„auffällig“ und „abweichend“, zustande.
Der Begriff „auffällig“ bezieht sich auf eine
niedrige Leistung des Kindes in einem Prüfverfahren, die rein testintern definiert wird
und oft von spezifischen Merkmalen des
Spracherwerbs im Deutschen unabhängig
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 6-15
7
THEORIE UND PRAXIS
sind. Dies betrifft beispielsweise das Nachsprechen von Sätzen und Kunstwörtern
oder das Benennen von Gegenständen
nach Wortlisten. Viele der in der Praxis verwendeten Testverfahren gehören mehr oder
weniger eng dieser Gattung an (HSET, SETK,
AWST-R, MSVK usw.). Der Begriff „abweichend“ oder „spracherwerbsgestört“ ist
hingegen eher spracherwerbstheoretisch
zu verstehen und bedeutet, dass ein Kind
spezifische Lücken im Regelwissen seiner
Muttersprache aufweist.
Für die Frage nach dem Begriff des „echten
Aufholens“ ist die Unterscheidung zwischen „Auffälligkeit“ und „Störung“ von
entscheidender Wichtigkeit. Nimmt man
ausschließlich die Auffälligkeit im obigen
Sinne als Grundlage für die Beurteilung der
kindlichen Sprachentwicklung, so wird das
Aufholen als der Übergang vom „roten“
zum „grünen“ Bereich auf einer Skala verstanden, ohne dass wir zum Zeitpunkt der
Testung genau wissen können, ob das Kind
die zielsprachlichen Regeln tatsächlich entdeckt hat oder nicht. Dieses Kriterium allein
ist wahrscheinlich zu einseitig und kann oft
zu einer vermeintlichen, vorübergehenden
Verbesserung der Sprachleistungen führen,
ohne dass das Kind sein sprachliches Wissen im Sinne des Regellernens erweitert
oder revidiert hat. Es ist daher fraglich, wie
nachhaltig das Aufholen in diesem Sinne
ist. Unten kommen wir auf diesen Punkt
zurück.
Das verhaltensbiologische Konzept der
(kritischen) Phase
Wir wenden uns nun den experimentalbiologischen Begriffen zu und kommen
dann mit Hilfe einer umfassenden Sichtung
und Bewertung der aktuellen Literatur zum
Thema „Spätzünder“ (Late Talker) bzw.
„Aufholer“ zu einer Anwendung der Begriffe „kritische“, bzw. „optimale Phase“ und
„Plastizität“ auf den Spracherwerb. Zentral
ist dabei, ob sich der Begriff des „Aufholens“ sprachlicher Defizite im Licht der aktuellen Forschungsergebnisse bewährt und
die Verhältnisse adäquat beschreibt.
Werker & Tees (2005) formulieren ein Modell kaskadierter optimaler Phasen für den
Spracherwerb, das sie aus Begrifflichkeiten
der Verhaltensbiologie ableiten. Sie wollen
damit die vielfach ungenau definierten
Konzepte der kritischen Phase anderer
Publikationen ablösen. Im Folgenden
8
Forum Logopädie
wollen wir die Debatte um eine „Phase
des Spracherwerbs“ und ihre mögliche
Ausprägung hin zu einer eher kritischen
Phase oder hin zu einer Plastizität durch
Daten aus deutschen und internationalen
Studien zum Thema Sprachentwicklung
und Aufholen von Defiziten ergänzen. Dazu
werden wir nun zunächst die drei Begriffe
Plastizität, kritische Phase und optimale
Phase als experimentalbiologische Begriffe
einführen.
Evidenz für Plastizität
Männliche Zebrafinken lernen in der normalen Aufzucht ihren Gesang von einem
„Lehrer“; in der Regel handelt es sich dabei
um den Vater. Im Rahmen eines Deprivationsexperiments wurden Zebrafinken in
totaler Isolation aufgezogen. Die Folge
war eine vorübergehende Stummheit, es
wurden keine Lieder erlernt. Wurde jedoch
die Isolation zu irgendeinem späteren Zeitpunkt ihres Lebens aufgehoben, waren die
Zebrafinken in der Lage, ihre Lieder von
einem Lehrer zu erlernen. Das Ergebnis
zeigt, dass Zebrafinken das Melodielernen
auch im Erwachsenenalter noch nachholen
können. Damit ist dieses Lernvermögen
ein Nachweis für die Plastizitätshypothese,
dass Fähigkeiten auch zu einem späteren
Zeitpunkt in der Entwicklung aufgeholt
werden können.
Angewendet auf den Spracherwerb hieße
das: Verpasstes kann auch später vollständig und ohne weiteres aufgeholt werden.
Evidenz für
die kritische Phase
Ein artspezifisches Verhalten der Sumpfmeise ist das Verstecken von Nüssen und
ähnlichem Futter für den Wintervorrat
(vgl. Spitzer, 2002). Neuroanatomisch
zeigt diese Vogelart die Besonderheit eines
deutlich vergrößerten Hippokampus. Das
Wachstum dieser Hirnstruktur ist eng mit
dem Versteckverhalten verbunden und
vollzieht sich unter normalen Aufzuchtsbedingungen zwischen dem 30. und 50.
Tag (kritische Phase) nach dem Schlüpfen.
Im Experiment wurden die Vögel in dieser
kritischen Phase künstlich depriviert, indem
sie gemahlene Nüsse bekamen, die sich so
nicht zum Verstecken eignen. Das Ergebnis
war, dass kein spezifisches Wachstum des
Hippokampus stattfand. Dies änderte sich
auch nicht, wenn sie zu einem späteren
Zeitpunkt in der Entwicklung Futter in
Form von ganzen Nüssen bekamen, dass
Heft 6 (19) November 2005 6-15
sie verstecken konnten. Der Hippokampus
blieb klein. Dies belegt das Vorhandensein
einer kritischen Phase; das Versteckverhalten kann zu einem späteren Zeitpunkt
nicht mehr erlernt werden. Ein Aufholen
ist nicht möglich.
Im Sinne der Sprachentwicklung: Verpasstes
kann später nicht aufgeholt werden. „Was
Hänschen nicht gelernt hat, lernt Hans
nimmer mehr.“
Evidenz für
die optimale Phase
Zebrafinken, denen nach dem Schlüpfen
ein Auge künstlich verschlossen wurde (monookulare Deprivation) zeigten neuroanatomisch eine starke Unterentwicklung eines
Bereiches in ihrem Thalamus: Zellgröße
und -menge waren stark verringert. Dieser
Effekt variierte jedoch in Abhängigkeit von
der Dauer einer normalen Entwicklung vor
der Deprivation: Begann die monookulare
Deprivation 10 bis 30 Tage nach dem
Schlüpfen, war der Effekt maximal. Wurde
das Auge erst 30 bis 50 Tage nach dem
Schlüpfen verschlossen, nahm der Effekt
langsam ab bzw. erfolgte die Deprivation
erst nach dem 50. Tag, war keine Verringerung der Zellgröße und -menge mehr
nachweisbar. Dieses Ergebnis belegt die
Hypothese einer optimalen Phase, in der
abhängig vom Zeitpunkt, in der die Deprivation stattfindet, das Ausmaß der hirnorganischen Veränderungen variiert.
Analog für die Sprachentwicklung: Verpasstes kann unter Umständen später aufgeholt
werden. In welchem Maße dies möglich ist,
hängt davon ab, wann der Spätzünder mit
dem Aufholen beginnen kann.
Aufholen oder
Zurückbleiben
Eine echte Deprivation, also das Isolieren
des Sprachlerners von seinem Lernobjekt
– der Sprache, ist sehr selten. Es gibt Fälle
von so genannten „Wolfskindern“, die
völlig isoliert von menschlicher Gesellschaft
aufwachsen und keine Sprache ausbilden.
Dazu kommen einige bedauernswerte Fälle
von durch die Eltern oder Aufsichtspersonen auferlegte „Isolation im Kinderzimmer“. Diese Fälle echter Deprivation sind
jedoch glücklicherweise eher selten.
Was man beim Spracherwerb jedoch häufiger beobachten kann, ist eine verminderte
Zugänglichkeit der für die Regelbildung
relevanten Informationen. Diese kann durch
THEORIE UND PRAXIS
verschiedenste Faktoren hervorgerufen oder begünstigt werden,
welche so zu ursächlichen Risikofaktoren für Spracherwerbsstörungen (SES) avancieren: verlangsamte Hörbahnreifung (wir
kommen im letzten Teil des Artikels darauf zurück), phasenweise
Verminderung des Hörvermögens (beispielsweise durch Mittelohrentzündungen, Tubenventilationsstörungen), Isolation im weitesten Sinne, und gerade bei Migrantenkindern defizitärer Input und
später Erwerbsbeginn der zweiten Sprache (hier: Deutsch). Aus der
einleitend skizzierten Theorie des Spracherwerbs als Regelerwerb
lässt sich die Vermutung ableiten, dass SES-Kinder ineffiziente
„Regellerner“ oder „Bootstrapper“ sind. Die oben genannten
Faktoren tragen dazu bei und können deshalb als Frühindikatoren
gelten. In Bezug auf die verlangsamte Hörbahnreifung werden wir
das weiter unten kurz darstellen. Weitere, das Defizit verschärfende Faktoren wie Familienanamnese, andere soziale Faktoren,
Frühgeburt, allgemeinere entwicklungshemmende Faktoren und
viele mehr können dazukommen (s. Penner, Fischer & Krügel, im
Druck; Penner, Krügel, Gross & Hesse, erscheint).
Eine kritische Phase würde bedeuten, dass ein perfektes Nachholen
des muttersprachlichen Erwerbs im Sinne einer vollen Automatisierung des Regelwissens unter normalen Umständen nicht mehr
möglich wäre. Eine Förderung müsste nicht nur möglichst früh
stattfinden, sondern sich auch darauf spezialisieren, dem Kind eine
inszenierte Lernumgebung anzubieten, die die Lernbedingungen
während der kritischen Phase auf der Basis des Bootstrapping-Verfahrens Schritt für Schritt simuliert (mehr dazu in: Penner, 2002,
2005; Penner & Schmid, im Druck).
Käme man hingegen zu dem Schluss, dass der Begriff der „optimalen Phase“ den Erstspracherwerb adäquater beschreibt, könnte
dieser zumindest während einer Karenzzeit durch gezielte Therapiemaßnahmen wieder in Gang gebracht werden.
Bei einem plastischen Spracherwerb wäre eine Intervention – überspitzt ausgedrückt – bei vielen Kindern unnötig. Bei ausreichendem
Input müsste ein ins Stocken geratener Spracherwerb jeder Zeit
von selbst wieder in Gang kommen. Unter diesen Umständen
müsste man beobachten können, dass ein sehr hoher Prozentsatz
der Kinder mit sprachlichen Defiziten im Laufe der Zeit auch ohne
Intervention nachhaltig aufholen kann. Geht man hingegen von
einem phasenhaften Spracherwerb aus, müssten sich in Langzeitstudien viele der Spätzünder als SES-Kinder mit persistierenden
Defiziten entpuppen.
Die für die Praxis entscheidende Frage ist: Gibt es für ein Kind mit
einer anfänglichen Verzögerung oder Störung im Spracherwerb
die Möglichkeit, im Sinne der Plastizitätshypothese seinen Sprachentwicklungsrückstand zu jedem Zeitpunkt spontan aufzuholen
und durch den nachträglichen Erwerb sprachlicher Fähigkeiten
zu den normal entwickelten Altersgenossen aufzuschließen, oder
sprechen die Ergebnisse eher für eine kritische Phase, so dass
Sprachentwicklungsstörungen fortdauern, wenn die sprachlichen
Regeln nicht in dieser Phase erworben werden?
Bei der Beurteilung der vorhandenen Untersuchungen zu diesem
Thema stoßen wir immer wieder auf Schwierigkeiten, da die zitierte Literatur keine einheitliche und konsequente Unterscheidung
zwischen „Sprachstörung“ und „Sprachauffälligkeit“ im obigen
Sinne der Definition macht, so dass wir den Begriff Aufholer nicht
einheitlich definieren bzw. interpretieren können. Wie schon oben
angedeutet, kommt diese Problematik unter anderem dadurch
zustande, dass für die Leistungseinschätzung unterschiedliche
Testungen verwendet wurden, die im obigen Sinne mehr oder
LOGO-KLICK &
LOGO-ROLL
Indikationen:
• Dysphagien
• myofunktionelle Defizite
• nach operativen Eingriffen im Bereich der
Naso-, Meso-, Hypopharynx
• bei Fazialisparesen
• sensorisch-taktile Störungen im
orofazialen und myofunktionellen Bereich
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Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 6-15
9
THEORIE UND PRAXIS
Abb 1: Portland Language Development Project
3 Jahre
100 % bei Sprachverstehen/Lexikon unauffällig,, 50 % phonologisch auffällig,
60 % syntaktisch-morphologisch auffällig
4 Jahre
34 % phonologisch und 47 % syntaktisch auffällig (beide Defizite 16 %).
Nur bei 26 % SES.
7 Jahre
Nur bei 16 % SES nachweisbar
Sukzessive Abnahme der Sprachentwicklungsstörungen bei 36 Late Talkers (Paul & Kellogg, 1997)
weniger spracherwerbstheoretisch orientiert sind. Zudem divergieren die Studiendesigns deutlich, abgesehen davon,
dass sie in unterschiedlichen Ländern mit
unterschiedlichen Muttersprachen gemacht
wurden. Das erschwert die Vergleichbarkeit
der einzelnen Ergebnisse erheblich. Wir beschränken uns deshalb darauf, Tendenzen
abzubilden, um dennoch zu einem klareren
Bild zu gelangen. Jenseits einer Debatte
um die Angemessenheit von Testwerkzeugen und Studiendesigns scheint dies
im Augenblick der einzig gangbare Weg
zu sein, Rückschlüsse über das Thema zu
ziehen. Einen sehr guten Überblick über
die Studien zu diesem Thema mit genauen
Beschreibungen der jeweiligen Gegebenheiten verschafft uns Suchodoletz’ Beitrag
aus dem Jahr 2004. Wir beschränken uns
deshalb hier auf kurze Ergebniszusammenfassungen zu jeder Studie, um den
Schwerpunkt unserer Betrachtung auf die
Herausarbeitung übergreifender Tendenzen
legen zu können.
Die Hypothese des
sukzessiven Aufholens
Die Hypothese des sukzessiven Aufholens,
der die Plastizitätshypothese zugrunde liegt,
geht davon aus, dass ein bestimmter Anteil
der Kinder mit anfänglichen Schwierigkeiten
im Spracherwerb Spätzünder (Late Talker)
sind, die ihren Rückstand mit der Zeit vollständig aufholen. Das sukzessive Aufholen
wäre also eine Form der Plastizität: Defizite
können ohne weiteres zu einem späten
Zeitpunkt wettgemacht werden. Für die
positive Prognose in diesem Sinne spricht
die Studie von Rescola (2002), bei der bis
zu 50 % der Kinder im 3. Lebensjahr keine
sprachlichen Auffälligkeiten mehr zeigten.
Zu diesem Ergebnis kamen auch Bishop
& Edmundson (1987) bei ihrer Untersuchungsgruppe: 50 % der mit vier Jahren
als „retardiert“ eingestuften Kinder waren
bis zur Einschulung nicht mehr auffällig.
Whitehurst & Fischel (1994) zeigten in ihrer
Studie, dass von 22 Kindern, die mit 3;6 als
10
Forum Logopädie
Spätzünder eingestuft wurden, im Alter von
5;6 Jahren nur noch 4 auffällig waren. Giramoletto et al. (2001) zeigten, dass mit fünf
Jahren 86 % der Late Talkers nicht mehr
auffällig waren. Dabei äußern die Autoren
schon erste Zweifel an der Echtheit des Aufholens und betonen, dass die sprachliche
Kompetenz der Aufholer im Vergleich zur
Kontrollgruppe sprachgesunder Kinder eher
eingeschränkt war (s. unten).
Die Ergebnisse des „Portland Language
Development Projects“ von Paul & Kellog
(1997) über den Spracherwerbsverlauf von
36 Late Talkers zeigt Abb. 1. Auch diese
Studie kommt zu dem Schluss, dass die
Sprachauffälligkeit sukzessive zugunsten
der unauffälligen Sprachentwicklung der
Kinder abnimmt. Paro et al. (2004) kommen
in einer Zusammenfassung aller aus der englischsprachigen Literatur bekannten Daten
zu einem sehr optimistischen Schluss, wonach 40 - 70% aller Spätzünder ihre sprachlichen Auffälligkeiten bis zur Einschulung
abbauen. Grimm & Doil (2000) kommen zu
dem Ergebnis, dass von 13-20 % Deutsch
muttersprachlichen Kindern, die mit zwei
Jahren als SES-Risikokinder (Late Talkers)
eingestuft wurden (nach dem Kriterium
des ELFRA 2: produktiver Wortschatz <
50 Items), etwa 50 % mit 3-4 Jahren ihre
Sprachauffälligkeit abgebaut haben. Die
anderen 50 % entwickeln persistente SES.
Für den Vergleich zu den weiter unten
aufgeführten Studien muss hier hervorgehoben werden, dass die oben genannten
Studien die Probanden größtenteils nur
bis zur Einschulung begleitet haben. Eine
Ausnahme bildet die Portland-Studie, die
auch Daten über die Probanden im Alter
von 7 Jahren erhoben hatte. Die Hypothese
eines sukzessiven Aufholens wird in Abb.
Heft 6 (19) November 2005 6-15
2. skizziert. Der überwiegende Teil der
Spätzünder mit 2 Jahren kann demnach im
Sinne der Plastizitätshypothese bis zum 6.
Lebensjahr aufholen. Für die verbleibende
Gruppe bleibt zunächst ungeklärt, ob auch
sie noch aufholen oder ob man bei ihnen
von persistenten SES ausgehen muss (s.
von Suchodoletz, 2004). Zudem konnten
nicht alle aktuellen Veröffentlichungen zu
diesem Thema hohe Anteile an Aufholern
nachweisen. Bei den von Ward (1999)
untersuchten Kindern konnten nur 15 %
im Verlauf des 2. Lebensjahres den Sprachentwicklungsrückstand im Sinne einer
Altersnorm aufholen. Dies bedeutet, dass
die „klassische“ Theorie der 50 %-LateBloomers (Spätzünder) keine Bestätigung
findet.
Relevant für die Beurteilung der Hypothese
des sukzessiven Aufholens sind auch die
Daten aus Therapiestudien. Kiese-Himmel
zeigte in ihrer Studie (1997), dass nach
vier Jahren Therapie 42 % der Kinder eine
Standardabweichung unterhalb der Norm
des Heidelberger Sprachentwicklungstests
(HSET) aufwiesen. Weitere Evidenz gegen
die Hypothese des sukzessiven Aufholens
zeigt die Langzeittherapiestudie von Law
et al. (2000). Von den 24 Kindern, die
im Alter zwischen 3;6 und 7 Jahren eine
Sprachtherapie bekamen, konnten nur 5
Kinder (21 %) ihre Sprachauffälligkeit bis
zum Alter von 9 Jahren ausgleichen.
Glogowska et al. (2000) konnten in ihrer
Therapiestudie unter 159 Vorschulkindern nach 12 Monaten therapeutischer
Behandlung zwar gewisse kurzzeitige
Effekte, aber keine Langzeiteffekte der
Therapie nachweisen. Auch von Suchodoletz (2004) berichtet von keiner Studie, die
Langzeiteffekte von Therapien zweifelsfrei
nachweisen kann. Glogowska et al. (2000)
leiten aus ihrer Studie die Empfehlung ab,
die bisherige Therapiemethodik zu überdenken. Diese Befunde zur herkömmlichen
„Spättherapie“ stellen die Plastizitätshypothese infrage. Sie deuten darauf hin, dass
die Kinder bei einer späten Intervention
ihr Sprachlernverhalten nicht mehr so verändern können, dass nachhaltige Effekte
erzielt werden.
Abb. 2: Sukzessives Aufholen der SES
20 % Late Talkers mit 2 Jahren
Echte Aufholer
10 % sprachauffällige Kinder mit 3-4 Jahren
Echte Aufholer
5 % sprachauffällige
Kinder mit 6 Jahren
THEORIE UND PRAXIS
Bereichsspezifische Untersuchungen von Zvi
Penner und seinen KollegInnen kommen zu
dem Ergebnis, dass spezifische Defizite des
Regellernens im Sinne einer echten Spracherwerbsstörung trotz Langzeittherapie mit
herkömmlichen Methoden nicht behoben
werden konnten. Diese persistierenden Defizite in verbsemantischen und syntaktischmorphologischen Regelrepräsentationen
zeigten sich bspw. im Bereich „Verstehen
von Präfixverben“ (Penner et al., 2002) und
im Erwerb der Pluralregel (Penner 2003,
2005). Diese Studien legen die Vermutung
nahe, dass auch die herkömmlichen Therapien, die spät beginnen, eine begrenzte
Wirksamkeit zeigen.
Stellt man die Frage nach der Existenz echter Aufholer hintan, bleibt also zunächst
unklar, wie viele der Kinder mit sprachlichen Auffälligkeiten tatsächlich aufholen
können.
Die Hypothese des
illusorischen Aufholens
Die mit dieser Hypothese verbundene
Prognose ist weniger optimistisch als die
des sukzessiven Aufholens. Die sprachlichen Defizite der Kinder verschwinden
laut diesem Ansatz trotz Abnahme der
offensichtlichen, mit den geläufigen Tests
erfassbaren Auffälligkeiten nicht wirklich.
Die Grundproblematik der SES verlagert sich
in einen anderen Bereich und manifestiert
sich in einer anderen Modalität (bspw. „Leserechtschreibschwäche“, LRS). Das Kind
bleibt mit seinen sprachlichen Leistungen
im untersten Normbereich. Es tritt sogar mit
zunehmendem Alter eine Verschlechterung
seiner Leistung ein.
Stothard et al. untersuchten 1998 im
Rahmen einer Langzeitstudie 71 Kinder.
Im Alter von 5;6 Jahren wurden die Kinder
zwei Untergruppen zugeteilt: Der 1. Gruppe
gehörten Kinder an, deren Sprachentwicklungsstörung „resolved“, also überwunden
war, während die Kinder der 2. Gruppe als
SES-persistent (also bleibend) beschrieben
wurden. Eine Follow-Up-Untersuchung
wurde zum Zeitpunkt, als die Kinder 15-16
Jahre alt waren, mit folgenden Ergebnissen
Abb 3: Pennsylvania Studie
2 Jahre
34 Late Talkers erfasst
3 Jahre
60 % MLU auffällig, 66 % Syntax auffällig
8-9 Jahre
Werte im Normbereich, jedoch signifikant schlechter als die Kontrollgruppe
13 Jahre
Werte signifikant schlechter als die Kontrollgruppe. 36 % im Bereich Sprachverstehen auffällig (unterhalb einer SA). 20-30 % in Sprachproduktion auffällig
Die sprachlichen Auffälligkeiten nehmen mit dem Alter der Kinder zu (Rescorla, 1989)
durchgeführt; Die Kinder der „SES-resolved“-Gruppe zeigten signifikant niedrigere
Leistungen bei der phonologischen Verarbeitung und den Lese-Rechtschreibfähigkeiten als die Kontrollgruppe sprachgesunder
Kinder. Die Kinder der „SES-persistent“
-Gruppen hatten weiterhin eine signifikante Sprachentwicklungsstörung in allen
sprachlichen Bereichen (vgl. auch SchakibEckbatan & Schöler, 1995, mit ähnlichen
Befunden für das Deutsche).
Die „Pennsylvania-Studie“ (s. Rescorla,
1989) kam zu dem Schluss, dass die
sprachlichen Auffälligkeiten der Kinder mit
zunehmendem Alter sogar noch zunahmen.
Die Ergebnisse im Einzelnen zeigt Abb. 3.
In der Studie von Beitchman et al. (2001)
zeigten von den mit 5 Jahren als sprachauffällig eingestuften Probanden 72 % mit 12
Jahren eine persistierende Sprachentwicklungsstörung.
Erweitert man den Blickwinkel um die
schriftsprachliche Dimension, lässt sich eine
eindeutige Assoziation von Sprachauffälligkeit und Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
erkennen. Bishop & Adams (1990) zeigten
in ihrer Langzeitstudie, dass 50 % der Kinder, die im Alter von 15 Jahren unter einer
LRS litten, im Alter von 4 Jahren mit „SES
überwunden“ beurteilt wurden. In den Studien von Paul & Kellog (1997) und Rescorla
(2000) kam es zu folgenden widersprüchlichen Ergebnissen: Im Alter von 7 Jahren
zeigten die Kinder, die eine SES überwunden hatten, kein erhöhtes Risiko für eine
LRS. In einer Follow-Up-Untersuchung fiel
aber genau diese Untersuchungsgruppe im
Alter von 8;0 - 13;0 Jahren in den unteren
Normbereich der LRS-Leistungen ab. Offenbar zeigen sich bei Kindern mit scheinbar
überwundenen SES in einem Alter über 8;0
Abb 4: Illusorisches Aufholen der SES
20 % Late Talkers mit 2 Jahren
Nur unechte Aufholer
10 % sprachauffällige Kinder mit 3-4 Jahren
Nur unechte Aufholer
5 % sprachauffällige Kinder
mit 6 Jahren
LRS, auch wenn kurz nach der Einschulung
zunächst keine LRS-Risiken gefunden werden können. Die Defizite werden unter Umständen erst bei steigenden Anforderungen
sichtbar, nämlich sobald nicht mehr nur
reine Textproduktion und reines Vorlesen
an sich gefordert werden, sondern mit der
Schriftsprache sachliche Informationen im
Sinne eines metasprachlichen Gebrauchs
transportiert werden.
Korrigiert man auf Grund dieser Ergebnisse
die 1. Hypothese des sukzessiven Aufholens (vgl. Abb. 2), kann die 2. Annahme
eines illusorischen Aufholens formuliert
werden (Abb. 4). Auffälligkeiten in den
Modalitäten „Verstehen“ und „Sprechen“
verlagern sich auf sekundäre Defizite im
Sinne von Folgeerscheinungen. Unter diesen Umständen liegt die Vermutung eines
phasenhaften Spracherwerbs nahe. Die
These besagt, dass nach dem Ende dieser
Phase ein Aufholen der Defizite zumindest
erschwert ist.
Die Hypothese der
falschen Aufholer
Bestätigung für die Annahme des vermeintlichen Aufholens finden wir auch in
bereichspezifischen, vertiefenden Studien
zum Verlauf von Sprachentwicklungsstörungen, die auf ein „fake recovery“
(falsches Aufholen) hindeuten. Es handelt
sich dabei um ein vermeintliches Überwinden der sprachlichen Defizite: Die
betroffenen Kinder scheinen sich in der
Gesamtverteilung vom roten Bereich zum
unteren Quartil des grünen Bereichs der
Altersnorm zu verbessern. Im Vergleich zu
den sprachgesunden Kindern zeigen sich
in den Nachfolgeuntersuchungen aber
signifikante Unterschiede zuungunsten der
(„ehemaligen“) sprachauffälligen Kinder,
die ihren Sprachentwicklungsstand nur
scheinbar aufgeholt haben. Veranschaulicht wird dieses Phänomen durch die Daten
zur Entwicklung der Silbenstruktur von
Pharr et al. (2000). Die Ergebnisse dieser
Studie legen die Vermutung nahe, dass
abnehmende Sprachauffälligkeiten eher
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 6-15
11
THEORIE UND PRAXIS
Abb. 5: dreimoraisches Prinzip der Wortbildung im Deutschen
Betonte
Silbe
A
u
Unbetonte Silbe
t
o
o
K
i
Unbetonte
Silbe
s
t
e
¥
¥
¥
¥
¥
¥
¥
Mora
1
Mora
2
Mora
3
Mora
4
Mora
1
Mora
2
Mora
3
Forum Logopädie
Vollvokalwörter bei SES-Risikokindern (nach
dem Kriterium „produktiver Wortschatz
< 50 Wörter“ des ELFRA 2) im Alter von 24
Monaten verdeutlicht (s.a. Penner, Fischer
& Krügel, erscheint).
Ein vermeintliches oder falsches Aufholen
(fake recovery) kann also folgendermaßen
definiert werden: Ein Kind mit sprachlichen
Defiziten erwirbt mittels Ersatzstrategien ein
Entwicklungsniveau, das dem untersten Bereich der Altersnorm zugeordnet wird (Abb.
7). Der abweichende, nicht auf Bootstrapping beruhende Spracherwerb erweist sich
als Sackgasse, aus der sich der Sprachlerner
nicht selbst befreien kann. Im Vergleich
zum normalen Spracherwerb zeigt sich im
zeitlichen Verlauf ein Schereneffekt in den
sprachlichen Leistungen (Abb. 8).
Die Befunde sowohl des „illusorischen“ als
auch des „falschen Aufholens“ zeigen die
Problematik der verwendeten Tests in aller
Deutlichkeit. Die notorische Unsicherheit,
ob das Kind echt oder nur oberflächlich
aufgeholt hat, wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass viele der eingesetzten Prüfverfahren auf die entscheidenden Merkmale
des kindlichen Sprachlernverhaltens nicht
eingehen. Es zeigt sich, dass unter diesen
Umständen eine verlässliche Langzeitprognose kaum möglich ist.
Werker & Tees (2005) messen dem Erwerb
des Sprachrhythmus der Zielsprache eine
zentrale Bedeutung zu und führen dafür
eine Reihe von empirischen Evidenzen an.
Ohne den rechtzeitigen und korrekten
Erwerb des Rhythmus der Muttersprache
ist eine Segmentierung des sprachlichen
Inputs und damit ein weitergehender.
ungestörter Spracherwerb wohl nicht
möglich. Der gesamte Erwerb der Phonologie der Muttersprache, der im ersten
Lebensjahr stattfindet, ist Werker & Tees
zufolge durch einen strengen Zeitplan von
aufeinander folgenden und aufeinander
aufbauenden kritischen oder optimalen
Phasen geprägt.
Dies unterstützt den Reifungsansatz, den Zvi
Penner 2004 in der November-Ausgabe von
Forum Logopädie ausführlich darstellte. Der
Autor geht davon aus, dass Sprachentwicklungsverzögerungen aus einer verlangsamten Reifung der Hörbahnen während der
kritischen Phase im 1. Lebensjahr resultieren. Kritisch in Bezug auf den Spracherwerb
im 1. Lebensjahr meint die Fähigkeit des
Kindes, das dreimoraische Grundmuster der
Wortbildung im Deutschen zu entdecken.
Kinder, die aufgrund einer verlangsamten
Reifung der Hörbahnen den sprachlichen
Input der Umgebung nur ungenügend nutzen können, entdecken das dreimoraische
Prinzip nicht. Sie weichen stattdessen auf
Ersatzstrategien aus (wie bspw. die Nutzung
von Vollvokalwörtern). In Bezug auf den Regelerwerb im Bereich Wortbildung wird angenommen, dass sich die Sensibilität für das
Abb. 6: Präferenz für Vollvokalwörter von zweijährigen SES-Risiko-Kindern
80 %
80 %
70 %
60 %
Anzahl der Wörter
auf das vermehrte Einsetzen von Ersatzstrategien und weniger auf das Entdecken
der zielsprachlichen Regeln zurückzuführen sind. Auf diesen Sachverhalt haben
wir schon oben (s. sukzessives Aufholen)
hingewiesen. Die Gruppe der sprachauffälligen Kinder in dieser Studie konnten
mehrheitlich letztlich den Normbereich für
eine unauffällige Sprachproduktion erreichen. Die Autoren betonen jedoch, dass
die sprachliche Kompetenz dieser Kinder im
Vergleich zur Kontrollgruppe sprachgesunder Kinder eher eingeschränkt war.
Hieran schließt sich die Vermutung an, dass
sich die durch Ersatzstrategien geprägte
Sprache von Aufholern quantitativ und
qualitativ von der Zielsprache unterscheidet. Dies lässt sich z. B. für den Erwerb
der Prosodie bei deutschen Kindern mit
sprachlichen Defiziten beobachten. Wie
bereits oben im Abschnitt „Zeitpunkt des
Erwerbs“ erklärt, stellt die Zunahme der
regelgeleiteten Wortbildung durch das
finale Schwa für den Wortschatzerwerb im
2. und 3. Lebensjahr zuungunsten der unregelmäßigen Vollvokalwörter ein zentrales
Merkmal des normalen Spracherwerbs dar.
Ein SES-Kind zeigt auch in diesem Alter eine
Wortschatzerweiterung, aber der Erwerb
neuer Wörter vollzieht sich nicht in der
Schnittstelle einer regelgeleiteten Wortbildung. Das sprachauffällige Kind präferiert
anstelle des dreimoraischen, trochäischen
Grundmusters Vollvokalwörter wie „Auto“.
Die Abb. 5 zeigt in einer Gegenüberstellung
die unterschiedliche Silbenstruktur. Das
Präferieren der Vollvokalwörter kann als
eine Ersatzstrategie interpretiert werden,
die zwar auf den ersten Blick zu einer Weiterentwicklung im Bereich Lexikon führt,
die Sprachentwicklung in der Vorstellung
eines einheitlichen Regelerwerbs aber
insgesamt aus dem Tritt bringt. Die effizienteste Spracherwerbsstrategie des Lernens
in der Schnittstelle wird nicht genutzt,
alle weiteren wichtigen Erwerbsschritte
wie bspw. das Erlernen der Pluralbildung
kommen zeitlich und qualitativ aus dem
Takt. In der Abb. 6 wird die Präferenz für
12
Betonte Silbe
Der Reifungsansatz:
Evidenz für eine
eher kritische Phase?
Heft 6 (19) November 2005 6-15
50 %
50 %
50 %
40 %
Risiko
30 %
20 %
20 %
10 %
0%
Vollvokal
Schwa
kein Risiko
THEORIE UND PRAXIS
dreimoraische Prinzip des Deutschen auf die
frühe Phase im 1. Lebensjahr beschränkt.
Bei den Probanden konnte ein signifikanter
Zusammenhang zwischen verlangsamter
Hörbahnreifung im Alter von 6 Monaten
und sprachlichen Defiziten nachgewiesen
werden. Während die Kinder das auditive
Defizit deutlich vor dem 2. Geburtstag
sicher aufholten, wurden das sprachliche
Defizit mit 2;0 nachgewiesen.
Dieses Ergebnis stützt die Hypothese einer
kritischen Phase im Spracherwerb. Es kann
und soll hier allerdings nicht ausgeschlossen
werden, dass die Ergebnisse auch mit einer
optimalen Phase im Sinne von Werker &
Tees adäquat beschrieben werden können.
Die genaue Ausprägung dieser Phase muss
zunächst in weiteren Studien herausgearbeitet und mit weiteren empirischen
Evidenzen belegt werden.
Zusammenfassung
Die aus der experimentellen Biologie abgeleiteten Begriffe der kritischen, der optimalen Phase und der Plastizität bewähren sich
im Sinne einer ordnenden, strukturierenden
Wirkung auf das Thema Spracherwerb. Von
Abb 7: Falsche Aufholer
20 % Late Talkers mit 2 Jahren
Die „Aufholer” befinden sich im untersten
Bereich der Altersnorm
10 % sprachauffällige Kinder
mit 3-4 Jahren
Die „Aufholer” befinden sich im untersten Bereich der
Altersnorm
dieser Klassifikation ausgehend haben wir
folgende Befunde diskutiert:
Langzeitstudien bei sprachauffälligen
Kindern lassen Zweifel bezüglich der
Existenz eines echten Aufholens aufkommen.
Interventionsstudien stellen die Nachhaltigkeit der herkömmlichen Therapiekonzepte ernsthaft infrage.
Die Evidenz aus neurobiologischen und
experimentellen Untersuchungen spricht
gegen eine hohe Plastizität im frühen
Spracherwerb.
Die Hypothese des sukzessiven Aufholens
baut auf der Annahme der Plastizität auf
und wird vor allem durch Studien gestützt,
die sprachliche Leistungen bis zur Einschu-
5 % sprachauffällige Kinder
mit 6 Jahren
lung aufzeichnen. Die Langzeitstudien, die
über das Einschulungsalter hinausgehen,
stellen die Annahme des echten Aufholens
ernsthaft in Frage. Diese Studien zeigen
nicht nur, dass sich die Aufholer in der
Regel im untersten Normbereich befinden,
sondern auch die Bildung eines Schereneffekts zu einem späteren Zeitpunkt (vgl.
Abb. 8, nächste Seite). Dieser Effekt kann
offensichtlich auch durch die herkömmlichen Therapien nicht gänzlich verhindert
werden. Bereichsspezifische, vertiefende
Untersuchungen weisen nach, dass Defizite
von sprachlichen Repräsentationen und
Regeln (bspw. die Semantik von komplexen
Verben, Pluralbildung), die ein sprachgesundes Kind sehr früh erwirbt, unter normalen
Umständen einer traditionellen Therapie
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Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 6-15
13
THEORIE UND PRAXIS
Abb. 8: Schereneffekt (Pharr et al., 2000)
Normale
Sprachentwicklung
„Fake recovery“:
die „Aufholer“ bleiben im
untersten Normquartil“
„Illusionary recovery“:
die „Aufholer“ fallen
wieder unter die Norm
Persistenz bei SES-Kindern
nicht behoben werden können. Auch die
LRS-Studien zeigen, dass der traditionelle
Begriff des Aufholens unbefriedigend
ist. Die verwendeten Testmaterialien zur
Überprüfung des Sprachstandes führen
bei älteren Kindern zu – im Sinne einer
Langzeitprognose – keinem verlässlichen
Ergebnis. Die mit diesen Mitteln nicht mehr
feststellbare Sprachauffälligkeit verlagert
sich in den schriftsprachlichen Bereich. Mit
anderen Worten: Auffälligkeiten zeigen
sich da, wo das Kind aufgrund steigender
Anforderungen nicht mehr kompensieren
kann. Andere bereichsspezifische Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass
Spätzünder bevorzugt auf Ersatzstrategien
ausweichen, die mit den zielsprachlichen
Repräsentationen nicht identisch sind.
Im Licht dieser Zusammenfassung liegt die
Zurückweisung der Plastizitätshypothese
für die Sprachentwicklung nahe. Eher muss
man davon ausgehen, dass ein gesunder
Spracherwerb nur in einer bestimmten
Phase möglich ist. Insbesondere gilt dies für
den Phonologieerwerb im ersten Lebensjahr. Wie diese Phase genau beschaffen ist,
ob man eher von einer kritischen oder von
einer optimalen Phase (im Sinne von Werker
& Tees, 2005) sprechen sollte, kann hieraus
allerdings nicht abgeleitet werden.
Darüber hinaus haben wir auf die unerwünschte Dissoziation zwischen den
Begriffen der „Störung“ im sprachtheoretischen Sinn und der „Auffälligkeit“ im
testpraktischen Sinn hingewiesen und die
Problematik der unspezifischen Testung
angesprochen. Wünschenswert wäre eine
Anpassung der Sprachtests an die spezifischen Merkmale des Deutschen.
14
Forum Logopädie
Fazit
Die Gesamtheit der angeführten Befunde
spricht für eine entscheidende Phase des
Spracherwerbs in den ersten Lebensjahren,
die vom Rhythmuserwerb eingeleitet wird.
Was bedeutet dies für die Praxis?
Erfassung und Intervention soll idealerweise früh, während der entscheidenden
Phase und nicht später stattfinden.
Mit den Begriffen „Spätzünder/Late
Bloomer“ und „Aufholer“ soll zurzeit noch
sehr vorsichtig umgegangen werden, da
wir noch keine eindeutige Evidenz für ein
echtes Aufholen haben. Bei einer voreiligen
Einstufung eines Kindes als Aufholer mit
Hilfe unzureichender Testverfahren gehen
wir beim heutigen Kenntnisstand ein erhebliches Risiko ein.
Spezifische förderdiagnostische Instrumente sind dabei notwendig. Diese sollen
die vorhandenen Verfahren ergänzen und
den Unterschied zwischen Auffälligkeit und
Störung eindeutig erfassen. Neurobiologische Messverfahren könnten dabei eine
wichtige Rolle neben der Bewertung prosodischer und phonologischer Merkmale von
spontanen und evozierten Äußerungen und
anderen Entwicklungsmerkmalen spielen.
Es ist darüber hinaus von entscheidender
Wichtigkeit, die Messinstrumente für die
frühe Sprachentwicklung endlich an die
Besonderheiten der deutschen Sprache und
deren spezifischen Lernprozess anzupassen.
Dabei handelt es sich in erster Linie um die
spezifische prosodische Morphologie des
Deutschen mit der Steuerung durch das
dreimoraische Prinzip, die komplexe Semantik der zusammengesetzten Verben wie
„abschneiden“ oder „anspritzen“ und die
Heft 6 (19) November 2005 6-15
Besonderheiten des Präpositionalsystems
wie „auf vs. an“ oder „neben vs. bei“.
So lange diese Anpassung versäumt wird,
sind die Chancen auf eine praxistaugliche
Förderdiagnose gering.
Die Intervention sollte bereichsspezifisch
sein. Sie sollte die Lernprozesse aktivieren, die
die kritische Phase ausmachen und Lernumgebungen für Bootstrappings anbieten.
Ausblick
Es ist angesichts der oben geschilderten
Befunde von entscheidender Wichtigkeit,
eine Reihe von Therapiestudien zu starten,
die zwei Bereiche überprüfen:
Wissenstransfer: Welche Maßnahmen
sind notwendig, um LogopädInnen und
SprachtherapeutInnen zu befähigen, mit
Kindern vor dem zweiten Geburtstag zu
arbeiten?
Wirksamkeit: Wie effektiv und nachhaltig sind Frühinterventionen?
Zurzeit sind zwei solcher Studien im Gang.
Das erste Projekt „Elternzentrierte, sprachliche Frühintervention bei Sprachentwicklungsverzögerungen“ (A. Buschmann & J.
Pietz, Universitäts-Kinderklinik Heidelberg)
überprüft die Wirksamkeit des Ansatzes
der Elternschulung von U. Ritterfeld (s.
Ritterfeld & Rindermann, 2004; Ritterfeld,
im Druck). Die Effekte werden zu zwei
Messzeitpunkten, drei Monate nach der
Intervention und im Alter von drei Jahren
überprüft.
Auch im zweiten Projekt „Eltern können es
auch“ (unter der Leitung von Zvi Penner)
stehen Eltern als Ko-TherapeutInnen von
SES-Risikokindern im Mittelpunkt. In diesem
Projekt werden die Machbarkeit, Durchführbarkeit und Wirksamkeit einer Frühintervention bei Late Talkers überprüft. Diesem
Projekt, das im Oktober 2005 beginnt, liegt
ein neues Modell des Know-How-Transfers
zugrunde, in dessen Rahmen LogopädInnen
und SprachtherapeutInnen geschult werden, Eltern als Ko-TherapeutInnen für
sprachliche Risikokinder zu trainieren. Bei
der Intervention handelt es sich um die
Bildung bereichsspezifischer Lernumgebungen, in denen die Risikokinder ihre
Hauptdefizite zu bewältigen lernen, nämlich „Sprachrhythmus und Prosodie“ und
„Wortbedeutung“. Diese Intervention wird
mit wichtigen Komponenten aus dem Konzept der Elternschulung von U. Ritterfeld
verbunden (Ritterfeld & Rindermann, 2004,
und Ritterfeld, im Druck). Das mittelfristige
THEORIE UND PRAXIS
Ziel des Projektes ist – über die Evaluation
der Frühintervention hinaus – die Einrichtung eines Netzwerkes von logopädischen
Praxen und sprachtherapeutischen Einrichtungen, das Elternschulungen und -betreuung auf hohem Niveau anbietet. Auf dieses
Netzwerk sollen Kinderärzte und Eltern bei
Bedarf zurückgreifen können.
