Bedienungsanleitung - SICOM - Prozeß


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Bedienungsanleitung - SICOM - Prozeß | Manualzz

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Lesen Sie die Bedienungsanleitung vor dem Gebrauch des Gerätes gründlich durch, insbesondere die Hinweise unter Gliederungspunkt 2. Andernfalls könnten Gesundheits- oder Sachschäden auftreten. Die Bühler Technologies GmbH haftet nicht bei eigenmächtigen Änderungen des Gerätes oder für unsachgemäßen Gebrauch.

BD550013, 03/2007 Art. Nr. 90 31 140

Bühler Technologies GmbH, Harkortstr. 29, D-40880 Ratingen,

Tel. +49 (0) 21 02 / 49 89-0, Fax. +49 (0) 21 02 / 49 89-20

Email: [email protected]

1

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Inhaltsverzeichnis Seite

1 Einleitung........................................................................................................................................ 3

2 Wichtige Hinweise ......................................................................................................................... 3

2.1

Allgemeine Gefahrenhinweise ................................................................................................. 3

3 Produktbeschreibung.................................................................................................................... 6

3.1

Messprinzip .............................................................................................................................. 6

3.2

Messbedingungen .................................................................................................................... 7

3.2.1

Allgemeine Hinweise........................................................................................................ 7

3.2.2

Messgas-Durchflussmenge ............................................................................................. 7

3.2.3

Genauigkeit der Messung ................................................................................................ 7

4 Aufbau des BA 4510 ...................................................................................................................... 8

4.1

Prinzipieller Geräteaufbau........................................................................................................ 8

4.1.1

Allgemeine Übersicht ....................................................................................................... 8

4.1.2

Konstruktionsprinzip der Festelektrolytmesszelle............................................................ 9

4.1.3

Elektronische Messwertverarbeitung ............................................................................. 10

4.2

Aufbau des BA 4510 .............................................................................................................. 10

4.2.1

Mechanischer Aufbau .................................................................................................... 10

4.2.2

Netzanschluss................................................................................................................ 10

4.2.3

Vorderseite..................................................................................................................... 10

4.2.4

Rückseite ....................................................................................................................... 11

5 Aufbauen und Anschließen ........................................................................................................ 12

5.1

Aufstellungsbedingungen ....................................................................................................... 12

5.2

Herstellen der Betriebsbereitschaft ........................................................................................ 12

6 Bedienung und Parametrierung ................................................................................................. 14

6.1

Bedienung .............................................................................................................................. 14

6.1.1

Einschalten und Messwertanzeige ................................................................................ 14

6.1.2

Einstellung der Durchflussmenge des Messgases ........................................................ 14

6.1.3

Messwertüberwachung .................................................................................................. 14

6.1.4

Status-/Fehlermeldungen............................................................................................... 14

6.2

Parametrierung....................................................................................................................... 15

6.2.1

Einstellbare Parameter .................................................................................................. 15

6.2.2

Programmiermenüs........................................................................................................ 16

6.3

Kalibrierung ............................................................................................................................ 18

6.3.1

Nullgaskalibrierung......................................................................................................... 18

6.3.2

Bereichsgaskalibrierung................................................................................................. 19

7 Wartung und Lagerung ............................................................................................................... 20

7.1

Lagerung ................................................................................................................................ 20

7.2

Allgemeine Hinweise .............................................................................................................. 20

7.3

Auswechseln der Gerätesicherung ........................................................................................ 20

8 Fehlersuche und Beseitigung..................................................................................................... 21

9 Instandsetzung und Entsorgung................................................................................................ 22

9.1

Entsorgung ............................................................................................................................. 22

10 Anhang.......................................................................................................................................... 22

10.1

Grundlagen der Anwendung potentiometrischer ZrO

2

-Festelektrolytsensoren bei der optimalen Führung von Verbrennungsprozessen .................................................................. 22

10.2

Montageanleitung Swagelok

®

-Rohrverschraubungen ........................................................... 26

10.3

Aktivkohlefilter: Beschreibung und Anwendungshinweise ..................................................... 27

10.3.1

Aufbau des Filters .......................................................................................................... 27

10.3.2

Verwendung und Funktion des Filters ........................................................................... 27

10.3.3

Wechseln der Aktivkohle................................................................................................ 27

10.4

Beigefügte Dokumente........................................................................................................... 28

2

BD550013, 03/2007 Art. Nr. 90 31 140

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

1 Einleitung

Der Analysator BA 4510 dient zur kontinuierlichen Messung der Sauerstoffkonzentration in Industrie-,

Labor- und Schutzgasen sowie im Prozess der Mischung und Herstellung spezieller Formiergase. Dabei ist in Inertgasen die Messung der Konzentration des freien Sauerstoffs und in Gasgemischen auch die

Konzentration des gebundenen Sauerstoffs möglich. Der Sauerstoffgehalt eines Messgases wird kontinuierlich gemessen und angezeigt. Abweichungen von einstellbaren Sollwerten werden signalisiert.

Schutzgase werden auf ihre Reinheit und geforderte Schutzwirkung überwacht. Damit sind bestimmte

Produktionsprozesse unter Schutzgas kontrollierbar.

!

VORSICHT

Aggressive Medien

Beschädigung des Gerätes möglich.

Die Einleitung von Halogenen in hohen Konzentrationen und schwefelhaltigen

Gasen (z.B. SO

2

) in das Gerät ist nicht zulässig.

Der Kontakt mit silizium- oder phosphorhaltigen Verbindungen ist nicht zulässig.

!

GEFAHR

Explosionsgefahr bei Verwendung in Explosionsgefährdeten Bereichen

Schwere oder tödliche Verletzungen, erhebliche Sachschäden.

Die Verwendung des Gerätes in explosionsgefährdeten Räumen und das

Einleiten von explosiven Gasgemischen, Halogenen in hoher Konzentration und schwefelhaltigen Gasen (z.B. SO

2

) ist nicht zulässig.

Bitte überprüfen Sie vor Einbau des Gerätes, ob die genannten technischen Daten den Anwendungsparametern entsprechen. Überprüfen Sie ebenfalls, ob alle zum Lieferumfang gehörenden Teile vollständig vorhanden sind.

Der Einsatz der Geräte ist nur zulässig, wenn:

− das Produkt unter den in der Bedienungs- und Installationsanleitung beschriebenen Bedingungen, dem

Einsatz gemäß Typenschild und für Anwendungen, für die es vorgesehen ist, verwendet wird.

− die im Datenblatt und der Anleitung angegebenen Grenzwerte eingehalten werden.

− die Service- und Reparaturarbeiten, die nicht in dieser Anleitung beschrieben sind, von Bühler

Technologies GmbH durchgeführt werden.

− Originalersatzteile verwendet werden.

Diese Bedienungsanleitung ist Teil des Betriebsmittels. Der Hersteller behält sich das Recht vor, die

Leistungs-, die Spezifikations- oder die Auslegungsdaten ohne Vorankündigung zu ändern. Bewahren Sie die Anleitung für den späteren Gebrauch auf.

BD550013, 03/2007 Art. Nr. 90 31 140

3

4

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Begriffsbestimmungen für Warnhinweise:

HINWEIS

Signalwort für wichtige Information zum Produkt, auf die im besonderen Maße aufmerksam gemacht werden soll.

