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ISSN 0932-0547 19. Jahrgang D 12205 Heft 6 · November 2005 bab a bab a bab a bab dada da a ba da dada a m dada da ba b a da dadaa badbamdamam gaga aadpapa a g a a g a d papa papa papa papapapa papa papa papa a a m g a d b g a a g a ba ada a agam g a g a g a g m a g a bab m a gaga gaga ga aba m a m ma a m a mam Neue Perspektiven bei der Frühintervention von Spracherwerbsstörungen Der Einstieg in die Grammatik: Spracherwerb während des ersten Lebensjahres 16 Langzeitanalyse der frühen lexikalischen Entwicklung eines späteren SES-Kindes 22 Leitlinien in der Logopädie 28 Logopädie – durch Kommunikation zur Wissenschaft Bewertende Analyse der Voraussetzungen für eine Akademisierung des Gesundheitsfachberufes „Logopäde/in“ und Entwurf ihrer inhaltlichen Konzeption in einem dualen Bachelor-Studiengang für Rehabilitationsberufe Adressaten dieses Buches sind nicht nur Entscheidungsträger der Bildungs- und Gesundheitspolitik, berufspolitische InteressensvertreterInnen oder Verantwortliche zukünftiger Hochschulprojekte. Es wendet sich insbesondere an Berufsangehörige, Lehrende und Studierende der Logopädie, die vor der anspruchsvollen Aufgabe stehen, ihr Fach zu einem eigenständigen Wissenschaftsgebiet angewandter Kommunikation zu entwickeln. E EU R S C H EI NU N ausgezeichnet mit dem G der formale Vergleich mit europäischen und international geltenden Ausbildungsregelungen die zwischenzeitlich erreichte Komplexität des Fachgebietes Logopädie das Anforderungsprofil logopädischer Berufsqualifikation im strukturellen Wandel des deutschen Gesundheitssystems Wissenschaftlichkeit und Kommunikation als die beiden zentralen und eng miteinander verwobenen Themenschwerpunkte des ausbildungsbezogenen Ergänzungsbedarfs Chancen und Risiken für die Umsetzung eines notwendigen logopädischen Akademisierungsprozesses in reformierten hochschulischen Strukturen nach Bologna-Charta (1999) N Eine zukunftsfähige Sicherung und Optimierung logopädischer Handlungsqualität sowie ihre innovative Nutzung in erweiterten Tätigkeitsfeldern eines wachsenden Gesundheitsmarktes verlangen die Anhebung des deutschen Ausbildungsstandards für Logopädinnen und Logopäden auf Hochschulniveau. So lautet das Fazit einer Kontextevaluation, mit der die Reformbedürftigkeit logopädischer Berufsqualifikation in Deutschland nun auch auf wissenschaftlicher Ebene thematisiert wird. Gestützt auf Expertenurteile und ihre persönliche fachliche Kompetenz als Diplom-Psychologin und Lehrlogopädin (dbl) beleuchtet die Autorin in einer umfassenden Bedingungs- und Problemanalyse die gegenwärtige Ausbildungssituation aus verschiedenen Perspektiven. In enger Korrespondenz zu Martina Bröckel den erzielten Untersuchungsergebnissen entwirft 104 Seiten sie anschließend die Rahmenkonzeption für ein 1. Auflage 2005 duales, interdisziplinäres Studiengangprojekt, dem ISBN 978-3-8248-0334-7 sie ein wissenschaftliches Kommunikationsprofil € 15,95 (D) / sFr 27,91 („Mainzer Modell“) verleiht. Im Zentrum des Evaluationsinteresses stehen: Forschungspreis Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: www.schulz-kirchner.de Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der Schulz-Kirchner Verlag GmbH Postfach 12 75 · D-65502 Idstein (0 61 26) 93 20-0 (0 61 26) 93 20-50 @ [email protected] Das Gesundheitsforum Forum Logopädie Heft 4 (19) Juli 2005 2 EDITORIAL Nach der Bundestagswahl: Der dbl bleibt am Ball W enn das keine spannende Wahl war! Und erst die Wahl nach der Wahl! Wer stellt den Kanzler? Wer koaliert mit wem? Selbst nach der Festlegung auf eine große Koalition und Angela Merkel als Bundeskanzlerin sind die Würfel für die politische Zukunft dieses Landes noch keineswegs gefallen. Zumindest in der Gesundheitspolitik ist die Richtung alles andere als klar. Insbesondere, weil möglicherweise gleich drei profilierte Gesundheitspolitiker im neuen Kabinett vertreten sein werden. Neben Ulla Schmidt als alte und neue Gesundheitsministerin auch Horst Seehofer (Verbraucherschutz/Landwirtschaft) und Ursula von der Leyen (Soziales). Drei Politiker mit unterschiedlichen gesundheitspolitischen Vorstellungen – insbesondere, was die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung betrifft. Dies spricht dafür, dass es nicht zu bahnbrechenden Neuerungen in diesem Feld kommen wird. Dr. Monika Rausch Präsidentin Wenn man sich auf eine Reform der Einnahmenseite nicht einigen kann, bleibt nur, sich auf Maßnahmen für die Ausgabenseite zu verständigen. Und da liegen die drei gesundheitspolitischen Experten gar nicht so weit auseinander. Mehr Wettbewerb und Transparenz, mehr Vertragsfreiheit zwischen Kassen und Leistungsanbietern und die Überprüfung des Leistungskatalogs sind Ansatzpunkte, auf die sich auch CDU/CSU und SPD sicherlich einigen können. Hierauf müssen wir LogopädInnen vorbereitet sein. Gut, dass wir hier nicht bei Null anfangen: Die Wettbewerbsfähigkeit der Praxen z.B. wird durch die preiswerte, maßgeschneiderte dbl-Verwaltungssoftware unterstützt (Seite 40). Der Transparenz der logopädischen Leistungen dienen die Anstrengungen des dbl zur Qualitätssicherung (Seite 38). Der Verbleib logopädischer Leistungen im GKV-Katalog hängt auch davon ab, welchen Stellenwert unsere Arbeit in der Bevölkerung hat. Die dbl-Infokampagne kommt hier gerade recht (Seite 36). Erst nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen Mitte November wissen wir Genaueres. Zum Gesundheitssystem wird es voraussichtlich einen detaillierten Maßnahmenkatalog geben. Der dbl ist am Ball, und da soll er auch bleiben. Herzlichst, Ihre Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 3 INHALT INHALT Theorie und Praxis Heft 6 • November 2005 / 19. Jahrgang Herausgeber Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl) Bundesgeschäftsstelle Augustinusstr. 11 a · 50226 Frechen Information und Beratung Tel. 0 22 34. 379 53-0 · Fax 0 22 34. 379 53-13 E-Mail: [email protected] Internet: www.dbl-ev.de Aufholen oder Zurückbleiben: Neue Perspektiven bei der Frühintervention von Spracherwerbsstörungen .............. 6 Zvi Penner, Christian Krügel, Kerstin Nonn Intervenieren oder Abwarten? Das ist seit langem eine Streitfrage in der Praxis und Theorie in Bezug auf Defizite beim Spracherwerb. Die Autoren haben die Ergebnisse aus 24 Studien zusammengetragen und ziehen Bilanz: Die Mehrheit der Studien können, wenn überhaupt, nur bei wenigen Kindern ein echtes, spontanes Aufholen von Sprachauffälligkeiten feststellen. Die Auswertung legt zudem nahe, von einer frühen kritischen Phase im Spracherwerb auszugehen, woraus die Autoren die Notwendigkeit ableiten, früh zu Intervenieren. Der Einstieg in die Grammatik: Spracherwerb während des ersten Lebensjahres ......................16 Barbara Höhle Die jüngere Forschung zum Spracherwerb hat gezeigt, dass Kinder Wissen über die Zielsprache bereits erwerben, bevor sie entsprechende Äußerungen produzieren. Diese frühen Erwerbsschritte können in erster Linie über die Untersuchung der Sprachwahrnehmung untersucht werden. Sie zeigen, dass Kinder schon sehr früh gerade für prosodische Eigenschaften der Sprache sensitiv sind und diese Sensitivität unter anderem für die Erkennung von Wortgrenzen einsetzen. Langzeitanalyse der frühen lexikalischen Entwicklung eines späteren SES-Kindes – wann gab es welche Warnzeichen? ....... 22 Julia Siegmüller, Dagmar Bittner Dieser Beitrag stellt die frühe lexikalische Entwicklung vom ersten Wort bis zum zweiten Geburtstag des heute 7-jährigen Bastian dar. In dieser Phase galt er noch als medizinisch ungestörtes Kind. Allerdings können anhand der Daten nachträglich deutliche Vorwarnsignale für eine Sprachstörung ausgemacht werden, die vor allem in der zeitlichen und quantitativen Entwicklung der Sprachproduktion liegen. Leitlinien in der Logopädie ..........28 Mara Wieck, Ulla Beushausen, Ralf E. Cramer Die Autoren stellen am Beispiel der medizinischen Leitlinien die Bedingungen und formalen Voraussetzungen für die Entwicklung und Einführung von Leitlinien dar, diskutieren mögliche Inhalte logopädischer Leitlinien und plädieren dafür, dass die Berufsgruppe die Entwicklung von Leitlinien selbst in die Hand nimmt und in den entsprechenden Gremien mitarbeitet. Redaktion Schriftleitung Michael Wilhelm Glockenblumenweg 15 · 21360 Vögelsen Tel. 0 41 31.92 11 81 · Fax 0 41 31.92 11 82 E-Mail: [email protected] Beruf und Verband Margarete Feit dbl-Pressereferat Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl) E-Mail: [email protected] Fachredaktion Bettina Fährmann, Kassel Herbert Lange, San Francisco Tina Lattermann, Regensburg Christine Lücking, Detmold (Rezensionen) Kerstin Nonn, Gauting Simone Seidel, Aachen Redaktionelle Zusendungen bitte an den Schriftleiter. Es gelten die Autorenrichtlinien des Verlages. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Anzeigen Schulz-Kirchner Verlag Andrea Rau / Tanja Tietz Tel.: 0 61 26.93 20 20 / 19 Fax: 0 61 26.93 20-50 E-Mail: [email protected] Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 13 Termine Redaktionsschluss 1. Nov. 1. Jan. 1. März 1. Mai 1. Juli 1. Sept. Anzeigenschluss 1. Dez. 1. Febr. 1. April 1. Juni 1. August 1. Okt. Erscheinungstermin 1. Jan. 1. März 1. Mai 1. Juli 1. Sept. 1. Nov. Veranstaltungskalender 1. Halbjahr: Novemberausgabe 2. Halbjahr: Maiausgabe Leserbriefe werden bis 14 Tage nach Redaktionsschluss angenommen. Beilagenhinweis: Der gesamten Auflage liegen Prospekte von Keppler & Fremer, Krefeld, des Thieme Verlags, Stutttgart, von Waschbär, Freiburg, sowie von axsentis, Köln, bei. Einem Teil der Auflage liegt ein Protokoll des dbl, Frechen, bei. 4 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 INHALT Beruf und Verband Infokampagne des dbl: „Super gut gelungen!”............................................ 36 dbl gratuliert Ehrenmitglied Dr. Rieger zum 70. Geburtstag .......................... 36 Leitbild Logopädin/Logopäde: aus Chancen Tatsachen machen .................... 37 Landesverbandstreffen NRW lockt mit attraktiven Themen .......................... 37 Neue Beitragsstruktur im dbl ........................................................................ 38 QM-System in heißer Phase.......................................................................... 38 Neu: Musik-CD „Sing mit mir! Sprich mit mir!” ........................................... 39 Beratung bei Praxisübergabe und -übernahme ............................................. 39 dbl-Praxissoftware am Start.......................................................................... 40 Alles, was recht ist ....................................................................................... 40 „Was machen Sie den so außerhalb der GKV?“ ........................................... 41 Altersarmut vorbeugen: Pensionskasse/Direktversicherung .......................... 43 Die ICF verändert den Blick auf die Gesundheit ........................................... 44 Problem Legasthenie – fördern und therapieren! ......................................... 46 Slowenigen jüngstes Mitglied im CPLOL ...................................................... 47 Bildung (*unverbindliche Preisempfehlung) Logopädisches Assessment soll validiert werden ........................................... 50 Kindliche Aphasie: Informative Website ........................................................ 50 Logopädie in Uganda: Zahlreiche Hilfsangebote ........................................... 50 Infoquelle für Lehrende: Neues Fachportal Pädagogik .................................. 50 Einfühlungsvermögen gefragt: Patientenumfrage der FH Hildesheim ............ 51 ISAAC-Tagung in Dortmund: Großes Interesse an LogopädInnen .................. 52 100 Jahre Viktor Frankl – Begründer der Logotherapie ................................. 52 Termine........................................................................................................ 53 Medien und Materialien Rezensionen ................................................................................................ 54 Rezensionsangebote .................................................................................... 56 Zeitschriften ................................................................................................. 58 Rubriken dbl-Adressen................................................................................................ 39 dbl-Seminare ............................................................................................... 42 dbl-Informationsbroschüren ......................................................................... 48 Änderungsmitteilung/Antrag auf Mitgliedschaft ........................................... 49 LeserFORUM ................................................................................................ 59 Stellengesuche/Verschiedenes ...................................................................... 60 Stellenangebote ........................................................................................... 60 Außerdem in dieser Ausgabe: Veranstaltungskalender 1. Halbjahr 2006 Forum Logopädie unterliegt der Auflagenkontrolle durch die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) Verlag Schulz-Kirchner Verlag GmbH Postfach 12 75 · 65502 Idstein Mollweg 2 · 65510 Idstein Tel. 0 61 26.93 20-0 · Fax 0 61 26.93 20-50 E-Mail: [email protected] Internet: www.schulz-kirchner.de Abonnement-Verwaltung: Adressänderungen und Bestellungen (jeweils nur für Bezieher, die kein dbl-Mitglied sind) dem Verlag übermitteln. Bei nicht rechtzeitig mitgeteilter Adressänderung besteht kein Anspruch auf kostenlose Nachlieferung. Nachsendeanträge bei der Post gelten nicht für Zeitschriften! Dagmar Wolf, Tel. 0 61 26.93 20-0 E-Mail: [email protected] Bezugspreise: Jahresabonnement (6 Ausg.): € 59,00* [D]; Halbjahresabonnement (3 Ausg.): € 31,00* [D]; 4-Monatsabonnement (2 Ausg.): € 20,00* [D]; jeweils inkl. Mehrwertsteuer und Versandkosten, im Ausland zuzüglich Versandkosten. Einzelexemplare € 13,00* [D] zzgl. Versandkosten. Schülerabonnement: € 40,00* [D] – nur gegen Vorlage einer Schülerbescheinigung. Für dbl-Mitglieder zu einem Bezugspreis mit Sonderkonditionen im Beitrag enthalten. Liebe Leserin, lieber Leser, wir bitten um Beachtung, dass sich aufgrund der gestiegenen Kosten die Abonnementpreise sowie der Einzelverkaufspreis ab 1. Januar 2006 geringfügig erhöhen (siehe „Bezugspreise“). Schulz-Kirchner Verlag Kündigung: Jahresabonnement: Mindestbezug 6 Ausgaben in Folge. Das Abonnement verlängert sich automatisch um weitere 6 Ausgaben, wenn die Kündigung dem Verlag nicht schriftlich mit einer Frist von 3 Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums vorliegt. Der Bezugszeitraum endet am Monatsletzten des jeweiligen Monats, in dem das Heft erscheint. Halbjahresabonnement: Mindestbezug 3 Ausgaben in Folge. Das Abonnement verlängert sich automatisch um weitere 3 Ausgaben, wenn die Kündigung dem Verlag nicht schriftlich mit einer Frist von 3 Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums vorliegt. Der Bezugszeitraum endet am Monatsletzten des jeweiligen Monats, in dem das Heft erscheint. 4-Monatsabonnement: ist auf einen Bezugszeitraum von 4 Monaten begrenzt; eine Änderung auf ein Jahresoder Halbjahresabonnement muss dem Verlag schriftlich vorliegen. Bankverbindungen Postbank Ludwigshafen Konto 910 14-677 · BLZ 545 100 67 vr bank Untertaunus eG Konto 142 900 01 · BLZ 510 917 00 Geschäftsbedingungen: Für eingesandte Artikel, Fotos, Zeichnungen etc. kann keine Haftung übernommen werden. Die Einsender erklären sich mit der Bearbeitung ihrer Manuskripte einverstanden. Eine Haftung der Autoren, des Herausgebers und seiner Beauftragten bzw. des Verlages für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Schulz-Kirchner Verlag GmbH. Nachdruck, Übersetzungen, Aufnahme in Onlinedienste, Internet und Intranet sowie Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. bei vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gegen Entgelt möglich. Grafik: Annegret Kühne, Lüneburg Druck: Wetzlardruck GmbH, Wetzlar Druckauflage: 11.515 (2/2005) Tats. verbr. Auflage: 10.527 (2/2005) Druckauflage dieser Ausgabe: 11.700 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 5 THEORIE THEORIEUND UNDPRAXIS PRAXIS Aufholen oder Zurückbleiben: Neue Perspektiven bei der Frühintervention von Spracherwerbsstörungen Zvi Penner, Christian Krügel, Kerstin Nonn Zusammenfassung Intervenieren oder Abwarten? Das ist seit langem eine Streitfrage in der Praxis und Theorie in Bezug auf Defizite beim Spracherwerb. Auf der einen Seite wird darauf gedrungen, immer früher zu intervenieren, auf der anderen Seite wird dazu geraten, abzuwarten und die individuelle Entwicklung zu beobachten. Aber welche Chance haben Kinder mit sprachlichen Defiziten tatsächlich? Wir haben in diesem Beitrag die Ergebnisse aus 24 Studien zum Thema „Spätzünder / Late Talker“ zusammengetragen und ziehen Bilanz: Die Mehrheit der Studien und vor allem die Langzeitstudien können, wenn überhaupt, nur bei wenigen Kindern ein echtes, spontanes Aufholen von Sprachauffälligkeiten feststellen. Zudem haben wir untersucht, ob sich der Begriff der „kritischen Phase“ in Bezug auf den Spracherwerb bewährt. Ein gewisser Teil der entwicklungspsychologischen Literatur verneint die Existenz einer Phase im Spracherwerb. Unsere umfassende Literaturbestandsaufnahme legt jedoch nahe, dass es berechtigt ist, von einer frühen kritischen Phase im Spracherwerb auszugehen. Wir leiten daraus die Notwendigkeit ab, früh zu intervenieren. Als Ausblick stellen wir kurz zwei Projekte vor, die das Ziel haben, neue Interventionsmaßnahmen zu evaluieren. SCHLÜSSELWÖRTER: Frühintervention – Persistenz und spontane Überwindung von Spracherwerbsstörungen – die kritische Phase des Spracherwerbs Sprachkompetenz und Spracherwerb Unsere sprachliche Kompetenz gilt als die wichtigste Schlüsselkompetenz für die Sozialisation des Menschen. Dieses Faktum ist schon fast zu einem Allgemeinplatz geworden. Nicht weniger zentral ist die Rolle der sprachlichen Kompetenz für die kognitive Entwicklung. Die Sprache für uns Erwachsene ist vor allem ein Mittel der Kommunikation und des Wissenserwerbs, das wir in diesem Sinne metasprachlich und weitgehend automatisiert einsetzen. Ein Kind, das diesen Sprachgebrauch noch 6 Forum Logopädie nicht beherrscht, hat jedoch eine ganz andere Perspektive. Für das Kind ist die Sprache zunächst ein Lernobjekt, ein abstraktes Regelwerk, das aus dem unaufhörlich auf es einströmenden Input rekonstruiert werden muss. Dabei wird dem Kind diese Aufgabe durch verschiedene Faktoren erschwert: Das sprachliche Wissen ist enkapsuliert und der Input, d.h. das, was das Kind in seiner Umgebung hört, ist oft widersprüchlich. Letzteres lässt sich gut an einem Beispiel erkennen: Die Pluralform von „Fisch“ und „Krokodil“ ist „Krokodile“ bzw. „Fische“, bekommt also eine Schwa-Erweiterung. Die Pluralform von „Computer“ oder Heft 6 (19) November 2005 6-15 PD Dr. Zvi Penner ist Sprachwissenschaftler (Bern). Seit 1996 leitet er eine Reihe von Forschungsprojekten an der Charité in Berlin zum normalen und gestörten Spracherwerb. Im Rahmen des Wissens- und Technologietransfers von der Grundlagenforschung in die Praxis entwickelte und erprobte er mehrere Therapieund Sprachförderprogramme. Christian Krügel studierte Linguistik, Soziologie und Geschichte an der Universität Konstanz. Danach war er an einem Projekt an der Pädaudiologischen Klinik Charité/Berlin beschäftigt. Seit Anfang 2004 ist er als Selbständiger an verschiedenen Evaluationsprojekten im Bereich Sprachförderung/Sprachtherapie beteiligt und bietet Dienstleistungen im wissenschaftlichen Bereich an. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Spracherwerbsstörungen und Sprachförderung im Deutschen und bei Migrantenkindern, audiophysiologische Korrelate von Sprachentwicklungsstörungen und statistische Methodik in der Linguistik und Medizin. Kerstin Nonn absolvierte von 1990-1993 ihre Ausbildung zur Logopädin in Münster. Danach arbeitete sie in einer Praxis in Aachen und studierte Lehrund Forschungslogopädie an der RWTH Aachen. Von 19972002 war die Diplom-Logopädin als Lehrlogopädin an der Schule für Logopädie, Universitätsklinikum Münster, im Fachbereich Sprachentwicklungsstörungen beschäftigt. Seit Oktober 2002 ist sie Leitende Lehrlogopädin an der Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie, Ludwig-Maximilians-Universität München. THEORIE UND PRAXIS „Kuchen“ bleibt hingegen unverändert. Ein „-s“ für den Plural können wir bei Eigennamen wie „Maria“ t „Marias“ oder „Martin“ t „Martins“ anhängen, nicht jedoch bei „Marianne“, denn hier ist die richtige Pluralform unerwarteterweise „Mariannen“. All diese Formen erscheinen bunt gemischt im Input, der tagtäglich auf das sprachlernende Kind einströmt. Angesichts dieser Verwirrung kann es nicht leicht sein zu entdecken, wie die zu erlernende Sprache funktioniert. Der Prozess des sprachlichen Regelerwerbs und auch die spätere Regelanwendung im Sinne von wohlgeformten Äußerungen sind zudem enkapsuliert. D.h. wir haben keinen direkten Zugriff auf die mentalen Repräsentationen, die den sprachlichen Regeln zugrunde liegen. Wenn wir dies versuchen, stellen wir fest: Wir haben zwar eine genaue Intuition dafür, ob eine Äußerung regelgerecht, also wohlgeformt ist, aber wir können die jeweilige Regel nicht genau bestimmen. So gelingt uns etwa die oben angesprochene Pluralbildung mühelos für jedes Nomen. Aber die genaue Regel, die dahinter steckt, können die meisten Muttersprachler nicht formulieren. Dies bedeutet, dass die Erwachsenen nicht in der Lage sind, dem Kind zu erklären, wie die Regeln beschaffen sind. Daraus resultiert auch das (sprach-) therapeutische Paradoxon: Wir erkennen problemlos, wenn ein Kind ungrammatische Äußerungen macht, und können mit geläufigen Tests eine Einstufung als „spracherwerbsgestört“ (Sprachentwicklungsstörung, SES) vornehmen. In vielen Fällen können wir in der Therapie jedoch nicht feststellen, welche Regeln von diesem Kind verletzt werden (vgl. Penner & Schmid, im Druck). Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Kind „Banane“ mit einem kurzen „a“ in der mittleren Silbe ausspricht oder wenn es nicht versteht, dass die Aussage „jedes Kind reitet auf einem Pferd“ nicht bedeuten kann, dass die Kinder gruppenweise auf einem einzigen Pferd gleichzeitig sitzen. Unter diesen Umständen stellt sich der Erwerbsprozess als hochkomplexe, abstrakte Aufgabe dar. Das sprachlernende Kind muss die richtigen Rückschlüsse in der richtigen Reihenfolge aus dem Input ziehen, ohne negative Evidenzen oder explizite Anweisungen nutzen zu können. Dabei verfolgt ein normal entwickelter Sprachlerner eine Strategie, die als „Bootstrapping“ oder „Lernen in der Schnittstelle“ bezeichnet wird. So genannte „Constraints“ (auch „Präferenzen“ genannt) bewirken, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nur bestimmte Informationen oder Informationsbündel aus dem Input genutzt werden. Diese Informationen kreuzt der Sprachlerner mit den schon vorhandenen Informationen oder Regeln seiner momentanen Repräsentation, um sich eine weitere Regel zu erschließen (s. Penner, 2002). Dieses System funktioniert nur, wenn die Constraints zeitgebunden existieren, d.h. in jeweils einer Phase des Erwerbs wirksam sind und in anderen nicht. Hieraus lässt sich die Existenz einer (oder mehrerer) „kritischen Phase(n)“ des Spracherwerbs ableiten, in der der Sprachlerner sensibel ist für bestimmte Informationen aus dem Input. Der Terminus „kritische Phase“ ist nur einer von mehreren, die in einen Zusammenhang mit dem Spracherwerb gestellt wurden. In diesem Artikel wollen wir die drei wichtigsten aufgreifen und in einen neuen Zusammenhang innerhalb des Bereichs „Spracherwerb“ und „Spracherwerbsstörungen“ bringen. Die Begriffe der „kritischen Phase“, der „optimalen Phase“ und der „Plastizität“ (vgl. Werker & Tees, 2005) werden wir zunächst als Termini der biologischen Entwicklungsforschung einführen. Anschließend – und auf dieser Terminologie aufbauend – wollen wir der Frage nachgehen, ob es echte „Spätzünder“ oder „Aufholer“ gibt. Sind das Kinder, die man nicht allzu früh behandeln kann oder soll? Hiermit verbunden ist auch die Frage nach dem Stellenwert der Frühintervention. Kann sie wirklich wirkungsvoll sein oder sind mit ihr Gefahren eines „zu früh“ verbunden? Diese Fragen entstammen dem Spannungsfeld zwischen zwei Paradigmen: Hypothese I: Die individuelle Variation im frühen Spracherwerb ist grundsätzlich gering und eher oberflächlicher Natur. Der frühe Spracherwerb ist weitgehend einheitlich und verfolgt trotz oberflächlicher Unterschiede immer denselben Lernpfad und dieselbe Lernlogik. Hypothese II: Die individuelle Variation ist beträchtlich. Es gibt keinen festen „Fahrplan“. Es ist daher ratsam, abzuwarten und die weitere Entwicklung des jeweiligen Spätzünders zu beobachten („watchful waiting“). Wie wir weiter unten noch genauer diskutieren werden, steht Hypothese I mit der Annahme eines phasenhaften Spracherwerbs in Verbindung, während Hypothese II eher eine starke Plastizität des Spracherwerbs voraussetzt. Anders ausgedrückt kann man unter der Annahme, dass II zutrifft, davon ausgehen, dass viele der in der Sprachentwicklung hinter ihren Altersgenossinnen zurückbleibenden Kinder zu einem späteren Zeitpunkt spontan aufholen können (Spätzünder). Unter der Annahme, dass I zutrifft, würde man hingegen vermuten, dass es sich bei den Spätzündern nicht um „echte“ Aufholer handelt, sondern eher um Kinder, die ihre Defizite durch Ausweichund Ersatzstrategien mehr oder weniger wirkungsvoll verdecken können. Man würde weiter vermuten, dass diese Kinder aber in anderen Bereichen wieder auffällig werden, wenn die Anforderungen (beispielsweise in der Schule) steigen. Die Kluft zwischen Theorie und Testungspraxis An dieser Stelle muss nun zunächst eine Begriffsklärung bzw. -definition vorgenommen werden: Wir unterscheiden zwischen „sprachauffälligen“ Kindern, welche als solche nach ihren Leistungen in einem Test und relativ zu einer spezifischen Altersnorm klassifiziert werden, und Kindern mit (Spracherwerbs-) „Störung“, „Defizit“ oder „Abweichung“ als lerntheoretischem Begriff. Es fällt in diesem Zusammenhang auf, dass viele der in der Praxis eingesetzten Tests entscheidende, spracherwerbsrelevante Bereiche außer Acht lassen, so dass gewisse Profile von Störungen im Spracherwerb nicht erfasst werden können. Dabei handelt es sich in erster Linie um zentrale, hochgradig sprachspezifische Erwerbsmerkmale des Deutschen wie beispielsweise die prosodische Morphologie mit der Steuerung durch das dreimoraische Prinzip und die Schwa-Einsetzung, die komplexe Semantik der zusammengesetzten Verben wie „abschneiden“ oder „anspritzen“ und die Besonderheiten des Präpositionalsystems wie „auf vs. an“, „auf vs. über“ oder „neben vs. bei“. Dadurch kommt ein Unterschied zwischen der Testpraxis und der Spracherwerbstheorie, also zwischen den zwei Prädikaten „auffällig“ und „abweichend“, zustande. Der Begriff „auffällig“ bezieht sich auf eine niedrige Leistung des Kindes in einem Prüfverfahren, die rein testintern definiert wird und oft von spezifischen Merkmalen des Spracherwerbs im Deutschen unabhängig Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 6-15 7 THEORIE UND PRAXIS sind. Dies betrifft beispielsweise das Nachsprechen von Sätzen und Kunstwörtern oder das Benennen von Gegenständen nach Wortlisten. Viele der in der Praxis verwendeten Testverfahren gehören mehr oder weniger eng dieser Gattung an (HSET, SETK, AWST-R, MSVK usw.). Der Begriff „abweichend“ oder „spracherwerbsgestört“ ist hingegen eher spracherwerbstheoretisch zu verstehen und bedeutet, dass ein Kind spezifische Lücken im Regelwissen seiner Muttersprache aufweist. Für die Frage nach dem Begriff des „echten Aufholens“ ist die Unterscheidung zwischen „Auffälligkeit“ und „Störung“ von entscheidender Wichtigkeit. Nimmt man ausschließlich die Auffälligkeit im obigen Sinne als Grundlage für die Beurteilung der kindlichen Sprachentwicklung, so wird das Aufholen als der Übergang vom „roten“ zum „grünen“ Bereich auf einer Skala verstanden, ohne dass wir zum Zeitpunkt der Testung genau wissen können, ob das Kind die zielsprachlichen Regeln tatsächlich entdeckt hat oder nicht. Dieses Kriterium allein ist wahrscheinlich zu einseitig und kann oft zu einer vermeintlichen, vorübergehenden Verbesserung der Sprachleistungen führen, ohne dass das Kind sein sprachliches Wissen im Sinne des Regellernens erweitert oder revidiert hat. Es ist daher fraglich, wie nachhaltig das Aufholen in diesem Sinne ist. Unten kommen wir auf diesen Punkt zurück. Das verhaltensbiologische Konzept der (kritischen) Phase Wir wenden uns nun den experimentalbiologischen Begriffen zu und kommen dann mit Hilfe einer umfassenden Sichtung und Bewertung der aktuellen Literatur zum Thema „Spätzünder“ (Late Talker) bzw. „Aufholer“ zu einer Anwendung der Begriffe „kritische“, bzw. „optimale Phase“ und „Plastizität“ auf den Spracherwerb. Zentral ist dabei, ob sich der Begriff des „Aufholens“ sprachlicher Defizite im Licht der aktuellen Forschungsergebnisse bewährt und die Verhältnisse adäquat beschreibt. Werker & Tees (2005) formulieren ein Modell kaskadierter optimaler Phasen für den Spracherwerb, das sie aus Begrifflichkeiten der Verhaltensbiologie ableiten. Sie wollen damit die vielfach ungenau definierten Konzepte der kritischen Phase anderer Publikationen ablösen. Im Folgenden 8 Forum Logopädie wollen wir die Debatte um eine „Phase des Spracherwerbs“ und ihre mögliche Ausprägung hin zu einer eher kritischen Phase oder hin zu einer Plastizität durch Daten aus deutschen und internationalen Studien zum Thema Sprachentwicklung und Aufholen von Defiziten ergänzen. Dazu werden wir nun zunächst die drei Begriffe Plastizität, kritische Phase und optimale Phase als experimentalbiologische Begriffe einführen. Evidenz für Plastizität Männliche Zebrafinken lernen in der normalen Aufzucht ihren Gesang von einem „Lehrer“; in der Regel handelt es sich dabei um den Vater. Im Rahmen eines Deprivationsexperiments wurden Zebrafinken in totaler Isolation aufgezogen. Die Folge war eine vorübergehende Stummheit, es wurden keine Lieder erlernt. Wurde jedoch die Isolation zu irgendeinem späteren Zeitpunkt ihres Lebens aufgehoben, waren die Zebrafinken in der Lage, ihre Lieder von einem Lehrer zu erlernen. Das Ergebnis zeigt, dass Zebrafinken das Melodielernen auch im Erwachsenenalter noch nachholen können. Damit ist dieses Lernvermögen ein Nachweis für die Plastizitätshypothese, dass Fähigkeiten auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Entwicklung aufgeholt werden können. Angewendet auf den Spracherwerb hieße das: Verpasstes kann auch später vollständig und ohne weiteres aufgeholt werden. Evidenz für die kritische Phase Ein artspezifisches Verhalten der Sumpfmeise ist das Verstecken von Nüssen und ähnlichem Futter für den Wintervorrat (vgl. Spitzer, 2002). Neuroanatomisch zeigt diese Vogelart die Besonderheit eines deutlich vergrößerten Hippokampus. Das Wachstum dieser Hirnstruktur ist eng mit dem Versteckverhalten verbunden und vollzieht sich unter normalen Aufzuchtsbedingungen zwischen dem 30. und 50. Tag (kritische Phase) nach dem Schlüpfen. Im Experiment wurden die Vögel in dieser kritischen Phase künstlich depriviert, indem sie gemahlene Nüsse bekamen, die sich so nicht zum Verstecken eignen. Das Ergebnis war, dass kein spezifisches Wachstum des Hippokampus stattfand. Dies änderte sich auch nicht, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt in der Entwicklung Futter in Form von ganzen Nüssen bekamen, dass Heft 6 (19) November 2005 6-15 sie verstecken konnten. Der Hippokampus blieb klein. Dies belegt das Vorhandensein einer kritischen Phase; das Versteckverhalten kann zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr erlernt werden. Ein Aufholen ist nicht möglich. Im Sinne der Sprachentwicklung: Verpasstes kann später nicht aufgeholt werden. „Was Hänschen nicht gelernt hat, lernt Hans nimmer mehr.“ Evidenz für die optimale Phase Zebrafinken, denen nach dem Schlüpfen ein Auge künstlich verschlossen wurde (monookulare Deprivation) zeigten neuroanatomisch eine starke Unterentwicklung eines Bereiches in ihrem Thalamus: Zellgröße und -menge waren stark verringert. Dieser Effekt variierte jedoch in Abhängigkeit von der Dauer einer normalen Entwicklung vor der Deprivation: Begann die monookulare Deprivation 10 bis 30 Tage nach dem Schlüpfen, war der Effekt maximal. Wurde das Auge erst 30 bis 50 Tage nach dem Schlüpfen verschlossen, nahm der Effekt langsam ab bzw. erfolgte die Deprivation erst nach dem 50. Tag, war keine Verringerung der Zellgröße und -menge mehr nachweisbar. Dieses Ergebnis belegt die Hypothese einer optimalen Phase, in der abhängig vom Zeitpunkt, in der die Deprivation stattfindet, das Ausmaß der hirnorganischen Veränderungen variiert. Analog für die Sprachentwicklung: Verpasstes kann unter Umständen später aufgeholt werden. In welchem Maße dies möglich ist, hängt davon ab, wann der Spätzünder mit dem Aufholen beginnen kann. Aufholen oder Zurückbleiben Eine echte Deprivation, also das Isolieren des Sprachlerners von seinem Lernobjekt – der Sprache, ist sehr selten. Es gibt Fälle von so genannten „Wolfskindern“, die völlig isoliert von menschlicher Gesellschaft aufwachsen und keine Sprache ausbilden. Dazu kommen einige bedauernswerte Fälle von durch die Eltern oder Aufsichtspersonen auferlegte „Isolation im Kinderzimmer“. Diese Fälle echter Deprivation sind jedoch glücklicherweise eher selten. Was man beim Spracherwerb jedoch häufiger beobachten kann, ist eine verminderte Zugänglichkeit der für die Regelbildung relevanten Informationen. Diese kann durch THEORIE UND PRAXIS verschiedenste Faktoren hervorgerufen oder begünstigt werden, welche so zu ursächlichen Risikofaktoren für Spracherwerbsstörungen (SES) avancieren: verlangsamte Hörbahnreifung (wir kommen im letzten Teil des Artikels darauf zurück), phasenweise Verminderung des Hörvermögens (beispielsweise durch Mittelohrentzündungen, Tubenventilationsstörungen), Isolation im weitesten Sinne, und gerade bei Migrantenkindern defizitärer Input und später Erwerbsbeginn der zweiten Sprache (hier: Deutsch). Aus der einleitend skizzierten Theorie des Spracherwerbs als Regelerwerb lässt sich die Vermutung ableiten, dass SES-Kinder ineffiziente „Regellerner“ oder „Bootstrapper“ sind. Die oben genannten Faktoren tragen dazu bei und können deshalb als Frühindikatoren gelten. In Bezug auf die verlangsamte Hörbahnreifung werden wir das weiter unten kurz darstellen. Weitere, das Defizit verschärfende Faktoren wie Familienanamnese, andere soziale Faktoren, Frühgeburt, allgemeinere entwicklungshemmende Faktoren und viele mehr können dazukommen (s. Penner, Fischer & Krügel, im Druck; Penner, Krügel, Gross & Hesse, erscheint). Eine kritische Phase würde bedeuten, dass ein perfektes Nachholen des muttersprachlichen Erwerbs im Sinne einer vollen Automatisierung des Regelwissens unter normalen Umständen nicht mehr möglich wäre. Eine Förderung müsste nicht nur möglichst früh stattfinden, sondern sich auch darauf spezialisieren, dem Kind eine inszenierte Lernumgebung anzubieten, die die Lernbedingungen während der kritischen Phase auf der Basis des Bootstrapping-Verfahrens Schritt für Schritt simuliert (mehr dazu in: Penner, 2002, 2005; Penner & Schmid, im Druck). Käme man hingegen zu dem Schluss, dass der Begriff der „optimalen Phase“ den Erstspracherwerb adäquater beschreibt, könnte dieser zumindest während einer Karenzzeit durch gezielte Therapiemaßnahmen wieder in Gang gebracht werden. Bei einem plastischen Spracherwerb wäre eine Intervention – überspitzt ausgedrückt – bei vielen Kindern unnötig. Bei ausreichendem Input müsste ein ins Stocken geratener Spracherwerb jeder Zeit von selbst wieder in Gang kommen. Unter diesen Umständen müsste man beobachten können, dass ein sehr hoher Prozentsatz der Kinder mit sprachlichen Defiziten im Laufe der Zeit auch ohne Intervention nachhaltig aufholen kann. Geht man hingegen von einem phasenhaften Spracherwerb aus, müssten sich in Langzeitstudien viele der Spätzünder als SES-Kinder mit persistierenden Defiziten entpuppen. Die für die Praxis entscheidende Frage ist: Gibt es für ein Kind mit einer anfänglichen Verzögerung oder Störung im Spracherwerb die Möglichkeit, im Sinne der Plastizitätshypothese seinen Sprachentwicklungsrückstand zu jedem Zeitpunkt spontan aufzuholen und durch den nachträglichen Erwerb sprachlicher Fähigkeiten zu den normal entwickelten Altersgenossen aufzuschließen, oder sprechen die Ergebnisse eher für eine kritische Phase, so dass Sprachentwicklungsstörungen fortdauern, wenn die sprachlichen Regeln nicht in dieser Phase erworben werden? Bei der Beurteilung der vorhandenen Untersuchungen zu diesem Thema stoßen wir immer wieder auf Schwierigkeiten, da die zitierte Literatur keine einheitliche und konsequente Unterscheidung zwischen „Sprachstörung“ und „Sprachauffälligkeit“ im obigen Sinne der Definition macht, so dass wir den Begriff Aufholer nicht einheitlich definieren bzw. interpretieren können. Wie schon oben angedeutet, kommt diese Problematik unter anderem dadurch zustande, dass für die Leistungseinschätzung unterschiedliche Testungen verwendet wurden, die im obigen Sinne mehr oder LOGO-KLICK & LOGO-ROLL Indikationen: • Dysphagien • myofunktionelle Defizite • nach operativen Eingriffen im Bereich der Naso-, Meso-, Hypopharynx • bei Fazialisparesen • sensorisch-taktile Störungen im orofazialen und myofunktionellen Bereich • LKG (Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten) Besuchen Sie unsere Veranstaltung auf der Medica: „Neue Diagnostik- und Therapiehilfsmittel für Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten“ Physiotherapeutin/Logopädin Elke Breitenfeldt Freitag, 18.11.05, 12-13 Uhr, Halle 1, Raum 111 Vertrieb: www.heimomed.de Düsseldorf 16.