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Summary
Catch up or Stay back? New Perspectives in Early Intervention for Language
Acquisition Disorders
Our contribution provides a critical review of the data regarding the question of persistence
versus spontaneous recovery of children with language impairments. The analysis of the
longterm studies suggests that the resolution of language impairments is in many cases „illusionary“ or „fake“. We relate these findings to the so-called „critical“ or „optimal“ stage of
language acquisition and report on ongoing studies of early intervention.
KEY WORDS: Early intervention – persistence and spontaneous resolution of language impairments – the
critical period of language acquisition
Autor
PD Dr. Zvi Penner
Dörflistr. 13 a
8572 Berg TG
Schweiz
[email protected]
www.kon-lab.com
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 6-15
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THEORIE UND PRAXIS
Der Einstieg in die Grammatik:
Spracherwerb während des
ersten Lebensjahres
Barbara Höhle
Zusammenfassung
Die jüngere Forschung zum Spracherwerb hat gezeigt, dass sich schon in
den ersten Äußerungen von Kindern bestimmte Strukturmerkmale der
Sprache, die die Kinder lernen, zeigen, d.h., es gibt Bereiche, in denen im
normalen Erwerb praktisch keine Fehler zu beobachten sind. Dies lässt den
Schluss zu, dass die Kinder entsprechendes Wissen über die Zielsprache
bereits erwerben, bevor sie entsprechende Äußerungen produzieren. Diese
frühen Erwerbsschritte können in erster Linie über die Untersuchung der
Sprachwahrnehmung untersucht werden. Solche Untersuchungen haben
gezeigt, dass Kinder schon sehr früh gerade für prosodische Eigenschaften
der Sprache sensitiv sind und dass sie diese Sensitivität unter anderem für die
Erkennung von Wortgrenzen einsetzen. Die frühen Fähigkeiten zur Sprachwahrnehmung und -verarbeitung stehen offenbar in einem direkten Zusammenhang zur späteren lexikalischen und syntaktischen Entwicklung.
SCHLÜSSELWÖRTER: Früher Spracherwerb – Sprachwahrnehmung – Prosodie
Meilensteine der
Sprachproduktion
Lange Zeit stand in der Spracherwerbsforschung die Untersuchung der Sprachproduktion im Vordergrund. Analysiert
man kindliche Äußerungen nach genauen
linguistischen Kriterien, wird offensichtlich, dass sich bereits früh – trotz aller
noch bestehenden Abweichungen zu den
typischen Äußerungen erwachsener Sprecher – Merkmale der jeweiligen Sprache
zeigen, die das Kind erwirbt. Schon im so
genannten kanonischen Babbeln, d.h. den
typischen Silbenwiederholungen wie „ba
ba ba”, die Kinder in der zweiten Hälfte
des ersten Lebensjahres produzieren, finden
sich vor allen Dingen prosodische Muster
der Umgebungssprache wieder. So zeigten
phonetische Analysen, dass englische und
16
Forum Logopädie
französische Kinder unterschiedliche prosodische Muster in ihren Babbelsequenzen
zeigen: Englische Kinder zeigen zumeist
eine fallende Melodie, während bei französischen Kindern fallende und steigende
Muster in etwa gleich häufig vorkamen,
was genau den Verhältnissen in den beiden Zielsprachen entspricht (Whalen et
al., 1991).
Auf diese frühen Einflüsse der Zielsprache
lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit
auch zurückführen, dass erwachsene
Hörer entscheiden können, ob ihnen
vorgespielte Babbelsequenzen von einem
Kind stammen, das die Muttersprache des
Hörers lernt, oder von einem Kind, das eine
andere Sprache lernt (Boysson-Bardies et
al., 1984).
Auch das Lautinventar des Babbelns beginnt sich gegen Ende des ersten Lebens-
Heft 6 (19) November 2005 16-21
Dr. Barbara Höhle
ist Professorin für Psycholinguistik mit dem Schwerpunkt
Spracherwerb an der Universität Potsdam. Sie hat an der
TU Berlin Linguistik und Psychologie studiert und an der
FU Berlin promoviert. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im
Bereich der lexikalischen und
syntaktischen Entwicklung im kindlichen Erstspracherwerb. Sie ist Leiterin verschiedener Forschungsprojekte,
in deren Zentrum Fragen der frühkindlichen Sprachwahrnehmung und –verarbeitung und ihre Beziehung
zum Spracherwerb stehen.
jahres zwischen Kindern, die verschiedene
Sprachen lernen, zu differenzieren. So
zeigen sich Unterschiede in der Art, wie
Vokale realisiert werden und in der Häufigkeitsverteilung von Konsonanten, die
wiederum den Verhältnissen in der Umgebungssprache der Kinder entsprechen (Boysson-Bardies et al., 1989; Boysson-Bardies
& Vihman, 1991).
Auch ohne genaue phonetisch-akustische
Analysen wird der Einfluss der Umgebungssprache auf die Äußerungen der
Kinder deutlich, wenn sie gegen Ende des
ersten Lebensjahres beginnen, Wörter zu
produzieren. Obwohl diese in ihrer phonologischen Form häufig noch von der
standardsprachlichen Wortform abweichen,
finden sich Merkmale der lautlichen Struktur
sowie der Silbenzahl der Wörter in den kindlichen Äußerungen wieder. So produziert
beispielsweise Timmy, ein Englisch lernendes Mädchen im Alter von 15 Monaten für
das Wort „hat“ (Hut) die Form [hæ:]. Ein
Französisch lernendes Mädchen im gleichen
Alter produziert dagegen das entsprechende
Wort im Französischen „chapeau“ in der
Form [hapo] (Beispiele aus Vihman, 1996).
THEORIE UND PRAXIS
Die ersten Wortkombinationen, die Kinder
im Allgemeinen um den 18. Lebensmonat
herum produzieren, zeigen in ihrem syntaktischen Aufbau ebenfalls bereits bestimmte
Merkmale der Zielsprache, so beispielsweise
in der Wortstellung.
So äußert Simone (CHILDES-Datenbank) im
Alter von 1;10 typischerweise Äußerungen
wie „Turm bauen“, „Saft haben“, in denen
– charakteristisch für Zweitwortäußerungen
Deutsch lernender Kinder – das Objekt vor
dem infiniten Verb steht. Dagegen äußert
Phillipe, ein Französisch lernendes Kind, im
Alter von 2;1 die folgenden Äußerungen:
„pas chercher les voitures“ (nicht suchen
die Autos), „va chercher l’avion“ (werde
suchen das Flugzeug), in denen – zielsprachlich korrekt – das Objekt nach dem
infiniten Verb auftritt.
Auch im Adjektivgebrauch zeigt sich ein
entsprechender Unterschied: Während
Simone attributive Adjektive nur vor dem
Nomen verwendet – „großer Balla, kleiner
Balla“ – besetzt Phillipe entsprechend der
grammatischen Möglichkeiten des Französischen beide Positionen mit einem Adjektiv:
„la petite aiguille“ (die kleine Nadel), „aiguille rouge“ (Nadel rote).
Diese Beobachtungen machen deutlich,
dass Kinder schon früh, also bereits während der ersten beiden Lebensjahre wichtige Schritte im Spracherwerb vollziehen:
Bestimmte Merkmale der Sprache, die die
Kinder lernen, tauchen in ihren Äußerungen
von Beginn an in der für die Zielsprache richtigen Form auf. Dies lässt den Schluss zu,
dass sie bestimmte strukturelle Merkmale
der lautlichen und syntaktischen Form von
Äußerungen und Wörtern der jeweiligen
Sprache, die um sie herum gesprochen
und an sie gerichtet wird, auf sehr schnellem Wege entnehmen und sich aneignen
können.
Dies führt zu der Frage, auf welche Weise
dieses frühe Lernen möglich ist, welche
Lernmechanismen die Kinder zur Aufgabe
des Spracherwerbs mitbringen und welche
Eigenschaften der sprachlichen Umgebung
diese Lernmechanismen ansprechen. Zur
Beantwortung dieser Fragen ist es notwendig, schon die ersten Schritte der Kinder
im Spracherwerb genau zu untersuchen,
was durch die Entwicklung experimenteller Untersuchungstechniken mittlerweile
von Geburt an möglich ist. Bevor diesen
Fragen in den nächsten Abschnitten weiter
nachgegangen wird, soll aber zunächst ein
kurzer Einblick in diese Methoden gegeben
werden.
Zur Methodik der
Untersuchung
der Sprachperzeption
bei Säuglingen
Die Untersuchung kognitiver und sprachlicher Leistungen im frühen Säuglingsalter
ist methodisch ein äußerst anspruchsvolles
Unterfangen. Da es in diesem Alter noch
nicht möglich ist, Aufgaben durchzuführen, die eine explizite Instruktion an die
Kinder und eine kontrollierte Reaktion der
Kinder erfordern, ist der Untersucher darauf angewiesen, eine spontane Reaktion
des Kindes auf die Darbietung bestimmter
akustischer oder visueller Reize zu erfassen.
Hierbei steht eine Vielzahl unterschiedlicher
Typen von Reaktionen zur Verfügung: die
Dauer der Fixierung eines visuellen Reizes,
der gleichzeitig mit dem sprachlichen
dargeboten wird, die Stärke und Häufigkeit des Saugens an einem Schnuller, die
Pulsfrequenz und die elektrophysiologische
Hirnaktivität (als Überblick s. Schmitz &
Höhle, im Erscheinen).
In den meisten Untersuchungen werden
die Veränderungen dieser Reaktionen
bei der Veränderung eines sprachlichen
oder bildlichen Reizes gemessen. Dieser
sprachliche oder bildliche Reiz oder Reiztyp
wird zunächst solange präsentiert, bis die
gemessene Reaktion unter einen vorher
definierten Wert sinkt, was als Nachlassen
des Interesses an dem Reiz interpretiert
werden kann. Dann wird ein neuer Reiz
präsentiert. Wenn das Kind die Veränderung bemerkt, ist mit einem Wiederanstieg
der Reaktionsstärke zu rechnen, was darauf
hindeutet, dass das Kind den Unterschied
wahrgenommen hat. Mit diesen so genannten Habituierungstechniken wurden bislang
in erster Linie die Unterscheidungs- und
die Kategorisierungsfähigkeit für sprachliche aber auch nicht-sprachliche Reize
untersucht.
In einem zweiten Untersuchungstyp wird
auf die vorherige Gewöhnung der Kinder
an einen Reiztyp verzichtet, sondern es
werden von Beginn der Untersuchung an
zwei verschiedene Reize oder Reiztypen
präsentiert. Dabei wird gemessen, ob die
Kinder spontan auf einen der beiden Reize
(z.B. einen Satz der Muttersprache) stärker
reagieren, d.h. beispielsweise den Kopf
länger in Richtung Schallquelle wenden,
als auf einen anderen Reiz (z.B. einen Satz
einer fremden Sprache). Mit dieser Methode wird die Präferenz gemessen, die
Kinder für einen der präsentierten Reiztypen
zeigen. Damit kann untersucht werden, ob
die Kinder bereits über bestimmtes Wissen
über ihre Sprache verfügen. Eine Präferenz
für einen muttersprachlichen Satz würde
dahingehend interpretiert, dass die Kinder
bestimmte sprachliche Merkmale dieser
Äußerung bereits als vertraut erkennen und
sie daher gegenüber der fremdsprachlichen
Äußerung bevorzugen. Durch geschickte
Auswahl und Kontrolle des dargebotenen
Materials versucht man dann zu ermitteln,
welche genauen Merkmale diesen Vertrautheitseffekt auslösen.
Als eine der zuverlässigsten und flexibelsten Untersuchungsmethoden zu Fragen
des Spracherwerbs – sowohl in Bezug auf
das Alterspektrum der zu untersuchenden
Kinder als auch die möglichen zu untersuchenden Fragestellungen – hat sich die so
genannte „Headturn-Preference-Technik“
bewährt. Bei dieser Methode, die auch
in den meisten unserer eigenen Untersuchungen eingesetzt wird, sitzt das Kind auf
dem Schoß einer vertrauten Begleitperson
in einer kleinen Untersuchungskabine (s.
Abb. 1). Rechts und links vom Kind ist diese
Kabine mit Lautsprechern ausgestattet. Auf
der Höhe der Lautsprecher befinden sich
rechts und links sowie an der Kabinenrückwand in Blickrichtung des Kindes Lampen.
Diese Lampen dienen als Aufmerksamkeitsattraktoren zur Ausrichtung der initialen
Blickrichtung des Kindes.
Zu Beginn eines Untersuchungsdurchgangs
beginnt die Lampe an der Kabinenrückwand zu blinken. Schaut das Kind diese
Lampe an, fängt eine der beiden Lampen
Abb. 1: Headturn Preference Procedure
Das Copyright für die Zeichnung des Untersuchungsaufbaus liegt bei Dr. Beatriz Ilari (Federal University
of Paraná, Brasilien), der ich für die Zustimmung zur
Nutzung herzlich danke.
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 16-21
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THEORIE UND PRAXIS
an der rechten oder linken Kabinenwand an
zu blinken, und zwar auf der Seite, auf der
auch der nächste sprachliche Reiz über den
Lautsprecher präsentiert wird, gleichzeitig
erlischt die Lampe an der Kabinenrückwand. Wenn das Kind nun den Kopf dreht,
um die jetzt blinkende Lampe zu fixieren,
wird der sprachliche Reiz gestartet. Dieser
wird solange präsentiert, bis das Kind seinen
Kopf für mehr als zwei Sekunden von der
Präsentationsseite abwendet. Anhand der
Videoaufzeichnung der Untersuchung kann
dann ermittelt werden, wie lange das Kind
in Richtung Präsentationsseite geschaut hat,
während ihm Sprache präsentiert wurde.
Diese so genannte Orientierungszeit ist in
Abhängigkeit vom präsentierten Reiz von
unterschiedlicher Dauer. Eine höhere Dauer
kann als Präferenz des Kindes für den entsprechenden Reiz gedeutet werden.
Meilensteine der
frühkindlichen
Sprachperzeption
Die erstaunlichen sprachperzeptuellen
Fähigkeiten, über die Kinder von Geburt
an verfügen, sind mittlerweile in vielen Bereichen sehr gut erforscht. Kinder kommen
mit einem ausgereiften auditiv-akustischen
System zur Welt und können von Geburt
an fast alle lautlichen Kontraste, die in den
Sprachen der Welt auftreten, unterscheiden. In dieser Hinsicht sind ihre Fähigkeiten
sogar denen Erwachsener überlegen (als
Überblick s. Jusczyk, 1997). Auch viele
andere, über reine Lautkontraste hinausgehende Merkmale sprachlicher Reize können
Kinder bereits in den ersten Lebensmonaten
wahrnehmen und verarbeiten.
Im Folgenden möchte ich mich auf einen
Entwicklungsstrang konzentrieren, der in
direktem Zusammenhang zu den oben beschriebenen Beobachtungen zur Sprachproduktion steht, nämlich der Frage nach der
Entwicklung prosodischen Wissens über die
Zielsprache und dem Einsatz dieses Wissens
für die Lösung zentraler Erwerbsaufgaben,
wie dem Erkennen von syntaktisch relevanten Grenzen – in diesem Fall vor allen
Dingen Wortgrenzen.
Die Fähigkeit prosodische Merkmale, d.h.
den Sprachrhythmus, die Satzmelodie
und die Betonungsmuster der Sprache
wahrzunehmen und die für die Zielsprache
typischen prosodischen Charakteristika zu
erkennen, gehören zu den frühesten Fähigkeiten, die wir beim Säugling beobachten
18
Forum Logopädie
können. So können schon Neugeborene
Sprachen unterscheiden, die unterschiedliche prosodische Merkmale aufweisen
(Mehler et al., 1988; Nazzi et al., 1998),
sie sind fähig, das Betonungsmuster und
die Silbenanzahl von Wörtern zu erkennen
(Bijeljac-Babic et al., 1993; Bertoncini et
al., 1995; Sansavini et al., 1994, 1997) und
differenzieren Silbenfolgen, in denen eine
Wortgrenze auftritt von solchen, die keine
Wortgrenze enthalten (Christophe et al.,
1994). Da sich die meisten dieser Fähigkeiten auch bei der Verwendung von so
genannten „low-pass“ gefiltertem Sprachmaterial zeigen, lässt sich schließen, dass sie
auf einer hohen Sensitivität der Säuglinge
für die prosodischen Merkmale der Sprache beruhen. Low-pass gefilterte Sprache
enthält nur die unteren Frequenzbereiche
des akustischen Signals. Dadurch bleiben
die prosodischen Merkmale erkennbar,
nicht aber die Qualität der einzelnen Laute
und Silben.
Diese hohe Sensitivität für prosodische Information sollte dazu führen, dass Kinder
Wissen über die spezifischen prosodischen
Merkmale der Zielsprache ebenfalls vergleichsweise früh erwerben. Diese Frage
war unter anderen Gegenstand unserer
Untersuchungen1.
So präsentierten wir Deutsch lernenden
sechs Monate alten Kindern im Rahmen
eines Experiments mit der Headturn-Preference-Technik, Sequenzen von sinnlosen
Zweisilbern („gaba“), die entweder auf der
ersten Silbe (Trochäus) oder auf der zweiten
Silbe (Jambus) betont waren. Im Deutschen
stellt der Trochäus das weitaus häufigere
Betonungsmuster als der Jambus dar. So
zeigte sich beispielsweise in einer Analyse
kindgerichteter Sprache (Caroline, CHILDES
Datenbank), dass annähernd 90 % aller
zweisilbigen Wörter, die in den transkribierten Äußerungen an das Kind gerichtet
waren, ein trochäisches Betonungsmuster
aufweisen.
Wenn die Kinder bereits Wissen über diese
Verteilung im Deutschen erworben haben,
erwarten wir eine Präferenz, also längere
Orientierungszeiten, bei der Präsentation
der trochäischen Zweisilber gegenüber
den jambischen Zweisilbern. Genau diesen
1 Die hier berichtete Untersuchung wurde gemeinsam
mit Prof. Dr. Jürgen Weissenborn im Rahmen der von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten
Forschergruppe „Frühkindliche Sprachentwicklung und
spezifische Sprachentwicklungsstörungen (FOR 381)”
durchgeführt.
Heft 6 (19) November 2005 16-21
Effekt fanden wir bei sechs Monate alten
Kindern: Mit durchschnittlich ca. 8 Sekunden hörten sie den trochäischen Sequenzen
signifikant länger zu als den jambischen
Sequenzen mit ca. 6,5 Sekunden.
Um zu überprüfen, ob sich dieser Effekt
auch bei noch jüngeren Kindern zeigt,
führten wir die Untersuchung zusätzlich
mit einer Gruppe von vier Monate alten
Kindern durch. Bei diesen zeigte sich
zwar ebenfalls eine Tendenz zu längeren
Orientierungszeiten für die trochäischen
Sequenzen, der Unterschied zwischen Trochäus und Jambus erwies sich jedoch als
statistisch nicht bedeutsam. Diese Befunde
zeigen, dass die Kinder im Alter von sechs
Monaten offensichtlich gelernt haben, dass
die Erstbetonung bei Zweisilbern im Deutschen das dominierende Betonungsmuster
darstellt. Da vier Monate alte Kinder noch
nicht in gleicher Weise auf die unterschiedlichen Betonungsmuster reagieren, ist zu
schließen, dass dieser Erwerbsprozess bei
Deutsch lernenden Kindern zwischen dem
vierten und dem sechsten Lebensmonat in
einer kritischen Phase ist.
Wofür können Kinder dieses erworbene
Wissen nun außer für die korrekte Betonung
der Wörter, wenn sie später produziert werden, weiter nutzen? Wenn das Kind Wissen
darüber hat, dass die meisten zweisilbigen
Wörter im Deutschen mit einer betonten
Silbe beginnen, kann es dieses Wissen
für die weitere Analyse von Äußerungen
heranziehen, die es hört. Relevant scheint
dieses Wissen vor allen Dingen für die Lösung der Aufgabe zu sein, Wortgrenzen in
den Äußerungen identifizieren und damit
Wortformen herauslösen zu können.
Die Lösung dieser Aufgabe ist keinesfalls
trivial. Aus phonetischen Analysen wissen
wir, dass es keine eindeutigen akustischen
Markierungen für den Beginn oder das
Ende eines Wortes im akustischen Signal
gibt, d.h. der Hörer ist einem kontinuierlichen Sprachstrom ausgesetzt (vgl. Cutler,
1994). Pausen und andere Grenzsignale
markieren in erster Linie die Grenzen von
Sätzen und anderen größeren syntaktischen
Einheiten, Wortgrenzen sind nur wenig
systematisch markiert. Dass wir als kompetente Sprecher einer Sprache trotzdem den
Eindruck haben, dass ein Wort wohlgeordnet nach dem anderen und abgegrenzt vom
vorherigen und nächsten an unser Ohr trifft,
ist wohl nur darüber zu erklären, dass uns
unser Wissen über die Wortformen unserer
Sprache und Wissen darüber, in welchen
syntaktischen und inhaltlichen Kontexten
THEORIE UND PRAXIS
Abb. 2: Schema der Untersuchung zur Wortsegmentierung (Höhle et al., 2001)
Balken.. Balken.. Balken
Pinsel.. Pinsel.. Pinsel
Der Balken lag quer über dem
tiefen Abgrund. Es war ein sehr
breiter und stabiler Balken.
Über diesen Balken spazierten
die Wanderer auf die andere
Seite des Tales. Manchmal liefen auch Kinder den Balken
entlang. Auf dem dicken Balken
zu spielen war sehr gefährlich.
Zum Glück ist noch nie ein Kind
vom Balken gefallen.
Der Pinsel lag in der hintersten
Ecke der hölzernen Schublade.
Das Mädchen wollte mit Pinsel
und Farbe ein buntes Bild malen. Sie suchte ihren Pinsel im
ganzen Kinderzimmer. Schließlich fand sie den Pinsel in ihrem
Schreibtisch. Doch dieser alte
Pinsel hatte kaum noch Borsten.
So musste das Kind erst einen
neuen Pinsel kaufen.
diese Wörter auftauchen, dabei hilft, diesen
Sprachstrom zu analysieren.
Dem Kind fehlt dieses unterstützende Wissen aber noch weitgehend, seine Situation
ist vergleichbar der eines erwachsenen
Sprechers, der eine ihm unbekannte Sprache hört. In diesem Fall ist man anhand von
Pausen und der Satzmelodie häufig zwar in
der Lage, Satzgrenzen zu erkennen, es wird
dem Hörer jedoch nur in wenigen Fällen
gelingen, Wörter aus dem Sprachstrom
herauszuhören.
Als wichtige Voraussetzung für den Aufbau
des Wortschatzes muss das Kind also eine
Strategie entwickeln, um die Grenzen von
Wörtern zu erkennen und so die Wörter aus
den Sätzen, die es hört, herauszusegmentieren. Mittlerweile gibt es viele Hinweise
darauf, dass Kinder sich dabei zunächst
wiederum an der prosodischen Information
orientieren (Echols et al., 1997, Morgan
& Saffran, 1995). In Sprachen, in denen
trochäische Wörter gegenüber jambischen
Wörtern dominieren, wurde gezeigt, dass
Kinder zunächst eine so genannte metrische
Segmentierungsstrategie verfolgen, d.h.
sie vermuten vor einer betonten Silbe eine
Wortgrenze und integrieren folgende unbetonte Silben in diese Wortform. Beeindruckende Evidenz für diese Vorgehensweise
findet sich in einer Serie von Experimenten
von Jusczyk und Mitarbeitern (Jusczyk et
al., 1999), die anhand des Headturn-Preference-Paradigmas durchgeführt wurden.
In diesen Untersuchungen wurden den
Kindern zunächst wiederholt entweder
zweisilbige Wörter vorgespielt oder kurze
Texte, in denen ein zweisilbiges Wort in
jedem Satz wiederholt vorkam.
Kurbel.. Kurbel.. Kurbel
Felsen.. Felsen.. Felsen
Eine Kurbel stand in dem klapprigen Schuppen. Der Junge
wollte unbedingt an der Kurbel drehen. Doch die Kurbel
war völlig eingerostet und
bewegte sich nicht. Das Kind
holte seinen Vater zu der alten
Kurbel. Er schmierte unsere
Kurbel mit fettigem Öl aus einer
schwarzen Kanne. Jetzt ist diese
Kurbel wieder kinderleicht zu
bedienen.
In der Familiarisierungsphase werden den
Kindern insgesamt zwei Wörter oder Texte
präsentiert (z.B. „Balken“, „Pinsel“ bzw.
die entsprechenden Texte, vgl. Abb. 2). In
der Testphase werden den Kindern, die mit
den Wörtern familiarisiert wurden, alle vier
Texte präsentiert, und den Kindern, die mit
den Texten familiarisiert wurden, alle vier
Wörter. Zwischen den Kindern wird dabei
die Auswahl der beiden Wörter/Texte, die
während der Familiarisierung verwendet
werden, variiert. Dadurch wird erreicht, dass
für jedes Kind jeweils zwei der kritischen
Wörter durch die Familiarisierung bekannt
sein sollten und zwei während der Testphase neu eingeführt werden. Wenn die
Kinder während der Testphase länger auf
die schon gehörten Wörter bzw. die Texte
mit den schon gehörten Wörtern reagieren,
kann daraus geschlossen werden, dass
sie die vorher isoliert gehörten Wörter im
kontinuierlichen Text wiedererkannt bzw.
– wenn sie zuerst die Texte gehört haben
– die Wörter aus den kontinuierlichen Texten heraussegmentiert haben.
Tatsächlich fanden Jusczyk und Mitarbeiter
genau dieses Muster bei sieben bis acht
Monate alten Englisch lernenden Kindern,
wenn man als Untersuchungswörter zweisilbige Wörter mit einem trochäischen Betonungsmuster verwendete, nicht aber bei
Wörtern mit jambischem Betonungsmuster.
Auf diese reagierten Kinder in analoger
Weise erst im Alter von zehn Monaten.
Eigene Untersuchungen (Höhle et al., 2001)
bestätigen diese Befunde auch für Deutsch
lernende Kinder. Aufgrund der Tatsache,
dass Englisch und Deutsch in Bezug auf das
dominierende Wortbetonungsmuster sehr
Ein Felsen ragte hoch aus der
Umgebung hervor. Ein Bach
floss unten am Felsen entlang.
Auf dem Felsen stand ein verwunschenes Schloss. Viele Besucher stiegen auf den riesigen
Felsen hinaus. Vom Felsen aus
konnte man die ganze Landschaft überblicken. Am Abend
war dieser Felsen wieder allein
in der untergehenden Sonne.
ähnliche Verteilungen haben, war dieses zu
erwarten, wenn die metrische Segmentierung nicht lediglich ein einzelsprachliches
Phänomen des Englischen darstellt.
Interessanterweise zeigte eine Gruppe
amerikanischer Säuglinge, die mit unserem
deutschsprachigen Material untersucht
wurde, dasselbe Reaktionsmuster wie die
deutschen Säuglinge (vgl. Abb. 3, nächste
Seite). Dies lässt darauf schließen, dass die
deutschen und die englischen Säuglinge
tatsächlich unabhängig von ihrem jeweiligen sprachlichen Hintergrund auf die
gleichen Merkmale reagierten und die beobachteten Reaktionen der Deutsch lernenden Kinder nicht unbedingt auf vorhandene
Kenntnisse über die verwendeten Wörter
zurückgeführt werden können. Vorherige
spezifischere Kenntnisse über die Sprache
sind offensichtlich für die erfolgreiche
Anwendung einer rhythmischen Segmentierungsstrategie nicht notwendig.
Allerdings führt die rhythmische Segmentierungsstrategie nur für einen Teil des Wortschatzes zu einer korrekten Segmentierung
der Wortform. Für die Segmentierung von
Wörtern, die nicht initial betont sind, müssen andere Segmentierungsmöglichkeiten
gefunden werden. Die Tatsache, dass zehn
Monate alte Kinder keine Probleme mehr
in der Segmentierung von jambischen Wörtern haben, deutet darauf hin, dass bis zu
diesem Alter auch andere Inputmerkmale
zur Lösung dieser Aufgabe herangezogen
werden. Es ist wahrscheinlich, dass hier
auch nicht-prosodische Eigenschaften der
typischen Verteilung von Lauten an Wortanfängen oder Wortenden und auch das erste
Erkennen von Wortformen im Input eine
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 16-21
19
THEORIE UND PRAXIS
Rolle spielen (Mattys et al., 1999; Höhle &
Weissenborn, 2000).
Frühe Sprachperzeption
und späterer Spracherwerb: ein Ausblick
Obwohl wir inzwischen ein relativ klares
Bild darüber haben, dass sich schon während der ersten Lebensmonate wichtige
Weichenstellungen für den Spracherwerb
vollziehen und Säuglinge über sehr effiziente Mechanismen zur Verarbeitung und
Analyse ihrer Umgebungssprache verfügen,
ist bislang wenig über den direkten Zusammenhang dieser frühen Fähigkeiten mit der
späteren lexikalischen und syntaktischen
Entwicklung bekannt. Die gerade im Zusammenhang mit Spracherwerbsstörungen
hochrelevante Frage ist natürlich die, ob
Kinder, bei denen im späteren Alter eine
Spracherwerbsstörung festgestellt wird,
schon in diesen frühen Erwerbsschritten
von Kindern abweichen, die einen unauffälligen Spracherwerb durchlaufen. Ein
solcher Zusammenhang lässt sich nur über
aufwändige, mehrjährige Langzeitstudien
überprüfen, in denen eine größere Stichprobe von Kindern von Geburt an über die
ersten Lebensjahre regelmäßig im Hinblick
auf für den Spracherwerb relevante Parameter untersucht werden.
Erste Ergebnisse aus solchen Untersuchungen lassen die Vermutung eines direkten
Zusammenhangs der frühen Sprachverarbeitung mit dem Erfolg des Spracherwerbs
sehr plausibel erscheinen. In einer Studie von
Tsao, Liu und Kuhl (2004) wurde bei sechs
Monate alten Kindern die Fähigkeit unter-
sucht, zwei fremdsprachige Lautkontraste
zu unterscheiden. Die spätere sprachliche
Entwicklung dieser Kinder wurde anhand
eines standardisierten Elternfragebogens
(CDI) für den englischen Sprachraum im
Alter von 13, 16 und 24 Monaten weiter
verfolgt. Dabei stellten sich Korrelationen
zwischen den frühen Unterscheidungsfähigkeiten der Kinder auf der einen Seite
mit den Angaben über die Größe des
Wortschatzes sowie über die grammatische
Komplexität der Äußerungen der Kinder auf
der anderen Seite heraus.
In ähnliche Richtung weisen Untersuchungsbefunde von Newman und Kollegen
(im Druck). In dieser Studie zeigte sich ein
Zusammenhang zwischen der Wortsegmentierungsfähigkeit von Kindern im Alter
von sieben bis zwölf Monaten und den CDIErgebnissen im Alter von 24 Monaten sowie
mit weiteren standardisierten Sprachtests,
die im Alter zwischen vier und sechs Jahren
durchgeführt worden waren.
Beide Befunde weisen zum einen darauf hin,
dass die sehr frühen sprachlichen Fähigkeiten von zentraler Bedeutung für die weitere
sprachliche Entwicklung sind. Zum zweiten
geben sie Anlass zu der Überlegung, ob sich
diese frühen sprachlichen Leistungen als
Indikatoren für ein potentielles Risiko für
eine Sprachentwicklungsstörung nutzen
lassen. Dies würde neue Möglichkeiten
für eine frühzeitige Intervention eröffnen.
Bis die bisher für die Untersuchung früher
sprachlicher Fähigkeiten eingesetzten Methoden jedoch eine sichere Aussage über
die Leistungen eines Individuums zulassen,
hat die Forschung noch einen langen Weg
vor sich.
Abb. 3: Mittlere Orientierungszeiten bei 8 Monate alten Säuglingen
8 000
6 000
ms
5 000
familiar
4 000
unfamiliar
3 000
Bertoncini, J.; Floccia, C.; Nazzi, T. & Mehler, J. (1995).
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2 000
1000
0
Deutsche Kinder
Englische Kinder
Reaktionen deutscher und amerikanischer Kinder auf Texte mit familiarisierten Wörtern (familiar) und Texte ohne
familiarisierte Wörter (unfamiliar)
Forum Logopädie
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7 000
20
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Heft 6 (19) November 2005 16-21
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THEORIE UND PRAXIS
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reduplicative babbling of French- and English-learning infants. Journal of Child Language 18, 501-516
Autorin
Prof. Dr. Barbara Höhle
Universität Potsdam
Institut für Linguistik
Postfach 60 15 53
14415 Potsdam
[email protected]
Summary
»9ULZ]GXK[TJGRRKY]GY
JG`[MKNXZ*GVGYYZKOTY
`[SGTJKXKTª
Entering the Realm of Grammar: Language Acquisition during
the first year of life
Recent research has shown that from the beginning on children’s
language production reflects specific structural properties of their
native language, i.e., there are areas characterized by apparent error
free acquisition. This suggests that the knowledge underlying the
productive capacities must have been acquired before it emerges
in the child’s utterances. These early steps of language acquisition
can be analyzed by studying infants’ speech perception and speech
processing performance. Studies have shown that infants are especially sensitive to the prosodic features of language from birth on and
that they use their prosodic knowledge to solve other problems of
language acquisition such as recognizing words in ongoing speech.
These early processing and perception skills seem to be of direct
relevance for the future lexical and syntactic development.
1USVRKZZVGQKZG[YKOTKX.GTJ=OXHOKZKT/NTKT9ULZ[TJ.GXJ]GXK¨OTJO
\OJ[KRR L„X /NXK 6XG^OYUXMGTOYGZOUT ;TJ ]KTT 9OK SINZKT ROKLKXT ]OX GRRKY
LKXZOMOTYZGRROKXZ[TJYZGXZQRGXOT/NXK6XG^OY'[L=[TYINYUMGXSOZ/NXKT:GXOLKT
-KXTKVRGTKT]OXG[INL„X/NXK'TLUXJKX[TMKTSGŒMKYINTKOJKXZK9IN[R[TMKT
4K[MOKXOM%*GTTX[LKT9OK[TYJUINKOTLGINGT
:KR KEY WORDS: Early language acquisition – speech perception – prosody
Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 16-21
G`N6)-SH.OT1UUVKXGZOUTSOZG`N-SH.[TJ`XQ-SH.
+TMRYINGRQOTMKX9ZXŠ3„TINKT Š ,G^ GXZNK&G`NVIJK Š ]]]G`NVIJK
21
THEORIE UND PRAXIS
Langzeitanalyse der frühen
lexikalischen Entwicklung
eines späteren SES-Kindes –
wann gab es welche
Warnzeichen?
Julia Siegmüller, Dagmar Bittner
Zusammenfassung
Bastian ist ein heute 7-jähriges Kind mit einer therapierten übergreifenden
Sprachentwicklungsstörung. Im Rahmen psycholinguistischer Grundlagenforschung zum ungestörten Spracherwerb wurde Bastians Sprachproduktion von Beginn an transkribiert (durchschnittlich einmal die Woche). Im
Alter von vier Jahren wurde die Sprachentwicklungsstörung festgestellt
und eine Therapie eingeleitet. In diesem Beitrag stellen wir seine frühe
lexikalische Entwicklung vom ersten Wort bis zum zweiten Geburtstag dar.
In dieser Phase galt Bastian noch als medizinisch ungestörtes Kind. Allerdings können anhand der Daten nachträglich deutliche Vorwarnsignale
für eine Sprachstörung ausgemacht werden, die im Rahmen dieses Beitrags
dargelegt werden. Sie liegen vor allem in der zeitlichen und quantitativen
Entwicklung seiner Sprachproduktion.
SCHLÜSSELWÖRTER: Late Talker – Früherkennung – Wortschatzentwicklung – Komposition des Lexikons
– Wortartenentwicklung – frühkindliche Wortarten
Einleitung
Langzeitbeobachtungen der Sprachentwicklung sprachlich ungestörter Kinder
sind in der Psycholinguistik eine klassische
Forschungsmethode seit den 60er Jahren.
Das grundsätzliche Ziel dieser Forschung
ist zunächst, Entwicklungsstufen der
ungestörten Grammatikentwicklung zu
entschlüsseln. Die erste Beschreibung des
Grammatikerwerbs im Deutschen mit dieser
Methode erfolgte durch Clahsen (1988).
Er klassifizierte fünf Entwicklungsphasen
des Grammatikerwerbs, die jedes Kind
nacheinander durchläuft. Daneben wird in
der Spracherwerbsforschung untersucht,
nach welchen Regeln sich die frühen grammatischen Äußerungen der Kinder richten.
Diese Forschung fokussiert sich auf die
Phase der Zwei- und Mehrwortäußerungen.
Forschungsergebnisse dieser Arbeit sind z.B.
die Beobachtung, dass auch Zweiwortäußerungen bereits mit den grammatischen
Strukturen der Muttersprache übereinstimmen und dass Kinder auch in diesem
frühen Stadium bereits einer „Grammatik“
Tab. 1: Beispiele für die Langzeitdokumentation kindersprachlicher Daten
22
Langzeitstudien zum Englischen (USA)
Brown, 1973: Adam, Eve und Sarah
Miller & Ervin, 1964: Susan und Christy
Langzeitstudien zum Deutschen
Miller, 1974-78: Simone
Clahsen, 1988: Daniel, Matthias und Julia
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 22-26
Julia Siegmüller
Julia Siegmüller studierte
1991-95 allgemeine und
theoretische Linguistik mit
dem Schwerpunkt Psycholinguistik/Spracherwerb und
Sprachheilpädagogik an der
Universität Bremen. Seit 1995
arbeitet sie als Patholinguistin
als Mitarbeiterin am Lehrstuhl
Psycholinguistik/Spracherwerb am Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft der Universität Potsdam im
Studiengang Patholinguistik. Der Schwerpunkt ihrer
Arbeit dort ist die theoretische und praktische Ausbildung der Studierenden in den Fächern spezifische
Sprachentwicklungsstörungen und Sprachentwicklungsstörungen bei geistiger Behinderung.
Dagmar Bittner
studierte germanistische
Literaturwissenschaften und
Linguistik an der Universität
Jena. Seit 1983 arbeitet sie
als Linguistin in verschiedenen Forschungseinrichtungen
in Berlin, Potsdam und Oldenburg. Forschungsschwerpunkte sind die Grammatik
des Deutschen, wobei sowohl die Sprachgeschichte als
auch die Gegenwartssprache Gegenstand ihrer Forschungen sind. Seit 1995 liegt der Schwerpunkt ihrer
Forschungen auf dem Spracherwerb, wobei bisher der
ungestörte Erwerbsverlauf im Zentrum stand.
folgen und ihre Äußerungsstrukturen nicht
willkürlich sind (Mills, 1985; Weissenborn,
2000) (s. Tab. 1).
Die Tatsache, dass die Spracherwerbsforschung zunächst vor allem am Grammatikerwerb interessiert war, führte dazu, dass
auch die Dokumentation der Sprachproduktion der Kinder zumeist erst in diesem
Alter begann. Als sich das Forschungsinteresse in den 90er Jahren vermehrt den
frühen Phasen des Wortschatzerwerbs
zuwandte, wurden neue Daten erhoben,
THEORIE UND PRAXIS
Einzelfall
Bastian (geboren September 1998) sollte
als ein neues Kind für Untersuchungen
zum ungestörten Erwerb des Deutschen
dokumentiert werden. Der Dokumentationsbeginn seiner Sprachentwicklung
erfolgte beim ersten Wort. Dieses äußerte
Bastian mit neun Monaten. Von diesem
Zeitpunkt an wurde seine Sprachproduktion
kontinuierlich verfolgt, zunächst in Form
von Sprachtagebüchern und kumulativen
Listen über die Sprachproduktion ganzer
Tage, ab 1;8 wurden Transkripte erstellt.
Die Dokumentation wurde bis zu seinem
7. Geburtstag fortgesetzt. Als Bastian 4;6
Jahre alt war, wurde bei ihm im Zentrum für
angewandte Patholinguistik Potsdam (ZaPP)
eine spezifische Sprachentwicklungsstörung
diagnostiziert. Er erhält seit diesem Zeitpunkt eine Sprachtherapie in Berlin.
Abb. 1: Neu gelernte Wörter pro Monat bis 2;0
12
Anzahl neu erlernter Wörter
die zunehmend auch den Beginn der
Sprachproduktion erfassten. Beispiele für
das Deutsche sind u. a. Caroline und Anna
(vgl. Bittner, 2003).
Im klinischen Bereich stellten und stellen die
Langzeitanalysen die notwendige Grundlagenforschung für Spontansprachanalysen
dar (vgl. z.B. die Profilanalyse von Clahsen,
1986). Mit dieser Diagnostikmethode wurde die Diagnose eng an den ungestörten
Spracherwerb angelehnt. So konnten nun
Vergleiche zwischen dem ungestörten
Spracherwerbsverlauf und dem Profil einzelner sprachentwicklungsgestörter Kinder
durchgeführt werden. Das diagnostische
Ziel dieses Vergleichs ist die Ermittlung
des sprachlichen Entwicklungsstandes des
jeweiligen Kindes anhand des ungestörten
Entwicklungsverlaufs.
10
8
6
4
2
0
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Lebensmonat
Bereich des Verblexikons. Bastian zeigte
einen verminderten MLU, Fehler in der
Verbstellung und Objektauslassungen. Die
sich anschließende Therapie wurde, angelehnt an den Patholinguistischen Therapieansatz, im Bereich des Verblexikons (auf der
Schnittstelle zwischen Lexikon/Semantik
und Syntax/Morphologie) und auf der syntaktischen Ebene durchgeführt.
Dokumentationsmethode
Das Sprachtagebuch und die kumulativen
Listen seiner Wortproduktionen wurden
bis (einschließlich) 1;7 erstellt, da Bastians
Sprachproduktion bis zu diesem Alter
sehr gering war. Ab 1;8 wurde Bastians
Sprachproduktion zwischen 60 und 90
Minuten pro Woche aufgenommen und
die Dialoge (im Wesentlichen mit der Mutter) später transkribiert. Die Transkripte
wurden anhand der Videoaufzeichnungen
von der Mutter erstellt, wobei auch der
Situationskontext mit erfasst wurde. Die
Aufnahmefrequenz liegt bei ein bis zwei
Transkripten pro Woche, so dass sich ein
Datenkorpus von vier bis acht Transkripten
pro Monat ergibt. Die Anzahl der kindlichen
Äußerungen steigt mit der Zeit deutlich an.
Während Bastian pro Transkript im Alter
von 1;8 nur 21 erkennbare Wörter produziert, wächst die Zahl seiner Äußerungen
im Laufe der Zeit auf ca. 300 Äußerungen
pro Transkript.
Ergebnisse:
Bastians Lexikonentwicklung bis 2;0
Bastian äußert sein erstes Wort („Mama“)
mit neun Monaten. Selbst für ein sprachlich
ungestörtes Kind ist dies ein früher Einstieg
in den Lexikonerwerb (vgl. zum normalen
Zeitfenster Rothweiler & Kauschke, 2004).
In der Folge wächst sein Lexikon jedoch nur
sehr zögerlich an. Die Erwerbsrate liegt bis
1;6 bei ein bis vier dokumentierten neuen
Wörtern pro Monat und übersteigt mit
23 Lebensmonaten zum ersten Mal zehn
dokumentierte neu gelernte Wörter (vgl.
Abb. 1).
Das langsame Anwachsen des lexikalischen
Inventars zeigt sich auch deutlich in der Do-
Anamnestische Daten
Abb. 2: Gesamtinventar des produktiven Lexikons bis 2;0
70
60
50
Wortanzahl (Types)
Bastian ist das ältere von zwei Kindern,
er lebt bei seinen Eltern in Berlin. Seine
Muttersprache ist deutsch, in der Familie
wird keine andere Sprache gesprochen.