VORSICHT

Signalwort zur Kennzeichnung einer Gefährdung mit geringem Risiko, die zu einem Sachschaden oder leichten bis mittelschweren Körperverletzungen führen kann, wenn sie nicht vermieden wird.

WARNUNG

Signalwort zur Kennzeichnung einer Gefährdung mit mittlerem Risiko, die möglicherweise

Tod oder schwere Körperverletzungen zur folge hat, wenn sie nicht vermieden wird.

GEFAHR

Signalwort zur Kennzeichnung einer Gefährdung mit hohem Risiko, die unmittelbar Tod oder schwere Körperverletzung zur folge hat, wenn sie nicht vermieden wird.

Warnung vor einer allgemeinen Gefahr

Warnung vor explosionsgefährdeten Bereichen

Netzstecker ziehen

Warnung vor elektrischer

Spannung

Warnung vor heißer

Oberfläche

Atemschutz tragen

Warnung vor dem

Einatmen giftiger Gase

Gesichtsschutz tragen

Warnung vor ätzenden

Flüssigkeiten

Handschuhe tragen

Das Gerät darf nur von Fachpersonal installiert werden, das mit den Sicherheitsanforderungen und den

Risiken vertraut ist.

Beachten Sie unbedingt die für den Einbauort relevanten Sicherheitsvorschriften und allgemein gültigen

Regeln der Technik. Beugen Sie Störungen vor und vermeiden Sie dadurch Personen- und Sachschäden.

Der für die Anlage Verantwortliche muss sicherstellen, dass:

− Sicherheitshinweise und Betriebsanleitungen verfügbar sind und eingehalten werden,

− Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften beachtet werden; in Deutschland:

Allgemeine Vorschriften” (VBG 1) und “Elektrische Anlagen und Betriebsmittel (VBG 4)”,

− die zulässigen Daten und Einsatzbedingungen eingehalten werden,

− Schutzeinrichtungen verwendet werden und vorgeschriebene Wartungsarbeiten durchgeführt werden,

− bei der Entsorgung die gesetzlichen Regelungen beachtet werden.

Wartung, Reparatur:

− Reparaturen an den Betriebsmitteln dürfen nur von Bühler autorisiertem Personal ausgeführt werden.

− Nur Umbau-, Wartungs- oder Montagearbeiten ausführen, die in dieser Bedienungs- und

Installationsanleitung beschrieben sind.

Bei Durchführung von Wartungsarbeiten jeglicher Art müssen die relevanten Sicherheits- und

Betriebsbestimmungen beachtet werden.

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

!

GEFAHR

Elektrische Spannung

Gefahr eines elektrischen Schlages.

Trennen Sie das Gerät vor Beginn der Wartungsarbeiten vom Netz. Sichern

Sie das Gerät gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten.

Anschluss und Wartung dürfen nur von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden. Achten Sie auf die korrekte Spannungsversorgung!

!

GEFAHR

Giftige, ätzende Gase

Messgas kann gesundheitsgefährdend sein.

Sorgen Sie ggf. für eine sichere Ableitung des Gases.

Stellen Sie vor Beginn der Wartungsarbeiten die Gaszufuhr ab und sichern

Sie sie gegen unbeabsichtigtes Aufdrehen.

Schützen Sie sich bei der Wartung vor giftigen / ätzenden Gasen. Tragen Sie die entsprechende Schutzausrüstung.

!

GEFAHR

Explosionsgefahr bei Verwendung in Explosionsgefährdeten Bereichen

Das Betriebsmittel ist nicht für den Einsatz in explosionsgefährdeten

Bereichen geeignet.

Durch das Gerät dürfen keine zündfähigen oder explosiven Gasgemische,

Halogenen in hoher Konzentration und schwefelhaltige Gase (z.B. SO

2

) geleitet werden.

BD550013, 03/2007 Art. Nr. 90 31 140

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6

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

3 Produktbeschreibung

3.1 Messprinzip

Die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Gasen ist in der Industrie, aber auch in Laboratorien eine häufig erhobene Forderung. Am häufigsten wird in Gasen gemessen, die eine merkliche, von der Temperatur unabhängige Sauerstoffkonzentration aufweisen. Als Grundlage für die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Gasen mit dem BA 4510 dient die NERNST-Gleichung.

(I)

U

=

RT

ln

zF p

O

2 ,

Luft p

O

2

,

Messgas

Dabei ist:

U

R

T

F z p p

O

2

,Luft

O

2

,Messgas

Zellenspannung in mV

Molare Gaskonstante, R=8,31441 J/mol

⋅K

Messtemperatur in K

Faraday-Konstante, F = 9,6485 · 10

4

C/mol

Wertigkeit der beteiligten Ionen

Partialdruck des Sauerstoffes an der

Bezugselektrode in trockener Luft in Pa

Partialdruck des Sauerstoffes an der Messelektrode im Messgas in Pa.

Der BA 4510 enthält einen Sensor, der die Oxidionenleitfähigkeit von Keramik aus Zirkoniumdioxid mit stabilisierenden Zusätzen nutzt. Die Oxidionenleitfähigkeit von Zirkoniumdioxid steigt exponentiell mit der

Temperatur an und erreicht oberhalb von 600 °C genügend große Werte.

Der keramische Oxidionenleiter wird als gasdichtes Rohr eingesetzt, durch das ein zu messendes Gas hindurchgeleitet wird. Das Keramikrohr befindet sich axialsymmetrisch in einem thermisch gut isolierten elektrischen Ofen. Die Elektroden der galvanischen Messzelle sind aus Platin hergestellt. Die Elektrode auf der Außenseite des Rohres, umgeben von trockener Luft, dient als Bezugselektrode mit konstantem, bekanntem Elektrodenpotential.

Unter der Voraussetzung, dass die Gesamtdrücke der Gase an beiden Elektroden in etwa gleich groß sind, kann man mit Volumenkonzentrationen ϕ anstelle der Partialdrücke rechnen, Damit ergibt sich nach

Einsetzen der Zahlenwerte für die Konstanten in Gleichung (I) folgende Bestimmungsgleichung für die

Sauerstoffkonzentration:

(II) ϕ

O

2

,

Messgas

ϕ

O

2

,

Messgas

Dabei ist:

= ϕ

O

2

,

Luft

e

(

zF

R

U

T

) ϕ

O ,

Messgas

=

20 , 64

e

(

46 , 42

U

)

T

U

T

Sauerstoffkonzentration im Messgas in Vol.-%

Potentialdifferenz in mV

Messtemperatur in K

20,64 Sauerstoffkonzentration in Luft mit relativer Feuchte von 50% in Vol.-%.

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Sauerstoff Analysator BA 4510

3.2 Messbedingungen

Der Sauerstoff kann im Messgas in freier oder gebundener Form vorkommen. Wenn nicht genügend

freier Sauerstoff“ neben brennbaren Gaskomponenten vorhanden ist, stellt sich an der heißen

Platinelektrode ein chemisches Gleichgewicht ein. Die Zelle misst dann die Konzentration des

Gleichgewichtssauerstoffs“. (Die Grundlagen sind im Anhang Kapitel 10.1 erklärt.)