-19.11.05 Halle 13, Stand A83 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 6-15 9 THEORIE UND PRAXIS Abb 1: Portland Language Development Project 3 Jahre 100 % bei Sprachverstehen/Lexikon unauffällig,, 50 % phonologisch auffällig, 60 % syntaktisch-morphologisch auffällig 4 Jahre 34 % phonologisch und 47 % syntaktisch auffällig (beide Defizite 16 %). Nur bei 26 % SES. 7 Jahre Nur bei 16 % SES nachweisbar Sukzessive Abnahme der Sprachentwicklungsstörungen bei 36 Late Talkers (Paul & Kellogg, 1997) weniger spracherwerbstheoretisch orientiert sind. Zudem divergieren die Studiendesigns deutlich, abgesehen davon, dass sie in unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Muttersprachen gemacht wurden. Das erschwert die Vergleichbarkeit der einzelnen Ergebnisse erheblich. Wir beschränken uns deshalb darauf, Tendenzen abzubilden, um dennoch zu einem klareren Bild zu gelangen. Jenseits einer Debatte um die Angemessenheit von Testwerkzeugen und Studiendesigns scheint dies im Augenblick der einzig gangbare Weg zu sein, Rückschlüsse über das Thema zu ziehen. Einen sehr guten Überblick über die Studien zu diesem Thema mit genauen Beschreibungen der jeweiligen Gegebenheiten verschafft uns Suchodoletz’ Beitrag aus dem Jahr 2004. Wir beschränken uns deshalb hier auf kurze Ergebniszusammenfassungen zu jeder Studie, um den Schwerpunkt unserer Betrachtung auf die Herausarbeitung übergreifender Tendenzen legen zu können. Die Hypothese des sukzessiven Aufholens Die Hypothese des sukzessiven Aufholens, der die Plastizitätshypothese zugrunde liegt, geht davon aus, dass ein bestimmter Anteil der Kinder mit anfänglichen Schwierigkeiten im Spracherwerb Spätzünder (Late Talker) sind, die ihren Rückstand mit der Zeit vollständig aufholen. Das sukzessive Aufholen wäre also eine Form der Plastizität: Defizite können ohne weiteres zu einem späten Zeitpunkt wettgemacht werden. Für die positive Prognose in diesem Sinne spricht die Studie von Rescola (2002), bei der bis zu 50 % der Kinder im 3. Lebensjahr keine sprachlichen Auffälligkeiten mehr zeigten. Zu diesem Ergebnis kamen auch Bishop & Edmundson (1987) bei ihrer Untersuchungsgruppe: 50 % der mit vier Jahren als „retardiert“ eingestuften Kinder waren bis zur Einschulung nicht mehr auffällig. Whitehurst & Fischel (1994) zeigten in ihrer Studie, dass von 22 Kindern, die mit 3;6 als 10 Forum Logopädie Spätzünder eingestuft wurden, im Alter von 5;6 Jahren nur noch 4 auffällig waren. Giramoletto et al. (2001) zeigten, dass mit fünf Jahren 86 % der Late Talkers nicht mehr auffällig waren. Dabei äußern die Autoren schon erste Zweifel an der Echtheit des Aufholens und betonen, dass die sprachliche Kompetenz der Aufholer im Vergleich zur Kontrollgruppe sprachgesunder Kinder eher eingeschränkt war (s. unten). Die Ergebnisse des „Portland Language Development Projects“ von Paul & Kellog (1997) über den Spracherwerbsverlauf von 36 Late Talkers zeigt Abb. 1. Auch diese Studie kommt zu dem Schluss, dass die Sprachauffälligkeit sukzessive zugunsten der unauffälligen Sprachentwicklung der Kinder abnimmt. Paro et al. (2004) kommen in einer Zusammenfassung aller aus der englischsprachigen Literatur bekannten Daten zu einem sehr optimistischen Schluss, wonach 40 - 70% aller Spätzünder ihre sprachlichen Auffälligkeiten bis zur Einschulung abbauen. Grimm & Doil (2000) kommen zu dem Ergebnis, dass von 13-20 % Deutsch muttersprachlichen Kindern, die mit zwei Jahren als SES-Risikokinder (Late Talkers) eingestuft wurden (nach dem Kriterium des ELFRA 2: produktiver Wortschatz < 50 Items), etwa 50 % mit 3-4 Jahren ihre Sprachauffälligkeit abgebaut haben. Die anderen 50 % entwickeln persistente SES. Für den Vergleich zu den weiter unten aufgeführten Studien muss hier hervorgehoben werden, dass die oben genannten Studien die Probanden größtenteils nur bis zur Einschulung begleitet haben. Eine Ausnahme bildet die Portland-Studie, die auch Daten über die Probanden im Alter von 7 Jahren erhoben hatte. Die Hypothese eines sukzessiven Aufholens wird in Abb. Heft 6 (19) November 2005 6-15 2. skizziert. Der überwiegende Teil der Spätzünder mit 2 Jahren kann demnach im Sinne der Plastizitätshypothese bis zum 6. Lebensjahr aufholen. Für die verbleibende Gruppe bleibt zunächst ungeklärt, ob auch sie noch aufholen oder ob man bei ihnen von persistenten SES ausgehen muss (s. von Suchodoletz, 2004). Zudem konnten nicht alle aktuellen Veröffentlichungen zu diesem Thema hohe Anteile an Aufholern nachweisen. Bei den von Ward (1999) untersuchten Kindern konnten nur 15 % im Verlauf des 2. Lebensjahres den Sprachentwicklungsrückstand im Sinne einer Altersnorm aufholen. Dies bedeutet, dass die „klassische“ Theorie der 50 %-LateBloomers (Spätzünder) keine Bestätigung findet. Relevant für die Beurteilung der Hypothese des sukzessiven Aufholens sind auch die Daten aus Therapiestudien. Kiese-Himmel zeigte in ihrer Studie (1997), dass nach vier Jahren Therapie 42 % der Kinder eine Standardabweichung unterhalb der Norm des Heidelberger Sprachentwicklungstests (HSET) aufwiesen. Weitere Evidenz gegen die Hypothese des sukzessiven Aufholens zeigt die Langzeittherapiestudie von Law et al. (2000). Von den 24 Kindern, die im Alter zwischen 3;6 und 7 Jahren eine Sprachtherapie bekamen, konnten nur 5 Kinder (21 %) ihre Sprachauffälligkeit bis zum Alter von 9 Jahren ausgleichen. Glogowska et al. (2000) konnten in ihrer Therapiestudie unter 159 Vorschulkindern nach 12 Monaten therapeutischer Behandlung zwar gewisse kurzzeitige Effekte, aber keine Langzeiteffekte der Therapie nachweisen. Auch von Suchodoletz (2004) berichtet von keiner Studie, die Langzeiteffekte von Therapien zweifelsfrei nachweisen kann. Glogowska et al. (2000) leiten aus ihrer Studie die Empfehlung ab, die bisherige Therapiemethodik zu überdenken. Diese Befunde zur herkömmlichen „Spättherapie“ stellen die Plastizitätshypothese infrage. Sie deuten darauf hin, dass die Kinder bei einer späten Intervention ihr Sprachlernverhalten nicht mehr so verändern können, dass nachhaltige Effekte erzielt werden. Abb. 2: Sukzessives Aufholen der SES 20 % Late Talkers mit 2 Jahren Echte Aufholer 10 % sprachauffällige Kinder mit 3-4 Jahren Echte Aufholer 5 % sprachauffällige Kinder mit 6 Jahren THEORIE UND PRAXIS Bereichsspezifische Untersuchungen von Zvi Penner und seinen KollegInnen kommen zu dem Ergebnis, dass spezifische Defizite des Regellernens im Sinne einer echten Spracherwerbsstörung trotz Langzeittherapie mit herkömmlichen Methoden nicht behoben werden konnten. Diese persistierenden Defizite in verbsemantischen und syntaktischmorphologischen Regelrepräsentationen zeigten sich bspw. im Bereich „Verstehen von Präfixverben“ (Penner et al., 2002) und im Erwerb der Pluralregel (Penner 2003, 2005). Diese Studien legen die Vermutung nahe, dass auch die herkömmlichen Therapien, die spät beginnen, eine begrenzte Wirksamkeit zeigen. Stellt man die Frage nach der Existenz echter Aufholer hintan, bleibt also zunächst unklar, wie viele der Kinder mit sprachlichen Auffälligkeiten tatsächlich aufholen können. Die Hypothese des illusorischen Aufholens Die mit dieser Hypothese verbundene Prognose ist weniger optimistisch als die des sukzessiven Aufholens. Die sprachlichen Defizite der Kinder verschwinden laut diesem Ansatz trotz Abnahme der offensichtlichen, mit den geläufigen Tests erfassbaren Auffälligkeiten nicht wirklich. Die Grundproblematik der SES verlagert sich in einen anderen Bereich und manifestiert sich in einer anderen Modalität (bspw. „Leserechtschreibschwäche“, LRS). Das Kind bleibt mit seinen sprachlichen Leistungen im untersten Normbereich. Es tritt sogar mit zunehmendem Alter eine Verschlechterung seiner Leistung ein. Stothard et al. untersuchten 1998 im Rahmen einer Langzeitstudie 71 Kinder. Im Alter von 5;6 Jahren wurden die Kinder zwei Untergruppen zugeteilt: Der 1. Gruppe gehörten Kinder an, deren Sprachentwicklungsstörung „resolved“, also überwunden war, während die Kinder der 2. Gruppe als SES-persistent (also bleibend) beschrieben wurden. Eine Follow-Up-Untersuchung wurde zum Zeitpunkt, als die Kinder 15-16 Jahre alt waren, mit folgenden Ergebnissen Abb 3: Pennsylvania Studie 2 Jahre 34 Late Talkers erfasst 3 Jahre 60 % MLU auffällig, 66 % Syntax auffällig 8-9 Jahre Werte im Normbereich, jedoch signifikant schlechter als die Kontrollgruppe 13 Jahre Werte signifikant schlechter als die Kontrollgruppe. 36 % im Bereich Sprachverstehen auffällig (unterhalb einer SA). 20-30 % in Sprachproduktion auffällig Die sprachlichen Auffälligkeiten nehmen mit dem Alter der Kinder zu (Rescorla, 1989) durchgeführt; Die Kinder der „SES-resolved“-Gruppe zeigten signifikant niedrigere Leistungen bei der phonologischen Verarbeitung und den Lese-Rechtschreibfähigkeiten als die Kontrollgruppe sprachgesunder Kinder. Die Kinder der „SES-persistent“ -Gruppen hatten weiterhin eine signifikante Sprachentwicklungsstörung in allen sprachlichen Bereichen (vgl. auch SchakibEckbatan & Schöler, 1995, mit ähnlichen Befunden für das Deutsche). Die „Pennsylvania-Studie“ (s. Rescorla, 1989) kam zu dem Schluss, dass die sprachlichen Auffälligkeiten der Kinder mit zunehmendem Alter sogar noch zunahmen. Die Ergebnisse im Einzelnen zeigt Abb. 3. In der Studie von Beitchman et al. (2001) zeigten von den mit 5 Jahren als sprachauffällig eingestuften Probanden 72 % mit 12 Jahren eine persistierende Sprachentwicklungsstörung. Erweitert man den Blickwinkel um die schriftsprachliche Dimension, lässt sich eine eindeutige Assoziation von Sprachauffälligkeit und Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) erkennen. Bishop & Adams (1990) zeigten in ihrer Langzeitstudie, dass 50 % der Kinder, die im Alter von 15 Jahren unter einer LRS litten, im Alter von 4 Jahren mit „SES überwunden“ beurteilt wurden. In den Studien von Paul & Kellog (1997) und Rescorla (2000) kam es zu folgenden widersprüchlichen Ergebnissen: Im Alter von 7 Jahren zeigten die Kinder, die eine SES überwunden hatten, kein erhöhtes Risiko für eine LRS. In einer Follow-Up-Untersuchung fiel aber genau diese Untersuchungsgruppe im Alter von 8;0 - 13;0 Jahren in den unteren Normbereich der LRS-Leistungen ab. Offenbar zeigen sich bei Kindern mit scheinbar überwundenen SES in einem Alter über 8;0 Abb 4: Illusorisches Aufholen der SES 20 % Late Talkers mit 2 Jahren Nur unechte Aufholer 10 % sprachauffällige Kinder mit 3-4 Jahren Nur unechte Aufholer 5 % sprachauffällige Kinder mit 6 Jahren LRS, auch wenn kurz nach der Einschulung zunächst keine LRS-Risiken gefunden werden können. Die Defizite werden unter Umständen erst bei steigenden Anforderungen sichtbar, nämlich sobald nicht mehr nur reine Textproduktion und reines Vorlesen an sich gefordert werden, sondern mit der Schriftsprache sachliche Informationen im Sinne eines metasprachlichen Gebrauchs transportiert werden. Korrigiert man auf Grund dieser Ergebnisse die 1. Hypothese des sukzessiven Aufholens (vgl. Abb. 2), kann die 2. Annahme eines illusorischen Aufholens formuliert werden (Abb. 4). Auffälligkeiten in den Modalitäten „Verstehen“ und „Sprechen“ verlagern sich auf sekundäre Defizite im Sinne von Folgeerscheinungen. Unter diesen Umständen liegt die Vermutung eines phasenhaften Spracherwerbs nahe. Die These besagt, dass nach dem Ende dieser Phase ein Aufholen der Defizite zumindest erschwert ist. Die Hypothese der falschen Aufholer Bestätigung für die Annahme des vermeintlichen Aufholens finden wir auch in bereichspezifischen, vertiefenden Studien zum Verlauf von Sprachentwicklungsstörungen, die auf ein „fake recovery“ (falsches Aufholen) hindeuten. Es handelt sich dabei um ein vermeintliches Überwinden der sprachlichen Defizite: Die betroffenen Kinder scheinen sich in der Gesamtverteilung vom roten Bereich zum unteren Quartil des grünen Bereichs der Altersnorm zu verbessern. Im Vergleich zu den sprachgesunden Kindern zeigen sich in den Nachfolgeuntersuchungen aber signifikante Unterschiede zuungunsten der („ehemaligen“) sprachauffälligen Kinder, die ihren Sprachentwicklungsstand nur scheinbar aufgeholt haben. Veranschaulicht wird dieses Phänomen durch die Daten zur Entwicklung der Silbenstruktur von Pharr et al. (2000). Die Ergebnisse dieser Studie legen die Vermutung nahe, dass abnehmende Sprachauffälligkeiten eher Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 6-15 11 THEORIE UND PRAXIS Abb. 5: dreimoraisches Prinzip der Wortbildung im Deutschen Betonte Silbe A u Unbetonte Silbe t o o K i Unbetonte Silbe s t e ¥ ¥ ¥ ¥ ¥ ¥ ¥ Mora 1 Mora 2 Mora 3 Mora 4 Mora 1 Mora 2 Mora 3 Forum Logopädie Vollvokalwörter bei SES-Risikokindern (nach dem Kriterium „produktiver Wortschatz < 50 Wörter“ des ELFRA 2) im Alter von 24 Monaten verdeutlicht (s.a. Penner, Fischer & Krügel, erscheint). Ein vermeintliches oder falsches Aufholen (fake recovery) kann also folgendermaßen definiert werden: Ein Kind mit sprachlichen Defiziten erwirbt mittels Ersatzstrategien ein Entwicklungsniveau, das dem untersten Bereich der Altersnorm zugeordnet wird (Abb. 7). Der abweichende, nicht auf Bootstrapping beruhende Spracherwerb erweist sich als Sackgasse, aus der sich der Sprachlerner nicht selbst befreien kann. Im Vergleich zum normalen Spracherwerb zeigt sich im zeitlichen Verlauf ein Schereneffekt in den sprachlichen Leistungen (Abb. 8). Die Befunde sowohl des „illusorischen“ als auch des „falschen Aufholens“ zeigen die Problematik der verwendeten Tests in aller Deutlichkeit. Die notorische Unsicherheit, ob das Kind echt oder nur oberflächlich aufgeholt hat, wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass viele der eingesetzten Prüfverfahren auf die entscheidenden Merkmale des kindlichen Sprachlernverhaltens nicht eingehen. Es zeigt sich, dass unter diesen Umständen eine verlässliche Langzeitprognose kaum möglich ist. Werker & Tees (2005) messen dem Erwerb des Sprachrhythmus der Zielsprache eine zentrale Bedeutung zu und führen dafür eine Reihe von empirischen Evidenzen an. Ohne den rechtzeitigen und korrekten Erwerb des Rhythmus der Muttersprache ist eine Segmentierung des sprachlichen Inputs und damit ein weitergehender. ungestörter Spracherwerb wohl nicht möglich. Der gesamte Erwerb der Phonologie der Muttersprache, der im ersten Lebensjahr stattfindet, ist Werker & Tees zufolge durch einen strengen Zeitplan von aufeinander folgenden und aufeinander aufbauenden kritischen oder optimalen Phasen geprägt. Dies unterstützt den Reifungsansatz, den Zvi Penner 2004 in der November-Ausgabe von Forum Logopädie ausführlich darstellte. Der Autor geht davon aus, dass Sprachentwicklungsverzögerungen aus einer verlangsamten Reifung der Hörbahnen während der kritischen Phase im 1. Lebensjahr resultieren. Kritisch in Bezug auf den Spracherwerb im 1. Lebensjahr meint die Fähigkeit des Kindes, das dreimoraische Grundmuster der Wortbildung im Deutschen zu entdecken. Kinder, die aufgrund einer verlangsamten Reifung der Hörbahnen den sprachlichen Input der Umgebung nur ungenügend nutzen können, entdecken das dreimoraische Prinzip nicht. Sie weichen stattdessen auf Ersatzstrategien aus (wie bspw. die Nutzung von Vollvokalwörtern). In Bezug auf den Regelerwerb im Bereich Wortbildung wird angenommen, dass sich die Sensibilität für das Abb. 6: Präferenz für Vollvokalwörter von zweijährigen SES-Risiko-Kindern 80 % 80 % 70 % 60 % Anzahl der Wörter auf das vermehrte Einsetzen von Ersatzstrategien und weniger auf das Entdecken der zielsprachlichen Regeln zurückzuführen sind. Auf diesen Sachverhalt haben wir schon oben (s. sukzessives Aufholen) hingewiesen. Die Gruppe der sprachauffälligen Kinder in dieser Studie konnten mehrheitlich letztlich den Normbereich für eine unauffällige Sprachproduktion erreichen. Die Autoren betonen jedoch, dass die sprachliche Kompetenz dieser Kinder im Vergleich zur Kontrollgruppe sprachgesunder Kinder eher eingeschränkt war. Hieran schließt sich die Vermutung an, dass sich die durch Ersatzstrategien geprägte Sprache von Aufholern quantitativ und qualitativ von der Zielsprache unterscheidet. Dies lässt sich z. B. für den Erwerb der Prosodie bei deutschen Kindern mit sprachlichen Defiziten beobachten. Wie bereits oben im Abschnitt „Zeitpunkt des Erwerbs“ erklärt, stellt die Zunahme der regelgeleiteten Wortbildung durch das finale Schwa für den Wortschatzerwerb im 2. und 3. Lebensjahr zuungunsten der unregelmäßigen Vollvokalwörter ein zentrales Merkmal des normalen Spracherwerbs dar. Ein SES-Kind zeigt auch in diesem Alter eine Wortschatzerweiterung, aber der Erwerb neuer Wörter vollzieht sich nicht in der Schnittstelle einer regelgeleiteten Wortbildung. Das sprachauffällige Kind präferiert anstelle des dreimoraischen, trochäischen Grundmusters Vollvokalwörter wie „Auto“. Die Abb. 5 zeigt in einer Gegenüberstellung die unterschiedliche Silbenstruktur. Das Präferieren der Vollvokalwörter kann als eine Ersatzstrategie interpretiert werden, die zwar auf den ersten Blick zu einer Weiterentwicklung im Bereich Lexikon führt, die Sprachentwicklung in der Vorstellung eines einheitlichen Regelerwerbs aber insgesamt aus dem Tritt bringt. Die effizienteste Spracherwerbsstrategie des Lernens in der Schnittstelle wird nicht genutzt, alle weiteren wichtigen Erwerbsschritte wie bspw. das Erlernen der Pluralbildung kommen zeitlich und qualitativ aus dem Takt. In der Abb. 6 wird die Präferenz für 12 Betonte Silbe Der Reifungsansatz: Evidenz für eine eher kritische Phase? Heft 6 (19) November 2005 6-15 50 % 50 % 50 % 40 % Risiko 30 % 20 % 20 % 10 % 0% Vollvokal Schwa kein Risiko THEORIE UND PRAXIS dreimoraische Prinzip des Deutschen auf die frühe Phase im 1. Lebensjahr beschränkt. Bei den Probanden konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen verlangsamter Hörbahnreifung im Alter von 6 Monaten und sprachlichen Defiziten nachgewiesen werden. Während die Kinder das auditive Defizit deutlich vor dem 2. Geburtstag sicher aufholten, wurden das sprachliche Defizit mit 2;0 nachgewiesen. Dieses Ergebnis stützt die Hypothese einer kritischen Phase im Spracherwerb. Es kann und soll hier allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass die Ergebnisse auch mit einer optimalen Phase im Sinne von Werker & Tees adäquat beschrieben werden können. Die genaue Ausprägung dieser Phase muss zunächst in weiteren Studien herausgearbeitet und mit weiteren empirischen Evidenzen belegt werden. Zusammenfassung Die aus der experimentellen Biologie abgeleiteten Begriffe der kritischen, der optimalen Phase und der Plastizität bewähren sich im Sinne einer ordnenden, strukturierenden Wirkung auf das Thema Spracherwerb. Von Abb 7: Falsche Aufholer 20 % Late Talkers mit 2 Jahren Die „Aufholer” befinden sich im untersten Bereich der Altersnorm 10 % sprachauffällige Kinder mit 3-4 Jahren Die „Aufholer” befinden sich im untersten Bereich der Altersnorm dieser Klassifikation ausgehend haben wir folgende Befunde diskutiert: Langzeitstudien bei sprachauffälligen Kindern lassen Zweifel bezüglich der Existenz eines echten Aufholens aufkommen. Interventionsstudien stellen die Nachhaltigkeit der herkömmlichen Therapiekonzepte ernsthaft infrage. Die Evidenz aus neurobiologischen und experimentellen Untersuchungen spricht gegen eine hohe Plastizität im frühen Spracherwerb. Die Hypothese des sukzessiven Aufholens baut auf der Annahme der Plastizität auf und wird vor allem durch Studien gestützt, die sprachliche Leistungen bis zur Einschu- 5 % sprachauffällige Kinder mit 6 Jahren lung aufzeichnen. Die Langzeitstudien, die über das Einschulungsalter hinausgehen, stellen die Annahme des echten Aufholens ernsthaft in Frage. Diese Studien zeigen nicht nur, dass sich die Aufholer in der Regel im untersten Normbereich befinden, sondern auch die Bildung eines Schereneffekts zu einem späteren Zeitpunkt (vgl. Abb. 8, nächste Seite). Dieser Effekt kann offensichtlich auch durch die herkömmlichen Therapien nicht gänzlich verhindert werden. Bereichsspezifische, vertiefende Untersuchungen weisen nach, dass Defizite von sprachlichen Repräsentationen und Regeln (bspw. die Semantik von komplexen Verben, Pluralbildung), die ein sprachgesundes Kind sehr früh erwirbt, unter normalen Umständen einer traditionellen Therapie FEWTDIOJUUTUFMMFOBCSFDIOVOHRVBMJUµUTNBOBHFNFOUQSJWBUMJRVJEBUJPONBSLFUJOHVOUFSOFINFOTCFSBUVOH &YUFSOF"CSFDIOVOH 8JSUTDIBGUMJDIF%JFOTUMFJTUVOHCFEFVUFUNFIS'SFJSµVNFEVSDIQMBOCBSF -JRVJEJUµUEVSDIHFTJDIFSUF6NTFU[VOHBMMFSHFTFU[MJDIFO3JDIUMJOJFO EVSDIXFOJHFS7FSXBMUVOHTBVGXBOE.JUEFNSJDIUJHFO1BSUOFSXJSEEJF "CSFDIOVOHLJOEFSMFJDIU "CSFDIOVOHNJUBMMFO,PTUFOUSµHFSO 1SJWBUMJRVJEBUJPO ;V[BIMVOHTBCSFDIOVOH -¤TVOHFOEJFWFSCJOEFO XXXPQUBEBUBHSVQQFEF5FM Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 6-15 13 THEORIE UND PRAXIS Abb. 8: Schereneffekt (Pharr et al., 2000) Normale Sprachentwicklung „Fake recovery“: die „Aufholer“ bleiben im untersten Normquartil“ „Illusionary recovery“: die „Aufholer“ fallen wieder unter die Norm Persistenz bei SES-Kindern nicht behoben werden können. Auch die LRS-Studien zeigen, dass der traditionelle Begriff des Aufholens unbefriedigend ist. Die verwendeten Testmaterialien zur Überprüfung des Sprachstandes führen bei älteren Kindern zu – im Sinne einer Langzeitprognose – keinem verlässlichen Ergebnis. Die mit diesen Mitteln nicht mehr feststellbare Sprachauffälligkeit verlagert sich in den schriftsprachlichen Bereich. Mit anderen Worten: Auffälligkeiten zeigen sich da, wo das Kind aufgrund steigender Anforderungen nicht mehr kompensieren kann. Andere bereichsspezifische Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass Spätzünder bevorzugt auf Ersatzstrategien ausweichen, die mit den zielsprachlichen Repräsentationen nicht identisch sind. Im Licht dieser Zusammenfassung liegt die Zurückweisung der Plastizitätshypothese für die Sprachentwicklung nahe. Eher muss man davon ausgehen, dass ein gesunder Spracherwerb nur in einer bestimmten Phase möglich ist. Insbesondere gilt dies für den Phonologieerwerb im ersten Lebensjahr. Wie diese Phase genau beschaffen ist, ob man eher von einer kritischen oder von einer optimalen Phase (im Sinne von Werker & Tees, 2005) sprechen sollte, kann hieraus allerdings nicht abgeleitet werden. Darüber hinaus haben wir auf die unerwünschte Dissoziation zwischen den Begriffen der „Störung“ im sprachtheoretischen Sinn und der „Auffälligkeit“ im testpraktischen Sinn hingewiesen und die Problematik der unspezifischen Testung angesprochen. Wünschenswert wäre eine Anpassung der Sprachtests an die spezifischen Merkmale des Deutschen. 14 Forum Logopädie Fazit Die Gesamtheit der angeführten Befunde spricht für eine entscheidende Phase des Spracherwerbs in den ersten Lebensjahren, die vom Rhythmuserwerb eingeleitet wird. Was bedeutet dies für die Praxis? Erfassung und Intervention soll idealerweise früh, während der entscheidenden Phase und nicht später stattfinden. Mit den Begriffen „Spätzünder/Late Bloomer“ und „Aufholer“ soll zurzeit noch sehr vorsichtig umgegangen werden, da wir noch keine eindeutige Evidenz für ein echtes Aufholen haben. Bei einer voreiligen Einstufung eines Kindes als Aufholer mit Hilfe unzureichender Testverfahren gehen wir beim heutigen Kenntnisstand ein erhebliches Risiko ein. Spezifische förderdiagnostische Instrumente sind dabei notwendig. Diese sollen die vorhandenen Verfahren ergänzen und den Unterschied zwischen Auffälligkeit und Störung eindeutig erfassen. Neurobiologische Messverfahren könnten dabei eine wichtige Rolle neben der Bewertung prosodischer und phonologischer Merkmale von spontanen und evozierten Äußerungen und anderen Entwicklungsmerkmalen spielen. Es ist darüber hinaus von entscheidender Wichtigkeit, die Messinstrumente für die frühe Sprachentwicklung endlich an die Besonderheiten der deutschen Sprache und deren spezifischen Lernprozess anzupassen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die spezifische prosodische Morphologie des Deutschen mit der Steuerung durch das dreimoraische Prinzip, die komplexe Semantik der zusammengesetzten Verben wie „abschneiden“ oder „anspritzen“ und die Heft 6 (19) November 2005 6-15 Besonderheiten des Präpositionalsystems wie „auf vs. an“ oder „neben vs. bei“. So lange diese Anpassung versäumt wird, sind die Chancen auf eine praxistaugliche Förderdiagnose gering. Die Intervention sollte bereichsspezifisch sein. Sie sollte die Lernprozesse aktivieren, die die kritische Phase ausmachen und Lernumgebungen für Bootstrappings anbieten. Ausblick Es ist angesichts der oben geschilderten Befunde von entscheidender Wichtigkeit, eine Reihe von Therapiestudien zu starten, die zwei Bereiche überprüfen: Wissenstransfer: Welche Maßnahmen sind notwendig, um LogopädInnen und SprachtherapeutInnen zu befähigen, mit Kindern vor dem zweiten Geburtstag zu arbeiten? Wirksamkeit: Wie effektiv und nachhaltig sind Frühinterventionen? Zurzeit sind zwei solcher Studien im Gang. Das erste Projekt „Elternzentrierte, sprachliche Frühintervention bei Sprachentwicklungsverzögerungen“ (A. Buschmann & J. Pietz, Universitäts-Kinderklinik Heidelberg) überprüft die Wirksamkeit des Ansatzes der Elternschulung von U. Ritterfeld (s. Ritterfeld & Rindermann, 2004; Ritterfeld, im Druck). Die Effekte werden zu zwei Messzeitpunkten, drei Monate nach der Intervention und im Alter von drei Jahren überprüft. Auch im zweiten Projekt „Eltern können es auch“ (unter der Leitung von Zvi Penner) stehen Eltern als Ko-TherapeutInnen von SES-Risikokindern im Mittelpunkt. In diesem Projekt werden die Machbarkeit, Durchführbarkeit und Wirksamkeit einer Frühintervention bei Late Talkers überprüft. Diesem Projekt, das im Oktober 2005 beginnt, liegt ein neues Modell des Know-How-Transfers zugrunde, in dessen Rahmen LogopädInnen und SprachtherapeutInnen geschult werden, Eltern als Ko-TherapeutInnen für sprachliche Risikokinder zu trainieren. Bei der Intervention handelt es sich um die Bildung bereichsspezifischer Lernumgebungen, in denen die Risikokinder ihre Hauptdefizite zu bewältigen lernen, nämlich „Sprachrhythmus und Prosodie“ und „Wortbedeutung“. Diese Intervention wird mit wichtigen Komponenten aus dem Konzept der Elternschulung von U. Ritterfeld verbunden (Ritterfeld & Rindermann, 2004, und Ritterfeld, im Druck). Das mittelfristige THEORIE UND PRAXIS Ziel des Projektes ist – über die Evaluation der Frühintervention hinaus – die Einrichtung eines Netzwerkes von logopädischen Praxen und sprachtherapeutischen Einrichtungen, das Elternschulungen und -betreuung auf hohem Niveau anbietet. Auf dieses Netzwerk sollen Kinderärzte und Eltern bei Bedarf zurückgreifen können. 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New Perspectives in Early Intervention for Language Acquisition Disorders Our contribution provides a critical review of the data regarding the question of persistence versus spontaneous recovery of children with language impairments. The analysis of the longterm studies suggests that the resolution of language impairments is in many cases „illusionary“ or „fake“. We relate these findings to the so-called „critical“ or „optimal“ stage of language acquisition and report on ongoing studies of early intervention. KEY WORDS: Early intervention – persistence and spontaneous resolution of language impairments – the critical period of language acquisition Autor PD Dr. Zvi Penner Dörflistr. 13 a 8572 Berg TG Schweiz [email protected] www.kon-lab.com Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 6-15 15 THEORIE UND PRAXIS Der Einstieg in die Grammatik: Spracherwerb während des ersten Lebensjahres Barbara Höhle Zusammenfassung Die jüngere Forschung zum Spracherwerb hat gezeigt, dass sich schon in den ersten Äußerungen von Kindern bestimmte Strukturmerkmale der Sprache, die die Kinder lernen, zeigen, d.h., es gibt Bereiche, in denen im normalen Erwerb praktisch keine Fehler zu beobachten sind. Dies lässt den Schluss zu, dass die Kinder entsprechendes Wissen über die Zielsprache bereits erwerben, bevor sie entsprechende Äußerungen produzieren. Diese frühen Erwerbsschritte können in erster Linie über die Untersuchung der Sprachwahrnehmung untersucht werden. Solche Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder schon sehr früh gerade für prosodische Eigenschaften der Sprache sensitiv sind und dass sie diese Sensitivität unter anderem für die Erkennung von Wortgrenzen einsetzen. Die frühen Fähigkeiten zur Sprachwahrnehmung und -verarbeitung stehen offenbar in einem direkten Zusammenhang zur späteren lexikalischen und syntaktischen Entwicklung. SCHLÜSSELWÖRTER: Früher Spracherwerb – Sprachwahrnehmung – Prosodie Meilensteine der Sprachproduktion Lange Zeit stand in der Spracherwerbsforschung die Untersuchung der Sprachproduktion im Vordergrund. Analysiert man kindliche Äußerungen nach genauen linguistischen Kriterien, wird offensichtlich, dass sich bereits früh – trotz aller noch bestehenden Abweichungen zu den typischen Äußerungen erwachsener Sprecher – Merkmale der jeweiligen Sprache zeigen, die das Kind erwirbt. Schon im so genannten kanonischen Babbeln, d.h. den typischen Silbenwiederholungen wie „ba ba ba”, die Kinder in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres produzieren, finden sich vor allen Dingen prosodische Muster der Umgebungssprache wieder. So zeigten phonetische Analysen, dass englische und 16 Forum Logopädie französische Kinder unterschiedliche prosodische Muster in ihren Babbelsequenzen zeigen: Englische Kinder zeigen zumeist eine fallende Melodie, während bei französischen Kindern fallende und steigende Muster in etwa gleich häufig vorkamen, was genau den Verhältnissen in den beiden Zielsprachen entspricht (Whalen et al., 1991). Auf diese frühen Einflüsse der Zielsprache lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zurückführen, dass erwachsene Hörer entscheiden können, ob ihnen vorgespielte Babbelsequenzen von einem Kind stammen, das die Muttersprache des Hörers lernt, oder von einem Kind, das eine andere Sprache lernt (Boysson-Bardies et al., 1984). Auch das Lautinventar des Babbelns beginnt sich gegen Ende des ersten Lebens- Heft 6 (19) November 2005 16-21 Dr. Barbara Höhle ist Professorin für Psycholinguistik mit dem Schwerpunkt Spracherwerb an der Universität Potsdam. Sie hat an der TU Berlin Linguistik und Psychologie studiert und an der FU Berlin promoviert. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der lexikalischen und syntaktischen Entwicklung im kindlichen Erstspracherwerb. Sie ist Leiterin verschiedener Forschungsprojekte, in deren Zentrum Fragen der frühkindlichen Sprachwahrnehmung und –verarbeitung und ihre Beziehung zum Spracherwerb stehen. jahres zwischen Kindern, die verschiedene Sprachen lernen, zu differenzieren. So zeigen sich Unterschiede in der Art, wie Vokale realisiert werden und in der Häufigkeitsverteilung von Konsonanten, die wiederum den Verhältnissen in der Umgebungssprache der Kinder entsprechen (Boysson-Bardies et al., 1989; Boysson-Bardies & Vihman, 1991). Auch ohne genaue phonetisch-akustische Analysen wird der Einfluss der Umgebungssprache auf die Äußerungen der Kinder deutlich, wenn sie gegen Ende des ersten Lebensjahres beginnen, Wörter zu produzieren. Obwohl diese in ihrer phonologischen Form häufig noch von der standardsprachlichen Wortform abweichen, finden sich Merkmale der lautlichen Struktur sowie der Silbenzahl der Wörter in den kindlichen Äußerungen wieder. So produziert beispielsweise Timmy, ein Englisch lernendes Mädchen im Alter von 15 Monaten für das Wort „hat“ (Hut) die Form [hæ:]. Ein Französisch lernendes Mädchen im gleichen Alter produziert dagegen das entsprechende Wort im Französischen „chapeau“ in der Form [hapo] (Beispiele aus Vihman, 1996). THEORIE UND PRAXIS Die ersten Wortkombinationen, die Kinder im Allgemeinen um den 18. Lebensmonat herum produzieren, zeigen in ihrem syntaktischen Aufbau ebenfalls bereits bestimmte Merkmale der Zielsprache, so beispielsweise in der Wortstellung. So äußert Simone (CHILDES-Datenbank) im Alter von 1;10 typischerweise Äußerungen wie „Turm bauen“, „Saft haben“, in denen – charakteristisch für Zweitwortäußerungen Deutsch lernender Kinder – das Objekt vor dem infiniten Verb steht. Dagegen äußert Phillipe, ein Französisch lernendes Kind, im Alter von 2;1 die folgenden Äußerungen: „pas chercher les voitures“ (nicht suchen die Autos), „va chercher l’avion“ (werde suchen das Flugzeug), in denen – zielsprachlich korrekt – das Objekt nach dem infiniten Verb auftritt. Auch im Adjektivgebrauch zeigt sich ein entsprechender Unterschied: Während Simone attributive Adjektive nur vor dem Nomen verwendet – „großer Balla, kleiner Balla“ – besetzt Phillipe entsprechend der grammatischen Möglichkeiten des Französischen beide Positionen mit einem Adjektiv: „la petite aiguille“ (die kleine Nadel), „aiguille rouge“ (Nadel rote). Diese Beobachtungen machen deutlich, dass Kinder schon früh, also bereits während der ersten beiden Lebensjahre wichtige Schritte im Spracherwerb vollziehen: Bestimmte Merkmale der Sprache, die die Kinder lernen, tauchen in ihren Äußerungen von Beginn an in der für die Zielsprache richtigen Form auf. Dies lässt den Schluss zu, dass sie bestimmte strukturelle Merkmale der lautlichen und syntaktischen Form von Äußerungen und Wörtern der jeweiligen Sprache, die um sie herum gesprochen und an sie gerichtet wird, auf sehr schnellem Wege entnehmen und sich aneignen können. Dies führt zu der Frage, auf welche Weise dieses frühe Lernen möglich ist, welche Lernmechanismen die Kinder zur Aufgabe des Spracherwerbs mitbringen und welche Eigenschaften der sprachlichen Umgebung diese Lernmechanismen ansprechen. Zur Beantwortung dieser Fragen ist es notwendig, schon die ersten Schritte der Kinder im Spracherwerb genau zu untersuchen, was durch die Entwicklung experimenteller Untersuchungstechniken mittlerweile von Geburt an möglich ist. Bevor diesen Fragen in den nächsten Abschnitten weiter nachgegangen wird, soll aber zunächst ein kurzer Einblick in diese Methoden gegeben werden. Zur Methodik der Untersuchung der Sprachperzeption bei Säuglingen Die Untersuchung kognitiver und sprachlicher Leistungen im frühen Säuglingsalter ist methodisch ein äußerst anspruchsvolles Unterfangen. Da es in diesem Alter noch nicht möglich ist, Aufgaben durchzuführen, die eine explizite Instruktion an die Kinder und eine kontrollierte Reaktion der Kinder erfordern, ist der Untersucher darauf angewiesen, eine spontane Reaktion des Kindes auf die Darbietung bestimmter akustischer oder visueller Reize zu erfassen. Hierbei steht eine Vielzahl unterschiedlicher Typen von Reaktionen zur Verfügung: die Dauer der Fixierung eines visuellen Reizes, der gleichzeitig mit dem sprachlichen dargeboten wird, die Stärke und Häufigkeit des Saugens an einem Schnuller, die Pulsfrequenz und die elektrophysiologische Hirnaktivität (als Überblick s. Schmitz & Höhle, im Erscheinen). In den meisten Untersuchungen werden die Veränderungen dieser Reaktionen bei der Veränderung eines sprachlichen oder bildlichen Reizes gemessen. Dieser sprachliche oder bildliche Reiz oder Reiztyp wird zunächst solange präsentiert, bis die gemessene Reaktion unter einen vorher definierten Wert sinkt, was als Nachlassen des Interesses an dem Reiz interpretiert werden kann. Dann wird ein neuer Reiz präsentiert. Wenn das Kind die Veränderung bemerkt, ist mit einem Wiederanstieg der Reaktionsstärke zu rechnen, was darauf hindeutet, dass das Kind den Unterschied wahrgenommen hat. Mit diesen so genannten Habituierungstechniken wurden bislang in erster Linie die Unterscheidungs- und die Kategorisierungsfähigkeit für sprachliche aber auch nicht-sprachliche Reize untersucht. In einem zweiten Untersuchungstyp wird auf die vorherige Gewöhnung der Kinder an einen Reiztyp verzichtet, sondern es werden von Beginn der Untersuchung an zwei verschiedene Reize oder Reiztypen präsentiert. Dabei wird gemessen, ob die Kinder spontan auf einen der beiden Reize (z.B. einen Satz der Muttersprache) stärker reagieren, d.h. beispielsweise den Kopf länger in Richtung Schallquelle wenden, als auf einen anderen Reiz (z.B. einen Satz einer fremden Sprache). Mit dieser Methode wird die Präferenz gemessen, die Kinder für einen der präsentierten Reiztypen zeigen. Damit kann untersucht werden, ob die Kinder bereits über bestimmtes Wissen über ihre Sprache verfügen. Eine Präferenz für einen muttersprachlichen Satz würde dahingehend interpretiert, dass die Kinder bestimmte sprachliche Merkmale dieser Äußerung bereits als vertraut erkennen und sie daher gegenüber der fremdsprachlichen Äußerung bevorzugen. Durch geschickte Auswahl und Kontrolle des dargebotenen Materials versucht man dann zu ermitteln, welche genauen Merkmale diesen Vertrautheitseffekt auslösen. Als eine der zuverlässigsten und flexibelsten Untersuchungsmethoden zu Fragen des Spracherwerbs – sowohl in Bezug auf das Alterspektrum der zu untersuchenden Kinder als auch die möglichen zu untersuchenden Fragestellungen – hat sich die so genannte „Headturn-Preference-Technik“ bewährt. Bei dieser Methode, die auch in den meisten unserer eigenen Untersuchungen eingesetzt wird, sitzt das Kind auf dem Schoß einer vertrauten Begleitperson in einer kleinen Untersuchungskabine (s. Abb. 1). Rechts und links vom Kind ist diese Kabine mit Lautsprechern ausgestattet. Auf der Höhe der Lautsprecher befinden sich rechts und links sowie an der Kabinenrückwand in Blickrichtung des Kindes Lampen. Diese Lampen dienen als Aufmerksamkeitsattraktoren zur Ausrichtung der initialen Blickrichtung des Kindes. Zu Beginn eines Untersuchungsdurchgangs beginnt die Lampe an der Kabinenrückwand zu blinken. Schaut das Kind diese Lampe an, fängt eine der beiden Lampen Abb. 1: Headturn Preference Procedure Das Copyright für die Zeichnung des Untersuchungsaufbaus liegt bei Dr. Beatriz Ilari (Federal University of Paraná, Brasilien), der ich für die Zustimmung zur Nutzung herzlich danke. Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 16-21 17 THEORIE UND PRAXIS an der rechten oder linken Kabinenwand an zu blinken, und zwar auf der Seite, auf der auch der nächste sprachliche Reiz über den Lautsprecher präsentiert wird, gleichzeitig erlischt die Lampe an der Kabinenrückwand. Wenn das Kind nun den Kopf dreht, um die jetzt blinkende Lampe zu fixieren, wird der sprachliche Reiz gestartet. Dieser wird solange präsentiert, bis das Kind seinen Kopf für mehr als zwei Sekunden von der Präsentationsseite abwendet. Anhand der Videoaufzeichnung der Untersuchung kann dann ermittelt werden, wie lange das Kind in Richtung Präsentationsseite geschaut hat, während ihm Sprache präsentiert wurde. Diese so genannte Orientierungszeit ist in Abhängigkeit vom präsentierten Reiz von unterschiedlicher Dauer. Eine höhere Dauer kann als Präferenz des Kindes für den entsprechenden Reiz gedeutet werden. Meilensteine der frühkindlichen Sprachperzeption Die erstaunlichen sprachperzeptuellen Fähigkeiten, über die Kinder von Geburt an verfügen, sind mittlerweile in vielen Bereichen sehr gut erforscht. Kinder kommen mit einem ausgereiften auditiv-akustischen System zur Welt und können von Geburt an fast alle lautlichen Kontraste, die in den Sprachen der Welt auftreten, unterscheiden. In dieser Hinsicht sind ihre Fähigkeiten sogar denen Erwachsener überlegen (als Überblick s. Jusczyk, 1997). Auch viele andere, über reine Lautkontraste hinausgehende Merkmale sprachlicher Reize können Kinder bereits in den ersten Lebensmonaten wahrnehmen und verarbeiten. Im Folgenden möchte ich mich auf einen Entwicklungsstrang konzentrieren, der in direktem Zusammenhang zu den oben beschriebenen Beobachtungen zur Sprachproduktion steht, nämlich der Frage nach der Entwicklung prosodischen Wissens über die Zielsprache und dem Einsatz dieses Wissens für die Lösung zentraler Erwerbsaufgaben, wie dem Erkennen von syntaktisch relevanten Grenzen – in diesem Fall vor allen Dingen Wortgrenzen. Die Fähigkeit prosodische Merkmale, d.h. den Sprachrhythmus, die Satzmelodie und die Betonungsmuster der Sprache wahrzunehmen und die für die Zielsprache typischen prosodischen Charakteristika zu erkennen, gehören zu den frühesten Fähigkeiten, die wir beim Säugling beobachten 18 Forum Logopädie können. So können schon Neugeborene Sprachen unterscheiden, die unterschiedliche prosodische Merkmale aufweisen (Mehler et al., 1988; Nazzi et al., 1998), sie sind fähig, das Betonungsmuster und die Silbenanzahl von Wörtern zu erkennen (Bijeljac-Babic et al., 1993; Bertoncini et al., 1995; Sansavini et al., 1994, 1997) und differenzieren Silbenfolgen, in denen eine Wortgrenze auftritt von solchen, die keine Wortgrenze enthalten (Christophe et al., 1994). Da sich die meisten dieser Fähigkeiten auch bei der Verwendung von so genannten „low-pass“ gefiltertem Sprachmaterial zeigen, lässt sich schließen, dass sie auf einer hohen Sensitivität der Säuglinge für die prosodischen Merkmale der Sprache beruhen. Low-pass gefilterte Sprache enthält nur die unteren Frequenzbereiche des akustischen Signals. Dadurch bleiben die prosodischen Merkmale erkennbar, nicht aber die Qualität der einzelnen Laute und Silben. Diese hohe Sensitivität für prosodische Information sollte dazu führen, dass Kinder Wissen über die spezifischen prosodischen Merkmale der Zielsprache ebenfalls vergleichsweise früh erwerben. Diese Frage war unter anderen Gegenstand unserer Untersuchungen1. So präsentierten wir Deutsch lernenden sechs Monate alten Kindern im Rahmen eines Experiments mit der Headturn-Preference-Technik, Sequenzen von sinnlosen Zweisilbern („gaba“), die entweder auf der ersten Silbe (Trochäus) oder auf der zweiten Silbe (Jambus) betont waren. Im Deutschen stellt der Trochäus das weitaus häufigere Betonungsmuster als der Jambus dar. So zeigte sich beispielsweise in einer Analyse kindgerichteter Sprache (Caroline, CHILDES Datenbank), dass annähernd 90 % aller zweisilbigen Wörter, die in den transkribierten Äußerungen an das Kind gerichtet waren, ein trochäisches Betonungsmuster aufweisen. Wenn die Kinder bereits Wissen über diese Verteilung im Deutschen erworben haben, erwarten wir eine Präferenz, also längere Orientierungszeiten, bei der Präsentation der trochäischen Zweisilber gegenüber den jambischen Zweisilbern. Genau diesen 1 Die hier berichtete Untersuchung wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Weissenborn im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschergruppe „Frühkindliche Sprachentwicklung und spezifische Sprachentwicklungsstörungen (FOR 381)” durchgeführt. Heft 6 (19) November 2005 16-21 Effekt fanden wir bei sechs Monate alten Kindern: Mit durchschnittlich ca. 8 Sekunden hörten sie den trochäischen Sequenzen signifikant länger zu als den jambischen Sequenzen mit ca. 6,5 Sekunden. Um zu überprüfen, ob sich dieser Effekt auch bei noch jüngeren Kindern zeigt, führten wir die Untersuchung zusätzlich mit einer Gruppe von vier Monate alten Kindern durch. Bei diesen zeigte sich zwar ebenfalls eine Tendenz zu längeren Orientierungszeiten für die trochäischen Sequenzen, der Unterschied zwischen Trochäus und Jambus erwies sich jedoch als statistisch nicht bedeutsam. Diese Befunde zeigen, dass die Kinder im Alter von sechs Monaten offensichtlich gelernt haben, dass die Erstbetonung bei Zweisilbern im Deutschen das dominierende Betonungsmuster darstellt. Da vier Monate alte Kinder noch nicht in gleicher Weise auf die unterschiedlichen Betonungsmuster reagieren, ist zu schließen, dass dieser Erwerbsprozess bei Deutsch lernenden Kindern zwischen dem vierten und dem sechsten Lebensmonat in einer kritischen Phase ist. Wofür können Kinder dieses erworbene Wissen nun außer für die korrekte Betonung der Wörter, wenn sie später produziert werden, weiter nutzen? Wenn das Kind Wissen darüber hat, dass die meisten zweisilbigen Wörter im Deutschen mit einer betonten Silbe beginnen, kann es dieses Wissen für die weitere Analyse von Äußerungen heranziehen, die es hört. Relevant scheint dieses Wissen vor allen Dingen für die Lösung der Aufgabe zu sein, Wortgrenzen in den Äußerungen identifizieren und damit Wortformen herauslösen zu können. Die Lösung dieser Aufgabe ist keinesfalls trivial. Aus phonetischen Analysen wissen wir, dass es keine