Schwangerschaft und Geburt verliefen
normal und zeitgerecht. Die Familienanamnese ergab eine Lese-Rechtschreibschwäche
beim Vater. Zum Zeitpunkt der U 8 wurde
bei Bastian eine temporäre verminderte
Hörfähigkeit auf einem Ohr festgestellt.
Nach der Entfernung der Polypen war der
erneute Hörtest ohne Befund.
Die Leitsymptomatik der mit 4;6 festgestellten Sprachentwicklungsstörung befand
sich auf der grammatischen Ebene und im
40
30
20
10
0
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Lebensmonat
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 22-26
23
THEORIE UND PRAXIS
Tab. 2: Late-Talker-Kriterien zum Zeitpunkt 2;0
Kriterium
Bastian
weniger als 50 Wörter im produktiven
Wortschatz
Wortschatz umfasst 85 Wörter,
im ELFRA 34
keine Wortkombinationen
erste Wortkombination mit 1;8
bis 2,0 insgesamt 11 Zweiwortkombinationen
spezifisches Verbdefizit
Wortschatz umfasst 9 Verben
kumentation seines Gesamtwortschatzes
(Abb.2). Auch hier bleibt die Wachstumskurve sehr flach. Jedoch ist die Erwerbsquote hoch genug, dass die 50-Wort-Grenze
im dokumentierten Wortschatz mit 22
Lebensmonaten überschritten wird.
Zieht man allerdings den ELFRA-2 (Grimm
& Doil, 2000) heran, zeigt sich hinsichtlich
der 50-Wort-Phase, die ja ein wichtiges
Kriterium darstellt, ob ein Kind mit 2;0 als
Late-Talker zu klassifizieren ist oder nicht,
ein anderes Bild. Anhand der ELFRA-Wortliste ergibt sich bei Bastian ein Wortschatzwert von 34 Wörtern. Dem ELFRA zufolge
1 Es ist allerdings zu bedenken, dass Bastians
Sprachproduktion nicht über volle 24 Stunden pro Tag
dokumentiert ist. Es ist anzunehmen, dass Bastian
weitere Wörter produziert, die nicht in den Transkripten
erscheinen und somit eine Befragung der Mutter mit
dem ELFRA zum Zeitpunkt 2;0 durchaus einen höheren
Wortschatzwert ergeben haben könnte. Im Vergleich mit
Wortschatzwerten aus den Transkripten von Kindern mit
ungestörtem Erwerbsverlauf kann Bastians Wortproduktion jedoch als sehr niedrig eingestuft werden.
ist Bastian als Late Talker zu klassifizieren1.
Trotzdem ist das Bild seiner Lexikonentwicklung nicht das eines typischen Late-Talkers,
da er weitere Late-Talker-Kritierien nicht
erfüllt (vgl. Tabelle 2): So äußerte er mit
1;8 seine erste Wortkombination („Papa
alle“ in dem Sinne: Papa ist fertig). Ebenfalls umfasst sein Wortschatz zum zweiten
Geburtstag neun Verben, so dass auch das
dritte Kriterium, das Fehlen von Verben,
nicht erfüllt wird.
Für Bastian ergibt sich damit ein abgeschwächtes Risikobild. Auf der Basis der
Transkripte ist Bastian nach dem ELFRA-2
als Late-Talker zu klassifizieren, weil er weniger als 50 Wörter von der Wortliste des
Elternfragebogens beherrscht. Alle anderen
Teilbereiche scheinen sich zwar langsam
aber doch stärker entwickelt zu haben als
es die Late-Talker-Kriterien im Grenzwert
vorsehen. Hinzu kommt die Vermutung
dass Bastian mehr als die 34 im ELFRA-2
abgefragten Wörter im produktiven Lexikon
aufgebaut hat.
Ist Bastian also ein SES-Kind, bei dem sich
das typische Risikomuster im Alter von zwei
Jahren nicht gezeigt hat?
Auch wenn Bastian das Late-Talker-Profil
nicht in seiner stark ausgeprägten Form
zeigt, sollte u. E. die nicht erreichte Marke
von 50 Wörtern im produktiven Wortschatz
laut ELFRA-2 als relevantes Kriterium gelten,
da wir normalerweise keine so detaillierten
Dokumentationen von der Wortschatzgröße der Kinder besitzen. Die Tatsache, dass
Bastians dokumentierter Wortschatz die
50-Wort-Grenze überschritten hat, ist somit
eine besondere Zusatzinformation, auf die
wir in seinem Fall zurückgreifen können.
Eine genauere Analyse von Bastians Wortschatz ergibt die Untersuchung der Zusammensetzung seines Lexikons. Im ungestörten Spracherwerb bleibt die Zusammensetzung des kindlichen Lexikons nicht immer
gleich. Zunächst dominieren Wortarten
wie relationale Wörter („da“, „aus“,
„zu“,...) und Lautmalereien („wau wau“,
„piep“, „brumm“,...). Die ersten Nomen
bezeichnen in der Regel Personen, dazu
kommen mit der Zeit erste personal-soziale
Wörter („hallo“, „danke“, „aua“,....). Erst
im Verlaufe der zweiten Hälfte des zweiten Lebensjahres nehmen die Nomen als
Gattungsbegriffe zu und die ersten Verben
treten auf. Danach kommen Pronomen
und grammatisch komplexere Wortarten
wie Funktionswörter hinzu (Kauschke,
2000).
Abb. 3: Die Zusammensetzung von Bastians Lexion von 0;9 bis 2;0, dargestellt in Types
Neu gelernte Wörter - aufgeteilt nach Wortarten
16
14
12
10
8
6
4
2
0
0;9
0;10
0;11
1;0
1;1
1;2
1;3
1;4
1;5
1;6
1;7
1;8
1;9
1;10
1;11
2;0
Alter des Kindes
Nomen
24
Verben
Forum Logopädie
Modifizierer
Pers.soz. Wörter
Heft 6 (19) November 2005 22-26
Relationale Wörter
Pronomen
Funktionswörter
Lautmalereien
Andere Wörter
THEORIE UND PRAXIS
Tab. 3: Bastians Lexikon mit 2;0
Wortart
Anteil
Nomen
30 %
Verben
11 %
Modifizierer
6%
personal-soziale Wörter
18 %
relationale Wörter
11 %
Pronomen
Funktionswörter
4%
1%
Lautmalereien
15 %
andere Wörter
4%
Im Folgenden wollen wir der Frage nachgehen, ob die Komposition von Bastians
Lexikon zu lange auf einer frühen Stufe
verblieben ist und sich so ein subtiler Hinweis auf ein SES-Risiko zeigt. Abb. 3 zeigt
die Zusammensetzung von Bastians Lexikon
aus Types der verschiedenen Wortklassen
für neu gebrauchte Wörter in den einzelnen
Monaten vom ersten Wort bis zum zweiten
Geburtstag. Es wird deutlich, dass Bastians
Nomenlexikon (am unteren Ende der Balken)
gleichmäßig wächst. Daneben produziert er
von Beginn an personal-soziale Wörter und
Lautmalereien. Somit ist der Beginn seiner
Wortschatzzusammensetzung als normal
anzusehen. Im Verlauf der Monate ändert
sich diese Zusammensetzung jedoch nicht,
d.h. er verbleibt auf der Anfangsstufe. Die
Lautmalereien behalten bis 2;0 einen recht
großen Anteil an Bastians Lexikon. Nach
dem Erwerb des ersten relationalen Wortes
(„da“) mit 1;0 erscheinen erst mit 1;8 weitere Types dieser Wortklasse. Ebenfalls sind
personal-soziale Wörter mit 2;0 weiterhin
ein großer Bestandteil des Wortschatzes.
Das erste Verb erwirbt Bastian mit 1;7 und
bis 2;0 liegt die Lernquote bei einem Verb
pro Monat. Erst mit 2;0 ist zum ersten Mal
mehr als ein Verb im Monat dokumentiert.
Ebenso spärlich ist Bastians Inventar an
Funktionswörtern. Er erwirbt das erste
Funktionswort mit 2;0 („eine“, gebraucht
als Artikel vor einem Nomen); die Formen
„das“ und „der“, die er mit 1;9 bzw. 2;0
erwirbt, werden ausschließlich pronominal
gebraucht. Damit ergibt sich im Alter von
2;0 das in Tab. 3 dargestellte Bild der Zusammensetzung von Bastians Lexikon.
Zusammenfassend ist damit Folgendes
festzustellen: Bastians lexikalisches Inventar
beginnt sich in der normalen Form zu entwickeln. Jedoch bleibt er auf der Anfangsstufe stehen, neue Wortarten kommen erst
am Ende des zweiten Lebensjahres hinzu.
Mit zwei Jahren erscheint sein Lexikon mit
zu wenigen Funktionswörtern besetzt, auch
die Anzahl der Verben ist eigentlich zu klein.
Dagegen ist der Anteil von Lautmalereien
und personal-sozialen Wörtern zu groß.
Ein Vergleich mit dem ungestörten Kind
Caroline, welches in der gleichen Form wie
Bastian dokumentiert wurde, verdeutlicht
den Unterschied in der Zusammensetzung
des Lexikons (Tab. 4). Ihr sprachlicher Output ist seit 1;9 (mit Lücken seit 1;6) dokumentiert. Sie ist ein sprachlich ungestörtes
Kind, wiewohl man sie nicht als „Frühstarter“ bezeichnen könnte. Gerade dies ist der
Grund, weshalb sie sich als Vergleichskind
für Bastian eignet. Caroline kann gewissermaßen als Beispiel für eine durchschnittliche
Sprachentwicklung stehen. Die Vergleichsergebnisse sind eindeutig. Mit 2;0 hat Caroline einen dokumentierten Wortschatz von
450 Types, wobei beachtet werden muss,
dass lediglich die Spanne zwischen 1;9
und 2;0 dokumentiert wurde (es handelt
sich also um vier dokumentierte Monate).
Bastian hat zwischen 0;9 und 2;0 85 Types
erworben. Die weiteren Vergleiche sind in
Tab. 4 aufgelistet.
Caroline hätte die 50-Wort-Phase im Alter
von 2;0 allein mit dem jeweiligen Vokabular
in den Wortarten Nomen, Verben und Modifizierer überwunden. Die Quantität ihres
dokumentierten Lexikons übersteigt das von
Bastian vierfach. Aufschlussreicher für die
Analyse eventueller Risikofaktoren ist jedoch
die prozentuale Zusammensetzung des Lexikons. Hier zeigt sich der zu niedrige Anteil
komplexerer Wortarten bei Bastian. Caroline
hat einen doppelt so hohen Anteil Verben
in ihrem Lexikon, wie auch einen höheren
Anteil an Funktionswörtern. Gleichzeitig
sind Lautmalereien in ihrer Spontansprache
fast nicht mehr vorhanden, auch die personal-sozialen Wörter nehmen bei Caroline
längst nicht mehr einen so hohen Anteil am
Lexikon ein wie bei Bastian.
Durch den Vergleich mit Caroline kann der
oben festgestellte zu hohe Anteil früher
kindlicher Wortarten in Bastians Lexikon
recht genau als Risikofaktor umrissen
werden.
Im nächsten Schritt der Analyse werden
die Token, d.h. die insgesamt verwendeten
Wörter genauer betrachtet. Die Tokenanalyse konnte für die Monate 1;8-2;0
durchgeführt werden. In diesem Zeitraum
benutzt Bastian insgesamt 1 728 identifizierbare Wörter (Token). Diese Zahl ist nicht
besonders hoch, gemessen daran, dass die
Gesamtzahl transkribierter Äußerungen
11 529 umfasst. Die Differenz von 9 801
Äußerungen und identifizierbaren Wörtern
sind Lall-Silben ohne erkennbare Referenz.
Der Anteil des Babblings (Lallen) für den
beobachteten Zeitraum beträgt 85 %.
Gemessen am Babbling-Anteil ungestörter
Kinder, die bereits mit 15 Monaten nur
noch einen Babbling-Anteil von 35 % aufweisen, ist dieser Anteil nicht-referentieller
Silben extrem hoch (Papousek, 1994). Auch
hierin kann ein Risikofaktor für die später
bei Bastian in Erscheinung tretende SES
gesehen werden.
Ausblick: Entwicklung
in der Sprachtherapie
Bastian wurde im Alter von 4;6 zum ersten
Mal sprachlich diagnostiziert. Dabei wurde
eine spezifische SES mit zeitweiser leichter
Hörminderung festgestellt. Das Sprachprofil
war stark asynchron, leitsymptomatisch
betroffen waren das Verblexikon und die
syntaktische sowie die morphologische
Ebene. Daneben lag eine leichte phonologische Störung vor, die jedoch nicht im
Vordergrund der Störung stand.
Tab. 4: Caroline und Bastian: Anzahl der Types zum Zeitpunkt 2;0
Wortart
Caroline (1;9 - 2;0)
Bastian (0;9 - 2;0)
Nomen
200
44,0 %
26
31,0 %
Verben
108
24,0 %
9
11,0 %
50
11,0 %
5
5,9 %
9
2,0 %
16
19,0 %
relationale Wörter
29
6,2 %
9
11,0 %
Pronomen
20
4,4 %
3
3,5 %
Funktionswörter
25
5,5 %
1
1,2 %
Lautmalereien
8
1,7 %
13
15,0 %
andere Wörter
2
0,4 %
3
3,5 %
Modifizierer
personal-soziale Wörter
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 22-26
25
THEORIE UND PRAXIS
Neben seinem geringen Verblexikon hatte
Bastian die Verbzweitstellung noch nicht
erworben, die Verben erschienen in der
Regel als Einwortäußerungen außerhalb
seiner Mehrwortäußerungen. Durch diesen
Umstand hatte er mit 4;6 noch keine feste
Verbendstellungsphase etabliert.
Bastian wurde orientiert am Patholinguistischen Therapieansatz für Sprachentwicklungsstörungen (Siegmüller & Kauschke,
2005) therapiert. Schwerpunkte der Therapie waren die Verbzweitstellung und
der Aufbau des Verblexikons. Im Zeitraum
der Therapie entwickelte sich das Verbverständnis von Bastian sehr stark. Während er
mit 4;6 noch zwei Standardabweichungen
unterhalb der Normgruppe lag und ein
Entwicklungsalter von 2 Jahren gemessen
wurde (Kauschke & Siegmüller, 2002),
konnten bei der Verlaufsdiagnostik mit
5;6 Leistungen innerhalb der normalen
Altersspanne festgestellt werden. Weiterhin konnte Bastian in dieser Zeitspanne
die Verben in die Äußerungen integrieren
und aus der satzfinalen Position in die Verbzweitstellung bewegen.
Mit 5;6 wechselte somit die Leitsymptomatik im Störungsprofil des Kindes. Es bestand
weiterhin eine morphologische Störung
im Bereich der Kasusmarkierungen. Doch
standen nun vor allem neu aufgetretene
Wortfindungsstörungen und eine Störung
im Bereich der phonologischen Bewusstheit
im Vordergrund. Nach dem BISC (Jansen et
al., 1999) war für Bastian zehn Monate vor
der Einschulung ein erhöhtes Risiko zu konstatieren, eine Lese-Rechtschreibstörung zu
entwickeln.
Schlussfolgerungen
Bastian zeigt mit 2;0 ein abgeschwächtes
Risiko eine Sprachentwicklungsstörung
zu entwickeln. Obwohl sich bereits einige
Wortkombinationen zeigten, ist er u. E.
als Late-Talker zu klassifizieren. Bei der
genaueren Analyse der lexikalischen Komposition konnte die Zusammensetzung der
Wortarten und der Anteil des Babblings
an seiner Gesamtproduktion als subtilere
Risikofaktoren ausgemacht werden. Vor
allem fällt in Bastians Lexikon mit 2;0 der
zu niedrige Anteil grammatisch wichtiger
Wortarten (Verben, Funktionswörter) auf,
der sich im Vergleich mit einem ungestörten
Kind bestätigt.
Zwei Jahre später wird in der Erstdiagnostik
das Verblexikon immer noch als Leitsymptomatik im Störungsprofil des Kindes gefun-
26
Forum Logopädie
den. Es kann daher vermutet werden, dass
bis zu diesem Zeitpunkt die Entwicklung
der Verben stark gehemmt blieb. Sein Entwicklungsalter bei dieser Wortart entspricht
immer noch dem eines zweijährigen Kindes.
Aus Bastians Daten kann vorsichtig abgeleitet werden, dass sich Risikofaktoren mit
2;0 später direkt in der Symptomatik eines
SES-Kinder wiederfinden lassen. Bastian
zeigte mit 4;6 eine Störungsausprägung,
die mit den Verben im Zusammenhang
stand. Die sich entwickelnde grammatische
Störung ist u. E. in Abhängigkeit zur verzögerten bzw. ausbleibenden Entwicklung
des Verbwortschatzes sowie der Funktionswörter zu sehen. Die Analyse von Bastians
Sprachentwicklung spricht deutlich dafür,
die genannten Risikofaktoren mit 2;0 ernst
zu nehmen und genau zu beobachten.
Bastians Entwicklungsverlauf deutet darauf
hin, dass sich die Profilentwicklung vom
Risikofaktor mit 2;0 zum Symptom ab 3;0
viel eher als eine Verfestigung einer bereits
erkennbaren Störungsausprägung darstellt,
als ein Neu-Auftreten eines Symptoms um
den dritten Geburtstag herum.
Jansen, H.; Mannhaupt, G.; Marx, H. & Skowronek, H.
(1999). BISC – Bielefelder Screening zur Früherkennung
von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Göttingen:
Hogrefe
Kauschke, C. (2000). Der Erwerb des frühkindlichen
Lexikons. Tübingen: Gunter Narr
Kauschke, C. & Siegmüller, J. (2002). Patholinguistische
Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen. München: Urban & Fischer
Miller, M. (1976). Zur Logik der frühkindlichen Sprachentwicklung. Stuttgart: Klett
Miller, W. & Ervin, S. (1964). The development of
grammar in child language. In: Brown, R. & Bellugi, U.
(Hrsg.). Acquisition of Language (9-34). Monography of
the Society of Child Development 29
Mills, A.E. (1985). The acquisition of German. In: Slobin,
I.D. (Hrsg.). The crosslinguistic study of language acquisition (141-254). Hillsdale: MIT Press
Papousek, M. (1994). Vom ersten Schrei zum ersten
Wort. Bern: Hans Huber
Rothweiler, M. & Kauschke, C. (2004). Lexikalischer
Erwerb. In: Schöler, H. & Welling A. (Hrsg.). Handbuch
der Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen.
Förderschwerpunkt Sprache (Band 3). Göttingen:
Hogrefe.
Siegmüller, J. & Kauschke, C. (2005). Patholinguistische
Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen. München:
Elsevier
Weissenborn, J. (2000). Der Erwerb von Morphologie
und Syntax. In: Grimm, H. (Hrsg.). Sprachentwicklung.
Enzyklopädie der Psychologie (139-167). Göttingen:
Hogrefe
Literatur
Bittner, D. (2003). The emergence of verb inflection in
two German-speaking children. In: Bittner, D.; Dressler,
W. U.; Kilani-Schoch, M. (Hrsg.). Development of verb
inflection in first language acquisition. A cross-linguistic
perspective (53-88). Berlin: de Gruyter
Brown, R. (1973). A first language: the early stages.
Cambridge, MA: Cambridge University Press
Clahsen, H. (1986). Die Profilanalyse. Ein linguistisches
Verfahren für die Sprachdiagnose im Vorschulalter. Berlin: Edition Marhold
Clahsen, H. (1988). Normale und gestörte Kindersprache. Amsterdam: Benjamins
Grimm, H. & Doil, S. (2000). ELFRA 2 – Elternfragebogen für zweijährige Kinder. Göttingen: Hogrefe
Danksagung: Wir danken Christina Kauschke für hilfreiche Kommentare und Anregungen bei der Auswertung
der vorliegenden Daten, Maron Mantwill, Feliks Wagner
und Susanna Bartsch für Hilfe bei der Datenauswertung. Besonderer Dank geht an Bastian und seine
Familie.
Korrespondenzanschrift
Julia Siegmüller
Universität Potsdam
Institut für Linguistik/Allgemeine Sprachwissenschaft
PF 60 15 53
14415 Potsdam
[email protected]
Summary
Early lexical development of a later SLI-child – when can we detect risk factors?
Bastian is a today seven-year-old child, suffering from a severe language disorder. His language development has been documented by psycholinguistic research from the uttering
of his first word. At the range of four years, his language status was measured and he was
diagnosed SLI. This paper describes the early time of his lexical development, starting from the
first word up to his second birthday. At this point of time Bastian was still seen as a normal
developing child. Nevertheless there are subtle risk factors, which were obvious at this time
of development. In this paper, we will work out the risk factors, which could be observed in
his speech production.
KEY WORDS: Late Talker – early detection of language disorders – lexical development – composition of the
lexicon – development of the different parts of speech – early child parts of speech
Heft 6 (19) November 2005 22-26
THEORIE UND PRAXIS
Sprach-, Stimm- und
Sprechheilkunde
Gerhard Böhme / Kunigunde Welzl-Müller
Audiometrie
Hörprüfungen im Erwachsenen- und Kindesalter. Ein Lehrbuch
Dieses Lehrbuch vermittelt ein Gesamtbild der Audiometrie unter Berücksichtigung physiologischer, pathologischer, psycho-akustischer und akustischer Gesichtspunkte. Es behandelt alle Verfahren, die das Hören im Erwachsenen- und Kindesalter messen. Breiten Raum nimmt zudem die Hörgeräteversorgung ein.
5., vollst. überarb. u. erg. Aufl. 2005. 290 S., 72 Abb., 32 Tab., Kt
냖 49.95 / CHF 86.00
(ISBN 3-456-84228-7)
2., vollst. überarb. u. erg. Aufl.
2005. 160 S.,
Tab., Kt
냖 19.95 /
CHF 35.90
(ISBN 3-45684253-8)
2005. Etwa
260 S., Kt
etwa 냖 34.95 /
CHF 59.90
(ISBN 3-45684222-8)
Gerhard Böhme
Ulrich Natke
Auditive Verarbeitungsund Wahrnehmungsstörungen (AVWS) im
Kindes- und Erwachsenenalter
Stottern
Erste umfassende Darstellung einer
neuen Gruppe von Störungen im
Kindes- und Erwachsenenalter: Defizite, Diagnostik, Therapiekonzepte, Fallbeschreibungen.
2005. 400 S.,
16 Abb., 9 Tab.,
Kt 냖 29.95 /
CHF 52.50
(ISBN 3-45684219-8)
Christine Plahl /
Hedwig Koch-Temming (Hrsg.)
Musiktherapie
mit Kindern
Erkenntnisse, Theorien,
Behandlungsmethoden
Ein Nachschlagewerk für alle am
Thema «Stottern» nachhaltig Interessierten: (angehende) Therapeuten, Ärzte, Wissenschaftler, Lehrer
und stotternde Menschen selbst.
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Praxisfelder
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mit Kindern interessiert sind.
www.verlag-hanshuber.com
Forum Logopädie
Forum Logopädie
Heft 6 (19)
Heft November
6 (19) November
2005 22-26
2005
27
THEORIE UND PRAXIS
Leitlinien in der Logopädie
Mara Wieck, Ulla Beushausen, Ralf E. Cramer
Zusammenfassung
Der Begriff „Leitlinien“ wird definiert und die Bedingungen und formalen
Voraussetzungen für die Entwicklung und Einführung am Beispiel der medizinischen Leitlinien dargestellt. Anschließend werden mögliche Inhalte
logopädischer Leitlinien und die Vorteile für die Logopädie diskutiert.
SCHLÜSSELWÖRTER: Leitlinien – Logopädie – evidenzbasiert – Leitlinienentwicklung
Einleitung
Seid einiger Zeit stoßen wir in unseren
Fachkreisen immer häufiger auf das Wort
„Leitlinien“. So hat im Frühjahr dieses
Jahres die Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie beispielsweise
die für die Logopädie wichtigen Leitlinien:
„Stimmstörungen“ (049/008) und „Sprachentwicklungsstörungen“ (049/006) neu
verabschiedet (Übersicht siehe Seite 34).
Was steckt aber genau hinter dem Phänomen „Leitlinien“, welche formalen
Grundlagen müssen erfüllt werden, damit
die Begrifflichkeit „Leitlinien“ verwendet
werden kann, und welchen Nutzen bringen
sie unserer Berufsgruppe?1.
1993 wurde die Begrifflichkeit „Leitlinien“
erstmals politisch eingeführt. Der Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im
Gesundheitswesen empfahl die Erstellung
von Leitlinien durch die wissenschaftlichen
medizinischen Gesellschaften. Sechs Jahre
später wurden medizinisch evidenzbasierte
Leitlinien erstmals explizit in einem Gesetzestext erwähnt, im Fünften Buch des
1 Grundlage des Artikels ist die Bachelorarbeit der
Erstautorin im Studiengang Logopädie, FH-Hildesheim,
2004
28
Forum Logopädie
Sozialgesetzbuches (SGB V, 2004). So wird
im SGB V § 137 f Abs. 1 die „Verfügbarkeit
von evidenzbasierten Leitlinien“ gefordert,
sowie im Abs. 2 Anforderungen hinsichtlich
der Behandlung formuliert. Demnach soll
eine Behandlung „(…) nach dem aktuellen
Stand der medizinischen Wissenschaft unter Berücksichtigung von evidenzbasierten
Leitlinien oder nach der jeweiligen besten,
verfügbaren Evidenz sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungssektors (…)“ durchgeführt werden.
Aufgrund dieser gesetzlichen Vorgabe
ist auch die Logopädie angehalten, sich
mit der Leitlinienthematik auseinander zu
setzen und Leitlinien für einzelne logopädischspezifische Störungsbilder (mit) zu
entwickeln.
Was sind Leitlinien?
Derzeitiges Vorbild für die Erarbeitung von
Leitlinien zu einzelnen klinischen Krankheitsbildern ist die „Arbeitsgemeinschaft
der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF)“. Sie erstellt
nach einem festgeschriebenen Verfahren
fachspezifische Leitlinien für Ärzte. Im Sinne
der AWMF sind Leitlinien:
Heft 6 (19) November 2005 28-35
Mara Wieck
erhielt ihre Logopädieausbildung am Euro-Medizinal-Kolleg in Trier, arbeitete anschließend in einer logopädischen
Praxis in Lübeck. Sie absolvierte den Bachelor-Studiengang an der FH Hildesheim
und ist seit 2005 an der MHH
Hannover tätig.
Dr. Ulla Beushausen
ist Logopädin und Psycholinguistin und als Professorin für
Logopädie im Studiengang
für Ergotherapie, Logopädie
und Physiotherapie an der
Hochschule für angewandte
Wissenschaft und Kunst
(HAWK), Fachhochschule
Hildesheim tätig.
Ralf E. Cramer
war Führungskraft in der
Wirtschaft und ist Unternehmensberater, insbesondere
für therapeutische Berufe,
und Lehrbeauftragter an der
FH Hildesheim für die Fächer
Unternehmensstrategie und
-führung, Existenzgründung
und Qualitätsmanagement.
(…) systematisch entwickelte Darstellungen
und Empfehlungen mit dem Zweck, Ärzte
und Patienten bei der Entscheidung über
zweckdienliche Maßnahmen der Krankenversorgung (Prävention, Diagnostik,
Therapie und Nachsorge) unter spezifischen
klinischen Umständen zu unterstützen.
Leitlinien geben den Stand des Wissens
(Ergebnisse von kontrollierten klinischen
Studien und Wissen von Experten) über
effektive und zweckdienliche Krankenversorgung zum Zeitpunkt der „Drucklegung“
THEORIE UND PRAXIS
wieder. In Anbetracht der unausbleiblichen
Fortschritte wissenschaftlicher Ergebnisse
und der Technik müssen periodische Überarbeitungen, Erneuerungen und Korrekturen unternommen werden. (…)
Die Empfehlungen der Leitlinien können
nicht unter allen Umständen angemessen
genutzt werden. Die Entscheidung darüber,
ob einer bestimmten Empfehlung gefolgt
werden soll, muss vom Arzt unter Berücksichtigung der beim individuellen Patienten
vorliegenden Gegebenheiten und der verfügbaren Ressourcen getroffen werden.
(AWMF & ÄZQ, 2001, S. 6)
Ausgehend von dem letzten Abschnitt in
der Definition wird deutlich, dass Leitlinien
im Gegensatz zu Richtlinien und Standards
einen anderen Verbindlichkeitscharakter
einnehmen. Leitlinien sollen/können eingehalten werden, ein Abweichen ist jedoch
unter Rechtfertigung möglich.
Richtlinien hingegen „sind Handlungsregeln
einer gesetzlich, berufsrechtlich, standesrechtlich oder satzungsrechtlich legitimierten Institution, die für den Rechtsraum
dieser Institution verbindlich sind und deren
Nichtbeachtung definierte Sanktionen nach
sich ziehen kann. Richtlinien unterscheiden
sich im Hinblick auf diese Verbindlichkeit
deutlich von Leitlinien“. (…). (AWMF &
ÄZQ, 2001, S.6)
Im Gegensatz dazu beziehen sich Standards
auf das übliche ärztliche Handeln und verweisen auf akzeptables und inakzeptables
Handeln. Sie sind im Vergleich zu Leitlinien
nicht „operationalisiert“, „d.h. sie erklären
und begründen nicht wie Leitlinien eine
Abfolge sinnvoller Behandlungsschritte
innerhalb eines Handlungskorridors, der
Variationen zulässt und Schnittstellen markiert, an denen von der Leitlinie abgewichen
werden kann, soll oder muss.“ (Straub,
2000, S.67).
Ziele von Leitlinien
Nach der Abgrenzung des Terminus Leitlinen
zu den Termini Richtlinien und Standards
soll nun auf die Zielsetzung und inhaltliche
Gestaltung von Leitlinien eingegangen werden. Das oberste Ziel von Leitlinien liegt in
der „(...) Bereitstellung von Empfehlungen
Tab. 1: Ziele von Leitlinien
Leitlinien dienen
der Sicherung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung,
der Berücksichtigung systematisch entwickelter Entscheidungshilfen in der ärztlichen
Berufspraxis,
der Motivation zu wissenschaftlich begründeter und ökonomisch angemessener ärztlicher
Vorgehensweisen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Einstellung der Patienten,
der Vermeidung unnötiger und überholter medizinischer Maßnahmen und unnötiger Kosten,
der Vermeidung unerwünschter Qualitätsschwankungen im Bereich der ärztlichen
Versorgung,
der Information der Öffentlichkeit (Patienten, Kostenträger, Verordnungsgeber,
Fachöffentlichkeit u. a.) über notwendige und allgemein übliche ärztliche Maßnahmen bei
speziellen Gesundheitsrisiken und Gesundheitsstörungen.
Quelle: Ollenschläger et al., 1998
zur Erreichung einer optimalen Qualität
der Gesundheitsversorgung.“ (AWMF &
ÄZQ, 2001, S. 5). Weitere wichtige Ziele
von Leitlinien, wie z.B. die Sicherung der
gesundheitlichen Versorgung oder der Information der Öffentlichkeit, sind in Tab.1
aufgeführt.
Der Aufbau einer
logopädischen Leitlinie
Die Inhalte der Leitlinien richten sich, entsprechend der Zentralstelle der Deutschen
Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der
Medizin (ÄZQ) (2001), nach der Wahl des
Schwerpunktes, der für die Leitlinien gelten
soll. Demnach können Leitlinien bezogen
auf ein spezifisches klinisches Krankheitsbild
entweder
krankheits- / diagnoseorientiert,
methodenorientiert,
symptomorientiert oder
problem- bzw. zielorientiert sein.
Wird ein symptom- oder diagnoseorientierter Ausgangspunkt gewählt, dann sind laut
„Methodischen Empfehlungen” der AWMF
(AWMF, 2000) Angaben zur Diagnostik,
Indikation, Gegenindikation und Therapie,
sowie zu adjuvanten2 Maßnahmen und
Nachbehandlungen in den Leitlinien aufzuführen. Die logopädische Intervention
ist gekennzeichnet durch eine enge Therapeut-Patienten-Beziehung, die im Gegensatz zur Konsultierung eines Arztes über
einen längeren Zeitraum hinweg besteht.
Innerhalb dieser „Langzeittherapie“ wird
nicht nur auf die Symptome eingegangen,
sondern der Patient in seiner persönlichen
Gesamtheit mit seinem Umfeld erfasst. Auf2 von (lat.) adjuvare: unterstützen, helfen
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Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 28-35
29
THEORIE UND PRAXIS
grund dieser Komplexität ist es notwendig,
neben den Inhalten der ärztlichen Leitlinien
noch weitere Kriterien hinzuzufügen.
Eine logopädische Leitlinie zu einem logopädischspezifischen Störungsbild könnte
folgende Inhalte haben:
1. Definition
2. Ätiologie
3. Angaben über die Beeinflussung
der Lebensqualität
a. Auswirkungen auf die Aktivität
b. Auswirkungen auf die Partizipation
4. Therapieindikation
5. Angaben über die Verordnungsmenge (Zeitrahmen von Therapien)
6. Therapiedauer der einzelnen
Sitzungen
7. Therapiefrequenz
8. Indikationen für Einzel- oder
Gruppentherapie
9. Angaben über interdisziplinäre
Zusammenarbeit
10. Kriterien für Therapiebeendigung
11. Logopädische Diagnostikverfahren
a. Differenzialdiagnostik
b. Anamnesegespräch
12. Formulierung von Therapiezielen
13. Logopädische Therapiemethoden
a. Aussagen zur Wirkungsweise
b. Angaben zum Nutzen
c. Aussagen über eventuelle
Risiken
d. Outcome
14. Aussagen über die Folgen einer
Nichtbehandlung
15. Beratung
16. Angehörigenberatung
17. Outcome
18. Literatur
Erläuterung der Inhalte
Definition: Eine Definition zu dem
jeweiligen klinischen oder logopädischen
Krankheitsbild ist aus Gründen des Verständnisses anzuführen. Es soll mit einfachen und leicht verständlichen Begriffen
beschrieben werden, was unter dem
Krankheitsbild zu verstehen ist.
30
Forum Logopädie
Ätiologie: Die Ätiologie eines Krankheitsbildes ist anzuführen, um die Kausalität
darzustellen. Auf dieser Basis lässt sich
eine ausgereifte Diagnostik und Beratung
durchführen. Ebenso wird für die Patienten
verständlicher, welchen Ursprung ihre Symptomatik hat.
Angaben über die Beeinflussung der
Lebensqualität: Dieser Aspekt im Kriterienkatalog ist für den Bereich Logopädie,
aber auch für die anderen Angehörigen der
Gesundheitsberufe, von großer Bedeutung.
Die therapeutische Behandlung strebt im
weitesten Sinne die Wiederherstellung der
gestörten Körperfunktion und die damit
einhergehende Aktivität und Partizipation
(Teilhabe) der Patienten an. Daher ist es
unumgänglich, die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF)“ in den Kriterienkatalog mit einzubeziehen.
Therapieindikation: Mit der Formulierung der Therapieindikation soll dargelegt
werden, ab welchen kritischen Anzeichen
oder Symptomen eine Therapie notwendig
ist. Sie gibt Patienten, aber auch Ärzten,
Anhaltspunkte für die Verordnung von
Logopädie.
Angaben über die Verordnungsmenge: Die Angaben über die Verordnungsmenge sollen einen Überblick verschaffen über
den zeitlichen Rahmen, in dem sich eine
logopädische Therapie bewegen soll. Mit
diesem Kriterium ist allerdings sensibel umzugehen und es wäre zu diskutieren, ob dieses Kriterium in eine Leitlinie aufzunehmen
ist. Eine explizite Angabe über die zeitliche
Dauer der Therapie würde das logopädische
Handeln temporär einschränken. Sollte
jedoch eine Aussage über den Therapiezeitrahmen gemacht werden, so sind in der
Konsensfindung Erfahrungswerte zu sammeln und aus ihnen Durchschnittswerte zu
bilden. Dabei sollte auch die Variable Patient
mit seiner Motivation und Lernfortschritten
mit berücksichtigt werden.
und Therapiedauer und Therapiefrequenz: Mit der Therapiedauer ist in
diesem Fall die Zeit der einzelnen Sitzung
umschrieben. Die Therapiefrequenz beschreibt die Häufigkeit der Therapiesitzung
innerhalb einer Woche.
Indikationen für Einzel- oder Gruppentherapie: Mit der Beschreibung von
Aspekten, die für eine Einzel- oder Gruppentherapie sprechen, wird verdeutlicht,
wann bei welchem Störungsbild eine
Heft 6 (19) November 2005 28-35
Einzel- oder Gruppentherapie notwendig
ist, und ab welchem Lernstadium von einer
Einzeltherapie in die Gruppe gewechselt
werden kann.
Angaben über interdisziplinäre Zusammenarbeit: Bedingt durch die Symptomvielfalt ist es bei manchen klinischen
Störungsbildern notwendig, mit anderen
medizinischen und therapeutischen Disziplinen zusammenzuarbeiten. Mit den
Angaben in den Leitlinien, bei welchem
Störungsbild weitere therapeutische Maßnahmen angezeigt sind, können eine optimale Patientenversorgung gewährleistet
und Stagnationen in der Genesung aufgefangen werden.
Kriterien für Therapiebeendigung:
Neben den Kriterien für die Indikation einer
Therapie ist es ebenso wichtig Merkmale zu
formulieren, die beschreiben, ab welchem
Stadium bzw. ab welchen Lernfortschritten
eine Beendigung der Therapie sinnvoll und
zu verantworten ist.
11 Logopädische Diagnostikverfahren:
Hier sollen alle Diagnostik- bzw. Assessmentverfahren aufgeführt werden, die für
die Diagnostik eines spezifischen Störungsbildes notwendig sind. Dabei ist auch der
Unterpunkt Differenzialdiagnostik nicht
zu vergessen, um andere logopädische
Krankheitsbilder auszuschließen. Zu jedem
Verfahren soll das individuelle Ziel der Testdurchführung genannt werden. Weiterhin
sollten Aussagen zu den Testgütekriterien
angegeben werden, insbesondere ob es
sich um standardisierte oder informelle Testverfahren handelt. Erweitert und ergänzt
werden die Diagnostikverfahren durch das
Anamnesegespräch. Die wesentlichen Inhalte des Anamnesegespräches sollten entsprechend für das betreffende Störungsbild
in den Leitlinien festgeschrieben werden.
12 Formulierung von Therapiezielen:
Nachdem eine ausführliche Diagnostik
und ein Anamnesegespräch durchgeführt
wurden, ist es wichtig, Ziele zu formulieren, die eine Therapie erreichen möchte.
Für eine Leitlinie bedeutet dies, erstmals
allgemeingültige Therapieziele zu verfassen,
die dann in der Praxis mit dem Klienten
gemeinsam modifiziert werden müssen,
d.h. im Sinne der Klientenzentrierung auf
die individuellen Bedürfnisse abgestimmt
werden sollten.
Logopädische Therapiemethoden:
Dieser Bereich sollte in den Leitlinien sehr
ausführlich dargestellt werden. Die Methoden sollten genau beschrieben werden, wie
13
THEORIE UND PRAXIS
sie wirken, welchen Nutzen sie bringen und
welche Risiken mit ihnen einhergehen. Des
Weiteren sollte zu den einzelnen Methoden
das Outcome geschildert werden. Damit
erhalten die Klienten eine größere Transparenz bezüglich der angewandten Übungen
bzw. Therapieverfahren.
Aussagen über die Folgen einer
Nicht-Behandlung: Dieser Punkt fasst
nochmals das Wissen von Punkt 3 zusammen, in dem Angaben zur Beeinflussung
der Lebensqualität gemacht werden. Häufige Folgen einer Nicht-Behandlung können
weitere Veränderungen der Körperstruktur
und damit einhergehende Aktivitätseinschränkungen sein, was eine ungenügende
Partizipation der Klienten am sozialen Leben
zur Folge haben kann. Insbesondere im
Rehabilitationsprozess sind diese Aspekte
zu berücksichtigen.
14
15 und 16 Beratung und Angehörigenberatung: Sowohl die Beratung der Klienten
als auch die Beratung der Angehörigen ist
ein wesentliches Medium in der Logopädie,
um zum einen präventive Maßnahmen
anzuleiten und zum anderen durch das Einbeziehen der Angehörigen der Klienten die
Partizipation zu erleichtern, Verständnis zu
erzeugen und Hilfestellungen zu erarbeiten.
In der Leitlinie zu einem logopädischspezifischen Störungsbild müssen daher Angaben
gemacht werden, die in einem Beratungsgespräch, sei es für Angehörige oder Klienten, thematisiert werden sollten.
Methodische
Merkmale der Leitlinienentwicklung
In der Definition zu Leitlinien hieß es
„Leitlinien sind systematisch entwickelte
Darstellungen und Empfehlungen mit
dem Zweck, Ärzte und Patienten bei der
Entscheidung über zweckdienliche Maßnahmen der Krankenversorgung (Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge)
unter spezifischen klinischen Umständen zu
unterstützen.(…).“ (AWMF & ÄZQ, 2001,
S.6). Was beinhaltet aber der Ausdruck
„systematisch“? – Unter „systematisch“
oder auch „Systematik“ der Leitlinienentwicklung werden bestimmte Prinzipien bzw.
Eigenschaften verstanden, die bei der Entwicklung von Leitlinien berücksichtigt werden müssen, um qualitativ anspruchsvolle
Leitlinien zu veröffentlichen. Demzufolge
sind fünf Prinzipien einzuhalten, in denen
sich die „Systematik“ widerspiegeln (AWMF
& ÄZQ, 2001):
Logik
Konsensusfindung
Evidenzbasierung
Entscheidungsanalyse
Outcomekonzept.
Logik einer Leitlinie
Für die Darstellung der „Logik“ von Leitlinien
eignet sich der klinische Algorithmus am besten, da er den Leitlinien Struktur verleiht und
das Format mitbestimmt. Definiert ist der
klinische Algorithmus als „(…) ein schrittweises Verfahren, das mit logischen (WennDann) Bedingungen ein klinisches Problem in
endlich vielen Schritten löst“ (AWMF & ÄZQ,
2001, S.26). Seine Darstellungsform bzw.
sein Format muss nicht unbedingt grafisch
(Flussdiagramm, siehe Abb.1) sein. Es bestehen noch weitere Varianten beispielsweise
in Form von Prosatext oder als Checkliste.
Der Vorteil eines klinischen Algorithmus
liegt in der einfachen Nachvollziehbarkeit
des medizinischen Entscheidungsprozesses
(AWMF & ÄZQ, 2001).
Abb. 1: Beispiel eines Flussdiagramms
17 Outcome: Das beabsichtigte Ergebnis
(Outcome) von Leitlinien sollte unbedingt
am Ende beschrieben werden. Je nach
Zielsetzung der Leitlinien sollten Aussagen
getroffen werden, z.B. über ein „(…) verbessertes Patientenüberleben, eine geringere Komplikationsrate, mehr Zufriedenheit
beim Patienten oder die Einsparung direkter
oder indirekter Kosten (…).“ (Greenhalgh,
2003, S.179 f). Für die Logopädie wären
beispielsweise Angaben über die Patientenzufriedenheit, die Rezidivrate (Rückfallrate)
und den Therapieerfolg anzuführen.
Literatur: Hier soll die verwendete Literatur angeführt werden, die bei der Zusammenstellung der Leitlinien genutzt wurde.
Dadurch werden die Aussagen belegt und
Hinweise gegeben, welche Literatur für
weitere Informationen hilfreich ist.