Dabei gelten folgende Abhängigkeiten:

U

~

T

– Sauerstoff in freier Form vorhanden

1

U

~

T

– Sauerstoff in gebundener Form vorhanden

Die Bestimmungsgleichung (II) gilt sowohl für Messgase mit freiem Sauerstoff als auch für reduzierende

Gasgemische, in denen Sauerstoff nur in gebundener Form vorliegt, z.B. in H

2

/H

2

O- oder CO/CO

2

-

Gemischen.

3.2.2 Messgas-Durchflussmenge

Zur Gewährleistung einer exakten Messung ist eine Durchflussmenge des Messgases zwischen 5 und

Gasleitungen (Lecks, Permeabilitäten, Desorptionen) fehlerhaft auf das Messergebnis aus. Bei zu großer

Durchflussmenge können asymmetrische Abkühlungen des Sensors Messfehler verursachen.

Mit einem Differenzdrucksensor erfolgt die Messung des Gasflusses. Bei Über- bzw. Unterschreitung der

Grenzwerte liefert das Gerät eine Fehlermitteilung, aber die Messung wird fortgesetzt.

Wird das Gerät mit der internen Gaspumpe betrieben, erfolgt über die Durchflussmessung eine Regelung der Pumpe. Es wird immer ein optimaler Gasfluss von 7 l/h eingestellt.

3.2.3 Genauigkeit der Messung

Der Hersteller garantiert einen Messfehler von < 5% (relativer Fehler) nur bei der Messung von

Sauerstoffkonzentrationen in der Größenordnung 2

⋅10 5

…10 ppm (Die Einheit ppm wird im gesamten

Handbuch im Sinne von Vol.-ppm gebraucht). Bei der Messung von Sauerstoffkonzentrationen von 10…1 ppm liegt der relative Fehler unter 5 %, wenn die Gaszuleitung keine Lecks oder Permeabilitäten aufweist.

Bei der Messung von Sauerstoffkonzentrationen < 10 ppm müssen bei der Auswertung des Messwertes anwenderseitig folgende Aspekte berücksichtigt werden:

• Zusammensetzung des Messgases (z.B. Anwesenheit reduzierender Gasbestandteile)

• spezifische Besonderheiten des Produktionsprozesses (z.B. Einsatzmaterialien)

• Temperatur des Messgases.

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Sauerstoff Analysator BA 4510

!

HINWEIS

Zur Minimierung des Messfehlers bei der Messung geringer Sauerstoffkonzentrationen sind folgende mess- und apparatetechnische Voraussetzungen zu gewährleisten:

• Die Stelle, von der das Messgas abgesaugt werden soll, ist so zu wählen, dass eine eventuelle Strähnenbildung am Absaugort ausgeschlossen werden kann.

• Der Transportweg des Messgases bis zur Messzelle ist so kurz wie möglich zu gestalten, um eine Verlagerung des chemischen Gleichgewichtes auf dem

Transportweg weitestgehend auszuschließen.

• Alle Gaszuleitungen und -ableitungen müssen absolut dicht sein.

• Bei der Messung von Sauerstoffkonzentrationen < 1000 ppm ist der Einsatz von Edelstahlrohrleitungen notwendig.

• Enthält das Messgas reduzierende Bestandteile (z.B. Alkohole), kann die

Konzentration des freien Sauerstoffes nicht bestimmt werden, da an der

Elektrode chemische Reaktionen ablaufen. In solchen Fällen ist es zweckmäßig, das Messgas vor dem Gaseintritt durch einen Aktivkohlefilter zu leiten.

4 Aufbau des BA 4510

Das Gerät ist in einer transportablen, kompakten Laborausführung lieferbar. Die prinzipielle Struktur der

Geräte zeigt Abbildung 1.

Abbildung 1: Prinzipieller Geräteaufbau, Gerätebaugruppen

8

Das Messgas wird mit geringem Überdruck in die Messzelle gedrückt bzw. in der Ausführung mit Pumpe durch die Messzelle gesaugt. Zur Regulierung der Durchflussmenge können ein Nadelventil und/oder ein

Druckminderer vor dem Gaseintritt installiert werden. Bei der Variante mit Pumpe wird die

Durchflussmenge über eine Regelung der Pumpenleistung konstant gehalten.

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Sauerstoff Analysator BA 4510

4.1.2 Konstruktionsprinzip der Festelektrolytmesszelle

1 Keramikrohr

Referenzelektrode

3 Messelektrode

4 Referenzelektrode

5 Thermoelement

Referenzelektrode

Messelektrode

Abbildung 2: Konstruktion der Festelektrolytmesszelle

Die Messzelle ist in Form eines Rohres aus Zirkoniumdioxid-Keramik mit zwei Elektroden aus Platindraht ausgebildet. Innerhalb des Rohres, das vom Messgas durchströmt wird, befindet sich die Messelektrode.

Die Elektrode außerhalb des Rohres dient als Referenzelektrode mit konstantem Elektrodenpotential. Die

Elektroden und das Keramikrohr bilden eine galvanische Zelle (Festelektrolytmesszelle).

Um günstige Werte für die Oxidionenleitfähigkeit des Zirkoniumdioxids zu erhalten und Störreaktionen durch Nichtgleichgewichte mit brennbaren Komponenten des Messgases zu vermeiden, wird die Messzelle auf 750 °C aufgeheizt. Ein Thermoelement an der Messzelle ermittelt die aktuelle Messtemperatur T. Die konstante Messtemperatur wird durch eine elektronische Regelschaltung gewährleistet.

!

VORSICHT

Gefahr der Überhitzung

Überhitzung führt zur Beschädigung des Gerätes.

Durch die Heizung entsteht im Schutzgasmessgerät Verlustwärme. Deshalb dürfen keine Gegenstände auf dem Gerät oder in dessen unmittelbarer Nähe abgelegt werden.

Den prinzipiellen Aufbau der elektronischen Messwertverarbeitung veranschaulicht das Blockschaltbild (in

Abbildung 3 im nächsten Kapitel).

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Sauerstoff Analysator BA 4510

Eine Übersicht über die Signalverarbeitung gibt das folgende Blockschaltbild.

Messzelle

Verstärker

Zellspannung

Verstärker

Thermospannung

Heizungsregler

Mikrokontroller

Display

Tastatur

Analogausgang

Relaisausgang

RS232

0,8 A (selbstrückstellend)

Netzteil

1,0 A

100…240 V AC, 47…63 Hz

Abbildung 3: Blockschaltbild des BA 4510

4.2 Aufbau des BA 4510

Beim SGM7 befinden sich alle Baugruppen (Hauptelektronik, Durchflussmesser, Pumpe, Netzfilter, Messzelle) in einem tragbaren

Gehäuse.

4.2.2 Netzanschluss

Das SGM7 wird über die mit dem Gerät fest verbundene Geräteanschlussleitung an das Netz angeschlossen.

Das SGM7 ist als Tischgerät konzipiert. Die Betriebslage des SGM ist horizontal, mit einem maximalen

Neigungswinkel von 30°.

4.2.3 Vorderseite

An der Vorderseite des Gerätes befinden sich Anzeige- und Bedienelemente. Der Messwert wird je nach

Größe und Programmierung in Vol.-% oder in Vol.-ppm auf einem Display angezeigt.

1 Vol.-% entspricht 10

4

Vol.-ppm, 1 Vol.-ppm entspricht 0,0001 Vol.-%.

Eine Leuchtdiode dient als Betriebsanzeige und signalisiert durch Farbe und ggf. Blinken bestimmte

Betriebs- bzw. Warnzustände (s. Kapitel 6.???).