eindeutigen akustischen Markierungen für den Beginn oder das Ende eines Wortes im akustischen Signal gibt, d.h. der Hörer ist einem kontinuierlichen Sprachstrom ausgesetzt (vgl. Cutler, 1994). Pausen und andere Grenzsignale markieren in erster Linie die Grenzen von Sätzen und anderen größeren syntaktischen Einheiten, Wortgrenzen sind nur wenig systematisch markiert. Dass wir als kompetente Sprecher einer Sprache trotzdem den Eindruck haben, dass ein Wort wohlgeordnet nach dem anderen und abgegrenzt vom vorherigen und nächsten an unser Ohr trifft, ist wohl nur darüber zu erklären, dass uns unser Wissen über die Wortformen unserer Sprache und Wissen darüber, in welchen syntaktischen und inhaltlichen Kontexten THEORIE UND PRAXIS Abb. 2: Schema der Untersuchung zur Wortsegmentierung (Höhle et al., 2001) Balken.. Balken.. Balken Pinsel.. Pinsel.. Pinsel Der Balken lag quer über dem tiefen Abgrund. Es war ein sehr breiter und stabiler Balken. Über diesen Balken spazierten die Wanderer auf die andere Seite des Tales. Manchmal liefen auch Kinder den Balken entlang. Auf dem dicken Balken zu spielen war sehr gefährlich. Zum Glück ist noch nie ein Kind vom Balken gefallen. Der Pinsel lag in der hintersten Ecke der hölzernen Schublade. Das Mädchen wollte mit Pinsel und Farbe ein buntes Bild malen. Sie suchte ihren Pinsel im ganzen Kinderzimmer. Schließlich fand sie den Pinsel in ihrem Schreibtisch. Doch dieser alte Pinsel hatte kaum noch Borsten. So musste das Kind erst einen neuen Pinsel kaufen. diese Wörter auftauchen, dabei hilft, diesen Sprachstrom zu analysieren. Dem Kind fehlt dieses unterstützende Wissen aber noch weitgehend, seine Situation ist vergleichbar der eines erwachsenen Sprechers, der eine ihm unbekannte Sprache hört. In diesem Fall ist man anhand von Pausen und der Satzmelodie häufig zwar in der Lage, Satzgrenzen zu erkennen, es wird dem Hörer jedoch nur in wenigen Fällen gelingen, Wörter aus dem Sprachstrom herauszuhören. Als wichtige Voraussetzung für den Aufbau des Wortschatzes muss das Kind also eine Strategie entwickeln, um die Grenzen von Wörtern zu erkennen und so die Wörter aus den Sätzen, die es hört, herauszusegmentieren. Mittlerweile gibt es viele Hinweise darauf, dass Kinder sich dabei zunächst wiederum an der prosodischen Information orientieren (Echols et al., 1997, Morgan & Saffran, 1995). In Sprachen, in denen trochäische Wörter gegenüber jambischen Wörtern dominieren, wurde gezeigt, dass Kinder zunächst eine so genannte metrische Segmentierungsstrategie verfolgen, d.h. sie vermuten vor einer betonten Silbe eine Wortgrenze und integrieren folgende unbetonte Silben in diese Wortform. Beeindruckende Evidenz für diese Vorgehensweise findet sich in einer Serie von Experimenten von Jusczyk und Mitarbeitern (Jusczyk et al., 1999), die anhand des Headturn-Preference-Paradigmas durchgeführt wurden. In diesen Untersuchungen wurden den Kindern zunächst wiederholt entweder zweisilbige Wörter vorgespielt oder kurze Texte, in denen ein zweisilbiges Wort in jedem Satz wiederholt vorkam. Kurbel.. Kurbel.. Kurbel Felsen.. Felsen.. Felsen Eine Kurbel stand in dem klapprigen Schuppen. Der Junge wollte unbedingt an der Kurbel drehen. Doch die Kurbel war völlig eingerostet und bewegte sich nicht. Das Kind holte seinen Vater zu der alten Kurbel. Er schmierte unsere Kurbel mit fettigem Öl aus einer schwarzen Kanne. Jetzt ist diese Kurbel wieder kinderleicht zu bedienen. In der Familiarisierungsphase werden den Kindern insgesamt zwei Wörter oder Texte präsentiert (z.B. „Balken“, „Pinsel“ bzw. die entsprechenden Texte, vgl. Abb. 2). In der Testphase werden den Kindern, die mit den Wörtern familiarisiert wurden, alle vier Texte präsentiert, und den Kindern, die mit den Texten familiarisiert wurden, alle vier Wörter. Zwischen den Kindern wird dabei die Auswahl der beiden Wörter/Texte, die während der Familiarisierung verwendet werden, variiert. Dadurch wird erreicht, dass für jedes Kind jeweils zwei der kritischen Wörter durch die Familiarisierung bekannt sein sollten und zwei während der Testphase neu eingeführt werden. Wenn die Kinder während der Testphase länger auf die schon gehörten Wörter bzw. die Texte mit den schon gehörten Wörtern reagieren, kann daraus geschlossen werden, dass sie die vorher isoliert gehörten Wörter im kontinuierlichen Text wiedererkannt bzw. – wenn sie zuerst die Texte gehört haben – die Wörter aus den kontinuierlichen Texten heraussegmentiert haben. Tatsächlich fanden Jusczyk und Mitarbeiter genau dieses Muster bei sieben bis acht Monate alten Englisch lernenden Kindern, wenn man als Untersuchungswörter zweisilbige Wörter mit einem trochäischen Betonungsmuster verwendete, nicht aber bei Wörtern mit jambischem Betonungsmuster. Auf diese reagierten Kinder in analoger Weise erst im Alter von zehn Monaten. Eigene Untersuchungen (Höhle et al., 2001) bestätigen diese Befunde auch für Deutsch lernende Kinder. Aufgrund der Tatsache, dass Englisch und Deutsch in Bezug auf das dominierende Wortbetonungsmuster sehr Ein Felsen ragte hoch aus der Umgebung hervor. Ein Bach floss unten am Felsen entlang. Auf dem Felsen stand ein verwunschenes Schloss. Viele Besucher stiegen auf den riesigen Felsen hinaus. Vom Felsen aus konnte man die ganze Landschaft überblicken. Am Abend war dieser Felsen wieder allein in der untergehenden Sonne. ähnliche Verteilungen haben, war dieses zu erwarten, wenn die metrische Segmentierung nicht lediglich ein einzelsprachliches Phänomen des Englischen darstellt. Interessanterweise zeigte eine Gruppe amerikanischer Säuglinge, die mit unserem deutschsprachigen Material untersucht wurde, dasselbe Reaktionsmuster wie die deutschen Säuglinge (vgl. Abb. 3, nächste Seite). Dies lässt darauf schließen, dass die deutschen und die englischen Säuglinge tatsächlich unabhängig von ihrem jeweiligen sprachlichen Hintergrund auf die gleichen Merkmale reagierten und die beobachteten Reaktionen der Deutsch lernenden Kinder nicht unbedingt auf vorhandene Kenntnisse über die verwendeten Wörter zurückgeführt werden können. Vorherige spezifischere Kenntnisse über die Sprache sind offensichtlich für die erfolgreiche Anwendung einer rhythmischen Segmentierungsstrategie nicht notwendig. Allerdings führt die rhythmische Segmentierungsstrategie nur für einen Teil des Wortschatzes zu einer korrekten Segmentierung der Wortform. Für die Segmentierung von Wörtern, die nicht initial betont sind, müssen andere Segmentierungsmöglichkeiten gefunden werden. Die Tatsache, dass zehn Monate alte Kinder keine Probleme mehr in der Segmentierung von jambischen Wörtern haben, deutet darauf hin, dass bis zu diesem Alter auch andere Inputmerkmale zur Lösung dieser Aufgabe herangezogen werden. Es ist wahrscheinlich, dass hier auch nicht-prosodische Eigenschaften der typischen Verteilung von Lauten an Wortanfängen oder Wortenden und auch das erste Erkennen von Wortformen im Input eine Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 16-21 19 THEORIE UND PRAXIS Rolle spielen (Mattys et al., 1999; Höhle & Weissenborn, 2000). Frühe Sprachperzeption und späterer Spracherwerb: ein Ausblick Obwohl wir inzwischen ein relativ klares Bild darüber haben, dass sich schon während der ersten Lebensmonate wichtige Weichenstellungen für den Spracherwerb vollziehen und Säuglinge über sehr effiziente Mechanismen zur Verarbeitung und Analyse ihrer Umgebungssprache verfügen, ist bislang wenig über den direkten Zusammenhang dieser frühen Fähigkeiten mit der späteren lexikalischen und syntaktischen Entwicklung bekannt. Die gerade im Zusammenhang mit Spracherwerbsstörungen hochrelevante Frage ist natürlich die, ob Kinder, bei denen im späteren Alter eine Spracherwerbsstörung festgestellt wird, schon in diesen frühen Erwerbsschritten von Kindern abweichen, die einen unauffälligen Spracherwerb durchlaufen. Ein solcher Zusammenhang lässt sich nur über aufwändige, mehrjährige Langzeitstudien überprüfen, in denen eine größere Stichprobe von Kindern von Geburt an über die ersten Lebensjahre regelmäßig im Hinblick auf für den Spracherwerb relevante Parameter untersucht werden. Erste Ergebnisse aus solchen Untersuchungen lassen die Vermutung eines direkten Zusammenhangs der frühen Sprachverarbeitung mit dem Erfolg des Spracherwerbs sehr plausibel erscheinen. In einer Studie von Tsao, Liu und Kuhl (2004) wurde bei sechs Monate alten Kindern die Fähigkeit unter- sucht, zwei fremdsprachige Lautkontraste zu unterscheiden. Die spätere sprachliche Entwicklung dieser Kinder wurde anhand eines standardisierten Elternfragebogens (CDI) für den englischen Sprachraum im Alter von 13, 16 und 24 Monaten weiter verfolgt. Dabei stellten sich Korrelationen zwischen den frühen Unterscheidungsfähigkeiten der Kinder auf der einen Seite mit den Angaben über die Größe des Wortschatzes sowie über die grammatische Komplexität der Äußerungen der Kinder auf der anderen Seite heraus. In ähnliche Richtung weisen Untersuchungsbefunde von Newman und Kollegen (im Druck). In dieser Studie zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Wortsegmentierungsfähigkeit von Kindern im Alter von sieben bis zwölf Monaten und den CDIErgebnissen im Alter von 24 Monaten sowie mit weiteren standardisierten Sprachtests, die im Alter zwischen vier und sechs Jahren durchgeführt worden waren. Beide Befunde weisen zum einen darauf hin, dass die sehr frühen sprachlichen Fähigkeiten von zentraler Bedeutung für die weitere sprachliche Entwicklung sind. Zum zweiten geben sie Anlass zu der Überlegung, ob sich diese frühen sprachlichen Leistungen als Indikatoren für ein potentielles Risiko für eine Sprachentwicklungsstörung nutzen lassen. Dies würde neue Möglichkeiten für eine frühzeitige Intervention eröffnen. Bis die bisher für die Untersuchung früher sprachlicher Fähigkeiten eingesetzten Methoden jedoch eine sichere Aussage über die Leistungen eines Individuums zulassen, hat die Forschung noch einen langen Weg vor sich. Abb. 3: Mittlere Orientierungszeiten bei 8 Monate alten Säuglingen 8 000 6 000 ms 5 000 familiar 4 000 unfamiliar 3 000 Bertoncini, J.; Floccia, C.; Nazzi, T. & Mehler, J. (1995). Morae and syllables: Rhythmical basis of speech representations in neonates. Language and Speech 38, 311-329 Boysson-Bardies, B. de; Halle, P.; Sagart, L. & Durand, C. (1989). A crosslinguistic investigation of vowel formants in babbling. Journal of Child Language 16, 1-17 Boysson-Bardies, B. de; Sagart, L. & Durand, C. (1984). Discernible differences in the babbling of infants according to target language. Journal of Child Language 11, 1-15 Boysson-Bardies, B. de & Vihman, M. M. (1991). 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Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance 24, 756-766 2 000 1000 0 Deutsche Kinder Englische Kinder Reaktionen deutscher und amerikanischer Kinder auf Texte mit familiarisierten Wörtern (familiar) und Texte ohne familiarisierte Wörter (unfamiliar) Forum Logopädie Bijeljac-Babic, R.; Bertoncini, J. & Mehler, J. (1993). How do four-day-old infants categorize multisyllabic utterances. Developmental Psychology 29, 711-721 Mehler, J.; Jusczyk, P. W.; Lambertz, G.; Halsted, G.; Bertoncini, J. & Amiel-Tison, C. (1988). A precursor of language acquisition in young infants. Cognition 29, 143-178 7 000 20 Literatur Heft 6 (19) November 2005 16-21 Newman, R. S.; Bernstein Ratner, N.; Jusczyk, A.M.; Jusczyk, P. W. & Dow, K. A. (im Druck). Infants‘ early ability to segment the conversational speech signal predicts later language development: A retrospective analysis. Developmental Psychology THEORIE UND PRAXIS '(8+).4;4- @ ; 9 ': @ * / + 4 9 : + 6 8 / <': 2 / 7 ; / * ': / 5 4 9 5 , : =' 8 + Sansavini, A.; Bertoncini, J. & Giovanelli, G. (1994). Newborns discriminate stress patterns in phonetically complex Italian words. Infant Behavior and Development 17, 924 Sansavini, A.; Bertoncini, J. & Giovanelli, G. (1997). Newborns discriminate the rhythm of multisyllabic stressed words. Developmental Psychology 33, 3-11 Schmitz, M. & Höhle, B. (im Erscheinen). Habituierung und Dishabituierung als Maße der perzeptuellen und kognitiven Entwicklung – Methoden und Anwendungsbereiche. In: Kaufmann, L.; Nuerk, H.C.; Konrad, K. & Willmes, K. (Hrsg.). Kognitive Neuropsychologie. Göttingen: Hogrefe Tsao, F.-M.; Liu, H.-M. & Kuhl, P. K. (2004). Speech perception in infancy predicts language development in the second year of life: A longitudinal study. Child Development 75, 1067-1084 Vihman, M. M. (1996). 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These early steps of language acquisition can be analyzed by studying infants’ speech perception and speech processing performance. Studies have shown that infants are especially sensitive to the prosodic features of language from birth on and that they use their prosodic knowledge to solve other problems of language acquisition such as recognizing words in ongoing speech. These early processing and perception skills seem to be of direct relevance for the future lexical and syntactic development. 1USVRKZZVGQKZG[YKOTKX.GTJ=OXHOKZKT/NTKT9ULZ[TJ.GXJ]GXK¨OTJO \OJ[KRR LX /NXK 6XG^OYUXMGTOYGZOUT ;TJ ]KTT 9OK SINZKT ROKLKXT ]OX GRRKY LKXZOMOTYZGRROKXZ[TJYZGXZQRGXOT/NXK6XG^OY'[L=[TYINYUMGXSOZ/NXKT:GXOLKT -KXTKVRGTKT]OXG[INLX/NXK'TLUXJKX[TMKTSGMKYINTKOJKXZK9IN[R[TMKT 4K[MOKXOM%*GTTX[LKT9OK[TYJUINKOTLGINGT :KR KEY WORDS: Early language acquisition – speech perception – prosody Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 16-21 G`N6)-SH.OT1UUVKXGZOUTSOZG`N-SH.[TJ`XQ-SH. +TMRYINGRQOTMKX9ZX3TINKT ,G^ GXZNK&G`NVIJK ]]]G`NVIJK 21 THEORIE UND PRAXIS Langzeitanalyse der frühen lexikalischen Entwicklung eines späteren SES-Kindes – wann gab es welche Warnzeichen? Julia Siegmüller, Dagmar Bittner Zusammenfassung Bastian ist ein heute 7-jähriges Kind mit einer therapierten übergreifenden Sprachentwicklungsstörung. Im Rahmen psycholinguistischer Grundlagenforschung zum ungestörten Spracherwerb wurde Bastians Sprachproduktion von Beginn an transkribiert (durchschnittlich einmal die Woche). Im Alter von vier Jahren wurde die Sprachentwicklungsstörung festgestellt und eine Therapie eingeleitet. In diesem Beitrag stellen wir seine frühe lexikalische Entwicklung vom ersten Wort bis zum zweiten Geburtstag dar. In dieser Phase galt Bastian noch als medizinisch ungestörtes Kind. Allerdings können anhand der Daten nachträglich deutliche Vorwarnsignale für eine Sprachstörung ausgemacht werden, die im Rahmen dieses Beitrags dargelegt werden. Sie liegen vor allem in der zeitlichen und quantitativen Entwicklung seiner Sprachproduktion. SCHLÜSSELWÖRTER: Late Talker – Früherkennung – Wortschatzentwicklung – Komposition des Lexikons – Wortartenentwicklung – frühkindliche Wortarten Einleitung Langzeitbeobachtungen der Sprachentwicklung sprachlich ungestörter Kinder sind in der Psycholinguistik eine klassische Forschungsmethode seit den 60er Jahren. Das grundsätzliche Ziel dieser Forschung ist zunächst, Entwicklungsstufen der ungestörten Grammatikentwicklung zu entschlüsseln. Die erste Beschreibung des Grammatikerwerbs im Deutschen mit dieser Methode erfolgte durch Clahsen (1988). Er klassifizierte fünf Entwicklungsphasen des Grammatikerwerbs, die jedes Kind nacheinander durchläuft. Daneben wird in der Spracherwerbsforschung untersucht, nach welchen Regeln sich die frühen grammatischen Äußerungen der Kinder richten. Diese Forschung fokussiert sich auf die Phase der Zwei- und Mehrwortäußerungen. Forschungsergebnisse dieser Arbeit sind z.B. die Beobachtung, dass auch Zweiwortäußerungen bereits mit den grammatischen Strukturen der Muttersprache übereinstimmen und dass Kinder auch in diesem frühen Stadium bereits einer „Grammatik“ Tab. 1: Beispiele für die Langzeitdokumentation kindersprachlicher Daten 22 Langzeitstudien zum Englischen (USA) Brown, 1973: Adam, Eve und Sarah Miller & Ervin, 1964: Susan und Christy Langzeitstudien zum Deutschen Miller, 1974-78: Simone Clahsen, 1988: Daniel, Matthias und Julia Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 22-26 Julia Siegmüller Julia Siegmüller studierte 1991-95 allgemeine und theoretische Linguistik mit dem Schwerpunkt Psycholinguistik/Spracherwerb und Sprachheilpädagogik an der Universität Bremen. Seit 1995 arbeitet sie als Patholinguistin als Mitarbeiterin am Lehrstuhl Psycholinguistik/Spracherwerb am Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft der Universität Potsdam im Studiengang Patholinguistik. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit dort ist die theoretische und praktische Ausbildung der Studierenden in den Fächern spezifische Sprachentwicklungsstörungen und Sprachentwicklungsstörungen bei geistiger Behinderung. Dagmar Bittner studierte germanistische Literaturwissenschaften und Linguistik an der Universität Jena. Seit 1983 arbeitet sie als Linguistin in verschiedenen Forschungseinrichtungen in Berlin, Potsdam und Oldenburg. Forschungsschwerpunkte sind die Grammatik des Deutschen, wobei sowohl die Sprachgeschichte als auch die Gegenwartssprache Gegenstand ihrer Forschungen sind. Seit 1995 liegt der Schwerpunkt ihrer Forschungen auf dem Spracherwerb, wobei bisher der ungestörte Erwerbsverlauf im Zentrum stand. folgen und ihre Äußerungsstrukturen nicht willkürlich sind (Mills, 1985; Weissenborn, 2000) (s. Tab. 1). Die Tatsache, dass die Spracherwerbsforschung zunächst vor allem am Grammatikerwerb interessiert war, führte dazu, dass auch die Dokumentation der Sprachproduktion der Kinder zumeist erst in diesem Alter begann. Als sich das Forschungsinteresse in den 90er Jahren vermehrt den frühen Phasen des Wortschatzerwerbs zuwandte, wurden neue Daten erhoben, THEORIE UND PRAXIS Einzelfall Bastian (geboren September 1998) sollte als ein neues Kind für Untersuchungen zum ungestörten Erwerb des Deutschen dokumentiert werden. Der Dokumentationsbeginn seiner Sprachentwicklung erfolgte beim ersten Wort. Dieses äußerte Bastian mit neun Monaten. Von diesem Zeitpunkt an wurde seine Sprachproduktion kontinuierlich verfolgt, zunächst in Form von Sprachtagebüchern und kumulativen Listen über die Sprachproduktion ganzer Tage, ab 1;8 wurden Transkripte erstellt. Die Dokumentation wurde bis zu seinem 7. Geburtstag fortgesetzt. Als Bastian 4;6 Jahre alt war, wurde bei ihm im Zentrum für angewandte Patholinguistik Potsdam (ZaPP) eine spezifische Sprachentwicklungsstörung diagnostiziert. Er erhält seit diesem Zeitpunkt eine Sprachtherapie in Berlin. Abb. 1: Neu gelernte Wörter pro Monat bis 2;0 12 Anzahl neu erlernter Wörter die zunehmend auch den Beginn der Sprachproduktion erfassten. Beispiele für das Deutsche sind u. a. Caroline und Anna (vgl. Bittner, 2003). Im klinischen Bereich stellten und stellen die Langzeitanalysen die notwendige Grundlagenforschung für Spontansprachanalysen dar (vgl. z.B. die Profilanalyse von Clahsen, 1986). Mit dieser Diagnostikmethode wurde die Diagnose eng an den ungestörten Spracherwerb angelehnt. So konnten nun Vergleiche zwischen dem ungestörten Spracherwerbsverlauf und dem Profil einzelner sprachentwicklungsgestörter Kinder durchgeführt werden. Das diagnostische Ziel dieses Vergleichs ist die Ermittlung des sprachlichen Entwicklungsstandes des jeweiligen Kindes anhand des ungestörten Entwicklungsverlaufs. 10 8 6 4 2 0 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Lebensmonat Bereich des Verblexikons. Bastian zeigte einen verminderten MLU, Fehler in der Verbstellung und Objektauslassungen. Die sich anschließende Therapie wurde, angelehnt an den Patholinguistischen Therapieansatz, im Bereich des Verblexikons (auf der Schnittstelle zwischen Lexikon/Semantik und Syntax/Morphologie) und auf der syntaktischen Ebene durchgeführt. Dokumentationsmethode Das Sprachtagebuch und die kumulativen Listen seiner Wortproduktionen wurden bis (einschließlich) 1;7 erstellt, da Bastians Sprachproduktion bis zu diesem Alter sehr gering war. Ab 1;8 wurde Bastians Sprachproduktion zwischen 60 und 90 Minuten pro Woche aufgenommen und die Dialoge (im Wesentlichen mit der Mutter) später transkribiert. Die Transkripte wurden anhand der Videoaufzeichnungen von der Mutter erstellt, wobei auch der Situationskontext mit erfasst wurde. Die Aufnahmefrequenz liegt bei ein bis zwei Transkripten pro Woche, so dass sich ein Datenkorpus von vier bis acht Transkripten pro Monat ergibt. Die Anzahl der kindlichen Äußerungen steigt mit der Zeit deutlich an. Während Bastian pro Transkript im Alter von 1;8 nur 21 erkennbare Wörter produziert, wächst die Zahl seiner Äußerungen im Laufe der Zeit auf ca. 300 Äußerungen pro Transkript. Ergebnisse: Bastians Lexikonentwicklung bis 2;0 Bastian äußert sein erstes Wort („Mama“) mit neun Monaten. Selbst für ein sprachlich ungestörtes Kind ist dies ein früher Einstieg in den Lexikonerwerb (vgl. zum normalen Zeitfenster Rothweiler & Kauschke, 2004). In der Folge wächst sein Lexikon jedoch nur sehr zögerlich an. Die Erwerbsrate liegt bis 1;6 bei ein bis vier dokumentierten neuen Wörtern pro Monat und übersteigt mit 23 Lebensmonaten zum ersten Mal zehn dokumentierte neu gelernte Wörter (vgl. Abb. 1). Das langsame Anwachsen des lexikalischen Inventars zeigt sich auch deutlich in der Do- Anamnestische Daten Abb. 2: Gesamtinventar des produktiven Lexikons bis 2;0 70 60 50 Wortanzahl (Types) Bastian ist das ältere von zwei Kindern, er lebt bei seinen Eltern in Berlin. Seine Muttersprache ist deutsch, in der Familie wird keine andere Sprache gesprochen. Schwangerschaft und Geburt verliefen normal und zeitgerecht. Die Familienanamnese ergab eine Lese-Rechtschreibschwäche beim Vater. Zum Zeitpunkt der U 8 wurde bei Bastian eine temporäre verminderte Hörfähigkeit auf einem Ohr festgestellt. Nach der Entfernung der Polypen war der erneute Hörtest ohne Befund. Die Leitsymptomatik der mit 4;6 festgestellten Sprachentwicklungsstörung befand sich auf der grammatischen Ebene und im 40 30 20 10 0 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Lebensmonat Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 22-26 23 THEORIE UND PRAXIS Tab. 2: Late-Talker-Kriterien zum Zeitpunkt 2;0 Kriterium Bastian weniger als 50 Wörter im produktiven Wortschatz Wortschatz umfasst 85 Wörter, im ELFRA 34 keine Wortkombinationen erste Wortkombination mit 1;8 bis 2,0 insgesamt 11 Zweiwortkombinationen spezifisches Verbdefizit Wortschatz umfasst 9 Verben kumentation seines Gesamtwortschatzes (Abb.2). Auch hier bleibt die Wachstumskurve sehr flach. Jedoch ist die Erwerbsquote hoch genug, dass die 50-Wort-Grenze im dokumentierten Wortschatz mit 22 Lebensmonaten überschritten wird. Zieht man allerdings den ELFRA-2 (Grimm & Doil, 2000) heran, zeigt sich hinsichtlich der 50-Wort-Phase, die ja ein wichtiges Kriterium darstellt, ob ein Kind mit 2;0 als Late-Talker zu klassifizieren ist oder nicht, ein anderes Bild. Anhand der ELFRA-Wortliste ergibt sich bei Bastian ein Wortschatzwert von 34 Wörtern. Dem ELFRA zufolge 1 Es ist allerdings zu bedenken, dass Bastians Sprachproduktion nicht über volle 24 Stunden pro Tag dokumentiert ist. Es ist anzunehmen, dass Bastian weitere Wörter produziert, die nicht in den Transkripten erscheinen und somit eine Befragung der Mutter mit dem ELFRA zum Zeitpunkt 2;0 durchaus einen höheren Wortschatzwert ergeben haben könnte. Im Vergleich mit Wortschatzwerten aus den Transkripten von Kindern mit ungestörtem Erwerbsverlauf kann Bastians Wortproduktion jedoch als sehr niedrig eingestuft werden. ist Bastian als Late Talker zu klassifizieren1. Trotzdem ist das Bild seiner Lexikonentwicklung nicht das eines typischen Late-Talkers, da er weitere Late-Talker-Kritierien nicht erfüllt (vgl. Tabelle 2): So äußerte er mit 1;8 seine erste Wortkombination („Papa alle“ in dem Sinne: Papa ist fertig). Ebenfalls umfasst sein Wortschatz zum zweiten Geburtstag neun Verben, so dass auch das dritte Kriterium, das Fehlen von Verben, nicht erfüllt wird. Für Bastian ergibt sich damit ein abgeschwächtes Risikobild. Auf der Basis der Transkripte ist Bastian nach dem ELFRA-2 als Late-Talker zu klassifizieren, weil er weniger als 50 Wörter von der Wortliste des Elternfragebogens beherrscht. Alle anderen Teilbereiche scheinen sich zwar langsam aber doch stärker entwickelt zu haben als es die Late-Talker-Kriterien im Grenzwert vorsehen. Hinzu kommt die Vermutung dass Bastian mehr als die 34 im ELFRA-2 abgefragten Wörter im produktiven Lexikon aufgebaut hat. Ist Bastian also ein SES-Kind, bei dem sich das typische Risikomuster im Alter von zwei Jahren nicht gezeigt hat? Auch wenn Bastian das Late-Talker-Profil nicht in seiner stark ausgeprägten Form zeigt, sollte u. E. die nicht erreichte Marke von 50 Wörtern im produktiven Wortschatz laut ELFRA-2 als relevantes Kriterium gelten, da wir normalerweise keine so detaillierten Dokumentationen von der Wortschatzgröße der Kinder besitzen. Die Tatsache, dass Bastians dokumentierter Wortschatz die 50-Wort-Grenze überschritten hat, ist somit eine besondere Zusatzinformation, auf die wir in seinem Fall zurückgreifen können. Eine genauere Analyse von Bastians Wortschatz ergibt die Untersuchung der Zusammensetzung seines Lexikons. Im ungestörten Spracherwerb bleibt die Zusammensetzung des kindlichen Lexikons nicht immer gleich. Zunächst dominieren Wortarten wie relationale Wörter („da“, „aus“, „zu“,...) und Lautmalereien („wau wau“, „piep“, „brumm“,...). Die ersten Nomen bezeichnen in der Regel Personen, dazu kommen mit der Zeit erste personal-soziale Wörter („hallo“, „danke“, „aua“,....). Erst im Verlaufe der zweiten Hälfte des zweiten Lebensjahres nehmen die Nomen als Gattungsbegriffe zu und die ersten Verben treten auf. Danach kommen Pronomen und grammatisch komplexere Wortarten wie Funktionswörter hinzu (Kauschke, 2000). Abb. 3: Die Zusammensetzung von Bastians Lexion von 0;9 bis 2;0, dargestellt in Types Neu gelernte Wörter - aufgeteilt nach Wortarten 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0;9 0;10 0;11 1;0 1;1 1;2 1;3 1;4 1;5 1;6 1;7 1;8 1;9 1;10 1;11 2;0 Alter des Kindes Nomen 24 Verben Forum Logopädie Modifizierer Pers.soz. Wörter Heft 6 (19) November 2005 22-26 Relationale Wörter Pronomen Funktionswörter Lautmalereien Andere Wörter THEORIE UND PRAXIS Tab. 3: Bastians Lexikon mit 2;0 Wortart Anteil Nomen 30 % Verben 11 % Modifizierer 6% personal-soziale Wörter 18 % relationale Wörter 11 % Pronomen Funktionswörter 4% 1% Lautmalereien 15 % andere Wörter 4% Im Folgenden wollen wir der Frage nachgehen, ob die Komposition von Bastians Lexikon zu lange auf einer frühen Stufe verblieben ist und sich so ein subtiler Hinweis auf ein SES-Risiko zeigt. Abb. 3 zeigt die Zusammensetzung von Bastians Lexikon aus Types der verschiedenen Wortklassen für neu gebrauchte Wörter in den einzelnen Monaten vom ersten Wort bis zum zweiten Geburtstag. Es wird deutlich, dass Bastians Nomenlexikon (am unteren Ende der Balken) gleichmäßig wächst. Daneben produziert er von Beginn an personal-soziale Wörter und Lautmalereien. Somit ist der Beginn seiner Wortschatzzusammensetzung als normal anzusehen. Im Verlauf der Monate ändert sich diese Zusammensetzung jedoch nicht, d.h. er verbleibt auf der Anfangsstufe. Die Lautmalereien behalten bis 2;0 einen recht großen Anteil an Bastians Lexikon. Nach dem Erwerb des ersten relationalen Wortes („da“) mit 1;0 erscheinen erst mit 1;8 weitere Types dieser Wortklasse. Ebenfalls sind personal-soziale Wörter mit 2;0 weiterhin ein großer Bestandteil des Wortschatzes. Das erste Verb erwirbt Bastian mit 1;7 und bis 2;0 liegt die Lernquote bei einem Verb pro Monat. Erst mit 2;0 ist zum ersten Mal mehr als ein Verb im Monat dokumentiert. Ebenso spärlich ist Bastians Inventar an Funktionswörtern. Er erwirbt das erste Funktionswort mit 2;0 („eine“, gebraucht als Artikel vor einem Nomen); die Formen „das“ und „der“, die er mit 1;9 bzw. 2;0 erwirbt, werden ausschließlich pronominal gebraucht. Damit ergibt sich im Alter von 2;0 das in Tab. 3 dargestellte Bild der Zusammensetzung von Bastians Lexikon. Zusammenfassend ist damit Folgendes festzustellen: Bastians lexikalisches Inventar beginnt sich in der normalen Form zu entwickeln. Jedoch bleibt er auf der Anfangsstufe stehen, neue Wortarten kommen erst am Ende des zweiten Lebensjahres hinzu. Mit zwei Jahren erscheint sein Lexikon mit zu wenigen Funktionswörtern besetzt, auch die Anzahl der Verben ist eigentlich zu klein. Dagegen ist der Anteil von Lautmalereien und personal-sozialen Wörtern zu groß. Ein Vergleich mit dem ungestörten Kind Caroline, welches in der gleichen Form wie Bastian dokumentiert wurde, verdeutlicht den Unterschied in der Zusammensetzung des Lexikons (Tab. 4). Ihr sprachlicher Output ist seit 1;9 (mit Lücken seit 1;6) dokumentiert. Sie ist ein sprachlich ungestörtes Kind, wiewohl man sie nicht als „Frühstarter“ bezeichnen könnte. Gerade dies ist der Grund, weshalb sie sich als Vergleichskind für Bastian eignet. Caroline kann gewissermaßen als Beispiel für eine durchschnittliche Sprachentwicklung stehen. Die Vergleichsergebnisse sind eindeutig. Mit 2;0 hat Caroline einen dokumentierten Wortschatz von 450 Types, wobei beachtet werden muss, dass lediglich die Spanne zwischen 1;9 und 2;0 dokumentiert wurde (es handelt sich also um vier dokumentierte Monate). Bastian hat zwischen 0;9 und 2;0 85 Types erworben. Die weiteren Vergleiche sind in Tab. 4 aufgelistet. Caroline hätte die 50-Wort-Phase im Alter von 2;0 allein mit dem jeweiligen Vokabular in den Wortarten Nomen, Verben und Modifizierer überwunden. Die Quantität ihres dokumentierten Lexikons übersteigt das von Bastian vierfach. Aufschlussreicher für die Analyse eventueller Risikofaktoren ist jedoch die prozentuale Zusammensetzung des Lexikons. Hier zeigt sich der zu niedrige Anteil komplexerer Wortarten bei Bastian. Caroline hat einen doppelt so hohen Anteil Verben in ihrem Lexikon, wie auch einen höheren Anteil an Funktionswörtern. Gleichzeitig sind Lautmalereien in ihrer Spontansprache fast nicht mehr vorhanden, auch die personal-sozialen Wörter nehmen bei Caroline längst nicht mehr einen so hohen Anteil am Lexikon ein wie bei Bastian. Durch den Vergleich mit Caroline kann der oben festgestellte zu hohe Anteil früher kindlicher Wortarten in Bastians Lexikon recht genau als Risikofaktor umrissen werden. Im nächsten Schritt der Analyse werden die Token, d.h. die insgesamt verwendeten Wörter genauer betrachtet. Die Tokenanalyse konnte für die Monate 1;8-2;0 durchgeführt werden. In diesem Zeitraum benutzt Bastian insgesamt 1 728 identifizierbare Wörter (Token). Diese Zahl ist nicht besonders hoch, gemessen daran, dass die Gesamtzahl transkribierter Äußerungen 11 529 umfasst. Die Differenz von 9 801 Äußerungen und identifizierbaren Wörtern sind Lall-Silben ohne erkennbare Referenz. Der Anteil des Babblings (Lallen) für den beobachteten Zeitraum beträgt 85 %. Gemessen am Babbling-Anteil ungestörter Kinder, die bereits mit 15 Monaten nur noch einen Babbling-Anteil von 35 % aufweisen, ist dieser Anteil nicht-referentieller Silben extrem hoch (Papousek, 1994). Auch hierin kann ein Risikofaktor für die später bei Bastian in Erscheinung tretende SES gesehen werden. Ausblick: Entwicklung in der Sprachtherapie Bastian wurde im Alter von 4;6 zum ersten Mal sprachlich diagnostiziert. Dabei wurde eine spezifische SES mit zeitweiser leichter Hörminderung festgestellt. Das Sprachprofil war stark asynchron, leitsymptomatisch betroffen waren das Verblexikon und die syntaktische sowie die morphologische Ebene. Daneben lag eine leichte phonologische Störung vor, die jedoch nicht im Vordergrund der Störung stand. Tab. 4: Caroline und Bastian: Anzahl der Types zum Zeitpunkt 2;0 Wortart Caroline (1;9 - 2;0) Bastian (0;9 - 2;0) Nomen 200 44,0 % 26 31,0 % Verben 108 24,0 % 9 11,0 % 50 11,0 % 5 5,9 % 9 2,0 % 16 19,0 % relationale Wörter 29 6,2 % 9 11,0 % Pronomen 20 4,4 % 3 3,5 % Funktionswörter 25 5,5 % 1 1,2 % Lautmalereien 8 1,7 % 13 15,0 % andere Wörter 2 0,4 % 3 3,5 % Modifizierer personal-soziale Wörter Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 22-26 25 THEORIE UND PRAXIS Neben seinem geringen Verblexikon hatte Bastian die Verbzweitstellung noch nicht erworben, die Verben erschienen in der Regel als Einwortäußerungen außerhalb seiner Mehrwortäußerungen. Durch diesen Umstand hatte er mit 4;6 noch keine feste Verbendstellungsphase etabliert. Bastian wurde orientiert am Patholinguistischen Therapieansatz für Sprachentwicklungsstörungen (Siegmüller & Kauschke, 2005) therapiert. Schwerpunkte der Therapie waren die Verbzweitstellung und der Aufbau des Verblexikons. Im Zeitraum der Therapie entwickelte sich das Verbverständnis von Bastian sehr stark. Während er mit 4;6 noch zwei Standardabweichungen unterhalb der Normgruppe lag und ein Entwicklungsalter von 2 Jahren gemessen wurde (Kauschke & Siegmüller, 2002), konnten bei der Verlaufsdiagnostik mit 5;6 Leistungen innerhalb der normalen Altersspanne festgestellt werden. Weiterhin konnte Bastian in dieser Zeitspanne die Verben in die Äußerungen integrieren und aus der satzfinalen Position in die Verbzweitstellung bewegen. Mit 5;6 wechselte somit die Leitsymptomatik im Störungsprofil des Kindes. Es bestand weiterhin eine morphologische Störung im Bereich der Kasusmarkierungen. Doch standen nun vor allem neu aufgetretene Wortfindungsstörungen und eine Störung im Bereich der phonologischen Bewusstheit im Vordergrund. Nach dem BISC (Jansen et al., 1999) war für Bastian zehn Monate vor der Einschulung ein erhöhtes Risiko zu konstatieren, eine Lese-Rechtschreibstörung zu entwickeln. Schlussfolgerungen Bastian zeigt mit 2;0 ein abgeschwächtes Risiko eine Sprachentwicklungsstörung zu entwickeln. Obwohl sich bereits einige Wortkombinationen zeigten, ist er u. E. als Late-Talker zu klassifizieren. Bei der genaueren Analyse der lexikalischen Komposition konnte die Zusammensetzung der Wortarten und der Anteil des Babblings an seiner Gesamtproduktion als subtilere Risikofaktoren ausgemacht werden. Vor allem fällt in Bastians Lexikon mit 2;0 der zu niedrige Anteil grammatisch wichtiger Wortarten (Verben, Funktionswörter) auf, der sich im Vergleich mit einem ungestörten Kind bestätigt. Zwei Jahre später wird in der Erstdiagnostik das Verblexikon immer noch als Leitsymptomatik im Störungsprofil des Kindes gefun- 26 Forum Logopädie den. Es kann daher vermutet werden, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Entwicklung der Verben stark gehemmt blieb. Sein Entwicklungsalter bei dieser Wortart entspricht immer noch dem eines zweijährigen Kindes. Aus Bastians Daten kann vorsichtig abgeleitet werden, dass sich Risikofaktoren mit 2;0 später direkt in der Symptomatik eines SES-Kinder wiederfinden lassen. Bastian zeigte mit 4;6 eine Störungsausprägung, die mit den Verben im Zusammenhang stand. Die sich entwickelnde grammatische Störung ist u. E. in Abhängigkeit zur verzögerten bzw. ausbleibenden Entwicklung des Verbwortschatzes sowie der Funktionswörter zu sehen. Die Analyse von Bastians Sprachentwicklung spricht deutlich dafür, die genannten Risikofaktoren mit 2;0 ernst zu nehmen und genau zu beobachten. Bastians Entwicklungsverlauf deutet darauf hin, dass sich die Profilentwicklung vom Risikofaktor mit 2;0 zum Symptom ab 3;0 viel eher als eine Verfestigung einer bereits erkennbaren Störungsausprägung darstellt, als ein Neu-Auftreten eines Symptoms um den dritten Geburtstag herum. Jansen, H.; Mannhaupt, G.; Marx, H. & Skowronek, H. (1999). BISC – Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Göttingen: Hogrefe Kauschke, C. (2000). Der Erwerb des frühkindlichen Lexikons. Tübingen: Gunter Narr Kauschke, C. & Siegmüller, J. (2002). Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen. München: Urban & Fischer Miller, M. (1976). Zur Logik der frühkindlichen Sprachentwicklung. Stuttgart: Klett Miller, W. & Ervin, S. (1964). The development of grammar in child language. In: Brown, R. & Bellugi, U. (Hrsg.). Acquisition of Language (9-34). Monography of the Society of Child Development 29 Mills, A.E. (1985). The acquisition of German. In: Slobin, I.D. (Hrsg.). The crosslinguistic study of language acquisition (141-254). Hillsdale: MIT Press Papousek, M. (1994). Vom ersten Schrei zum ersten Wort. Bern: Hans Huber Rothweiler, M. & Kauschke, C. (2004). Lexikalischer Erwerb. In: Schöler, H. & Welling A. (Hrsg.). Handbuch der Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen. Förderschwerpunkt Sprache (Band 3). Göttingen: Hogrefe. Siegmüller, J. & Kauschke, C. (2005). Patholinguistische Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen. München: Elsevier Weissenborn, J. (2000). Der Erwerb von Morphologie und Syntax. In: Grimm, H. (Hrsg.). Sprachentwicklung. Enzyklopädie der Psychologie (139-167). Göttingen: Hogrefe Literatur Bittner, D. (2003). The emergence of verb inflection in two German-speaking children. In: Bittner, D.; Dressler, W. U.; Kilani-Schoch, M. (Hrsg.). Development of verb inflection in first language acquisition. A cross-linguistic perspective (53-88). Berlin: de Gruyter Brown, R. (1973). A first language: the early stages. Cambridge, MA: Cambridge University Press Clahsen, H. (1986). Die Profilanalyse. Ein linguistisches Verfahren für die Sprachdiagnose im Vorschulalter. Berlin: Edition Marhold Clahsen, H. (1988). Normale und gestörte Kindersprache. Amsterdam: Benjamins Grimm, H. & Doil, S. (2000). ELFRA 2 – Elternfragebogen für zweijährige Kinder. Göttingen: Hogrefe Danksagung: Wir danken Christina Kauschke für hilfreiche Kommentare und Anregungen bei der Auswertung der vorliegenden Daten, Maron Mantwill, Feliks Wagner und Susanna Bartsch für Hilfe bei der Datenauswertung. Besonderer Dank geht an Bastian und seine Familie. Korrespondenzanschrift Julia Siegmüller Universität Potsdam Institut für Linguistik/Allgemeine Sprachwissenschaft PF 60 15 53 14415 Potsdam [email protected] Summary Early lexical development of a later SLI-child – when can we detect risk factors? Bastian is a today seven-year-old child, suffering from a severe language disorder. His language development has been documented by psycholinguistic research from the uttering of his first word. At the range of four years, his language status was measured and he was diagnosed SLI. This paper describes the early time of his lexical development, starting from the first word up to his second birthday. At this point of time Bastian was still seen as a normal developing child. Nevertheless there are subtle risk factors, which were obvious at this time of development. In this paper, we will work out the risk factors, which could be observed in his speech production. KEY WORDS: Late Talker – early detection of language disorders – lexical development – composition of the lexicon – development of the different parts of speech – early child parts of speech Heft 6 (19) November 2005 22-26 THEORIE UND PRAXIS Sprach-, Stimm- und Sprechheilkunde Gerhard Böhme / Kunigunde Welzl-Müller Audiometrie Hörprüfungen im Erwachsenen- und Kindesalter. Ein Lehrbuch Dieses Lehrbuch vermittelt ein Gesamtbild der Audiometrie unter Berücksichtigung physiologischer, pathologischer, psycho-akustischer und akustischer Gesichtspunkte. Es behandelt alle Verfahren, die das Hören im Erwachsenen- und Kindesalter messen. Breiten Raum nimmt zudem die Hörgeräteversorgung ein. 5., vollst. überarb. u. erg. Aufl. 2005. 290 S., 72 Abb., 32 Tab., Kt 냖 49.95 / CHF 86.00 (ISBN 3-456-84228-7) 2., vollst. überarb. u. erg. Aufl. 2005. 160 S., Tab., Kt 냖 19.95 / CHF 35.90 (ISBN 3-45684253-8) 2005. Etwa 260 S., Kt etwa 냖 34.95 / CHF 59.90 (ISBN 3-45684222-8) Gerhard Böhme Ulrich Natke Auditive Verarbeitungsund Wahrnehmungsstörungen (AVWS) im Kindes- und Erwachsenenalter Stottern Erste umfassende Darstellung einer neuen Gruppe von Störungen im Kindes- und Erwachsenenalter: Defizite, Diagnostik, Therapiekonzepte, Fallbeschreibungen. 2005. 400 S., 16 Abb., 9 Tab., Kt 냖 29.95 / CHF 52.50 (ISBN 3-45684219-8) Christine Plahl / Hedwig Koch-Temming (Hrsg.) Musiktherapie mit Kindern Erkenntnisse, Theorien, Behandlungsmethoden Ein Nachschlagewerk für alle am Thema «Stottern» nachhaltig Interessierten: (angehende) Therapeuten, Ärzte, Wissenschaftler, Lehrer und stotternde Menschen selbst. Grundlagen – Methoden – Praxisfelder Theoretische und praktische Aspekte musiktherapeutischer Behandlung von Kindern – das Standardwerk für alle, die an Musiktherapie mit Kindern interessiert sind. www.verlag-hanshuber.com Forum Logopädie Forum Logopädie Heft 6 (19) Heft November 6 (19) November 2005 22-26 2005 27 THEORIE UND PRAXIS Leitlinien in der Logopädie Mara Wieck, Ulla Beushausen, Ralf E. Cramer Zusammenfassung Der Begriff „Leitlinien“ wird definiert und die Bedingungen und formalen Voraussetzungen für die Entwicklung und Einführung am Beispiel der medizinischen Leitlinien dargestellt. Anschließend werden mögliche Inhalte logopädischer Leitlinien und die Vorteile für die Logopädie diskutiert. SCHLÜSSELWÖRTER: Leitlinien – Logopädie – evidenzbasiert – Leitlinienentwicklung Einleitung Seid einiger Zeit stoßen wir in unseren Fachkreisen immer häufiger auf das Wort „Leitlinien“. So hat im Frühjahr dieses Jahres die Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie beispielsweise die für die Logopädie wichtigen Leitlinien: „Stimmstörungen“ (049/008) und „Sprachentwicklungsstörungen“ (049/006) neu verabschiedet (Übersicht siehe Seite 34). Was steckt aber genau hinter dem Phänomen „Leitlinien“, welche formalen Grundlagen müssen erfüllt werden, damit die Begrifflichkeit „Leitlinien“ verwendet werden kann, und welchen Nutzen bringen sie unserer Berufsgruppe?1. 