18
Quelle: AWMF-Leitlinie: Umschriebene Entwicklungsstörungen der Sprache, F 80.1 und F 80.2, S. 7
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 28-35
31
THEORIE UND PRAXIS
Tab. 2: Hierarchie der Evidenz
Stufe
Evidenz-Typ
Ia
Evidenz aufgrund von Meta-Analysen randomisierter kontrollierter Studien in
systematischen Übersichtsarbeiten.
Ib
Evidenz aufgrund mindestens einer randomisierten kontrollierten Studie.
IIa
Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten kontrollierten Studie ohne
Randomisierung.
IIb
Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten, quasi-experimentellen Studie.
III
Evidenz aufgrund angelegter, nicht experimenteller deskriptiver Studien (zum
Beispiel Fall- und Kontrollstudien
IV
Evidenz aufgrund von Berichten/Meinungen von Expertenkreisen, Konsensuskonferenzen und/oder klinischer Erfahrungen anerkannter Autoritäten ohne
transparenten Beleg.
Quelle: Haeseke-Seeberg, 2001
Konsensfindung
Evidenzbasierung
Ein weiteres Prinzip, das bei der Leitlinienentwicklung einzuhalten ist, ist die
Konsensfindung der Expertengruppen. Für
die Konsentierung stehen verschiedene
formalisierte Verfahren zur Verfügung,
beispielhaft sei hier die Delphi-Konferenz
herausgegriffen. Die Delphi-Methode
wurde 1948 mit dem Ziel einer systematischen Erfassung von Expertenmeinungen
entwickelt. So könnte man z.B. damit
herausfinden, ob die stimmtherapeutisch
tätigen Logopädinnen der Leitlinie „Stimmstörungen“ zustimmen. Die Methode
beruht auf sieben Grundprinzipien (Köhler,
1992; Netzold, 1992, zitiert nach Winter,
1997, S.125), die die einzelnen Schritte des
Vorgehens beschreiben.
Neben der Logik und Konsensusfindung
gibt es noch ein weiteres Merkmal der
Leitlinienentwicklung: Leitlinien müssen evidenzbasiert sein. Der Ausdruck „Evidenzbasierung“ hat seine Wurzeln in der Medizin
unter dem Schlagwort, „Evidenz-basierte
Medizin (EBM)“. EBM ist der gewissenhafte,
ausdrückliche und vernünftige Gebrauch
der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in
der medizinischen Versorgung individueller
Patienten. Die Praxis der EBM bedeutet die
Integration individueller klinischer Expertise
mit der bestmöglichen externen Evidenz
aus systematischer Forschung. (zitiert nach
Perleth & Antes, 1998, S. 9, vgl. Beushausen, 2005)
Mit „bester verfügbarer externer Evidenz“
ist die klinisch relevante Forschung gemeint.
Zweck der Forschung ist die Darlegung
von genauen diagnostischen Verfahren
und die Wirksamkeitsbegründung therapeutischer, rehabilitativer und präventiver
Maßnahmen. Das übergeordnete Ziel ist
die Neubewertung von vorhandenen Verfahren, um effektivere und genauere zum
Befragung der Experten (z.B. Befragung der Logopädinnen, welche
Therapiemethoden am häufigsten
angewandt werden)
Mehrfache Befragung mit Rückkopplung der Ergebnisse der Vorrunde an
die Experten.
Einschätzung der Relevanz bestimmter
Ergebnisse oder Aussagen
Versuch einer Standardisierung von
Expertenvoten
Mit dem Ziel einer Pointierung
(Konsens oder Dissenz von Experteneinschätzungen)
Anonymität der Befragung,
z.B. per Fragebogen
Statistische Auswertung
Dieses aufwändige Vorgehen wird selten in
Reinkultur durchgeführt, sondern vielmehr
aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen
angepasst.
Tab. 3: Einteilung Evidenz-basierter Leitlinien nach Empfehlungsklassen
Grad
Empfehlungsklasse
A
(Evidenz-Grade Ia, Ib)
Ist belegt durch schlüssige Literatur guter Qualität, die
mindestens eine randomisierte, kontrollierte Studie enthält.
B
(Evidenz-Grade IIa, IIb, III)
Ist belegt durch schlüssige Literatur guter Qualität, die
mindestens eine randomisierte, kontrollierte Studie enthält.
C
(Evidenz-Grad IV)
Ist belegt durch Berichte und Meinungen von Expertenkreisen
und/oder klinische Erfahrung anerkannter Autoritäten. Weist
auf das Fehlen direkt anwendbarer klinischer Studien guter
Qualität hin.
Quelle: Ollenschläger et al., 1998
32
Forum Logopädie
Einsatz bringen zu können. Auf der Suche
nach der gegenwärtig besten Evidenz stößt
man bei der Recherche auf unterschiedliche
Studiendesigns, die unterschiedliche Evidenzstärken aufweisen. Für die Entwicklung
von Leitlinien ist es daher notwendig, über
die unterschiedlichen Evidenzstärken bzw.
Hierarchieränge der Evidenz informiert zu
sein. Eine der bekanntesten Einteilungen
der Evidenzhierarchie ist die nach der US
Agency for Health Care Policy and Research
(AHCPR).
In Tab. 2 werden die Hierarchiestufen I-IV
und der dazugehörige Evidenz-Typ nach
der AHCPR dargestellt (Haeseke-Seeberg,
2001). Die Stufe Ia stellt die höchste
Evidenzstufe dar. Sie ist wird auch als so
genannter „Goldstandard“ bezeichnet.
Die Abstufung des Evidenzgrades basiert
auf den verwendeten bzw. gefundenen
Studiendesigns und geht bis auf die Stufe IV
zurück. Stufe IV repräsentiert die niedrigste
Evidenz, da der Evidenznachweis nur auf
Berichten oder Expertenmeinungen besteht
(ausführlicher in Beushausen, 2005).
Die Einteilung evidenzbasierter Leitlinien
erfolgt in Empfehlungsklassen. Diese so
genannten „grades of recommendation“
unterteilen sich in A, B und C oder in
„good“, „fair“ und „insufficient“. Tab. 3
stellt diese Gruppierung dar und ordnet jeder Gruppe die zugehörigen Evidenzstufen
zu. Laut AWMF-Leitlinien-Manual (AWMF
& ÄZQ, 2001) wird durch die Einordnung
in Empfehlungsklassen die Konsistenz der
Ergebnisse, die Präzision der Effekteinschätzung und deren klinische Relevanz
eher berücksichtigt. Hier werden Leitlinien
ebenfalls in drei Entwicklungsstufen eingeteilt: Stufe 1, 2 oder 3 und zusätzlich wird
der „InterDisziplinäre Austausch“ während
der Entwicklung mit der Abkürzung IDA
angegeben.
Heft 6 (19) November 2005 28-35
THEORIE UND PRAXIS
Entscheidungsanalyse
Die Entscheidungsanalyse ist ein bedeutsamer Aspekt innerhalb der Evidenz-Recherche. Sie liefert Informationen zu Kosten-Nutzen-Relationen von Diagnose- und
Behandlungsmaßnahmen. Des Weiteren
werden in der Entscheidungsanalyse zwei
wichtige Fragen in Hinblick auf die Leitlinienentwicklung geklärt:
Ist die Entwicklung und Implementierung
einer geplanten Leitlinie effizient?
Können Maßnahmen mit erwiesenem
klinischen Nutzen auch effizient erbracht
werden, so dass sie für eine Empfehlung
in Leitlinien geeignet sind?
(AWMF & ÄZQ 2001, S. 50)
Outcomekonzept
Das Outcomekonzept – auch als OutcomeAnalyse bekannt – ist die fünfte und jüngste Eigenschaft, die Leitlinien ausmachen,
und sollte bei der Leitlinienentwicklung
angewandt werden. Sie ist ebenso wie
die Entscheidungsanalyse ein Bestandteil
der Evidenz-Recherche. Als Outcome
bezeichnet man das Ergebnis, das durch
eine Therapie erzielt wird. Festgelegt wird
dieses anhand unterschiedlicher Zielgrößen, zu denen die Komplikationsrate oder
das Konzept „Lebensqualität“ zählen,
welches eine individuelle persönliche Einschätzung des Patienten bezüglich seiner
Situation beinhaltet. Der Patient bewertet
sich hinsichtlich körperlicher Symptome,
psychischen Wohlbefindens und sozialer
Situation. Hierfür stehen im deutschsprachigen Raum standardisierte Fragebögen
zur Verfügung. Demnach zählt für das
Outcome nicht nur die Morbidität- und
Mortalitätsrate, sondern auch die Patientenzufriedenheit.
Zusammenfassende
Darstellung der Merkmale
Bisher wurden die charakteristischen
Merkmale der Leitlinienentwicklung, die
sich hinter dem Ausdruck „systematisch“
versteckten, näher betrachtet. So zählen die
Logik mit dem klinischen Algorithmus, die
Konsensfindung mit ihrem Verfahren der
Delphi-Konferenz, die Evidenzbasierung mit
der Suche nach der besten wissenschaftlichen Fundierung, die Entscheidungsanalyse
mit den Kosten-Nutzen-Analysen und das
Outcomekonzept mit der Ergebnisermittlung zu den wichtigsten Prinzipien der
Leitlinienentwicklung.
Tab. 4: Das 3-Stufen-Konzept der Leitlinienentwicklung der AWMF
Stufe
Methodische Merkmale der Leitlinienentwicklung
1. Stufe: Expertengruppe
Informelle Konsensfindung
2. Stufe:
Formale Konsensfindung
Formale Konsensfindung
(Konsensus-Konferenz, Delphi-Konferenz, Nominaler
Gruppenprozess)
Interdisziplinärer Abgleich
3. Stufe:
Leitlinien mit allen
Elementen systematischer
Entwicklung
Priorisierung im Vorfeld der Leitlinienentwicklung
Evidenz-basierte Strategie der Leitlinienentwicklung
Formaler Konsens und interdisziplinärer Abgleich
Entscheidungsanalyse
Klinische Algorithmen
Outcome-Analyse
Sicherung der Reportqualität durch einen Leitlinienbericht
mit Hintergrundinformation zu Methoden, Evidenz und
Werten
Quelle: Helou et al., 2000
Tab. 4 stellt die einzelnen Entwicklungsstufen der Leitlinienentwicklung dar, in denen
die jeweiligen methodischen Prinzipien zum
Tragen kommen. Von der 1. Stufe (S1) mit
der informellen Konsensfindung wird in die
2. Stufe (S2) übergegangen und durch die
formalen Konsensmethoden werden weitere Inhalte der Leitlinien bestimmt. Stufe 3
(S3) stellt den höchsten Entwicklungsgrad
da, weil in ihr alle methodischen Merkmale
einer Leitlinie eingesetzt werden.
Was bedeutet das
für die Logopädie?
Für die Entwicklung von logopädischen
Leitlinien würde dies bedeuten, dass erste
Leitlinien auf dem Entwicklungsstand S1
und S2 herausgegeben werden können.
Bei logopädischen Leitlinien auf S3-Ebene
besteht hinsichtlich der Evidenzbasierung
noch großer Nachholbedarf, da es kaum
wissenschaftliche Studien oder Metaanalysen zu den in der Logopädie verwendeten
Behandlungsmethoden gibt.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Prozess der Leitlinienentwicklung auf S3-Niveau mehrere Jahre in Anspruch nehmen
wird. Schon allein für die Erstellung einer
ärztlichen Leitlinie werden von der Zusammensetzung der Steuerungsgruppe bis
zur Publikation der Leitlinie zweieinhalb
Jahre gerechnet. Je nach Leitlinienthema ist dieser Zeitrahmen dehnbar. Bei
logopädischen Leitlinien müsste die Durchführung evidenzbasierter Studien noch
hinzugerechnet werden, so dass – grob
geschätzt – der Entwicklungszeitraum für
logopädische Leitlinien bis zu zehn Jahre
betragen kann.
Vorteile von Leitlinien
für die Logopädie
Ein Vorteil von logopädischen Leitlinien liegt
darin, dass die logopädische Behandlung
von spezifischen Störungsbildern für alle
Angehörigen im Gesundheitswesen transparent gemacht werden kann. Leitlinien
geben gebündelte Informationen über
das logopädische Agieren, basierend auf
dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Ein
wichtiger Aspekt der Professionalisierung
der Logopädie ist die Dokumentation und
Objektivierung logopädischen Tuns. Auch
den Patienten bietet die Entwicklung von
Leitlinien eine stärkere Transparenz der Therapieabläufe und somit die Möglichkeit, den
Therapieprozess aktiv mitzugestalten.
Leitlinien bilden die Argumentationsbasis
im Prozess der ständig wiederkehrenden
Überarbeitung der Heilmittel-Richtlinien,
in denen bekanntlich festgelegt ist, bei
welchem Störungsbild wie viel, wie oft und
ob überhaupt Therapieeinheiten verordnet
bzw. von den gesetzlichen Krankenkassen
erstattet werden. Erst durch Leitlinien wird
ermöglicht, dass basierend auf logopädischem Wissen und in der Praxis erworbenen
Erfahrungen, die ausführenden Gremien
Richtlinien erhalten, an denen sie sich bei
der Erstellung der Heilmittelrichtlinien orientieren können.
Aus ökonomischer Perspektive stellt die
Entwicklung von Leitlinien ein wichtiges
Instrument zur Gegensteuerung der Ressourcenverknappung im Gesundheitswesen
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 28-35
33
THEORIE UND PRAXIS
Tab. 5: Medizinische Leitlinien im logopädischen Kontext
Titel
AWMFRegister-Nr.
Ersteller
Letzte
Überarbeitung
Level
Umschriebene Entwicklungsstörungen der
Sprache (ICD-10: F 80.1. F 80.2)
028/016
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
5/2003
S1
Umschriebene Artikulationsstörungen
(ICD-10: F 80.0)
028/35
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
5/2003
S1
Stottern (Stammeln) (ICD-10: F 98.5),
Poltern (ICD-10: F 98.6)
028/030
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
5/2003
S1
Elektiver Mutismus (ICD-10: F 94.0)
028/023
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
5/2003
S1
Sprachentwicklungsstörung
049/006
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Stimmstörung
049/008
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Näseln/Gaumenspaltensprache
049/001
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Poltern
049/007
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Stottern
049/009
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Aphasie
049/002
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Dysarthrophonie
049/004
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Dysphagie
049/011
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Auditive Verarbeitungs- und
Wahrnehmungsstörungen (AVWS)
049/012
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
3/2005
S1
Periphere Hörstörungen im Kindesalter
049/010
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und
Pädaudiologie
2/2005
S2e
Auditive Wahrnehmungsstörung
(ICD-10: keine spezifische Diagnose)
071/004
Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie
und Jugendmedizin
10/2002
S1
Indikation zur Verordnung von Logopädie bei
umschriebenen Entwicklungsstörungen der
Sprache und Zweisprachigkeit
(ICD-10: F 80.0, F 80.1, F 80.3)
071/010
Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie
und Jugendmedizin
6/2004
S1
Rehabilitation aphasischer Störungen nach
Schlaganfall
030/090
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
9/2003
S1
Parkinson-Syndrome
030/010
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
2/2003
S2
Die Leitlinien sind im Internet im Volltext nachzulesen unter http://www.awmf-online.de oder http://leitlinien.net
dar. Dieser Aspekt spiegelt sich in dem von
Oldiges (1997) angeführten Begriff der
„Wirtschaftlichkeitsfunktion“ wider. Mit
der Erarbeitung von Leitlinien wird aus ihrer
Sicht herausgefiltert, welche medizinischen
(logopädischen) Leistungen notwendig
sind und eine gute Kosten-Nutzen-Relation aufweisen. Damit wird Überflüssiges
vermieden und notwendige Maßnahmen
bleiben weiter bezahlbar. Demzufolge
können Leitlinien für die Wirtschaftlichkeit
34
Forum Logopädie
der Versorgung bürgen, da in ihnen die
am besten wissenschaftlich begründeten
Behandlungsmaßnahmen festgeschrieben
sind, die der tatsächlichen „Notwendigkeit“
obliegen.
Durch das Instrument prozessbezogener
Leitlinien zu logopädischen Störungsbildern wird ein erster Grundstock gelegt, die
vielfältigen eingesetzten logopädisch-therapeutischen Methoden wissenschaftlich zu
evaluieren. Dadurch zeigt die Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 28-35
auf, dass ihr Handeln nicht aus Intuition,
Trial and Error und nicht nachweisbaren
Methoden besteht. Durch die OutcomeAnalyse würde die Wirksamkeit bestehender Therapieprogramme nachgewiesen und
ihre Anwendung gerechtfertigt. Zurzeit
werden Leitlinien zu logopädischen Störungsbildern von anderen Berufsgruppen
entwickelt, vornehmlich Medizinern. Ob
das Ergebnis aus logopädischer Sicht
immer zufriedenstellend ist, bleibt dahin-
THEORIE UND PRAXIS
gestellt. Eine Auswahl an medizinischen
Leitlinien, die auf der AWMF-Website eingesehen werden können, zeigt Tab. 5. Es
ist an der Zeit, dass die Berufsgruppe der
Logopädinnen und Logopäden die Leitlinienentwicklung selbst in die Hand nimmt
und aktiv in den entsprechenden Gremien
mitarbeitet. Ein Zusammenschluss von
Kommunikationsexperten – z.B. in Form
eines unabhängigen, wissenschaftlichen
Gremiums zur Leitlinienentwicklung – ist
längst überfällig.
Evidenzbasierte Praxis und therapeutische Leitlinien
lautet das Thema der diesjährigen Tagung @Hildesheim
am 19. November an der Fachhochschule Hildesheim:
www.hawk-hhg.de/multiforum
Literatur
AWMF & ÄZQ (2001). Leitlinien-Manual. Zeitschrift
für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung 1 (95),
Supplement
Beushausen, U. (2005): Evidenz-basierte Praxis. Mythos
und Realität. Forum Logopädie 3 (19), 7-12
Greenhalgh, T. (2003). Einführung in die Evidencebased Medicine. Kritische Beurteilung klinischer Studien
als Basis einer rationalen Medizin. (2. Aufl.). Bern:
Hans Huber.
Haeseke-Seeberg, H. (2001). Handbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus: Strategien, Analysen, Konzepte. Stuttgart: Kohlhammer
Helou, A.; Lorenz, W.; Ollenschläger, G.; Reinauer, H.
& Schwartz, F. W. (2000). Methodische Standards der
Entwicklung evidenz-basierter Leitlinien in Deutschland.
Konsens zwischen Wissenschaft, Selbstverwaltung und
Praxis. ZaeFQ 94, 330-339
Oldiges, F.-J. (1997). Bedeutung medizinischer Standards unter dem Aspekt der Rationalisierung. Aus der
Sicht der Leistungsträger. In: Nagel, E. & Fuchs, Chr.
(Hrsg). Leitlinien und Standards im Gesundheitswesen:
Fortschritt in sozialer Verantwortung oder Ende der
ärztlichen Therapiefreiheit? Köln: Dt. Ärzte-Verlag
Ollenschläger, G.; Oesingmann, U.; Thomeczek, Chr.;
Lampert, U. & Kolkmann, F.-W. (1998). Leitlinien und
Evidence-based Medicine in Deutschland. Münch. med.
Wschr. 38, 140
Perleth, M. & Antes, G. (Hrsg.). (1998). Evidenz-basierte
Medizin: Wissenschaft im Praxisalltag. München: MMV
Medizin-Verlag
Vorschau
Straub, Chr. (2000). Ziele, Normsetzungsprozesse und
Implementation von Leitlinien in der Medizin – Leitlinien aus Sicht der Krankenkassen. In: Hart, D. (Hrsg.).
Ärztliche Leitlinien. Empirie und Recht professioneller
Normsetzung. Baden-Baden: Nomos
In der nächsten Ausgabe finden Sie
Beiträge über:
Winter, Chr. (1997). Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation: Konsensfähige Leitlinien für die
Praxis. Neuwied: Luchterhand
Schritte in den Dialog – ein
Eltern-Kind-Programm
Internet
AWMF & ÄZQ (2000). Leitlinien-Manual. http://www.
leitlinien.de/leitlinienqualitaet/index/manual/index/view
(25.08.05)
Funktionelle Stimmstörungen
im Kindesalter
Logopädische Therapie für
Kinder mit Down-Syndrom
Die ICF im Bereich der Aphasie
Diagnostik von AVWS
AWMF (2000). Erarbeitung von Leitlinien für Diagnostik
und Therapie: Methodische Empfehlungen.
http://leitlinien.net (13.09.05)
Helou, A. et al. (2000). Methodische Standards der
Entwicklung evidenz-basierter Leitlinien in Deutschland.
http://www.aezq.de/publikationen/pdfpublikationen/
heloustandards2000.pdf (25.08.05)
Ollenschläger, G. et al. (1998). Leitlinien und Evidencebased Medicine in Deutschland. http://www.aezq.
de/publikationen/pdfpublikationen/mmwleitlinien.pdf
(25.08.05)
SGV V (2004). http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05 (13.09.05)
Zentralstelle der Deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin (ÄZQ) (2001). Priorisierung
von Gesundheits- oder Versorgungsproblemen als
Themen des Leitlinien-Clearingverfahrens. Konzept der
AG Priorisierung der erweiterten Plannungsgruppe
zur Priorisierung von Leitlinien-Themen. http://www.
leitlinien.de/clearingverfahren/priorisierung/pdf/llprior2.
pdf (16.09.05)
Autoren
Mara Wieck, BSc
Gartenstr. 17, 30161 Hannover
[email protected]
Prof. Dr. Ulla Beushausen
Bachelorstudiengang für Ergotherapie,
Logopädie und Physiotherapie
HAWK Hochschule für angewandte
Wissenschaft und Kunst
Goschentor 1, 31134 Hildesheim
[email protected]
Ralf E. Cramer
Cramer Unternehmensberatung
Kärntnerstr. 4, 76227 Karlsruhe
[email protected]
Summary
Guidelines in Speech Pathology
This article defines the term “guidelines.” Using medical guidelines as an example, it presents
the conditions and formal prerequisites for their development and introduction. Subsequently,
the authors discuss possible contents for guidelines and their benefits to speech pathology.
KEY WORDS: guidelines – speech pathology – evidence based – development of guidelines
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005 28-35
35
BERUF UND
UNDVERBAND
VERBAND
BERUF
„Super gut gelungen!“
Die Mitglieder freuen sich über die neue Infokampagne des dbl.
Die im Vorfeld des Bundestagswahlkampfes
gestartete Informationskampagne „Menschen zur Sprache bringen“ kommt bei den
Mitgliedern sehr gut an. Insbesondere der
Flyer „Menschen zur Sprache bringen“ sei
„ausgesprochen gut gelungen, sehr ansprechend und informativ“. Viele haben weitere
Exemplare angefordert, um sich weiterhin
in eigener Sache zu engagieren.
Denn auch wenn der Wahlkampf vorbei ist:
die Regel „Tue Gutes und rede darüber“ gilt
weiter. So wollen und müssen wir zahlreiche
Zielgruppen und die Bevölkerung allgemein
über unsere Arbeit und das, was sie für die
Gesellschaft als Ganzes und für den Einzelnen bedeutet, immer wieder aufklären. Das
gilt insbesondere auch, weil bei Redaktionsschluss immer noch nicht klar ist, wann die
Qual nach der Wahl endlich vorbei ist. Wer
wird Kanzler(in)? Wer Gesundheitsminister?
Wohin geht die gesundheitspolitische Reise
in Deutschland?
Wenn das Heft erscheint, werden wir
hoffentlich mehr wissen. Doch auch dann
gilt: Wir wollen im Gespräch bleiben und
ins Gespräch kommen: mit Ärzten, Patienten, Pädagogen, Erziehern, Mitarbeitern
in Gesundheits- und Jugendämtern, bei
der Volkshochschule und anderen mehr.
Über unsere Arbeit, unsere Leistungen,
die Bedeutung von Sprache, Stimme und
Schlucken und über Prävention.
Anfang Oktober haben alle ordentlichen
Mitglieder Postkarten für die Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises sowie vier
von insgesamt sechs Kleinplakaten erhalten,
Alle sechs Plakatmotive und der Flyer
„Menschen zur Sprache bringen„
die im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit
auf unseren Beruf und unsere Arbeit lenken
können: in der Logopädie- oder Arztpraxis,
im Gesundheitsamt, in der Volkshochschule, im Seniorenwohnheim, im Kindergarten
oder an anderer Stelle. Mehr Exemplare der
Plakate, die die Themen Aphasie, Sprachentwicklungsstörung, Stottern, Prävention
sowie Stimme und Schlucken visualisieren,
können in der Geschäftsstelle bestellt werden (s. Seite 48).
Doch damit ist unser Reservoir an Ideen
noch nicht erschöpft. Ende des Monats
wird es weitere Handreichungen geben, mit
denen Sie alle die Logopädie zur Sprache
bringen können. Setzen Sie sie ein, wo
immer sich Ihnen eine Möglichkeit bietet,
mit Menschen zu kommunizieren! Ihrer
Phantasie sind keine Grenze gesetzt.
Dr. Monika Rausch, Präsidentin
Der dbl gratuliert seinem dbl-Ehrenmitglied
Dr. Erich Rieger herzlich zum 70. Geburstag!
Mehr als 20 Jahre hat sich Dr. Erich Rieger,
langjähriger Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Aphasiker (BRA)
unermüdlich für die Belange der Aphasiker
eingesetzt. Am 8. Oktober feierte er in
Chemnitz seinen 70. Geburtstag.
Nach einem Reitunfall Anfang der 70er
Jahre selbst an Aphasie erkrankt, kämpfte
sich Erich Rieger mit unglaublicher Geduld
wieder in die Welt der Sprache und des
Sprechens zurück. Diese Erfahrungen
motivierten ihn, sich für die Aphasiker einzusetzen. 1986 wurde er in den Vorstand
der BRA gewählt, im darauffolgenden Jahr
deren Vorsitzender und schließlich 1993
36
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Hauptgeschäftsführer. In diesen Funktionen hat Erich Rieger viel erreicht: Er hat ein
dichtes Unterstützer-Netzwerk gewoben,
Aphasikerzentren initiiert, die Regionalgruppen ausgebaut, politische Verbindungen
geknüpft, Gelder akquiriert, Kontakte zu
anderen Verbänden auf- und ausgebaut.
Mut, Klugheit, Tatendrang, Beharrlichkeit
und viel Charme. Diese Eigenschaften haben seine Erfolge möglich gemacht. Er hat
sie für alle errungen, denen plötzlich eines
der wichtigsten „Lebensmittel“ abhanden
kommt, die Sprache. Dafür gebührt Dr. Erich
Rieger Respekt und Dank. Der dbl gratuliert
seinem Ehrenmitglied! (GS/Brauer)
BERUF UND VERBAND
Leitbild Logopädin / Logopäde:
aus Chancen Tatsachen machen
„Zukunftssicherung für
logopädische Praxen“ und
„kindliche Entwicklungsdyspraxie“
Ende Mai diesen Jahres hat die Mitgliederversammlung des dbl das nachfolgende
„Leitbild Logopädin / Logopäde“ verabschiedet. Damit haben sich die im dbl
zusammengeschlossenen LogopädInnen
auf eine Vorstellung der LogopädIn von
morgen geeinigt. Hiermit verbunden ist
die Verpflichtung, sich an diesem zukünftigen Zustand zu orientieren. Je mehr
LogopädInnen diese Verpflichtung wirklich
leben, desto klarer wird auch das Bild der
LogopädIn in der Öffentlichkeit von diesem
Leitbild bestimmt sein.
Leben werden wir dbl-LogopädInnen dieses
„Idealbild“ aber nur können, wenn wir uns
mit seinen Inhalten intensiv auseinandersetzen: Wie weit entspreche ich bereits diesen
Zielvorgaben? Wo gibt es Diskrepanzen?
Wie kann ich diese überwinden? Ich hoffe
Landesverbandstreffen NRW lockt
mit attraktiven Themen und Inhalten zum Nulltarif.
Leitbild Logopädin/Logopäde
Verabschiedet von der Mitgliederversammlung in Kassel 2005
Die im dbl organisierten Logopädinnen
und Logopäden haben sich auf das folgende Leitbild verständigt.
Logopädinnen und Logopäden arbeiten
selbstständig und eigenverantwortlich im
Gebiet von Sprache, Sprechen, Stimme,
Hören sowie Schlucken, die wesentliche
Fundamente menschlicher Kommunikation und Lebensqualität sind.
Sie leisten in unserer Kommunikationsund Wissensgesellschaft einen wichtigen
Beitrag, Menschen die Teilhabe an dieser
Gesellschaft zu erleichtern, zu ermöglichen oder zu erhalten. Sie orientieren
sich dabei an einem Menschenbild, das
die Würde und Integrität des Individuums achtet, seine Selbstverantwortung
respektiert und zum Erhalt und Schutz
fundamentaler menschlicher Rechte
verpflichtet.
Sie erwerben in ihrer Ausbildung fachspezifische Kompetenzen für die jeweiligen
Aufgabenfelder: Prävention, Diagnostik,
Therapie, Training, Beratung, Rehabilitation, Evaluation, Lehre, logopädische
Supervision und Forschung.
Sie machen ihre Tätigkeit den Beteiligten transparent und stellen die Qualität
ihrer Arbeit sicher im Dienste derer, die
ihre Leistungen in Anspruch nehmen.
Kennzeichen logopädischen Handelns
sind Selbstständigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Interdisziplinarität und
eine intensive Interaktion mit Patientinnen und Patienten bzw. Klientinnen
und Klienten. Außerdem reflektieren
Logopädinnen und Logopäden kontinuierlich den Stand ihres Fachwissens
und die Ergebnisse ihrer beruflichen
Tätigkeit.
Spezielle Versicherungen für Logopäden
Berufshaftpflicht einschl. Privat-/Familienhaftpflicht 1 Inhaber/in jährlich 92,40 €
zzgl. Vers.-steuer, alle Verträge zu Rahmenvertragskonditionen
Praxis-Ausfall- und Einrichtungsversicherung, Rechtsschutz-, Renten-,
Berufsunfähigkeits-, Kranken- und private Versicherungen, Fondsanlagen.
ULLRICH Versicherungs- und Finanzservice
50667 Köln, Marspfortengasse 6, Tel.: 0221/356669-0 Fax 0221/356669-29
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Sebastian Brenner
1. Landesverbandsvorsitzender NRW
[email protected]
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schwebend,
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und
neigbarer
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Forum Logopädie
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Dr. Monika Rausch
Präsidentin des dbl
[email protected]
Am 19. November findet in Köln das 2.
NRW-Landesverbandstreffen 2005 statt.
Nach intensiven Überlegungen zur Steigerung der Attraktivität der zweimal jährlich
stattfindenden Angebote für dbl-Mitglieder
präsentiert der Landesverbandsvorstand das
Treffen nun in neuem Glanz:
Der berufspolitische Teil verwandelt sich
vom „Frontal-Vortrags-Block“ zur spannenden Diskussion über spezifisch ausgewählte, aktuelle Themen. Hierbei hält der
Landesverbandsvorstand zwar alle Infos aus
den dbl-Gremien für eventuelle Anfragen
bereit, Gegenstand der Diskussion ist aber
jeweils eine Auswahl besonders wichtiger
und interessanter Inhalte. So stellt sich
diesmal beispielsweise eine Initiative vor, die
Praxisinhaberinnen Hilfe und Beratung für
die Zukunftssicherung ihres Unternehmens
bis hin zur Praxisübergabe anbietet – ein
Service, der momentan durch Fördergelder
finanziert wird und daher für dbl-Mitglieder
kostenlos ist!
Der bewährte Fortbildungsteil wird weiter
an Qualität zunehmen und erfüllt bereits
in diesem Jahr (trotz der noch nicht abgeschlossenen Richtliniendiskussion) die
Kriterien zur Erfüllung der Fortbildungspflicht. Eine entsprechende Bescheinigung
wird den Teilnehmern vor Ort ausgehändigt.
Inhaltlich geht es am 19. November um die
Diagnostik und Behandlung der kindlichen
Entwicklungsdyspraxie. Wir erwarten als
Referentinnen Ulrike Becker-Redding sowie
Esther Franz. Alle Informationen, die genaue
Adresse, Uhrzeit etc. finden interessierte
dbl-Mitglieder auf der dbl-Website auf den
Seiten des Landesverbandes NordrheinWestfalen. Auf Wiedersehen in Köln!
01.21
sehr, dass wir uns alle in den Teamsitzungen
der Praxen, in Qualitätszirkeln und natürlich
auch ganz für uns alleine solchen Fragen
stellen. Dass das Leitbild uns also Anregung
und Handlungsempfehlung wird, statt dass
wir es nur passiv zur Kenntnis nehmen.
Denn dies ist die Voraussetzung dafür, dass
diese Zielvorgabe das Selbstverständnis und
schließlich auch das Image unseres Berufes
in der Öffentlichkeit wirklich prägen und so
zu einer erfolgreichen beruflichen Zukunft
beitragen kann.
Damit wir auch morgen noch „Menschen
zur Sprache bringen“ können.
Heft 6 (19) November 2005
37
BERUF UND VERBAND
Neue Beitragstruktur im dbl
Die Mitgliederversammlung 2005 in Kassel
hat mit großer Mehrheit eine neue Beitragsstruktur beschlossen, die den Studierenden
der Logopädie den Einstieg in unseren Verband noch attraktiver macht. Eine weitere
Neuerung kommt den Berufsanfängern
Neue Beitragsstruktur des dbl 2006
Euro / Jahr
Euro / Monat
Selbstständige / freie Mitarbeiter
- Jahresumsatz bis 12 000 Euro
- östl. Bundesländer
240
144
180
20
12
15
Angestellte
- Jahresbrutto bis 6 500 Euro
- östl. Bundesländer
144
108
108
12
9
9
Gewerkschaftsmitglieder (Angestellte)
120
10
Nicht-Berufstätige
84
7
Studierende / Studenten der Logopädie
(Fachschulen, Fachhochschulen, Universitäten in Europa)
48
4
Aufnahmegebühr von 60 Euro für alle ordentlichen Mitglieder, die nicht mindestens ein Jahr
außerordentliches Mitglied im dbl waren.
Beitragsreduzierung im ersten Jahr nach dem Examen um 50 % des regulären Beitrags.
Beitragsgutschrift von 20 Euro für alle, die im Jahr 2005 dem dbl ihre E-Mailanschrift gegeben
haben und auf herkömmlichen Postversand verzichten.
unter den Verbandsmitgliedern entgegen.
Ihnen wird durch einen 50-prozentigen
Nachlass auf den aktuellen Mitgliedsbeitrag
der Einstieg in das Berufsleben erleichtert.
Des Weiteren erhalten alle Mitglieder,
die der Geschäftsstelle noch in 2005 ihre
aktuelle E-Mailanschrift mitteilen, eine
Beitragsgutschrift von 20 Euro, die wir
mit dem Jahresbeitrag 2006 verrechnen
werden. (Wer bereits regelmäßig E-Mails
von der Geschäftsstelle erhält, muss seine
E-Mailanschrift natürlich nicht noch einmal
zusenden.) Entnehmen Sie bitte den für
Sie gültigen Mitgliedsbeitrag der nachfolgenden Tabelle. Bitte beachten Sie auch,
dass Beitragsermäßigungen ab dem Tag
der Antragsstellung und nicht rückwirkend
gewährt werden können.
Thomas Brauer
Schatzmeister des dbl
[email protected]
Sparen Sie 20 Euro und teilen
Sie der Geschäftsstelle noch
2005 Ihre E-Mailadresse mit!
QM-System in heißer Phase
Das Qualitätsmanagement-Handbuch des dbl wird derzeit in zehn Praxen
erprobt und im nächsten Jahr allen Mitgliedern zur Verfügung stehen.
Bekanntlich befindet sich das deutsche
Gesundheitssystem im Umbruch. Die Reformen zielen auf eine Förderung der Qualität
und der Wirtschaftlichkeit. Nach SGB V,
§ 135 a sind schon heute alle Leistungserbringer, also auch alle LogopädInnen, „zur
Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen
verpflichtet“. Damit verbunden ist die Forderung des Gesetzgebers nach Einführung
eines internen Qualitätsmanagement-Systems nicht nur in Krankenhäusern, sondern
seit 2004 auch in den Praxen niedergelassener Vertragsärzte und -psychotherapeuten.
Die Gesetzesänderungen zeigen, dass ein
systematisches Qualitätsmanagement in
allen Einrichtungen und Praxen des Gesundheitswesens immer mehr zum geforderten
Standard wird.
Mit Blick auf weitere Reformen im Gesundheitswesen und einer möglicherweise
zu erwartenden Liberalisierung des Vertragswesens hat der Bundesvorstand die
Notwendigkeit gesehen, bereits zu diesem
38
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Zeitpunkt Vorgaben für ein logopädiespezifisches Qualitätsmanagement-System zu
entwickeln, mit deren Hilfe dbl-Mitglieder
ein QM-System in den eigenen Praxen umsetzen können. Das QualitätsmanagementSystem orientiert sich hauptsächlich an den
Forderungen der DIN EN ISO 9001:2000
und den Qualitätsleitlinien des dbl.
Sollte sich eine Zertifizierung der Praxis
an die Installierung des QM-Systems anschließen? Das empfehlen wir unseren
selbstständigen Mitgliedern derzeit nicht.
Selbst im Krankenhaus-Bereich wird eine
Zertifizierung zur Zeit vom Gesetzgeber
nicht verlangt. Der dbl wartet die weiteren
Entwicklungen im Gesundheitswesen ab,
bevor er zur Zertifizierung rät.
Wir gehen davon aus, dass bereits die
Sicherung der Qualität durch unser QMS
(u. a. Dokumentation der Praxisabläufe
und des Berichtswesens entsprechend
der dbl-Qualitätsleitlinien) eine positive
Wirkung auf die Marktposition einer Praxis haben wird. Unser QM-System erfüllt
aber alle zentralen Forderungen der DIN
EN ISO 9001:2000 – eine gewünschte
Zertifizierung könnte also anschließend
problemlos erfolgen. Wir haben bereits
in einigen Artikeln über die bisherige Entwicklung unseres QM-Systems informiert.
(Sonderausgabe Beruf & Verband April
2005, Forum Logopädie Sept. 2005) Mit
Unterstützung von externen QM-Experten
hat eine aus freiberuflich tätigen dbl-Mitgliedern bestehende Steuerungsgruppe bis
Ende September die QM-Handbuchvorlage
erarbeitet sowie einen Kennzahlenkatalog
für die Bereiche Praxisorganisation und
-management bearbeitet.
Sie befindet sich derzeit in der Erprobungsphase in zehn logopädischen Praxen. Anschließend wird das Handbuch nochmals
entsprechend der Erfahrungen aus der
Praxis revidiert. Der dbl wird seinen freiberuflichen Mitgliedern das QM-System dann
über das Referat Fort- und Weiterbildung
kostengünstig anbieten.
Cornelia Deckenbach
Vizepräsidentin
[email protected]
BERUF UND VERBAND
Musik-CD „Sing mit mir! Sprich mit mir!“
hilft Eltern, ihre Kinder zu fördern
dbl und „Mehr Zeit für Kinder” geben zusammen eine neue Musik-CD
heraus, die sowohl Vor- als auch Grundschulkinder mitreißen kann.
LogopädInnen wissen: Sprache lernen Kinder durch Sprechen. Und auch das Singen
hat eine wichtige Funktion wenn es darum
geht, Sprache heraus- und auszubilden.
Viele Eltern, aber auch andere wichtige
Bezugspersonen von Kindern im Vor- und
Grundschulalter sind dankbar für konkrete
Tipps und Anregungen, wie sie die Sprachentwicklung der Kleinen aktiver fördern
können. Unterstützung erhalten sie jetzt
durch die neue CD „Sing mit mir! Sprich
mit mir!“, die der dbl zusammen mit dem
Frankfurter „Verein Mehr Zeit für Kinder“
veröffentlicht hat. Als Komponist konnte
Moritz Freise gewonnen werden, der durch
seine Filmmusik für „Bibi Blocksberg”,
„Emil und die Detektive” und „Pünktchen
und Anton” bekannt geworden ist.
Nicht alle Eltern wissen, was Musik mit
Sprache zu tun hat. Dass gesprochene
Sätze eine melodische Kontur und einen be-
stimmten Rhythmus haben, den man durch
Klatschen erkennen kann. Und dass Musik
bestens geeignet ist, die Sprachentwicklung
der Kinder zu unterstützen. Und Lust macht
auf einen aktiven und kreativen Umgang
mit Lauten, Wörtern, Sätzen – mit Sprache.
Klären wir sie darüber auf, wie wichtig es
ist, dass ihre Kinder singen!
Doch da gibt es ein Problem: Die allerwenigsten Erwachsenen sind selbst begeisterte
Sänger. Also: was tun? Auf Musik verzichten? So weit muss es nicht kommen! Die
neue CD von „Mehr Zeit für Kinder“ und
dbl enthält freche, witzige, selbstbewusste
und gefühlvolle Lieder. Sie laden Kinder ein
zum Zuhören, Klatschen und Mitsingen,
zum freien Reden und Dichten und zu der
Erfahrung, dass man mit Sprache nicht nur
Gefühle ausdrücken kann, sondern auch
auslöst. Mitsingen durch Erwachsene ist
also möglich, aber es geht auch ohne!
Die CD richtet sich vor allem an Familien mit
Kindern, aber auch an Großeltern, Tanten
und Onkel, die ihren Enkeln und Nichten
gerne etwas Sinnvolles schenken wollen, an
GrundschullehrerInnen und ErzieherInnen.
Sicherlich freut sich auch der eine oder
andere Kinderarzt darüber. „Sing mit mir!
Sprich mit mir!“ ist ab Mitte November für
14,80 Euro erhältlich bei „Mehr Zeit für
Kinder e.V.“ (069.15 68 96-0 www.mzfk.
de), im Buchhandel und überall dort, wo
es CD’s gibt.
Wie schon bei dem erfolgreichen Buchprojekt „Sprich mit mir” gibt es für dbl-Mitglieder einen Vorzugspreis. Die CD kann über
die dbl-Geschäftsstelle für 11,-- Euro (incl.
Porto und Verpackung) bestellt werden
– solange der Vorrat reicht. (GS/Feit)
Beratung bei Praxisübergabe und -übernahme
Ein Projekt zur Unterstützung von Unternehmensübernahmen in Nordrhein-Westfalen, besonders in der Gesundheitsbranche, stellt sich vor.
dbl-Geschäftsstelle
Zahlllose Unternehmen in NRW stehen in
den nächsten Jahren aus Altersgründen zur
Übergabe an. Diesem wichtigen Thema der
Entwicklung von Unterstützungsangeboten
widmet sich das im Rahmen der Initiative
„Regionen Stärken Frauen“ vom nordrheinwestfälischen Ministerium für Wirtschaft
und Arbeit, mit finanzieller Unterstützung
der Europäischen Union / des Europäischen
Sozialfonds und des Landes NRW geförderte Projekt „ELfFN – Emscher-Lippe-fördertFrauen-Nachfolgen“. Die Gesellschaft für
Arbeitsschutz- und Humanisierungsforschung mbH (Gfah), Dortmund, und die
Beyrow Business Beratung (B3), Gelsenkirchen, leiten das Projekt inhaltlich.