Rechts befindet sich eine Tastatur, die zur Auswahl der Anzeige oder zur Programmierung des Gerätes dient.

10

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Sauerstoff Analysator BA 4510

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BA 4510

4.2.4 Rückseite

An der Rückseite des SGM7 befinden sich Gasein- und –austritt, eine Sub-D-Buchse für die RS232-

Schnittstelle und der Netzschalter. Das Netzkabel ist fest mit dem Gerät verbunden.

analog power

0

I gas in

RS 232 gas out

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Sauerstoff Analysator BA 4510

5 Aufbauen und Anschließen

5.1 Aufstellungsbedingungen

Das Schutzgasmessgerät SGM7 ist in einem trockenen und weitestgehend staubfreien Raum auf einer stabilen, ebenen Unterlage aufzustellen.

• In der unmittelbaren Nähe des Aufstellungsortes ist eine Schutzkontaktsteckdose, möglichst als gesonderter Stromkreis, abgesichert mit 10 A, für den Netzanschluss vorzusehen.

• In der Nähe des Aufstellungsortes dürfen sich keine Wärmequellen oder Geräte befinden, die starke Magnetfelder erzeugen (z.B. Elektromotoren, Transformatoren).

• Die Betriebslage des BA 4510 ist horizontal.

!

!

VORSICHT

Wärmestau

Schäden am Gerät durch ungenügende Luftzirkulation.

Stellen das Gerät immer waagerecht auf. Eine senkrechte Aufstellung ist wegen möglicher Schäden am Gerät durch Wärmestau nicht zulässig.

!

!

VORSICHT

Eindringen von Flüssigkeit

Das Eindringen von Flüssigkeiten in das SGM kann zu schweren Beschädigungen bis hin zur vollständigen Zerstörung des Messgerätes führen.

Keine mit Flüssigkeiten gefüllte Gegenstände auf oder in unmittelbarer Nähe des BA 4510 aufstellen!

5.2 Herstellen der Betriebsbereitschaft

!

HINWEIS

Beim Transport aus kalter Umgebung zum Einsatzort mit höherer

Umgebungstemperatur oder Luftfeuchtigkeit ist vor dem Einschalten des SGM eine Wartezeit von mindestens zwei Stunden zum Temperaturausgleich zu berücksichtigen.

¾ BA 4510 am gewünschten Ort aufstellen (s. Kapitel 5.1).

¾ Leitungsverbindungen von der Messstelle zu den Anschlüssen für Gasein- und -austritt herstellen.

Auf Dichtheit der Leitungsverbindungen achten.

¾ Bei Notwendigkeit einer Druckbegrenzung einen Druckregler mit einem Nadelventil (vom Hersteller des SGM7 lieferbar) vor dem Gaseintritt installieren.

¾ Wenn das Messgas Wasserdampf enthält, der in den kalten Anschlussleitungen kondensieren kann, muss das Kondensat vor dem Gerät aufgefangen werden. Wasser darf auf keinen Fall in die heiße Messzelle gelangen.

12

Stelle beeinflussen mögliche Lecks das Messergebnis nicht).

¾ BA 4510 an die Netzversorgung anschließen.

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Anschlussmöglichkeiten

Möglich ist der Anschluss des Gerätes mit Umgehungsleitung (Bypass, interne Pumpe saugt das Messgas an!) bzw. mittels direkter Gaseinleitung (Nur 0,1 bar Überdruck zulässig).

Material der Verbindungsleitungen

Das Material der Verbindungsleitungen muss insbesondere bei langen Transportwegen und ungünstigen

Temperaturverhältnissen so gewählt werden, dass eine Sauerstoffpermeabilität ausgeschlossen ist. Der

Hersteller empfiehlt in Abhängigkeit von den herrschenden Messbedingungen folgende Materialien:

• Niedrige Messgastemperatur dickwandige PVC-Schlauchleitungen

• Höhere Messgastemperatur

Tygon R 3603 (Lieferer z.B. novodirekt Kehl)

Sauerstoffkonzentration < 1000 ppm

Edelstahlrohrleitungen.

!

HINWEIS

Bei der Montage von Swagelok-Verbindungen für Stahlleitungen sind unbedingt die im Anhang gegebenen Hinweise des Herstellers zu beachten.

Siliconschlauchleitungen können wegen ihrer Sauerstoffpermeabilität

Messungenauigkeiten verursachen. Der Hersteller rät deshalb vom Einsatz derartiger Verbindungsleitungen ab.

!

!

VORSICHT

Eindringen von Wasser in die heiße Messzelle

Das Eindringen von Wasser in die heiße Messzelle kann diese zerstören und muss deshalb unbedingt verhindert werden.

Enthält das Messgas so viel Wasserdampf, dass die Gefahr der Kondensation von Wasser in einer kalten Verbindungsleitung besteht, muss vor dem Eintritt des Messgases in das SGM ein Wasserabscheider installiert werden.

!

HINWEIS

Das Messgas kann auch durch das ausgeschaltete SGM strömen.

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Sauerstoff Analysator BA 4510

6 Bedienung und Parametrierung

6.1 Bedienung

6.1.1 Einschalten und Messwertanzeige

Nach Herstellen der Betriebsbereitschaft des Schutzgasmessgerätes und dem Verlegen aller Leitungen gemäß Kapitel 5.2 kann das Gerät eingeschaltet werden. Nach ca. 10 Minuten hat die Messzelle ihre

Betriebstemperatur von 750°C erreicht. Der aktuelle Messwert wird angezeigt, liegt aber bis zum völligen

Ausgleich der thermischen Verhältnisse in der Messzelle erst nach einer Stunde innerhalb der angegebenen Fehlergrenzen.

Der BA 4510 befindet sich nach dem Einschalten im Anzeigemodus. Auf dem Display wird die im Ausgang programmierte Größe (in der Regel die aktuelle Sauerstoffkonzentration) entsprechend der gewählten

Dimension (Vol.-% oder ppm) angezeigt.

6.1.2 Einstellung der Durchflussmenge des Messgases

!

HINWEIS

Zur Gewährleistung einer exakten Messung ist eine Durchflussmenge von

5 ... 10 l/h einzustellen. Bei Messungen mittels Bypass wird die

Durchflussmenge durch die interne Pumpe realisiert.

Bei Überdruck des Messgases empfiehlt der Hersteller, ein hochwertiges Nadelventil direkt am Gaseintritt des Gerätes zu installieren. Entsprechende Nadelventile können vom Hersteller des BA 4510 bezogen werden. Bei höheren Drücken sollte noch ein Druckregler vorgeschaltet werden, der an seinem Ausgang einen Druck von ca. 100 kPa (1 bar) Überdruck einstellt.

6.1.3 Messwertüberwachung

Im Gerät kann ein Grenzwert programmiert werden, der über einen Relaisausgang Meldungen liefert. Das

Relais ist im aktiven Zustand geöffnet. (Bei aktivem Grenzwert wird dieser Zustand auch in der Statuszeile angezeigt). Diese Signalisierung erfolgt verzögert. Die Ansprechzeit für die Messwertüberwachung

(Grenzwertverzögerungszeit) kann zwischen 1 und 99 Sekunden eingestellt werden.