1993 wurde die Begrifflichkeit „Leitlinien“ erstmals politisch eingeführt. Der Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen empfahl die Erstellung von Leitlinien durch die wissenschaftlichen medizinischen Gesellschaften. Sechs Jahre später wurden medizinisch evidenzbasierte Leitlinien erstmals explizit in einem Gesetzestext erwähnt, im Fünften Buch des 1 Grundlage des Artikels ist die Bachelorarbeit der Erstautorin im Studiengang Logopädie, FH-Hildesheim, 2004 28 Forum Logopädie Sozialgesetzbuches (SGB V, 2004). So wird im SGB V § 137 f Abs. 1 die „Verfügbarkeit von evidenzbasierten Leitlinien“ gefordert, sowie im Abs. 2 Anforderungen hinsichtlich der Behandlung formuliert. Demnach soll eine Behandlung „(…) nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien oder nach der jeweiligen besten, verfügbaren Evidenz sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungssektors (…)“ durchgeführt werden. Aufgrund dieser gesetzlichen Vorgabe ist auch die Logopädie angehalten, sich mit der Leitlinienthematik auseinander zu setzen und Leitlinien für einzelne logopädischspezifische Störungsbilder (mit) zu entwickeln. Was sind Leitlinien? Derzeitiges Vorbild für die Erarbeitung von Leitlinien zu einzelnen klinischen Krankheitsbildern ist die „Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)“. Sie erstellt nach einem festgeschriebenen Verfahren fachspezifische Leitlinien für Ärzte. Im Sinne der AWMF sind Leitlinien: Heft 6 (19) November 2005 28-35 Mara Wieck erhielt ihre Logopädieausbildung am Euro-Medizinal-Kolleg in Trier, arbeitete anschließend in einer logopädischen Praxis in Lübeck. Sie absolvierte den Bachelor-Studiengang an der FH Hildesheim und ist seit 2005 an der MHH Hannover tätig. Dr. Ulla Beushausen ist Logopädin und Psycholinguistin und als Professorin für Logopädie im Studiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Fachhochschule Hildesheim tätig. Ralf E. Cramer war Führungskraft in der Wirtschaft und ist Unternehmensberater, insbesondere für therapeutische Berufe, und Lehrbeauftragter an der FH Hildesheim für die Fächer Unternehmensstrategie und -führung, Existenzgründung und Qualitätsmanagement. (…) systematisch entwickelte Darstellungen und Empfehlungen mit dem Zweck, Ärzte und Patienten bei der Entscheidung über zweckdienliche Maßnahmen der Krankenversorgung (Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge) unter spezifischen klinischen Umständen zu unterstützen. Leitlinien geben den Stand des Wissens (Ergebnisse von kontrollierten klinischen Studien und Wissen von Experten) über effektive und zweckdienliche Krankenversorgung zum Zeitpunkt der „Drucklegung“ THEORIE UND PRAXIS wieder. In Anbetracht der unausbleiblichen Fortschritte wissenschaftlicher Ergebnisse und der Technik müssen periodische Überarbeitungen, Erneuerungen und Korrekturen unternommen werden. (…) Die Empfehlungen der Leitlinien können nicht unter allen Umständen angemessen genutzt werden. Die Entscheidung darüber, ob einer bestimmten Empfehlung gefolgt werden soll, muss vom Arzt unter Berücksichtigung der beim individuellen Patienten vorliegenden Gegebenheiten und der verfügbaren Ressourcen getroffen werden. (AWMF & ÄZQ, 2001, S. 6) Ausgehend von dem letzten Abschnitt in der Definition wird deutlich, dass Leitlinien im Gegensatz zu Richtlinien und Standards einen anderen Verbindlichkeitscharakter einnehmen. Leitlinien sollen/können eingehalten werden, ein Abweichen ist jedoch unter Rechtfertigung möglich. Richtlinien hingegen „sind Handlungsregeln einer gesetzlich, berufsrechtlich, standesrechtlich oder satzungsrechtlich legitimierten Institution, die für den Rechtsraum dieser Institution verbindlich sind und deren Nichtbeachtung definierte Sanktionen nach sich ziehen kann. Richtlinien unterscheiden sich im Hinblick auf diese Verbindlichkeit deutlich von Leitlinien“. (…). (AWMF & ÄZQ, 2001, S.6) Im Gegensatz dazu beziehen sich Standards auf das übliche ärztliche Handeln und verweisen auf akzeptables und inakzeptables Handeln. Sie sind im Vergleich zu Leitlinien nicht „operationalisiert“, „d.h. sie erklären und begründen nicht wie Leitlinien eine Abfolge sinnvoller Behandlungsschritte innerhalb eines Handlungskorridors, der Variationen zulässt und Schnittstellen markiert, an denen von der Leitlinie abgewichen werden kann, soll oder muss.“ (Straub, 2000, S.67). Ziele von Leitlinien Nach der Abgrenzung des Terminus Leitlinen zu den Termini Richtlinien und Standards soll nun auf die Zielsetzung und inhaltliche Gestaltung von Leitlinien eingegangen werden. Das oberste Ziel von Leitlinien liegt in der „(...) Bereitstellung von Empfehlungen Tab. 1: Ziele von Leitlinien Leitlinien dienen der Sicherung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung, der Berücksichtigung systematisch entwickelter Entscheidungshilfen in der ärztlichen Berufspraxis, der Motivation zu wissenschaftlich begründeter und ökonomisch angemessener ärztlicher Vorgehensweisen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Einstellung der Patienten, der Vermeidung unnötiger und überholter medizinischer Maßnahmen und unnötiger Kosten, der Vermeidung unerwünschter Qualitätsschwankungen im Bereich der ärztlichen Versorgung, der Information der Öffentlichkeit (Patienten, Kostenträger, Verordnungsgeber, Fachöffentlichkeit u. a.) über notwendige und allgemein übliche ärztliche Maßnahmen bei speziellen Gesundheitsrisiken und Gesundheitsstörungen. Quelle: Ollenschläger et al., 1998 zur Erreichung einer optimalen Qualität der Gesundheitsversorgung.“ (AWMF & ÄZQ, 2001, S. 5). Weitere wichtige Ziele von Leitlinien, wie z.B. die Sicherung der gesundheitlichen Versorgung oder der Information der Öffentlichkeit, sind in Tab.1 aufgeführt. Der Aufbau einer logopädischen Leitlinie Die Inhalte der Leitlinien richten sich, entsprechend der Zentralstelle der Deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin (ÄZQ) (2001), nach der Wahl des Schwerpunktes, der für die Leitlinien gelten soll. Demnach können Leitlinien bezogen auf ein spezifisches klinisches Krankheitsbild entweder krankheits- / diagnoseorientiert, methodenorientiert, symptomorientiert oder problem- bzw. zielorientiert sein. Wird ein symptom- oder diagnoseorientierter Ausgangspunkt gewählt, dann sind laut „Methodischen Empfehlungen” der AWMF (AWMF, 2000) Angaben zur Diagnostik, Indikation, Gegenindikation und Therapie, sowie zu adjuvanten2 Maßnahmen und Nachbehandlungen in den Leitlinien aufzuführen. Die logopädische Intervention ist gekennzeichnet durch eine enge Therapeut-Patienten-Beziehung, die im Gegensatz zur Konsultierung eines Arztes über einen längeren Zeitraum hinweg besteht. Innerhalb dieser „Langzeittherapie“ wird nicht nur auf die Symptome eingegangen, sondern der Patient in seiner persönlichen Gesamtheit mit seinem Umfeld erfasst. Auf2 von (lat.) adjuvare: unterstützen, helfen Hier kommen Ihre Mäuse schnell ans Ziel. Legen Sie selbst Ihren Auszahlungstermin fest. Nutzen Sie die variablen Einsendemöglichkeiten. Sie bekommen Ihre Auszahlung schnellstens per Online-Überweisung auf Ihr Konto gutgeschrieben. Und auch sonst sind wir mit optimalen Konditionen am Start – und Sie haben den Kopf frei. 16.-19. November Düsseldorf Besuchen Sie uns! 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Differenzialdiagnostik b. Anamnesegespräch 12. Formulierung von Therapiezielen 13. Logopädische Therapiemethoden a. Aussagen zur Wirkungsweise b. Angaben zum Nutzen c. Aussagen über eventuelle Risiken d. Outcome 14. Aussagen über die Folgen einer Nichtbehandlung 15. Beratung 16. Angehörigenberatung 17. Outcome 18. Literatur Erläuterung der Inhalte Definition: Eine Definition zu dem jeweiligen klinischen oder logopädischen Krankheitsbild ist aus Gründen des Verständnisses anzuführen. Es soll mit einfachen und leicht verständlichen Begriffen beschrieben werden, was unter dem Krankheitsbild zu verstehen ist. 30 Forum Logopädie Ätiologie: Die Ätiologie eines Krankheitsbildes ist anzuführen, um die Kausalität darzustellen. Auf dieser Basis lässt sich eine ausgereifte Diagnostik und Beratung durchführen. Ebenso wird für die Patienten verständlicher, welchen Ursprung ihre Symptomatik hat. Angaben über die Beeinflussung der Lebensqualität: Dieser Aspekt im Kriterienkatalog ist für den Bereich Logopädie, aber auch für die anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe, von großer Bedeutung. Die therapeutische Behandlung strebt im weitesten Sinne die Wiederherstellung der gestörten Körperfunktion und die damit einhergehende Aktivität und Partizipation (Teilhabe) der Patienten an. Daher ist es unumgänglich, die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)“ in den Kriterienkatalog mit einzubeziehen. Therapieindikation: Mit der Formulierung der Therapieindikation soll dargelegt werden, ab welchen kritischen Anzeichen oder Symptomen eine Therapie notwendig ist. Sie gibt Patienten, aber auch Ärzten, Anhaltspunkte für die Verordnung von Logopädie. Angaben über die Verordnungsmenge: Die Angaben über die Verordnungsmenge sollen einen Überblick verschaffen über den zeitlichen Rahmen, in dem sich eine logopädische Therapie bewegen soll. Mit diesem Kriterium ist allerdings sensibel umzugehen und es wäre zu diskutieren, ob dieses Kriterium in eine Leitlinie aufzunehmen ist. Eine explizite Angabe über die zeitliche Dauer der Therapie würde das logopädische Handeln temporär einschränken. Sollte jedoch eine Aussage über den Therapiezeitrahmen gemacht werden, so sind in der Konsensfindung Erfahrungswerte zu sammeln und aus ihnen Durchschnittswerte zu bilden. Dabei sollte auch die Variable Patient mit seiner Motivation und Lernfortschritten mit berücksichtigt werden. und Therapiedauer und Therapiefrequenz: Mit der Therapiedauer ist in diesem Fall die Zeit der einzelnen Sitzung umschrieben. Die Therapiefrequenz beschreibt die Häufigkeit der Therapiesitzung innerhalb einer Woche. Indikationen für Einzel- oder Gruppentherapie: Mit der Beschreibung von Aspekten, die für eine Einzel- oder Gruppentherapie sprechen, wird verdeutlicht, wann bei welchem Störungsbild eine Heft 6 (19) November 2005 28-35 Einzel- oder Gruppentherapie notwendig ist, und ab welchem Lernstadium von einer Einzeltherapie in die Gruppe gewechselt werden kann. Angaben über interdisziplinäre Zusammenarbeit: Bedingt durch die Symptomvielfalt ist es bei manchen klinischen Störungsbildern notwendig, mit anderen medizinischen und therapeutischen Disziplinen zusammenzuarbeiten. Mit den Angaben in den Leitlinien, bei welchem Störungsbild weitere therapeutische Maßnahmen angezeigt sind, können eine optimale Patientenversorgung gewährleistet und Stagnationen in der Genesung aufgefangen werden. Kriterien für Therapiebeendigung: Neben den Kriterien für die Indikation einer Therapie ist es ebenso wichtig Merkmale zu formulieren, die beschreiben, ab welchem Stadium bzw. ab welchen Lernfortschritten eine Beendigung der Therapie sinnvoll und zu verantworten ist. 11 Logopädische Diagnostikverfahren: Hier sollen alle Diagnostik- bzw. Assessmentverfahren aufgeführt werden, die für die Diagnostik eines spezifischen Störungsbildes notwendig sind. Dabei ist auch der Unterpunkt Differenzialdiagnostik nicht zu vergessen, um andere logopädische Krankheitsbilder auszuschließen. Zu jedem Verfahren soll das individuelle Ziel der Testdurchführung genannt werden. Weiterhin sollten Aussagen zu den Testgütekriterien angegeben werden, insbesondere ob es sich um standardisierte oder informelle Testverfahren handelt. Erweitert und ergänzt werden die Diagnostikverfahren durch das Anamnesegespräch. Die wesentlichen Inhalte des Anamnesegespräches sollten entsprechend für das betreffende Störungsbild in den Leitlinien festgeschrieben werden. 12 Formulierung von Therapiezielen: Nachdem eine ausführliche Diagnostik und ein Anamnesegespräch durchgeführt wurden, ist es wichtig, Ziele zu formulieren, die eine Therapie erreichen möchte. Für eine Leitlinie bedeutet dies, erstmals allgemeingültige Therapieziele zu verfassen, die dann in der Praxis mit dem Klienten gemeinsam modifiziert werden müssen, d.h. im Sinne der Klientenzentrierung auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden sollten. Logopädische Therapiemethoden: Dieser Bereich sollte in den Leitlinien sehr ausführlich dargestellt werden. Die Methoden sollten genau beschrieben werden, wie 13 THEORIE UND PRAXIS sie wirken, welchen Nutzen sie bringen und welche Risiken mit ihnen einhergehen. Des Weiteren sollte zu den einzelnen Methoden das Outcome geschildert werden. Damit erhalten die Klienten eine größere Transparenz bezüglich der angewandten Übungen bzw. Therapieverfahren. Aussagen über die Folgen einer Nicht-Behandlung: Dieser Punkt fasst nochmals das Wissen von Punkt 3 zusammen, in dem Angaben zur Beeinflussung der Lebensqualität gemacht werden. Häufige Folgen einer Nicht-Behandlung können weitere Veränderungen der Körperstruktur und damit einhergehende Aktivitätseinschränkungen sein, was eine ungenügende Partizipation der Klienten am sozialen Leben zur Folge haben kann. Insbesondere im Rehabilitationsprozess sind diese Aspekte zu berücksichtigen. 14 15 und 16 Beratung und Angehörigenberatung: Sowohl die Beratung der Klienten als auch die Beratung der Angehörigen ist ein wesentliches Medium in der Logopädie, um zum einen präventive Maßnahmen anzuleiten und zum anderen durch das Einbeziehen der Angehörigen der Klienten die Partizipation zu erleichtern, Verständnis zu erzeugen und Hilfestellungen zu erarbeiten. In der Leitlinie zu einem logopädischspezifischen Störungsbild müssen daher Angaben gemacht werden, die in einem Beratungsgespräch, sei es für Angehörige oder Klienten, thematisiert werden sollten. Methodische Merkmale der Leitlinienentwicklung In der Definition zu Leitlinien hieß es „Leitlinien sind systematisch entwickelte Darstellungen und Empfehlungen mit dem Zweck, Ärzte und Patienten bei der Entscheidung über zweckdienliche Maßnahmen der Krankenversorgung (Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge) unter spezifischen klinischen Umständen zu unterstützen.(…).“ (AWMF & ÄZQ, 2001, S.6). Was beinhaltet aber der Ausdruck „systematisch“? – Unter „systematisch“ oder auch „Systematik“ der Leitlinienentwicklung werden bestimmte Prinzipien bzw. Eigenschaften verstanden, die bei der Entwicklung von Leitlinien berücksichtigt werden müssen, um qualitativ anspruchsvolle Leitlinien zu veröffentlichen. Demzufolge sind fünf Prinzipien einzuhalten, in denen sich die „Systematik“ widerspiegeln (AWMF & ÄZQ, 2001): Logik Konsensusfindung Evidenzbasierung Entscheidungsanalyse Outcomekonzept. Logik einer Leitlinie Für die Darstellung der „Logik“ von Leitlinien eignet sich der klinische Algorithmus am besten, da er den Leitlinien Struktur verleiht und das Format mitbestimmt. Definiert ist der klinische Algorithmus als „(…) ein schrittweises Verfahren, das mit logischen (WennDann) Bedingungen ein klinisches Problem in endlich vielen Schritten löst“ (AWMF & ÄZQ, 2001, S.26). Seine Darstellungsform bzw. sein Format muss nicht unbedingt grafisch (Flussdiagramm, siehe Abb.1) sein. Es bestehen noch weitere Varianten beispielsweise in Form von Prosatext oder als Checkliste. Der Vorteil eines klinischen Algorithmus liegt in der einfachen Nachvollziehbarkeit des medizinischen Entscheidungsprozesses (AWMF & ÄZQ, 2001). Abb. 1: Beispiel eines Flussdiagramms 17 Outcome: Das beabsichtigte Ergebnis (Outcome) von Leitlinien sollte unbedingt am Ende beschrieben werden. Je nach Zielsetzung der Leitlinien sollten Aussagen getroffen werden, z.B. über ein „(…) verbessertes Patientenüberleben, eine geringere Komplikationsrate, mehr Zufriedenheit beim Patienten oder die Einsparung direkter oder indirekter Kosten (…).“ (Greenhalgh, 2003, S.179 f). Für die Logopädie wären beispielsweise Angaben über die Patientenzufriedenheit, die Rezidivrate (Rückfallrate) und den Therapieerfolg anzuführen. Literatur: Hier soll die verwendete Literatur angeführt werden, die bei der Zusammenstellung der Leitlinien genutzt wurde. Dadurch werden die Aussagen belegt und Hinweise gegeben, welche Literatur für weitere Informationen hilfreich ist. 18 Quelle: AWMF-Leitlinie: Umschriebene Entwicklungsstörungen der Sprache, F 80.1 und F 80.2, S. 7 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 28-35 31 THEORIE UND PRAXIS Tab. 2: Hierarchie der Evidenz Stufe Evidenz-Typ Ia Evidenz aufgrund von Meta-Analysen randomisierter kontrollierter Studien in systematischen Übersichtsarbeiten. Ib Evidenz aufgrund mindestens einer randomisierten kontrollierten Studie. IIa Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten kontrollierten Studie ohne Randomisierung. IIb Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten, quasi-experimentellen Studie. III Evidenz aufgrund angelegter, nicht experimenteller deskriptiver Studien (zum Beispiel Fall- und Kontrollstudien IV Evidenz aufgrund von Berichten/Meinungen von Expertenkreisen, Konsensuskonferenzen und/oder klinischer Erfahrungen anerkannter Autoritäten ohne transparenten Beleg. Quelle: Haeseke-Seeberg, 2001 Konsensfindung Evidenzbasierung Ein weiteres Prinzip, das bei der Leitlinienentwicklung einzuhalten ist, ist die Konsensfindung der Expertengruppen. Für die Konsentierung stehen verschiedene formalisierte Verfahren zur Verfügung, beispielhaft sei hier die Delphi-Konferenz herausgegriffen. Die Delphi-Methode wurde 1948 mit dem Ziel einer systematischen Erfassung von Expertenmeinungen entwickelt. So könnte man z.B. damit herausfinden, ob die stimmtherapeutisch tätigen Logopädinnen der Leitlinie „Stimmstörungen“ zustimmen. Die Methode beruht auf sieben Grundprinzipien (Köhler, 1992; Netzold, 1992, zitiert nach Winter, 1997, S.125), die die einzelnen Schritte des Vorgehens beschreiben. Neben der Logik und Konsensusfindung gibt es noch ein weiteres Merkmal der Leitlinienentwicklung: Leitlinien müssen evidenzbasiert sein. Der Ausdruck „Evidenzbasierung“ hat seine Wurzeln in der Medizin unter dem Schlagwort, „Evidenz-basierte Medizin (EBM)“. EBM ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EBM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung. (zitiert nach Perleth & Antes, 1998, S. 9, vgl. Beushausen, 2005) Mit „bester verfügbarer externer Evidenz“ ist die klinisch relevante Forschung gemeint. Zweck der Forschung ist die Darlegung von genauen diagnostischen Verfahren und die Wirksamkeitsbegründung therapeutischer, rehabilitativer und präventiver Maßnahmen. Das übergeordnete Ziel ist die Neubewertung von vorhandenen Verfahren, um effektivere und genauere zum Befragung der Experten (z.B. Befragung der Logopädinnen, welche Therapiemethoden am häufigsten angewandt werden) Mehrfache Befragung mit Rückkopplung der Ergebnisse der Vorrunde an die Experten. Einschätzung der Relevanz bestimmter Ergebnisse oder Aussagen Versuch einer Standardisierung von Expertenvoten Mit dem Ziel einer Pointierung (Konsens oder Dissenz von Experteneinschätzungen) Anonymität der Befragung, z.B. per Fragebogen Statistische Auswertung Dieses aufwändige Vorgehen wird selten in Reinkultur durchgeführt, sondern vielmehr aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen angepasst. Tab. 3: Einteilung Evidenz-basierter Leitlinien nach Empfehlungsklassen Grad Empfehlungsklasse A (Evidenz-Grade Ia, Ib) Ist belegt durch schlüssige Literatur guter Qualität, die mindestens eine randomisierte, kontrollierte Studie enthält. B (Evidenz-Grade IIa, IIb, III) Ist belegt durch schlüssige Literatur guter Qualität, die mindestens eine randomisierte, kontrollierte Studie enthält. C (Evidenz-Grad IV) Ist belegt durch Berichte und Meinungen von Expertenkreisen und/oder klinische Erfahrung anerkannter Autoritäten. Weist auf das Fehlen direkt anwendbarer klinischer Studien guter Qualität hin. Quelle: Ollenschläger et al., 1998 32 Forum Logopädie Einsatz bringen zu können. Auf der Suche nach der gegenwärtig besten Evidenz stößt man bei der Recherche auf unterschiedliche Studiendesigns, die unterschiedliche Evidenzstärken aufweisen. Für die Entwicklung von Leitlinien ist es daher notwendig, über die unterschiedlichen Evidenzstärken bzw. Hierarchieränge der Evidenz informiert zu sein. Eine der bekanntesten Einteilungen der Evidenzhierarchie ist die nach der US Agency for Health Care Policy and Research (AHCPR). In Tab. 2 werden die Hierarchiestufen I-IV und der dazugehörige Evidenz-Typ nach der AHCPR dargestellt (Haeseke-Seeberg, 2001). Die Stufe Ia stellt die höchste Evidenzstufe dar. Sie ist wird auch als so genannter „Goldstandard“ bezeichnet. Die Abstufung des Evidenzgrades basiert auf den verwendeten bzw. gefundenen Studiendesigns und geht bis auf die Stufe IV zurück. Stufe IV repräsentiert die niedrigste Evidenz, da der Evidenznachweis nur auf Berichten oder Expertenmeinungen besteht (ausführlicher in Beushausen, 2005). Die Einteilung evidenzbasierter Leitlinien erfolgt in Empfehlungsklassen. Diese so genannten „grades of recommendation“ unterteilen sich in A, B und C oder in „good“, „fair“ und „insufficient“. Tab. 3 stellt diese Gruppierung dar und ordnet jeder Gruppe die zugehörigen Evidenzstufen zu. Laut AWMF-Leitlinien-Manual (AWMF & ÄZQ, 2001) wird durch die Einordnung in Empfehlungsklassen die Konsistenz der Ergebnisse, die Präzision der Effekteinschätzung und deren klinische Relevanz eher berücksichtigt. Hier werden Leitlinien ebenfalls in drei Entwicklungsstufen eingeteilt: Stufe 1, 2 oder 3 und zusätzlich wird der „InterDisziplinäre Austausch“ während der Entwicklung mit der Abkürzung IDA angegeben. Heft 6 (19) November 2005 28-35 THEORIE UND PRAXIS Entscheidungsanalyse Die Entscheidungsanalyse ist ein bedeutsamer Aspekt innerhalb der Evidenz-Recherche. Sie liefert Informationen zu Kosten-Nutzen-Relationen von Diagnose- und Behandlungsmaßnahmen. Des Weiteren werden in der Entscheidungsanalyse zwei wichtige Fragen in Hinblick auf die Leitlinienentwicklung geklärt: Ist die Entwicklung und Implementierung einer geplanten Leitlinie effizient? Können Maßnahmen mit erwiesenem klinischen Nutzen auch effizient erbracht werden, so dass sie für eine Empfehlung in Leitlinien geeignet sind? (AWMF & ÄZQ 2001, S. 50) Outcomekonzept Das Outcomekonzept – auch als OutcomeAnalyse bekannt – ist die fünfte und jüngste Eigenschaft, die Leitlinien ausmachen, und sollte bei der Leitlinienentwicklung angewandt werden. Sie ist ebenso wie die Entscheidungsanalyse ein Bestandteil der Evidenz-Recherche. Als Outcome bezeichnet man das Ergebnis, das durch eine Therapie erzielt wird. Festgelegt wird dieses anhand unterschiedlicher Zielgrößen, zu denen die Komplikationsrate oder das Konzept „Lebensqualität“ zählen, welches eine individuelle persönliche Einschätzung des Patienten bezüglich seiner Situation beinhaltet. Der Patient bewertet sich hinsichtlich körperlicher Symptome, psychischen Wohlbefindens und sozialer Situation. Hierfür stehen im deutschsprachigen Raum standardisierte Fragebögen zur Verfügung. Demnach zählt für das Outcome nicht nur die Morbidität- und Mortalitätsrate, sondern auch die Patientenzufriedenheit. Zusammenfassende Darstellung der Merkmale Bisher wurden die charakteristischen Merkmale der Leitlinienentwicklung, die sich hinter dem Ausdruck „systematisch“ versteckten, näher betrachtet. So zählen die Logik mit dem klinischen Algorithmus, die Konsensfindung mit ihrem Verfahren der Delphi-Konferenz, die Evidenzbasierung mit der Suche nach der besten wissenschaftlichen Fundierung, die Entscheidungsanalyse mit den Kosten-Nutzen-Analysen und das Outcomekonzept mit der Ergebnisermittlung zu den wichtigsten Prinzipien der Leitlinienentwicklung. Tab. 4: Das 3-Stufen-Konzept der Leitlinienentwicklung der AWMF Stufe Methodische Merkmale der Leitlinienentwicklung 1. Stufe: Expertengruppe Informelle Konsensfindung 2. Stufe: Formale Konsensfindung Formale Konsensfindung (Konsensus-Konferenz, Delphi-Konferenz, Nominaler Gruppenprozess) Interdisziplinärer Abgleich 3. Stufe: Leitlinien mit allen Elementen systematischer Entwicklung Priorisierung im Vorfeld der Leitlinienentwicklung Evidenz-basierte Strategie der Leitlinienentwicklung Formaler Konsens und interdisziplinärer Abgleich Entscheidungsanalyse Klinische Algorithmen Outcome-Analyse Sicherung der Reportqualität durch einen Leitlinienbericht mit Hintergrundinformation zu Methoden, Evidenz und Werten Quelle: Helou et al., 2000 Tab. 4 stellt die einzelnen Entwicklungsstufen der Leitlinienentwicklung dar, in denen die jeweiligen methodischen Prinzipien zum Tragen kommen. Von der 1. Stufe (S1) mit der informellen Konsensfindung wird in die 2. Stufe (S2) übergegangen und durch die formalen Konsensmethoden werden weitere Inhalte der Leitlinien bestimmt. Stufe 3 (S3) stellt den höchsten Entwicklungsgrad da, weil in ihr alle methodischen Merkmale einer Leitlinie eingesetzt werden. Was bedeutet das für die Logopädie? Für die Entwicklung von logopädischen Leitlinien würde dies bedeuten, dass erste Leitlinien auf dem Entwicklungsstand S1 und S2 herausgegeben werden können. Bei logopädischen Leitlinien auf S3-Ebene besteht hinsichtlich der Evidenzbasierung noch großer Nachholbedarf, da es kaum wissenschaftliche Studien oder Metaanalysen zu den in der Logopädie verwendeten Behandlungsmethoden gibt. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Prozess der Leitlinienentwicklung auf S3-Niveau mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Schon allein für die Erstellung einer ärztlichen Leitlinie werden von der Zusammensetzung der Steuerungsgruppe bis zur Publikation der Leitlinie zweieinhalb Jahre gerechnet. Je nach Leitlinienthema ist dieser Zeitrahmen dehnbar. Bei logopädischen Leitlinien müsste die Durchführung evidenzbasierter Studien noch hinzugerechnet werden, so dass – grob geschätzt – der Entwicklungszeitraum für logopädische Leitlinien bis zu zehn Jahre betragen kann. Vorteile von Leitlinien für die Logopädie Ein Vorteil von logopädischen Leitlinien liegt darin, dass die logopädische Behandlung von spezifischen Störungsbildern für alle Angehörigen im Gesundheitswesen transparent gemacht werden kann. Leitlinien geben gebündelte Informationen über das logopädische Agieren, basierend auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Ein wichtiger Aspekt der Professionalisierung der Logopädie ist die Dokumentation und Objektivierung logopädischen Tuns. Auch den Patienten bietet die Entwicklung von Leitlinien eine stärkere Transparenz der Therapieabläufe und somit die Möglichkeit, den Therapieprozess aktiv mitzugestalten. Leitlinien bilden die Argumentationsbasis im Prozess der ständig wiederkehrenden Überarbeitung der Heilmittel-Richtlinien, in denen bekanntlich festgelegt ist, bei welchem Störungsbild wie viel, wie oft und ob überhaupt Therapieeinheiten verordnet bzw. von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Erst durch Leitlinien wird ermöglicht, dass basierend auf logopädischem Wissen und in der Praxis erworbenen Erfahrungen, die ausführenden Gremien Richtlinien erhalten, an denen sie sich bei der Erstellung der Heilmittelrichtlinien orientieren können. Aus ökonomischer Perspektive stellt die Entwicklung von Leitlinien ein wichtiges Instrument zur Gegensteuerung der Ressourcenverknappung im Gesundheitswesen Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 28-35 33 THEORIE UND PRAXIS Tab. 5: Medizinische Leitlinien im logopädischen Kontext Titel AWMFRegister-Nr. Ersteller Letzte Überarbeitung Level Umschriebene Entwicklungsstörungen der Sprache (ICD-10: F 80.1. F 80.2) 028/016 Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie 5/2003 S1 Umschriebene Artikulationsstörungen (ICD-10: F 80.0) 028/35 Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie 5/2003 S1 Stottern (Stammeln) (ICD-10: F 98.5), Poltern (ICD-10: F 98.6) 028/030 Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie 5/2003 S1 Elektiver Mutismus (ICD-10: F 94.0) 028/023 Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie 5/2003 S1 Sprachentwicklungsstörung 049/006 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Stimmstörung 049/008 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Näseln/Gaumenspaltensprache 049/001 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Poltern 049/007 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Stottern 049/009 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Aphasie 049/002 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Dysarthrophonie 049/004 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Dysphagie 049/011 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) 049/012 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 3/2005 S1 Periphere Hörstörungen im Kindesalter 049/010 Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie 2/2005 S2e Auditive Wahrnehmungsstörung (ICD-10: keine spezifische Diagnose) 071/004 Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin 10/2002 S1 Indikation zur Verordnung von Logopädie bei umschriebenen Entwicklungsstörungen der Sprache und Zweisprachigkeit (ICD-10: F 80.0, F 80.1, F 80.3) 071/010 Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin 6/2004 S1 Rehabilitation aphasischer Störungen nach Schlaganfall 030/090 Deutsche Gesellschaft für Neurologie 9/2003 S1 Parkinson-Syndrome 030/010 Deutsche Gesellschaft für Neurologie 2/2003 S2 Die Leitlinien sind im Internet im Volltext nachzulesen unter http://www.awmf-online.de oder http://leitlinien.net dar. Dieser Aspekt spiegelt sich in dem von Oldiges (1997) angeführten Begriff der „Wirtschaftlichkeitsfunktion“ wider. Mit der Erarbeitung von Leitlinien wird aus ihrer Sicht herausgefiltert, welche medizinischen (logopädischen) Leistungen notwendig sind und eine gute Kosten-Nutzen-Relation aufweisen. Damit wird Überflüssiges vermieden und notwendige Maßnahmen bleiben weiter bezahlbar. Demzufolge können Leitlinien für die Wirtschaftlichkeit 34 Forum Logopädie der Versorgung bürgen, da in ihnen die am besten wissenschaftlich begründeten Behandlungsmaßnahmen festgeschrieben sind, die der tatsächlichen „Notwendigkeit“ obliegen. Durch das Instrument prozessbezogener Leitlinien zu logopädischen Störungsbildern wird ein erster Grundstock gelegt, die vielfältigen eingesetzten logopädisch-therapeutischen Methoden wissenschaftlich zu evaluieren. Dadurch zeigt die Logopädie Heft 6 (19) November 2005 28-35 auf, dass ihr Handeln nicht aus Intuition, Trial and Error und nicht nachweisbaren Methoden besteht. Durch die OutcomeAnalyse würde die Wirksamkeit bestehender Therapieprogramme nachgewiesen und ihre Anwendung gerechtfertigt. Zurzeit werden Leitlinien zu logopädischen Störungsbildern von anderen Berufsgruppen entwickelt, vornehmlich Medizinern. Ob das Ergebnis aus logopädischer Sicht immer zufriedenstellend ist, bleibt dahin- THEORIE UND PRAXIS gestellt. Eine Auswahl an medizinischen Leitlinien, die auf der AWMF-Website eingesehen werden können, zeigt Tab. 5. Es ist an der Zeit, dass die Berufsgruppe der Logopädinnen und Logopäden die Leitlinienentwicklung selbst in die Hand nimmt und aktiv in den entsprechenden Gremien mitarbeitet. Ein Zusammenschluss von Kommunikationsexperten – z.B. in Form eines unabhängigen, wissenschaftlichen Gremiums zur Leitlinienentwicklung – ist längst überfällig. Evidenzbasierte Praxis und therapeutische Leitlinien lautet das Thema der diesjährigen Tagung @Hildesheim am 19. November an der Fachhochschule Hildesheim: www.hawk-hhg.de/multiforum Literatur AWMF & ÄZQ (2001). Leitlinien-Manual. Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung 1 (95), Supplement Beushausen, U. (2005): Evidenz-basierte Praxis. Mythos und Realität. Forum Logopädie 3 (19), 7-12 Greenhalgh, T. (2003). Einführung in die Evidencebased Medicine. Kritische Beurteilung klinischer Studien als Basis einer rationalen Medizin. (2. Aufl.). Bern: Hans Huber. Haeseke-Seeberg, H. (2001). Handbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus: Strategien, Analysen, Konzepte. Stuttgart: Kohlhammer Helou, A.; Lorenz, W.; Ollenschläger, G.; Reinauer, H. & Schwartz, F. W. (2000). Methodische Standards der Entwicklung evidenz-basierter Leitlinien in Deutschland. Konsens zwischen Wissenschaft, Selbstverwaltung und Praxis. ZaeFQ 94, 330-339 Oldiges, F.-J. (1997). Bedeutung medizinischer Standards unter dem Aspekt der Rationalisierung. Aus der Sicht der Leistungsträger. In: Nagel, E. & Fuchs, Chr. (Hrsg). Leitlinien und Standards im Gesundheitswesen: Fortschritt in sozialer Verantwortung oder Ende der ärztlichen Therapiefreiheit? Köln: Dt. Ärzte-Verlag Ollenschläger, G.; Oesingmann, U.; Thomeczek, Chr.; Lampert, U. & Kolkmann, F.-W. (1998). Leitlinien und Evidence-based Medicine in Deutschland. Münch. med. Wschr. 38, 140 Perleth, M. & Antes, G. (Hrsg.). (1998). Evidenz-basierte Medizin: Wissenschaft im Praxisalltag. München: MMV Medizin-Verlag Vorschau Straub, Chr. (2000). Ziele, Normsetzungsprozesse und Implementation von Leitlinien in der Medizin – Leitlinien aus Sicht der Krankenkassen. In: Hart, D. (Hrsg.). Ärztliche Leitlinien. Empirie und Recht professioneller Normsetzung. Baden-Baden: Nomos In der nächsten Ausgabe finden Sie Beiträge über: Winter, Chr. (1997). Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation: Konsensfähige Leitlinien für die Praxis. Neuwied: Luchterhand Schritte in den Dialog – ein Eltern-Kind-Programm Internet AWMF & ÄZQ (2000). Leitlinien-Manual. http://www. leitlinien.de/leitlinienqualitaet/index/manual/index/view (25.08.05) Funktionelle Stimmstörungen im Kindesalter Logopädische Therapie für Kinder mit Down-Syndrom Die ICF im Bereich der Aphasie Diagnostik von AVWS AWMF (2000). Erarbeitung von Leitlinien für Diagnostik und Therapie: Methodische Empfehlungen. http://leitlinien.net (13.09.05) Helou, A. et al. (2000). Methodische Standards der Entwicklung evidenz-basierter Leitlinien in Deutschland. http://www.aezq.de/publikationen/pdfpublikationen/ heloustandards2000.pdf (25.08.05) Ollenschläger, G. et al. (1998). Leitlinien und Evidencebased Medicine in Deutschland. http://www.aezq. de/publikationen/pdfpublikationen/mmwleitlinien.pdf (25.08.05) SGV V (2004). http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05 (13.09.05) Zentralstelle der Deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin (ÄZQ) (2001). Priorisierung von Gesundheits- oder Versorgungsproblemen als Themen des Leitlinien-Clearingverfahrens. Konzept der AG Priorisierung der erweiterten Plannungsgruppe zur Priorisierung von Leitlinien-Themen. http://www. leitlinien.de/clearingverfahren/priorisierung/pdf/llprior2. pdf (16.09.05) Autoren Mara Wieck, BSc Gartenstr. 17, 30161 Hannover [email protected] Prof. Dr. Ulla Beushausen Bachelorstudiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Goschentor 1, 31134 Hildesheim [email protected] Ralf E. Cramer Cramer Unternehmensberatung Kärntnerstr. 4, 76227 Karlsruhe [email protected] Summary Guidelines in Speech Pathology This article defines the term “guidelines.” Using medical guidelines as an example, it presents the conditions and formal prerequisites for their development and introduction. Subsequently, the authors discuss possible contents for guidelines and their benefits to speech pathology. KEY WORDS: guidelines – speech pathology – evidence based – development of guidelines Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 28-35 35 BERUF UND UNDVERBAND VERBAND BERUF „Super gut gelungen!“ Die Mitglieder freuen sich über die neue Infokampagne des dbl. Die im Vorfeld des Bundestagswahlkampfes gestartete Informationskampagne „Menschen zur Sprache bringen“ kommt bei den Mitgliedern sehr gut an. Insbesondere der Flyer „Menschen zur Sprache bringen“ sei „ausgesprochen gut gelungen, sehr ansprechend und informativ“. Viele haben weitere Exemplare angefordert, um sich weiterhin in eigener Sache zu engagieren. Denn auch wenn der Wahlkampf vorbei ist: die Regel „Tue Gutes und rede darüber“ gilt weiter. So wollen und müssen wir zahlreiche Zielgruppen und die Bevölkerung allgemein über unsere Arbeit und das, was sie für die Gesellschaft als Ganzes und für den Einzelnen bedeutet, immer wieder aufklären. Das gilt insbesondere auch, weil bei Redaktionsschluss immer noch nicht klar ist, wann die Qual nach der Wahl endlich vorbei ist. Wer wird Kanzler(in)? Wer Gesundheitsminister? Wohin geht die gesundheitspolitische Reise in Deutschland? Wenn das Heft erscheint, werden wir hoffentlich mehr wissen. Doch auch dann gilt: Wir wollen im Gespräch bleiben und ins Gespräch kommen: mit Ärzten, Patienten, Pädagogen, Erziehern, Mitarbeitern in Gesundheits- und Jugendämtern, bei der Volkshochschule und anderen mehr. Über unsere Arbeit, unsere Leistungen, die Bedeutung von Sprache, Stimme und Schlucken und über Prävention. Anfang Oktober haben alle ordentlichen Mitglieder Postkarten für die Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises sowie vier von insgesamt sechs Kleinplakaten erhalten, Alle sechs Plakatmotive und der Flyer „Menschen zur Sprache bringen„ die im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit auf unseren Beruf und unsere Arbeit lenken können: in der Logopädie- oder Arztpraxis, im Gesundheitsamt, in der Volkshochschule, im Seniorenwohnheim, im Kindergarten oder an anderer Stelle. Mehr Exemplare der Plakate, die die Themen Aphasie, Sprachentwicklungsstörung, Stottern, Prävention sowie Stimme und Schlucken visualisieren, können in der Geschäftsstelle bestellt werden (s. Seite 48). Doch damit ist unser Reservoir an Ideen noch nicht erschöpft. Ende des Monats wird es weitere Handreichungen geben, mit denen Sie alle die Logopädie zur Sprache bringen können. Setzen Sie sie ein, wo immer sich Ihnen eine Möglichkeit bietet, mit Menschen zu kommunizieren! Ihrer Phantasie sind keine Grenze gesetzt. Dr. Monika Rausch, Präsidentin Der dbl gratuliert seinem dbl-Ehrenmitglied Dr. Erich Rieger herzlich zum 70. Geburstag! Mehr als 20 Jahre hat sich Dr. Erich Rieger, langjähriger Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Aphasiker (BRA) unermüdlich für die Belange der Aphasiker eingesetzt. Am 8. Oktober feierte er in Chemnitz seinen 70. Geburtstag. Nach einem Reitunfall Anfang der 70er Jahre selbst an Aphasie erkrankt, kämpfte sich Erich Rieger mit unglaublicher Geduld wieder in die Welt der Sprache und des Sprechens zurück. Diese Erfahrungen motivierten ihn, sich für die Aphasiker einzusetzen. 1986 wurde er in den Vorstand der BRA gewählt, im darauffolgenden Jahr deren Vorsitzender und schließlich 1993 36 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Hauptgeschäftsführer. In diesen Funktionen hat Erich Rieger viel erreicht: Er hat ein dichtes Unterstützer-Netzwerk gewoben, Aphasikerzentren initiiert, die Regionalgruppen ausgebaut, politische Verbindungen geknüpft, Gelder akquiriert, Kontakte zu anderen Verbänden auf- und ausgebaut. Mut, Klugheit, Tatendrang, Beharrlichkeit und viel Charme. Diese Eigenschaften haben seine Erfolge möglich gemacht. Er hat sie für alle errungen, denen plötzlich eines der wichtigsten „Lebensmittel“ abhanden kommt, die Sprache. Dafür gebührt Dr. Erich Rieger Respekt und Dank. Der dbl gratuliert seinem Ehrenmitglied! (GS/Brauer) BERUF UND VERBAND Leitbild Logopädin / Logopäde: aus Chancen Tatsachen machen „Zukunftssicherung für logopädische Praxen“ und „kindliche Entwicklungsdyspraxie“ Ende Mai diesen Jahres hat die Mitgliederversammlung des dbl das nachfolgende „Leitbild Logopädin / Logopäde“ verabschiedet. Damit haben sich die im dbl zusammengeschlossenen LogopädInnen auf eine Vorstellung der LogopädIn von morgen geeinigt. Hiermit verbunden ist die Verpflichtung, sich an diesem zukünftigen Zustand zu orientieren. Je mehr LogopädInnen diese Verpflichtung wirklich leben, desto klarer wird auch das Bild der LogopädIn in der Öffentlichkeit von diesem Leitbild bestimmt sein. Leben werden wir dbl-LogopädInnen dieses „Idealbild“ aber nur können, wenn wir uns mit seinen Inhalten intensiv auseinandersetzen: Wie weit entspreche ich bereits diesen Zielvorgaben? Wo gibt es Diskrepanzen? Wie kann ich diese überwinden? Ich hoffe Landesverbandstreffen NRW lockt mit attraktiven Themen und Inhalten zum Nulltarif. Leitbild Logopädin/Logopäde Verabschiedet von der Mitgliederversammlung in Kassel 2005 Die im dbl organisierten Logopädinnen und Logopäden haben sich auf das folgende Leitbild verständigt. Logopädinnen und Logopäden arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich im Gebiet von Sprache, Sprechen, Stimme, Hören sowie Schlucken, die wesentliche Fundamente menschlicher Kommunikation und Lebensqualität sind. Sie leisten in unserer Kommunikationsund Wissensgesellschaft einen wichtigen Beitrag, Menschen die Teilhabe an dieser Gesellschaft zu erleichtern, zu ermöglichen oder zu erhalten. Sie orientieren sich dabei an einem Menschenbild, das die Würde und Integrität des Individuums achtet, seine Selbstverantwortung respektiert und zum Erhalt und Schutz fundamentaler menschlicher Rechte verpflichtet. Sie erwerben in ihrer Ausbildung fachspezifische Kompetenzen für die jeweiligen Aufgabenfelder: Prävention, Diagnostik, Therapie, Training, Beratung, Rehabilitation, Evaluation, Lehre, logopädische Supervision und Forschung. Sie machen ihre Tätigkeit den Beteiligten transparent und stellen die Qualität ihrer Arbeit sicher im Dienste derer, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen. Kennzeichen logopädischen Handelns sind Selbstständigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Interdisziplinarität und eine intensive Interaktion mit Patientinnen und Patienten bzw. Klientinnen und Klienten. Außerdem reflektieren Logopädinnen und Logopäden kontinuierlich den Stand ihres Fachwissens und die Ergebnisse ihrer beruflichen Tätigkeit. Spezielle Versicherungen für Logopäden Berufshaftpflicht einschl. Privat-/Familienhaftpflicht 1 Inhaber/in jährlich 92,40 € zzgl. Vers.