Zentrales Ziel ist es, den Frauenanteil bei
der Übernahme von Kleinstbetrieben und
Praxen zu erhöhen und den Zugang zum
Thema Unternehmensnachfolge für Frauen zu verbessern. Das Projekt unterstützt
UnternehmerInnen und Übernehmerinnen
bereits vor der Übergabe mit Angeboten
zur Teilnahme an Coachings, Seminarrei-
hen, Erfahrungsaustauschgruppen u.a.
mehr. Gestartet wurde im Frühjahr 2005
mit der Gesundheitsbranche. Zur Zukunftssicherung können sich interessierte
Praxen einem „Pre-Rating“, vergleichbar
einer Stärken-/Schwächenanalyse, unterziehen. Daraus lassen sich in der Regel
Handlungsempfehlungen ableiten, um
z. B. den Unternehmenswert und dadurch
die Nachfolgeattraktivität zu steigern. D.
h. eine erfolgreiche Übergabe kann nicht
frühzeitig genug geplant werden, um die
Zukunftsfähigkeit der Praxis zu sichern.
Wichtig für ÜbergeberIn und Übernehmerin
ist zu wissen, dass die Nachfolgeregelung
ein explizites Basel II-Kriterium ist und in
die Bewertung der Banken einfließt. Dies
ist insbesondere von großer Wichtigkeit, da
auch die Finanzierung der Nachfolge von
der Einschätzung der Bank abhängt.
Infos:
Jutta Beyrow (B3): 02 09.155 16 67 oder
Ulrike Weber (Gfah): 02 31.556 97 60
www.unternehmensnachfolge-frauen.de
Deutscher Bundesverband
für Logopädie e.V.
Augustinusstr. 11 a
50226 Frechen-Königsdorf
Telefon 0 22 34. 379 53-0
Telefax 0 22 34. 379 53-13
E-Mail [email protected]
Internet www.dbl-ev.de
Sprechzeiten
Mo-Do 10-12.30, 13-15.30 Uhr
Rechtsberatung nur für Mitglieder
Mo 17-19 Uhr
Tel. 0 22 34. 379 53-30
Do 10-12 Uhr
Tel. 0 22 34. 379 53-33
Bundesvorstand
Präsidentin: Dr. Monika Rausch
Vizepräsidentin:
Cornelia Deckenbach
Schatzmeister: Thomas Brauer
Beisitz Freiberufler: Gunda Venus
Beisitz Angestellte: Kurt Werner
Beisitz Bildung: Carola Schnitzler, MSc
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
39
BERUF UND VERBAND
dbl-Praxissoftware am Start
Ab Mitte November wird die im Auftrag des dbl entwickelte Praxisverwaltungssoftware ausgeliefert – für Mitglieder kostenlos.
Reif
für ...
...
die Zeitschrift Forum
Logopädie, 6 x jährlich,
...
aktuelle Informationen von
der internen dbl-Website,
...
kostenlose Veranstaltungen
der dbl-Landesverbände,
...
ermäßigte Gebühren beim
dbl-Jahreskongress,
...
vergünstigte Angebote des
dbl-Fortbildungsreferates,
...
juristische Beratung rund
um den Beruf,
...
kostenlose dbl-Software
zur Praxisverwaltung,
...
Infobroschüren, Folder und
Musterverträge,
...
fundierte gesundheitsund berufspolitische
Einschätzungen,
...
einen starken Berufsverband mit offensiver
öffentlicher Präsenz.
... eine Mitgliedschaft im
Deutschen Bundesverband
für Logopädie e.V.
Weitere Informationen erhalten Sie
im Internet unter:
www.dbl-ev.de oder
in der dbl-Geschäftsstelle,
Augustinusstraße 11a,
50226 Frechen,
Tel.: 0 22 34. 379 53-0,
Fax: 0 22 34. 379 53-13,
E-Mail: [email protected]
40
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Der Verband möchte seinen freiberuflichen
Mitgliedern mit der „Praxissoftware Logopädie” ein Instrument in die Hand geben,
mit dem die wichtigsten Verwaltungs- und
Dokumentationsaufgaben rationell erledigt
werden können.
Mitte des Monats steht die im Auftrag
des dbl von der Kölner Firma axsentis
entwickelte Praxisverwaltungs-Software zu
Auslieferung bereit. Dieser Ausgabe liegt ein
Bestellschein über die in der letzten Ausgabe
ausführlich vorgestellte Software bei.
Ein attraktives Angebot, denn die Programm-CD mit Benutzerhandbuch im PDFFormat erhalten dbl-Mitglieder kostenlos,
Nichtmitglieder für 45 Euro. Darüber hinaus
bietet axsentis verschiedene Supportverträge an, die zwischen 5 und 20 Euro im
Monat kosten.
Der Funktionsumfang deckt derzeit folgende Bereiche ab:
•
•
•
•
•
•
•
•
Verwalten von Patientendaten
Rezeptenverwaltung
Terminkalender
Dokumentation
Erstellen von Zuzahlungsquittungen
Datensicherung
Datenimport aus anderen Programmen
Umsatzstatistiken
Bei der Programmierung wurde auf einfache Bedienung besonderer Wert gelegt.
Die Software wird konsequent weiterentwickelt: Lösungen für die Praxisgemeinschaft
und Mitarbeiterabrechnung sind bereits in
Vorbereitung. Weitere Infos finden sich im
Internet unter der Adresse:
http://praxissoftware.axsentis.de
§§ Alles, was recht ist
Was sind heilkundliche Leistungen? Heilkundliche Leistungen sind nach dem sog. Heilpraktikergesetz solche, die der Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden
oder Körperschäden beim Menschen dienen. Umfasst werden also sowohl diagnostische als
auch therapeutische Maßnahmen. Heilkundliche Leistungen dürfen nur auf der Grundlage einer
ärztlichen Verordnung abgegeben werden.
Was sind „I(l)gel-Leistungen”? Der Begriff der Igel-Leistungen steht für die sog. Individuellen Gesundheitsleistungen. Er ist in der ärztlichen Versorgung entwickelt worden und kann für
den logopädischen Bereich auch als Individuelle Logopädische Gesundheitsleistungen präzisiert
werden. Inhaltlich geht es hierbei um Leistungen, die nicht Leistungsbestandteil der gesetzlichen
Krankenversicherung sind, deren Erbringung der Patient aber dennoch wünscht. Handelt es sich
hierbei um heilkundliche Leistungen, ist wichtig, dass der Patient eine (privat-)ärztliche Verordnung beibringt (s. o.). Hinsichtlich Ihrer Kassenzulassung gilt, dass sonstige Leistungen zwar auch
in Ihren Praxisräumen erbracht werden können. Dies muss jedoch getrennt von der sonstigen
Patientenversorgung organisiert werden. (GS/Meyer)
BERUF UND VERBAND
Neue Interviewreihe der Bundesfreiberuflerkommission (BFK) des dbl
Was machen Sie denn so
außerhalb der GKV?
UWE HAMANN hat seine logopädische Praxis seit
Oktober 2003 in Berlin. Er beschäftigt vier Angestellte und drei freie Mitarbeiter. Er hat zudem
einen Pflegedienst im Rahmen einer GmbH und
eine Kommanditgesellschaft „Coaching und Kommunikation“ gegründet. In dieser KG bietet er
gemeinsam mit einer Sprechwissenschaftlerin als
Teilhaberin Stimmcoaching an.
Herr Hamann, wie sind Sie auf Ihre
Geschäftsideen gekommen?
Eingebung, Nachdenken und die Erfahrungen in der Pflege, wenn ich bei Hausbesuchen war und dort die Leute liegen sah. Da
wollte ich etwas verändern. Ich denke, das
ist ein Bewusstseinsprozess.
Wie sah Ihre Vorbereitung auf die
neue Tätigkeit aus? Wieviel Zeit und
Geld haben Sie investiert? Mussten Sie
Zusatzqualifikationen erwerben?
Circa ein halbes Jahr musste ich intensiv
an den Konzepten arbeiten, habe Businesspläne erstellt und Kontakte geknüpft.
Die Gründung der GmbH hat 25 000 Euro
gekostet. Ich besuchte einen Pflegekurs,
erwarb BWL-Kenntnisse und suchte mir
Mitarbeiter, die auch so etwas können. Eine
Ausbildung als Gesprächstherapeut hatte
ich bereits 1992 gemacht. Täglich habe
ich bestimmt zwei Stunden organisatorisch
dafür gearbeitet und inhaltlich manchmal
auch noch weitere zwei Stunden.
Hatten Sie dafür sofort eine Nachfrage oder müssen Sie für Ihre Angebote
besondere Akquisition betreiben?
Für das Stimmcoaching hatte ich sofort
Nachfragen. Ich betreibe aber aktiv Werbung. Ich habe den Bereich allerdings
konsequent in die KG „Coaching und Kommunikation“ ausgelagert.
Arbeiten Sie mit anderen Institutionen zusammen, sind Sie Mitglied eines
Netzwerkes?
Wir sind in zwei geronto-geriatrischen Verbänden, kooperieren mit der AWO, Volkssoli und der Aphasikerselbsthilfe, haben das
„Therapienetz Berlin e.V.” mitgegründet
und sind Mitglied des Gewerbevereins
Petersburger Platz. Wir arbeiten mit Stadtplanern, mit Ergo- und Physiotherapeuten
zusammen. Derzeit entwickeln wir die
Konzeption für ein medizinisches Versorgungszentrum im Kiez.
Haben Sie bei den Leistungen außerhalb der GKV stark mit Konkurrenz zu
kämpfen und wenn ja, haben Sie Strategien konkurrierenden KollegInnen
gegenüber?
Wir haben Strategien gegenüber konkurrierenden KollegInnen, die ich aber hier nicht
preisgeben möchte.
Bei wem haben Sie sich über Ihre
Rechte und Pflichten in dieser neuen
Situation informiert? Welche Dienstleistungen des Verbandes nutzen Sie
und was wünschen Sie sich von Ihrem
Berufsverband zu diesem Thema?
Ich bin ehrenamtlich im Landesverbandsvorstand des dbl tätig, nutze das Internet
und lese das „Forum Logopädie“. Sonst
Vom Verband wünsche ich mir
Infos, Klarheit und ein Aufbruchssignal
für den freien Markt.
eigentlich nichts. Vom Verband wünsche
ich mir Infos, Klarheit und ein Aufbruchssignal für den freien Markt. Ich könnte mir
vorstellen, dass der dbl sich diesbezüglich
eher regional aufstellen sollte. Der Bundesvorstand ist in seiner inhaltlichen Arbeit
ziemlich darauf ausgerichtet, Fachthemen
zu bewältigen. Das halte ich für sehr wichtig. Aber Frechen ist weit weg. Pressemitteilungen sind die eine, Standesvertretungen
die andere Seite der Medaille. Beides sollte
erweitert werden auf den Businessbereich.
Wir haben als LogopädInnen so viel Wissen
und Können. Das können wir ruhigen Gewissens auch auf andere Geschäftsfelder
ausdehnen.
Wie hat sich Ihre Tätigkeit auf diesen
anderen Gebieten auf Ihre Tätigkeiten
innerhalb der GKV ausgewirkt?
Einerseits ist es schwerer geworden. Ich
habe mehr Therapien an freie Mitarbeiterinnen abgeben müssen. Andererseits
macht mich das alles dennoch froh, weil
ich das ja nicht tun muss. Das ist keine
Frage der Existenz. Das wiederum macht
mich freier in meiner Arbeit als Therapeut,
einfach weil ich es so machen will. Das ist
eine tolle Gefühlslage, die sich auf meine
Arbeit positiv auswirkt. Zudem arbeite ich
auch ziemlich gerne.
Wie schätzen Sie die Perspektive der
so genannten alternativen Tätigkeiten
ein? Wieviel Arbeitszeit investieren Sie
pro Woche auf die Weiterentwicklung
Ihrer Konzepte?
Ich beobachte konsequent den Markt und
bilde mich weiter. Ein weiterer Punkt ist,
Netzwerke zu schmieden. Der Einzelkämpfer hat im Gesundheitswesen eine schwache
Position. Was wäre, wenn ich mich direkt
neben einer Kollegin niederlassen würde?
Ich würde es nicht tun, aber ich habe zwei
Anfragen von Kollegen gehabt, die sich in
500 Meter Entfernung Luftlinie niederlassen
wollten. Ich habe dann nur gesagt, dass ich
so lange durchhalte, bis die neue Praxis aufgäbe – das hat mich echt belastet. Wie ist
die Konkurrenzsituation anders zu regeln?
Andere Mechanismen sind nötig, um uns
nicht zum Marktspielball machen zu lassen.
Netzwerke und kollegiale Zusammenarbeit
sind dafür ein guter Baustein.
In der Gewichtung meiner Arbeitskraft
liegen die Leistungen außerhalb der GKV
bei ca 20 Prozent. Zehn Stunden pro
Woche kommen da sicher zusammen.
Ich denke, wenn LogopädInnen sich als
UnternehmerInnen definieren, die frei
am Markt sind, werden sie merken, dass
es viele Bereiche gibt, die noch gar nicht
richtig besetzt sind. Fortbildungen für Erzieherinnen und andere, Stimmcoaching,
Kommunikationstraining, Kinderspiele, etc,.
– eine endlose Palette.
Die Fragen stellte Veronika Meiwald.
Bundesfreiberuflerkommission (BFK)
Info Hamann: www.logopraxis-berlin.de
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
41
BERUF UND VERBAND
seminare
Thema
Referent
Zielgruppe
Anmeldung
Semiarbezeichnung
11./12. November 2005
Ulm
Dysphagie: Therapie und Management – Modul I
R. Nusser Müller Busch, Dr. R. O. Seidl
Für Therapeuten ohne/mit
theoretischen Kenntnissen
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-8
26. November 2005
Duisburg
Unterstützte Kommunikation – Teil 2 (Praktische
Durchführung) – D. Pässler
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-37
14. Januar 2005
Erlangen
Gem. logopädische und phoniatrische Diagnostik
von Stimmstörungen – Prof. F. Rosanowski u.a.
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI GS-43
3./4. Februar 2006
Hamburg
Funktionale Stimmtherapie
S. Gross-Jansen
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-31
24./25. Februar 2006
Münster
AAP-Modul Atmung A
U. Schürmann
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-38
3./4. März 2006
Münster
Stotterer-Selbst-Management-Programm
M. Engelken, C. Forstreuter
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-23
17./18. März 2006
Frechen
Prävention und Therapie von Stimmstörungen bei
Call-Center-Agenten – Th. Niemann
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-32
18. März 2006
Essen
IT-Schulung
B. Hammel
Funktionäre,
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-14
24./25. März 2006
Münster
AAP-Modul Stimme A
U. Schürmann
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-39
24.-26. März 2006
Dortmund
Stimme – Schnupperkurs
V. Wanetschka
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-21
25. März 2006
Dorsten
PC-Schulung
B. Brauer
Funktionäre,
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-17
25. März 2006
Frechen
Unternehmensnachfolge
J. Beyrow, U. Weber
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-18
31. März/1. April 2006
Aachen
Mit Eltern reden – Gesprächsführung
M. Claussen-Söhngen
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-36
1. April 2006
Füssen
Gestentraining bei globaler Aphasie
C. Schlenck
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-19
17.-23. April 2006
Montebello (Italien)
Stimmt's? Stimmtherapie in Therorie und Praxis
(Grundseminar) E. Haupt
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-44
22. April 2006
Frechen
Stottertherapie im Vorschulalter
Dr. P. Sandrieser
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-41
28./29. April 2006
Schaufling
ICF – und evidenzbasierte Aphasietherapie
H. Grötzbach
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-34
28./29. April 2006
Mainz
Diagnostik und Behandlung von Sprechapraxie im
Erwachsenenalter – Dr. B. Giel
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-35
28./29. April 2006
Hamburg
H.O.T. – Handlungsorientierter Therapieansatz
M. Reddemann-Tschaikner
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-46
13./14. Mai 2006
Mainz
Down-Syndrom
Dr. B. Giel
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-22
26./27. Mai 2006
Bochum
Bilingualismus-Grundseminar
W. Scharff-Rethfeldt, MSc (GB)
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-26
9./10. Juni 2006
Münster
AAP-Modul Artikulation A
U. Schürmann
dbl-Mitglieder
dbl-Geschäftsstelle
FOBI-GS-40
Weitere Informationen: www.dbl-ev.de oder
dbl-Geschäftsstelle, Referat Fort- und Weiterbildung, [email protected], Tel. 0 22 34-3 79 53-29
42
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
BERUF UND VERBAND
Altersarmut vorbeugen
Im ersten Teil einer Artikelreihe befasst sich der Versicherungsfachwirt
Herbert Fresenborg mit dem Thema Pensionskasse / Direktversicherung.
Steigende Lebenserwartung und sinkende
Beitragszahlen mindern das Rentenniveau
aller Rentenversicherungspflichtigen dramatisch. Je jünger, desto größer ist die
Lücke. Für alle gilt: Wer heute nicht zusätzlich vorsorgt, den werden die gravierenden
Einschnitte in der gesetzlichen Rentenversicherung mit voller Härte treffen!
Doch das neue „Alterseinkünftegesetz“
(AltEinkG) bietet jedem, ob Angestellter,
Beamter oder Selbständiger, hervorragende
Chancen, individuell und für ,,jeden Geldbeutel“ erschwinglich die neuen Rentenlücken, teilweise oder ganz, zu schließen!
Dazu wurde das sog. 3-Schichten-Modell
zur Altersvorsorge geschaffen. Das bedeutet: Anlagemöglichkeiten werden einer
Schicht zugeordnet und unterschiedlich
gefördert oder steuerlich behandelt (nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter):
1. Schicht, sie umfasst die gesetzliche
Rentenversicherung und z. B. die neue
Basisrente (Rürup) als Zusatzversorgung.
2. Schicht, sie umfasst u. a. die Direktversicherung, die Pensionskasse und die
Riesterrente.
3. Schicht, sie umfasst sonstige Kapitalanlageprodukte, z. B. die private
Rentenversicherung.
„Nachgelagerte Besteuerung“, „Riesterrente“, „Rürup-Rente“ oder „Pensionskasse“
klingen kompliziert, deshalb möchte ich versuchen, die Unterschiede der drei Schichten
verständlich zu erläutern. Zunächst die so
genannte 2. Schicht, da diese für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen
interessant ist. Jeder Arbeitnehmer hat
den gesetzlichen Anspruch auf Entgeltum-
wandlung! Was bedeutet das? Ein Teil des
Bruttogehaltes wird in eine Pensionskasse
oder Direktversicherung eingezahlt, dies
führt sofort zu Einsparungen bei der zu
zahlenden Lohnsteuer und bei den Sozialabgaben.
Beispiel
Arbeitnehmer, ledig, Bruttoeinkommen monatlich 1 600 Euro, dafür
sind ca. 177 Euro Einkommnens-, Kirchensteuer und Solidaritäts-Zuschlag
abzuführen.
Zahlt der Arbeitnehmer 100 Euro in
eine Pensionskasse oder Direktversicherung ein, hat das zur Folge, dass
er nicht mehr für 1 600 Euro Steuern
und Sozialbgaben zu leisten hat, sondern nur noch für 1.500 Euro.
Im Klartext: Durch diese Maßnahme
spart er monatlich ca. 54 Euro an
Steuern und Sozialabgaben (sozialversicherungsfrei vorrausichtlich bis
Ende 2008). Die Rechnung geht auf:
100 Euro in den Sparvertrag für die
Altersvorsorge, tatsächlich aber nur
ca. 46 Euro netto aufgewendet.
Natürlich sind auch geringere Sparbeiträge
möglich, z. B. gleiches Nettogehalt wie
bisher, aber zusätzlich Altersvorsorge durch
Steuer- und Sozialversicherungsersparnis.
Bei der Umwandlung der Vermögenswirksamen Leistungen – sofern sich der Arbeitgeber daran beteiligt – zu Gunsten einer
Pensionskasse ist dieser Spareffekt noch
höher. Eine weitere zusätzliche Möglichkeit,
Steuern und Sozialabgaben zu sparen, ist,
sich die Überstunden nicht auszahlen zu
lassen, sondern diese Zusatzeinnahmen in
eine Pensionskasse oder Direktversicherung
einzuzahlen. Auch der Arbeitgeber profitiert, zumindest bis Ende 2008, von der Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge,
bei arbeitgeberfinanzierter Versorgung zeitlich unbegrenzt. Dies erhöht außerdem die
Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit.
Und wie sieht es
im Rentenalter aus?
Die nachgelagerte Besteuerung hat zur
Folge, dass die Rentenleistungen voll zu
versteuern sind und auch Beiträge hiervon
zur gesetzlichen Krankenversicherung und
Pflegeversicherung anfallen. Aber durch
die Steuerfreiheit in der Ansparphase kann
der Arbeitnehmer mehr zurücklegen und
im Rentenalter liegt der persönliche Steuersatz meist günstiger als während des
Berufslebens.
Fazit
Diese Form der Altersvorsorge rechnet
sich beinahe für jeden. Auch der wichtige
Berufsunfähigkeitsschutz kann integriert
werden. Bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (2 496 Euro Steuer- und
Sozialabgabenfrei und zusätzlich 1 800 Euro
steuerfrei) können im Jahr 2005 zu Gunsten
einer Direktversicherung oder Pensionskasse
aufgewendet werden (auch Riester ist möglich). Der Arbeitgeber kann den Durchführungsweg allein bestimmen und sollte aktiv
seiner Aufklärungspflicht nachkommen.
Welches Angebot oder Produkt für den
Arbeitnehmer das Richtige ist hängt vom
Eintrittsalter und der Familiensituation ab.
Es lohnt sich für beide Seiten – Arbeitgeber
wie Arbeitnehmer – einen unabhängigen
Versicherungsexperten zu fragen.
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
43
BERUF UND VERBAND
Die ICF verändert den
Blick auf die Gesundheit
Die ICF hat erhebliche praktische Bedeutung für das logopädische Handeln
und interdisziplinäre Kommunikation, vor allem in der Rehabilitation.
Immer häufiger stoßen wir in Fachzeitschriften, Fachbüchern oder auf Kongressen auf
die drei Buchstaben „ICF“ – die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (engl.
International Classification of Functioning,
Disability and Health (ICF), WHO, 2001).
Der vorliegende Artikel bietet einen kurzen
Überblick über Hintergründe, Ziele und
Anwendungsmöglichkeiten der ICF und
ermöglicht einen ersten Einstieg in diese
komplexe Materie.
Was ist die ICF?
Die ICF ist ein internationales Klassifikationssystem, das die funktionale Gesundheit
(s. Tab. 1) einer Person beschreibt. Das
Funktions- und Strukturbild des menschlichen Organismus und das Aktivitäts- und
Teilhabebild einer Person kann ressourcenoder auch defizitorientiert, also negativ
oder positiv formuliert werden. Zusätzlich
werden dabei mögliche Förderfaktoren
(positive Faktoren) und Barrieren (negative
Faktoren) betrachtet. Diese Umweltfaktoren
zählen ebenso wie die personenbezogenen
Faktoren zu den Kontextfaktoren. Die
zwei Beispiele in Tab. 2 illustrieren grob
die Klassifikation einer Person mit einem
Gesundheitsproblem anhand der ICF.
Alle klassifizierbaren Komponenten sind
auch mit Zahlen verschlüsselbar. Durch
eine Verschlüsselung ist eine Kodierung
der funktionalen Gesundheit einer Person
möglich, dies ist jedoch schwierig und zeitaufwändig. Noch ist nicht klar, in welchen
Bereichen eine Kodierung nach ICF nützlich
und sinnvoll ist.
Die detaillierte Klassifikation mit Definitionen der ICF umfasst in der Druckversion 92
Seiten. In der Anwendung zeigt sich, dass
eine Reduzierung der Klassifikation auf
spezifische Bereiche wesentlich praktikabler
ist. Diese Auswahl bestimmter Items der ICF
zu bestimmten Störungsbildern /Syndromen
nennt sich „Core Set“. In ICF-Anwenderkonferenzen werden regelmäßig internationale und nationale Entwicklungen und
Umsetzungsprobleme diskutiert, darunter
auch die Erarbeitung der Core Sets.
Wofür braucht man die ICF ?
Aus Sicht der Logopädie zeigt sich derzeit
der größte Nutzen der ICF in der Möglichkeit, die Kommunikation zwischen Fachleuten des Gesundheits- und Sozialwesens zu
verbessern, besonders im Bereich der Rehabilitation. Dies ist auch der Grundgedanke
der ICF, denn sie soll als länder- und fachübergreifende Sprache zur Beschreibung
der funktionalen Gesundheit dienen.
Häufig findet die ICF bereits in klinischen
Einrichtungen Anwendung. Im Berichtswesen werden z.B. Funktionen und Aktivitä-
Tab. 1: Der Begriff der funktionalen Gesundheit der ICF
44
Eine Person ist funktional gesund, wenn
Komponenten der ICF
ihre körperlichen und mentalen Funktionen sowie ihre
Körperstrukturen allgemein anerkannten Normen entsprechen
Körperfunktionen und
-strukturen
sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne
Gesundheitsproblem erwartet wird
Aktivitäten
sie ihr Dasein in allen Lebenssituationen, die ihr wichtig sind, in
der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem
Menschen ohne Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder
-strukturen oder der Aktivitäten erwartet wird
Teilhabe / Partizipation
an Lebensbereichen
Die funktionale Gesundheit wird vor dem Hintergrund der Kontextfaktoren, also materiellen, sozialen und verhaltensbezogenen
Umweltfaktoren sowie personenbezogenen oder persönlichen
Faktoren beurteilt.
Umweltfaktoren und
personenbezogene
Faktoren
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
WHO
Die Weltgesundheitsorganisation (engl.
World Health Organization, WHO) mit
Hauptsitz in Genf (Schweiz) wurde im April
1948 gegründet. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) und
dient als Koordinationsbehörde für das
internationale öffentliche Gesundheitswesen. Die ICF ist nur ein Teil der Familie
der internationalen gesundheitsrelevanten
Klassifikationen der WHO. Andere Klassifikationen sind zum Beispiel die Internationale
Klassifikation der Krankheiten, 10. Revision
(ICD-10, International Statistical Classification of Diseases and Related Health
Problems) oder auch die Internationale
Nomenklatur der Krankheiten (IND, International Nomenclature of Diseases).
www.who.int
ten / Partizipation in (logopädisch) relevanten Bereichen anhand der ICF klassifiziert.
Mit der ICF lässt sich also die Einschränkung
der funktionalen Gesundheit durch logopädisch relevante Störungen in verschiedenen
Lebensbereichen dokumentieren. Auch in
Bezug auf Assessments kann die ICF hilfreich sein, denn auf der Grundlage der ICF
können solche Instrumente entwickelt bzw.
weiterentwickelt werden.
Daneben ist die ICF ein systematisches Verschlüsselungssystem für Gesundheitsinformationssysteme und ermöglicht (weltweite)
Datenvergleiche im Gesundheitswesen.
Seit wann gibt es die ICF?
Die ICF wurde im Mai 2001 von der
Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO, s. Infokasten) in der
englischsprachigen Fassung verabschiedet
und zur Anwendung in den Mitgliedstaaten empfohlen. Seit Oktober 2004 liegt
die vorläufige Endfassung (final draft) der
deutschsprachigen Übersetzung der ICF vor.
Diese Endfassung steht zum Download im
Internet bereit. In Buchform ist sie in deutscher Sprache bislang nicht erhältlich.
Die ICF ist die Nachfolgerin der ICIDH
(Internationale Klassifikation der Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen; WHO, 1980). Die ICIDH
BERUF UND VERBAND
hatte ein anderes Modell zur Grundlage
– das Krankheitsfolgenmodell. Zudem ließ
die ICIDH nur eine defizitorientierte Klassifikation zu.
Die ICF stellt nun eine erhebliche Erweiterung der ICIDH dar. Mit der ICF wurde die
rein bio-medizinische Betrachtungsweise
der ICIDH von Gesundheit verlassen. Die
ICF basiert auf einem bio-psycho-sozialen
Modell und ihre Anwendung ist ressourcen- oder auch defizitorientiert möglich,
zudem werden auch die Kontextfaktoren
(Umweltfaktoren und personenbezogene
Faktoren) berücksichtigt.
In Deutschland wurde die Gestaltung des
Sozialgesetzbuches (SGB), Neuntes Buch
(IX), „Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen“ wesentlich durch die ICF
beeinflusst. Das Teilhabekonzept des SGB
IX entspricht dem Teilhabekonzept dieses
Klassifikationssystems. Zudem basieren
moderne Definitionen des Begriffs der Rehabilitation auf der ICF.
Tab. 2: Klassifikationsbeispiele im Bereich der Logopädie
72-jähriger Mann
2 Wochen altes Mädchen
Körperfunktionen
sprachlich-kognitive Funktionen
erheblich beeinträchtigt
Funktionen der Nahrungsaufnahme erheblich beeinträchtigt
Körperstrukturen
Struktur des Gehirns linksseitig mäßig
geschädigt
Struktur des Mundes bei
LKG-Spalte erheblich geschädigt
Aktivitäten und
Partizipation
Kommunikation als Sender
gesprochener und non-verbaler
Mitteilungen. Konversation erheblich
eingeschränkt
Trinken an der Brust nicht möglich
Förderfaktor: Unterstützung durch
engsten Familienkreis, Freunde: hoch
Barriere: Dienste des Gesundheitswesens (logopädische Therapie)
nicht wohnortnah verfügbar: leicht
ausgeprägt
Förderfaktor: Unterstützung
durch Fachleute der Gesundheitsberufe: hoch
Barriere: Engster Familienkreis
(fehlende Unterstützung durch die
Großeltern): erheblich ausgeprägt
Kontextfaktoren
Umweltfaktoren
Personenbezogene
Faktoren
Aufgrund von großen soziokulturellen Unterschieden werden sie in der ICF
zwar explizit erwähnt, jedoch nicht klassifiziert
Links
Deutsche Endfassung der ICF zum Download: www.dimdi.de/static/de/klassi/ICF/index.html
Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information: www.dimdi.de
Schulungsmaterial zur ICF vom Verband Deutscher Rentenversicherungsträger: www.vdr.de > Rehabilitation > ICF
Wencke Reßler
Bundesangestelltenkommission (BAK)
[email protected]
Englischsprachige ICF-Seiten der WHO: www.who.int/classifications/icf/en/, www3.who.int/icf/icftemplate.cfm
Übersicht über Gesetze zur sozialen Sicherheit www.bmgs.bund.de/download/gesetze_web/gesetze.htm > SGB IX
Weiterführende Informationen (über den Gesetzestext hinaus): www.sgb-ix-umsetzen.de/
ICF in der Rehabilitation
Die praktische Anwendung der
internationalen Klassifikation der
Funktionsfähigkeit, Behinderung und
Gesundheit im Rehabilitationsalltag
Die offizielle Einführung der ICF (International
Classification of Functioning, Disability and
Health) durch die WHO-Vollversammlung
im Mai 2001 stellt einen Meilenstein in der
Entwicklung der Rehabilitation dar. Die ICF
bildet ein festes Fundament, auf dem sich die
Rehabilitation weltweit entwickeln kann. In
vielen Institutionen wird an der Umsetzung
der WHO-Vorgaben gearbeitet und die Chance
wahrgenommen, im Rehabilitationsprozess
neue Wege zu beschreiten. Die vorliegende Monographie bezweckt, die ICF den
verschiedenen in der Rehabilitation tätigen
Berufsgruppen näher zu bringen. Sie soll in
die Denkweise der ICF einführen und konkrete
Umsetzungsmöglichkeiten in einer interdisziplinären Rehabilitationsinstitution aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis und
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Heft 6 (19) November 2005
45
BERUF UND VERBAND
Problem Legasthenie –
fördern und therapieren!
In Frankreich gehören Hilfen für Legastheniker zum Gesundheitssystem
und zum logopädischen Aufgabenbereich. Dass dies in Deutschland nicht
so ist, bedauern viele KollegInnen und fordern, die Gesetze zu ändern. Aber
werden die hiesigen Möglichkeiten überhaupt hinreichend genutzt?
Wann können hierzulande Logopädinnen
überhaupt Hilfen bei Legasthenie anbieten?
Bei der Beantwortung dieser Frage sind drei
Stufen zu unterscheiden:
1.
In der Grundschule gibt es Kinder,
die beim Lesen- und Schreibenlernen
aus verschiedenen Gründen nicht so gut
mitkommen wie andere Kinder. Die Lehrerin
wird diesen Kindern z. B. durch den dafür
vorgesehenen Förderunterricht Sprache
zusätzliche Hilfe zukommen lassen.
Es gibt jedoch auch leserechtschreibschwache Kinder, bei denen diese
schulischen Hilfen nicht ausreichen. Der
örtliche Schulpsychologe, dem die Kinder
von den Lehrerinnen im Zusammenwirken mit den Eltern gemeldet werden, ist
vom jeweiligen Schulamt beauftragt, dies
amtlich festzustellen. In einem solchen Fall
können diese Kinder LRS-Förderunterricht
(als spezielle und individuelle Form der bisherigen Sprachförderung) außerschulisch
in Anspruch nehmen. Bei Vorliegen der
Voraussetzungen wird er gemäß § 35 a
Jugendhilfegesetz (KJHG) vom Jugendamt
bezahlt, wenn die Person, die den LRSFörderunterricht anbietet, in einer entspre-
2.
chenden Liste beim Jugendamt geführt wird
und für den genehmigten Zeitraum einen
Kostenvoranschlag eingereicht hat.
Der Name „Förderunterricht“ sagt schon,
dass es sich um eine Leistung außerhalb der
GKV und nicht um eine medizinisch-therapeutische Maßnahme handelt. Dennoch ist
es möglich, dass sich auch LogopädInnen
als Fachleute für den Bereich Schriftsprache
in die Liste des Jugendamtes für die Durchführung von LRS-Förderunterricht eintragen
lassen. Davon sollte, auch wenn keine deutliche Vergrößerung des Klientenstammes
zu erwarten ist, schon aus Gründen der
Öffentlichkeitsarbeit reichlich Gebrauch
gemacht werden. Dies hätte die Botschaft:
Wir LogopädInnen stehen mit unserer Fachkompetenz zur Verfügung! Leider geschieht
das noch viel zu wenig, so dass schon einzelne Jugendämter LogopädInnen als nicht
hinreichend kompetent ansehen.
Immer wieder gibt es auch LRSKinder, denen durch schulische und
außerschulische Fördermaßnahmen nicht
hinreichend geholfen werden kann. Meist
liegen hier medizinische Gründe vor, so
dass therapeutische Maßnahmen wichtig
sind. Vielfach handelt es sich um Kinder mit
3.
phonematischen Wahrnehmungsstörungen
oder um Kinder, deren Schriftsprachstörungen als Restsymptom einer allgemeinen
Sprachentwicklungsstörung anzusehen
ist. Man könnte durchaus analog zu den
Bestimmungen in den gültigen Heilmittelrichtlinien nach § 16.3 (Sprachtherapie
nicht als Ersatz von sonderpädagogischen
Maßnahmen) verfahren. Das hieße, dass
eine logopädische Schriftsprachtherapie
z. B. wegen Entwicklungsdyslexie (?) nicht
als Ersatz, sondern nur als notwendige
medizinische Ergänzung zu den oben genannten pädagogischen Fördermaßnahmen
verschrieben werden könnte. Hier ist jedoch
Überzeugungsarbeit bei den verordnenden
Ärzten erforderlich.
So genannte Legastheniker brauchen
gezielte Hilfen, je nach Situation beides,
sowohl Förderung als auch Therapie!
Grundsätzlich sollten LogopädInnen ihre
Kompetenz für Hilfen im Bereich Schriftsprache durch entsprechenden Einsatz
öffentlichkeitswirksam darstellen. Dazu
gehört, dass die strikte Beschränkung auf
das rein therapeutische Tätigkeitsfeld zugunsten einer verstärkten Bereitschaft zur
Übernahme von LRS-Förderunterricht nach
§ 35 a KJHG aufgegeben wird.
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46
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
BERUF UND VERBAND
Slowenien jüngstes
Mitglied im CPLOL
Auf der Vollversammlung des CPLOL im Mai letzten Jahres wurde die
Berufsorganisation der slowenischen Logopäden (Slovenian Association
of Logopedist – SAL) als ordentliches Mitglied einstimmig aufgenommen.
Nachfolgend ein Einblick in die junge Geschichte des Verbandes.
Berufssituation
Derzeit vertritt der Verband mit 124 Mitgliedern weitgehend alle aktiven Berufskollegen in Slowenien. Bei zwei Millionen
Einwohnern kommt eine LogopädIn auf ca
16 000 Einwohner, d.h. eine sachgerechte
logopädische Versorgung kann derzeit noch
nicht geleistet werden.
Die Arbeitsbereiche ähneln denen aller
europäischen KollegInnen, zeigen aber
– dies ist historisch bedingt – eine gewisse
Präferenz für den Schulbereich bzw. die
Versorgung von Kindern auf. Die erste
freie Praxis wurde im vergangenen Jahr
eröffnet.
Ausbildungssituation
Die vorliegende Beitrag geht auf einen Vortrag von Katja Bucik (im Bild) auf der CPLOL-Vollversammlung im Mai in
Graz zurück. Sie ist Vizepräsidentin des SAL für internationale Beziehungen und arbeitet am Center for Hearing and
Speech Maribor (Vinarska 6, 2000 Maribor, Slovenia).
Wie in vielen osteuropäischen Ländern hat
es auch in Slowenien bis vor kurzem keinen
Berufsverband von LogopädInnen gegeben,
sondern einen Verband, in dem alle Berufsgruppen vertreten sind, die sich mit sprach-,
sprech-, stimm-, hör- und schluckgestörten
Patienten beschäftigen, der aber keinerlei
berufsständische Interessen nach außen zu
vertreten hat.
SAL-Logo
KollegInnen dieses „Mischverbandes“
waren es, die Kontakt zum CPLOL aufgenommen und sich auf der Vollversammlung im Oktober 2003 in Malmö über die
Möglichkeiten zur Mitarbeit im CPLOL
informiert haben. Um Mitglied beim CPLOL
zu werden, muss der betreffende Verband
in seinen Statuten nachweisen, dass er die
berufsständischen Interessen der Berufsgruppe der LogopädInnen nach außen
vertritt, d.h. keinen Mischverband vieler
unterschiedlicher Gruppierungen darstellt.
Die Mitglieder müssen über eine staatlich
anerkannte Ausbildung (Berufsgesetz) verfügen und der Verband sollte repräsentativ
für das Land sein.
Unter Zuhilfenahme der CPLOL-Statuten
wurden Statuten für den slowenischen
LogopädInnenverband SAL ausgearbeitet.
Bereits im Mai 2004 wurde er aus der Taufe
gehoben und im September 2004 dann
offiziell als Berufsverband in Slowenien
registriert. SAL, vertreten durch seinen
Präsidenten Mladen Jelicic und die Vizepräsidentin Katja Bucik, präsentierten den
Antrag auf Aufnahme beim CPLOL, dem die
Delegierten einstimmig zustimmten.
Schon in der Vergangenheit hat die Aktivität des CPLOL dazu beigetragen, dass sich
neue Mitgliedsverbände formiert haben,
allerdings wurde die Gründung bisher nicht
vergleichbar zügig umgesetzt wie in Slowenien. In Polen und auch in Litauen sind die
KollegInnen nach wie vor in der Diskussion
um die Festlegung der Vereinsstatuten.
Arbeitsbereiche der SAL-Mitglieder
Kindergarten
Grundschule
Sonderschulen &
Rehaeinrichtungen
Hör- und Sprechzentren
Gesundheitsämter
Klinische Einrichtungen
Freie Praxen
8
31
Derzeit werden vier verschiedene Ausbildungsprogramme an den Fakultäten
für Pädagogik (Sonderpädagogik) und
Medizin (HNO) an der Universität Ljubljana
angeboten, die in keiner Weise miteinander
vernetzt sind und mit einem Universitätsdiplom abschließen. Die Spezialisierung zum
„klinischen Logopäden“, d.h. jemand der
in klinischen Einrichtungen und Rehabilitationszentren sowie in freier Praxis arbeiten
darf, wird in einem anschließenden MasterProgramm erworben.
Die Umsetzung von Bologna ist auch in
Slowenien in vollem Gange. Nach Auskunft
von Katja Bucik ist ein vierjähriger BA als
erstes Ausbildungslevel geplant, wobei die
Qualifikation zum „klinischen Logopäden“
erst im Rahmen einer zusätzlichen MasterQualifikation erworben wird.
Wie in allen anderen europäischen Ländern
ist auch für die slowenischen KollegInnen
die zentrale Frage, welche berufliche
Tätigkeit sie mit welchem Abschluss ausüben darf. Die Notwendigkeit einer Master-Qualifikation für klinisch arbeitende
LogopädInnen und solche, die in freier
Praxis alle logopädischen Störungsbilder
behandeln dürfen, wird jedoch nicht in
Zweifel gezogen.
12
31
31
10
1
Dietlinde Schrey-Dern
Bundeskommission für Internationale
Beziehungen · [email protected]
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
47
BERUF UND VERBAND
dbl-Informationsbroschüren
Sprich mit mir!
Der Ratgeber zur
Förderung der Sprachentwicklung (Buch und
Poster) nur für Mitglieder, solange Vorrat
reicht, einschließlich
Porto und Verpackung
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Straße
___________________________________________________________________
PLZ,Ort
___________________________________________________________________
Bitte senden Sie die angekreuzten Informationen an
die oben angegebene Adresse!
Informationen über den dbl
Aufnahmeunterlagen für ordentliche/
außerordentliche Mitgliedschaft
(nicht Zutreffendes bitte streichen)
Verbandsgrundsatzprogramm
Mitglieder
Nichtmitglieder
0,00
„Sing mit mir! Sprich mit mir“
Die neue Musik-CD für dbl-Mitglieder zum
Vorzugspreis von 11,- €, solange Vorrat
reicht.
0,00
Plakat „Mehr als Worte“
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(Längsformat, 30 x 60 cm, Versand gefaltet):
NEU: Schlaganfall
NEU: Sprachentwicklungsstörung („Jana“)
NEU: Stimme
NEU: Stottern
NEU: Schlucken
NEU: Prävention
3,00
7,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
3,00
0,00
3,00
0,00
2,00
LogopädInnen in sozialpädiatrischen
Zentren und Frühfördereinrichtungen
Stellenbeschreibungen für angestellte
LogopädInnen
Anstellungsverhältnisse in privatrechlichen
Einrichtungen
Musteranstellungsvertrag
0,00
2,00
0,00
8,00
0,00
7,00
Angestellte in logopädischen Praxen –
2. Umfrage der BAK 2002/03 im Vergleich
zu 1998/99
Berufseinsteiger in der Logopädie
0,00
6,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
2,00
Informationen für den Beruf
Berufsleitlinien des dbl
0,00
0,00
Berufsordnung der Logopäden
0,00
0,00
NEU: Leitbild Logopädin/Logopäde
0,00
0,00
Gesetz über den Beruf des Logopäden
0,00
3,00
Informationen für Angestellte
Aus dem Arbeitsrecht: Sieben W-Fragen
rund ums Arbeitszeugnis
LogopädInnen in klinischen Einrichtungen
Studieren und Arbeiten in Großbrit.