6.1.4 Status-/Fehlermeldungen

Während des Messvorganges werden Funktionen der Messzelle überwacht. Im Störungs-/Fehlerfall werden Fehlermeldungen ausgegeben. Gleichzeitig wird der Relaisausgang zur Störungssignalisierung aktiviert.

Status Anzeige

0 OK

1 GRENZWERT

Bemerkung

2 BEREICH

3 BEREICH

4 FLOW <<< < 5 l/h

5 FLOW >>>

6

7

8

>10 l/h

14

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Status

9

10

11

Anzeige

WARMLAUF

ZELLTEMP.<<<

FEHLER

THERMOELEM.

Bemerkung

Zelltemperatur zu niedrig

(warten, nach ca. 15 Minuten müssen 750 °C erreicht sein)

Solltemp. -10° und > 30 min

Thermoelementbruch

12

13

14 SYSTEMFEHLER

Status 1...8:

Status 9...14:

Warnungen, nur Alarmrelais aktiv

Fehler, Alarmrelais aktiv und Stromsignal null

6.2 Parametrierung

Parameter

Analoger Ausgang

Maximaler Messwert

Ansprechzeit des

Messwertes t

Verzögerungszeit des

Grenzwertes

90

Bereich

Display O

2

: 0…21 (100) Vol-% oder in ppm

0…20 mA oder 4…20 mA alternativ 0…10 V oder 2…10 V

Ausgangsskala Linear

Unterdrückter Nullpunkt 0,00001…21 Vol.-% oder

Übertragungsrate der

RS-232-Schnittstelle

Messgas-Durchfluss

Logarithmisch (Basis 10)

0,1…21000,0 ppm

20,000…21,000 Vol.-% oder

200000…210000 ppm, größere Werte auf Anfrage

1 ... 99 s bzw. 0…999999 ppm

1 ... 99 s

4800, 9600, 19200 Baud

Interne Pumpe über Tastatur ein- oder ausschaltbar,

Bemerkungen

Messbereich 100 Vol.-% auf

Anfrage

Logarithmische Skala empfohlen, wenn der Messwert mehrere

Dekaden überstreicht.

Zweckmäßig für eine optimale

Auflösung in einem bestimmten

Bereich

Dieser Wert entspricht jeweils dem Endwert des analogen

Signals (z.B. 20 mA)

Gebildet durch rechnerische

Mittelwertbildung des

Messwertes

Wählbar als unterer oder oberer

Grenzwert mit den Zeichen ”>” oder ”<”

Zeit, die der Grenzwert

überschritten sein muss, bevor

Alarm signalisiert wird.

Die Pumpleistung wird über eine

Durchflussmessung geregelt

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15

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

6.2.2 Programmiermenüs

Über die Tasten unter dem Display sind die folgenden Menüs erreichbar (die aktuelle Bedeutung der

Tasten wird jeweils auf dem Display angezeigt). Dabei kann immer über die j -Taste ein bestimmter

Parameter gewählt werden, der mit den verschiedenen Tasten verändert werden kann und abschließend wieder mit der j -Taste bestätigt wird.

A Hauptanzeige

SAUERSTOFF:

Durchflussanzeige

20.64

Vol%

WARMLAUF

Statuszeile

PUMPE AUS 650°C

Pumpenstatus (ein/aus mittels Taste) und Zelltemperatur

Folgende Betriebszustände werden durch eine Leuchtdiode visualisiert:

Rot blinkend: Fehler

Grün: OK

Gelb: Grenzwert

B Einstellungen

EINSTELLUNGEN_

GRUNDEINSTELLUNGEN

GRENZWERT

ANALOGAUSGANG

KALIBRIERUNG

ZURUECK

B.1 Grundeinstellungen

GRUNDEINSTELLUNGEN

SPRACHE: DEUTSCH

BAUDRATE: 9600

KONTRAST: 0

SIGNALTON: EIN

ZURUECK

English, Deutsch

4800,9600,19200

+- 9

AUS

16

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

B.2 Grenzwert

GRENZWERT

WERT: > 206000 ppm

0…999999 ppm bzw. 0…99,99 Vol.-%

VERZOEGERUNG: 1 s

0...99s

ZURUECK

B.3 Analogausgang

ANALOGAUSGANG

WERT: Vol% O2

BEREICH: 4-20 mA

NULLPUNKT: 0.00 %

ENDWERT: 10.00 %

DAEMPFUNG: 1 s

ZURUECK

B.4 Kalibrierung

KALIBRIERUNG

NULLGASKALIBRIERUNG

BEREICHSGASKALIBRIER.

ZURUECK

Vol% O2, ppm O2, O2[log10] Option:O2 NGW, H20/H2

0-20 mA oder 4-20mA Option: 0-10V oder 2-10V

1-99s

B.4.1 Nullgaskalibrierung

NULLGASKALIBRIERUNG

MESSWERT: 206400 ppm

Aktueller Messwert

NULLGAS : 206400 ppm Nullgas immer 20.64 %

NULLGASKAL.: WARTE 5

Status

ABGL.WERT: - 4.5

Abgleichwert

1)

ZURUECK

1)

wird diese Zeile aktiviert und die Taste Enter ca. 3s lang gedrückt wird der Kalibrierwert auf 0.0 gesetzt

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17

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Bereichskalibrierung

BEREICHSGASKALIBR.

MESSWERT: 209000 ppm Aktueller Messwert

PRUEFGAS : 1000 ppm

BEREICHSKAL.: WARTE 5 Kalibrierstatus

ABGL. WERT: 1.00 Abgleichwert

*

2

ZURUECK

*

2 wird diese Zeile aktiviert und die Taste Enter ca. 3s lang gedrückt wird der Kalibrierwert auf 1.00 gesetzt

B.4.4 Speicherung

WERTE SPEICHERN ?

JA

NEIN

6.3 Kalibrierung

Besonders vor Messungen mit hoher Genauigkeitsforderung sollte eine Kalibrierung vorgenommen werden

(Die Stabilität der Messzelle und der Elektronik ist so hoch, dass eine Überprüfung pro Jahr ausreichend

ist).

!

HINWEIS

Vor jeder Kalibrierung muss sich das Gerät mindest 1 Stunde im

Betriebszustand befinden.

6.3.1 Nullgaskalibrierung

Die Überprüfung ist besonders wichtig, wenn in der Nähe von 20 Vol.-% gemessen werden soll. Durch kleine mechanische Instabilitäten oder Alterungen kann die Heizung sich so verändern, dass sich der

Temperaturunterschied der Elektroden und damit die Zellspannung geringfügig verändert. Diese

Fehlspannung wird bei der Nullpunktkalibrierung kompensiert. Zur Nullpunktkalibrierung muss

Umgebungsluft mit der späteren Messgas-Geschwindigkeit die Zelle durchströmen. Dieser Zustand wird entweder durch die interne Pumpe (Außenluftansaugung) oder eine externe Pumpe (z.B. Aquariumpumpe) realisiert.

Zunächst wird über die Tastatur „Kalibrierung“ und danach „Nullgaskalibrierung“ aufgerufen. Nach Wählen von „Nullgaskal.:“ wird mittels Enter die Kalibrierung gestartet. Nach ca. 5 s ist die Kalibrierung beendet.

Nun wird mittels Tastatur „Zurück“ gewählt und durch Enter das Menü verlassen. Die Speicherung muss mit „ja“ quittiert werden.