-steuer, alle Verträge zu Rahmenvertragskonditionen Praxis-Ausfall- und Einrichtungsversicherung, Rechtsschutz-, Renten-, Berufsunfähigkeits-, Kranken- und private Versicherungen, Fondsanlagen. ULLRICH Versicherungs- und Finanzservice 50667 Köln, Marspfortengasse 6, Tel.: 0221/356669-0 Fax 0221/356669-29 E-Mail: [email protected], www.ullrich-versicherung.de Sebastian Brenner 1. Landesverbandsvorsitzender NRW [email protected] 50 cm Hub, schwebend, mit gerader und neigbarer Platte MÖCKEL Feinmechanik, Bornweg 13-15, 35418 Buseck, Tel. 06408 / 9004-0 Fax /2440 Forum Logopädie www.moeckel.com Dr. Monika Rausch Präsidentin des dbl [email protected] Am 19. November findet in Köln das 2. NRW-Landesverbandstreffen 2005 statt. Nach intensiven Überlegungen zur Steigerung der Attraktivität der zweimal jährlich stattfindenden Angebote für dbl-Mitglieder präsentiert der Landesverbandsvorstand das Treffen nun in neuem Glanz: Der berufspolitische Teil verwandelt sich vom „Frontal-Vortrags-Block“ zur spannenden Diskussion über spezifisch ausgewählte, aktuelle Themen. Hierbei hält der Landesverbandsvorstand zwar alle Infos aus den dbl-Gremien für eventuelle Anfragen bereit, Gegenstand der Diskussion ist aber jeweils eine Auswahl besonders wichtiger und interessanter Inhalte. So stellt sich diesmal beispielsweise eine Initiative vor, die Praxisinhaberinnen Hilfe und Beratung für die Zukunftssicherung ihres Unternehmens bis hin zur Praxisübergabe anbietet – ein Service, der momentan durch Fördergelder finanziert wird und daher für dbl-Mitglieder kostenlos ist! Der bewährte Fortbildungsteil wird weiter an Qualität zunehmen und erfüllt bereits in diesem Jahr (trotz der noch nicht abgeschlossenen Richtliniendiskussion) die Kriterien zur Erfüllung der Fortbildungspflicht. Eine entsprechende Bescheinigung wird den Teilnehmern vor Ort ausgehändigt. Inhaltlich geht es am 19. November um die Diagnostik und Behandlung der kindlichen Entwicklungsdyspraxie. Wir erwarten als Referentinnen Ulrike Becker-Redding sowie Esther Franz. Alle Informationen, die genaue Adresse, Uhrzeit etc. finden interessierte dbl-Mitglieder auf der dbl-Website auf den Seiten des Landesverbandes NordrheinWestfalen. Auf Wiedersehen in Köln! 01.21 sehr, dass wir uns alle in den Teamsitzungen der Praxen, in Qualitätszirkeln und natürlich auch ganz für uns alleine solchen Fragen stellen. Dass das Leitbild uns also Anregung und Handlungsempfehlung wird, statt dass wir es nur passiv zur Kenntnis nehmen. Denn dies ist die Voraussetzung dafür, dass diese Zielvorgabe das Selbstverständnis und schließlich auch das Image unseres Berufes in der Öffentlichkeit wirklich prägen und so zu einer erfolgreichen beruflichen Zukunft beitragen kann. Damit wir auch morgen noch „Menschen zur Sprache bringen“ können. Heft 6 (19) November 2005 37 BERUF UND VERBAND Neue Beitragstruktur im dbl Die Mitgliederversammlung 2005 in Kassel hat mit großer Mehrheit eine neue Beitragsstruktur beschlossen, die den Studierenden der Logopädie den Einstieg in unseren Verband noch attraktiver macht. Eine weitere Neuerung kommt den Berufsanfängern Neue Beitragsstruktur des dbl 2006 Euro / Jahr Euro / Monat Selbstständige / freie Mitarbeiter - Jahresumsatz bis 12 000 Euro - östl. Bundesländer 240 144 180 20 12 15 Angestellte - Jahresbrutto bis 6 500 Euro - östl. Bundesländer 144 108 108 12 9 9 Gewerkschaftsmitglieder (Angestellte) 120 10 Nicht-Berufstätige 84 7 Studierende / Studenten der Logopädie (Fachschulen, Fachhochschulen, Universitäten in Europa) 48 4 Aufnahmegebühr von 60 Euro für alle ordentlichen Mitglieder, die nicht mindestens ein Jahr außerordentliches Mitglied im dbl waren. Beitragsreduzierung im ersten Jahr nach dem Examen um 50 % des regulären Beitrags. Beitragsgutschrift von 20 Euro für alle, die im Jahr 2005 dem dbl ihre E-Mailanschrift gegeben haben und auf herkömmlichen Postversand verzichten. unter den Verbandsmitgliedern entgegen. Ihnen wird durch einen 50-prozentigen Nachlass auf den aktuellen Mitgliedsbeitrag der Einstieg in das Berufsleben erleichtert. Des Weiteren erhalten alle Mitglieder, die der Geschäftsstelle noch in 2005 ihre aktuelle E-Mailanschrift mitteilen, eine Beitragsgutschrift von 20 Euro, die wir mit dem Jahresbeitrag 2006 verrechnen werden. (Wer bereits regelmäßig E-Mails von der Geschäftsstelle erhält, muss seine E-Mailanschrift natürlich nicht noch einmal zusenden.) Entnehmen Sie bitte den für Sie gültigen Mitgliedsbeitrag der nachfolgenden Tabelle. Bitte beachten Sie auch, dass Beitragsermäßigungen ab dem Tag der Antragsstellung und nicht rückwirkend gewährt werden können. Thomas Brauer Schatzmeister des dbl [email protected] Sparen Sie 20 Euro und teilen Sie der Geschäftsstelle noch 2005 Ihre E-Mailadresse mit! QM-System in heißer Phase Das Qualitätsmanagement-Handbuch des dbl wird derzeit in zehn Praxen erprobt und im nächsten Jahr allen Mitgliedern zur Verfügung stehen. Bekanntlich befindet sich das deutsche Gesundheitssystem im Umbruch. Die Reformen zielen auf eine Förderung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit. Nach SGB V, § 135 a sind schon heute alle Leistungserbringer, also auch alle LogopädInnen, „zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet“. Damit verbunden ist die Forderung des Gesetzgebers nach Einführung eines internen Qualitätsmanagement-Systems nicht nur in Krankenhäusern, sondern seit 2004 auch in den Praxen niedergelassener Vertragsärzte und -psychotherapeuten. Die Gesetzesänderungen zeigen, dass ein systematisches Qualitätsmanagement in allen Einrichtungen und Praxen des Gesundheitswesens immer mehr zum geforderten Standard wird. Mit Blick auf weitere Reformen im Gesundheitswesen und einer möglicherweise zu erwartenden Liberalisierung des Vertragswesens hat der Bundesvorstand die Notwendigkeit gesehen, bereits zu diesem 38 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Zeitpunkt Vorgaben für ein logopädiespezifisches Qualitätsmanagement-System zu entwickeln, mit deren Hilfe dbl-Mitglieder ein QM-System in den eigenen Praxen umsetzen können. Das QualitätsmanagementSystem orientiert sich hauptsächlich an den Forderungen der DIN EN ISO 9001:2000 und den Qualitätsleitlinien des dbl. Sollte sich eine Zertifizierung der Praxis an die Installierung des QM-Systems anschließen? Das empfehlen wir unseren selbstständigen Mitgliedern derzeit nicht. Selbst im Krankenhaus-Bereich wird eine Zertifizierung zur Zeit vom Gesetzgeber nicht verlangt. Der dbl wartet die weiteren Entwicklungen im Gesundheitswesen ab, bevor er zur Zertifizierung rät. Wir gehen davon aus, dass bereits die Sicherung der Qualität durch unser QMS (u. a. Dokumentation der Praxisabläufe und des Berichtswesens entsprechend der dbl-Qualitätsleitlinien) eine positive Wirkung auf die Marktposition einer Praxis haben wird. Unser QM-System erfüllt aber alle zentralen Forderungen der DIN EN ISO 9001:2000 – eine gewünschte Zertifizierung könnte also anschließend problemlos erfolgen. Wir haben bereits in einigen Artikeln über die bisherige Entwicklung unseres QM-Systems informiert. (Sonderausgabe Beruf & Verband April 2005, Forum Logopädie Sept. 2005) Mit Unterstützung von externen QM-Experten hat eine aus freiberuflich tätigen dbl-Mitgliedern bestehende Steuerungsgruppe bis Ende September die QM-Handbuchvorlage erarbeitet sowie einen Kennzahlenkatalog für die Bereiche Praxisorganisation und -management bearbeitet. Sie befindet sich derzeit in der Erprobungsphase in zehn logopädischen Praxen. Anschließend wird das Handbuch nochmals entsprechend der Erfahrungen aus der Praxis revidiert. Der dbl wird seinen freiberuflichen Mitgliedern das QM-System dann über das Referat Fort- und Weiterbildung kostengünstig anbieten. Cornelia Deckenbach Vizepräsidentin [email protected] BERUF UND VERBAND Musik-CD „Sing mit mir! Sprich mit mir!“ hilft Eltern, ihre Kinder zu fördern dbl und „Mehr Zeit für Kinder” geben zusammen eine neue Musik-CD heraus, die sowohl Vor- als auch Grundschulkinder mitreißen kann. LogopädInnen wissen: Sprache lernen Kinder durch Sprechen. Und auch das Singen hat eine wichtige Funktion wenn es darum geht, Sprache heraus- und auszubilden. Viele Eltern, aber auch andere wichtige Bezugspersonen von Kindern im Vor- und Grundschulalter sind dankbar für konkrete Tipps und Anregungen, wie sie die Sprachentwicklung der Kleinen aktiver fördern können. Unterstützung erhalten sie jetzt durch die neue CD „Sing mit mir! Sprich mit mir!“, die der dbl zusammen mit dem Frankfurter „Verein Mehr Zeit für Kinder“ veröffentlicht hat. Als Komponist konnte Moritz Freise gewonnen werden, der durch seine Filmmusik für „Bibi Blocksberg”, „Emil und die Detektive” und „Pünktchen und Anton” bekannt geworden ist. Nicht alle Eltern wissen, was Musik mit Sprache zu tun hat. Dass gesprochene Sätze eine melodische Kontur und einen be- stimmten Rhythmus haben, den man durch Klatschen erkennen kann. Und dass Musik bestens geeignet ist, die Sprachentwicklung der Kinder zu unterstützen. Und Lust macht auf einen aktiven und kreativen Umgang mit Lauten, Wörtern, Sätzen – mit Sprache. Klären wir sie darüber auf, wie wichtig es ist, dass ihre Kinder singen! Doch da gibt es ein Problem: Die allerwenigsten Erwachsenen sind selbst begeisterte Sänger. Also: was tun? Auf Musik verzichten? So weit muss es nicht kommen! Die neue CD von „Mehr Zeit für Kinder“ und dbl enthält freche, witzige, selbstbewusste und gefühlvolle Lieder. Sie laden Kinder ein zum Zuhören, Klatschen und Mitsingen, zum freien Reden und Dichten und zu der Erfahrung, dass man mit Sprache nicht nur Gefühle ausdrücken kann, sondern auch auslöst. Mitsingen durch Erwachsene ist also möglich, aber es geht auch ohne! Die CD richtet sich vor allem an Familien mit Kindern, aber auch an Großeltern, Tanten und Onkel, die ihren Enkeln und Nichten gerne etwas Sinnvolles schenken wollen, an GrundschullehrerInnen und ErzieherInnen. Sicherlich freut sich auch der eine oder andere Kinderarzt darüber. „Sing mit mir! Sprich mit mir!“ ist ab Mitte November für 14,80 Euro erhältlich bei „Mehr Zeit für Kinder e.V.“ (069.15 68 96-0 www.mzfk. de), im Buchhandel und überall dort, wo es CD’s gibt. Wie schon bei dem erfolgreichen Buchprojekt „Sprich mit mir” gibt es für dbl-Mitglieder einen Vorzugspreis. Die CD kann über die dbl-Geschäftsstelle für 11,-- Euro (incl. Porto und Verpackung) bestellt werden – solange der Vorrat reicht. (GS/Feit) Beratung bei Praxisübergabe und -übernahme Ein Projekt zur Unterstützung von Unternehmensübernahmen in Nordrhein-Westfalen, besonders in der Gesundheitsbranche, stellt sich vor. dbl-Geschäftsstelle Zahlllose Unternehmen in NRW stehen in den nächsten Jahren aus Altersgründen zur Übergabe an. Diesem wichtigen Thema der Entwicklung von Unterstützungsangeboten widmet sich das im Rahmen der Initiative „Regionen Stärken Frauen“ vom nordrheinwestfälischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union / des Europäischen Sozialfonds und des Landes NRW geförderte Projekt „ELfFN – Emscher-Lippe-fördertFrauen-Nachfolgen“. Die Gesellschaft für Arbeitsschutz- und Humanisierungsforschung mbH (Gfah), Dortmund, und die Beyrow Business Beratung (B3), Gelsenkirchen, leiten das Projekt inhaltlich. Zentrales Ziel ist es, den Frauenanteil bei der Übernahme von Kleinstbetrieben und Praxen zu erhöhen und den Zugang zum Thema Unternehmensnachfolge für Frauen zu verbessern. Das Projekt unterstützt UnternehmerInnen und Übernehmerinnen bereits vor der Übergabe mit Angeboten zur Teilnahme an Coachings, Seminarrei- hen, Erfahrungsaustauschgruppen u.a. mehr. Gestartet wurde im Frühjahr 2005 mit der Gesundheitsbranche. Zur Zukunftssicherung können sich interessierte Praxen einem „Pre-Rating“, vergleichbar einer Stärken-/Schwächenanalyse, unterziehen. Daraus lassen sich in der Regel Handlungsempfehlungen ableiten, um z. B. den Unternehmenswert und dadurch die Nachfolgeattraktivität zu steigern. D. h. eine erfolgreiche Übergabe kann nicht frühzeitig genug geplant werden, um die Zukunftsfähigkeit der Praxis zu sichern. Wichtig für ÜbergeberIn und Übernehmerin ist zu wissen, dass die Nachfolgeregelung ein explizites Basel II-Kriterium ist und in die Bewertung der Banken einfließt. Dies ist insbesondere von großer Wichtigkeit, da auch die Finanzierung der Nachfolge von der Einschätzung der Bank abhängt. Infos: Jutta Beyrow (B3): 02 09.155 16 67 oder Ulrike Weber (Gfah): 02 31.556 97 60 www.unternehmensnachfolge-frauen.de Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. Augustinusstr. 11 a 50226 Frechen-Königsdorf Telefon 0 22 34. 379 53-0 Telefax 0 22 34. 379 53-13 E-Mail [email protected] Internet www.dbl-ev.de Sprechzeiten Mo-Do 10-12.30, 13-15.30 Uhr Rechtsberatung nur für Mitglieder Mo 17-19 Uhr Tel. 0 22 34. 379 53-30 Do 10-12 Uhr Tel. 0 22 34. 379 53-33 Bundesvorstand Präsidentin: Dr. Monika Rausch Vizepräsidentin: Cornelia Deckenbach Schatzmeister: Thomas Brauer Beisitz Freiberufler: Gunda Venus Beisitz Angestellte: Kurt Werner Beisitz Bildung: Carola Schnitzler, MSc Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 39 BERUF UND VERBAND dbl-Praxissoftware am Start Ab Mitte November wird die im Auftrag des dbl entwickelte Praxisverwaltungssoftware ausgeliefert – für Mitglieder kostenlos. Reif für ... ... die Zeitschrift Forum Logopädie, 6 x jährlich, ... aktuelle Informationen von der internen dbl-Website, ... kostenlose Veranstaltungen der dbl-Landesverbände, ... ermäßigte Gebühren beim dbl-Jahreskongress, ... vergünstigte Angebote des dbl-Fortbildungsreferates, ... juristische Beratung rund um den Beruf, ... kostenlose dbl-Software zur Praxisverwaltung, ... Infobroschüren, Folder und Musterverträge, ... fundierte gesundheitsund berufspolitische Einschätzungen, ... einen starken Berufsverband mit offensiver öffentlicher Präsenz. ... eine Mitgliedschaft im Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter: www.dbl-ev.de oder in der dbl-Geschäftsstelle, Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen, Tel.: 0 22 34. 379 53-0, Fax: 0 22 34. 379 53-13, E-Mail: [email protected] 40 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Der Verband möchte seinen freiberuflichen Mitgliedern mit der „Praxissoftware Logopädie” ein Instrument in die Hand geben, mit dem die wichtigsten Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben rationell erledigt werden können. Mitte des Monats steht die im Auftrag des dbl von der Kölner Firma axsentis entwickelte Praxisverwaltungs-Software zu Auslieferung bereit. Dieser Ausgabe liegt ein Bestellschein über die in der letzten Ausgabe ausführlich vorgestellte Software bei. Ein attraktives Angebot, denn die Programm-CD mit Benutzerhandbuch im PDFFormat erhalten dbl-Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder für 45 Euro. Darüber hinaus bietet axsentis verschiedene Supportverträge an, die zwischen 5 und 20 Euro im Monat kosten. Der Funktionsumfang deckt derzeit folgende Bereiche ab: • • • • • • • • Verwalten von Patientendaten Rezeptenverwaltung Terminkalender Dokumentation Erstellen von Zuzahlungsquittungen Datensicherung Datenimport aus anderen Programmen Umsatzstatistiken Bei der Programmierung wurde auf einfache Bedienung besonderer Wert gelegt. Die Software wird konsequent weiterentwickelt: Lösungen für die Praxisgemeinschaft und Mitarbeiterabrechnung sind bereits in Vorbereitung. Weitere Infos finden sich im Internet unter der Adresse: http://praxissoftware.axsentis.de §§ Alles, was recht ist Was sind heilkundliche Leistungen? Heilkundliche Leistungen sind nach dem sog. Heilpraktikergesetz solche, die der Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden beim Menschen dienen. Umfasst werden also sowohl diagnostische als auch therapeutische Maßnahmen. Heilkundliche Leistungen dürfen nur auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung abgegeben werden. Was sind „I(l)gel-Leistungen”? Der Begriff der Igel-Leistungen steht für die sog. Individuellen Gesundheitsleistungen. Er ist in der ärztlichen Versorgung entwickelt worden und kann für den logopädischen Bereich auch als Individuelle Logopädische Gesundheitsleistungen präzisiert werden. Inhaltlich geht es hierbei um Leistungen, die nicht Leistungsbestandteil der gesetzlichen Krankenversicherung sind, deren Erbringung der Patient aber dennoch wünscht. Handelt es sich hierbei um heilkundliche Leistungen, ist wichtig, dass der Patient eine (privat-)ärztliche Verordnung beibringt (s. o.). Hinsichtlich Ihrer Kassenzulassung gilt, dass sonstige Leistungen zwar auch in Ihren Praxisräumen erbracht werden können. Dies muss jedoch getrennt von der sonstigen Patientenversorgung organisiert werden. (GS/Meyer) BERUF UND VERBAND Neue Interviewreihe der Bundesfreiberuflerkommission (BFK) des dbl Was machen Sie denn so außerhalb der GKV? UWE HAMANN hat seine logopädische Praxis seit Oktober 2003 in Berlin. Er beschäftigt vier Angestellte und drei freie Mitarbeiter. Er hat zudem einen Pflegedienst im Rahmen einer GmbH und eine Kommanditgesellschaft „Coaching und Kommunikation“ gegründet. In dieser KG bietet er gemeinsam mit einer Sprechwissenschaftlerin als Teilhaberin Stimmcoaching an. Herr Hamann, wie sind Sie auf Ihre Geschäftsideen gekommen? Eingebung, Nachdenken und die Erfahrungen in der Pflege, wenn ich bei Hausbesuchen war und dort die Leute liegen sah. Da wollte ich etwas verändern. Ich denke, das ist ein Bewusstseinsprozess. Wie sah Ihre Vorbereitung auf die neue Tätigkeit aus? Wieviel Zeit und Geld haben Sie investiert? Mussten Sie Zusatzqualifikationen erwerben? Circa ein halbes Jahr musste ich intensiv an den Konzepten arbeiten, habe Businesspläne erstellt und Kontakte geknüpft. Die Gründung der GmbH hat 25 000 Euro gekostet. Ich besuchte einen Pflegekurs, erwarb BWL-Kenntnisse und suchte mir Mitarbeiter, die auch so etwas können. Eine Ausbildung als Gesprächstherapeut hatte ich bereits 1992 gemacht. Täglich habe ich bestimmt zwei Stunden organisatorisch dafür gearbeitet und inhaltlich manchmal auch noch weitere zwei Stunden. Hatten Sie dafür sofort eine Nachfrage oder müssen Sie für Ihre Angebote besondere Akquisition betreiben? Für das Stimmcoaching hatte ich sofort Nachfragen. Ich betreibe aber aktiv Werbung. Ich habe den Bereich allerdings konsequent in die KG „Coaching und Kommunikation“ ausgelagert. Arbeiten Sie mit anderen Institutionen zusammen, sind Sie Mitglied eines Netzwerkes? Wir sind in zwei geronto-geriatrischen Verbänden, kooperieren mit der AWO, Volkssoli und der Aphasikerselbsthilfe, haben das „Therapienetz Berlin e.V.” mitgegründet und sind Mitglied des Gewerbevereins Petersburger Platz. Wir arbeiten mit Stadtplanern, mit Ergo- und Physiotherapeuten zusammen. Derzeit entwickeln wir die Konzeption für ein medizinisches Versorgungszentrum im Kiez. Haben Sie bei den Leistungen außerhalb der GKV stark mit Konkurrenz zu kämpfen und wenn ja, haben Sie Strategien konkurrierenden KollegInnen gegenüber? Wir haben Strategien gegenüber konkurrierenden KollegInnen, die ich aber hier nicht preisgeben möchte. Bei wem haben Sie sich über Ihre Rechte und Pflichten in dieser neuen Situation informiert? Welche Dienstleistungen des Verbandes nutzen Sie und was wünschen Sie sich von Ihrem Berufsverband zu diesem Thema? Ich bin ehrenamtlich im Landesverbandsvorstand des dbl tätig, nutze das Internet und lese das „Forum Logopädie“. Sonst Vom Verband wünsche ich mir Infos, Klarheit und ein Aufbruchssignal für den freien Markt. eigentlich nichts. Vom Verband wünsche ich mir Infos, Klarheit und ein Aufbruchssignal für den freien Markt. Ich könnte mir vorstellen, dass der dbl sich diesbezüglich eher regional aufstellen sollte. Der Bundesvorstand ist in seiner inhaltlichen Arbeit ziemlich darauf ausgerichtet, Fachthemen zu bewältigen. Das halte ich für sehr wichtig. Aber Frechen ist weit weg. Pressemitteilungen sind die eine, Standesvertretungen die andere Seite der Medaille. Beides sollte erweitert werden auf den Businessbereich. Wir haben als LogopädInnen so viel Wissen und Können. Das können wir ruhigen Gewissens auch auf andere Geschäftsfelder ausdehnen. Wie hat sich Ihre Tätigkeit auf diesen anderen Gebieten auf Ihre Tätigkeiten innerhalb der GKV ausgewirkt? Einerseits ist es schwerer geworden. Ich habe mehr Therapien an freie Mitarbeiterinnen abgeben müssen. Andererseits macht mich das alles dennoch froh, weil ich das ja nicht tun muss. Das ist keine Frage der Existenz. Das wiederum macht mich freier in meiner Arbeit als Therapeut, einfach weil ich es so machen will. Das ist eine tolle Gefühlslage, die sich auf meine Arbeit positiv auswirkt. Zudem arbeite ich auch ziemlich gerne. Wie schätzen Sie die Perspektive der so genannten alternativen Tätigkeiten ein? Wieviel Arbeitszeit investieren Sie pro Woche auf die Weiterentwicklung Ihrer Konzepte? Ich beobachte konsequent den Markt und bilde mich weiter. Ein weiterer Punkt ist, Netzwerke zu schmieden. Der Einzelkämpfer hat im Gesundheitswesen eine schwache Position. Was wäre, wenn ich mich direkt neben einer Kollegin niederlassen würde? Ich würde es nicht tun, aber ich habe zwei Anfragen von Kollegen gehabt, die sich in 500 Meter Entfernung Luftlinie niederlassen wollten. Ich habe dann nur gesagt, dass ich so lange durchhalte, bis die neue Praxis aufgäbe – das hat mich echt belastet. Wie ist die Konkurrenzsituation anders zu regeln? Andere Mechanismen sind nötig, um uns nicht zum Marktspielball machen zu lassen. Netzwerke und kollegiale Zusammenarbeit sind dafür ein guter Baustein. In der Gewichtung meiner Arbeitskraft liegen die Leistungen außerhalb der GKV bei ca 20 Prozent. Zehn Stunden pro Woche kommen da sicher zusammen. Ich denke, wenn LogopädInnen sich als UnternehmerInnen definieren, die frei am Markt sind, werden sie merken, dass es viele Bereiche gibt, die noch gar nicht richtig besetzt sind. Fortbildungen für Erzieherinnen und andere, Stimmcoaching, Kommunikationstraining, Kinderspiele, etc,. – eine endlose Palette. Die Fragen stellte Veronika Meiwald. Bundesfreiberuflerkommission (BFK) Info Hamann: www.logopraxis-berlin.de Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 41 BERUF UND VERBAND seminare Thema Referent Zielgruppe Anmeldung Semiarbezeichnung 11./12. November 2005 Ulm Dysphagie: Therapie und Management – Modul I R. Nusser Müller Busch, Dr. R. O. Seidl Für Therapeuten ohne/mit theoretischen Kenntnissen dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-8 26. November 2005 Duisburg Unterstützte Kommunikation – Teil 2 (Praktische Durchführung) – D. Pässler dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-37 14. Januar 2005 Erlangen Gem. logopädische und phoniatrische Diagnostik von Stimmstörungen – Prof. F. Rosanowski u.a. dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI GS-43 3./4. Februar 2006 Hamburg Funktionale Stimmtherapie S. Gross-Jansen dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-31 24./25. Februar 2006 Münster AAP-Modul Atmung A U. Schürmann dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-38 3./4. März 2006 Münster Stotterer-Selbst-Management-Programm M. Engelken, C. Forstreuter dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-23 17./18. März 2006 Frechen Prävention und Therapie von Stimmstörungen bei Call-Center-Agenten – Th. Niemann dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-32 18. März 2006 Essen IT-Schulung B. Hammel Funktionäre, dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-14 24./25. März 2006 Münster AAP-Modul Stimme A U. Schürmann dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-39 24.-26. März 2006 Dortmund Stimme – Schnupperkurs V. Wanetschka dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-21 25. März 2006 Dorsten PC-Schulung B. Brauer Funktionäre, dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-17 25. März 2006 Frechen Unternehmensnachfolge J. Beyrow, U. Weber dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-18 31. März/1. April 2006 Aachen Mit Eltern reden – Gesprächsführung M. Claussen-Söhngen dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-36 1. April 2006 Füssen Gestentraining bei globaler Aphasie C. Schlenck dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-19 17.-23. April 2006 Montebello (Italien) Stimmt's? Stimmtherapie in Therorie und Praxis (Grundseminar) E. Haupt dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-44 22. April 2006 Frechen Stottertherapie im Vorschulalter Dr. P. Sandrieser dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-41 28./29. April 2006 Schaufling ICF – und evidenzbasierte Aphasietherapie H. Grötzbach dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-34 28./29. April 2006 Mainz Diagnostik und Behandlung von Sprechapraxie im Erwachsenenalter – Dr. B. Giel dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-35 28./29. April 2006 Hamburg H.O.T. – Handlungsorientierter Therapieansatz M. Reddemann-Tschaikner dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-46 13./14. Mai 2006 Mainz Down-Syndrom Dr. B. Giel dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-22 26./27. Mai 2006 Bochum Bilingualismus-Grundseminar W. Scharff-Rethfeldt, MSc (GB) dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-26 9./10. Juni 2006 Münster AAP-Modul Artikulation A U. Schürmann dbl-Mitglieder dbl-Geschäftsstelle FOBI-GS-40 Weitere Informationen: www.dbl-ev.de oder dbl-Geschäftsstelle, Referat Fort- und Weiterbildung, [email protected], Tel. 0 22 34-3 79 53-29 42 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 BERUF UND VERBAND Altersarmut vorbeugen Im ersten Teil einer Artikelreihe befasst sich der Versicherungsfachwirt Herbert Fresenborg mit dem Thema Pensionskasse / Direktversicherung. Steigende Lebenserwartung und sinkende Beitragszahlen mindern das Rentenniveau aller Rentenversicherungspflichtigen dramatisch. Je jünger, desto größer ist die Lücke. Für alle gilt: Wer heute nicht zusätzlich vorsorgt, den werden die gravierenden Einschnitte in der gesetzlichen Rentenversicherung mit voller Härte treffen! Doch das neue „Alterseinkünftegesetz“ (AltEinkG) bietet jedem, ob Angestellter, Beamter oder Selbständiger, hervorragende Chancen, individuell und für ,,jeden Geldbeutel“ erschwinglich die neuen Rentenlücken, teilweise oder ganz, zu schließen! Dazu wurde das sog. 3-Schichten-Modell zur Altersvorsorge geschaffen. Das bedeutet: Anlagemöglichkeiten werden einer Schicht zugeordnet und unterschiedlich gefördert oder steuerlich behandelt (nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter): 1. Schicht, sie umfasst die gesetzliche Rentenversicherung und z. B. die neue Basisrente (Rürup) als Zusatzversorgung. 2. Schicht, sie umfasst u. a. die Direktversicherung, die Pensionskasse und die Riesterrente. 3. Schicht, sie umfasst sonstige Kapitalanlageprodukte, z. B. die private Rentenversicherung. „Nachgelagerte Besteuerung“, „Riesterrente“, „Rürup-Rente“ oder „Pensionskasse“ klingen kompliziert, deshalb möchte ich versuchen, die Unterschiede der drei Schichten verständlich zu erläutern. Zunächst die so genannte 2. Schicht, da diese für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen interessant ist. Jeder Arbeitnehmer hat den gesetzlichen Anspruch auf Entgeltum- wandlung! Was bedeutet das? Ein Teil des Bruttogehaltes wird in eine Pensionskasse oder Direktversicherung eingezahlt, dies führt sofort zu Einsparungen bei der zu zahlenden Lohnsteuer und bei den Sozialabgaben. Beispiel Arbeitnehmer, ledig, Bruttoeinkommen monatlich 1 600 Euro, dafür sind ca. 177 Euro Einkommnens-, Kirchensteuer und Solidaritäts-Zuschlag abzuführen. Zahlt der Arbeitnehmer 100 Euro in eine Pensionskasse oder Direktversicherung ein, hat das zur Folge, dass er nicht mehr für 1 600 Euro Steuern und Sozialbgaben zu leisten hat, sondern nur noch für 1.500 Euro. Im Klartext: Durch diese Maßnahme spart er monatlich ca. 54 Euro an Steuern und Sozialabgaben (sozialversicherungsfrei vorrausichtlich bis Ende 2008). Die Rechnung geht auf: 100 Euro in den Sparvertrag für die Altersvorsorge, tatsächlich aber nur ca. 46 Euro netto aufgewendet. Natürlich sind auch geringere Sparbeiträge möglich, z. B. gleiches Nettogehalt wie bisher, aber zusätzlich Altersvorsorge durch Steuer- und Sozialversicherungsersparnis. Bei der Umwandlung der Vermögenswirksamen Leistungen – sofern sich der Arbeitgeber daran beteiligt – zu Gunsten einer Pensionskasse ist dieser Spareffekt noch höher. Eine weitere zusätzliche Möglichkeit, Steuern und Sozialabgaben zu sparen, ist, sich die Überstunden nicht auszahlen zu lassen, sondern diese Zusatzeinnahmen in eine Pensionskasse oder Direktversicherung einzuzahlen. Auch der Arbeitgeber profitiert, zumindest bis Ende 2008, von der Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge, bei arbeitgeberfinanzierter Versorgung zeitlich unbegrenzt. Dies erhöht außerdem die Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit. Und wie sieht es im Rentenalter aus? Die nachgelagerte Besteuerung hat zur Folge, dass die Rentenleistungen voll zu versteuern sind und auch Beiträge hiervon zur gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung anfallen. Aber durch die Steuerfreiheit in der Ansparphase kann der Arbeitnehmer mehr zurücklegen und im Rentenalter liegt der persönliche Steuersatz meist günstiger als während des Berufslebens. Fazit Diese Form der Altersvorsorge rechnet sich beinahe für jeden. Auch der wichtige Berufsunfähigkeitsschutz kann integriert werden. Bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (2 496 Euro Steuer- und Sozialabgabenfrei und zusätzlich 1 800 Euro steuerfrei) können im Jahr 2005 zu Gunsten einer Direktversicherung oder Pensionskasse aufgewendet werden (auch Riester ist möglich). Der Arbeitgeber kann den Durchführungsweg allein bestimmen und sollte aktiv seiner Aufklärungspflicht nachkommen. Welches Angebot oder Produkt für den Arbeitnehmer das Richtige ist hängt vom Eintrittsalter und der Familiensituation ab. Es lohnt sich für beide Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – einen unabhängigen Versicherungsexperten zu fragen. Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 43 BERUF UND VERBAND Die ICF verändert den Blick auf die Gesundheit Die ICF hat erhebliche praktische Bedeutung für das logopädische Handeln und interdisziplinäre Kommunikation, vor allem in der Rehabilitation. Immer häufiger stoßen wir in Fachzeitschriften, Fachbüchern oder auf Kongressen auf die drei Buchstaben „ICF“ – die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (engl. International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF), WHO, 2001). Der vorliegende Artikel bietet einen kurzen Überblick über Hintergründe, Ziele und Anwendungsmöglichkeiten der ICF und ermöglicht einen ersten Einstieg in diese komplexe Materie. Was ist die ICF? Die ICF ist ein internationales Klassifikationssystem, das die funktionale Gesundheit (s. Tab. 1) einer Person beschreibt. Das Funktions- und Strukturbild des menschlichen Organismus und das Aktivitäts- und Teilhabebild einer Person kann ressourcenoder auch defizitorientiert, also negativ oder positiv formuliert werden. Zusätzlich werden dabei mögliche Förderfaktoren (positive Faktoren) und Barrieren (negative Faktoren) betrachtet. Diese Umweltfaktoren zählen ebenso wie die personenbezogenen Faktoren zu den Kontextfaktoren. Die zwei Beispiele in Tab. 2 illustrieren grob die Klassifikation einer Person mit einem Gesundheitsproblem anhand der ICF. Alle klassifizierbaren Komponenten sind auch mit Zahlen verschlüsselbar. Durch eine Verschlüsselung ist eine Kodierung der funktionalen Gesundheit einer Person möglich, dies ist jedoch schwierig und zeitaufwändig. Noch ist nicht klar, in welchen Bereichen eine Kodierung nach ICF nützlich und sinnvoll ist. Die detaillierte Klassifikation mit Definitionen der ICF umfasst in der Druckversion 92 Seiten. In der Anwendung zeigt sich, dass eine Reduzierung der Klassifikation auf spezifische Bereiche wesentlich praktikabler ist. Diese Auswahl bestimmter Items der ICF zu bestimmten Störungsbildern /Syndromen nennt sich „Core Set“. In ICF-Anwenderkonferenzen werden regelmäßig internationale und nationale Entwicklungen und Umsetzungsprobleme diskutiert, darunter auch die Erarbeitung der Core Sets. Wofür braucht man die ICF ? Aus Sicht der Logopädie zeigt sich derzeit der größte Nutzen der ICF in der Möglichkeit, die Kommunikation zwischen Fachleuten des Gesundheits- und Sozialwesens zu verbessern, besonders im Bereich der Rehabilitation. Dies ist auch der Grundgedanke der ICF, denn sie soll als länder- und fachübergreifende Sprache zur Beschreibung der funktionalen Gesundheit dienen. Häufig findet die ICF bereits in klinischen Einrichtungen Anwendung. Im Berichtswesen werden z.B. Funktionen und Aktivitä- Tab. 1: Der Begriff der funktionalen Gesundheit der ICF 44 Eine Person ist funktional gesund, wenn Komponenten der ICF ihre körperlichen und mentalen Funktionen sowie ihre Körperstrukturen allgemein anerkannten Normen entsprechen Körperfunktionen und -strukturen sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne Gesundheitsproblem erwartet wird Aktivitäten sie ihr Dasein in allen Lebenssituationen, die ihr wichtig sind, in der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder -strukturen oder der Aktivitäten erwartet wird Teilhabe / Partizipation an Lebensbereichen Die funktionale Gesundheit wird vor dem Hintergrund der Kontextfaktoren, also materiellen, sozialen und verhaltensbezogenen Umweltfaktoren sowie personenbezogenen oder persönlichen Faktoren beurteilt. Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 WHO Die Weltgesundheitsorganisation (engl. World Health Organization, WHO) mit Hauptsitz in Genf (Schweiz) wurde im April 1948 gegründet. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) und dient als Koordinationsbehörde für das internationale öffentliche Gesundheitswesen. Die ICF ist nur ein Teil der Familie der internationalen gesundheitsrelevanten Klassifikationen der WHO. Andere Klassifikationen sind zum Beispiel die Internationale Klassifikation der Krankheiten, 10. Revision (ICD-10, International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) oder auch die Internationale Nomenklatur der Krankheiten (IND, International Nomenclature of Diseases). www.who.int ten / Partizipation in (logopädisch) relevanten Bereichen anhand der ICF klassifiziert. Mit der ICF lässt sich also die Einschränkung der funktionalen Gesundheit durch logopädisch relevante Störungen in verschiedenen Lebensbereichen dokumentieren. Auch in Bezug auf Assessments kann die ICF hilfreich sein, denn auf der Grundlage der ICF können solche Instrumente entwickelt bzw. weiterentwickelt werden. Daneben ist die ICF ein systematisches Verschlüsselungssystem für Gesundheitsinformationssysteme und ermöglicht (weltweite) Datenvergleiche im Gesundheitswesen. Seit wann gibt es die ICF? Die ICF wurde im Mai 2001 von der Vollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO, s. Infokasten) in der englischsprachigen Fassung verabschiedet und zur Anwendung in den Mitgliedstaaten empfohlen. Seit Oktober 2004 liegt die vorläufige Endfassung (final draft) der deutschsprachigen Übersetzung der ICF vor. Diese Endfassung steht zum Download im Internet bereit. In Buchform ist sie in deutscher Sprache bislang nicht erhältlich. Die ICF ist die Nachfolgerin der ICIDH (Internationale Klassifikation der Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen; WHO, 1980). Die ICIDH BERUF UND VERBAND hatte ein anderes Modell zur Grundlage – das Krankheitsfolgenmodell. Zudem ließ die ICIDH nur eine defizitorientierte Klassifikation zu. Die ICF stellt nun eine erhebliche Erweiterung der ICIDH dar. Mit der ICF wurde die rein bio-medizinische Betrachtungsweise der ICIDH von Gesundheit verlassen. Die ICF basiert auf einem bio-psycho-sozialen Modell und ihre Anwendung ist ressourcen- oder auch defizitorientiert möglich, zudem werden auch die Kontextfaktoren (Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren) berücksichtigt. In Deutschland wurde die Gestaltung des Sozialgesetzbuches (SGB), Neuntes Buch (IX), „Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen“ wesentlich durch die ICF beeinflusst. Das Teilhabekonzept des SGB IX entspricht dem Teilhabekonzept dieses Klassifikationssystems. Zudem basieren moderne Definitionen des Begriffs der Rehabilitation auf der ICF. Tab. 2: Klassifikationsbeispiele im Bereich der Logopädie 72-jähriger Mann 2 Wochen altes Mädchen Körperfunktionen sprachlich-kognitive Funktionen erheblich beeinträchtigt Funktionen der Nahrungsaufnahme erheblich beeinträchtigt Körperstrukturen Struktur des Gehirns linksseitig mäßig geschädigt Struktur des Mundes bei LKG-Spalte erheblich geschädigt Aktivitäten und Partizipation Kommunikation als Sender gesprochener und non-verbaler Mitteilungen. Konversation erheblich eingeschränkt Trinken an der Brust nicht möglich Förderfaktor: Unterstützung durch engsten Familienkreis, Freunde: hoch Barriere: Dienste des Gesundheitswesens (logopädische Therapie) nicht wohnortnah verfügbar: leicht ausgeprägt Förderfaktor: Unterstützung durch Fachleute der Gesundheitsberufe: hoch Barriere: Engster Familienkreis (fehlende Unterstützung durch die Großeltern): erheblich ausgeprägt Kontextfaktoren Umweltfaktoren Personenbezogene Faktoren Aufgrund von großen soziokulturellen Unterschieden werden sie in der ICF zwar explizit erwähnt, jedoch nicht klassifiziert Links Deutsche Endfassung der ICF zum Download: www.dimdi.de/static/de/klassi/ICF/index.html Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information: www.dimdi.de Schulungsmaterial zur ICF vom Verband Deutscher Rentenversicherungsträger: www.vdr.de > Rehabilitation > ICF Wencke Reßler Bundesangestelltenkommission (BAK) [email protected] Englischsprachige ICF-Seiten der WHO: www.who.int/classifications/icf/en/, www3.who.int/icf/icftemplate.cfm Übersicht über Gesetze zur sozialen Sicherheit www.bmgs.bund.de/download/gesetze_web/gesetze.htm > SGB IX Weiterführende Informationen (über den Gesetzestext hinaus): www.sgb-ix-umsetzen.de/ ICF in der Rehabilitation Die praktische Anwendung der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit im Rehabilitationsalltag Die offizielle Einführung der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) durch die WHO-Vollversammlung im Mai 2001 stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der Rehabilitation dar. Die ICF bildet ein festes Fundament, auf dem sich die Rehabilitation weltweit entwickeln kann. In vielen Institutionen wird an der Umsetzung der WHO-Vorgaben gearbeitet und die Chance wahrgenommen, im Rehabilitationsprozess neue Wege zu beschreiten. Die vorliegende Monographie bezweckt, die ICF den verschiedenen in der Rehabilitation tätigen Berufsgruppen näher zu bringen. Sie soll in die Denkweise der ICF einführen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in einer interdisziplinären Rehabilitationsinstitution aufzeigen. Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: www.schulzkirchner.de Moderne PC-Software für Logopädie-Praxen und Gesundheitsbetriebe Der PC ist heute selbstverständlich für jeden modernen Betrieb. Aber erst die richtige Software bringt auch die Vorteile. H.P. Rentsch, P.O. Bucher 344 Seiten, 1. Auflage 2005 ISBN 10: 3-8248-0448-4 ISBN 13: 978-3-8248-0448-1 € 42,95 (D) / sFr 75,16 Über den Buchhandel erhältlich oder direkt Schulz-Kirchner Verlag GmbH Postfach 12 75 · D-65502 Idstein (0 61 26) 93 20-0 (0 61 26) 93 20-50 @ [email protected] Das Gesundheitsforum THEORG unterstützt Sie komfortabel bei allen Aufgaben von der Patientenaufnahme bis zur Abrechnung und von der Buchführung bis zur Terminplanung. THEORG ist bewährt und zuverlässig. Profitieren Sie von über 10 Jahren Erfahrung. Mehr als 8000 Betriebe, von der Ein-Mann-Praxis bis zum Gesundheits- und Reha-Zentrum, haben sich bereits für THEORG entschieden. Die einfache Bedienung sowie der freundliche Hotline- und Schulungs-Service helfen Ihnen und Ihren Mitarbeitern stressfrei zu arbeiten. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Fordern Sie die ausführliche Produktbeschreibung an. Wir beraten Sie gerne. SOVDWAER GmbH Grönerstraße 5 71636 Ludwigsburg Tel. 0 71 41 / 9 37 33 - 0 Fax 0 71 41 / 9 37 33 - 99 Forum Logopädie www.theorg.de [email protected] Heft 6 (19) November 2005 45 BERUF UND VERBAND Problem Legasthenie – fördern und therapieren! In Frankreich gehören Hilfen für Legastheniker zum Gesundheitssystem und zum logopädischen Aufgabenbereich. Dass dies in Deutschland nicht so ist, bedauern viele KollegInnen und fordern, die Gesetze zu ändern. Aber werden die hiesigen Möglichkeiten überhaupt hinreichend genutzt? Wann können hierzulande Logopädinnen überhaupt Hilfen bei Legasthenie anbieten? Bei der Beantwortung dieser Frage sind drei Stufen zu unterscheiden: 1. In der Grundschule gibt es Kinder, die beim Lesen- und Schreibenlernen aus verschiedenen Gründen nicht so gut mitkommen wie andere Kinder. Die Lehrerin wird diesen Kindern z. B. durch den dafür vorgesehenen Förderunterricht Sprache zusätzliche Hilfe zukommen lassen. Es gibt jedoch auch leserechtschreibschwache Kinder, bei denen diese schulischen Hilfen nicht ausreichen. Der örtliche Schulpsychologe, dem die Kinder von den Lehrerinnen im Zusammenwirken mit den Eltern gemeldet werden, ist vom jeweiligen Schulamt beauftragt, dies amtlich festzustellen. In einem solchen Fall können diese Kinder LRS-Förderunterricht (als spezielle und individuelle Form der bisherigen Sprachförderung) außerschulisch in Anspruch nehmen. Bei Vorliegen der Voraussetzungen wird er gemäß § 35 a Jugendhilfegesetz (KJHG) vom Jugendamt bezahlt, wenn die Person, die den LRSFörderunterricht anbietet, in einer entspre- 2. chenden Liste beim Jugendamt geführt wird und für den genehmigten Zeitraum einen Kostenvoranschlag eingereicht hat. Der Name „Förderunterricht“ sagt schon, dass es sich um eine Leistung außerhalb der GKV und nicht um eine medizinisch-therapeutische Maßnahme handelt. Dennoch ist es möglich, dass sich auch LogopädInnen als Fachleute für den Bereich Schriftsprache in die Liste des Jugendamtes für die Durchführung von LRS-Förderunterricht eintragen lassen. Davon sollte, auch wenn keine deutliche Vergrößerung des Klientenstammes zu erwarten ist, schon aus Gründen der Öffentlichkeitsarbeit reichlich Gebrauch gemacht werden. Dies hätte die Botschaft: Wir LogopädInnen stehen mit unserer Fachkompetenz zur Verfügung! Leider geschieht das noch viel zu wenig, so dass schon einzelne Jugendämter LogopädInnen als nicht hinreichend kompetent ansehen. Immer wieder gibt es auch LRSKinder, denen durch schulische und außerschulische Fördermaßnahmen nicht hinreichend geholfen werden kann. Meist liegen hier medizinische Gründe vor, so dass therapeutische Maßnahmen wichtig sind. Vielfach handelt es sich um Kinder mit 3. phonematischen Wahrnehmungsstörungen oder um Kinder, deren Schriftsprachstörungen als Restsymptom einer allgemeinen Sprachentwicklungsstörung anzusehen ist. Man könnte durchaus analog zu den Bestimmungen in den gültigen Heilmittelrichtlinien nach § 16.3 (Sprachtherapie nicht als Ersatz von sonderpädagogischen Maßnahmen) verfahren. Das hieße, dass eine logopädische Schriftsprachtherapie z. B. wegen Entwicklungsdyslexie (?) nicht als Ersatz, sondern nur als notwendige medizinische Ergänzung zu den oben genannten pädagogischen Fördermaßnahmen verschrieben werden könnte. Hier ist jedoch Überzeugungsarbeit bei den verordnenden Ärzten erforderlich. So genannte Legastheniker brauchen gezielte Hilfen, je nach Situation beides, sowohl Förderung als auch Therapie! Grundsätzlich sollten LogopädInnen ihre Kompetenz für Hilfen im Bereich Schriftsprache durch entsprechenden Einsatz öffentlichkeitswirksam darstellen. Dazu gehört, dass die strikte Beschränkung auf das rein therapeutische Tätigkeitsfeld zugunsten einer verstärkten Bereitschaft zur Übernahme von LRS-Förderunterricht nach § 35 a KJHG aufgegeben wird. Gregor Heinrichs in Zusammenarbeit mit der Bundesangestelltenkommission (BAK) dbl Angebot Damit Sie schnell zu finden sind! Erweiterung Ihres Marketing und Ihrer Außendarstellung! Service für PatientInnen und Ärzte! Homepage für Logopädie-Praxen e des dbl: usive Servic Der All Incl Bereitstellung twicklung und Gestaltung, En nen E-Mailge ei (inkl. einer e ag ep om H r Ihre hr (zzgl. MwSt.) 0 Euro pro Ja Adresse) für 12 Informieren Sie sich im Internet: www.dbl-ev.de/homepage oder per E-Mail: internet @ dbl-ev.de oder Tel. 0 22 34/37953 - 20 46 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 BERUF UND VERBAND Slowenien jüngstes Mitglied im CPLOL Auf der Vollversammlung des CPLOL im Mai letzten Jahres wurde die Berufsorganisation der slowenischen Logopäden (Slovenian Association of Logopedist – SAL) als ordentliches Mitglied einstimmig aufgenommen. Nachfolgend ein Einblick in die junge Geschichte des Verbandes. Berufssituation Derzeit vertritt der Verband mit 124 Mitgliedern weitgehend alle aktiven Berufskollegen in Slowenien. Bei zwei Millionen Einwohnern kommt eine LogopädIn auf ca 16 000 Einwohner, d.h. eine sachgerechte logopädische Versorgung kann derzeit noch nicht geleistet werden. Die Arbeitsbereiche ähneln denen aller europäischen KollegInnen, zeigen aber – dies ist historisch bedingt – eine gewisse Präferenz für den Schulbereich bzw. die Versorgung von Kindern auf. Die erste freie Praxis wurde im vergangenen Jahr eröffnet. Ausbildungssituation Die vorliegende Beitrag geht auf einen Vortrag von Katja Bucik (im Bild) auf der CPLOL-Vollversammlung im Mai in Graz zurück. Sie ist Vizepräsidentin des SAL für internationale Beziehungen und arbeitet am Center for Hearing and Speech Maribor (Vinarska 6, 2000 Maribor, Slovenia). Wie in vielen osteuropäischen Ländern hat es auch in Slowenien bis vor kurzem keinen Berufsverband von LogopädInnen gegeben, sondern einen Verband, in dem alle Berufsgruppen vertreten sind, die sich mit sprach-, sprech-, stimm-, hör- und schluckgestörten Patienten beschäftigen, der aber keinerlei berufsständische Interessen nach außen zu vertreten hat. SAL-Logo KollegInnen dieses „Mischverbandes“ waren es, die Kontakt zum CPLOL aufgenommen und sich auf der Vollversammlung im Oktober 2003 in Malmö über die Möglichkeiten zur Mitarbeit im CPLOL informiert haben. Um Mitglied beim CPLOL zu werden, muss der betreffende Verband in seinen Statuten nachweisen, dass er die berufsständischen Interessen der Berufsgruppe der LogopädInnen nach außen vertritt, d.h. keinen Mischverband vieler unterschiedlicher Gruppierungen darstellt. Die Mitglieder müssen über eine staatlich anerkannte Ausbildung (Berufsgesetz) verfügen und der Verband sollte repräsentativ für das Land sein. Unter Zuhilfenahme der CPLOL-Statuten wurden Statuten für den slowenischen LogopädInnenverband SAL ausgearbeitet. Bereits im Mai 2004 wurde er aus der Taufe gehoben und im September 2004 dann offiziell als Berufsverband in Slowenien registriert. SAL, vertreten durch seinen Präsidenten Mladen Jelicic und die Vizepräsidentin Katja Bucik, präsentierten den Antrag auf Aufnahme beim CPLOL, dem die Delegierten einstimmig zustimmten. Schon in der Vergangenheit hat die Aktivität des CPLOL dazu beigetragen, dass sich neue Mitgliedsverbände formiert haben, allerdings wurde die Gründung bisher nicht vergleichbar zügig umgesetzt wie in Slowenien. In Polen und auch in Litauen sind die KollegInnen nach wie vor in der Diskussion um die Festlegung der Vereinsstatuten. Arbeitsbereiche der SAL-Mitglieder Kindergarten Grundschule Sonderschulen & Rehaeinrichtungen Hör- und Sprechzentren Gesundheitsämter Klinische Einrichtungen Freie Praxen 8 31 Derzeit werden vier verschiedene Ausbildungsprogramme an den Fakultäten für Pädagogik (Sonderpädagogik) und Medizin (HNO) an der Universität Ljubljana angeboten, die in keiner Weise miteinander vernetzt sind und mit einem Universitätsdiplom abschließen. Die Spezialisierung zum „klinischen Logopäden“, d.h. jemand der in klinischen Einrichtungen und Rehabilitationszentren sowie in freier Praxis arbeiten darf, wird in einem anschließenden MasterProgramm erworben. Die Umsetzung von Bologna ist auch in Slowenien in vollem Gange. Nach Auskunft von Katja Bucik ist ein vierjähriger BA als erstes Ausbildungslevel geplant, wobei die Qualifikation zum „klinischen Logopäden“ erst im Rahmen einer zusätzlichen MasterQualifikation erworben wird. Wie in allen anderen europäischen Ländern ist auch für die slowenischen KollegInnen die zentrale Frage, welche berufliche Tätigkeit sie mit welchem Abschluss ausüben darf. Die Notwendigkeit einer Master-Qualifikation für klinisch arbeitende LogopädInnen und solche, die in freier Praxis alle logopädischen Störungsbilder behandeln dürfen, wird jedoch nicht in Zweifel gezogen. 12 31 31 10 1 Dietlinde Schrey-Dern Bundeskommission für Internationale Beziehungen · [email protected] Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 47 BERUF UND VERBAND dbl-Informationsbroschüren Sprich mit mir! Der Ratgeber zur Förderung der Sprachentwicklung (Buch und Poster) nur für Mitglieder, solange Vorrat reicht, einschließlich Porto und Verpackung Sonderpreis 8,20 € Bestellt am ___________________________________________________________________ Name, Vorname ___________________________________________________________________ Straße ___________________________________________________________________ PLZ,Ort ___________________________________________________________________ Bitte senden Sie die angekreuzten Informationen an die oben angegebene Adresse! Informationen über den dbl Aufnahmeunterlagen für ordentliche/ außerordentliche Mitgliedschaft (nicht Zutreffendes bitte streichen) Verbandsgrundsatzprogramm Mitglieder Nichtmitglieder 0,00 „Sing mit mir! Sprich mit mir“ Die neue Musik-CD für dbl-Mitglieder zum Vorzugspreis von 11,- €, solange Vorrat reicht. 0,00 Plakat „Mehr als Worte“ Kleinplakate (Längsformat, 30 x 60 cm, Versand gefaltet): NEU: Schlaganfall NEU: Sprachentwicklungsstörung („Jana“) NEU: Stimme NEU: Stottern NEU: Schlucken NEU: Prävention 3,00 7,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 0,00 3,00 0,00 2,00 LogopädInnen in sozialpädiatrischen Zentren und Frühfördereinrichtungen Stellenbeschreibungen für angestellte LogopädInnen Anstellungsverhältnisse in privatrechlichen Einrichtungen Musteranstellungsvertrag 0,00 2,00 0,00 8,00 0,00 7,00 Angestellte in logopädischen Praxen – 2. Umfrage der BAK 2002/03 im Vergleich zu 1998/99 Berufseinsteiger in der Logopädie 0,00 6,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2,00 Informationen für den Beruf Berufsleitlinien des dbl 0,00 0,00 Berufsordnung der Logopäden 0,00 0,00 NEU: Leitbild Logopädin/Logopäde 0,00 0,00 Gesetz über den Beruf des Logopäden 0,00 3,00 Informationen für Angestellte Aus dem Arbeitsrecht: Sieben W-Fragen rund ums Arbeitszeugnis LogopädInnen in klinischen Einrichtungen Studieren und Arbeiten in Großbrit. 0,00 3,00 Faltblätter: Wie spricht mein Kind? – Deutsch 0,10 Wie spricht mein Kind?– Türkisch 0,10 dbl-Satzung Sprachstörungen bei Kindern 0,10 Sprechstörungen bei Kindern 0,10 0,10 Sprachstörungen bei Erwachsenen/ Aphasien Sprechstörungen bei Erwachsenen 0,10 0,00 30,00 Stimmstörungen bei Kindern 0,10 Stimmstörungen bei Erwachsenen 0,10 Informationen für Freiberufler Informationen zur Praxisgründung 0,00 7,00 Logopäden stellen sich vor 0,10 Rahmenvertrag VdAK-dbl 0,00 2,00 Qualitätssicherung in der Logopädie 0,10 0,00 2,00 Spracherwerb in zweisprachigen Familien 0,10 Broschüren: NEU: Menschen zur Sprache bringen 0,25 0,30 0,00 2,00 Dokumentationsleitlinien 0,00 5,00 Qualitätsleitlinien 0,00 3,00 Leitlinien zur Ausstattung eines logopädischen Arbeitsplatzes) Sprachentwicklung mit Hindernissen 0,00 4,00 0,00 2,00 NEU: Die kindliche Sprachentwicklung von der U3 bis zur U9 0,50 0,50 Vergütungsvereinbarung (Bitte Bundesland angeben, Download siehe Interne Seiten > Landesverbände) Zulassungsempfehlungen Partnerschaftsgesellschaftsvertrag Musteranstellungsvertrag Anstellungsverhältnisse in privatrechtlichen Einrichtungen Praxisgemeinschaftsvertrag Gemeinschaftspraxisvertrag 12 Terminblöcke für Patienten à 50 Blatt, je weiterer Block 55,00 110,00 0,00 30,00 0,00 7,00 30,00 60,00 30,00 60,00 4,00 0,30 Bezugspreis in € inkl. ges. MwSt. zzgl. Portopauschale 2,50 €. Bestellte Broschüren werden mit Rechnung zugestellt. Faltblätter (bis 2 Stück) werden unentgeltlich abgegeben, wenn Sie uns einen an sich selbst adressierten und mit 55 Cent frankierten Rückumschlag zusenden. Bitte ausschneiden und absenden an: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. , Augustinusstraße 11 a, 50226 Frechen, Fax: 0 22 34. 379 53-13 Die mit diesem Symbol gekennzeichneten Broschüren können Sie auch als PDF-Datei kostenlos von der dbl-Website herunterladen (www.dbl-ev.de). Einige Broschüren sind jedoch nur im Mitgliederbereich zugänglich (Menü „Beruf & Verband“ > Rubrik „Publikationen“). 48 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 BERUF UND VERBAND Änderungsmitteilung Mitglieds-Nr. ____________ Antrag auf ordentliche Mitgliedschaft Eintrittsdatum: 01.____ .200_ Fax 0 22 34. 379 53-13 o. Rücksendung im Fensterumschlag an: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. Z.Hd. Frau Hoppe Augustinusstr. 11 a 50226 Frechen Vorname Nachname Akadem. Titel Geburtsname Geburtsdatum Dienstadresse Institution (max. 90 Zeichen) Str./Nr. PLZ / Ort Bundesland Telefon Fax E-Mail Zwei weitere Dienstadressen können Sie auf einem gesonderten Blatt beifügen oder über die dbl-Website selbst online in die Mitgliederdatenbank eingeben. Privatadresse ggf. c/o Str./Nr. PLZ / Ort Telefon Erworbene berufsbezogene Zusatzqualifikationen Tätigkeitsbereich (nur eine Angabe, bei mehreren Tätigkeitsbereichen Haupttätigkeit ankreuzen!) Klinische Einrichtungen Neurologie Pädiatrie HNO Kieferorthopädie Phoniatrie Innere Medizin andere Bereich Rehabilitation Neurologie Geriatrie sonstige Ambulante Einrichtungen Einzelpraxis Praxisgemeinschaft Gemeinschaftspraxis Partnerschaftsgesellschaft Anzahl der in der Praxis angestellten LogopädInnen __ Praxis einer Angehörigen einer anderen Berufsgruppe Atem-, Stimm- und SprechlehrerIn SprachheilpädagogIn Diplom-SprecherzieherIn KrankengymnastIn ErgotherapeutIn Ärztliche Praxis HNO-Arzt Pädiater/Kinderarzt Kieferorthopäd./Zahnarzt Neurologe Einrichtungen der Frühförderung Sozialpäd. Einrichtung Sonderkindergarten Bereich Lehre Lehreinrichtung für Logopädie in staatlicher Trägerschaft Lehreinrichtung für Logopädie in privater Trägerschaft Fax E-Mail Diplom-LogopädIn (RWTH Aachen) Diplom-LogopädIn (Ausbildung im Ausland) LehrlogopädIn dbl Bobath Castillo-Morales Supervision Gesprächsführung Familientherapie Behandlungsmöglichkeiten in einer Fremdsprache Englisch Französisch Türkisch Niederländisch Spanisch Russisch Italienisch Griechisch Dänisch Polnisch Sonstige (bitte benennen) ________________________ ________________________ ________________________ Besondere Therapieschwerpunkte (die Behandlung aller Störungen wird vorausgesetzt – weitere freiformulierte Angaben sind ausschließlich im Internet unter www. dbl-ev.de möglich) Kindliche Sprech- und Sprachstörung Aphasie/Dysarthrie Stottern/Poltern Stimmstörung Rhinophonie/-lalie Laryngektomie Sprech- und Sprachstörung bei CP/Mehrfachbehinderung Hörstörung/Cochlear Implant Dysphagie Entwicklungsdyslexie/-dysgraphie Myofunktionelle Störung Bankverbindung / Einzugsermächtigung (für Mitgliedsbeitrag) BLZ Kto-Nr. Die Unterschrift gilt als Berechtigung zur Einzugsermächtigung, falls eine Kontoverbindung angegeben wurde: Ich bin damit einverstanden, dass der Mitgliedsbeitrag und ggf. die Aufnahmegebühr von meinem Konto eingezogen werden. Bankinstitut Jährliche Zahlungsweise Halbjährliche Zahlungsweise (6,- € Aufschlag je Buchung) Ort/Datum Beitragseinstufung Unterschrift Antragsteller/Mitglied Reduzierte Beiträge können nur unter Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung Name und Unterschrift des Kontoinhabers eingeräumt werden! Rückwirkend sind keine Beitragsermäßigungen möglich. Beitragsermäßigungen gelten jeweils für ein Kalenderjahr (Ausnahmen: Bestätigter Erzie- (nur erforderlich, falls abweichend) hungsurlaub/Rente/bei Studium muss aktueller Semesterbeleg eingereicht werden). Selbständige Jahresbeitrag Selbständige (Jahresumsatz unter 12 000 €) Selbständige in neuen Bundesländern Angestellte Angestellte (Jahresbruttoeinkommen unter 6 500 €) Angestellte in neuen Bundesländern Angestellte (Mitglied bei ver.di) Nicht Berufstätige Schüler der Logopädie 228 € 144 € 120 € 144 € 108 € 108 € 120 € 84 € 48 € Bei Anträgen auf ordentliche Mitgliedschaft unbedingt Kopie Ihrer Anerkennungsurkunde zur Führung der Berufsbezeichnung „Logopäde/Logopädin“ beifügen. Bitte geben Sie noch an: Ich war bereits mehr als 2 Jahre außerordentliches Mitglied Ja, bis _________ Nein (Bei Neuaufnahme ohne vorherige 2-jährige außerordentliche Mitgliedschaft wird eine Aufnahmegebühr von 60 € erhoben). Beruflicher Status (nur eine Angabe möglich, ggf. Haupttätigkeit benennen) Selbständig in eigener Praxis Angestellt Nicht berufstätig Freie/r MitabeiterIn LehrlogopädIn Erziehungsurlaub Bitte senden Sie das ausgefüllte Beitrittsformular und die ggf. notwendigen Unterlagen an die dbl-Geschäftsstelle, entweder per Fax 0 22 34. 379 53-13 oder per Brief an: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V., Augustinusstr. 11a, 50226 Frechen Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 49 BILDUNG BILDUNG kurz & bündig Kindliche Aphasie Informative Website Seit Mai hat der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker (BRA) eine Website im Netz, die sich ausschließlich mit kindlicher Aphasie befasst. Sie richtet sich in drei Rubriken an Kinder, die an Aphasie erkrankt sind, deren Eltern und Angehörigen sowie Fachleute. LogopädInnen finden dort derzeit zum Download eine umfangreiche Literaturliste über kindliche Aphasie und eine Diplomarbeit über das LandauKleffner-Syndrom. Im Expertenforum gibt es Gelegenheit, sich über das Thema auszutauschen und Fragen zu stellen. Hinzu kommen Hinweise auf Veranstaltungen sowie Beiträge in den Medien. (Wi) www.aphasiker-kinder.de Logopädie in Uganda Zahlreiche Hilfsangebote Auf große Resonanz stieß der Beitrag von Angela Jochmann in der Juli-Ausgabe von Forum Logopädie über ihre Bemühungen, in Uganda eine ostafrikanische Logopädieschule zu gründen. Die deutsche Sprachtherapeutin freut sich riesig über rund 30 Zuschriften aus ganz Deutschland und Österreich. Mehrere Besucher haben sich angesagt, viele haben sich bei der Trägerorganisation VSO beworben, um in Uganda zu arbeiten. Und alle wollen helfen, mit Fortbildungen, Workshops und praktischem Know-how! (Wi) [email protected] – www.vso.com Infoquelle für Lehrende Neues Fachportal Pädagogik Frankfurt/Main. Für Erziehungswissenschaftler in Forschung und Praxis gibt es mit dem „Fachportal Pädagogik” einen neuen zentralen und umfassenden Zugang zu erziehungswissenschaftlichen Fachinformationen – von bibliografischen Metadaten über elektronische Volltexte bis hin zu Fakteninformationen. Entwickelt wurde der neue Service vom IZ Bildung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), das mit dem Deutschen Bildungsserver ein zweites Portal zum Bildungswesen in Deutschland betreibt. www.fachportal-paedagogik.de www.bildungsserver.de 50 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Logopädisches Assessment soll validiert werden Universitätsklinikum Freiburg sucht LogopädInnen für Validierungsstudie des Logopädischen Assessments in der Rehabilitation Erwachsener. Forum Logopädie hat erstmalig bereits 1997 über das Logopädische Assessment (LA) vom Universitätsklinikum Freiburg als ein Instrument für die standardisierte Befunddokumentation und Evaluation des Behandlungserfolgs in der geriatrischen Rehabilitation berichtet1. Mittlerweile wurde das Indikationsspektrum des Logopädischen Assessments auf alle erwachsenen neurologischen Patienten erweitert, die grundsätzliche Konzeption der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF2) eingearbeitet und ein erster Feldversuch zu psychometrischen Eigenschaften, Praktikabilität, Akzeptanz und Prozessqualität des Instruments durchgeführt. Die Ergebnisse dieses Feldversuchs waren zufriedenstellend bis sehr gut und werden an anderer Stelle in einer wissenschaftlichen Originalpublikation veröffentlicht. Das Logopädische Assessment ist Teil des therapeutischen Assessment-Netzwerks für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie3. Umfangreiche Studie geplant Nun sollen in einer multizentrischen Validierungsstudie die metrischen Eigenschaften des Logopädischen Assessments umfassend geprüft werden. Getestet werden soll u. a., ob das Instrument ähnliche Ergebnisse produziert, wenn es eine LogopädIn beim selben Patienten zweimal innerhalb einer Woche durchführt, oder wenn zwei TherapeutInnen denselben Patienten 1 Schwer, B.; Hauck, E. & Voigt-Radloff, S. (1997). Das Logopädische Assessment. Forum Logopädie 6 (11), 23-5 2 Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Stand Oktober 2004. Herausgegeben vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Infomation, DIMDI, WHO-Kooperationszentrum für die Familie Internationaler Klassifikationen. World Health Organization, Genf 3 Voigt-Radloff, S.; Heiß, H. W. (2003). Abgestimmte therapeutische Assessment-Verfahren: Entwicklungsstatus und Ergebnisse am Beispiel des Ergotherapeutischen Assessment. Neurologie & Rehabilitation 9 (6), 280-285 innerhalb von zwei Tagen damit beurteilen. Die Übereinstimmung mit anderen bereits validierten Verfahren, die ähnliches messen, wird genauso überprüft wie die Sensibilität des Logopädischen Assessments gegenüber tatsächlichen Veränderungen der Patienten im Verlauf der Therapie. Die Überprüfung soll unter Routinearbeitsbedingungen von LogopädInnen im deutschsprachigen Raum vorgenommen werden, damit die Ergebnisse später ohne größere Verzerrungen auf die tatsächlichen Arbeitsbedingungen übertragen werden können. Um die verschiedenen Settings, in denen LogopädInnen, LinguistInnen, SprachheilpädagogInnen und SprachtherapeutInnen arbeiten (z. B. ambulant, stationär oder kombiniert, im Akut-, Rehabilitationsoder Langzeitbereich sowie mit Klienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern) in der Studie zu repräsentieren, ist geplant, über 100 TherapeutInnen aus etwa 50 Einrichtungen zu rekrutieren. Sie sollen das Logopädische Assessment und weitere bereits standardisierte Testverfahren in etwa sechs Monaten mit etwa 1000 Patienten durchführen. Im Vorfeld eines so umfassenden Projektes muss deshalb die grundsätzliche Bereitschaft der TherapeutInnen im deutschsprachigen Raum erkundet werden, an einer solchen Studie mitzuwirken. InteressentInnen bittet das ZGGF um Kontakt per Post, Fax oder E-Mail. Sebastian Voigt-Radloff, Inge Junde, Barbarba Schwer, ZGGF Freiburg Wer macht mit? Wer mit neurologischen und onkologischen Patienten arbeitet und an der geplanten Validierungsstudie des Logopädischen Assessments teilnehmen und nähere Infos erhalten möchte, wende sich per Post, Fax oder E-Mail an: Inge Junde, Barbara Schwer ZGGF / Uniklinik Freiburg Lehenerstr. 88, 79104 Freiburg Fax 07 61.2 70 70 89 [email protected] BILDUNG Einfühlungsvermögen gefragt Die für LogopädInnen interessante Frage „Was erwarten Patienten von ihren TherapeutInnen?” untersucht eine Forscherin an der FH Hildesheim. Derzeit führt die Fachhochschule Hildesheim – Studiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie – eine bundesweite Befragung von Patienten dieser drei Berufsgruppen durch. Zentraler Fokus dieser Forschungsarbeit sind die Erwartungen von Patienten an die Interaktion und die Kommunikation mit ihren TherapeutInnen sowie die Beurteilung ihrer Erfahrungen. Erste Aufschlüsse gibt ein Pretest mit Fragebögen und Interviews, an dem insgesamt 65 Patienten teilgenommen haben. Darin gaben die befragten Patienten an, dass ihnen die Kompetenz und die Freundlichkeit der TherapeutIn, das Eingehen auf persönliche Belange, die Information über Therapiemethoden und die Mitbestimmung bei der Wahl der Übungen in ihrer Therapie am wichtigsten sind. Woran messen Patienten TherapeutInnenkompetenz ? Interessant ist in diesem Zusammenhang die Rangfolge der Antworten auf die Frage, woran Patienten die Kompetenz ihrer TherapeutInnen erkennen und festmachen. Demnach sind für Patienten die Art und der Umfang der Gespräche in der Therapie, die fachlichen Informationen und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse von zentraler Bedeutung. Erst danach rangiert die Besserung der Beschwerden als Parameter für Kompetenz. Ein freundliches Auftreten der TherapeutIn spielt außerdem noch eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Kompetenz. Diesen ersten Ergebnissen zufolge lassen sich zwei Aspekte besonders herausstellen: TherapeutInnenkompetenz ist in der Therapie von zentraler Bedeutung Kompetenz wird an den „Soft Skills“, den sozialen Fähigkeiten der TherapeutIn festgemacht und weniger an therapeutisch-fachlichen Kriterien. Die Besserung der Beschwerden rangiert hier eindeutig hinter dem Gesprächs- und Informationsverhalten der TherapeutIn, sowie deren Fähigkeiten, individuell auf die Patienten einzugehen. In diesem Zusammenhang scheinen auch die Ergebnisse der Frage nach der gewünschten Unterstützung in der Therapie von großer Bedeutung zu sein. Wiederum sind es die sozialen, kommunikativen und empathischen Fertigkeiten, die sich als zentrale Kriterien in dieser ersten Befragung für einen erfolgreichen, die Patienten unterstützenden Therapieverlauf herauskristallisiert haben. Ob sich diese Tendenz bestätigt, und inwieweit dies für das Gelingen der Therapie von Bedeutung ist, sind wichtige Fragestellungen, die in der bundesweiten Befragung näher beleuchtet werden. Bei der Frage, wie Patienten den Erfolg der Therapie positiv beeinflussen können, wurde die eigene aktive Mitarbeit von den meisten Befragten genannt. Das Vertrauen in die Fähigkeiten der TherapeutIn und die aktive Mitarbeit scheinen demnach wichtige Parameter für einen erfolgreichen Therapieverlauf zu sein. Ganz eindeutige Ergebnisse ergab die Frage danach, wie Patienten informiert werden möchten. Hier ist das persönliche Gespräch bei allen Befragten der Favorit, wenn es darum geht, Informationen über die Erkrankung zu erhalten. Informationsbroschüren waren für ein knappes Drittel der befragten Patienten von Bedeutung. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Ergebnis der Frage, wie Patienten ihre Therapie beurteilen. Weniger als ein Drittel empfanden ihre Therapie als voll und ganz gelungen. Ein weiteres knappes Drittel bewertete die Therapie noch als zum größten Teil gelungen. Ein gutes Drittel der Patienten bewertet ihren Therapieverlauf als nur zufriedenstellend. Hier setzt der Bedarf an näheren Informationen und Analysen zu der Frage an, welche Kriterien und Maßstäbe seitens der Patienten von Bedeutung sind, damit sie ihre Therapie als gelungen und erfolgreich erleben. Bundesweite Befragung Diese bundesweite Befragung wurde im September abgeschlossen. In insgesamt 50 Praxen, Reha-Zentren, Klinikabteilungen und einem Kurzentrum, von Flensburg bis Rosenheim, von Berlin bis Bingen, lagen die Fragebögen aus. Nach ersten Schätzungen werden die Daten von mehr als 600 ausgefüllten Fragebögen ab November zur Auswertung vorliegen. Eine sehr erfreuliche Überraschung war die hohe Bereitschaft der Patienten, auch von solchen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen, die Fragen ausführlich zu beantworten. Erste Ergebnisse sind Anfang 2006 zu erwarten. Andrea Dehn-Hindenberg, Diplom-Sozialpädagogin Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 51 BILDUNG 100 Jahre Viktor Frankl – Begründer der Logotherapie ISAAC-Tagung in Dortmund: Großes Interesse an den LogopädInnen Am 24. September 2005 fand die 8. nationale Tagung der ISAAC-Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation in Dortmund statt. ISAAC ist der Fachverband der Fachleute, die in pädagogischen oder therapeutischen Kontexten Menschen aller Altersstufen, die über keine oder nur wenig Lautsprache verfügen, begegnen und mit diesen alternative Kommunikationsformen wie Gebärden, Pictogramme usw. benutzen. Sowohl der Veranstalter der Tagung, der Bundesvorstand von ISAAC (International Society for Augmentative and Alternative Communication), als auch viele TeilnehmerInnen der Tagung zeigten sich sehr erfreut darüber, dass der dbl erstmalig mit einem Stand im Ausstellerbereich vertreten war. Dr. Ursula Braun, Ursi Kristen, Barbara Wimmer, Prof. Dr. Jens Bönisch und andere namhafte Vertreter von ISAAC-Deutschland brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Thema Unterstützte Kommunikation in Zukunft auch bei den LogopädInnen positiver betrachtet und bewertet wird. Dieser Wunsch wurde auch von 52 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 den teilnehmenden LogopädInnen geteilt. In einigen Gesprächen am Stand wurde kritisch bemerkt, dass sich LogopädInnen dem Thema Unterstützte Kommunikation gegenüber eher skeptisch äußerten. Um so positiver ist zu bewerten, dass mit Daniela Päßler und Luise Springer zwei dbl-Mitglieder mit Vorträgen im Veranstaltungsteil der Tagung vertreten waren. So kann die Teilnahme des dbl an der ISAAC-Tagung als weiterer Schritt hin zu einer inhaltlichen Kooperation im Bereich der Unterstützten Kommunikation gesehen werden. Cornelia Deckenbach www.isaac.de www.lehrgang-unterstuetzte-kommunikation.de Im Rahmen der dbl-Seminare finden am 5. November 2005 (Einführung) und 26. November (Praktische Durchführung) Fortbildungen in Unterstützter Kommunikation statt. Referentin ist Daniela Päßler. 2006 wird der dbl voraussichtlich erneut eine Fortbildung in Unterstützter Kommunikation anbieten. Laien verwechseln die Logotherapie vielfach mit Logopädie. Bei der Logotherapie handelt es sich um eine psychologische Gesprächstherapie, die der Wiener Mediziner Viktor E. Frankl (1905-1997) aus der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers entwickelt hat. 1926 verwendete Frankl erstmals den Begriff „Logotherapie“. Ihr Schwerpunkt ist es, die eigene Situation so zu analysieren, dass man Ja zur eigenen Existenz sagen kann, um dann Kraft für die künftige Lebensbewältigung schöpfen zu können („Existenzanalyse“). 1930 organisierte Frankl in Wien, wo die Selbstmordrate von Schülern sehr hoch war, nach der Zeugnisausgabe flächendeckend Hilfsgespräche für gefährdete Schüler und konnte damit die Selbstmordrate auf Null senken. In verschiedenen deutschen Städten arbeiten im Sinne der Deutschen Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (DGLE) entsprechende Hilfe anbietende Institute. Gregor Heinrichs www.logotherapie-gesellschaft.de BILDUNG Termine 5./6. November Hamburg Stimm-Symposium Neben den Mitgliedern der interdisziplinären Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bestreiten namhafte Experten und Künstler das breitgefächerte Programm zum PD Dr. med. Götz Schade Thema „Die professionelle Sprech- und Poliklinik für Hör-, StimmSingstimme”. Es reicht von den endosund Sprachheilkunde, UKE kopischen Möglichkeiten der StimmdiaTel. 0 40.42803-9340 gnostik bis zu praktischen Übungen im Fax 0 40.42803-6814 [email protected] Pop-Gesang. 19. November Hildesheim Studiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie Fachhochschule Hildesheim „Stichwort Tagung“ Goschentor 1 31134 Hildesheim Tel. 0 51 21.8 81-5 93 Fax 0 51 21.8 81-5 91 www.hawk-hhg.de/ multiforum Evidenzbasierte Praxis – therapeutische Leitlinien In diesem Jahr beschäftigt sich das „Multiprofessionelle Forum @Hildesheim“ mit den Grundlagen evidenzbasierter Praxis therapeutischen Handelns und den Möglichkeiten der Entwicklung von therapeutischen Leitlinien. Mit PD Dr. Ina Kopp von der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) konnten die Veranstalter eine Spezialistin für die Leitlinienentwicklung als Referentin gewinnen. 25./26. November Aachen Programm: Tagungssekretariat Frau Hentschel Tel. 02 41.80 88-4 26 Fax 02 41.80 82-5 98 [email protected] www.neurolinguistik. ukaachen.de (Aktuelle Hinweise) Aachener Kolloquium Die Diplomanden des interfakultativen Diplomstudiengangs Lehr- und Forschungslogopädie stellen Arbeiten aus den Bereichen neurogene Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen sowie kindliche Sprachund Sprechentwicklungsstörungen vor. Gastvorträge von Dr. Patricia Sandrieser über „Kriterien für eine direkte Therapie mit stotternden Kindern“ und von Gabriela Barthel (MSc) über „Kontroversen und empirische Befunde zur Aphasietherapie” leiten die Kolloquiumstage ein. Symposium des dbs 20./21. Januar Potsdam „Aphasietherapie zeigt Wirkung”, lautet das Thema des VII. wissenschaftlichen Symposiums des dbs. Es stellt die Evaluation der Aphasietherapie in den Mittelpunkt und wendet sich vorrangig an klinisch tätige SprachtherapeutInnen. Zu den acht ReferentInnen aus Forschung und Praxis gehören Prof. Dr. Ria De Bleser (Potsdam), Dr. Annette Baumgartner (Hamburg), Dr. Barbara Giel (Moers) und Beate Hechtle (Würzburg). Deutscher Bundesverband der akademischen Sprachtherapeuten (dbs) Tel. 0 28 41.98 89 19 www.dbs-ev.de Neuerscheinungen im Herbst - DVD organische Stimmstörungen - Aussprache gezielt üben Der Atlas organischer Stimmstörungen ist eine unerlässliche multimediale Ergänzung zum Lehrbuch. Die systematisch aufbereitete elektronische Datenbank vermittelt einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der organischen Stimmstörungen. Anhand zahlreicher klinischer Beispiele mit Anamnese, prä- und postoperativen stroboskopischen Video- und Audioaufnahmen, akustischer Analyse (Spektrographie), Untersuchungsbefunden, Diagnose und therapeutischen Maßnahmen werden verschiedene Krankheitsbilder ausführlich dargestellt. Die behandelten Fälle umfassen solche Stimmpathologien wie z.B. Reinke-Ödem, Stimmlippenpolypen, Kontaktgranulom, Sulcus glottidis, Vokalisatrophie, Retentionszyste, Larynxpapillomatose und viele andere. Sowohl für die logopädische Aus- und Weiterbildung als auch für den Einsatz in der Praxis stellt das DVD-Werk eine wichtige Lehr-, Lern- und Orientierungshilfe zur differentialdiagnostischen Abgrenzung der unterschiedlichsten Krankheitsbilder dar. LingCom GmbH Sprachtechnologie Stimmfeldmessung Patienten-Recorder Nawka, Tadeus / Kayser, Dagmar: Atlas organischer Stimmstörungen, (WEVOS) ISBN 3-937547-67-3; 249,- €; DVD; Software, Datenbank, Videos, Windows 2000 u. XP Aussprachetraining objektive Stimmuntersuchung Ideal für die Arbeit in der logopädischen Therapie und als Hausaufgabe. Der Video Aussprachetrainer home Deutsch (VAT) auf CD bietet Standard- und auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnittene Artikulationsübungen, die sprechmotorische Fertigkeiten schulen. Gewinnbringende Anwendung findet der VAT bei Störungen der Lautbildungsmuster und des Sprechbewegungsablaufs aller Art: bei Dyslalie in der Phase der Lautstabilisierung, bei dysarthrischen, sprechapraktischen, aphasischen und gehörgeschädigten Patienten zur Verbesserung der zeitlichen Reihenfolge und Auswahl der Sprechbewegungen. Die eigene Lautbildung kann mit der korrekten Aussprache einer Mustersprecherin (420 Videoaufnahmen) und modernster Spracherkennung verglichen werden, die eine Feedbackfunktion bis auf Lautebene ermöglicht. VAT auch als lingWAVES Modul verfügbar. Video Aussprachetrainer home - Deutsch mit Spracherkennung, (WEVOS) ISBN 3-937547-62-2; 140,- €; CD-ROM; Windows 2000, XP Jetzt für Fortbildung „Stimmfeldmessung“ anmelden: www.wevos.de Forum Logopädie Sprachschulung und -therapie Heiserkeitsmessung EchtzeitSprachbiofeedback Ihr Fachhändler V WE OS Daimlerstr. 