0,00
3,00
Faltblätter:
Wie spricht mein Kind? – Deutsch
0,10
Wie spricht mein Kind?– Türkisch
0,10
dbl-Satzung
Sprachstörungen bei Kindern
0,10
Sprechstörungen bei Kindern
0,10
0,10
Sprachstörungen bei Erwachsenen/
Aphasien
Sprechstörungen bei Erwachsenen
0,10
0,00 30,00
Stimmstörungen bei Kindern
0,10
Stimmstörungen bei Erwachsenen
0,10
Informationen für Freiberufler
Informationen zur Praxisgründung
0,00
7,00
Logopäden stellen sich vor
0,10
Rahmenvertrag VdAK-dbl
0,00
2,00
Qualitätssicherung in der Logopädie
0,10
0,00
2,00
Spracherwerb in zweisprachigen Familien
0,10
Broschüren:
NEU: Menschen zur Sprache bringen
0,25
0,30
0,00
2,00
Dokumentationsleitlinien
0,00
5,00
Qualitätsleitlinien
0,00
3,00
Leitlinien zur Ausstattung eines
logopädischen Arbeitsplatzes)
Sprachentwicklung mit Hindernissen
0,00
4,00
0,00
2,00
NEU: Die kindliche Sprachentwicklung von
der U3 bis zur U9
0,50
0,50
Vergütungsvereinbarung
(Bitte Bundesland angeben, Download
siehe Interne Seiten > Landesverbände)
Zulassungsempfehlungen
Partnerschaftsgesellschaftsvertrag
Musteranstellungsvertrag
Anstellungsverhältnisse in
privatrechtlichen Einrichtungen
Praxisgemeinschaftsvertrag
Gemeinschaftspraxisvertrag
12 Terminblöcke für Patienten à 50 Blatt,
je weiterer Block
55,00 110,00
0,00 30,00
0,00
7,00
30,00 60,00
30,00 60,00
4,00
0,30
Bezugspreis in € inkl. ges. MwSt. zzgl. Portopauschale 2,50 €. Bestellte Broschüren werden mit Rechnung zugestellt. Faltblätter (bis 2 Stück)
werden unentgeltlich abgegeben, wenn Sie uns einen an sich selbst adressierten und mit 55 Cent frankierten Rückumschlag zusenden.
Bitte ausschneiden und absenden an: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. , Augustinusstraße 11 a, 50226 Frechen, Fax: 0 22 34. 379 53-13
Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Broschüren können Sie auch als PDF-Datei kostenlos von der dbl-Website herunterladen
(www.dbl-ev.de). Einige Broschüren sind jedoch nur im Mitgliederbereich zugänglich (Menü „Beruf & Verband“ > Rubrik „Publikationen“).
48
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
BERUF UND VERBAND
Änderungsmitteilung Mitglieds-Nr. ____________
Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft
Eintrittsdatum: 01.____ .200_
Fax 0 22 34. 379 53-13 o. Rücksendung im Fensterumschlag an:
Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
Z.Hd. Frau Hoppe
Augustinusstr. 11 a
50226 Frechen
Vorname
Nachname
Akadem. Titel
Geburtsname
Geburtsdatum
Dienstadresse
Institution (max. 90 Zeichen)
Str./Nr.
PLZ / Ort
Bundesland
Telefon
Fax
E-Mail
Zwei weitere Dienstadressen können Sie auf einem gesonderten Blatt beifügen oder
über die dbl-Website selbst online in die Mitgliederdatenbank eingeben.
Privatadresse
ggf. c/o
Str./Nr.
PLZ / Ort
Telefon
Erworbene berufsbezogene
Zusatzqualifikationen
Tätigkeitsbereich
(nur eine Angabe, bei mehreren
Tätigkeitsbereichen Haupttätigkeit
ankreuzen!)
Klinische Einrichtungen
Neurologie
Pädiatrie
HNO
Kieferorthopädie
Phoniatrie
Innere Medizin
andere
Bereich Rehabilitation
Neurologie
Geriatrie
sonstige
Ambulante Einrichtungen
Einzelpraxis
Praxisgemeinschaft
Gemeinschaftspraxis
Partnerschaftsgesellschaft
Anzahl der in der Praxis
angestellten LogopädInnen
__
Praxis einer Angehörigen
einer anderen Berufsgruppe
Atem-, Stimm- und
SprechlehrerIn
SprachheilpädagogIn
Diplom-SprecherzieherIn
KrankengymnastIn
ErgotherapeutIn
Ärztliche Praxis
HNO-Arzt
Pädiater/Kinderarzt
Kieferorthopäd./Zahnarzt
Neurologe
Einrichtungen der
Frühförderung
Sozialpäd. Einrichtung
Sonderkindergarten
Bereich Lehre
Lehreinrichtung für Logopädie
in staatlicher Trägerschaft
Lehreinrichtung für Logopädie
in privater Trägerschaft
Fax
E-Mail
Diplom-LogopädIn
(RWTH Aachen)
Diplom-LogopädIn
(Ausbildung im Ausland)
LehrlogopädIn dbl
Bobath
Castillo-Morales
Supervision
Gesprächsführung
Familientherapie
Behandlungsmöglichkeiten
in einer Fremdsprache
Englisch
Französisch
Türkisch
Niederländisch
Spanisch
Russisch
Italienisch
Griechisch
Dänisch
Polnisch
Sonstige (bitte benennen)
________________________
________________________
________________________
Besondere Therapieschwerpunkte
(die Behandlung aller Störungen wird vorausgesetzt – weitere freiformulierte Angaben
sind ausschließlich im Internet unter www.
dbl-ev.de möglich)
Kindliche Sprech- und
Sprachstörung
Aphasie/Dysarthrie
Stottern/Poltern
Stimmstörung
Rhinophonie/-lalie
Laryngektomie
Sprech- und Sprachstörung
bei CP/Mehrfachbehinderung
Hörstörung/Cochlear Implant
Dysphagie
Entwicklungsdyslexie/-dysgraphie
Myofunktionelle Störung
Bankverbindung / Einzugsermächtigung (für Mitgliedsbeitrag)
BLZ
Kto-Nr.
Die Unterschrift gilt als Berechtigung zur Einzugsermächtigung, falls eine Kontoverbindung angegeben wurde: Ich bin damit einverstanden, dass der Mitgliedsbeitrag
und ggf. die Aufnahmegebühr von meinem Konto eingezogen werden.
Bankinstitut
Jährliche Zahlungsweise
Halbjährliche Zahlungsweise (6,- € Aufschlag je Buchung)
Ort/Datum
Beitragseinstufung
Unterschrift Antragsteller/Mitglied
Reduzierte Beiträge können nur unter Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung
Name und Unterschrift des Kontoinhabers
eingeräumt werden! Rückwirkend sind keine Beitragsermäßigungen möglich. Beitragsermäßigungen gelten jeweils für ein Kalenderjahr (Ausnahmen: Bestätigter Erzie- (nur erforderlich, falls abweichend)
hungsurlaub/Rente/bei Studium muss aktueller Semesterbeleg eingereicht werden).
Selbständige
Jahresbeitrag
Selbständige (Jahresumsatz unter 12 000 €)
Selbständige in neuen Bundesländern
Angestellte
Angestellte (Jahresbruttoeinkommen unter 6 500 €)
Angestellte in neuen Bundesländern
Angestellte (Mitglied bei ver.di)
Nicht Berufstätige
Schüler der Logopädie
228 €
144 €
120 €
144 €
108 €
108 €
120 €
84 €
48 €
Bei Anträgen auf ordentliche Mitgliedschaft unbedingt Kopie Ihrer
Anerkennungsurkunde zur Führung der Berufsbezeichnung „Logopäde/Logopädin“ beifügen.
Bitte geben Sie noch an:
Ich war bereits mehr als 2 Jahre außerordentliches Mitglied Ja, bis _________
Nein
(Bei Neuaufnahme ohne vorherige 2-jährige außerordentliche Mitgliedschaft wird
eine Aufnahmegebühr von 60 € erhoben).
Beruflicher Status (nur eine Angabe möglich, ggf. Haupttätigkeit benennen)
Selbständig in eigener Praxis
Angestellt
Nicht berufstätig
Freie/r MitabeiterIn
LehrlogopädIn
Erziehungsurlaub
Bitte senden Sie das ausgefüllte Beitrittsformular und die ggf. notwendigen
Unterlagen an die dbl-Geschäftsstelle, entweder per Fax 0 22 34. 379 53-13
oder per Brief an: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V., Augustinusstr.
11a, 50226 Frechen
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
49
BILDUNG
BILDUNG
kurz & bündig
Kindliche Aphasie
Informative Website
Seit Mai hat der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker (BRA) eine Website im Netz, die sich ausschließlich mit
kindlicher Aphasie befasst. Sie richtet sich
in drei Rubriken an Kinder, die an Aphasie
erkrankt sind, deren Eltern und Angehörigen sowie Fachleute. LogopädInnen finden
dort derzeit zum Download eine umfangreiche Literaturliste über kindliche Aphasie
und eine Diplomarbeit über das LandauKleffner-Syndrom. Im Expertenforum gibt
es Gelegenheit, sich über das Thema auszutauschen und Fragen zu stellen. Hinzu
kommen Hinweise auf Veranstaltungen
sowie Beiträge in den Medien. (Wi)
www.aphasiker-kinder.de
Logopädie in Uganda
Zahlreiche Hilfsangebote
Auf große Resonanz stieß der Beitrag von
Angela Jochmann in der Juli-Ausgabe von
Forum Logopädie über ihre Bemühungen, in Uganda eine ostafrikanische Logopädieschule zu gründen. Die deutsche
Sprachtherapeutin freut sich riesig über
rund 30 Zuschriften aus ganz Deutschland
und Österreich. Mehrere Besucher haben
sich angesagt, viele haben sich bei der
Trägerorganisation VSO beworben, um in
Uganda zu arbeiten. Und alle wollen helfen, mit Fortbildungen, Workshops und
praktischem Know-how! (Wi)
[email protected] – www.vso.com
Infoquelle für Lehrende
Neues Fachportal Pädagogik
Frankfurt/Main. Für Erziehungswissenschaftler in Forschung und Praxis gibt es
mit dem „Fachportal Pädagogik” einen
neuen zentralen und umfassenden Zugang
zu erziehungswissenschaftlichen Fachinformationen – von bibliografischen Metadaten über elektronische Volltexte bis hin zu
Fakteninformationen. Entwickelt wurde der
neue Service vom IZ Bildung des Deutschen
Instituts für Internationale Pädagogische
Forschung (DIPF), das mit dem Deutschen
Bildungsserver ein zweites Portal zum Bildungswesen in Deutschland betreibt.
www.fachportal-paedagogik.de
www.bildungsserver.de
50
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Logopädisches Assessment
soll validiert werden
Universitätsklinikum Freiburg sucht LogopädInnen für Validierungsstudie
des Logopädischen Assessments in der Rehabilitation Erwachsener.
Forum Logopädie hat erstmalig bereits
1997 über das Logopädische Assessment
(LA) vom Universitätsklinikum Freiburg als
ein Instrument für die standardisierte Befunddokumentation und Evaluation des
Behandlungserfolgs in der geriatrischen
Rehabilitation berichtet1.
Mittlerweile wurde das Indikationsspektrum des Logopädischen Assessments auf
alle erwachsenen neurologischen Patienten
erweitert, die grundsätzliche Konzeption
der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF2) eingearbeitet und ein erster Feldversuch zu psychometrischen Eigenschaften, Praktikabilität, Akzeptanz und Prozessqualität des Instruments durchgeführt.
Die Ergebnisse dieses Feldversuchs waren
zufriedenstellend bis sehr gut und werden
an anderer Stelle in einer wissenschaftlichen Originalpublikation veröffentlicht.
Das Logopädische Assessment ist Teil des
therapeutischen Assessment-Netzwerks
für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie3.
Umfangreiche Studie geplant
Nun sollen in einer multizentrischen Validierungsstudie die metrischen Eigenschaften des Logopädischen Assessments umfassend geprüft werden. Getestet werden
soll u. a., ob das Instrument ähnliche Ergebnisse produziert, wenn es eine LogopädIn beim selben Patienten zweimal innerhalb einer Woche durchführt, oder wenn
zwei TherapeutInnen denselben Patienten
1 Schwer, B.; Hauck, E. & Voigt-Radloff, S. (1997).
Das Logopädische Assessment. Forum Logopädie 6
(11), 23-5
2 Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,
Behinderung und Gesundheit. Stand Oktober 2004. Herausgegeben vom Deutschen Institut für Medizinische
Dokumentation und Infomation, DIMDI, WHO-Kooperationszentrum für die Familie Internationaler Klassifikationen. World Health Organization, Genf
3 Voigt-Radloff, S.; Heiß, H. W. (2003). Abgestimmte
therapeutische Assessment-Verfahren: Entwicklungsstatus und Ergebnisse am Beispiel des Ergotherapeutischen Assessment. Neurologie & Rehabilitation 9 (6),
280-285
innerhalb von zwei Tagen damit beurteilen.
Die Übereinstimmung mit anderen bereits
validierten Verfahren, die ähnliches messen, wird genauso überprüft wie die Sensibilität des Logopädischen Assessments
gegenüber tatsächlichen Veränderungen
der Patienten im Verlauf der Therapie. Die
Überprüfung soll unter Routinearbeitsbedingungen von LogopädInnen im deutschsprachigen Raum vorgenommen werden,
damit die Ergebnisse später ohne größere
Verzerrungen auf die tatsächlichen Arbeitsbedingungen übertragen werden können.
Um die verschiedenen Settings, in denen
LogopädInnen, LinguistInnen, SprachheilpädagogInnen und SprachtherapeutInnen
arbeiten (z. B. ambulant, stationär oder
kombiniert, im Akut-, Rehabilitationsoder Langzeitbereich sowie mit Klienten
mit unterschiedlichen Krankheitsbildern)
in der Studie zu repräsentieren, ist geplant, über 100 TherapeutInnen aus etwa
50 Einrichtungen zu rekrutieren. Sie sollen
das Logopädische Assessment und weitere bereits standardisierte Testverfahren in
etwa sechs Monaten mit etwa 1000 Patienten durchführen.
Im Vorfeld eines so umfassenden Projektes muss deshalb die grundsätzliche Bereitschaft der TherapeutInnen im deutschsprachigen Raum erkundet werden, an
einer solchen Studie mitzuwirken. InteressentInnen bittet das ZGGF um Kontakt per
Post, Fax oder E-Mail.
Sebastian Voigt-Radloff,
Inge Junde, Barbarba Schwer,
ZGGF Freiburg
Wer macht mit?
Wer mit neurologischen und onkologischen
Patienten arbeitet und an der geplanten
Validierungsstudie des Logopädischen
Assessments teilnehmen und nähere Infos
erhalten möchte, wende sich per Post, Fax
oder E-Mail an:
Inge Junde, Barbara Schwer
ZGGF / Uniklinik Freiburg
Lehenerstr. 88, 79104 Freiburg
Fax 07 61.2 70 70 89
[email protected]
BILDUNG
Einfühlungsvermögen gefragt
Die für LogopädInnen interessante Frage „Was erwarten Patienten von ihren TherapeutInnen?” untersucht eine Forscherin an der FH Hildesheim.
Derzeit führt die Fachhochschule Hildesheim – Studiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie – eine bundesweite Befragung von Patienten dieser drei
Berufsgruppen durch. Zentraler Fokus dieser Forschungsarbeit sind die Erwartungen
von Patienten an die Interaktion und die
Kommunikation mit ihren TherapeutInnen
sowie die Beurteilung ihrer Erfahrungen.
Erste Aufschlüsse gibt ein Pretest mit Fragebögen und Interviews, an dem insgesamt 65 Patienten teilgenommen haben.
Darin gaben die befragten Patienten an,
dass ihnen die Kompetenz und die Freundlichkeit der TherapeutIn, das Eingehen auf
persönliche Belange, die Information über
Therapiemethoden und die Mitbestimmung bei der Wahl der Übungen in ihrer
Therapie am wichtigsten sind.
Woran messen Patienten
TherapeutInnenkompetenz ?
Interessant ist in diesem Zusammenhang
die Rangfolge der Antworten auf die Frage, woran Patienten die Kompetenz ihrer
TherapeutInnen erkennen und festmachen. Demnach sind für Patienten die Art
und der Umfang der Gespräche in der Therapie, die fachlichen Informationen und
das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse von zentraler Bedeutung. Erst danach
rangiert die Besserung der Beschwerden
als Parameter für Kompetenz. Ein freundliches Auftreten der TherapeutIn spielt außerdem noch eine wichtige Rolle bei der
Erkennung von Kompetenz.
Diesen ersten Ergebnissen zufolge lassen
sich zwei Aspekte besonders herausstellen:
TherapeutInnenkompetenz ist in der
Therapie von zentraler Bedeutung
Kompetenz wird an den „Soft Skills“,
den sozialen Fähigkeiten der TherapeutIn festgemacht und weniger an
therapeutisch-fachlichen Kriterien.
Die Besserung der Beschwerden rangiert
hier eindeutig hinter dem Gesprächs- und
Informationsverhalten der TherapeutIn,
sowie deren Fähigkeiten, individuell auf
die Patienten einzugehen.
In diesem Zusammenhang scheinen auch
die Ergebnisse der Frage nach der gewünschten Unterstützung in der Therapie von großer Bedeutung zu sein. Wiederum sind es die sozialen, kommunikativen und empathischen Fertigkeiten, die
sich als zentrale Kriterien in dieser ersten
Befragung für einen erfolgreichen, die Patienten unterstützenden Therapieverlauf
herauskristallisiert haben. Ob sich diese
Tendenz bestätigt, und inwieweit dies für
das Gelingen der Therapie von Bedeutung
ist, sind wichtige Fragestellungen, die in
der bundesweiten Befragung näher beleuchtet werden.
Bei der Frage, wie Patienten den Erfolg
der Therapie positiv beeinflussen können,
wurde die eigene aktive Mitarbeit von den
meisten Befragten genannt. Das Vertrauen
in die Fähigkeiten der TherapeutIn und die
aktive Mitarbeit scheinen demnach wichtige Parameter für einen erfolgreichen Therapieverlauf zu sein.
Ganz eindeutige Ergebnisse ergab die Frage danach, wie Patienten informiert werden möchten. Hier ist das persönliche
Gespräch bei allen Befragten der Favorit,
wenn es darum geht, Informationen über
die Erkrankung zu erhalten. Informationsbroschüren waren für ein knappes Drittel
der befragten Patienten von Bedeutung.
Besondere Aufmerksamkeit verdient das
Ergebnis der Frage, wie Patienten ihre
Therapie beurteilen. Weniger als ein Drittel
empfanden ihre Therapie als voll und ganz
gelungen. Ein weiteres knappes Drittel bewertete die Therapie noch als zum größten
Teil gelungen. Ein gutes Drittel der Patienten bewertet ihren Therapieverlauf als nur
zufriedenstellend. Hier setzt der Bedarf an
näheren Informationen und Analysen zu
der Frage an, welche Kriterien und Maßstäbe seitens der Patienten von Bedeutung
sind, damit sie ihre Therapie als gelungen
und erfolgreich erleben.
Bundesweite Befragung
Diese bundesweite Befragung wurde im
September abgeschlossen. In insgesamt 50
Praxen, Reha-Zentren, Klinikabteilungen
und einem Kurzentrum, von Flensburg bis
Rosenheim, von Berlin bis Bingen, lagen die
Fragebögen aus. Nach ersten Schätzungen
werden die Daten von mehr als 600 ausgefüllten Fragebögen ab November zur Auswertung vorliegen. Eine sehr erfreuliche
Überraschung war die hohe Bereitschaft
der Patienten, auch von solchen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen, die
Fragen ausführlich zu beantworten. Erste
Ergebnisse sind Anfang 2006 zu erwarten.
Andrea Dehn-Hindenberg,
Diplom-Sozialpädagogin
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
51
BILDUNG
100 Jahre Viktor Frankl –
Begründer der Logotherapie
ISAAC-Tagung in Dortmund:
Großes Interesse an den LogopädInnen
Am 24. September 2005 fand die 8. nationale Tagung der ISAAC-Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation in Dortmund statt.
ISAAC ist der Fachverband der Fachleute,
die in pädagogischen oder therapeutischen
Kontexten Menschen aller Altersstufen, die
über keine oder nur wenig Lautsprache
verfügen, begegnen und mit diesen alternative Kommunikationsformen wie Gebärden, Pictogramme usw. benutzen.
Sowohl der Veranstalter der Tagung, der
Bundesvorstand von ISAAC (International
Society for Augmentative and Alternative
Communication), als auch viele TeilnehmerInnen der Tagung zeigten sich sehr erfreut
darüber, dass der dbl erstmalig mit einem
Stand im Ausstellerbereich vertreten war.
Dr. Ursula Braun, Ursi Kristen, Barbara
Wimmer, Prof. Dr. Jens Bönisch und andere namhafte Vertreter von ISAAC-Deutschland brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Thema Unterstützte Kommunikation in Zukunft auch bei den LogopädInnen positiver betrachtet und bewertet wird. Dieser Wunsch wurde auch von
52
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
den teilnehmenden LogopädInnen geteilt.
In einigen Gesprächen am Stand wurde
kritisch bemerkt, dass sich LogopädInnen
dem Thema Unterstützte Kommunikation
gegenüber eher skeptisch äußerten. Um
so positiver ist zu bewerten, dass mit Daniela Päßler und Luise Springer zwei dbl-Mitglieder mit Vorträgen im Veranstaltungsteil
der Tagung vertreten waren.
So kann die Teilnahme des dbl an der
ISAAC-Tagung als weiterer Schritt hin zu
einer inhaltlichen Kooperation im Bereich
der Unterstützten Kommunikation gesehen werden.
Cornelia Deckenbach
www.isaac.de
www.lehrgang-unterstuetzte-kommunikation.de
Im Rahmen der dbl-Seminare finden am 5. November
2005 (Einführung) und 26. November (Praktische
Durchführung) Fortbildungen in Unterstützter Kommunikation statt. Referentin ist Daniela Päßler. 2006
wird der dbl voraussichtlich erneut eine Fortbildung in
Unterstützter Kommunikation anbieten.
Laien verwechseln die Logotherapie vielfach mit Logopädie. Bei der Logotherapie
handelt es sich um eine psychologische
Gesprächstherapie, die der Wiener Mediziner Viktor E. Frankl (1905-1997) aus der
Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers entwickelt hat. 1926 verwendete Frankl erstmals
den Begriff „Logotherapie“. Ihr Schwerpunkt ist es, die eigene Situation so zu analysieren, dass man Ja zur eigenen Existenz
sagen kann, um dann Kraft für die künftige Lebensbewältigung schöpfen zu können („Existenzanalyse“). 1930 organisierte
Frankl in Wien, wo die Selbstmordrate von
Schülern sehr hoch war, nach der Zeugnisausgabe flächendeckend Hilfsgespräche
für gefährdete Schüler und konnte damit
die Selbstmordrate auf Null senken. In verschiedenen deutschen Städten arbeiten im
Sinne der Deutschen Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (DGLE) entsprechende Hilfe anbietende Institute.
Gregor Heinrichs
www.logotherapie-gesellschaft.de
BILDUNG
Termine
5./6. November
Hamburg
Stimm-Symposium
Neben den Mitgliedern der interdisziplinären Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
bestreiten namhafte Experten und Künstler das breitgefächerte Programm zum
PD Dr. med. Götz Schade
Thema „Die professionelle Sprech- und
Poliklinik für Hör-, StimmSingstimme”. Es reicht von den endosund Sprachheilkunde, UKE
kopischen Möglichkeiten der StimmdiaTel. 0 40.42803-9340
gnostik bis zu praktischen Übungen im
Fax 0 40.42803-6814
[email protected] Pop-Gesang.
19. November
Hildesheim
Studiengang für Ergotherapie, Logopädie und
Physiotherapie
Fachhochschule Hildesheim
„Stichwort Tagung“
Goschentor 1
31134 Hildesheim
Tel. 0 51 21.8 81-5 93
Fax 0 51 21.8 81-5 91
www.hawk-hhg.de/
multiforum
Evidenzbasierte Praxis –
therapeutische Leitlinien
In diesem Jahr beschäftigt sich das „Multiprofessionelle Forum @Hildesheim“ mit
den Grundlagen evidenzbasierter Praxis
therapeutischen Handelns und den Möglichkeiten der Entwicklung von therapeutischen Leitlinien. Mit PD Dr. Ina Kopp von
der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften
(AWMF) konnten die Veranstalter eine
Spezialistin für die Leitlinienentwicklung
als Referentin gewinnen.
25./26. November
Aachen
Programm:
Tagungssekretariat
Frau Hentschel
Tel. 02 41.80 88-4 26
Fax 02 41.80 82-5 98
[email protected]
www.neurolinguistik.
ukaachen.de
(Aktuelle Hinweise)
Aachener Kolloquium
Die Diplomanden des interfakultativen Diplomstudiengangs Lehr- und Forschungslogopädie stellen Arbeiten aus den Bereichen neurogene Sprach-, Sprech- und
Schluckstörungen sowie kindliche Sprachund Sprechentwicklungsstörungen vor.
Gastvorträge von Dr. Patricia Sandrieser
über „Kriterien für eine direkte Therapie
mit stotternden Kindern“ und von Gabriela Barthel (MSc) über „Kontroversen und
empirische Befunde zur Aphasietherapie”
leiten die Kolloquiumstage ein.
Symposium des dbs
20./21. Januar
Potsdam
„Aphasietherapie zeigt Wirkung”, lautet das Thema des VII. wissenschaftlichen
Symposiums des dbs. Es stellt die Evaluation der Aphasietherapie in den Mittelpunkt und wendet sich vorrangig an klinisch tätige SprachtherapeutInnen. Zu
den acht ReferentInnen aus Forschung
und Praxis gehören Prof. Dr. Ria De Bleser (Potsdam), Dr. Annette Baumgartner
(Hamburg), Dr. Barbara Giel (Moers) und
Beate Hechtle (Würzburg).
Deutscher Bundesverband
der akademischen Sprachtherapeuten (dbs)
Tel. 0 28 41.98 89 19
www.dbs-ev.de
Neuerscheinungen im Herbst - DVD organische Stimmstörungen - Aussprache gezielt üben
Der Atlas organischer Stimmstörungen ist eine unerlässliche multimediale Ergänzung
zum Lehrbuch. Die systematisch aufbereitete elektronische Datenbank vermittelt einen
umfassenden Überblick über die Vielfalt der organischen Stimmstörungen. Anhand zahlreicher klinischer Beispiele mit Anamnese, prä- und postoperativen stroboskopischen
Video- und Audioaufnahmen, akustischer Analyse (Spektrographie), Untersuchungsbefunden, Diagnose und therapeutischen Maßnahmen werden verschiedene Krankheitsbilder ausführlich dargestellt.
Die behandelten Fälle umfassen solche Stimmpathologien wie z.B. Reinke-Ödem,
Stimmlippenpolypen, Kontaktgranulom, Sulcus glottidis, Vokalisatrophie, Retentionszyste, Larynxpapillomatose und viele andere. Sowohl für die logopädische Aus- und
Weiterbildung als auch für den Einsatz in der Praxis stellt das DVD-Werk eine wichtige
Lehr-, Lern- und Orientierungshilfe zur differentialdiagnostischen Abgrenzung der unterschiedlichsten Krankheitsbilder dar.
LingCom GmbH
Sprachtechnologie
Stimmfeldmessung
Patienten-Recorder
Nawka, Tadeus / Kayser, Dagmar:
Atlas organischer Stimmstörungen,
(WEVOS) ISBN 3-937547-67-3; 249,- €;
DVD; Software, Datenbank, Videos, Windows 2000 u. XP
Aussprachetraining
objektive
Stimmuntersuchung
Ideal für die Arbeit in der logopädischen
Therapie und als Hausaufgabe. Der
Video Aussprachetrainer home Deutsch
(VAT) auf CD bietet Standard- und auf die
Bedürfnisse des Patienten zugeschnittene
Artikulationsübungen, die sprechmotorische
Fertigkeiten schulen. Gewinnbringende Anwendung findet der VAT bei Störungen der Lautbildungsmuster und des Sprechbewegungsablaufs
aller Art: bei Dyslalie in der Phase der Lautstabilisierung, bei dysarthrischen, sprechapraktischen, aphasischen und gehörgeschädigten Patienten zur Verbesserung der zeitlichen Reihenfolge und Auswahl der Sprechbewegungen. Die
eigene Lautbildung kann mit der korrekten Aussprache einer Mustersprecherin (420 Videoaufnahmen) und modernster Spracherkennung verglichen werden, die eine Feedbackfunktion bis
auf Lautebene ermöglicht.
VAT auch als lingWAVES Modul verfügbar.
Video Aussprachetrainer home - Deutsch mit Spracherkennung, (WEVOS) ISBN 3-937547-62-2; 140,- €;
CD-ROM; Windows 2000, XP
Jetzt für Fortbildung „Stimmfeldmessung“ anmelden: www.wevos.de
Forum Logopädie
Sprachschulung und
-therapie
Heiserkeitsmessung
EchtzeitSprachbiofeedback
Ihr Fachhändler
V
WE OS
Daimlerstr. 28
D-91301 Forchheim,
Tel.: 09191 /9 77 88 40
Fax: 09191 / 9 77 88 44
www.wevos.de,
[email protected]
Heft 6 (19) November 2005
53
MEDIEN
MEDIEN UND
UND MATERIALIEN
MATERIALIEN
Software und Spiele
CESAR Rechnen 1
Zur Förderung mathematischer
Grundfähigkeiten bis 2. Klasse
16 multimediale Lernspiele
auf CD-ROM, 99,- €
Heidelberg: CES Verlag 2004
www.ces-verlag.de
CESAR Rechnen 1 ist ein Lernprogramm,
bei dem auf motivierende spielerische Art die
Ausein andersetzung mit mathematischen
Grundlagen gefördert wird. Die Lernspiele sind
in drei Bereiche – Wahrnehmung, Rechnen und
Sachaufgaben – aufgeteilt, die als aufeinander
aufbauende Elemente verstanden werden.
Im Bereich der Wahrnehmungsspiele steht die
Förderung basaler Fähigkeiten im Vordergrund.
Sie sind für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren
von den Autoren konzipiert. Meines Erachtens
können auch durchaus Schüler bis zur 6. Klasse
und bei Dyskalkulie sogar noch ältere Kinder
daran mit Spaß lernen.
Es gibt in dieser Gruppe sieben Spiele. In
„Konstrukteur“ und „Baumeister“ z.B. stehen
Figur-Grund-Wahrnehmung und Wahrnehmungskonstanz im Vordergrund. Es geht um
die Auseinandersetzung mit geometrischen
Formen. Sehr gut gefallen hat mir hier z.B. das
„Schnappschuss“-Spiel zur visuellen Differenzierung und räumlichen Orientierung. Hier muss
das Kind mit einem Blick durch den Sucher eines
Fotoapparates genau den richtigen Ausschnitt
„Eine Software, die
Lust auf Lernen machen“
aus einem großen Bild finden. Weiterhin gibt
es „Zahlenpuzzles“ zur Förderung der RaumLage-Orientierung, die teilweise recht schwierig
sind. In „Malen nach Hören“ wird beim Malen
nach gesprochenen Anweisungen auch die
auditive Merkfähigkeit und die visuomotorische
Koordination angeregt. In „Supersteine“ werden
Mengenbegriff und Raum-Lage-Beziehungen
angesprochen. Im Spiel „Drunter und Drüber“ müssen Orientierungs-, Richtungs- und
Vergleichswörter identifiziert und zugeordnet
werden – ein Spiel, das auch für sprachauffällige,
besonders dysgrammatisch sprechende Kinder
geeignet ist. Insgesamt werden besonders in
dieser Wahrnehmungsspielgruppe Konzentration
und Aufmerksamkeit gefördert; sie ist dadurch
nicht nur zu Förderung rechenschwacher Kinder
geeignet.
In der Gruppe „Rechnen“ werden pränumerische
Leistungen der Kinder gefördert. Im „Kartenspiel“ werden Zahlbegriffe, Zähl- und Abzählfähigkeiten sowie erste Vorstellungen der Null sehr
motivierend unterstützt. Die Spiele umfassen
Anforderungen der Seriation, Klassifikation, Invarianz und Reversibilität und sind dabei durch die
sehr ansprechenden Grafiken und Animationen
immer wieder motivierend und abwechslungsreich. Im dritten und kürzesten Bereich, den
54
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Sachaufgaben, sollen Kinder spielerisch an komplexe Anforderungen – Sachverhalte analysieren
und verbale Elemente und Strukturen von Texten
erkennen etc. – herangeführt werden.
Das gesamte Programm ist benutzerfreundlich,
für Kinder gut zu handhaben. Zusätzlich zu den
Spielen gibt es eine große Auswahl an Optionen,
um die individuelle Förderung der Kinder zu
unterstützen: So sind z.B. Schwierigkeiten individuell einstellbar, Fortschritte können an Tabellen
sichtbar gemacht werden etc. Für eine effektive
Förderung ist trotzdem sicherlich die Begleitung
und Unterstützung durch TherapeutIn, Eltern
oder Lehrer wichtig.
Besonders gut hat mir gefallen, dass, im Gegensatz zu vielen anderen Lernprogrammen,
der Bereich Wahrnehmung einbezogen ist und
die Autoren dem Zusammenspiel von Grob- und
Feinmotorik, Wahrnehmung, Denken und Sprechen als Anteil an der Entwicklung mathematischen Denkens Rechnung tragen.
Insgesamt ist dies meines Erachtens eine Software,
die in der Lernförderung sowohl rechenschwacher
als auch konzentrations- und aufmerksamkeitsreduzierter Kinder eingesetzt werden kann und
durch die sehr ansprechenden Grafiken Lust auf
Lernen macht.
Angelika Jacobsen, Berlin
TwinFit
Spiele rund um Wortpaare
(TwinFit Elementa, TwinFit
Causa, TwinFit Instrumenta)
Uwe Enders
Je 48 Spielkarten, 2 Spieler ab
4 Jahren, pro Set 16,90 €
Köln: Prolog 2005
www.prolog-shop.de
Bei TwinFit handelt es sich um ein Kartenspiel,
das zur Förderung semantischer Relationen eingesetzt werden kann. Es geht um die Bildung
von Begriffspaaren. Die Zuordnung zueinander
erfolgt aufgrund semantisch-lexikalischer oder
auch handlungsbezogener Zusammenhänge.
Der Spielablauf entspricht dem des klassischen
Memorys.
Bei TwinFit Elementa ist die Teil-Ganzes-Relation
entscheidend: Die Flosse gehört zum Fisch, die
Zeiger zur Uhr. Bei TwinFit Causa geht es um
kausale Zusammenhänge. Weil ein brennendes
Streichholz fallen gelassen wird, kommt es
zum Waldbrand; weil sich ein Schmetterling
auf die Nase setzt, kommt es zum Niesanfall;
das Mädchen freut sich, weil es ein Geschenk
bekommen hat.
Bei TwinFit Instrumenta stehen Mittel-ZweckRelationen im Mittelpunkt. Die Spieler müssen
entscheiden, welches Objekt zu welchem Zweck
instrumentalisiert werden kann: Die Angel wird
zum Fischefangen, das Taschentuch zum Naseputzen benutzt.
Als Zielgruppe werden Kinder im Alltag und in der
Sprachtherapie, Aphasiker und alle, die Hirnleistungstraining betreiben wollen, angegeben.
Das Bildmaterial – es handelt sich um farbige
Zeichnungen – ist ansprechend gestaltet. In
der Praxis hat sich erwiesen, dass es durchaus
für Gedächtnisübungen im geriatrischen Bereich geeignet ist und auch für Aphasiker gut
eingesetzt werden kann. Insgesamt muss das
Material erarbeitet werden und kann dann zur
Stabilisierung der erarbeiteten semantischen
Relationen eingesetzt werden. Besonders die
kausalen Zusammenhänge orientieren sich nicht
immer am kindlichen Erfahrungsschatz.
Ist das Material den Kindern bekannt, kann
es mit einiger Fantasie auch abweichend vom
eintönigen Memory gut eingesetzt werden
(Satzbau, Nutzung von Verben). Der Preis pro
Spiel erscheint mir relativ teuer.
Denise Lüdemann, Aachen
Kinder lernen mit allen
Sinnen
Wahrnehmung im Alltag fördern
Rita Steininger
199 S., 13,- €
Stuttgart: Klett-Cotta 2005
ISBN 3-608-93755-2
In der Verlagsreihe „Kindern fordern uns heraus“ erschien nach „Wie Kinder richtig sprechen
lernen. Sprachförderung – ein Wegweiser für
Eltern“ das zweite Buch von Rita Steininger, das
sich ebenfalls besonders an Eltern und Erzieher
wendet.
In diesem übersichtlich aufgebauten und leicht
zu lesenden Ratgeber gibt die Autorin einen informativen Überblick über den „Sinn der Sinne“,
ihre Entwicklung und über mögliche Störungen
der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche.
Ansprechend und sehr verständlich beschreibt
sie mögliche Fehlentwicklungen und regt die
Leser an, einmal die gewohnte Perspektive zu
wechseln, um am eigenen Leib zu erfahren,
welche zum Teil erheblichen Einschränkungen
und Unsicherheiten wahrnehmungsgestörte
Kinder tagtäglich erleben. Zur Unterstützung
und Förderung der Wahrnehmung gibt die
Autorin zahlreiche und einfach umzusetzende
Spielvorschläge.
Dass sich Rita Steininger nicht nur theoretisch
mit diesem Thema beschäftigt, ist aus den vielen
praktischen Ideen und Vorschlägen zu erkennen.
Zudem wirbt sie für Verständnis dieser gar nicht
„unerzogenen“ Kinder und ermutigt Eltern,
den oft strapaziösen Alltag mit ihren Sprösslingen zu bewältigen. Ohne großen technischen
und finanziellen Aufwand sind viele sinnvolle
Fördermöglichkeiten im familiären, häuslichen
Rahmen gegeben.
Die verständliche Beschreibung des Problems
Wahrnehmungsstörungen und die zahlreichen
Spielvorschläge können in der therapeutischen
Elternberatung und zur Auffrischung des eigenen
Spielschatzes hilfreich sein.
Annette Schneider, Berlin
MEDIEN UND MATERIALIEN
Bücher
Therapie bei
Gaumensegelstörungen
Claudia Klunker,
Astrid Rätzer
106 S., 19,95 €
Idstein: Schulz-Kirchner 2005
ISBN 3-8248-0449-2
Respekt gebührt jenen, die sich mit neuen
Themen beschäftigen, und den Verlagen, die den
Mut haben, dazu auch etwas zu veröffentlichen.
Bei Dysarthrien, Dysphagien oder im Rahmen
von Nasalitätsstörungen sind immer wieder
(nicht selten hartnäckige) Veluminsuffizienzen
zu beobachten, die damit nicht gerade zum beliebtesten Therapiegegenstand zählen. So gelingt
es den beiden jungen Logopädinnen Claudia
Klunker und Astrid Rätzer, mit der Thematik des
vorliegenden Bandes eine Lücke zu schließen. Die
Grundlage dieses Buches bildet eine Facharbeit,
die sie während ihrer Logopädie-Ausbildung
geschrieben haben.
Auf 106 Seiten sollen TherapeutInnen in die
Theorie und vor allen in die Behandlungspraxis
dieser Störung eingeführt werden. In den ersten
beiden Abschnitten geht es um die Anatomie
und die Physiologie des Velums. Es folgen die
Bereiche Pathophysiologie und Diagnostik, wobei
ein eigener Befundungsbogen vorgestellt wird.
Diese acht Seiten umfassenden theoretischen
Grundlagen werden vom therapeutischen Part
ergänzt, der mit etwa 80 Seiten den Schwerpunkt darstellt.
Die hier aufgeführten Übungen beinhalten
großformatige Silben-, Wort-, Satz-, Vers- und
Textsammlungen als Kopiervorlagen, die nach
bestimmten phonetischen Merkmalen (zumeist
Plosive bzw. Nasallaute im An-, In- und Auslaut
oder Konsonantenhäufung) zusammengestellt
sind.
„Angesichts der komplexen Thematik
durchaus noch ausbaufähig“
Die für das Buch gewählte Spiralbindung sowie
die große Schrift der Übungsitems in Verbindung mit dem übersichtlichen DIN-A4-Format
begünstigen die praktische Anwendung in der
Therapie. Am Schluss dieses umfangreichen Parts
findet sich ein Überblick über prothetische und
operative Behandlungsansätze. Ein Verzeichnis
lateinischer Buchstaben sowie ein Abbildungsund Literaturverzeichnis runden das Werk ab.
Die auf der einen Seite sehr kompakte Darstellung der Grundlagen erscheint auf den zweiten
Blick vielleicht doch etwas zu kompakt. Wenn
sich ein Werk ausschließlich mit dem Gaumensegel beschäftigt, aber keinen einzigen Muskel der
Heber oder Senker mit Ansatz und Ursprung zur
Darstellung bringt, wird ein wichtiger therapeutischer Ansatz verschenkt, um mittels funktioneller
Anatomie eine Brücke zur Behandlungspraxis
zu schlagen.
Der Übungsteil ist umfangreich und detailliert
mit einer Vielzahl von Übungsitems dargestellt.
Bei den passiven Übungen stellt sich jedoch die
Frage, ob es tatsächlich der üblichen Behandlungspraxis der beiden Autorinnen entspricht,
zur Aktivierung der Motorik den Würgreflex zu
stimulieren.
Auch einer komplexen und multifaktoriellen
Problematik wie der intraoralen Hypersensibilität durch rein (mechanisches) Ausstreichen zu
begegnen, lässt manchen Praktiker zu Recht
stutzen. Dies erscheint doch recht oberflächlich,
zumal es hier keine isolierte Betroffenheit des
Velums gibt. Ebenso wird man die funktionellen
Zusammenhänge zwischen der Velumaktivität
und dem Pharynx bzw. der Zunge vermissen;
schließlich geht es um den velo-pharyngealen
bzw. den velo-lingualen Kontakt.
Das Buch bietet gewiss zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten sowie ausgewählte Übungsitems
für Berufseinsteiger. Angesichts der komplexen
Thematik der Veluminsuffizienz erscheint es trotz
der 106 Seiten noch recht dünn und durchaus
noch ausbaufähig.
Norbert Niers, Meppen/Ems
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
55
MEDIEN UND MATERIALIEN
Rezensionsangebote
Reinhard Dümler, Margit Jäcklein: „Ich
sag doch Lollmops!“ – Kindern mit
Aussprachestörungen helfen. 160 S.,
15,95 €. München: Kösel 2005
Eva Loschky: Gut klingen – gut ankommen. Effektives Stimmtraining mit
der Loschky-Methode. 152 S., 15,95 €.
München: Kösel 2005
Claudia Büttner, Ralf Quindel: Gesprächsführung und Beratung. Sicherheit und
Kompetenz im Therapiegespräch. 220 S.,
29,95 €. Heidelberg: Springer 2005
Katja Subollok u.a. (Hrsg.): Sprachtherapie: Fröhliche Wissenschaft oder blinde Praxis? Ausbildung akademischer
Sprachtherapeutinnen in Dortmund. 260
S., 17,50 €. Oberhausen: Athena 2005
Helga Schloffer u.a.: Aktiv & fit von
Kopf bis Fuß. Ganzheitliches Gedächtnistraining für Senioren. Heft 1 (Mai
2005). 120 S., 31,80 € (im Abo 24,80 €).
München: Olzog 2005
Katrin Otto, Barbara Wimmer: Unterstützte Kommunikation. Ein Ratgeber
für Eltern, Angehörige sowie Therapeuten und Pädagogen. 68 S., 7,80 €.
Idstein: Schulz-Kirchner 2005
Susanne Diller: Unser Kind ist hörgeschädigt. Ca. 240 S., 14,90 €. München: Reinhardt 2005
Luise Behringer, Renate Höfer: Wie
Kooperation in der Frühförderung
gelingt (Beiträge zur Frühförderung Interdisziplinär 13). 136 S., 19,90 €. München: Reinhardt 2005
Walter Huber, Klaus Poeck, Luise Springer: Klinik und Rehabilitation der
Aphasie. Eine Einführung für Patienten,
Angehörige und Therapeuten. Ca. 100
S., 29,95 €. Stuttgart: Thieme 2005
Carola Hofmann: Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb.
Ca. 152 S., 29,95 €. Stuttgart: Thieme
2005
Alexander Gross: Die rechtssichere
Anwendung der Heilmittelrichtlinien.