18

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

6.3.2 Bereichsgaskalibrierung

Konzentration, bei der später gemessen werden soll). Der Ablauf wird durch das Menü vorgeschrieben.

Zunächst wird über die Tastatur „Kalibrierung“ und danach „Bereichsgaskalibrierung“ aufgerufen. Die O

2

-

Konzentration des Prüfgases muss mittels Tastatur eingeben werden. Nach Anwählen von „Bereichskal.:“ wir die Kalibrierung mittels Enter gestartet.

Die Stabilität des Messwerts (O

2

-Konzentration) wird während der Kalibrierung überprüft. Der eigentliche

Kalibrierprozess beginnt erst, wenn das durch das Prüfgas erzeugte Signal stabil ist. Deshalb kann der

Kalibriervorgang unterschiedlich lange dauern (die Schwankungsbreite muss innerhalb von 4 s kleiner als

1% sein).

Ist die Stabilität nicht gegeben, wird die Kalibrierung nach 60 s abgebrochen.

Weiterhin wird die Abweichung des Messwertes vom Sollwert bewertet. Bei der Nullgaskalibrierung sind

±

20 mV (Zellspannung) erlaubt, bei der Bereichsgaskalibrierung

± 20 % vom Messwert (Zellspannung).

Für die Korrektur gilt folgende Gleichung: mit den Größen

U zell

(korr) = (U zell

+A)*B

U zell

= gemessene Zellspannung

A = Zellspannung im Nullpunkt

B = Faktor zur Endwertkorrektur

Nach Beendigung der Kalibrierung wird mittels Tastatur „Zurück“ gewählt und durch Enter das Menü verlassen. Die Speicherung muss mit „ja“ quittiert werden.

Meldung des Kalibrierstatus:

OK< (1.5)

WARTEN ! 5

ABBRUCH

FEHLER STABIL.

FEHLER BEREICH

FEHLER SENSOR

OK (1.5)

WAIT ! 5

BREAK

TIME OUT letzte Kalibrierung OK (Abgleichwert)

Kalibrierung läuft

Abbruch durch Tastendruck

Stabilität in 60s nicht erreicht

OUT OF RANGE Bereichsüberschreitung

FAILED Gerätefehler

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19

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

7 Wartung und Lagerung

7.1 Lagerung

Originalverpackung zu lagern. Das Abstellen anderer Gegenstände auf der Oberseite des SGM ist dabei nicht gestattet.

Die Elektronik und die Messzelle sind wartungsfrei.

Bei Defekten an der Messzelle oder am Thermoelement ist das SGM an den Hersteller zur Instandsetzung einzusenden.

7.3 Auswechseln der Gerätesicherung

!

WARNUNG

Gefahr durch elektrische Spannung

Gefahr eines elektrischen Schlages

Schalten Sie den BA 4510 vor dem Auswechseln der Gerätesicherung aus und trennen Sie das gerät von der Netzversorgung.

!

WARNUNG

Heiße Oberfläche

Gefahr von Verbrennungen

Nach dem Ausschalten des Gerätes hat das Gehäuse der Messzelle längere

Zeit eine Übertemperatur von ca. 60 °C. Warten Sie vor Beginn der

Wartungsarbeiten, bis sich das Gerät abgekühlt hat.

Die Sicherung (1AT) befindet sich im Gerät (siehe

Pfeil) in der Nähe der Rückwand. Sie ist durch eine typgleiche Sicherung zu ersetzen.

20

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

8 Fehlersuche und Beseitigung

Störung

Display leuchtet nicht

Störungsmeldung „Flow zu gering“

Ursache

BA 4510 ausgeschaltet

Beseitigung

BA 4510 einschalten

Stromversorgung ausgefallen

Stromversorgung überprüfen

Korrekten Sitz der Netzanschlussleitung prüfen

Gerätesicherung wechseln Gerätesicherung ausgelöst

Gaszuführung verstopft , zu lang für den gewählten Querschnitt oder undicht

Leitung prüfen, Verstopfungen beseitigen, Dichtigkeit herstellen

Pumpe defekt Auswechslung durch Hersteller

Relativ hoher Messwert, obwohl ein niedrigerer Wert für die

Sauerstoffkonzentration erwartet wird

Gasdurchflussmenge zu gering Durchflussmenge erhöhen

Mikroleck in Gaszuführung

Schraubverbindungen nachziehen

Messwert ist abhängig von der

Durchflussmenge (je kleiner der

Durchfluss, desto größer der

Messwert bzw. umgekehrt)

Leck(s) in der Messgaszuleitung

Messwert ist wesentlich geringer als erwartet

Im Messgas liegen bei hohen

Temperaturen mit Sauerstoff reagierende Bestandteile vor

(z.B. Kohlenwasserstoffe)

Messgaszuleitung und

Schraubverbindungen auf

Dichtigkeit prüfen, nachziehen

Messgas durch ein Aktivkohlefilter leiten, Aktivkohlefilter ggf. auf Sättigung prüfen

Warnung: Warmlauf

Messzelle hat Betriebstemperatur noch nicht erreicht

Heizungssicherung ausgelöst

5 Minuten warten, danach aktuelle Temperatur im Display verfolgen

Gerät ausschalten und nach erneutem Einschalten prüfen, ob

Fehler erneut auftritt- in dem

Falle Service konsultieren

Fehler: Thermoelementbruch

Fehler: Systemfehler

Heizung bzw. Regelung defekt Service konsultieren

Thermoelement defekt Service konsultieren

Fehler Programm- oder

Datenspeicher

Service konsultieren

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21

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Sauerstoff Analysator BA 4510

9 Instandsetzung und Entsorgung

Sollte ein Fehler beim Betrieb auftreten, finden Sie unter Gliederungspunkt 8. Hinweise für die Fehlersuche und Beseitigung.

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an unseren Service

Tel.: +49-(0)2102-498955 oder Ihre zuständige Vertretung.

Halten Sie dazu bitte die Daten vom Typenschild bereit.

Ist nach Beseitigung eventueller Störungen und nach Einschalten der Netzspannung die korrekte Funktion nicht gegeben, muss das Gerät durch den Hersteller überprüft werden. Bitte senden Sie das Gerät zu diesem Zweck in geeigneter Verpackung an:

Bühler Technologies GmbH

- Reparatur/Service -

Harkortstraße 29

40880 Ratingen

Deutschland

9.1 Entsorgung

Bei der Entsorgung sind die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere für die Entsorgung von elektronischen

Bauteilen, zu beachten.

10 Anhang

10.1 Grundlagen der Anwendung potentiometrischer ZrO

2

-Festelektrolytsensoren bei der optimalen Führung von Verbrennungsprozessen

Die Optimierung sowie reproduzierbare Führung von Verbrennungsprozessen ist bei vielen technologischen Verfahren (z.B. bei der Herstellung von Glas- oder Keramikfasern, beim Brennen von

Porzellan, bei der Gewinnung von Energie oder Rohgas aus festen oder flüssigen Brennstoffen usw.)

Voraussetzung für eine gleichbleibend gute Produktqualität und Ressourcennutzung. Qualizessrelevanter Daten zur Sicherstellung der Produktqualität vor. Als Regelgröße für die Überwachung und

Regelung solcher Anlagen benötigt man Messwerte, die in einem weiten Bereich der

Gaszusammensetzung möglichst in Echtzeit erfasst werden und vollständig eingestellten Gasgleichgewichten eindeutig zuzuordnen sind.