28 D-91301 Forchheim, Tel.: 09191 /9 77 88 40 Fax: 09191 / 9 77 88 44 www.wevos.de, [email protected] Heft 6 (19) November 2005 53 MEDIEN MEDIEN UND UND MATERIALIEN MATERIALIEN Software und Spiele CESAR Rechnen 1 Zur Förderung mathematischer Grundfähigkeiten bis 2. Klasse 16 multimediale Lernspiele auf CD-ROM, 99,- € Heidelberg: CES Verlag 2004 www.ces-verlag.de CESAR Rechnen 1 ist ein Lernprogramm, bei dem auf motivierende spielerische Art die Ausein andersetzung mit mathematischen Grundlagen gefördert wird. Die Lernspiele sind in drei Bereiche – Wahrnehmung, Rechnen und Sachaufgaben – aufgeteilt, die als aufeinander aufbauende Elemente verstanden werden. Im Bereich der Wahrnehmungsspiele steht die Förderung basaler Fähigkeiten im Vordergrund. Sie sind für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren von den Autoren konzipiert. Meines Erachtens können auch durchaus Schüler bis zur 6. Klasse und bei Dyskalkulie sogar noch ältere Kinder daran mit Spaß lernen. Es gibt in dieser Gruppe sieben Spiele. In „Konstrukteur“ und „Baumeister“ z.B. stehen Figur-Grund-Wahrnehmung und Wahrnehmungskonstanz im Vordergrund. Es geht um die Auseinandersetzung mit geometrischen Formen. Sehr gut gefallen hat mir hier z.B. das „Schnappschuss“-Spiel zur visuellen Differenzierung und räumlichen Orientierung. Hier muss das Kind mit einem Blick durch den Sucher eines Fotoapparates genau den richtigen Ausschnitt „Eine Software, die Lust auf Lernen machen“ aus einem großen Bild finden. Weiterhin gibt es „Zahlenpuzzles“ zur Förderung der RaumLage-Orientierung, die teilweise recht schwierig sind. In „Malen nach Hören“ wird beim Malen nach gesprochenen Anweisungen auch die auditive Merkfähigkeit und die visuomotorische Koordination angeregt. In „Supersteine“ werden Mengenbegriff und Raum-Lage-Beziehungen angesprochen. Im Spiel „Drunter und Drüber“ müssen Orientierungs-, Richtungs- und Vergleichswörter identifiziert und zugeordnet werden – ein Spiel, das auch für sprachauffällige, besonders dysgrammatisch sprechende Kinder geeignet ist. Insgesamt werden besonders in dieser Wahrnehmungsspielgruppe Konzentration und Aufmerksamkeit gefördert; sie ist dadurch nicht nur zu Förderung rechenschwacher Kinder geeignet. In der Gruppe „Rechnen“ werden pränumerische Leistungen der Kinder gefördert. Im „Kartenspiel“ werden Zahlbegriffe, Zähl- und Abzählfähigkeiten sowie erste Vorstellungen der Null sehr motivierend unterstützt. Die Spiele umfassen Anforderungen der Seriation, Klassifikation, Invarianz und Reversibilität und sind dabei durch die sehr ansprechenden Grafiken und Animationen immer wieder motivierend und abwechslungsreich. Im dritten und kürzesten Bereich, den 54 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Sachaufgaben, sollen Kinder spielerisch an komplexe Anforderungen – Sachverhalte analysieren und verbale Elemente und Strukturen von Texten erkennen etc. – herangeführt werden. Das gesamte Programm ist benutzerfreundlich, für Kinder gut zu handhaben. Zusätzlich zu den Spielen gibt es eine große Auswahl an Optionen, um die individuelle Förderung der Kinder zu unterstützen: So sind z.B. Schwierigkeiten individuell einstellbar, Fortschritte können an Tabellen sichtbar gemacht werden etc. Für eine effektive Förderung ist trotzdem sicherlich die Begleitung und Unterstützung durch TherapeutIn, Eltern oder Lehrer wichtig. Besonders gut hat mir gefallen, dass, im Gegensatz zu vielen anderen Lernprogrammen, der Bereich Wahrnehmung einbezogen ist und die Autoren dem Zusammenspiel von Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Denken und Sprechen als Anteil an der Entwicklung mathematischen Denkens Rechnung tragen. Insgesamt ist dies meines Erachtens eine Software, die in der Lernförderung sowohl rechenschwacher als auch konzentrations- und aufmerksamkeitsreduzierter Kinder eingesetzt werden kann und durch die sehr ansprechenden Grafiken Lust auf Lernen macht. Angelika Jacobsen, Berlin TwinFit Spiele rund um Wortpaare (TwinFit Elementa, TwinFit Causa, TwinFit Instrumenta) Uwe Enders Je 48 Spielkarten, 2 Spieler ab 4 Jahren, pro Set 16,90 € Köln: Prolog 2005 www.prolog-shop.de Bei TwinFit handelt es sich um ein Kartenspiel, das zur Förderung semantischer Relationen eingesetzt werden kann. Es geht um die Bildung von Begriffspaaren. Die Zuordnung zueinander erfolgt aufgrund semantisch-lexikalischer oder auch handlungsbezogener Zusammenhänge. Der Spielablauf entspricht dem des klassischen Memorys. Bei TwinFit Elementa ist die Teil-Ganzes-Relation entscheidend: Die Flosse gehört zum Fisch, die Zeiger zur Uhr. Bei TwinFit Causa geht es um kausale Zusammenhänge. Weil ein brennendes Streichholz fallen gelassen wird, kommt es zum Waldbrand; weil sich ein Schmetterling auf die Nase setzt, kommt es zum Niesanfall; das Mädchen freut sich, weil es ein Geschenk bekommen hat. Bei TwinFit Instrumenta stehen Mittel-ZweckRelationen im Mittelpunkt. Die Spieler müssen entscheiden, welches Objekt zu welchem Zweck instrumentalisiert werden kann: Die Angel wird zum Fischefangen, das Taschentuch zum Naseputzen benutzt. Als Zielgruppe werden Kinder im Alltag und in der Sprachtherapie, Aphasiker und alle, die Hirnleistungstraining betreiben wollen, angegeben. Das Bildmaterial – es handelt sich um farbige Zeichnungen – ist ansprechend gestaltet. In der Praxis hat sich erwiesen, dass es durchaus für Gedächtnisübungen im geriatrischen Bereich geeignet ist und auch für Aphasiker gut eingesetzt werden kann. Insgesamt muss das Material erarbeitet werden und kann dann zur Stabilisierung der erarbeiteten semantischen Relationen eingesetzt werden. Besonders die kausalen Zusammenhänge orientieren sich nicht immer am kindlichen Erfahrungsschatz. Ist das Material den Kindern bekannt, kann es mit einiger Fantasie auch abweichend vom eintönigen Memory gut eingesetzt werden (Satzbau, Nutzung von Verben). Der Preis pro Spiel erscheint mir relativ teuer. Denise Lüdemann, Aachen Kinder lernen mit allen Sinnen Wahrnehmung im Alltag fördern Rita Steininger 199 S., 13,- € Stuttgart: Klett-Cotta 2005 ISBN 3-608-93755-2 In der Verlagsreihe „Kindern fordern uns heraus“ erschien nach „Wie Kinder richtig sprechen lernen. Sprachförderung – ein Wegweiser für Eltern“ das zweite Buch von Rita Steininger, das sich ebenfalls besonders an Eltern und Erzieher wendet. In diesem übersichtlich aufgebauten und leicht zu lesenden Ratgeber gibt die Autorin einen informativen Überblick über den „Sinn der Sinne“, ihre Entwicklung und über mögliche Störungen der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche. Ansprechend und sehr verständlich beschreibt sie mögliche Fehlentwicklungen und regt die Leser an, einmal die gewohnte Perspektive zu wechseln, um am eigenen Leib zu erfahren, welche zum Teil erheblichen Einschränkungen und Unsicherheiten wahrnehmungsgestörte Kinder tagtäglich erleben. Zur Unterstützung und Förderung der Wahrnehmung gibt die Autorin zahlreiche und einfach umzusetzende Spielvorschläge. Dass sich Rita Steininger nicht nur theoretisch mit diesem Thema beschäftigt, ist aus den vielen praktischen Ideen und Vorschlägen zu erkennen. Zudem wirbt sie für Verständnis dieser gar nicht „unerzogenen“ Kinder und ermutigt Eltern, den oft strapaziösen Alltag mit ihren Sprösslingen zu bewältigen. Ohne großen technischen und finanziellen Aufwand sind viele sinnvolle Fördermöglichkeiten im familiären, häuslichen Rahmen gegeben. Die verständliche Beschreibung des Problems Wahrnehmungsstörungen und die zahlreichen Spielvorschläge können in der therapeutischen Elternberatung und zur Auffrischung des eigenen Spielschatzes hilfreich sein. Annette Schneider, Berlin MEDIEN UND MATERIALIEN Bücher Therapie bei Gaumensegelstörungen Claudia Klunker, Astrid Rätzer 106 S., 19,95 € Idstein: Schulz-Kirchner 2005 ISBN 3-8248-0449-2 Respekt gebührt jenen, die sich mit neuen Themen beschäftigen, und den Verlagen, die den Mut haben, dazu auch etwas zu veröffentlichen. Bei Dysarthrien, Dysphagien oder im Rahmen von Nasalitätsstörungen sind immer wieder (nicht selten hartnäckige) Veluminsuffizienzen zu beobachten, die damit nicht gerade zum beliebtesten Therapiegegenstand zählen. So gelingt es den beiden jungen Logopädinnen Claudia Klunker und Astrid Rätzer, mit der Thematik des vorliegenden Bandes eine Lücke zu schließen. Die Grundlage dieses Buches bildet eine Facharbeit, die sie während ihrer Logopädie-Ausbildung geschrieben haben. Auf 106 Seiten sollen TherapeutInnen in die Theorie und vor allen in die Behandlungspraxis dieser Störung eingeführt werden. In den ersten beiden Abschnitten geht es um die Anatomie und die Physiologie des Velums. Es folgen die Bereiche Pathophysiologie und Diagnostik, wobei ein eigener Befundungsbogen vorgestellt wird. Diese acht Seiten umfassenden theoretischen Grundlagen werden vom therapeutischen Part ergänzt, der mit etwa 80 Seiten den Schwerpunkt darstellt. Die hier aufgeführten Übungen beinhalten großformatige Silben-, Wort-, Satz-, Vers- und Textsammlungen als Kopiervorlagen, die nach bestimmten phonetischen Merkmalen (zumeist Plosive bzw. Nasallaute im An-, In- und Auslaut oder Konsonantenhäufung) zusammengestellt sind. „Angesichts der komplexen Thematik durchaus noch ausbaufähig“ Die für das Buch gewählte Spiralbindung sowie die große Schrift der Übungsitems in Verbindung mit dem übersichtlichen DIN-A4-Format begünstigen die praktische Anwendung in der Therapie. Am Schluss dieses umfangreichen Parts findet sich ein Überblick über prothetische und operative Behandlungsansätze. Ein Verzeichnis lateinischer Buchstaben sowie ein Abbildungsund Literaturverzeichnis runden das Werk ab. Die auf der einen Seite sehr kompakte Darstellung der Grundlagen erscheint auf den zweiten Blick vielleicht doch etwas zu kompakt. Wenn sich ein Werk ausschließlich mit dem Gaumensegel beschäftigt, aber keinen einzigen Muskel der Heber oder Senker mit Ansatz und Ursprung zur Darstellung bringt, wird ein wichtiger therapeutischer Ansatz verschenkt, um mittels funktioneller Anatomie eine Brücke zur Behandlungspraxis zu schlagen. Der Übungsteil ist umfangreich und detailliert mit einer Vielzahl von Übungsitems dargestellt. Bei den passiven Übungen stellt sich jedoch die Frage, ob es tatsächlich der üblichen Behandlungspraxis der beiden Autorinnen entspricht, zur Aktivierung der Motorik den Würgreflex zu stimulieren. Auch einer komplexen und multifaktoriellen Problematik wie der intraoralen Hypersensibilität durch rein (mechanisches) Ausstreichen zu begegnen, lässt manchen Praktiker zu Recht stutzen. Dies erscheint doch recht oberflächlich, zumal es hier keine isolierte Betroffenheit des Velums gibt. Ebenso wird man die funktionellen Zusammenhänge zwischen der Velumaktivität und dem Pharynx bzw. der Zunge vermissen; schließlich geht es um den velo-pharyngealen bzw. den velo-lingualen Kontakt. Das Buch bietet gewiss zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten sowie ausgewählte Übungsitems für Berufseinsteiger. Angesichts der komplexen Thematik der Veluminsuffizienz erscheint es trotz der 106 Seiten noch recht dünn und durchaus noch ausbaufähig. Norbert Niers, Meppen/Ems Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 55 MEDIEN UND MATERIALIEN Rezensionsangebote Reinhard Dümler, Margit Jäcklein: „Ich sag doch Lollmops!“ – Kindern mit Aussprachestörungen helfen. 160 S., 15,95 €. München: Kösel 2005 Eva Loschky: Gut klingen – gut ankommen. Effektives Stimmtraining mit der Loschky-Methode. 152 S., 15,95 €. München: Kösel 2005 Claudia Büttner, Ralf Quindel: Gesprächsführung und Beratung. Sicherheit und Kompetenz im Therapiegespräch. 220 S., 29,95 €. Heidelberg: Springer 2005 Katja Subollok u.a. (Hrsg.): Sprachtherapie: Fröhliche Wissenschaft oder blinde Praxis? Ausbildung akademischer Sprachtherapeutinnen in Dortmund. 260 S., 17,50 €. Oberhausen: Athena 2005 Helga Schloffer u.a.: Aktiv & fit von Kopf bis Fuß. Ganzheitliches Gedächtnistraining für Senioren. Heft 1 (Mai 2005). 120 S., 31,80 € (im Abo 24,80 €). München: Olzog 2005 Katrin Otto, Barbara Wimmer: Unterstützte Kommunikation. Ein Ratgeber für Eltern, Angehörige sowie Therapeuten und Pädagogen. 68 S., 7,80 €. Idstein: Schulz-Kirchner 2005 Susanne Diller: Unser Kind ist hörgeschädigt. Ca. 240 S., 14,90 €. München: Reinhardt 2005 Luise Behringer, Renate Höfer: Wie Kooperation in der Frühförderung gelingt (Beiträge zur Frühförderung Interdisziplinär 13). 136 S., 19,90 €. München: Reinhardt 2005 Walter Huber, Klaus Poeck, Luise Springer: Klinik und Rehabilitation der Aphasie. Eine Einführung für Patienten, Angehörige und Therapeuten. Ca. 100 S., 29,95 €. Stuttgart: Thieme 2005 Carola Hofmann: Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb. Ca. 152 S., 29,95 €. Stuttgart: Thieme 2005 Alexander Gross: Die rechtssichere Anwendung der Heilmittelrichtlinien. Erfolgreiche Praxisfürung durch bewährte Selbstzahlerkonzepte. Ringordner (mit Ergänzungslieferungen). 78,- €. Merching: Forum Verlag Herkert 2005 Diese Neuerscheinungen können als kostenlose Besprechungsexemplare schriftlich angefordert werden bei: Christine Lücking, Lagesche Str. 22, 32756 Detmold, Fax 0 52 31.3 80 87, [email protected] Sie verpflichten zur Rezension innerhalb von drei Monaten. Da jeweils nur ein Exemplar zur Verfügung steht, können nicht alle Anfragen beantwortet werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. 56 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Bücher Praxisbuch Spracherwerb Sprachförderung im Kindergarten, 1. Sprachjahr Roger Loos 117 S., 19,80 € München: Don Bosco 2004 ISBN 3-7689-1419-3 www.dbv.donbosco.de Praxisbuch Spracherwerb Sprachförderung im Kindergarten, 2. Sprachjahr Roger Loos, Petra Grannemann 150 S., 19,80 € München: Don Bosco 2005 ISBN 3-7689-1445-2 www.dbv.donbosco.de Die beiden Bände richten sich in erster Linie an ErzieherInnen. Sie dienen der Anleitung, Kindern mit fremder Erstsprache in der Gruppe systematisch Grundkenntnisse der deutschen Sprache zu vermitteln, nicht schulisch, sondern im Sinne eines natürlichen Zweitspracherwerbs im Kindergarten. Die Bände gliedern sich grob in zwei Teile: eine Einführung, die knapp theoretisches Grundwissen über Zweitspracherwerb, Sprachmodell und Umgang mit Muttersprache/Elternarbeit vermittelt; einen Praxisteil bestehend aus Grundwortschatzgruppen, zu denen Spiele, Tätigkeiten, Lieder und Reime als Vermittlungsmedium vorgeschlagen werden, die nicht nur den Wortschatz, sondern auch das Verstehen und die Bereiche Satzbau/Morphologie erweitern. Der Theorieteil ist klar und verständlich geschrieben; erleichtert wird das Verständnis durch anschauliche Gliederung, Tabellen und Kopiervorlagen zu Beobachtungen und Gruppenstundenplanungen. Zu Beginn des Praxisteils steht eine Übersicht über die jeweiligen „Wortschätzchen“, die erarbeitet werden sollen. Dem folgen zu jedem Wortschatzblock jeweils Spiele/Tätigkeiten und Reime/Lieder. Am Ende der sechs Wortschatzkapitel finden sich dazugehörige Memory-Bildkarten als Kopiervorlage. Wenngleich die beiden Bücher sich in erster Linie an ErzieherInnen richten, so finden auch LogopädInnen etliche neue Ideen zur Vermittlung und Festigung von Begriffen. Hinzu kommt der systematische Wortschatzaufbau, der nicht nur auf Tiere, Möbel oder Obst zurückgreift, sondern „kindergartenalltagsnahe“ Konzepte aufgreift. Außerdem ist erfreulich, dass der Wortschatz neben Nomen viele Verben und Adjektive umfasst. Bedauerlich sind die eher knapp gehaltenen Literaturverweise (aber es ist ja auch ein Praxisbuch) und die Wiederholungen aus dem 1. Band des Theorieteils im 2. Band. Hingegen erfreulich ist das alphabetische Wortverzeichnis im 2. Band. Der Einsatz beider Bände in der logopädischen Arbeit setzt Wissen im Bereich Semantik/Lexikon voraus. Die praktischen Ideen lassen sich dann aber gut in unsere Arbeit integrieren und erlauben ein systematisches Vorgehen bei der Arbeit im Bereich Wortschatzerweiterung, insbesondere bei hörgeschädigten Kindern und nicht nur für Kinder mit Problemen im Zweitspracherwerb. Für LogopädInnen, denen auch schon einmal die Ideen zu Wortfeldern ausgehen oder die Systematik abhanden kommt, eine Empfehlung. Lidwin Spee, Köln Vom Zeichen zur Schrift Begegnungen mit Schreiben und Lesen im Kindergarten Petra Zinke 96 S., 19,90 € Weinheim: Beltz 2005 ISBN: 3-407-56278-0 www.beltz.de Dieses praxisnahe Buch ist eine Fundgrube für ErzieherInnen in Kindergärten. Mit vielen Fotos und Hinweisen wird das Erleben von Schrift im Kindergarten ausdrücklich geschildert. Das Werkstattbuch lässt sich leicht lesen und ist sehr übersichtlich gestaltet. Auf Fachbegriffe wird eher verzichtet. Gleich zu Beginn nennen die Herausgeber das Anliegen: „Den Weg von Symbolen zu Zeichen und von Bildern zu Texten auf eine neue Weise abzubilden“. „Den Weg von Symbolen zu Zeichen und von Bildern zu Texten auf eine neue Weise abzubilden“. Es wird aufgezeigt, wie jedes Kind (ab ca. 2 Jahren) seinen Weg zur Schrift finden kann. Das Lernen wird als wesentlicher Faktor beschrieben und die pädagogischen Handlungen der Erzieherin werden veranschaulicht. Das dazu benötigte Atelier wird sehr detailliert mit Materialangabe beschrieben, z.B. japanische Pinsel oder weiße und bunte Gänsefedern. Ob dies nicht den normalen Budgetrahmen eines Kindergartens übersteigt, kann ich nicht beurteilen. In verschiedenen kurzen Kapiteln wird die Auseinandersetzung mit der Schrift ausführlich dargestellt und an Hand von Beispielen der Kinder verdeutlicht. Am Ende folgt eine Checkliste für jeden Kindergarten im Hinblick auf seine „Schreibfreundlichkeit“ sowie eine Zusammenfassung mit Bezug zum Schriftspracherwerbsmodell von Günther. Immer wieder werden die so genannten KLAXKindergärten oder KLAX-Schulen erwähnt, deren Erklärung man aber erst durch Zufall am Ende des Buches findet. Das Buch wird seinem Anspruch gerecht, und LogopädInnen können es ErzieherInnen in Kindergärten weiterempfehlen. Dorothée Berger, Koblenz Mehr über KLAX: www.klax-online.de MEDIEN UND MATERIALIEN neu + neu + neu +neu + neu + neu +neu + neu + ne Highlights Forum Logopädie Einführung in die Aphasiologie Klinik und Rahabilitation der Aphasie Tesak Eine Einführung für Patienten, Angehörige und Therapeuten Huber/Poeck/Springer 2., vollst. überarb. und akt. A. 2005. Ca. 120 S., ca. 37 Abb., kart. ISBN 3 13 111112 7 ca. € 34,95 2005. Ca. 124 S., ca. 21 Abb., kart. ISBN 3 13 118441 8 ca. € 29,95 Als Einstieg ins Thema: Ursache, Symptomatik, Auswirkungen und Behandlung der Aphasie – ideal als Lehrbuch! Das Besondere: Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der aphasischen Symptomatik unter psycholinguistischem Gesichtspunkt. Ihr Plus: viele deutschsprachige Beispiele Jetzt überarbeitet und aktualisiert in der 2. Auflage! Sprachentwicklungsstörungen Logopädische Diagnostik und Therapieplanung Schrey- Dern/Stiller/Tockuss Ca. 1. Halbjahr 2006. Ca. 136 S., ca. 30 Abb., kart. ISBN 3 13 131191 6 ca. € 34,95 Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb Die Rehabilitation von Aphasie- Patienten erfordert die Zusammenarbeit vieler Fachdisziplinen. Auch Angehörige und Betroffene werden heute in Planungsund Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Den Autoren ist es gelungen, einen interdisziplinären Leitfaden zur Rehabilitation aphasischer Patienten vorzulegen, der Fachwissen aus Neurologie, Neurolinguistik und Logopädie verbindet. Das Fundament Ihrer Arbeit: Hofmann • Konzept zur logopädischen Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen Ca. 1. Halbjahr 2006. Ca. 152 S., ca. 10 Abb., kart. ISBN 3 13 138221 X ca. € 34,95 • Übersicht über gängige logopädische Diagnostikverfahren Leicht lesbar und übersichtlich enthält dieser Ratgeber • sprachsystematische Prüfverfahren für die Bereiche Phonetik/Phonologie, Wortarten, Verbflexion, Satzarten, Phrasenstrukturen einschließlich Analysebögen, Handanweisung für Durchführung und Interpretation 95% aller Kinder mit LeseRechtschreib-Schwäche haben Probleme im Bereich der phonologischen Sprachverarbeitung. Doch phonologische Bewusstheit ist trainierbar – besonders effektiv ist das Training, wenn ein direkter Bezug zur Schriftsprache hergestellt wird. • Berichte über den neuesten Forschungsstand • zu biologischen Grundlagen der Sprache • zur Pathologie von Schädigungen des Sprachzentrums • zur funktionellen Reorganisation des Gehirns • zur Diagnose und Therapie Das Plus für die Praxis: • Darstellung des Aachener Screeningverfahren zur Analyse von Spontansprache (ASAS) • Fallbeispiele für die Anwendung von ASAS • umfangreicher Anhang mit Befundmaske, Musterbefund, Analysebögen ASAS Dieser neue Band aus der Reihe Forum Logopädie stellt Diagnostikinstrumente und Therapiemethoden vor, die speziell für den logopädisch- sprachtherapeutischen Bereich entwickelt wurden. Ziel ist es, im Rahmen der LRS-Therapie die Fähigkeiten der Kinder zur phonologischen Bewusstheit zu fördern. B E S T E L L C O U P O N Bestellcoupon gleich ausfüllen – abschneiden – abschicken an Ihre Buchhandlung oder an die Georg Thieme Verlag KG, Kundenservice, Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart. Ja, ich bestelle die folgenden angekreuzten Bücher: Name, Vorname Autor, Titel ISBN 3 13 Preis € Hofmann, Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb 138221 X ca. € 34,95 Huber/Poeck/Springer, Klinik und Rahabilitation der Aphasie 118441 8 ca. € 29,95 Schrey- Dern et al., Sprachentwicklungsstörungen 131191 6 ca € 34,95 Tesak, Einführung in die Aphasiologie ca. € 34,95 111112 7 Straße/Postfach PLZ, Ort Beruf, berufliche Stellung Telefon/Fax e- mail ZP89 Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten. €-Preise gültig in Deutschland. Preise zzgl. Versandkosten • und zu psychosozialen Auswirkungen der Sprachstörungen Datum/Unterschrift Telefonbestellung: 07 11/ 89 31-900 FAX Faxbestellung: 07 11/ 89 31-901 @ Kundenservice @thieme.de www.thieme.de Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 57 MEDIEN UND MATERIALIEN Zeitschriften Mußmann, J.: Theoriy of Mind – Die psychologische Kategorie sprachheilpädagogischer Diagnostik und Therapie, S. 180-186 Codoni, S.: Die Sinne im Dienste von Sprache und Stimme, S. 187-190 Warnke, F. & Reuss, O.: Low-Level-Training für Erwachsene, S. 191 Kiese-Himmel, C.: Taktil-Kinästhetik – Eine funktionale Grundlage der Sprachentwicklung? S. 202-211 Elsevier, PF 10537, 07705 Jena, www.logos-interdisziplinaer.de Sprachheilarbeit 4/05 Buchter, S.: Kann man die Vergessenden vergessen? Möglichkeiten der Sprachförderung bei Altersdemenz, S. 170-175 Faber, G.: Die Arbeit mit visualisierten Lösungsalgorithmen und verbalen Selbstinstruktionen in der Rechtschreibförderung, S. 176-181 Grohnfeldt, M.: Sprachheilpädagogik am Scheideweg, S. 182-186 de Langen-Müller, U.: Von der Ankunft des Leib-Seele-Problems in der Sprachtherapie, S. 187-191 Verlag modernes lernen, Hohe Str. 39, 44139 Dortmund, www.verlag-modernes-lernen.de logoTHEMA 2/05 Hickmann, S.: Einblick in die Arbeit mit Cochlea implantierten Patienten am AKH Wien, S. 2-5 Lautischer-Grubauer, M.: Erfahrungen mit CI-Patienten im AKH Wien, S. 6-10 Ranner, M.: Life-Tool – Neue Technologien für Menschen mit Behinderung, S. 11-15 Gföhler, S.: Neurogene Dysphagie – Einblick in die Therapie anhand einer Fallbeispieles, S. 22-23 Rother, A.: Landau-Kleffner-Syndrom – zur aphasieschen Symptomatik, S. 24-27 Dreher, H.: Kybernetische Methode – eine sinnvolle Erweiterung logopädischer Behandlung mit Blick auf das schulische Anforderungsprofil, S. 28-29 Widhalm, B.: Logopädische Stimmtherapie in der Gruppe – Aspekte einer Studie, S. 30-34 BV Diplomierte LogopädInnen Österreich, Wiener Str. 165, A-4020 Linz, www.dla.at L.O.G.O.S. Interdisziplinär 3/05 Annunciato, N.: Sensomotorik als Grundlage von Stimme und Sprache, S. 164169 Dieter, S.; Walter, M. & Brisch, K.H.: Sprache und Bindungsentwicklung im frühen Kindesalter, S. 170-179 58 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Logopedie en Foniatrie Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, 80639 München, www.reinhardt-verlag.de Neurologoie & Rehabilitation 2/05 9/05 Breevaart, A.: Selectief mutisme – een succesvolle logopedische behandeling, S. 264-270 Kingma-Thijssen, J.: Gehoorverlies bij mensen met een (visuele- en) verstandelijke beperking, S. 272-278 Niederl. Verein für Logopädie und Phoniatrie, PF 75, 3440 AB Woerden, www.nvlf.nl Folia Phoniatrica et Logop. Beispiel der Entwicklungsppsychologischen Beratung, S. 115-123 Kißgen, R. & Suess, G.J.: Bindungstheoretisch fundierte Intervention in HochRisiko-Familien: Das STEETM-Programm, S. 124-133 Unzner, L.: Bindung als handlungsleitendes Konzept in der Frühförderung, S. 134-141 4/05 Gibbon, F.; Smeaton-Ewins & Crampin, L.: Tongue-Palate Contact during Selected Vowels in Children with Cleft Palate, S. 181-192 Dayalu, V. N.; Kalinowski, J. & Stuart, A.: Stuttering Frequency on Meaningful and Nonmeaningful Words in Adults Who Stutter, S. 193-201 Schade, G.; Kirchhoff, T. & Hess, M.: Geschwindigkeitsmessung der Stimmlippenbewegung, S. 202-215 Prosek, R.A. & Koch, M.B.: Vocal Tract Area Funktions to Assist in Determining Voiced Epochs in Esophageal Speech, 223-228 S. Karger, P.O. Box, CH-4009 Basel, www.karger.com Ergotherapie & Rehabilitation 8/05 Reinisch, S.: Aggression und mangelnde Kooperation im Kindesalter, S. 6-13 Schulz-Kirchner Verlag, Mollweg 2, 65510 Idstein, www.schulz-kirchner.de Schellhorn, A.; Pössl, J.; Kursawe, U. & Goldenberg, G.: Therapeutische Supervision während der beruflichen Wiedereingliederung nach erworbener Hirnschädigung, S. 57-64 Neurologie & Rehabilitation 3/05 Green, P; Gervais, R. & Merten, Th.: Das Memory Complaints Inventory (MCI): Gedächtnisstörungen, Beschwerdenschilderung und Leistungsmotivation, S. 139 Hippocampus Verlag, PF 1368, 53583 Bad Honnef, www.hippocampus.de Kinder- und Jugendarzt 8/05 Petermann, F. & Renziehausen, A.: Neuropsychologisches Entwicklungs-Screening für die beiden ersten Lebensjahre, S. 530-535 Hansisches Verlagskontor, Mengstr. 16, 23547 Lübeck, www.kinderaerzte-im-Netz.de Theraplay 3/05 Giskes, H.: „So etwas machen Sie mit einer Elfjährigen!" – Theraplay mit einer Hochbegabten, S. 4 Von Freyberg, Th. & Wolff, A.: Dalina, ein psycholanalytischer Fallbericht, S. 8. West, Ch.: Theraplay mit Jugendlichen, S. 13 Prober, P.: Perfektionistische und frühreife Kinder, S. 16 Hötzel, M.: Spielen – was ist das eigentlich? S. 17 Theraplay Press Ulrike Franke, Mozartstr. 1, 68723 Oftersheim, www.theraplay.de Frühförderung interdisziplinär 3/05 McKinsey Crittenden, P.: Der CARE-Index als Hilfsmittel für Früherkennung, Intervention und Forschung, S. 99-106 Grasmann, D.; Libal, E.; Goldbeck, L.; Fegert, J. & Ziegenhain, U.: Bindungs-orientierte Diagnose von Säuglingen in der Arbeit mit Pflegekindern und ihren Familien, S. 107-114 Fries, M.; Behringer, L. & Ziegenhain, U.: Beziehungs- und bindungsorientierte Intervention in der Frühförderung am Dr. med. Mabuse 7-8/05 Rühmkorf, D.: Integrierte Versorgung – Was se soll und was sie kann, S. 30-33 Dr. med. Mabuse 9-10/05 Dielmann, G.: Wer bildet wo wen aus? Aktuelle Ausbildungstrends in den Gesundheitsberufen, S. 23-26 Mabuse Verlag, Kasseler Str. 1, 60486 Frankfurt/Main, www.mabuse-verlag.de MEDIEN UND MATERIALIEN Leser FORUM Lizenz zum Lispeln? Sprachentwicklung von der U3 bis zur U9“ wichtige Informationen zum Themenkomplex Artikulation/Orofaziale Myofunktion. Das wird sicher kein Verordnungsverhalten von KinderärztInnen zur Folge haben, das in unserem Sinne und dem unserer PatientInnen ist. Schade! Betr.: Gemeinsame Broschüre von BVKJ und dbl (FORUM 07/05). Die Broschüre „Die kindliche Sprachentwicklung von der U3 bis zur U9“ zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen KinderärztInnen und LogopädInnen zu verbessern. Das ist ein sehr sinnvolles und wichtiges Ziel. Umso mehr enttäuscht in dieser Broschüre die Vernachlässigung des Themas orofaziale Myofunktion und die zu fragwürdigen Schlussfolgerungen einladende Darstellung des Sigmatismus’. Es wird (unbeabsichtigt?) der Eindruck erweckt, dass eine (i.d.R. interdentale) jahrelange Fehlbildung des S-Lautes quasi Bestandteil des Lauterwerbs sei. So liest man in der Checkliste für die 4;10bis 5;4-Jährigen den unkommentierten Satz „Spricht alle Laute bis auf den S-Laut korrekt.“ Das lässt den fatalen Umkehrschluss zu, ein Sigmatismus sei auch bei einem knapp fünfeinhalbjährigen Kind nicht behandlungsbedürftig. Vielleicht sogar bei Sechsjährigen noch nicht, wie man aus dem – ebenfalls unkommentierten – Hinweis schließen könnte: „Nach Fox & Dodd (1999) bilden noch bis zu 35 % der 5- bis 6-jährigen Kinder den S-Laut interdental.“ Die Beobachtungen, dass auch bei 20 % der Kinder im Alter von 10;0 bis 10;11 Jahren ein Sigmatismus interdentalis auftritt (wie eine weitere Studie von Fox und Dodd zeigt) und dass sich bei relativ vielen Erwachsenen ebenfalls Sigmatismen feststellen lassen, belegen eindrucksvoll, wie trügerisch die gerne gehegte Hoffnung ist, es werde sich schon noch alles auswachsen. Die Broschüre von BVKJ und dbl stellt das leider nicht mit der gebotenen Deutlichkeit klar. Sehr zu bedauern ist ferner, dass die einzige Erwähnung myofunktioneller Störungen in den Anhang verbannt wurde; dort sind sie bei den Dysphagien aufgeführt. Es fehlt jegliche Erklärung des möglichen Zusammenhangs zwischen Störungen der orofazialen Myofunktion und Dyslalien. Daher unterbleibt auch der Hinweis darauf, dass die frühzeitige Behandlung myofunktioneller Störungen sinnvoll ist. Somit fehlen in der Broschüre „Die kindliche Sprechapraxie Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige Sprechapraxien sind Störungen in der Planung von Sprechbewegungen. Als Folge sprechen Betroffene dann unter anderem falsche Laute, fügen Laute hinzu oder lassen welche aus. Außerdem zeigen sie oft starke Anstrengung und Suchbewegungen beim Sprechen. Eine Sprechapraxie ist meist Folge eines Schlaganfalls. Neben Verständigungsschwierigkeiten können Sprechapraxien auch umfangreiche psychosoziale Folgen haben, wie z.B. Verlust des Arbeitsplatzes und soziale Isolation. Hiervon sind meist auch die Angehörigen mit betroffen. Daher richtet sich dieser Ratgeber gleichermaßen an Menschen mit einer Sprechapraxie und deren Angehörige, um ihnen Hilfestellungen in der für sie neuen Situation zu geben. Der vorliegende Ratgeber ist der erste seiner Art und informiert über: das normale Sprechen Anzeichen und Ursachen einer Sprechapraxie Folgen von Sprechapraxien im alltäglichen Leben Begleiterkrankungen von Sprechapraxien Behandlungsmöglichkeiten Hilfreiche Bücher und Therapiematerial Ariane Kallus, Schwalbach Stellungnahme des dbl Diese Broschüre hat nicht zum Ziel, unser logopädisches Handeln in seiner Gänze aufzuführen. Ansonsten hätten neben den myofunktionellen Störungen z.B. auch die auditiven Wahrnehmungsstörungen aufgelistet werden müssen. Wir haben lediglich solche Störungsbilder aufgeführt, die auch von Pädiatern verschrieben werden können. Ziel war es, den Pädiatern einerseits einen Überblick über die Meilensteine der kindlichen Sprachentwicklung zu geben und andererseits darzustellen, dass wir in der logopädischen Diagnostik inzwischen diverse valide Testverfahren einsetzen. Dabei haben wir die frühe Erkennung von Risikokindern hervorgehoben! Tanja Jahn Neug! erscheinun Maria Geißler 60 Seiten 1. Auflage 2005 ISBN: 978-3-8248-0384-2 € 7,80 (D) / sFr 13,65 Staffelpreise ab 10 Ratgeber: € 7,00 [D] / sFr 12,25 ab 50 Ratgeber: € 6,25 [D] / sFr 10,94 Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: www.schulz-kirchner.de Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der Schulz-Kirchner Verlag GmbH Postfach 12 75 · D-65502 Idstein (0 61 26) 93 20-0 (0 61 26) 93 20-50 @ [email protected] Das Gesundheitsforum Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 59 STELLENGESUCHE/VERSCHIEDENES/STELLENANGEBOTE ST-2 Großraum Köln Suche Praxis, in der ich einen Tag pro Woche als Logopädin arbeiten kann. Ich bin 40 J. alt und seit meinem Abschluss im Frühjahr 2005 mit einer halben Stelle in einer integrativen Kindertagesstätte beschäftigt. Über einen Anruf freue ich mich: 0221/624634 Suchen bestehende Praxis oder Praxisräume im Großraum Aachen zum Frühjahr 2006 oder später ... will sich ab Januar 2006 vergrößern und sucht neugierige/n, aufgeschlossene/n KollegIn. Wir könnten hier zu fünft in gemütlich eingerichteten Räumen, sehr gut ausgestattet, ganzheitlich und patholinguistisch orientiert und hoch motiviert in sehr angenehmer Teamatmosphäre arbeiten. ... Anruf genügt! Praxis für Logopädie Christiane Löffler, Fr.-Engels-Str. 1B, 15517 Fürstenwalde, Tel. 03361/305885 Berliner Praxis Kontakt unter 0241/9890081 vergibt zum 1.2.2006 oder später (max. 1.3.06) eine sehr gute Vollzeitstelle. Sehr schöne, zentrale Lage, nettes kompetentes Team. Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 606 FL an den Verlag. V-1 V-4 Sie wollten sich schon immer mal selbständig machen? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir veräußern unsere Logopädie-Abteilung inkl. Inventar, in einem interdisziplinären Haus von Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten im Großraum Augsburg. Der VK-Preis beträgt die Hälfte des Jahresumsatzes. Außerdem bieten wir Ihnen einen Miet- und Servicevertrag. Nur Anfragen mit Kapitalnachweis werden beantwortet. 1-2 Freundliches Praxisteam ... 1-1 2-13 Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 609 IA an den Verlag. PLZ 0 bis 2 PRAXISRÄUME IN STUTTGART V-5 Zur interdisziplinären Zusammenarbeit im Hause sucht eine kieferorthopädische Gemeinschaftspraxis im Zentrum von Stuttgart mit 5 Behandlern eine Logopädin (Myofunktionelle Therapie etc.). Exklusive Räume ca. 95 qm über der Praxis zur Vermietung vorhanden. Praxis Dr. B. Sonnenberg – Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und Kollegen, Olgastr. 39, 70182 Stuttgart, 0711/247504 Gemeinsam macht es mehr Spaß. Suche Kollege/in zur Gründung einer Praxisgemeinschaft in Süd-Deutschland im PLZ-Raum 7 oder 8. Angebote unter Chiffre LM5 608 HH an den Verlag. Beste Lage direkt an der S-Bahn Haltestelle Obererdingen Landkreis Karlsruhe. Im Erdgeschoss entsteht die Ambulante Unfallnachsorge Physiotherapie. Welche Logopädin möchte sich selbständig machen? Telefon 07249-952180 0-3 Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab Januar 2006 eine Logopädin in Voll- oder Teilzeitanstellung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Logopädische Praxis Rätze & Kuscher R.-Luxemburg-Str. 15, 01662 Meißen 0-1 Suche Logopädin zur interdisziplinären Praxiserweiterung. Praxis Briesofsky – Ergotherapie & Logopädie Spreewalder-Str. 2 – 01239 Dresden Telefon: 0351-2709697 – Telefax: 0351-2709697 E-Mail: [email protected] 60 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Therapiezentrum in Praxenstruktur mit Schwerpunkt: Therapie für Menschen mit erworbener Hirnschädigung V-3 Erstbezug einer neuen Praxis für Logopädie V-2 NFE Breklum GmbH Süderweg 16/ 25821 Breklum Tel. 04671-92720 www.nfe-breklum.de [email protected] Neuropsychologie – Ergotherapie – Physiotherapie – Logopädie Ab 01.01.2006 eröffnen wir in unserem Therapiezentrum eine Praxis für Logopädie. Hierfür suchen wir eine(n) ) Logopädin/en als fachliche Leitung sowie eine(n) weitere(n) Logopädin/en Wir bieten: Zusammenarbeit in einem freundlichen, motivierten und multiprofessionellen Team Festgehalt und finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung regelmäßige Teambesprechung und Supervision ...und das in einer Gegend, in der andere Urlaub machen... Wir erwarten: Engagement Kreativität und Freude an der Arbeit Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Fragen vorab beantwortet Ihnen gerne Adelbert Rummel Leiter Therapiezentrum 2-8 STELLENANGEBOTE 2-1 Als längerfristige Vertretung suchen wir ab sofort LOGOPÄDIN/EN für unsere Gemeinschaftspraxis in Reinbek (bei HH) Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir dringend eine/einen Logopädin/en oder Sprachtherapeutin/en sehr gute Bezahlung moderne Praxis mit eigenem Therapieraum Hausbesuche (Führerschein erforderlich) Wir freuen uns auf Ihren Anruf. (gerne auch Berufsanfänger) Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Rufen Sie bitte unter 03901/3043 26 oder 0160/ 157 644 5 an. Antje Siegel Goethestraße 69 29410 Salzwedel Behandlung aller Störungsbilder Spezialisierung möglich Voll- oder Teilzeit leistungsgerechte Bezahlung flexible Arbeitszeit eigener gut ausgestatteter Raum nettes Arbeitsklima Logopädische Gemeinschaftspraxis Bloch & Fromm Sophienstraße 1 · 21465 Reinbek · Tel.: 04078877730 2-2 2-6 Suche Logopädin für Praxis auf dem Lande zu sofort. Therapie aller Störungsbilder bei freier Zeiteinteilung sowie Hausbesuche, leistungsgerechte Bezahlung, interdiszipl. arb. mit Ergo-Praxis im Hause. Praxis für Logopädie G. Wundram · Flensburger Str. 17 24986 Satrup · Tel. 04633 967710 [email protected] 2-3 Wir suchen baldmöglichst zur Verstärkung unseres Teams eine/n Suche zum Januar 2006 oder später engagierte/n Logopädin/en als Elternzeitvertretung für gut eingeführte Praxis in Elmshorn bei Hamburg Logopädin/Logopäden nettes Team/Teambesprechungen Behandlung aller Störungsbilder leistungsorientierte Bezahlung Fortbildungszuschuss freundliche Räume in zentral gelegener Praxis enge Kooperation mit ErgotherapeutInnen Ich biete Ihnen: Ù Voll- oder Teilzeitbeschäftigung Ù Behandlung aller Störungsbilder Ù angenehmes Arbeitsklima Ù kollegiale Einarbeitung Ù regelmäßige Teambesprechungen und Supervision Ù Fortbildungszuschuss und bezahlte Fortbildungstage Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. Andrea Jordan Heußweg 37 20255 Hamburg Tel.: 040 / 229 07 17 (ab 18 Uhr) E-Mail: logopaediejordan @aol.com Ich freue mich auf Sie! Logopädische Praxis Maren Kostka-Keller Friedensallee 27, 25335 Elmshorn, Tel.: 04121/ 91123 E-Mail: [email protected] PLZ 2 (ca. 20 Std. Teilzeit als Honorartätigkeit oder Festanstellung) in Hamburg-Eimsbüttel. Wir bieten: 2-4 2-5 6OTFS 6OUFSOFINFO WFSNJUUFMU RVBMJGJ[JFSUFT 1FSTPOBM TDIXFSQVOLU NÊJHJNTP[JBMFO#FSFJDI PRO REHA PLENT HAUS Tel. 040/32516301 Fax 040/32516303 Haburger Ring 10 21073 Hamburg LOGOPÄDIN/EN 8JSTVDIFOGàSEJFMPHPQÊEJTDIF"CUFJMVOHNJU[VS[FJU,PMMFHJOOFO JO FJOFN /FVSPMPHJTDIFO 3FIBCJMJUBUJPOT[FOUSVN GàS ,JOEFS VOE +VHFOEMJDIF[VN+BOVBSFJOFO -PHPQÊEFONX JO5FJM[FJUGàS4UVOEFO[VOÊDITUBVGFJO+BISCFGSJTUFU %BT"VGHBCFOHFCJFUVNGBTTUEJF%JBHOPTUJLVOE5IFSBQJFWPO t "QIBTJFO4QSFDIBQSBYJFOVOELJOEMJDIFO"QIBTJFO t %ZTBSUISPQIPOJFO t %ZTQIBHJFOPSPGB[JBMFO4UÚSVOHFO t TPXJFEJF7FSTPSHVOHOJDIUTQSFDIFOEFS1BUJFOUFONJUBMUFSOBUJWFO VOEVOUFSTUàU[FOEFO,PNNVOJLBUJPOTGPSNFO 8JSBSCFJUFOBVTHFTQSPDIFOUFBNPSJFOUJFSUNJUEFO#FSFJDIFO.FEJ [JO1GMFHF/FVSPQTZDIPMPHJF/FVSPQÊEBHPHJL&SHPUIFSBQJF1IZTJP UIFSBQJFVOE#FSVGTUIFSBQJF 4JF QBTTFO JO EBT 5FBN XFOO 4JF FOHBHJFSU VOE BVGHFTDIMPTTFO TPXJF BO JOUFSEJT[JQMJOÊSFS "SCFJU VOE CFSVGMJDIFS 8FJUFSFOUXJDLMVOH JOUFSFTTJFSUTJOE 8FJUFSF*OGPSNBUJPOFOFSIBMUFO4JFVOUFS *ISF #FXFSCVOHTVOUFSMBHFO NJU -JDIUCJME VOE "OHBCF EFS ,POGFT TJPOT[VHFIÚSJHLFJUTFOEFO4JFCJUUFBO QBSBU1FSTPOBMVOE4FSWJDF(NC)'SJFEFIPSTU 3PUEPSOBMMFF #SFNFO-FTVN Für unser interdisziplinäres Team wünschen wir uns eine/n nette/n engagierte/n alle Störungsbilder Schwerpunkte Pädiatrie und Neurologie 19,25 Std./Wo ab Januar mit der Bereitschaft, die Stundenzahl zu erhöhen motiviertes Team 2-11 2-9 Suche für meine Praxis (Logopädische Praxisgemeinschaft) ab sofort Logopädin / Logopäden für Honorarbasis / Angestelltenverhältnis (Teilzeit) Alle Störungsbilder, Schwerpunktbildung möglich Hausbesuche Fortbildungszuschuss Regelmäßige Teambesprechungen Ich freue mich auf Ihre Bewerbung! Logopädische Praxis Sibylle Claßen Marktstraße 11 · 21423 Winsen/Luhe Tel.: 04171 / 780934 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 61 STELLENANGEBOTE REGINE MAYER LOGOPÄDIN Tel. 04407/979020 Oldenburger Str. 216e 26203 Wardenburg 2-12 Suche ab sofort oder später 1 Logopädin/Logopäden – in Vollzeit/Teilzeit – im Raum Wolfsburg. als Elternzeitvertretung mit Aussicht auf Festanstellung. Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 601 AB an den Verlag. 2-7 Zur Verstärkung meiner Praxis suche ich ab sofort eine/n Wegen Schwangerschaft und Elternzeit in unserem Team suchen wir Logopädin/en in Vollzeit. eine LogopädIn oder Atem-, Sprech- und StimmlehrerIn zum 1. März 2006 für 25-30 Therapien pro Woche. Es erwarten Sie gute Zusammenarbeit mit 5 Kolleginnen, Teamsitzungen Fortbildungstage und –zuschuss schöne, große und gut ausgestattete Räume im S-Bahnbereich Hamburgs alle Störungsbilder Ich biete Ihnen: flexible Arbeitszeit / Behandlung aller Störungsbilder / Hausbesuche / Teambesprechungen / Supervisionen und Einarbeitungszeit für Berufsanfänger Ich erwarte von Ihnen: eigenständiges Arbeiten / Flexibilität / Teamfähigkeit Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Ulrike Schäfer und Andrea Woede Mühlenstraße 2 . 25421 Pinneberg Telefon: 04101/514153 E-Mail: [email protected] Ich freue mich auf Ihre Bewerbung: Praxis für Logopädie Irina Raabe Kesselstr. 1 · 38364 Schöningen 3-1 2-10 CUXHAVEN PLZPLZ 2 bis 2 3 Frische Luft und Nordseeklima! Arbeiten und leben, wo andere Urlaub machen! Logopädin(en) für den Aufbau eines logopädischen Fachbereichs Ich freue mich auch über Berufsanfänger! u.a. biete ich: – ein angenehmes, frisches Betriebsklima – überdurchschnittlich gute Vergütung – eigene, moderne Behandlungsräume – Fortbildungsunterstützung ... die (der) engagiert und integrativ sowohl Kinder als auch Erwachsene mit den unterschiedlichsten neurologischen, orthopädischen und chirurgischen Problemstellungen interdisziplinär behandeln möchte. WENN Sie sich stark in Ihrer sozialen Kompetenz fühlen, Sie längerfristig einen gesicherten Arbeitsplatz besitzen wollen, Sie nicht nur mitarbeiten, sondern entlasten und mitgestalten wollen, Sie eine Betriebsrente als Altersvorsorge erhalten möchten, Sie sich eine leistungsorientierte Bezahlung vorstellen können, Sie an internen Fortbildungen teilnehmen möchten, Für meine Praxis für Logopädie in Blomberg Lippe suche ich ab 01.04.2006 eine/n LOGOPÄDIN/EN für Vollzeitanstellung. – alle Störungsbilder – Hausbesuche – flexible Zeiteinteilung – regelmäßige Teambesprechungen – leistungsbezogene, überdurchschnittliche Bezahlung – eigener, großzügig ausgestatteter Therapieraum – Einarbeitungszeit – Fortbildungsurlaub DANN bewerben Sie sich als staatlich anerkannter(e) Logopäde(in) umgehend mit den entsprechenden Unterlagen bei uns: Therapiezentrum Warburg Praxen für Physio- und Ergotherapie Bewerben Sie sich bitte bei: Praxis für Logopädie, Anke Berkvens, Delbrücker Str. 43, 32825 Blomberg, Tel.: 05235/992054 (ab 17.00 Uhr) 3-5 Heft 6 (19) November 2005 Therapiezentrum Warburg Praxen für Physio- und Ergotherapie wartet Hilfe suchend ein interdisziplinär, gut kommunizierendes Team dringend auf eine(n) 2 Logopädinnen/en Forum Logopädie 3-3 AB SOFORT Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suche ich Auf Ihre Bewerbung freue ich mich! Praxis für Logopädie Christine Burbulla Segelckestr. 27 27472 CUXHAVEN Tel. 0 47 21 - 66 56 40 Fax 0 47 21 - 66 56 41 62 3-2 Interdisziplinäres Team sucht für Vollzeitstelle Logopäden(in) Herr Hofstetter und Frau Ehrhardt Landfurt 61 · 34414 Warburg Wir warten auf Sie STELLENANGEBOTE 3-4 Wir freuen uns auf Deine Bewerbung Wilhelmitorwall 6, 38118 Braunschweig, [email protected] Für unser Team suche ich ab sofort oder später 4-12 Sie suchen neue Perspektiven? Wir 1-2 LogopädInnen Sie für unsere Praxis in Norddeutschland suchen Wir Logopädin/en bieten zum nächsten Termin eine unbefristete Vollzeitstelle. freuen uns auf Ihre Bewerbung Teilzeit oder Vollzeit regelmäßige Teambesprechungen und Supervision Fortbildungsurlaub und -zuschuss flexible Arbeitszeit alle Störungsbilder, Schwerpunktbildung möglich Logopädische Praxis I. Donnhauser Bahnhofstr. 17 49356 Diepholz ... bieten ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet mit allen Störungsbildern, wobei eigene Schwerpunkte gesetzt werden können. Ich suche engagierte/n Kollegin/en mit Bereitschaft zur Teamarbeit und Freude an selbstständigem Arbeiten. Logopädische Praxis Martina Bauregger Marktstraße 21 - 35075 Gladenbach (Nähe Marburg/Gießen) Tel. 06462-40507 3-6 Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: I. Donnhauser 05442-2684 05441-9923990 i.donnhauser @t-online.de Praxis für Logopädie Siebert Hauptstr. 3 · 45549 Sprockhövel Für unsere Praxis in Sprockhövel suchen wir ab sofort eine/n Logopädin/en. Vollzeit/Teilzeit möglich. ... wünschen uns eine/n Kollegin/en mit Herz und Humor, Engagement, Teamgeist und Flexibilität. ... sind ein Team aus 3 Logopädinnen. Die Praxis besteht seit 16 Jahren. ... bieten leistungsgerechte Vergütung, flexible Arbeitszeit, eigenen Therapieraum, Hilfe bei der Wohnungssuche, gute Zugverbindung Bremen–Osnabrück, Praxis 3 Min. vom Bahnhof PLZPLZ 3 bis 3 4 junges interdisziplinäres Team sucht, ab Jan 2006, engagierte/n Logopädin/en in Voll- o. Teilzeit; Schwerpunkte: Pädiatrie & Stimme, eigenes Behandlungszimmer, gute Praxisausstattung, qualifizierte Einarbeitung, flexible Arbeitszeit, Teambesprechungen, Supervision, Fortbildungsunterstützung Schriftl. Bewerbung bitte an die o.g.Adresse. 4-8 Für unsere interdisziplinäre Praxis der Bereiche Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie in 4-13 Remscheid suchen wir noch eine/n weitere/n Logopädin/en in Vollzeitanstellung. Eigener Behandlungsraum, Fortbildungsunterstützung, gemischte Patientenstruktur sämtlicher Störungsbilder werden geboten. Es erwartet Sie eine leistungsbezogene Bezahlung; dafür bieten wir Teamgeist, selbständiges Arbeiten mit umfangreichem Therapiematerial, fachlichen Austausch / Teambesprechungen mit anderen Berufsgruppen. Ein Team aus Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Logopäden freut sich auf Ihre Bewerbung. Therapiezentrum Hindenburgstraße Hindenburgstr. 9 42853 Remscheid Telefon 02191-5911381 Herr Axel von Lepel 4-2 Wir suchen zu sofort oder später für unser Logopädenteam Logopäden/innen Schwerpunkt der überregional arbeitenden Praxis liegt in der Diagnostik und Therapie aller Störungsbilder im Kindes- und Erwachsenenalter und Einleitung von Fördermaßnahmen in interdisziplinärer Zusammenarbeit. Es erwartet Sie ein Praxisteam mit Logopäden/innen, Ergotherapeutinnen, Akustikerinnen, Audiometrieassistentinnen und Arzthelferinnen. 