Erfolgreiche Praxisfürung durch bewährte
Selbstzahlerkonzepte. Ringordner (mit Ergänzungslieferungen). 78,- €. Merching:
Forum Verlag Herkert 2005
Diese Neuerscheinungen können als kostenlose Besprechungsexemplare schriftlich angefordert werden bei:
Christine Lücking, Lagesche Str. 22,
32756 Detmold, Fax 0 52 31.3 80 87,
[email protected]
Sie verpflichten zur Rezension innerhalb
von drei Monaten. Da jeweils nur ein
Exemplar zur Verfügung steht, können
nicht alle Anfragen beantwortet werden.
Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
56
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Bücher
Praxisbuch Spracherwerb
Sprachförderung im
Kindergarten, 1. Sprachjahr
Roger Loos
117 S., 19,80 €
München: Don Bosco 2004
ISBN 3-7689-1419-3
www.dbv.donbosco.de
Praxisbuch Spracherwerb
Sprachförderung im
Kindergarten, 2. Sprachjahr
Roger Loos,
Petra Grannemann
150 S., 19,80 €
München: Don Bosco 2005
ISBN 3-7689-1445-2
www.dbv.donbosco.de
Die beiden Bände richten sich in erster Linie
an ErzieherInnen. Sie dienen der Anleitung,
Kindern mit fremder Erstsprache in der Gruppe
systematisch Grundkenntnisse der deutschen
Sprache zu vermitteln, nicht schulisch, sondern
im Sinne eines natürlichen Zweitspracherwerbs
im Kindergarten.
Die Bände gliedern sich grob in zwei Teile: eine
Einführung, die knapp theoretisches Grundwissen über Zweitspracherwerb, Sprachmodell und
Umgang mit Muttersprache/Elternarbeit vermittelt; einen Praxisteil bestehend aus Grundwortschatzgruppen, zu denen Spiele, Tätigkeiten,
Lieder und Reime als Vermittlungsmedium vorgeschlagen werden, die nicht nur den Wortschatz,
sondern auch das Verstehen und die Bereiche
Satzbau/Morphologie erweitern.
Der Theorieteil ist klar und verständlich geschrieben; erleichtert wird das Verständnis
durch anschauliche Gliederung, Tabellen und
Kopiervorlagen zu Beobachtungen und Gruppenstundenplanungen.
Zu Beginn des Praxisteils steht eine Übersicht über
die jeweiligen „Wortschätzchen“, die erarbeitet
werden sollen. Dem folgen zu jedem Wortschatzblock jeweils Spiele/Tätigkeiten und Reime/Lieder.
Am Ende der sechs Wortschatzkapitel finden
sich dazugehörige Memory-Bildkarten als Kopiervorlage.
Wenngleich die beiden Bücher sich in erster
Linie an ErzieherInnen richten, so finden auch
LogopädInnen etliche neue Ideen zur Vermittlung und Festigung von Begriffen. Hinzu kommt
der systematische Wortschatzaufbau, der nicht
nur auf Tiere, Möbel oder Obst zurückgreift,
sondern „kindergartenalltagsnahe“ Konzepte
aufgreift. Außerdem ist erfreulich, dass der
Wortschatz neben Nomen viele Verben und
Adjektive umfasst.
Bedauerlich sind die eher knapp gehaltenen Literaturverweise (aber es ist ja auch ein Praxisbuch)
und die Wiederholungen aus dem 1. Band des
Theorieteils im 2. Band. Hingegen erfreulich ist
das alphabetische Wortverzeichnis im 2. Band.
Der Einsatz beider Bände in der logopädischen
Arbeit setzt Wissen im Bereich Semantik/Lexikon
voraus. Die praktischen Ideen lassen sich dann
aber gut in unsere Arbeit integrieren und erlauben ein systematisches Vorgehen bei der Arbeit
im Bereich Wortschatzerweiterung, insbesondere
bei hörgeschädigten Kindern und nicht nur für
Kinder mit Problemen im Zweitspracherwerb.
Für LogopädInnen, denen auch schon einmal die
Ideen zu Wortfeldern ausgehen oder die Systematik abhanden kommt, eine Empfehlung.
Lidwin Spee, Köln
Vom Zeichen zur Schrift
Begegnungen mit Schreiben
und Lesen im Kindergarten
Petra Zinke
96 S., 19,90 €
Weinheim: Beltz 2005
ISBN: 3-407-56278-0
www.beltz.de
Dieses praxisnahe Buch ist eine Fundgrube
für ErzieherInnen in Kindergärten. Mit vielen
Fotos und Hinweisen wird das Erleben von
Schrift im Kindergarten ausdrücklich geschildert.
Das Werkstattbuch lässt sich leicht lesen und ist
sehr übersichtlich gestaltet. Auf Fachbegriffe
wird eher verzichtet. Gleich zu Beginn nennen
die Herausgeber das Anliegen: „Den Weg von
Symbolen zu Zeichen und von Bildern zu Texten
auf eine neue Weise abzubilden“.
„Den Weg von Symbolen zu
Zeichen und von Bildern zu Texten auf
eine neue Weise abzubilden“.
Es wird aufgezeigt, wie jedes Kind (ab ca. 2
Jahren) seinen Weg zur Schrift finden kann. Das
Lernen wird als wesentlicher Faktor beschrieben
und die pädagogischen Handlungen der Erzieherin werden veranschaulicht. Das dazu benötigte
Atelier wird sehr detailliert mit Materialangabe
beschrieben, z.B. japanische Pinsel oder weiße
und bunte Gänsefedern. Ob dies nicht den
normalen Budgetrahmen eines Kindergartens
übersteigt, kann ich nicht beurteilen.
In verschiedenen kurzen Kapiteln wird die
Auseinandersetzung mit der Schrift ausführlich
dargestellt und an Hand von Beispielen der Kinder verdeutlicht. Am Ende folgt eine Checkliste
für jeden Kindergarten im Hinblick auf seine
„Schreibfreundlichkeit“ sowie eine Zusammenfassung mit Bezug zum Schriftspracherwerbsmodell von Günther.
Immer wieder werden die so genannten KLAXKindergärten oder KLAX-Schulen erwähnt, deren
Erklärung man aber erst durch Zufall am Ende
des Buches findet.
Das Buch wird seinem Anspruch gerecht, und
LogopädInnen können es ErzieherInnen in Kindergärten weiterempfehlen.
Dorothée Berger, Koblenz
Mehr über KLAX: www.klax-online.de
MEDIEN UND MATERIALIEN
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Highlights
Forum Logopädie
Einführung in die
Aphasiologie
Klinik und Rahabilitation der
Aphasie
Tesak
Eine Einführung für Patienten,
Angehörige und Therapeuten
Huber/Poeck/Springer
2., vollst. überarb. und akt. A. 2005.
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2005. Ca. 124 S., ca. 21 Abb., kart.
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Phonologische Bewusstheit
und Schriftspracherwerb
Die Rehabilitation von Aphasie- Patienten
erfordert die Zusammenarbeit vieler
Fachdisziplinen. Auch Angehörige und
Betroffene werden heute in Planungsund Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Den Autoren ist es gelungen, einen
interdisziplinären Leitfaden zur
Rehabilitation aphasischer Patienten
vorzulegen, der Fachwissen aus Neurologie, Neurolinguistik und Logopädie
verbindet.
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Leicht lesbar und übersichtlich enthält
dieser Ratgeber
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für die Bereiche Phonetik/Phonologie, Wortarten, Verbflexion,
Satzarten, Phrasenstrukturen
einschließlich Analysebögen,
Handanweisung für Durchführung
und Interpretation
95% aller Kinder mit LeseRechtschreib-Schwäche haben
Probleme im Bereich der phonologischen Sprachverarbeitung.
Doch phonologische Bewusstheit
ist trainierbar – besonders effektiv
ist das Training, wenn ein direkter
Bezug zur Schriftsprache hergestellt
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• Berichte über den neuesten
Forschungsstand
• zu biologischen Grundlagen der
Sprache
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Sprachzentrums
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Screeningverfahren zur Analyse
von Spontansprache (ASAS)
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ASAS
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Befundmaske, Musterbefund,
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Forum Logopädie stellt Diagnostikinstrumente und Therapiemethoden vor, die speziell für den logopädisch- sprachtherapeutischen
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Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
57
MEDIEN UND MATERIALIEN
Zeitschriften
Mußmann, J.: Theoriy of Mind – Die
psychologische Kategorie sprachheilpädagogischer Diagnostik und Therapie,
S. 180-186
Codoni, S.: Die Sinne im Dienste von
Sprache und Stimme, S. 187-190
Warnke, F. & Reuss, O.: Low-Level-Training für Erwachsene, S. 191
Kiese-Himmel, C.: Taktil-Kinästhetik
– Eine funktionale Grundlage der
Sprachentwicklung? S. 202-211
Elsevier, PF 10537, 07705 Jena,
www.logos-interdisziplinaer.de
Sprachheilarbeit
4/05
Buchter, S.: Kann man die Vergessenden
vergessen? Möglichkeiten der Sprachförderung bei Altersdemenz, S. 170-175
Faber, G.: Die Arbeit mit visualisierten
Lösungsalgorithmen und verbalen
Selbstinstruktionen in der Rechtschreibförderung, S. 176-181
Grohnfeldt, M.: Sprachheilpädagogik am
Scheideweg, S. 182-186
de Langen-Müller, U.: Von der Ankunft
des Leib-Seele-Problems in der Sprachtherapie, S. 187-191
Verlag modernes lernen, Hohe Str. 39, 44139
Dortmund, www.verlag-modernes-lernen.de
logoTHEMA
2/05
Hickmann, S.: Einblick in die Arbeit mit
Cochlea implantierten Patienten am
AKH Wien, S. 2-5
Lautischer-Grubauer, M.: Erfahrungen mit
CI-Patienten im AKH Wien, S. 6-10
Ranner, M.: Life-Tool – Neue Technologien für Menschen mit Behinderung,
S. 11-15
Gföhler, S.: Neurogene Dysphagie –
Einblick in die Therapie anhand einer
Fallbeispieles, S. 22-23
Rother, A.: Landau-Kleffner-Syndrom
– zur aphasieschen Symptomatik,
S. 24-27
Dreher, H.: Kybernetische Methode
– eine sinnvolle Erweiterung logopädischer Behandlung mit Blick auf das
schulische Anforderungsprofil, S. 28-29
Widhalm, B.: Logopädische Stimmtherapie in der Gruppe – Aspekte einer
Studie, S. 30-34
BV Diplomierte LogopädInnen Österreich,
Wiener Str. 165, A-4020 Linz, www.dla.at
L.O.G.O.S. Interdisziplinär
3/05
Annunciato, N.: Sensomotorik als Grundlage von Stimme und Sprache, S. 164169
Dieter, S.; Walter, M. & Brisch, K.H.:
Sprache und Bindungsentwicklung im
frühen Kindesalter, S. 170-179
58
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Logopedie en Foniatrie
Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46,
80639 München, www.reinhardt-verlag.de
Neurologoie & Rehabilitation 2/05
9/05
Breevaart, A.: Selectief mutisme – een
succesvolle logopedische behandeling,
S. 264-270
Kingma-Thijssen, J.: Gehoorverlies bij
mensen met een (visuele- en) verstandelijke beperking, S. 272-278
Niederl. Verein für Logopädie und Phoniatrie,
PF 75, 3440 AB Woerden, www.nvlf.nl
Folia Phoniatrica et Logop.
Beispiel der Entwicklungsppsychologischen Beratung, S. 115-123
Kißgen, R. & Suess, G.J.: Bindungstheoretisch fundierte Intervention in HochRisiko-Familien: Das STEETM-Programm,
S. 124-133
Unzner, L.: Bindung als handlungsleitendes Konzept in der Frühförderung,
S. 134-141
4/05
Gibbon, F.; Smeaton-Ewins & Crampin, L.:
Tongue-Palate Contact during Selected
Vowels in Children with Cleft Palate,
S. 181-192
Dayalu, V. N.; Kalinowski, J. & Stuart, A.:
Stuttering Frequency on Meaningful
and Nonmeaningful Words in Adults
Who Stutter, S. 193-201
Schade, G.; Kirchhoff, T. & Hess, M.: Geschwindigkeitsmessung der Stimmlippenbewegung, S. 202-215
Prosek, R.A. & Koch, M.B.: Vocal Tract
Area Funktions to Assist in Determining
Voiced Epochs in Esophageal Speech,
223-228
S. Karger, P.O. Box, CH-4009 Basel,
www.karger.com
Ergotherapie & Rehabilitation 8/05
Reinisch, S.: Aggression und mangelnde
Kooperation im Kindesalter, S. 6-13
Schulz-Kirchner Verlag, Mollweg 2, 65510
Idstein, www.schulz-kirchner.de
Schellhorn, A.; Pössl, J.; Kursawe, U. &
Goldenberg, G.: Therapeutische Supervision während der beruflichen Wiedereingliederung nach erworbener Hirnschädigung, S. 57-64
Neurologie & Rehabilitation
3/05
Green, P; Gervais, R. & Merten, Th.: Das
Memory Complaints Inventory (MCI):
Gedächtnisstörungen, Beschwerdenschilderung und Leistungsmotivation,
S. 139
Hippocampus Verlag, PF 1368, 53583 Bad
Honnef, www.hippocampus.de
Kinder- und Jugendarzt
8/05
Petermann, F. & Renziehausen, A.: Neuropsychologisches Entwicklungs-Screening für die beiden ersten Lebensjahre,
S. 530-535
Hansisches Verlagskontor, Mengstr. 16, 23547
Lübeck, www.kinderaerzte-im-Netz.de
Theraplay
3/05
Giskes, H.: „So etwas machen Sie mit
einer Elfjährigen!" – Theraplay mit
einer Hochbegabten, S. 4
Von Freyberg, Th. & Wolff, A.: Dalina, ein
psycholanalytischer Fallbericht, S. 8.
West, Ch.: Theraplay mit Jugendlichen,
S. 13
Prober, P.: Perfektionistische und frühreife Kinder, S. 16
Hötzel, M.: Spielen – was ist das eigentlich? S. 17
Theraplay Press Ulrike Franke, Mozartstr. 1,
68723 Oftersheim, www.theraplay.de
Frühförderung interdisziplinär 3/05
McKinsey Crittenden, P.: Der CARE-Index
als Hilfsmittel für Früherkennung, Intervention und Forschung, S. 99-106
Grasmann, D.; Libal, E.; Goldbeck, L.;
Fegert, J. & Ziegenhain, U.: Bindungs-orientierte Diagnose von Säuglingen in
der Arbeit mit Pflegekindern und ihren
Familien, S. 107-114
Fries, M.; Behringer, L. & Ziegenhain, U.:
Beziehungs- und bindungsorientierte
Intervention in der Frühförderung am
Dr. med. Mabuse
7-8/05
Rühmkorf, D.: Integrierte Versorgung
– Was se soll und was sie kann, S. 30-33
Dr. med. Mabuse
9-10/05
Dielmann, G.: Wer bildet wo wen aus?
Aktuelle Ausbildungstrends in den
Gesundheitsberufen, S. 23-26
Mabuse Verlag, Kasseler Str. 1, 60486 Frankfurt/Main, www.mabuse-verlag.de
MEDIEN UND MATERIALIEN
Leser FORUM
Lizenz zum Lispeln?
Sprachentwicklung von der U3 bis zur U9“
wichtige Informationen zum Themenkomplex Artikulation/Orofaziale Myofunktion.
Das wird sicher kein Verordnungsverhalten
von KinderärztInnen zur Folge haben, das
in unserem Sinne und dem unserer PatientInnen ist. Schade!
Betr.: Gemeinsame Broschüre von BVKJ und dbl (FORUM 07/05).
Die Broschüre „Die kindliche Sprachentwicklung von der U3 bis zur U9“ zielt
darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen
KinderärztInnen und LogopädInnen zu
verbessern. Das ist ein sehr sinnvolles und
wichtiges Ziel. Umso mehr enttäuscht in
dieser Broschüre die Vernachlässigung des
Themas orofaziale Myofunktion und die zu
fragwürdigen Schlussfolgerungen einladende Darstellung des Sigmatismus’. Es wird
(unbeabsichtigt?) der Eindruck erweckt,
dass eine (i.d.R. interdentale) jahrelange
Fehlbildung des S-Lautes quasi Bestandteil
des Lauterwerbs sei.
So liest man in der Checkliste für die 4;10bis 5;4-Jährigen den unkommentierten Satz
„Spricht alle Laute bis auf den S-Laut korrekt.“ Das lässt den fatalen Umkehrschluss
zu, ein Sigmatismus sei auch bei einem
knapp fünfeinhalbjährigen Kind nicht behandlungsbedürftig. Vielleicht sogar bei
Sechsjährigen noch nicht, wie man aus dem
– ebenfalls unkommentierten – Hinweis
schließen könnte: „Nach Fox & Dodd (1999)
bilden noch bis zu 35 % der 5- bis 6-jährigen Kinder den S-Laut interdental.“
Die Beobachtungen, dass auch bei 20 % der
Kinder im Alter von 10;0 bis 10;11 Jahren
ein Sigmatismus interdentalis auftritt (wie
eine weitere Studie von Fox und Dodd zeigt)
und dass sich bei relativ vielen Erwachsenen
ebenfalls Sigmatismen feststellen lassen,
belegen eindrucksvoll, wie trügerisch die
gerne gehegte Hoffnung ist, es werde sich
schon noch alles auswachsen. Die Broschüre von BVKJ und dbl stellt das leider nicht
mit der gebotenen Deutlichkeit klar.
Sehr zu bedauern ist ferner, dass die einzige
Erwähnung myofunktioneller Störungen
in den Anhang verbannt wurde; dort
sind sie bei den Dysphagien aufgeführt.
Es fehlt jegliche Erklärung des möglichen
Zusammenhangs zwischen Störungen
der orofazialen Myofunktion und Dyslalien. Daher unterbleibt auch der Hinweis
darauf, dass die frühzeitige Behandlung
myofunktioneller Störungen sinnvoll ist.
Somit fehlen in der Broschüre „Die kindliche
Sprechapraxie
Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige
Sprechapraxien sind Störungen in der Planung von Sprechbewegungen. Als Folge sprechen Betroffene dann unter anderem
falsche Laute, fügen Laute hinzu oder lassen welche aus. Außerdem zeigen sie oft starke Anstrengung und Suchbewegungen
beim Sprechen. Eine Sprechapraxie ist meist Folge eines Schlaganfalls.
Neben Verständigungsschwierigkeiten können Sprechapraxien
auch umfangreiche psychosoziale Folgen haben, wie z.B. Verlust
des Arbeitsplatzes und soziale Isolation. Hiervon sind meist auch
die Angehörigen mit betroffen.
Daher richtet sich dieser Ratgeber gleichermaßen an Menschen
mit einer Sprechapraxie und deren Angehörige, um ihnen Hilfestellungen in der für sie neuen Situation zu geben. Der vorliegende Ratgeber ist der erste seiner Art und informiert über:
das normale Sprechen
Anzeichen und Ursachen einer Sprechapraxie
Folgen von Sprechapraxien im alltäglichen Leben
Begleiterkrankungen von Sprechapraxien
Behandlungsmöglichkeiten
Hilfreiche Bücher und Therapiematerial
Ariane Kallus, Schwalbach
Stellungnahme des dbl
Diese Broschüre hat nicht zum Ziel, unser logopädisches Handeln in seiner Gänze aufzuführen.
Ansonsten hätten neben den myofunktionellen
Störungen z.B. auch die auditiven Wahrnehmungsstörungen aufgelistet werden müssen. Wir
haben lediglich solche Störungsbilder aufgeführt,
die auch von Pädiatern verschrieben werden können. Ziel war es, den Pädiatern einerseits einen
Überblick über die Meilensteine der kindlichen
Sprachentwicklung zu geben und andererseits
darzustellen, dass wir in der logopädischen Diagnostik inzwischen diverse valide Testverfahren
einsetzen. Dabei haben wir die frühe Erkennung
von Risikokindern hervorgehoben! Tanja Jahn
Neug!
erscheinun
Maria Geißler
60 Seiten
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-8248-0384-2
€ 7,80 (D) / sFr 13,65
Staffelpreise
ab 10 Ratgeber: € 7,00 [D] / sFr 12,25
ab 50 Ratgeber: € 6,25 [D] / sFr 10,94
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe:
www.schulz-kirchner.de
Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der
Schulz-Kirchner Verlag GmbH
Postfach 12 75 · D-65502 Idstein
(0 61 26) 93 20-0
(0 61 26) 93 20-50
@ [email protected]
Das Gesundheitsforum
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
59
STELLENGESUCHE/VERSCHIEDENES/STELLENANGEBOTE
ST-2
Großraum Köln
Suche Praxis, in der ich einen Tag pro Woche als Logopädin
arbeiten kann. Ich bin 40 J. alt und seit meinem Abschluss im
Frühjahr 2005 mit einer halben Stelle in einer integrativen Kindertagesstätte beschäftigt. Über einen Anruf freue ich mich:
0221/624634
Suchen bestehende Praxis oder Praxisräume
im Großraum Aachen
zum Frühjahr 2006 oder später
... will sich ab Januar 2006 vergrößern und sucht neugierige/n,
aufgeschlossene/n KollegIn. Wir könnten hier zu fünft in gemütlich eingerichteten Räumen, sehr gut ausgestattet, ganzheitlich
und patholinguistisch orientiert und hoch motiviert in sehr angenehmer Teamatmosphäre arbeiten.
... Anruf genügt! Praxis für Logopädie Christiane Löffler,
Fr.-Engels-Str. 1B, 15517 Fürstenwalde, Tel. 03361/305885
Berliner
Praxis
Kontakt unter 0241/9890081
vergibt zum 1.2.2006 oder später
(max. 1.3.06) eine sehr gute Vollzeitstelle. Sehr schöne, zentrale Lage,
nettes kompetentes Team.
Zuschriften bitte unter
Chiffre LM5 606 FL an den Verlag.
V-1
V-4
Sie wollten sich schon immer mal
selbständig machen?
Dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir veräußern unsere Logopädie-Abteilung
inkl. Inventar, in einem interdisziplinären Haus von Logopäden, Ergotherapeuten
und Physiotherapeuten im Großraum Augsburg. Der VK-Preis beträgt die Hälfte
des Jahresumsatzes. Außerdem bieten wir Ihnen einen Miet- und Servicevertrag.
Nur Anfragen mit Kapitalnachweis werden beantwortet.
1-2
Freundliches Praxisteam ...
1-1
2-13
Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 609 IA an den Verlag.
PLZ 0 bis 2
PRAXISRÄUME IN STUTTGART
V-5
Zur interdisziplinären Zusammenarbeit im Hause sucht eine kieferorthopädische Gemeinschaftspraxis im Zentrum von Stuttgart mit 5 Behandlern eine Logopädin (Myofunktionelle Therapie etc.). Exklusive Räume ca.
95 qm über der Praxis zur Vermietung vorhanden.
Praxis Dr. B. Sonnenberg – Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und
Kollegen, Olgastr. 39, 70182 Stuttgart, 0711/247504
Gemeinsam macht es mehr Spaß.
Suche Kollege/in zur Gründung einer Praxisgemeinschaft in Süd-Deutschland im PLZ-Raum
7 oder 8.
Angebote unter Chiffre LM5 608 HH an den Verlag.
Beste Lage direkt an der S-Bahn Haltestelle Obererdingen Landkreis Karlsruhe. Im Erdgeschoss entsteht
die Ambulante Unfallnachsorge Physiotherapie. Welche
Logopädin möchte sich selbständig machen?
Telefon 07249-952180
0-3
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab Januar
2006 eine Logopädin in Voll- oder Teilzeitanstellung.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Logopädische Praxis Rätze & Kuscher
R.-Luxemburg-Str. 15, 01662 Meißen
0-1
Suche Logopädin zur
interdisziplinären Praxiserweiterung.
Praxis Briesofsky – Ergotherapie & Logopädie
Spreewalder-Str. 2 – 01239 Dresden
Telefon: 0351-2709697 – Telefax: 0351-2709697
E-Mail: [email protected]
60
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Therapiezentrum in Praxenstruktur mit Schwerpunkt:
Therapie für Menschen mit erworbener Hirnschädigung
V-3
Erstbezug einer neuen Praxis für Logopädie
V-2
NFE Breklum GmbH
Süderweg 16/ 25821 Breklum
Tel. 04671-92720
www.nfe-breklum.de
[email protected]
Neuropsychologie – Ergotherapie – Physiotherapie – Logopädie
Ab 01.01.2006 eröffnen wir in unserem Therapiezentrum eine
Praxis für Logopädie. Hierfür suchen wir
eine(n) ) Logopädin/en als fachliche Leitung sowie
eine(n) weitere(n) Logopädin/en
Wir bieten:
Zusammenarbeit in einem freundlichen, motivierten
und multiprofessionellen Team
Festgehalt und finanzielle Unterstützung bei der
Weiterbildung
regelmäßige Teambesprechung und Supervision
...und das in einer Gegend, in der andere Urlaub
machen...
Wir erwarten:
Engagement
Kreativität
und Freude an der Arbeit
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.
Fragen vorab beantwortet Ihnen gerne
Adelbert Rummel
Leiter Therapiezentrum
2-8
STELLENANGEBOTE
2-1
Als längerfristige Vertretung suchen wir ab sofort LOGOPÄDIN/EN
für unsere Gemeinschaftspraxis in Reinbek (bei HH)
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir dringend
eine/einen Logopädin/en
oder Sprachtherapeutin/en
sehr gute Bezahlung moderne Praxis mit eigenem Therapieraum
Hausbesuche (Führerschein erforderlich)
Wir freuen uns auf Ihren Anruf.
(gerne auch Berufsanfänger)
Wir freuen uns auf Ihre
Bewerbung! Rufen Sie bitte
unter 03901/3043 26 oder
0160/ 157 644 5 an.
Antje Siegel
Goethestraße 69
29410 Salzwedel
Behandlung aller
Störungsbilder
Spezialisierung möglich
Voll- oder Teilzeit
leistungsgerechte
Bezahlung
flexible Arbeitszeit
eigener gut
ausgestatteter Raum
nettes Arbeitsklima
Logopädische Gemeinschaftspraxis Bloch & Fromm
Sophienstraße 1 · 21465 Reinbek · Tel.: 04078877730
2-2
2-6
Suche Logopädin
für Praxis auf dem Lande zu sofort.
Therapie aller Störungsbilder bei freier Zeiteinteilung
sowie Hausbesuche, leistungsgerechte Bezahlung,
interdiszipl. arb. mit Ergo-Praxis im Hause.
Praxis für Logopädie G. Wundram · Flensburger Str. 17
24986 Satrup · Tel. 04633 967710 [email protected]
2-3
Wir suchen baldmöglichst
zur Verstärkung unseres
Teams eine/n
Suche zum Januar 2006 oder später
engagierte/n Logopädin/en
als Elternzeitvertretung
für gut eingeführte Praxis in Elmshorn bei Hamburg
Logopädin/Logopäden
nettes Team/Teambesprechungen
Behandlung aller Störungsbilder
leistungsorientierte Bezahlung
Fortbildungszuschuss
freundliche Räume in zentral
gelegener Praxis
enge Kooperation mit
ErgotherapeutInnen
Ich biete Ihnen:
Ù Voll- oder Teilzeitbeschäftigung
Ù Behandlung aller Störungsbilder
Ù angenehmes Arbeitsklima
Ù kollegiale Einarbeitung
Ù regelmäßige Teambesprechungen und Supervision
Ù Fortbildungszuschuss und bezahlte Fortbildungstage
Ich freue mich auf Ihre
Bewerbung.
Andrea Jordan
Heußweg 37
20255 Hamburg
Tel.: 040 / 229 07 17
(ab 18 Uhr)
E-Mail: logopaediejordan
@aol.com
Ich freue mich auf Sie!
Logopädische Praxis Maren Kostka-Keller
Friedensallee 27, 25335 Elmshorn, Tel.: 04121/ 91123
E-Mail: [email protected]
PLZ 2
(ca. 20 Std. Teilzeit als Honorartätigkeit
oder Festanstellung) in Hamburg-Eimsbüttel. Wir bieten:
2-4
2-5
6OTFS 6OUFSOFINFO WFSNJUUFMU RVBMJGJ[JFSUFT 1FSTPOBM TDIXFSQVOLU
NʕJHJNTP[JBMFO#FSFJDI
PRO REHA PLENT HAUS
Tel. 040/32516301
Fax 040/32516303
Haburger Ring 10
21073 Hamburg
LOGOPÄDIN/EN
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Für unser interdisziplinäres Team
wünschen wir uns eine/n nette/n
engagierte/n
alle Störungsbilder
Schwerpunkte Pädiatrie und
Neurologie
19,25 Std./Wo ab Januar mit
der Bereitschaft, die Stundenzahl zu erhöhen
motiviertes Team
2-11
2-9
Suche für meine Praxis
(Logopädische Praxisgemeinschaft)
ab sofort
Logopädin / Logopäden
für Honorarbasis / Angestelltenverhältnis (Teilzeit)
Alle Störungsbilder, Schwerpunktbildung möglich
Hausbesuche
Fortbildungszuschuss
Regelmäßige Teambesprechungen
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!
Logopädische Praxis Sibylle Claßen
Marktstraße 11 · 21423 Winsen/Luhe
Tel.: 04171 / 780934
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
61
STELLENANGEBOTE
REGINE MAYER
LOGOPÄDIN
Tel. 04407/979020
Oldenburger Str. 216e
26203 Wardenburg
2-12
Suche ab sofort oder später
1 Logopädin/Logopäden
– in Vollzeit/Teilzeit –
im Raum Wolfsburg.
als Elternzeitvertretung
mit Aussicht auf Festanstellung.
Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 601 AB an den Verlag.
2-7
Zur Verstärkung meiner Praxis suche ich ab sofort eine/n
Wegen Schwangerschaft und Elternzeit in unserem Team
suchen wir
Logopädin/en in Vollzeit.
eine LogopädIn oder Atem-, Sprech- und StimmlehrerIn
zum 1. März 2006 für 25-30 Therapien pro Woche.
Es erwarten Sie
gute Zusammenarbeit mit 5 Kolleginnen, Teamsitzungen
Fortbildungstage und –zuschuss
schöne, große und gut ausgestattete Räume im
S-Bahnbereich Hamburgs
alle Störungsbilder
Ich biete Ihnen:
flexible Arbeitszeit / Behandlung aller Störungsbilder /
Hausbesuche / Teambesprechungen / Supervisionen und
Einarbeitungszeit für Berufsanfänger
Ich erwarte von Ihnen:
eigenständiges Arbeiten / Flexibilität / Teamfähigkeit
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Ulrike Schäfer und Andrea Woede
Mühlenstraße 2 . 25421 Pinneberg
Telefon: 04101/514153
E-Mail: [email protected]
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung:
Praxis für Logopädie Irina Raabe
Kesselstr. 1 · 38364 Schöningen
3-1
2-10
CUXHAVEN
PLZPLZ
2 bis
2 3
Frische Luft und Nordseeklima!
Arbeiten und leben, wo andere Urlaub machen!
Logopädin(en)
für den Aufbau eines logopädischen
Fachbereichs
Ich freue mich auch über Berufsanfänger!
u.a. biete ich:
–
ein angenehmes, frisches Betriebsklima
–
überdurchschnittlich gute Vergütung
–
eigene, moderne Behandlungsräume
–
Fortbildungsunterstützung ...
die (der) engagiert und integrativ sowohl Kinder als
auch Erwachsene mit den unterschiedlichsten neurologischen, orthopädischen und chirurgischen Problemstellungen interdisziplinär behandeln möchte.
WENN
Sie sich stark in Ihrer sozialen Kompetenz fühlen,
Sie längerfristig einen gesicherten Arbeitsplatz
besitzen wollen,
Sie nicht nur mitarbeiten, sondern entlasten
und mitgestalten wollen,
Sie eine Betriebsrente als Altersvorsorge
erhalten möchten,
Sie sich eine leistungsorientierte Bezahlung
vorstellen können,
Sie an internen Fortbildungen teilnehmen möchten,
Für meine Praxis für Logopädie in Blomberg Lippe suche ich
ab 01.04.2006 eine/n LOGOPÄDIN/EN für Vollzeitanstellung.
– alle Störungsbilder
– Hausbesuche
– flexible Zeiteinteilung
– regelmäßige Teambesprechungen
– leistungsbezogene, überdurchschnittliche Bezahlung
– eigener, großzügig ausgestatteter Therapieraum
– Einarbeitungszeit
– Fortbildungsurlaub
DANN
bewerben Sie sich als staatlich anerkannter(e)
Logopäde(in) umgehend mit den entsprechenden
Unterlagen bei uns:
Therapiezentrum Warburg
Praxen für Physio- und Ergotherapie
Bewerben Sie sich bitte bei:
Praxis für Logopädie, Anke Berkvens, Delbrücker Str. 43,
32825 Blomberg, Tel.: 05235/992054 (ab 17.00 Uhr)
3-5
Heft 6 (19) November 2005
Therapiezentrum Warburg
Praxen für Physio- und Ergotherapie
wartet Hilfe suchend ein interdisziplinär,
gut kommunizierendes Team dringend auf eine(n)
2 Logopädinnen/en
Forum Logopädie
3-3
AB SOFORT
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suche ich
Auf Ihre Bewerbung freue ich mich!
Praxis für Logopädie
Christine Burbulla
Segelckestr. 27
27472 CUXHAVEN
Tel. 0 47 21 - 66 56 40
Fax 0 47 21 - 66 56 41
62
3-2
Interdisziplinäres Team
sucht für Vollzeitstelle
Logopäden(in)
Herr Hofstetter und Frau Ehrhardt
Landfurt 61 · 34414 Warburg
Wir warten auf Sie
STELLENANGEBOTE
3-4
Wir freuen uns
auf Deine Bewerbung
Wilhelmitorwall 6, 38118 Braunschweig, [email protected]
Für unser Team suche ich ab sofort oder später
4-12
Sie
suchen neue Perspektiven?
Wir
1-2 LogopädInnen
Sie
für unsere Praxis
in Norddeutschland
suchen
Wir
Logopädin/en
bieten zum nächsten Termin eine
unbefristete Vollzeitstelle.
freuen uns auf
Ihre Bewerbung
Teilzeit oder Vollzeit
regelmäßige Teambesprechungen und Supervision
Fortbildungsurlaub und -zuschuss
flexible Arbeitszeit
alle Störungsbilder, Schwerpunktbildung möglich
Logopädische Praxis
I. Donnhauser
Bahnhofstr. 17
49356 Diepholz
... bieten ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet mit allen Störungsbildern,
wobei eigene Schwerpunkte gesetzt
werden können.
Ich suche engagierte/n Kollegin/en mit Bereitschaft zur
Teamarbeit und Freude an selbstständigem Arbeiten.
Logopädische Praxis Martina Bauregger
Marktstraße 21 - 35075 Gladenbach (Nähe Marburg/Gießen)
Tel. 06462-40507
3-6
Bei Rückfragen wenden
Sie sich bitte an:
I. Donnhauser
05442-2684
05441-9923990
i.donnhauser
@t-online.de
Praxis für Logopädie Siebert
Hauptstr. 3 · 45549 Sprockhövel
Für unsere Praxis in Sprockhövel
suchen wir ab sofort eine/n Logopädin/en.
Vollzeit/Teilzeit möglich.
... wünschen uns eine/n Kollegin/en
mit Herz und Humor, Engagement,
Teamgeist und Flexibilität.
... sind ein Team aus 3 Logopädinnen.
Die Praxis besteht seit 16 Jahren.
... bieten leistungsgerechte Vergütung,
flexible Arbeitszeit, eigenen Therapieraum, Hilfe bei der Wohnungssuche,
gute Zugverbindung Bremen–Osnabrück, Praxis 3 Min. vom Bahnhof
PLZPLZ
3 bis
3 4
junges interdisziplinäres Team sucht, ab Jan 2006, engagierte/n
Logopädin/en
in Voll- o. Teilzeit; Schwerpunkte: Pädiatrie & Stimme, eigenes Behandlungszimmer, gute Praxisausstattung, qualifizierte Einarbeitung, flexible
Arbeitszeit, Teambesprechungen, Supervision, Fortbildungsunterstützung
Schriftl. Bewerbung bitte an die o.g.Adresse.
4-8
Für unsere interdisziplinäre Praxis der Bereiche Logopädie, Ergotherapie,
Physiotherapie in
4-13
Remscheid
suchen wir noch eine/n weitere/n Logopädin/en in Vollzeitanstellung.
Eigener Behandlungsraum, Fortbildungsunterstützung, gemischte Patientenstruktur sämtlicher Störungsbilder werden geboten.
Es erwartet Sie eine leistungsbezogene Bezahlung; dafür bieten wir Teamgeist, selbständiges Arbeiten mit umfangreichem Therapiematerial, fachlichen Austausch / Teambesprechungen mit anderen Berufsgruppen. Ein
Team aus Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Logopäden freut sich
auf Ihre Bewerbung.
Therapiezentrum Hindenburgstraße
Hindenburgstr. 9
42853 Remscheid
Telefon 02191-5911381
Herr Axel von Lepel
4-2
Wir suchen zu sofort oder später für unser Logopädenteam
Logopäden/innen
Schwerpunkt der überregional arbeitenden Praxis liegt in der
Diagnostik und Therapie aller Störungsbilder im Kindes- und
Erwachsenenalter und Einleitung von Fördermaßnahmen in
interdisziplinärer Zusammenarbeit. Es erwartet Sie ein Praxisteam mit Logopäden/innen, Ergotherapeutinnen, Akustikerinnen, Audiometrieassistentinnen und Arzthelferinnen.
4-15
Gemeinschaftspraxis
Lübben-Koch-Doleschal-Bremken
Fachärzte für Phoniatrie u. Pädaudiologie
Fachärzte für HNO, Allergologie
Pottkamp 17, 48149 Münster
Mit 14 Fachabteilungen, 766 Betten, eigenem Schul- und
Bildungszentrum sowie ca. 1.700 Mitarbeitern sind wir als
akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen in Mönchengladbach und Umgebung ein Schwerpunktkrankenhaus
über das Sie unter www.mariahilf.de mehr erfahren können.
Für unsere Klinik für HNO suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
Logopädin/-en
in Teilzeitbeschäftigung mit 10 bis max. 20 Stunden wöchentlich. Die Lage der Arbeitszeit ist frei verhandelbar.
Das Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik/Therapie der
stationären Patienten (58 Betten) mit den Schwerpunkten
Laryngektomie, Organische Dysphonien sowie Schluckstörungen. Der Klinik ist zudem eine Ambulanz mit der
Behandlung aller Störungsbilder angegliedert.
Wir bieten eine eigenverantwortliche Tätigkeit in einem
Team mit weiteren Kolleginnen/en in unseren Kliniken für
HNO und Neurologie.
Es erfolgt eine leistungsgerechte Vergütung, zuzüglich betriebliche Altersversorgung. Für erste Kontakte und Fragen
steht Ihnen Herr Schütte – Personalabteilung – unter
der Rufnummer 02161/892-1024 zur Verfügung.
Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, richten Sie bitte
Ihre Bewerbungsunterlagen mit tabell. Lebenslauf, Lichtbild, Zeugniskopien, Angabe des möglichen Eintrittstermins und der Konfession an die Personalabteilung der
Kliniken Maria Hilf GmbH, Viersener Str. 450, 41063
Mönchengladbach.
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
63
STELLENANGEBOTE
Suche ab sofort oder später
Logopädin/en
in Teilzeitstelle mit
Aussicht auf Vollzeit.
Gerne auch Berufsanfänger/in.
4-5
Über Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf
würde ich mich sehr freuen.
Riskieren Sie mal
einen Seitenblick …
Lopopädische Praxis Bettina Skowronek
Im Lukaskrankenhaus
Preussenstr. 84, 41464 Neuss
Tel. + Fax: 0 21 31 / 888-21 30
(Raum Wuppertal/Remscheid)
braucht noch Verstärkung durch eine/n Logopädin/en.
Beste Bedingungen werden geboten.
Bewerbungen erbeten an: Christian Fiedler, Lohengrinstr. 1,
42477 Radevormwald, Fon 02195-599394
4-14
REHA-ZENTRUM
OBERHAUSEN
Wir sind ein ambulantes Rehazentrum mit Sitz in Oberhausen-Sterkrade und suchen ab sofort oder später für unser
Kindertherapeutisches Zentrum eine/n
Logopädin/Logopäden in Vollzeit oder Teilzeit
für den pädiatrischen Bereich
Sie erwartet:
eine interessante Arbeit im interdisziplinären Team aus
Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden
ein engagiertes Team
Anbindung an ein Krankenhaus mit pädiatrischer Abteilung
Möglichkeit der internen und externen Fortbildung
Vergütung nach AVR mit den üblichen Sozialleistungen
Wir erwarten
Bereitschaft zur interdisziplinären Teamarbeit
Flexibilität in der Leistungserbringung
Dienstleistungsorientierung und Einsatzbereitschaft
Berufserfahrung in der Diagnostik und Therapie bei
entwicklungsverzögerten Kindern (aber nicht Bedingung)
Wenn Sie Interesse an dieser interessanten und abwechslungsreichen Aufgabe haben, senden Sie bitte Ihre aussagefähigen
Bewerbungsunterlagen an:
Reha-Zentrum Oberhausen gGmbH, Personalabteilung
Wilhelmstr. 34, 46145 Oberhausen
www.clemenshospital.de
E-Mail: [email protected]
64
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Hauptstraße 37
48734 Groß Reken
Tel. (0 28 64) 88 49 40
Praxis
Seydewitz & Partner
Hamalandplatz 1
46414 Rhede
Tel. (0 28 72) 80 63 33
PLZ 4
Radevormwald
Nordring 125
46325 Borken
Tel. (0 28 61) 60 04 84
www.logopaedie-borken.de
4-11
Praxis
Wolsing & Partner
Unser interdisziplinäres Team in
Praxisgemeinschaft
Gantefort & Noack
Bewerbungen bitte unter
Chiffre LM5 605 ER an den Verlag.
Informationen und Bewerbungen bitte an:
4-10
Wir suchen für sofort oder später
zur Verstärkung unserer Praxisteams ……………………
im Großraum Münster / Münsterland gesucht.
Mehrjährige Berufserfahrung gewünscht.
Unsere gut ausgestatteten Praxen befinden sich in Borken, Rhede und Groß Reken.
Es bestehen u. a. gute Verkehrsverbindungen nach Münster und in das Ruhrgebiet.
Logopäden/-innen als Praxenleiter/-in
Wir
unterstützen:
Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 603 CK an den Verlag.
➢ Möglichkeit zur Behandlung aller Störungsbilder
➢ gute Bezahlung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Fortbildungshonorar
➢ regelmäßige Teambesprechungen und Möglichkeit der Supervision
➢ interne Fortbildungen
➢ eigenen Therapieraum
➢ Anmeldung und Büro mit Sekretärin
➢ Ihren Einstieg in die logopädische Berufstätigkeit
➢ Ihre Fortbildungswünsche
➢ Ihre Wohnungssuche
Logopädische Praxis am Niederrhein (Kreis Kleve)
sucht Krankheitsvertretung für vier bis sechs
Wochen beginnend im Dezember '05.
Wir
bieten:
eine/n LogopädIn
4-1
4-7
4-6
Lehrlogopäde /
Lehrlogopädin
im Bereich der
Bezirksregierung Düsseldorf
zum Aufbau und Leitung einer
Logopädieschule
gesucht.
Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen
bitte unter Chiffre LM5 602 BN an den Verlag.
STELLENANGEBOTE
Praxis für Logopädie
Ich suche für meine logopädische Praxis in Meerbusch-Lank
(zwischen Düsseldorf und Krefeld) dringend
1 Logopädin/en (Teilzeit)
für zunächst 25-30 Stunden/Woche überwiegend nachmittags.