Derartige Messwerte werden heute in der Praxis generell mit potentiometrischen ZrO

2

-Festelektrolytsensoren gewonnen. Es stehen kurze und auch sehr lange Sonden mit solchen (unbeheizten oder elektrisch beheizten) Sensoren zur Verfügung, die in Verbrennungsanlagen verschiedener Art, in technischen Öfen oder Flammen in situ arbeiten und benötigte Signale liefern. Weiterhin sind Geräte mit elektrisch beheizten Sensoren zur Analyse von extern vorgemischten Brennstoff-Luft-Mischungen oder

Abgasen verfügbar.

Die chemischen, thermodynamischen und elektrochemischen Grundlagen, auf denen die Anwendung potentiometrischer Festelektrolytsensoren (= galvanischer Festelektrolytzellen) bei der Führung von

Verbrennungsprozessen beruht, werden im Folgenden dargestellt.

Sauerstoffkonzentration und Luftzahl Lambda

Die Beschreibung des Umsatzes von gasförmigen, flüssigen oder festen Brennstoffen mit Luft erfolgt am besten mit der Luftzahl Lambda. Diese Größe gibt das Verhältnis der bei der Verbrennung zugeführten

Luftmenge zu der für einen stöchiometrischen Umsatz des verwendeten Brennstoffs notwendigen

Luftmenge an. Die Luftmenge kann in Volumina, Massen oder Stoffmengen (die nach dem idealen

22

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Gasgesetz bekanntlich einander proportional sind) angegeben werden (Einheiten wie m

3

, kg oder mol kürzen sich bei der Verhältnisbildung). Mit den Volumina v ist

λ = v(zugeführtes Luftvolumen) / v(stöchiometrisch notwendiges Luftvolumen) .

Bei Zuführung von zuviel Luft (Luftüberschuss) ist

λ > 1, bei Zuführung von zu wenig Luft (Luftmangel) ist

λ < 1. Im Fall der exakt stöchiometrischen Verbrennung ist λ = 1.

(Nur in der Kfz-Technik gibt es eine abweichende Definition, weil auf Motorprüfständen der verbrauchte

Kraftstoff gewogen und das zugeführte Luftvolumen in Masse umgerechnet wird. Bei Division der

Luftmasse durch die Kraftstoffmasse ergibt sich dann z.B. für reines Oktan bei genau stöchiometrischem

Umsatz der Wert 15,3.)

Für die Verbrennung eines Kohlenwasserstoffs (in Motorkraftstoff, Erdgas, Flüssiggas) mit der Bruttoformel

C n

H m

erhält man bei vollständiger Verbrennung im Sauerstoffüberschuss mit

λ die Reaktionsgleichung

C n

H m

+

λ ⋅ (n + m/4) O

2

→ n CO

2

+ m/2 H

2

+ (

λ - 1) ⋅ (n + m/4) O

2

.

Bei Verbrennungen mit zu wenig Luft (Sauerstoffmangel) entsteht aus allen organischen Stoffen bei genügend hoher Temperatur und nötigenfalls mit Katalysatoren zur Herbeiführung von totalem

Gasgleichgewicht im wesentlichen eine Mischung von Stickstoff und Wasserstoff, Wasserdampf,

Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, dem sog. Wassergas (es lässt sich aus Kohle und Wasser produzieren).

Die Reaktionsgleichung für Umsätze bei Sauerstoffmangel lässt sich nicht nur mit

λ, n und m formulieren.

Vielmehr gilt

C n

H m

+ [(1-a/2)

⋅ n + (1-b) ⋅ m/4] O

2

→ (1-a) ⋅ n CO

2

+ a

⋅ n CO + (1-b) ⋅ m/2 H

2

O + b

⋅ m/2 H

2

, wobei a und b durch

λ und die Lage des temperaturabhängigen Wassergasgleichgewichts

CO + H

2

O

= CO

2

+ H

2 bestimmte Größen sind.

Die Gaspotentiometrie mit Festelektrolytzellen liefert zunächst nur die Sauerstoffkonzentration ϕ(O

2

) in den jeweiligen Messgasen. Gewünscht wird aber häufig die Bestimmung von

λ. Für dessen Berechnung lassen sich folgende Gleichungen ableiten:

λ

m

=

1

1

+ ϕ

(

O

2

1 ϕ

+

2

V

(

O

2

) ϕ

(

O

2

)

)

Luft

λ

f

=

1

1

1

+

2

V

1

+

V

ϕ

(

O

2

)

0 .

5

K

C

+

1

+

1 ϕ

(

O

2

)

0 .

5

K

H

⎟ .

Diese für einzelne Kohlenwasserstoffe bei

λ > 1 (mager) und bei λ < 1 (fett) gültigen Gleichungen enthalten das Kohlenstoff/Wasserstoff-Verhältnis im Kohlenwasserstoff, V = 2 n/m, und die thermodynamischen

Gleichgewichtskonstanten für die Reaktionen

CO

2

= CO + 1/2 O

2 lg K

C

= 4,505 - 14700 K / T ,

H

2

O

= H

2

+ 1/2 O

2 lg K

H

= 2,947 - 13008 K / T .

In der Praxis liegen allerdings meist Mischungen verschiedener Kohlenwasserstoffe vor, Brenngase können zusätzlich Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Stickstoff enthalten, weiterhin trägt die verwendete Luft mit ihrer Feuchtigkeit und ihrem Kohlendioxidgehalt zu den Gasgleichgewichten bei. In entsprechend modifizierte Gleichungen müssen mittlere V eingesetzt werden. Die Verdünnung mit Stickstoff beeinflusst

λ ein wenig im mageren Bereich, aber nicht im fetten, weil das Gleichgewicht zwischen den

Wassergaskomponenten vom Druck und damit von der Wassergaskonzentration unabhängig ist.

Ein besonderes Problem ist der Wechsel der Art der Gleichung zur Berechnung von

λ beim Wechsel zwischen Überschuss und Mangel an Sauerstoff. Die exakte Lösung besteht darin, dass zu jedem

Messpunkt die Konzentrationen der Wassergaskomponenten berechnet werden und je nachdem, ob ϕ(CO) + ϕ(H

2

) größer oder kleiner als 2 ϕ(O

2

) ist, die eine oder andere Gleichung angewendet wird

(DE 43 23 879). Die von der GO Messtechnik dazu entwickelte Software und Elektronik liefert die

Ergebnisse praktisch verzögerungsfrei.

BD550013, 03/2007 Art. Nr. 90 31 140

23

Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

Gaspotentiometrie mit Festelektrolytsensoren

Mischoxidkristalle aus ZrO

2

und CaO oder Y

2

O

3

haben im Oxidionenteilgitter Lücken, über die im heißen

Zustand Oxidionen wandern können. Sie sind damit Festelektrolyte (d.h. feste Ionenleiter). An

Platinschichten auf keramischen Körpern aus dem (durch die Zusätze gegen Bruch) stabilisierten ZrO

2

sind

Elektrodenreaktionen mit den Oxidionenlücken V

O

möglich:

1/2 O

2

(Gas) + 2 e

-

(Platin) + V

O

(Festelektrolyt)

= O

2

-

(Festelektrolyt) ,

H

2

O(Gas) + 2 e

-

(Platin) + V

O

(Festelektrolyt)

= O

2-

(Festelektrolyt) + H

2

(Gas) .