4-15 Gemeinschaftspraxis Lübben-Koch-Doleschal-Bremken Fachärzte für Phoniatrie u. Pädaudiologie Fachärzte für HNO, Allergologie Pottkamp 17, 48149 Münster Mit 14 Fachabteilungen, 766 Betten, eigenem Schul- und Bildungszentrum sowie ca. 1.700 Mitarbeitern sind wir als akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen in Mönchengladbach und Umgebung ein Schwerpunktkrankenhaus über das Sie unter www.mariahilf.de mehr erfahren können. Für unsere Klinik für HNO suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Logopädin/-en in Teilzeitbeschäftigung mit 10 bis max. 20 Stunden wöchentlich. Die Lage der Arbeitszeit ist frei verhandelbar. Das Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik/Therapie der stationären Patienten (58 Betten) mit den Schwerpunkten Laryngektomie, Organische Dysphonien sowie Schluckstörungen. Der Klinik ist zudem eine Ambulanz mit der Behandlung aller Störungsbilder angegliedert. Wir bieten eine eigenverantwortliche Tätigkeit in einem Team mit weiteren Kolleginnen/en in unseren Kliniken für HNO und Neurologie. Es erfolgt eine leistungsgerechte Vergütung, zuzüglich betriebliche Altersversorgung. Für erste Kontakte und Fragen steht Ihnen Herr Schütte – Personalabteilung – unter der Rufnummer 02161/892-1024 zur Verfügung. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, richten Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen mit tabell. Lebenslauf, Lichtbild, Zeugniskopien, Angabe des möglichen Eintrittstermins und der Konfession an die Personalabteilung der Kliniken Maria Hilf GmbH, Viersener Str. 450, 41063 Mönchengladbach. Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 63 STELLENANGEBOTE Suche ab sofort oder später Logopädin/en in Teilzeitstelle mit Aussicht auf Vollzeit. Gerne auch Berufsanfänger/in. 4-5 Über Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf würde ich mich sehr freuen. Riskieren Sie mal einen Seitenblick … Lopopädische Praxis Bettina Skowronek Im Lukaskrankenhaus Preussenstr. 84, 41464 Neuss Tel. + Fax: 0 21 31 / 888-21 30 (Raum Wuppertal/Remscheid) braucht noch Verstärkung durch eine/n Logopädin/en. Beste Bedingungen werden geboten. Bewerbungen erbeten an: Christian Fiedler, Lohengrinstr. 1, 42477 Radevormwald, Fon 02195-599394 4-14 REHA-ZENTRUM OBERHAUSEN Wir sind ein ambulantes Rehazentrum mit Sitz in Oberhausen-Sterkrade und suchen ab sofort oder später für unser Kindertherapeutisches Zentrum eine/n Logopädin/Logopäden in Vollzeit oder Teilzeit für den pädiatrischen Bereich Sie erwartet: eine interessante Arbeit im interdisziplinären Team aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden ein engagiertes Team Anbindung an ein Krankenhaus mit pädiatrischer Abteilung Möglichkeit der internen und externen Fortbildung Vergütung nach AVR mit den üblichen Sozialleistungen Wir erwarten Bereitschaft zur interdisziplinären Teamarbeit Flexibilität in der Leistungserbringung Dienstleistungsorientierung und Einsatzbereitschaft Berufserfahrung in der Diagnostik und Therapie bei entwicklungsverzögerten Kindern (aber nicht Bedingung) Wenn Sie Interesse an dieser interessanten und abwechslungsreichen Aufgabe haben, senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen an: Reha-Zentrum Oberhausen gGmbH, Personalabteilung Wilhelmstr. 34, 46145 Oberhausen www.clemenshospital.de E-Mail: [email protected] 64 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Hauptstraße 37 48734 Groß Reken Tel. (0 28 64) 88 49 40 Praxis Seydewitz & Partner Hamalandplatz 1 46414 Rhede Tel. (0 28 72) 80 63 33 PLZ 4 Radevormwald Nordring 125 46325 Borken Tel. (0 28 61) 60 04 84 www.logopaedie-borken.de 4-11 Praxis Wolsing & Partner Unser interdisziplinäres Team in Praxisgemeinschaft Gantefort & Noack Bewerbungen bitte unter Chiffre LM5 605 ER an den Verlag. Informationen und Bewerbungen bitte an: 4-10 Wir suchen für sofort oder später zur Verstärkung unserer Praxisteams …………………… im Großraum Münster / Münsterland gesucht. Mehrjährige Berufserfahrung gewünscht. Unsere gut ausgestatteten Praxen befinden sich in Borken, Rhede und Groß Reken. Es bestehen u. a. gute Verkehrsverbindungen nach Münster und in das Ruhrgebiet. Logopäden/-innen als Praxenleiter/-in Wir unterstützen: Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 603 CK an den Verlag. ➢ Möglichkeit zur Behandlung aller Störungsbilder ➢ gute Bezahlung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Fortbildungshonorar ➢ regelmäßige Teambesprechungen und Möglichkeit der Supervision ➢ interne Fortbildungen ➢ eigenen Therapieraum ➢ Anmeldung und Büro mit Sekretärin ➢ Ihren Einstieg in die logopädische Berufstätigkeit ➢ Ihre Fortbildungswünsche ➢ Ihre Wohnungssuche Logopädische Praxis am Niederrhein (Kreis Kleve) sucht Krankheitsvertretung für vier bis sechs Wochen beginnend im Dezember '05. Wir bieten: eine/n LogopädIn 4-1 4-7 4-6 Lehrlogopäde / Lehrlogopädin im Bereich der Bezirksregierung Düsseldorf zum Aufbau und Leitung einer Logopädieschule gesucht. Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen bitte unter Chiffre LM5 602 BN an den Verlag. STELLENANGEBOTE Praxis für Logopädie Ich suche für meine logopädische Praxis in Meerbusch-Lank (zwischen Düsseldorf und Krefeld) dringend 1 Logopädin/en (Teilzeit) für zunächst 25-30 Stunden/Woche überwiegend nachmittags. Bei Interesse und Bedarf ist die Stelle auch ausbaufähig. 5-1 Ich freue mich auf Ihre Bewerbung: nettes Team von zurzeit 2 Therapeutinnen Behandlung aller Störungsbilder, aber besonderes Interesse an der MFT-Therapie ist wünschenswert eigener Therapieraum leistungsgerechte Bezahlung Fortbildungsurlaub und Uerdingerstraße 77 -zuschuss 40668 Meerbusch Berufsanfänger willkommen Tel.: 0 21 50 / 70 72 62 4-3 Suche engagierte/n, zuverlässige/n und selbständig und strukturiert arbeitende/n LogopädIn in Teilzeit, Vollzeit oder freier Mitarbeit für die Behandlung aller Störungsbilder. Schriftliche Bewerbungen bitte an: Praxis für Logopädie Susanne Hütte-Thomé D.-Wolfgarten-Str. 13 · 53925 Kall Tel.: 02441 · 77 87 55 Kleines Praxisteam in Köln sucht Wir bieten: – Behandlungen sämtlicher Störungsbilder – eigenen Therapieraum – gut ausgestattete, geräumige Therapiezimmer – wöchentliche Teambesprechung – leistungsgerechte Bezahlung – Urlaubs- und Weihnachtsgeld – Sekretariat – PC und Video vorhanden – Einarbeitung von Berufsanfängern – Förderung von Fortbildungen Bei evtl. Wohnungssuche sind wir gerne behilflich. Sie finden uns in 47877 Willich. Ca. 15 Minuten Entfernung bis Krefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, und ca. 30 Minuten bis Köln. 5-5 Wir freuen uns auf Ihren Anruf: LogopädIn zum nächstmöglichen Termin für ca. 10-20 Std. zur freiberuflichen Mitwirkung Wir sind ein nettes, motiviertes Team von 4 LogopädInnen und brauchen Ihre Unterstützung! Zuschriften bitte unter Chiffre LM5 607 GO an den Verlag. Praxis für Logopädie Margret Janzen-Tong Linsellesstraße 137 47877 Willich Telefon: 0 21 54 / 95 56 10 PLZPLZ 4 bis 4 5 sucht ab sofort oder später dringend LogopädInnen 4-9 5-3 Odebornklinik Für die Diagnostik und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen suchen wir zum nächstmöglichen Eintrittstermin eine/n Klinik für Neurologie Logopädin/Logopäden Hinterm Schloßpark · 57319 Bad Berleburg Telefon (02751) 82-0 Telefax (02751) 82-1999 www.odebornklinik.de · [email protected] Die Odebornklinik ist eine Klinik für neurologische Rehabilitation und verfügt über 250 Betten. Zu den indikationsspezifischen Leistungen gehört die Frührehabilitation inklusive Intensivmedizin sowie die weiterführende Rehabilitation mit integrierten Spezialabteilungen. oder eine/n Sprachtherapeutin/-therapeuten Es erwartet Sie eine vielseitige, interessante und selbstständige Tätigkeit in einem interdisziplinären Team von Sprachtherapeuten, Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Pflegepersonal, Berufserfahrung ist wünschenswert, jedoch keine Voraussetzung. Wir wünschen uns Mitarbeiter/innen, die Interesse an selbstständigem Arbeiten, die dazu notwendige Eigenverantwortung und Initiative sowie genügend Offenheit mitbringen, um im sprachtherapeutischen Team Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Neben den guten Arbeitsbedingungen bieten wir Ihnen eine leistungsorientierte Vergütung, umfassende Sozialleistungen (z. B. betriebliche Altersversorgung) und vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Eine Klinik der Wittgensteiner Kliniken Aktiengesellschaft www.wka.de · [email protected] Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an die Verwaltungsleitung Frau Rasche, für weitere Informationen steht Ihnen die Abteilungsleiterin Frau Bald gerne zur Verfügung, Telefon (02751) 82-1299. Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 65 STELLENANGEBOTE 5-7 Praxis Allery Logopädie, Feldenkrais Krankengymnastik 59065 Hamm, von-der-Marck Str. 7, Tel. 0 23 81 / 9 24 34 0 5-2 Wir suchen für unsere Praxis in Hamm eine staatliche oder adäquate Ausbildung Fachwissen Flexibilität Kooperationsfähigkeit Logopädinnen/en alle Störungsbilder freie Zeiteinteilung kleines, aber feines Team eine ½ Stelle ab März 2006 Gerne Berufsanfänger. Bahnhofstr. 6 · 55116 Mainz · 06131/557656 - Voll- oder Teilzeit - regelmäßige Teambesprechungen - selbständiges Arbeiten - Kooperation mit Krankenhäusern - flexible Arbeitszeiten - 5 Fortbildungstage 6-2 Für meine Praxis suche ich ab Februar 2006 eine/n Logopädin/en mit Berufserfahrung in freier Mitarbeit. Auf Ihre Bewerbung freue ich mich. mit Zuschuss - Urlaubs- und Weihnachtsgeld Praxis für Logopädie - Einarbeitung PLZPLZ 5 bis 5 6 Carole Philippi Ich suche für meine Praxis in Mannheim-Neckarau (zzt. 3 Logopädinnen) zum 01.01.06 zunächst als Schwangerschaftsvertretung mit Aussicht auf ein unbefristetes Arbeitsverhältnis eine/n Praxis für Logopädie LogopädIn/SprachheilpädagogIn Die PariSozial gGmbH in Ahlen sucht zur Verstärkung der logopädischen Praxis zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Logopädin/Logopäden Praxis für Logopädie Sybille Krämer Rheingoldplatz 5 · 68199 Mannheim (Neckarau) Tel. 0621-832 11 97 Wir bieten: Behandlung aller Störbilder Angemessene Einarbeitungszeit Regelmäßige Teambesprechungen Gut ausgestattete Therapieräume Wir erwarten: Engagement und selbstständiges Arbeiten Teamgeist und Flexibilität Freude am Beruf Eigener PKW erforderlich 73 Ihre aussagefähige Bewerbung senden Sie bitte an: Paritätisches Zentrum Frau A. Heckmann Postfach 25 65 59212 Ahlen 5-4 Zur Verstärkung unseres Teams suche ich ab 01. Janur 2006 Logopäden/in für meine Praxis im Raum Vorderpfalz. ca. 25-30 Std. eigener Therapieraum alle Störungsbilder gute Bezahlung Zuschriften unter Chiffre LM5 604 DM an den Verlag. 66 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 38 Therapien/Woche bei freier Zeiteinteilung selbständiges und flexibles Arbeiten alle Störungsbilder und HB's eigener Therapieraum Fortbildungszuschuss Ich freue mich auf Ihre schriftliche oder telefonische Bewerbung. mit einer Wochenarbeitszeit von 19,25 Stunden (ausbaubar) Weitere Infos auch unter: www.paritaetisches-zentrum.de oder Telefon: 02382 7099-28 Hahnstraße 9 67346 Speyer Tel: 06232-622630 6-1 6-5 STELLENANGEBOTE Zur tatkräftigen Unterstützung meiner jungen Praxis suche ich eine/n Ich suche ab sofort oder später engagierte/n Logopädin/en Ich biete: Neue, modern eingerichtete Praxis im Stadtzentrum Großen, eigenen Therapieraum Freie Zeiteinteilung Einarbeitungszeit Fortbildungsurlaub und -zuschuss Gute Bezahlung Gerne Berufsanfänger/in eine/n Logopädin/en in Vollzeit als freie/n Mitarbeiter/in wir haben eine Kinder- u. Jugendpsychologin in der Praxis schöne helle Räume sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen! Bewerbung schicken oder einfach anrufen! Praxis für Logopädie Susanne Ley Kornhausstraße 17 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon: 07171/404573 7-17 Ich freue mich auf Ihre Bewerbung! 6-4 PRAXIS FÜR LOGOPÄDIE Kathrin Strelow Mathildenplatz 9 · 64283 Darmstadt Tel.: 06151/ 10 10 530 6-3 Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir eine/n engagierte/n Logopädin/en in Voll- oder Teilzeit Wir bieten u.a. flexible Arbeitszeiten, gutes Arbeitsklima und leistungsgerechte Bezahlung (Fortbildungsförderung). 7-26 Suche Interessenten zur Gründung einer logopädischen Praxisgemeinschaft im Zentrum von Stuttgart, mit Schwerpunkt Kieferorthopädie. Zur Mitarbeit mit gleichem Behandlungsschwerpunkt suche ich Kolleginnen/en in Teilzeit. Wenn Sie teamfähig und motiviert sind, eigenverantwortlich arbeiten und eine gute Portion positives Lebensgefühl mit sich bringen, sind Sie bei uns genau richtig. Gerne stehen wir für ein erstes Gespräch telefonisch unter (0 61 81) 9 45 88 59 zur Verfügung. Bitte schicken Sie Ihre Unterlagen an: Logopädische Praxis Lindenthal, Berliner Str. 3, 63477 Maintal (bei Frankfurt/ Hanau) oder per E-Mail an [email protected] 6-6 Bewerbungen und Informationen: Logopädische Praxis Marlies Kirchner Hirschstraße 12, 70173 Stuttgart Tel.: 0711 - 9979755 Fax: 0711 - 9979756 Klinikum Offenbach GmbH PLZPLZ 6 bis 6 7 KLINIKUM AM STEINENBERG Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Klinikum Offenbach GmbH Personalabteilung Starkenburgring 66 63069 Offenbach Wir suchen Sie! Personalabteilung @klinikum-offenbach.de www.klinikum-offenbach.de Für das Sozialpädiatrische Zentrum der Klinikum Offenbach GmbH (Leitender Arzt Dr. med. F.-J. Bienefeld) suchen wir für die Dauer von 2 Jahren zum nächstmöglichen Termin eine/einen Logopädin/Logopäden Erwünscht sind berufserfahrene Bewerber(innen), aber auch Berufsanfängern(innen) wird eine Chance gegeben und eine entsprechende Einarbeitung zugesichert. Das Team des Sozialpädiatrischen Zentrums besteht aus 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen. Ihre Aufgabenschwerpunkte sind: Diagnostik, Beratung und Behandlung bei hör-, sprach-, sprech- und stimmgestörten sowie mehrfach behinderten Kindern. Es finden regelmäßig Teamsitzungen statt sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit, intern und extern. Es handelt sich um eine Vollzeitstelle, die grundsätzlich teilbar ist. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt. Die arbeitsrechtlichen Bedingungen und die Vergütung richten sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages im öffentlichen Dienst (TVöD). Für weitere Informationen steht Ihnen der Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums, Herr Dr. Bienefeld, Telefon 069 / 84 05-43 22, gerne zur Verfügung. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 15.11.2005 an die oben angegebene Adresse. Wir suchen ab 01.11.2005 für unseren Geriatrischen Schwerpunkt eine/n: Logopädin/en Es erwartet Sie eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team aus Therapeuten, Ärzten, Pflegepersonal und Sozialdienst vor Ort sowie die Einbindung in das logopädische Team des Krankenhauses Reutlingen. Schwerpunktmäßig umfasst das Aufgabengebiet die Diagnostik und Therapie neurologisch bedingter Sprach-, Sprech-, Stimmund Schluckstörungen sowie Angehörigenbetreuung. Grundsätzlich ist jedoch die Behandlung aller logopädischen Störungsbilder möglich. Außerdem besteht mit der Einrichtung des Geriatrischen Schwerpunktes ein interessantes Arbeitsfeld im Bereich der geriatrischen Frührehabilitation in intensiver Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären geriatrischen Team. Wenn Sie einen interessanten Arbeitsplatz durch Ihr Engagement mitgestalten möchten, Wert auf interne wie externe Fortbildungsmöglichkeiten legen und bereit sind sich konstruktiv und innovativ in unsere Teams einzubringen, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung! Vorab informiert Sie gerne unser Oberarzt Herr Dr. Wild unter der Tel. Nr.: 07121-200-0. 7-21 KLINIKUM AM STEINENBERG Personalabteilung Steinenbergstr. 31, 72764 Reutlingen Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 67 STELLENANGEBOTE 7-1 Logopädische Praxis Andrea Schallenberger Niemöllerstr. 13 73760 Ostfildern Tel.: 0711-7071109 Für unsere Abteilung Allgemeine Rehabilitation für Kinder Suche ab sofort Logopädin/Logopäden in Teil- oder Vollzeit, gerne auch Berufsanfänger/in. – Therapie aller Störungsbilder – Schwerpunkt Kindersprache möglich U-Bahn nach Stuttgart-Hbf. direkt vor der Praxis. Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. 7-4 suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Logopädin/Logopäden für eine 80 %-Stelle befristet bis 30.09.2008 Junge, erfolgreiche Physiotherapie-Praxis sucht für die Erweiterung des Angebots Das Hegau-Jugendwerk ist ein Neurologisches Rehabilitationskrankenhaus für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, bei denen überwiegend erworbene Hirnschädigungen verschiedener Ursachen vorliegen. Die logopädische Arbeit umfasst v.a. die Diagnostik und Therapie bei Patienten mit den Störungsbildern Dysarthrie, Aphasie, Sprachentwicklungsbehinderungen sowie Dysphagie. Unser Logopädenteam besteht aus 9 MitarbeiterInnen. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen ist selbstverständlich. Logopädin/Logopäden Die Vergütung erfolgt nach BAT (TVöD) mit allen Vergünstigungen des öffentlichen Dienstes. Zusatzversicherung VBL. Ausführlichere Informationen zu unserer Einrichtung finden Sie im Internet: www.hegau-jugendwerk.de in selbstverantwortlicher Praxisgemeinschaft. Sie haben Berufserfahrung, sind engagiert und können sich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit vorstellen. Kontaktaufnahme unter Tel.: 07844/918753 Fax: 07844/918754 E-Mail: [email protected]. 7-14 Für Rückfragen steht Ihnen Frau Möhrle (07734/939-292) gerne zur Verfügung. PLZ 7 Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Hegau-Jugendwerk GmbH Personalabteilung Kapellenstr. 31 78262 Gailingen 7-3 7-6 68 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 STELLENANGEBOTE 7-8 7-2 Herrenberg Für unsere logopädische Praxis suchen wir ab Februar 2006 1 Logopädin/Logopäden zur Anstellung für ca. 30 Th. in der Woche Wir bieten: gut ausgestattete Praxisräume Einarbeitungszeit und Supervision Behandlung aller logopädischen Störungsbilder Fortbildungszuschuss Auf ihre Bewerbung freuen sich Elke Burkhardt & Barbara Rudolph Daimlerstr. 24, 71083 Herrenberg Tel: 07032 / 28236, e-mail: [email protected] 7-7 Praxis REA Ergotherapie Logopädie Heilpädagogik Für unsere interdisziplinäre Praxis suchen wir eine/n engagierte/n LOGOPÄDIN/EN 7-5 Wir suchen zur Verstärkung unseres Tollen Teams tatenturstiger Therapeuten ab sofort eine Logopädin / einen Logopäden zur Anstellung in Vollzeit Ich biete: Einarbeitungszeit Behandlung aller Störungsbilder Nettes Team Eigenen Therapieraum Fortbildungstage Fortbildungszuschuss Urlaubs- u. Weihnachtsgeld Auf gute Zusammenarbeit freut sich: Praxis für Logopädie Andreas Obermann Stadtkirchenplatz 4 71634 Ludwigsburg Tel.: 07141 / 24 28 41 Fax: 07141 / 24 28 47 E-Mail: [email protected] www.logopaedie-ludwigsburg.de PLZ 7 mit Erfahrung im Bereich Pädiatrie. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vertretung der logopädischen Bereichsleitung sowie die Mitarbeit am Qualitätsmanagement. Unsere schönen Praxisräume liegen mitten in der malerischen Altstadt von Engen (15 Minuten t Schaffhausen/Schweiz, 30 Minuten t Konstanz/Bodensee). Alles Weitere klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch – sind Sie interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Praxis REA Marktplatz 2 Tel. (07733) 10 76 78234 Engen Fax (07733) 97 82 05 www.reap.de [email protected] 7-13 Kinderklinik Schömberg gGmbH Fachkrankenhaus für hirnverletzte, mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche Die Kinderklinik Schömberg gGmbH ist ein neurologisches Fachkrankenhaus mit 62 Betten. Wir behandeln Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen und Entwicklungsstörungen. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum März 2006 eine/einen Logopädin/Logopäden in Vollzeit Es handelt sich um eine zunächst für ein Jahr befristete Stelle, mit der Möglichkeit zur Umwandlung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik und Behandlung von Dysphagie, Störungen der Nahrungsaufnahme, Dysarthrophonie, Aphasie, Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen. Wenn Sie Interesse an o der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen o enger und entspannter Kooperation mit einem Team von Neuropädiatern, Ergotherapeuten, Psychologen, Physiotherapeuten und Pflegefachkräften o einer umfassenden Einarbeitung o einer Vergütung nach TVöD mit zusätzlicher Altersversorgung haben, so richten Sie bitte Ihre Bewerbung an Kinderklinik Schömberg gGmbH Ärztlicher Direktor Römerweg 7 75328 Schömberg Weitere Informationen erhalten Sie unter 07084/928-150 (Frau Roller) Besuchen Sie uns auch im Internet www.kiklisch.de 7-9 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 69 STELLENANGEBOTE 7-25 Raum Freiburg Nettes Team sucht nette/n Logo mit Berufserfahrung zur Verstärkung: freiberufliche Mitarbeit und Praxisleitung für wöchentl. ca. 30 Th. baldmöglichst. Fragen gerne unter Tel. 07661/980498. Praxis für Logopädie Sajidmann, Erwin-Kern-Str. 3, 79252 Stegen Praxis für Logopädie Hinnerk O. Hartwig Suche ab sofort oder später engagierte Logopädin/Logopäden Marktstr. 2 75365 Calw Tel.: 07051/934504 Attraktive Konditionen Alles Weitere persönlich, ich freue mich auf Ihre Bewerbung 7-22 7-23 Für unsere logopädische Praxis suchen wir baldmöglichst eine/n nette/n Kollegin/en (in Teilzeit) Logopädin oder Logopäden Auf Ihre Bewerbung freuen sich: Dagmar Lindenberger und Christine Hegemann Bahnhofsplatz 14 · 70806 Kornwestheim · Tel.: 07154/184974 Für unser Team suche ich ab sofort od. ab Januar 2006 od. später Logopädin/en PLZ 7 suchen neue Perspektiven? Logopädin/Logopäde (50%-ige Teilzeitbeschäftigung) Ich freue mich auf Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf. LOGOPLUS· Praxis für Logopädie Heidemarie Pfleiderer Dipl.-Logopädin Lehr- und Forschungslogopädie Bahnhofstr. 7· 71332 Waiblingen Tel. 07151/982800· Fax 07151/982801· [email protected] 7-15 Dringend zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unsere Neurologische Klinik – Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Martin Schabet – Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an das Klinikum Ludwigsburg: Personalservice und -controlling z.Hd. Frau Kerstin Titze Postfach 669 71631 Ludwigsburg Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Klein 0 71 41 / 99-7181 www.kliniken-lubi.de 70 Forum Logopädie ... wünschen uns eine/n berufserfahrene/n, engagierte/n Mitarbeiter/in, welche/r gerne in einem kleinen Team arbeitet. Wir geben aber auch gerne Berufsanfängern eine Chance. Das Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik und Therapie von Aphasien, Sprechapraxien, Dysarthrophonien und Dysphagien. ... sind ein Großklinikum und Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Zusammen mit unseren drei weiteren Krankenhäusern und einer Geriatrischen Rehabilitation beschäftigen wir ca. 4000 Mitarbeiter/innen und sichern die Krankenhausversorgung für rund eine halbe Million Menschen in 39 Städten und Gemeinden. Ab 2005 sind wir über eine Holding mit der Enzkreis-Kliniken gGmbH verbunden. ... bieten eine interessante und eigenverantwortliche Tätigkeit ein sehr gutes Betriebsklima, eigene Räumlichkeiten Vergütung nach dem BAT sowie umfangreiche Sozialleistungen Fahrtkostenzuschuss für öffentliche Verkehrsmittel, Jobticket preisgünstige Verpflegung nach Wahl in unserer Cafeteria kostengünstige Wohnmöglichkeit in modern möblierten Appartements eine reizvolle, durch ihr direkt neben dem Klinikum gelegenen Barockschloss bekannte Stadt, mit gutem Kultur- und Freizeitangebot 7-16 (14 km von Stuttgart entfernt). Heft 6 (19) November 2005 Suche ab sofort oder später Logopäden/-in für 20-25 Th./Woche im Bereich Kindersprache Meine Praxis in Freiberg/Neckar (15 km von Stuttgart entfernt) liegt sehr zentral (S-Bahn-Anschluss). Es erwartet Sie ein sehr nettes Team inkl. Therapiehund „Henry“, ein eigener Therapieraum, flexible Arbeitszeiten und sonstige, übliche Konditionen. Ich freue mich auf Ihren Anruf und informiere Sie gerne. Logopädische Praxis Uta Pukropp, Stuttgarter Str. 42, 71691 Freiberg/N., Tel.: 0 71 41 / 2 42 11 00 7-11 Suche ab sofort oder später eine/n Logopädin/en für meine Praxis in Plochingen (zwischen Esslingen und Göppingen) Biete: Voll- oder Teilzeitstelle gute Bezahlung Teambesprechungen Fortbildungszuschuss Meine Kollegin und ich freuen uns auf Ihre Bewerbung. Praxis für Logopädie K. Schwanbeck ·Tannenstraße 27 · 73207 Plochingen ·Tel.: 07153/927777 7-12 in Voll- oder Teilzeit Behandlung aller Störungsbilder, Schwerpunktbildung möglich gut ausgestattete Praxisräume, interdisziplinäre Zusammenarbeit regelmäßige Besprechungen und Fall-Supervisionen gute Bezahlung, Fortbildungszuschüsse gerne auch Berufsanfänger/in 7-10 STELLENANGEBOTE Sprache - Sprechen - Stimme: Therapie, Beratung und Fortbildung [email protected] www.fon-logopaedie.de Wir suchen ab sofort oder später Für unser Mini-Praxis-Team suchen wir für Anfang 2006 eine/n Logopädinnen oder Logopäden zur Mitarbeit in unseren Praxen in Stuttgart-Ditzingen und Leonberg. Voll-und Teilzeit möglich. Auch Berufsanfänger sind uns willkommen. nette/n Kollegin/en Bewerbungen schicken Sie bitte per E-Mail oder schreiben Sie uns: Praxis für Logopädie, Rutesheimerstraße 50/1, 71229 Leonberg, Tel.: 0711/569066 7-24 (Logopädin/en) Rückfragen oder Bewerbungen bitte an: Thorsten Lindenmeyer Logopädische Praxis Lindenmeyer Stuttgarter Str. 21, 71665 Vaihingen/Enz Tel. 07042/941400 [email protected] 7-19 Logopädische Praxis in Eggenstein bei Karlsruhe sucht ab Dezember 2005 eine/n Logopädin/en mit Berufserfahrung als Vertretung für Schwangerschaft und Mutterschutz für ca. 12 Monate. freie Mitarbeit willkommen Behandlung aller Störungsbilder möglich, Kindersprache jedoch im Vordergrund 25 bis 30 Behandlungen pro Woche wöchentliche Teambesprechungen Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. Praxis für Logop ädie SUSAN GRAUPNER 7-18 Wir suchen ab 01.01.2006 für unser BAHNHOFSTR. 78 76344 EGGENSTEIN-LEOPOLDSHAFEN TEL.: 0721/78159619 logopädisch - ärztliches Team in Memmingen eine/n engagierte/n Logopädin/en Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! WIR QUALIFIZIEREN FÜR IHRE ZUKUNFT Zur Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation zählen bundesweit mehr als 100 Mitgliedseinrichtungen, sie ist damit einer der größten Zusammenschlüsse privater Bildungsträger. Für unsere staatlich anerkannte Fachschule für Logopädie suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen PLZPLZ 7 bis 7 8 Dr. phil. Marion Hermann-Röttgen M.A. Lehrlogopädin · Sprecherzieherin Literaturwissenschaftlerin 8-12 Dr. med. Claudia Haug Lindentorstr. 22 87700 Memmingen Tel.: 08331 / 92 59 47 0 Email: [email protected] 8-13 LEHRLOGOPÄDIN/LEHRLOGOPÄDEN Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation in Teilzeit (mindestens 50%) mit dem Schwerpunkt Neurologische Störungen. Sie bringen mindestens zwei Jahre Berufserfahrung, Teamgeist und pädagogisches Engagement mit und möchten Ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln, arbeiten gerne kreativ und sind eigenverantwortlich – dann sollten Sie sich bei uns bewerben. Euro-Medizinal-Kolleg Stuttgart Staatlich anerkannte Fachschule für Logopädie Kronenstraße 43 · 70174 Stuttgart · Telefon 0711 2287974 E-Mail: [email protected] mit Interesse an interdisziplinärer Teamarbeit. Euro-Medizinal-Kolleg Stuttgart 7-20 Besuchen Sie uns im Internet: www.stuttgart-eso.de Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 71 STELLENANGEBOTE Suche 8-6 ab sofort: Logopädin/e auf 400 Euro-Basis oder freiberuflich ab Januar 2006: Vollzeit für ein Jahr oder Teilzeitkräfte Zum Austausch weiterer Informationen: Logopädin/Logopäde Praxis für Logopädie Meike Schliesche Köglweg 10, 82024 Taufkirchen Tel: 089 / 62 42 15 90 gesucht Zur Verstärkung unserer Praxis in Ulm suchen wir ab 01.01.06 oder auch später eine/n Logopädin/en. 8-2 Logopädische Praxis in Dillingen/Lauingen sucht Logopädin/en Wir erwarten von Ihnen: Teamfähigkeit, Engagement, Flexibilität und Interesse an selbstständigem Arbeiten. alle Störungsbilder Spezialisierung möglich, z.B. Aphasie/Dysphagie, SEV, SES aufgeschlossenes Team Wir bieten Ihnen: sehr gute Bezahlung, Fortbildungszuschuss, Fortbildungsurlaub, Einarbeitungszeit,13 Monatsgehalt, Budget für Therapiematerial, Teambesprechungen und sonstige Sozialleistungen. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: PLZ 8 Suche zusätzlich Logopädin/en, die/der gerne mit behinderten Kindern und Jugendlichen arbeitet. Logopädische Praxis Dieter Kuhnle Westerlinger Str. 27, 89077 Ulm Tel.: 0731-93503-0, E-Mail: [email protected] Weitere Informationen finden Sie unter www.logopaede-finger.de oder unter 0172-8444136 Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. 8-5 Praxis kleiner Hercules Jochen Finger Königsstr. 24 Herzog-Georg-Str. 28 89407 Dillingen 89415 Lauingen T H E R A P I E Z E NT R U M sucht Logopädin / Logopäden für KLINIK UND PRAXIS ® Interdisziplinäres Team Supervision Wöchentliche Teambesprechung Spezialisierung möglich Intensive Einarbeitung Großzügiges Fortbildungsangebot Vergütung in Anlehnung an BAT/TVÖD gerne Berufsanfänger Sie haben noch Fragen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf. 8-3 72 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 THERAPIEZENTRUM Ursula Eyer Uferstr. 8 89522 Heidenheim-Mergelstetten Telefon 07321-95 16 50 8-10 STELLENANGEBOTE 8-11 Praxis in München sucht ab sofort oder später Logopädin/en für Teilzeit auf Honorarbasis. Mitarbeit in Praxis mit allen Störungsbildern und/oder Haus- und Kindergartenbesuche möglich. Weitere Informationen bei: Claudia Diepold/Katja Düring – Logopädische Praxis Heidemannstr. 5a – 80939 München – 089/37497732 8-9 Wir suchen Verstärkung für unser Team! www.rehafit-rain.de/jobs 8-8 L GOPÄDEN Jutta MAURER Barbara JUNG Königswarter Str. 20 90762 Fürth Fon 0911-749606 Fax -7499962 Hauptstr. 21 91154 Roth Fon 09171-1033 Fax -896926 Für meine logopädische Praxis in Gmund/Tegernsee suche ich ab sofort eine/n engagierte/n Logopädin/en zur freien Mitarbeit. Voll- oder Teilzeit. Ich biete: 9-3 FÜRTH ROTH suchen wir zum Dezember '05 oder später eine/n neue, moderne Praxis alle Störungsbilder flexible Arbeitszeit leistungsgerechte Bezahlung angenehmes Arbeitsklima gut ausgestattete Therapieräume (PC, Reizstrom) Auf Ihre baldige Bewerbung freue ich mich. für unser Praxisteam in PLZPLZ 8 bis 8 9 Verena Röder Miesbacher Str. 4a 83703 Gmund/ Dürnbach Tel: 08022-661407 Fax: 08022-661464 E-Mail: [email protected] 8-7 Suche ab sofort oder später Logopädin/en 0851/4903162 Praxis für Logopädie Thomas Fürst Spitalhofstr. 94, 94032 Passau LOGOPÄDIN / LOGOPÄDEN wir bieten Ihnen: - eine ansprechende, gut ausgestattete Praxis einen eigenen Therapieraum leistungsgerechte Bezahlung gute, harmonische Arbeitsatmosphäre kollegiale Unterstützung und Supervision flexible Arbeitszeiten Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung 9-8 9-6 Wir betreiben mehrere Berufsfachschulen im Gesundheitswesen, u.a. für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Rettungsassistenten, Altenpflegehelfer und Alten- und Krankenpfleger. Für die Gründung einer Berufsfachschule für Logopädie in Schwandorf suchen wir eine/n Hauptberufliche(n) Lehrlogopädin(en) Kombination mit einer Praxistätigkeit möglich/erwünscht Wir erwarten: – ca. 5 jährige Berufserfahrung – Bereitschaft zur Aufbauarbeit – Teamfähigkeit Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte an: Döpfer-Schulen, H. Döpfer, Klosterstraße 25, 92421 Schwandorf, Tel.: 09431/726-0, Fax: -8444, E-Mail: [email protected], www.doepfer-schulen.de Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 73 STELLENANGEBOTE 9-4 9-2 Am Dachsberg in Rückersdorf werden blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche mit weiteren Behinderungen aufgenommen. Sie gehen dort zur Schule, besuchen die Tagesstätte, wohnen im Heim und erhalten medizinisch-therapeutische Angebote. Wir suchen ab sofort oder später eine/n in Voll- oder Teilzeit zur Erweiterung unseres logopädischen Teams. Arbeitsschwerpunkte: Diagnostik, Behandlung von Sprachentwicklungsbehinderungen und Dysphagien Beratung von Angehörigen und pädagogischen Mitarbeitern der Einrichtung Konstruktive Zusammenarbeit innerh. der medizinisch-therapeutischen, pädagogischen u. psychologischen Fachbereiche. PLZ 9 Wir wünschen uns eine/n Kollegen/in mit Freude an Kooperation u. eigenverantwortlicher Arbeit. Wir bieten eine interessante Tätigkeit, die Möglichkeit, sich intern und extern fortzubilden und Bezahlung nach TVöD. Blindeninstitutsstiftung Schule am Dachsberg Rückersdorf bei Nürnberg Logopäden/in Wir freuen uns sehr über Ihre schriftliche Bewerbung. Telefonische Auskunft: Frau Kirchhoff Tel. 0911/9577-135. Blindeninstitut Dachsbergweg 1, 90607 Rückersdorf www.blindeninstitut.de 9-7 Der Bezirk Mittelfranken sucht für die Tagesstätte im Zentrum für Körper- und Sprachbehinderte ab sofort eine/n Logopädin/-en zunächst in Teilzeit (19,25 Wochenstunden) Schwerpunkte der Arbeit sind Mund- und Esstherapie (Pörnbacher) sowie die Diagnostik, Beratung und Therapie bei Sprech- und Sprachstörungen von entwicklungsverzögerten und behinderten Kindern und Jugendlichen. Geboten werden eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Einarbeitung. Die Schulferien werden vom therapeutischen Personal der Tagesstätte eingearbeitet und sind frei. Die Eingruppierung erfolgt nach TVöD. Der Bezirk Mittelfranken fördert die berufliche Gleichstellung der Frauen und begrüßt es, wenn sich Frauen bewerben. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei sonst gleicher Eignung bevorzugt. Telefonische Auskünfte erteilt Herr Merkle, Tel. 09 11 / 9 61 78 - 34. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden erbeten an: Tagesstätte für Körper- und Sprachbehinderte Bertha-von-Suttner-Str. 29 90439 Nürnberg 74 Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 Wir sind ein modernes Rehabilitationszentrum (468 Betten) mit den Fachbereichen Orthopädie, Neurologie, Innere Medizin und HNO-Phoniatrie, die wir in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Regensburg führen. Angegliedert ist eine Berufsfachschule für Physiotherapeuten. Einfühlsamer Dienst am Menschen verbunden mit patientenorientierter Therapiekonzeption ist unser Erfolgsrezept. Unsere Mitarbeiter leisten hierzu den entscheidenden Beitrag. Nutzen Sie als neue Kollegin/ neuer Kollege die Chance durch eine Zusammenarbeit mit uns. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt je eine/n Logopäden/in für die Tätigkeit in den Fachbereichen HNO-Phoniatrie und Neurologie Wenn Sie gerne selbständig arbeiten, aber gleichermaßen die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team als positive Herausforderung sehen, Engagement und Freude am Umgang mit Menschen mitbringen, erwartet Sie ein vielfältiges und interessantes Aufgabengebiet. Wir bieten Ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz mit allen Möglichkeiten der therapeutischen Behandlung in den genannten Bereichen. Die Förderung fundierter und qualifizierter Weiterbildungen im Fachbereich ist uns ein Anliegen. Selbstverständlich helfen wir Ihnen gerne bei der Wohnraumbeschaffung. Wenn Sie Interesse haben senden Sie Wenn haben senden Sie uns Sie bitteInteresse Ihre aussagekräftigen Beweruns bitte Ihre aussagekräftigen bungsunterlagen. Bewerbungsunterlagen. Klinikum Bad Gögging Klinikum Bad Postfach Gögging, Personalverwaltung, 1351 Personalverwaltung, Postfach 1351, 93329 Bad Gögging. 93329 Bad Gögging. Frau Ihnen gerne vorab weitere FrauBiedermann Biedermannbeantwortet beantwortet Ihnen gerne vorab Fragen. 09445/201-2821. weitere Tel. Fragen. Tel. 09445/201-2821. Für meine Praxis in Würzburg suche ich eine/einen engagierte/n Logopädin/en vorwiegend auch zur Behandlung von Patienten mit Aphasie und Dysarthrie in der neurologischen Frührehabilitation in Teilzeit, möglichst ab 1.3.2006 gute Bezahlung, Fortbildungszuschuss, Einarbeitungszeit möglich Auf Ihren Anruf/Ihre Bewerbung freut sich Logopädische Praxis Elisabeth Pychynski, Langes Gräthlein 25, 97078 Würzburg, Tel.: 0931/280293 9-5 STELLENANGEBOTE 9-1 3-7 :UR6ERSTËRKUNGUNSERES4EAMSDERSTAATLICHANERKANNTEN3CHULEFàR,OGOPËDIE IN 'IEENSUCHENWIRAB&EBRUAREINENENGAGIERTEN ,EHRLOGOPËDINEN ZUNËCHSTALS3CHWANGERSCHAFTSVERTRETUNG3TD7OCHE engagierte LOGOPÄDEN UND LOGOPÄDINNEN im Angestelltenverhältnis für mind. 32 Stunden/Woche Mitsprache bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes Zusammenarbeit mit jungem Team von Ergotherapeutinnen Flexible Arbeitszeiten 7IRWàNSCHENUNS EINEN+OLLEGIN+OLLEGENMITMINDJËHRIGER"ERUFSERFAHRUNG &REUDEAN+OOPERATIONUNDSELBSTËNDIGER!RBEIT 7IRGEHÚRENZUMGRÚTENPRIVATEN"ILDUNGSTRËGERAUFDEMMEDIZINISCHTECH NISCHENUNDTHERAPEUTISCHEN3EKTORUNDFREUENUNSAUF)HREAUSSAGEKRËFTIGEN 5NTERLAGEN Einsatzorte: Greding oder Postbauer-Heng bei Neumarkt/Opf. oder Nürnberg "ILDUNGSZENTRUM-ARBURG'IEEN )&"%MED'MB(s%RDKAUTER7EGs'IEEN -AREIKE(EUSERs4ELEFONsWWWDIESCHULEDE Bitte melden Sie sich bei Brigitte Schorr Tel. 0 91 88 / 30 74 31. Für meine Praxis in Wuppertal-Ronsdorf suche ich ab sofort 4-17 Für unser interdisziplinäres Team suche ich ab sofort zwei eine/n Logopädin/en angestellt oder freiberuflich leistungsgerechte Bezahlung Fortbildungszuschuss und Fortbildungstage flexible Arbeitszeit Schwerpunktsetzung möglich schöne Praxis, gute Ausstattung mit Diagnostikund Therapiematerial Auf Ihren Anruf / Ihre Bewerbung freue ich mich. 4-16 Gerlinde Neurohr-Technau Ascheweg 5 42369 Wuppertal Tel. 0202 / 698 00 999 E-Mail: [email protected] PLZ 9 und ...PLZ in letzter 9 Minute sucht zur Erweiterung und Gründung eines interdisziplinären Teams !UFGABENGEBIET THEORETISCHERUNDPRAKTISCHER5NTERRICHTUND !NLEITUNGZURPRAKTISCHEN!RBEITSOWIE3UPERVISION IM"EREICH3TIMMEUND+INDERSPRACHE Logopädinnen/Logopäden oder Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Ich biete: Unbefristete Voll- und Teilzeitstelle (alle Störungsgebiete) Eigenen hellen Therapieraum Festgehalt Einarbeitungszeit Sehr nettes interdisziplinäres Team und viele Extras Bitte unbedingt melden bei: Praxisgemeinschaft ERGOLOGO, z.Hd. Frau Billmann, Möserstr. 48, 49074 Osnabrück, Tel.: 0541/27652, Fax: 0541/27665 w w w. s c h u l z - k i r c h n e r. d e / l o g o p a e d i e Mehr als nur eine Internetadresse ... aktuellste Informationen Online-Stellenmarkt Seminar-/Termindatenbank Bücher-Shop Download der aktuellen Zeitschriftenausgabe ... einfach anklicken Forum Logopädie Heft 6 (19) November 2005 75 Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Logopädie – Was ist das? Thomas Brauer / Jürgen Tesak Eine Einführung mit Tonbeispielen Das vorliegende Buch (mit 2 CDs) führt Interessierte in das Gesamtgebiet der Logopädie ein. Typische Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen werden durch ausgewählte Tonbeispiele illustriert. Logopädie ist ein therapeutischer Beruf und wird oft als „Sprachtherapie” bezeichnet. Genauer betrachtet beschäftigt sich die Logopädie mit den folgenden Themen: Stimme, Stimmstörung und Stimmtherapie Sprechen, Sprechstörung und Sprechtherapie Sprache, Sprachstörung und Sprachtherapie Schlucken, Schluckstörungen und Schlucktherapie Ausgehend von diesen vier logopädischen Großgebieten arbeiten Logopäd(inn)en in den Bereichen: Prävention und Prophylaxe Beratung und Training Diagnostik und Abklärung Therapie und Rehabilitation Lehre und Fortbildung Wissenschaft und Forschung Öffentlichkeitsarbeit Logopäd(inn)en haben kranke und gesunde Menschen jeden Lebensalters vom Kleinkind bis ins hohe Lebensalter als Klient(inn)en. Erstmalig wird das Gesamtgebiet der Logopädie aus therapeutischer Sicht zusammenfassend und einführend dargestellt. Die Autoren verbinden damit die Hoffnung, vielen Personen die Logopädie bekannt zu machen. Vielleicht gelingt es auch, die eine oder andere Person für den spannenden Beruf der Logopädin bzw. des Logopäden zu gewinnen. Ein Informationsteil zu den Themen Ausbildung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, Störungsbilder, Literatur und Internetrecherchen schließt den Band. Logopädie Was ist das? Eine Einführung mit Tonbeispielen von Thomas Brauer und Jürgen Tesak 92 Seiten, 2. Aufl. 2005 2 CDs ISBN 10: 3-8248-0364-X ISBN 13: 3-8248-0364-4 19,60 € [D] / 33,20 sFr Thomas Brauer Jürgen Tesak Thomas Brauer Jürgen Tesak © 2003 Alle Rechte vorbehalten. Jegliches Kopieren, Vervielfältigen etc. der Tonbeispiele im Ganzen oder auszugsweise ist strikt untersagt. © 2003 Alle Rechte vorbehalten. Jegliches Kopieren, Vervielfältigen etc. der Tonbeispiele im Ganzen oder auszugsweise ist strikt untersagt. 1 2 CD Logopädie Was ist das? CD Logopädie Was ist das? Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: www.schulz-kirchner.de L gopä Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der s ist Wa Einfü Eine hru ? das ng mit b Ton eisp iele n Schulz-Kirchner Verlag GmbH Postfach 12 75 · D-65502 Idstein (0 61 26) 93 20-0 (0 61 26) 93 20-50 @ [email protected] Das Gesundheitsforum
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