Bei Interesse und Bedarf ist die Stelle auch ausbaufähig.
5-1
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung:
nettes Team von zurzeit
2 Therapeutinnen
Behandlung aller Störungsbilder,
aber besonderes Interesse an
der MFT-Therapie ist wünschenswert
eigener Therapieraum
leistungsgerechte Bezahlung
Fortbildungsurlaub und
Uerdingerstraße 77
-zuschuss
40668 Meerbusch
Berufsanfänger willkommen
Tel.: 0 21 50 / 70 72 62
4-3
Suche engagierte/n, zuverlässige/n und selbständig und strukturiert arbeitende/n LogopädIn in Teilzeit, Vollzeit oder freier Mitarbeit
für die Behandlung aller Störungsbilder.
Schriftliche Bewerbungen bitte an:
Praxis für Logopädie Susanne Hütte-Thomé
D.-Wolfgarten-Str. 13 · 53925 Kall
Tel.: 02441 · 77 87 55
Kleines Praxisteam in Köln sucht
Wir bieten:
– Behandlungen sämtlicher Störungsbilder
– eigenen Therapieraum
– gut ausgestattete, geräumige Therapiezimmer
– wöchentliche Teambesprechung
– leistungsgerechte Bezahlung
– Urlaubs- und Weihnachtsgeld
– Sekretariat
– PC und Video vorhanden
– Einarbeitung von Berufsanfängern
– Förderung von Fortbildungen
Bei evtl. Wohnungssuche sind wir gerne behilflich.
Sie finden uns in 47877 Willich. Ca. 15 Minuten Entfernung
bis Krefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, und ca. 30
Minuten bis Köln.
5-5
Wir freuen uns auf Ihren Anruf:
LogopädIn
zum nächstmöglichen Termin
für ca. 10-20 Std.
zur freiberuflichen Mitwirkung
Wir sind ein nettes, motiviertes Team von 4 LogopädInnen und
brauchen Ihre Unterstützung!
Zuschriften bitte
unter Chiffre
LM5 607 GO
an den Verlag.
Praxis für Logopädie
Margret Janzen-Tong
Linsellesstraße 137
47877 Willich
Telefon: 0 21 54 / 95 56 10
PLZPLZ
4 bis
4 5
sucht ab
sofort oder später
dringend LogopädInnen
4-9
5-3
Odebornklinik
Für die Diagnostik und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und
Schluckstörungen suchen wir zum nächstmöglichen Eintrittstermin eine/n
Klinik für Neurologie
Logopädin/Logopäden
Hinterm Schloßpark · 57319 Bad Berleburg
Telefon (02751) 82-0
Telefax (02751) 82-1999
www.odebornklinik.de · [email protected]
Die Odebornklinik ist eine Klinik für neurologische Rehabilitation und verfügt über 250
Betten. Zu den indikationsspezifischen
Leistungen gehört die Frührehabilitation inklusive Intensivmedizin sowie die weiterführende
Rehabilitation mit integrierten Spezialabteilungen.
oder eine/n
Sprachtherapeutin/-therapeuten
Es erwartet Sie eine vielseitige, interessante und selbstständige Tätigkeit in
einem interdisziplinären Team von Sprachtherapeuten, Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Pflegepersonal, Berufserfahrung
ist wünschenswert, jedoch keine Voraussetzung.
Wir wünschen uns Mitarbeiter/innen, die Interesse an selbstständigem Arbeiten,
die dazu notwendige Eigenverantwortung und Initiative sowie genügend Offenheit
mitbringen, um im sprachtherapeutischen Team Erfahrungen zu sammeln und zu
lernen.
Neben den guten Arbeitsbedingungen bieten wir Ihnen eine leistungsorientierte
Vergütung, umfassende Sozialleistungen (z. B. betriebliche Altersversorgung) und
vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Eine Klinik der
Wittgensteiner Kliniken
Aktiengesellschaft
www.wka.de · [email protected]
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an die
Verwaltungsleitung Frau Rasche, für weitere Informationen steht Ihnen die
Abteilungsleiterin Frau Bald gerne zur Verfügung, Telefon (02751) 82-1299.
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
65
STELLENANGEBOTE
5-7
Praxis Allery
Logopädie, Feldenkrais
Krankengymnastik
59065 Hamm, von-der-Marck Str. 7,
Tel. 0 23 81 / 9 24 34 0
5-2
Wir suchen für unsere Praxis in
Hamm
eine staatliche oder adäquate
Ausbildung
Fachwissen
Flexibilität
Kooperationsfähigkeit
Logopädinnen/en
alle Störungsbilder
freie Zeiteinteilung
kleines, aber feines Team
eine ½ Stelle ab März 2006
Gerne Berufsanfänger.
Bahnhofstr. 6 · 55116 Mainz · 06131/557656
- Voll- oder Teilzeit
- regelmäßige Teambesprechungen
- selbständiges Arbeiten
- Kooperation mit Krankenhäusern
- flexible Arbeitszeiten
- 5 Fortbildungstage
6-2
Für meine Praxis suche ich ab Februar 2006 eine/n
Logopädin/en mit Berufserfahrung in freier Mitarbeit.
Auf Ihre Bewerbung freue ich mich.
mit Zuschuss
- Urlaubs- und
Weihnachtsgeld
Praxis für Logopädie
- Einarbeitung
PLZPLZ
5 bis
5 6
Carole Philippi
Ich suche für meine Praxis in Mannheim-Neckarau
(zzt. 3 Logopädinnen) zum 01.01.06 zunächst als
Schwangerschaftsvertretung mit Aussicht auf ein
unbefristetes Arbeitsverhältnis eine/n
Praxis für Logopädie
LogopädIn/SprachheilpädagogIn
Die PariSozial gGmbH in Ahlen sucht zur Verstärkung der logopädischen Praxis zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
Logopädin/Logopäden
Praxis für Logopädie Sybille Krämer
Rheingoldplatz 5 · 68199 Mannheim (Neckarau)
Tel. 0621-832 11 97
Wir bieten:
Behandlung aller Störbilder
Angemessene Einarbeitungszeit
Regelmäßige Teambesprechungen
Gut ausgestattete Therapieräume
Wir erwarten:
Engagement und selbstständiges Arbeiten
Teamgeist und Flexibilität
Freude am Beruf
Eigener PKW erforderlich
73
Ihre aussagefähige Bewerbung senden Sie bitte an:
Paritätisches Zentrum
Frau A. Heckmann
Postfach 25 65
59212 Ahlen
5-4
Zur Verstärkung unseres Teams suche ich ab 01. Janur 2006
Logopäden/in
für meine Praxis im Raum Vorderpfalz.
ca. 25-30 Std. eigener Therapieraum
alle Störungsbilder gute Bezahlung
Zuschriften unter Chiffre LM5 604 DM
an den Verlag.
66
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
38 Therapien/Woche bei freier Zeiteinteilung
selbständiges und flexibles Arbeiten
alle Störungsbilder und HB's
eigener Therapieraum
Fortbildungszuschuss
Ich freue mich auf Ihre schriftliche oder telefonische
Bewerbung.
mit einer Wochenarbeitszeit von 19,25 Stunden (ausbaubar)
Weitere Infos auch unter: www.paritaetisches-zentrum.de
oder Telefon: 02382 7099-28
Hahnstraße 9
67346 Speyer
Tel: 06232-622630
6-1
6-5
STELLENANGEBOTE
Zur tatkräftigen Unterstützung meiner jungen
Praxis suche ich eine/n
Ich suche
ab sofort oder später
engagierte/n Logopädin/en
Ich biete:
Neue, modern eingerichtete Praxis im
Stadtzentrum
Großen, eigenen Therapieraum
Freie Zeiteinteilung
Einarbeitungszeit
Fortbildungsurlaub und -zuschuss
Gute Bezahlung
Gerne Berufsanfänger/in
eine/n Logopädin/en in Vollzeit
als freie/n Mitarbeiter/in
wir haben eine Kinder- u. Jugendpsychologin
in der Praxis
schöne helle Räume
sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu
erreichen!
Bewerbung schicken oder einfach anrufen!
Praxis für Logopädie Susanne Ley
Kornhausstraße 17
73525 Schwäbisch Gmünd
Telefon: 07171/404573
7-17
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!
6-4
PRAXIS FÜR LOGOPÄDIE Kathrin Strelow
Mathildenplatz 9 · 64283 Darmstadt
Tel.: 06151/ 10 10 530
6-3
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir eine/n engagierte/n
Logopädin/en
in Voll- oder Teilzeit
Wir bieten u.a. flexible Arbeitszeiten, gutes Arbeitsklima und
leistungsgerechte Bezahlung (Fortbildungsförderung).
7-26
Suche Interessenten zur Gründung einer
logopädischen Praxisgemeinschaft im Zentrum
von Stuttgart, mit Schwerpunkt Kieferorthopädie.
Zur Mitarbeit mit gleichem Behandlungsschwerpunkt suche ich Kolleginnen/en in Teilzeit.
Wenn Sie teamfähig und motiviert sind, eigenverantwortlich
arbeiten und eine gute Portion positives Lebensgefühl mit sich
bringen, sind Sie bei uns genau richtig.
Gerne stehen wir für ein erstes Gespräch telefonisch unter
(0 61 81) 9 45 88 59 zur Verfügung.
Bitte schicken Sie Ihre Unterlagen an: Logopädische Praxis
Lindenthal, Berliner Str. 3, 63477 Maintal (bei Frankfurt/
Hanau) oder per E-Mail an [email protected]
6-6
Bewerbungen und Informationen:
Logopädische Praxis
Marlies Kirchner
Hirschstraße 12, 70173 Stuttgart
Tel.: 0711 - 9979755
Fax: 0711 - 9979756
Klinikum Offenbach GmbH
PLZPLZ
6 bis
6 7
KLINIKUM AM STEINENBERG
Akademisches Lehrkrankenhaus
der Universität Tübingen
Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Klinikum Offenbach GmbH
Personalabteilung
Starkenburgring 66
63069 Offenbach
Wir suchen Sie!
Personalabteilung
@klinikum-offenbach.de
www.klinikum-offenbach.de
Für das Sozialpädiatrische Zentrum der Klinikum Offenbach GmbH
(Leitender Arzt Dr. med. F.-J. Bienefeld) suchen wir für die Dauer von
2 Jahren zum nächstmöglichen Termin eine/einen
Logopädin/Logopäden
Erwünscht sind berufserfahrene Bewerber(innen), aber auch
Berufsanfängern(innen) wird eine Chance gegeben und eine
entsprechende Einarbeitung zugesichert.
Das Team des Sozialpädiatrischen Zentrums besteht aus 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte sind:
Diagnostik, Beratung und Behandlung bei hör-, sprach-, sprech- und
stimmgestörten sowie mehrfach behinderten Kindern.
Es finden regelmäßig Teamsitzungen statt sowie interdisziplinäre
Zusammenarbeit, intern und extern.
Es handelt sich um eine Vollzeitstelle, die grundsätzlich teilbar ist.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und Befähigung
bevorzugt berücksichtigt.
Die arbeitsrechtlichen Bedingungen und die Vergütung richten sich nach
den Bestimmungen des Tarifvertrages im öffentlichen Dienst (TVöD).
Für weitere Informationen steht Ihnen der Leiter des Sozialpädiatrischen
Zentrums, Herr Dr. Bienefeld, Telefon 069 / 84 05-43 22, gerne zur
Verfügung.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum
15.11.2005 an die oben angegebene Adresse.
Wir suchen ab 01.11.2005 für unseren Geriatrischen Schwerpunkt eine/n:
Logopädin/en
Es erwartet Sie eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team aus
Therapeuten, Ärzten, Pflegepersonal und Sozialdienst vor Ort
sowie die Einbindung in das logopädische Team des Krankenhauses Reutlingen.
Schwerpunktmäßig umfasst das Aufgabengebiet die Diagnostik
und Therapie neurologisch bedingter Sprach-, Sprech-, Stimmund Schluckstörungen sowie Angehörigenbetreuung. Grundsätzlich ist jedoch die Behandlung aller logopädischen Störungsbilder
möglich.
Außerdem besteht mit der Einrichtung des Geriatrischen Schwerpunktes ein interessantes Arbeitsfeld im Bereich der geriatrischen
Frührehabilitation in intensiver Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären geriatrischen Team.
Wenn Sie einen interessanten Arbeitsplatz durch Ihr Engagement
mitgestalten möchten, Wert auf interne wie externe Fortbildungsmöglichkeiten legen und bereit sind sich konstruktiv und innovativ
in unsere Teams einzubringen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung! Vorab informiert Sie gerne unser Oberarzt Herr Dr. Wild
unter der Tel. Nr.: 07121-200-0.
7-21
KLINIKUM AM STEINENBERG
Personalabteilung
Steinenbergstr. 31, 72764 Reutlingen
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
67
STELLENANGEBOTE
7-1
Logopädische Praxis
Andrea Schallenberger
Niemöllerstr. 13
73760 Ostfildern
Tel.: 0711-7071109
Für unsere Abteilung
Allgemeine Rehabilitation für Kinder
Suche ab sofort Logopädin/Logopäden
in Teil- oder Vollzeit, gerne auch Berufsanfänger/in.
– Therapie aller Störungsbilder
– Schwerpunkt Kindersprache möglich
U-Bahn nach Stuttgart-Hbf. direkt vor
der Praxis.
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung.
7-4
suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt
eine/n Logopädin/Logopäden
für eine 80 %-Stelle
befristet bis 30.09.2008
Junge, erfolgreiche Physiotherapie-Praxis sucht für die
Erweiterung des Angebots
Das Hegau-Jugendwerk ist ein Neurologisches Rehabilitationskrankenhaus für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, bei
denen überwiegend erworbene Hirnschädigungen verschiedener
Ursachen vorliegen.
Die logopädische Arbeit umfasst v.a. die Diagnostik und Therapie bei Patienten mit den Störungsbildern Dysarthrie, Aphasie,
Sprachentwicklungsbehinderungen sowie Dysphagie.
Unser Logopädenteam besteht aus 9 MitarbeiterInnen. Eine enge
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen ist
selbstverständlich.
Logopädin/Logopäden
Die Vergütung erfolgt nach BAT (TVöD) mit allen Vergünstigungen
des öffentlichen Dienstes. Zusatzversicherung VBL.
Ausführlichere Informationen zu unserer Einrichtung finden Sie
im Internet: www.hegau-jugendwerk.de
in selbstverantwortlicher Praxisgemeinschaft.
Sie haben Berufserfahrung, sind engagiert und können
sich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit vorstellen.
Kontaktaufnahme unter Tel.: 07844/918753
Fax: 07844/918754
E-Mail: [email protected].
7-14
Für Rückfragen steht Ihnen Frau Möhrle (07734/939-292) gerne
zur Verfügung.
PLZ 7
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:
Hegau-Jugendwerk GmbH
Personalabteilung
Kapellenstr. 31
78262 Gailingen
7-3
7-6
68
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
STELLENANGEBOTE
7-8
7-2
Herrenberg
Für unsere logopädische Praxis suchen wir ab Februar 2006
1 Logopädin/Logopäden
zur Anstellung für ca. 30 Th. in der Woche
Wir bieten:
gut ausgestattete Praxisräume
Einarbeitungszeit und Supervision
Behandlung aller logopädischen Störungsbilder
Fortbildungszuschuss
Auf ihre Bewerbung freuen sich
Elke Burkhardt & Barbara Rudolph
Daimlerstr. 24, 71083 Herrenberg
Tel: 07032 / 28236, e-mail: [email protected]
7-7
Praxis REA
Ergotherapie Logopädie Heilpädagogik
Für unsere interdisziplinäre Praxis suchen wir eine/n engagierte/n
LOGOPÄDIN/EN
7-5
Wir suchen zur Verstärkung unseres
Tollen Teams tatenturstiger Therapeuten
ab sofort
eine Logopädin / einen Logopäden
zur Anstellung in Vollzeit
Ich biete:
Einarbeitungszeit
Behandlung aller Störungsbilder
Nettes Team
Eigenen Therapieraum
Fortbildungstage
Fortbildungszuschuss
Urlaubs- u. Weihnachtsgeld
Auf gute Zusammenarbeit freut sich:
Praxis für Logopädie Andreas Obermann
Stadtkirchenplatz 4
71634 Ludwigsburg
Tel.: 07141 / 24 28 41
Fax: 07141 / 24 28 47
E-Mail: [email protected]
www.logopaedie-ludwigsburg.de
PLZ 7
mit Erfahrung im Bereich Pädiatrie.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vertretung der logopädischen
Bereichsleitung sowie die Mitarbeit am Qualitätsmanagement.
Unsere schönen Praxisräume liegen mitten in der malerischen
Altstadt von Engen (15 Minuten t Schaffhausen/Schweiz,
30 Minuten t Konstanz/Bodensee).
Alles Weitere klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch
– sind Sie interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Praxis REA
Marktplatz 2
Tel. (07733) 10 76
78234 Engen
Fax (07733) 97 82 05
www.reap.de
[email protected]
7-13
Kinderklinik Schömberg gGmbH
Fachkrankenhaus für hirnverletzte, mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche
Die Kinderklinik Schömberg gGmbH ist ein neurologisches Fachkrankenhaus
mit 62 Betten. Wir behandeln Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
mit angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen und Entwicklungsstörungen.
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum März 2006 eine/einen
Logopädin/Logopäden
in Vollzeit
Es handelt sich um eine zunächst für ein Jahr befristete Stelle, mit der Möglichkeit zur Umwandlung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
Ihr Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik und Behandlung von Dysphagie, Störungen der Nahrungsaufnahme, Dysarthrophonie, Aphasie, Sprach-,
Sprech- und Kommunikationsstörungen.
Wenn Sie Interesse an
o der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
o enger und entspannter Kooperation mit einem Team von
Neuropädiatern, Ergotherapeuten, Psychologen, Physiotherapeuten
und Pflegefachkräften
o einer umfassenden Einarbeitung
o einer Vergütung nach TVöD mit zusätzlicher Altersversorgung
haben, so richten Sie bitte Ihre Bewerbung an
Kinderklinik Schömberg gGmbH
Ärztlicher Direktor
Römerweg 7
75328 Schömberg
Weitere Informationen erhalten Sie unter 07084/928-150 (Frau Roller)
Besuchen Sie uns auch im Internet www.kiklisch.de
7-9
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
69
STELLENANGEBOTE
7-25
Raum Freiburg
Nettes Team sucht nette/n Logo mit Berufserfahrung zur Verstärkung: freiberufliche
Mitarbeit und Praxisleitung für wöchentl.
ca. 30 Th. baldmöglichst.
Fragen gerne unter Tel. 07661/980498.
Praxis für Logopädie Sajidmann, Erwin-Kern-Str. 3, 79252 Stegen
Praxis für Logopädie
Hinnerk O. Hartwig
Suche ab sofort oder später
engagierte Logopädin/Logopäden
Marktstr. 2
75365 Calw
Tel.: 07051/934504
Attraktive Konditionen
Alles Weitere persönlich, ich freue
mich auf Ihre Bewerbung
7-22
7-23
Für unsere logopädische Praxis suchen wir baldmöglichst eine/n
nette/n Kollegin/en
(in Teilzeit)
Logopädin oder Logopäden
Auf Ihre Bewerbung freuen sich:
Dagmar Lindenberger und Christine Hegemann
Bahnhofsplatz 14 · 70806 Kornwestheim · Tel.: 07154/184974
Für unser Team suche ich ab sofort od. ab Januar 2006 od. später
Logopädin/en
PLZ 7
suchen neue Perspektiven?
Logopädin/Logopäde
(50%-ige Teilzeitbeschäftigung)
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf.
LOGOPLUS· Praxis für Logopädie Heidemarie Pfleiderer
Dipl.-Logopädin Lehr- und Forschungslogopädie
Bahnhofstr. 7· 71332 Waiblingen
Tel. 07151/982800· Fax 07151/982801· [email protected]
7-15
Dringend
zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unsere
Neurologische Klinik – Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Martin Schabet –
Wir freuen uns auf Ihre
Bewerbung an das
Klinikum Ludwigsburg:
Personalservice
und -controlling
z.Hd. Frau
Kerstin Titze
Postfach 669
71631 Ludwigsburg
Bei Rückfragen
wenden Sie sich
bitte an Frau Klein
0 71 41 / 99-7181
www.kliniken-lubi.de
70
Forum Logopädie
... wünschen uns eine/n berufserfahrene/n, engagierte/n Mitarbeiter/in, welche/r gerne in einem kleinen
Team arbeitet. Wir geben aber auch gerne Berufsanfängern eine Chance. Das Aufgabengebiet umfasst die
Diagnostik und Therapie von Aphasien, Sprechapraxien, Dysarthrophonien und Dysphagien.
... sind ein Großklinikum und Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Zusammen
mit unseren drei weiteren Krankenhäusern und
einer Geriatrischen Rehabilitation beschäftigen
wir ca. 4000 Mitarbeiter/innen und sichern die
Krankenhausversorgung für rund eine halbe Million
Menschen in 39 Städten und Gemeinden. Ab 2005
sind wir über eine Holding mit der Enzkreis-Kliniken
gGmbH verbunden.
... bieten
eine interessante und eigenverantwortliche
Tätigkeit
ein sehr gutes Betriebsklima, eigene
Räumlichkeiten
Vergütung nach dem BAT sowie
umfangreiche Sozialleistungen
Fahrtkostenzuschuss für öffentliche
Verkehrsmittel, Jobticket
preisgünstige Verpflegung nach Wahl in
unserer Cafeteria
kostengünstige Wohnmöglichkeit in modern
möblierten Appartements
eine reizvolle, durch ihr direkt neben dem
Klinikum gelegenen Barockschloss bekannte
Stadt, mit gutem Kultur- und Freizeitangebot
7-16
(14 km von Stuttgart entfernt).
Heft 6 (19) November 2005
Suche ab sofort oder später
Logopäden/-in für 20-25 Th./Woche
im Bereich Kindersprache
Meine Praxis in Freiberg/Neckar (15 km von Stuttgart entfernt) liegt sehr zentral (S-Bahn-Anschluss). Es erwartet Sie ein
sehr nettes Team inkl. Therapiehund „Henry“, ein eigener Therapieraum, flexible Arbeitszeiten und sonstige, übliche Konditionen.
Ich freue mich auf Ihren Anruf und informiere Sie gerne.
Logopädische Praxis Uta Pukropp,
Stuttgarter Str. 42, 71691 Freiberg/N., Tel.: 0 71 41 / 2 42 11 00
7-11
Suche ab sofort oder später
eine/n Logopädin/en
für meine Praxis in Plochingen
(zwischen Esslingen und Göppingen)
Biete:
Voll- oder Teilzeitstelle
gute Bezahlung
Teambesprechungen
Fortbildungszuschuss
Meine Kollegin und ich freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Praxis für Logopädie
K. Schwanbeck ·Tannenstraße 27 · 73207 Plochingen ·Tel.: 07153/927777
7-12
in Voll- oder Teilzeit
Behandlung aller Störungsbilder, Schwerpunktbildung möglich
gut ausgestattete Praxisräume, interdisziplinäre Zusammenarbeit
regelmäßige Besprechungen und Fall-Supervisionen
gute Bezahlung, Fortbildungszuschüsse
gerne auch Berufsanfänger/in
7-10
STELLENANGEBOTE
Sprache - Sprechen - Stimme:
Therapie, Beratung und Fortbildung
[email protected]
www.fon-logopaedie.de
Wir suchen ab sofort oder später
Für unser
Mini-Praxis-Team
suchen wir für Anfang 2006 eine/n
Logopädinnen oder Logopäden
zur Mitarbeit in unseren Praxen in Stuttgart-Ditzingen und
Leonberg. Voll-und Teilzeit möglich.
Auch Berufsanfänger sind uns willkommen.
nette/n Kollegin/en
Bewerbungen schicken Sie bitte per E-Mail oder schreiben Sie uns:
Praxis für Logopädie, Rutesheimerstraße 50/1,
71229 Leonberg, Tel.: 0711/569066
7-24
(Logopädin/en)
Rückfragen oder Bewerbungen bitte an:
Thorsten Lindenmeyer
Logopädische Praxis Lindenmeyer
Stuttgarter Str. 21, 71665 Vaihingen/Enz
Tel. 07042/941400
[email protected]
7-19
Logopädische Praxis in Eggenstein bei Karlsruhe sucht ab
Dezember 2005
eine/n Logopädin/en
mit Berufserfahrung als Vertretung für Schwangerschaft und
Mutterschutz für ca. 12 Monate.
freie Mitarbeit willkommen
Behandlung aller Störungsbilder möglich,
Kindersprache jedoch im Vordergrund
25 bis 30 Behandlungen pro Woche
wöchentliche Teambesprechungen
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung.
Praxis für Logop
ädie SUSAN GRAUPNER
7-18
Wir suchen ab 01.01.2006 für unser
BAHNHOFSTR. 78 76344 EGGENSTEIN-LEOPOLDSHAFEN
TEL.: 0721/78159619
logopädisch - ärztliches Team
in Memmingen
eine/n engagierte/n Logopädin/en
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
WIR QUALIFIZIEREN FÜR IHRE ZUKUNFT
Zur Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation zählen
bundesweit mehr als 100 Mitgliedseinrichtungen, sie ist damit
einer der größten Zusammenschlüsse privater Bildungsträger.
Für unsere staatlich anerkannte Fachschule für Logopädie suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen
PLZPLZ
7 bis
7 8
Dr. phil. Marion Hermann-Röttgen M.A.
Lehrlogopädin · Sprecherzieherin
Literaturwissenschaftlerin
8-12
Dr. med. Claudia Haug
Lindentorstr. 22
87700 Memmingen
Tel.: 08331 / 92 59 47 0
Email: [email protected]
8-13
LEHRLOGOPÄDIN/LEHRLOGOPÄDEN
Qualitätsgemeinschaft
Euro-Schulen-Organisation
in Teilzeit (mindestens 50%)
mit dem Schwerpunkt Neurologische Störungen.
Sie bringen mindestens zwei Jahre Berufserfahrung, Teamgeist
und pädagogisches Engagement mit und möchten Ihre eigenen
Fähigkeiten weiterentwickeln, arbeiten gerne kreativ und sind
eigenverantwortlich – dann sollten Sie sich bei uns bewerben.
Euro-Medizinal-Kolleg Stuttgart
Staatlich anerkannte Fachschule für Logopädie
Kronenstraße 43 · 70174 Stuttgart · Telefon 0711 2287974
E-Mail: [email protected]
mit Interesse
an interdisziplinärer Teamarbeit.
Euro-Medizinal-Kolleg Stuttgart
7-20
Besuchen Sie uns im Internet: www.stuttgart-eso.de
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
71
STELLENANGEBOTE
Suche
8-6
ab sofort: Logopädin/e auf 400 Euro-Basis
oder freiberuflich
ab Januar 2006: Vollzeit für ein Jahr oder
Teilzeitkräfte
Zum Austausch weiterer Informationen:
Logopädin/Logopäde
Praxis für Logopädie Meike Schliesche
Köglweg 10, 82024 Taufkirchen
Tel: 089 / 62 42 15 90
gesucht
Zur Verstärkung unserer Praxis in
Ulm
suchen wir ab 01.01.06 oder auch später eine/n
Logopädin/en.
8-2
Logopädische Praxis in
Dillingen/Lauingen
sucht Logopädin/en
Wir erwarten von Ihnen:
Teamfähigkeit, Engagement, Flexibilität
und Interesse an selbstständigem Arbeiten.
alle Störungsbilder
Spezialisierung möglich,
z.B. Aphasie/Dysphagie, SEV, SES
aufgeschlossenes Team
Wir bieten Ihnen:
sehr gute Bezahlung, Fortbildungszuschuss, Fortbildungsurlaub, Einarbeitungszeit,13 Monatsgehalt, Budget für Therapiematerial, Teambesprechungen und sonstige Sozialleistungen.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:
PLZ 8
Suche zusätzlich Logopädin/en, die/der gerne
mit behinderten Kindern und Jugendlichen arbeitet.
Logopädische Praxis Dieter Kuhnle
Westerlinger Str. 27, 89077 Ulm
Tel.: 0731-93503-0, E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen finden Sie unter
www.logopaede-finger.de oder unter 0172-8444136
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung.
8-5
Praxis kleiner Hercules
Jochen Finger
Königsstr. 24
Herzog-Georg-Str. 28
89407 Dillingen 89415 Lauingen
T H E R A P I E Z E NT R U M
sucht
Logopädin / Logopäden für
KLINIK UND PRAXIS
®
Interdisziplinäres Team
Supervision
Wöchentliche Teambesprechung
Spezialisierung möglich
Intensive Einarbeitung
Großzügiges Fortbildungsangebot
Vergütung in Anlehnung an BAT/TVÖD
gerne Berufsanfänger
Sie haben noch Fragen?
Wir freuen uns auf Ihren Anruf.
8-3
72
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
THERAPIEZENTRUM
Ursula Eyer
Uferstr. 8
89522 Heidenheim-Mergelstetten
Telefon 07321-95 16 50
8-10
STELLENANGEBOTE
8-11
Praxis in München sucht ab sofort oder später
Logopädin/en für Teilzeit auf Honorarbasis.
Mitarbeit in Praxis mit allen Störungsbildern und/oder Haus- und
Kindergartenbesuche möglich.
Weitere Informationen bei:
Claudia Diepold/Katja Düring – Logopädische Praxis
Heidemannstr. 5a – 80939 München – 089/37497732
8-9
Wir suchen Verstärkung
für unser Team!
www.rehafit-rain.de/jobs
8-8
L
GOPÄDEN
Jutta MAURER
Barbara JUNG
Königswarter Str. 20 90762 Fürth Fon 0911-749606 Fax -7499962
Hauptstr. 21
91154 Roth Fon 09171-1033 Fax -896926
Für meine logopädische Praxis in Gmund/Tegernsee suche ich
ab sofort eine/n engagierte/n Logopädin/en zur freien Mitarbeit. Voll- oder Teilzeit.
Ich biete: 9-3
FÜRTH
ROTH
suchen wir zum Dezember '05 oder später eine/n
neue, moderne Praxis
alle Störungsbilder
flexible Arbeitszeit
leistungsgerechte Bezahlung
angenehmes Arbeitsklima
gut ausgestattete Therapieräume (PC, Reizstrom)
Auf Ihre baldige Bewerbung freue ich mich.
für unser Praxisteam in
PLZPLZ
8 bis
8 9
Verena Röder
Miesbacher Str. 4a
83703 Gmund/ Dürnbach
Tel: 08022-661407 Fax: 08022-661464
E-Mail: [email protected]
8-7
Suche ab sofort oder später
Logopädin/en
0851/4903162
Praxis für Logopädie Thomas Fürst
Spitalhofstr. 94, 94032 Passau
LOGOPÄDIN / LOGOPÄDEN
wir bieten Ihnen:
-
eine ansprechende, gut
ausgestattete Praxis
einen eigenen Therapieraum
leistungsgerechte Bezahlung
gute, harmonische Arbeitsatmosphäre
kollegiale Unterstützung und
Supervision
flexible Arbeitszeiten
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung
9-8
9-6
Wir betreiben mehrere Berufsfachschulen im Gesundheitswesen,
u.a. für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Rettungsassistenten, Altenpflegehelfer und Alten- und Krankenpfleger. Für die
Gründung einer Berufsfachschule für Logopädie in Schwandorf
suchen wir eine/n
Hauptberufliche(n) Lehrlogopädin(en)
Kombination mit einer Praxistätigkeit möglich/erwünscht
Wir erwarten:
– ca. 5 jährige Berufserfahrung
– Bereitschaft zur Aufbauarbeit
– Teamfähigkeit
Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte an:
Döpfer-Schulen, H. Döpfer, Klosterstraße 25, 92421 Schwandorf,
Tel.: 09431/726-0, Fax: -8444, E-Mail: [email protected],
www.doepfer-schulen.de
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
73
STELLENANGEBOTE
9-4
9-2
Am Dachsberg in Rückersdorf werden
blinde und sehbehinderte Kinder und
Jugendliche mit weiteren Behinderungen
aufgenommen. Sie gehen dort zur Schule,
besuchen die Tagesstätte, wohnen im Heim
und erhalten medizinisch-therapeutische
Angebote.
Wir suchen ab sofort oder später eine/n
in Voll- oder Teilzeit zur Erweiterung unseres
logopädischen Teams.
Arbeitsschwerpunkte:
Diagnostik, Behandlung von
Sprachentwicklungsbehinderungen und
Dysphagien
Beratung von Angehörigen und pädagogischen Mitarbeitern der Einrichtung
Konstruktive Zusammenarbeit innerh. der
medizinisch-therapeutischen, pädagogischen u. psychologischen Fachbereiche.
PLZ 9
Wir wünschen uns eine/n Kollegen/in mit
Freude an Kooperation u. eigenverantwortlicher Arbeit. Wir bieten eine interessante
Tätigkeit, die Möglichkeit, sich intern und
extern fortzubilden und Bezahlung nach
TVöD.
Blindeninstitutsstiftung
Schule am Dachsberg
Rückersdorf bei Nürnberg
Logopäden/in
Wir freuen uns sehr über Ihre schriftliche
Bewerbung.
Telefonische Auskunft: Frau Kirchhoff
Tel. 0911/9577-135.
Blindeninstitut
Dachsbergweg 1, 90607 Rückersdorf
www.blindeninstitut.de
9-7
Der Bezirk Mittelfranken sucht für die
Tagesstätte im Zentrum für Körper- und
Sprachbehinderte ab sofort eine/n
Logopädin/-en
zunächst in Teilzeit (19,25 Wochenstunden)
Schwerpunkte der Arbeit sind Mund- und Esstherapie (Pörnbacher)
sowie die Diagnostik, Beratung und Therapie bei Sprech- und
Sprachstörungen von entwicklungsverzögerten und behinderten
Kindern und Jugendlichen.
Geboten werden eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Einarbeitung. Die Schulferien werden vom
therapeutischen Personal der Tagesstätte eingearbeitet und sind frei.
Die Eingruppierung erfolgt nach TVöD.
Der Bezirk Mittelfranken fördert die berufliche Gleichstellung der
Frauen und begrüßt es, wenn sich Frauen bewerben.
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei sonst gleicher Eignung
bevorzugt.
Telefonische Auskünfte erteilt Herr Merkle, Tel. 09 11 / 9 61 78 - 34.
Bewerbungen mit den üblichen
Unterlagen werden erbeten an:
Tagesstätte für Körper- und
Sprachbehinderte
Bertha-von-Suttner-Str. 29
90439 Nürnberg
74
Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
Wir sind ein modernes Rehabilitationszentrum (468
Betten) mit den Fachbereichen Orthopädie, Neurologie,
Innere Medizin und HNO-Phoniatrie, die wir in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Regensburg führen.
Angegliedert ist eine Berufsfachschule für Physiotherapeuten.
Einfühlsamer Dienst am Menschen verbunden mit patientenorientierter Therapiekonzeption ist unser Erfolgsrezept. Unsere Mitarbeiter leisten hierzu den entscheidenden Beitrag. Nutzen Sie als neue Kollegin/ neuer Kollege
die Chance durch eine Zusammenarbeit mit uns.
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt je eine/n
Logopäden/in
für die Tätigkeit in den Fachbereichen
HNO-Phoniatrie
und
Neurologie
Wenn Sie gerne selbständig arbeiten, aber gleichermaßen die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären
Team als positive Herausforderung sehen, Engagement
und Freude am Umgang mit Menschen mitbringen, erwartet Sie ein vielfältiges und interessantes Aufgabengebiet.
Wir bieten Ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz mit allen
Möglichkeiten der therapeutischen Behandlung in den
genannten Bereichen. Die Förderung fundierter und
qualifizierter Weiterbildungen im Fachbereich ist uns ein
Anliegen.
Selbstverständlich helfen wir Ihnen gerne bei der Wohnraumbeschaffung.
Wenn Sie Interesse haben senden Sie
Wenn
haben senden Sie
uns Sie
bitteInteresse
Ihre aussagekräftigen
Beweruns
bitte
Ihre
aussagekräftigen
bungsunterlagen.
Bewerbungsunterlagen.
Klinikum Bad Gögging
Klinikum
Bad Postfach
Gögging,
Personalverwaltung,
1351
Personalverwaltung, Postfach 1351,
93329 Bad Gögging.
93329 Bad Gögging.
Frau
Ihnen
gerne
vorab
weitere
FrauBiedermann
Biedermannbeantwortet
beantwortet
Ihnen
gerne
vorab
Fragen.
09445/201-2821.
weitere Tel.
Fragen.
Tel. 09445/201-2821.
Für meine Praxis in Würzburg suche ich eine/einen
engagierte/n
Logopädin/en
vorwiegend auch zur Behandlung von Patienten mit
Aphasie und Dysarthrie in der neurologischen
Frührehabilitation
in Teilzeit, möglichst ab 1.3.2006
gute Bezahlung, Fortbildungszuschuss,
Einarbeitungszeit möglich
Auf Ihren Anruf/Ihre Bewerbung freut sich
Logopädische Praxis Elisabeth Pychynski,
Langes Gräthlein 25, 97078 Würzburg, Tel.: 0931/280293
9-5
STELLENANGEBOTE
9-1
3-7
:UR6ERSTËRKUNGUNSERES4EAMSDERSTAATLICHANERKANNTEN3CHULEFàR,OGOPËDIE
IN
'IE”ENSUCHENWIRAB&EBRUAREINENENGAGIERTEN
,EHRLOGOPËDINEN
ZUNËCHSTALS3CHWANGERSCHAFTSVERTRETUNG3TD7OCHE
engagierte LOGOPÄDEN UND LOGOPÄDINNEN
im Angestelltenverhältnis für mind. 32 Stunden/Woche
Mitsprache bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes
Zusammenarbeit mit jungem Team von Ergotherapeutinnen
Flexible Arbeitszeiten
7IRWàNSCHENUNS
EINEN+OLLEGIN+OLLEGENMITMINDJËHRIGER"ERUFSERFAHRUNG
&REUDEAN+OOPERATIONUNDSELBSTËNDIGER!RBEIT
7IRGEHÚRENZUMGRڔTENPRIVATEN"ILDUNGSTRËGERAUFDEMMEDIZINISCHTECH
NISCHENUNDTHERAPEUTISCHEN3EKTORUNDFREUENUNSAUF)HREAUSSAGEKRËFTIGEN
5NTERLAGEN
Einsatzorte: Greding oder Postbauer-Heng bei Neumarkt/Opf.
oder Nürnberg
"ILDUNGSZENTRUM-ARBURG'IE”EN
)&"%MED'MB(s%RDKAUTER7EGs'IE”EN
-AREIKE(EUSERs4ELEFONsWWWDIESCHULEDE
Bitte melden Sie sich bei Brigitte Schorr Tel. 0 91 88 / 30 74 31.
Für meine Praxis in Wuppertal-Ronsdorf suche ich ab sofort
4-17
Für unser interdisziplinäres Team suche ich ab sofort zwei
eine/n Logopädin/en
angestellt oder freiberuflich
leistungsgerechte Bezahlung
Fortbildungszuschuss und Fortbildungstage
flexible Arbeitszeit
Schwerpunktsetzung möglich
schöne Praxis, gute Ausstattung mit Diagnostikund Therapiematerial
Auf Ihren Anruf / Ihre Bewerbung freue ich mich.
4-16
Gerlinde Neurohr-Technau
Ascheweg 5 42369 Wuppertal
Tel. 0202 / 698 00 999 E-Mail: [email protected]
PLZ 9 und ...PLZ
in letzter
9
Minute
sucht zur Erweiterung und Gründung eines interdisziplinären
Teams
!UFGABENGEBIET
THEORETISCHERUNDPRAKTISCHER5NTERRICHTUND
!NLEITUNGZURPRAKTISCHEN!RBEITSOWIE3UPERVISION
IM"EREICH3TIMMEUND+INDERSPRACHE
Logopädinnen/Logopäden oder
Atem-, Sprech- und Stimmlehrer
Ich biete:
Unbefristete Voll- und Teilzeitstelle (alle Störungsgebiete)
Eigenen hellen Therapieraum
Festgehalt
Einarbeitungszeit
Sehr nettes interdisziplinäres Team und viele Extras
Bitte unbedingt melden bei: Praxisgemeinschaft ERGOLOGO,
z.Hd. Frau Billmann, Möserstr. 48, 49074 Osnabrück,
Tel.: 0541/27652, Fax: 0541/27665
w w w. s c h u l z - k i r c h n e r. d e / l o g o p a e d i e
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Forum Logopädie
Heft 6 (19) November 2005
75
Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Logopädie – Was ist das?
Thomas Brauer / Jürgen Tesak
Eine Einführung mit Tonbeispielen
Das vorliegende Buch (mit 2 CDs) führt Interessierte in
das Gesamtgebiet der Logopädie ein. Typische Stimm-,
Sprech- und Sprachstörungen werden durch ausgewählte
Tonbeispiele illustriert.
Logopädie ist ein therapeutischer Beruf und wird oft
als „Sprachtherapie” bezeichnet. Genauer betrachtet
beschäftigt sich die Logopädie mit den folgenden Themen:
Stimme, Stimmstörung und Stimmtherapie
Sprechen, Sprechstörung und Sprechtherapie
Sprache, Sprachstörung und Sprachtherapie
Schlucken, Schluckstörungen und
Schlucktherapie
Ausgehend von diesen vier logopädischen Großgebieten
arbeiten Logopäd(inn)en in den Bereichen:
Prävention und Prophylaxe
Beratung und Training
Diagnostik und Abklärung
Therapie und Rehabilitation
Lehre und Fortbildung
Wissenschaft und Forschung
Öffentlichkeitsarbeit
Logopäd(inn)en haben kranke und gesunde Menschen
jeden Lebensalters vom Kleinkind bis ins hohe Lebensalter
als Klient(inn)en.
Erstmalig wird das Gesamtgebiet der Logopädie aus
therapeutischer Sicht zusammenfassend und einführend
dargestellt. Die Autoren verbinden damit die Hoffnung,
vielen Personen die Logopädie bekannt zu machen.
Vielleicht gelingt es auch, die eine oder andere Person für
den spannenden Beruf der Logopädin bzw. des Logopäden
zu gewinnen.
Ein Informationsteil zu den Themen Ausbildung, berufliche
Entwicklungsmöglichkeiten, Störungsbilder, Literatur und
Internetrecherchen schließt den Band.
Logopädie
Was ist das?
Eine Einführung mit Tonbeispielen
von Thomas Brauer
und Jürgen Tesak
92 Seiten, 2. Aufl. 2005
2 CDs
ISBN 10: 3-8248-0364-X
ISBN 13: 3-8248-0364-4
19,60 € [D] / 33,20 sFr
Thomas Brauer
Jürgen Tesak
Thomas Brauer
Jürgen Tesak
© 2003
Alle Rechte vorbehalten.
Jegliches Kopieren,
Vervielfältigen etc. der
Tonbeispiele im Ganzen
oder auszugsweise ist
strikt untersagt.
© 2003
Alle Rechte vorbehalten.
Jegliches Kopieren,
Vervielfältigen etc. der
Tonbeispiele im Ganzen
oder auszugsweise ist
strikt untersagt.
1
2
CD
Logopädie
Was ist das?
CD
Logopädie
Was ist das?
Inhaltsverzeichnis
und Leseprobe:
www.schulz-kirchner.de
L
gopä
Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der
s ist
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Einfü
Eine
hru
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ng
mit
b
Ton
eisp
iele
n
Schulz-Kirchner Verlag GmbH
Postfach 12 75 · D-65502 Idstein
(0 61 26) 93 20-0
(0 61 26) 93 20-50
@ [email protected]
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