Sauerstoffatome, die aus molekularem Sauerstoff oder Wasserdampf abgespalten werden, nehmen an der

Oberfläche des Platins Elektronen auf und wandern zu Sauerstofflücken des Festelektrolyten, wo sie

Oxidionen bilden. Der Vorgang kommt allerdings schnell zum Stillstand, wenn die Elektrode in einem offenen Stromkreis liegt und weder Elektronen noch Oxidionen fließen können. In diesem Zustand ist die

Leistung chemischer Arbeit beim Teilchenübergang gleich dem Aufwand, der dabei an elektrischer Arbeit geleistet werden muss. Es besteht elektrochemisches Gleichgewicht, ein dynamisches Gleichgewicht, denn die Elektrodenreaktion läuft weiterhin ab, aber in beiden Richtungen gleich schnell. Je größer die sog.

Austauschstromdichte ist, umso unempfindlicher ist die Elektrode gegen Störungen.

Im Zustand des elektrochemischen Gleichgewichts hat das Platin entweder Elektronen abgegeben und ist positiv aufgeladen oder hat Elektronen aufgenommen und ist negativ geladen. Ersteres ist unter

Sauerstoff, letzteres unter Wasserstoff zu erwarten.

Befinden sich zwei Sauerstoffelektroden unter verschiedener Sauerstoffkonzentration auf gegen-

überliegenden Seiten eines gasdicht gesinterten ZrO

2

-Festelektrolyten, so wird im elektrochemischen

Gleichgewicht auf der Seite mit der größeren Sauerstoffkonzentrationen die Aufladung positiver sein als auf der Seite der kleineren Sauerstoffkonzentration. Zwischen den Elektroden ist dann eine Zellspannung messbar, die umso größer ist, je unterschiedlicher die Sauerstoffkonzentrationen an den beiden Elektroden sind.

Für den quantitativen Zusammenhang zwischen Zellspannung und Teilchenkonzentrationen an den

Elektroden hat zuerst NERNST 1889 die nach ihm benannte Gleichung angegeben. In der elektrochemischen Thermodynamik kann man diese Beziehung mit den (aus Energie- und Entropiekomponenten zusammengesetzten) chemischen Potentialen der an der Zellreaktion (= Summe der

Elektrodenreaktionen) beteiligten Teilchen ableiten. Für das chemische Potential des Sauerstoffs gilt

μ(O

2

) =

μ(O

2

)

,

+ R

⋅ T ⋅ ln p(O

2

) .

Bei einer Festelektrolytzelle mit zwei Sauerstoffelektroden ist die Zellreaktion einfach der Übergang von

Sauerstoff höheren auf niedrigeren Druck. Die chemische Arbeit bei Zellreaktionen wird mit der molaren freien Reaktionsenthalpie

Δ

R

G beschrieben, die hier gleich der Differenz der chemischen Potentiale ist:

Δ

R

G =

μ(O

2

)' -

μ(O

2

)" = R

⋅ T ⋅ ln [p(O

2

)'/p(O

2

)"] .

In isothermen Zellen fallen die beiderseits gleich großen Standardpotentiale

μ(O

2

)

,

heraus.

Δ

R

G ist gleich der maximalen Arbeit, die bei unendlich langsamem Ablauf der Zellreaktion, d.h. näherungsweise bei extrem kleinem Stromfluss über den äußeren Stromkreis, gewonnen werden kann und die sich mit der

Gleichgewichtszellspannung U eq

, der molaren Ladung F (Faraday-Konstante) und der Zahl der bei der

Zellreaktion pro Formelumsatz ausgetauschten Elektronen (für O

2

gleich 4) berechnen lässt :

W elektr

= 4

⋅ F ⋅ U eq

.

Damit ergibt sich für die Gleichgewichtszellspannung die NERNSTsche Gleichung

U eq

= (R

⋅ T / 4 ⋅ F) ⋅ ln [p(O

2

)'/p(O

2

)"] .

In der Gaspotentiometrie wird eine Elektrode mit einem bekannten Gas bespült und mit Messungen von

U eq

und T das Gas an der Messelektrode analysiert. Nach Umrechnung auf den lg ergibt sich dafür mit den

Naturkonstanten R und F und mit trockener Luft unter Normaldruck an der Bezugselektrode die

Zahlenwert-Gleichung

U eq

/mV = 0,049606

⋅ T/K ⋅ lg [0,2093 ⋅ 1013,25 mbar / p(O

2

)] .

In der Praxis wird häufig mit der Sauerstoffkonzentration ϕ(O

2

Auswertegleichung p(O

2

) = ϕ(O

2

) in Vol.-% gerechnet. Dazu ist in die

)

⋅ p / 100 einzusetzen. Wenn der Totaldruck p dem Normaldruck

1013,25 mbar annähernd gleich ist, rechnet man mit den Gleichungen

24

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

U eq

/mV = 0,049606

⋅ T/K ⋅ lg [20,93 Vol.-% / ϕ(O

2

)] ϕ(O

2

)/Vol.-% = 20,93

⋅ 10

(U eq

/mV)/(0,049606

⋅ T/K)

.

Wenn an der Messelektrode ein Gas mit überwiegend reduzierenden Komponenten vorliegt, verschwinden die chemischen Standardpotentiale bei der Ableitung der Zellspannungsgleichung nicht. Man erhält dann eine NERNSTsche Gleichung für Reaktionszellen mit konzentrationsunabhängigen Gliedern, beispielsweise für Zellen mit Wasserstoff, Wasserdampf- und Luft-Elektrode die von 400 bis 1000 °C gültige Gleichung

U eq

(H

2

,H

2

O-Luft)/mV = -1280,6 + { 0,3165 + 0,0992

⋅ lg [ϕ(H

2

O)/ ϕ(H

2

)] }

⋅ T/K ± 1 .

Bei verschiedenen technischen Prozessen interessiert der Quotient Q = ϕ(H

2

O)/ ϕ(H

2

), den man mit dieser

Gleichung berechnen kann. Wenn die Messelektrode den negativen Pol der Zelle bildet, gibt man der

Zellspannung ein negatives Vorzeichen.

Die Abhängigkeit der Gleichgewichtszellspannung von

λ, von der Sauerstoffkonzentration und von einem

CH

4

-Überschuss bei Methanverbrennung zeigt das nachfolgende Diagramm.

1100

1000

900

800

700

600

500

400

300

200

100

70 60

50

10

-18

40

30

10

-17

20

10

5

10

-16

10

-14 unverbrannter Anteil des eingesetzten CH

4

/ %

1 2 3 4 5 6 7 Vol.-% O

2

Brenngas-

überschuss

750 °C

Brenngas : CH

4

Sauerstoff-

überschuss

0

0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6

λ

Die oben in Gleichungen und im Diagramm dargestellten Zellspannungen gelten jeweils nur für Zellen mit gleicher Temperatur an beiden Elektroden. Derartige isotherme Zellen sind in den Produkten sehr sorgfältig realisiert. Dagegen sind die in Kraftfahrzeugen verwendeten Lambda-Sonden nicht isotherm ausgelegt. Sie erfüllen ihren Zweck im Wesentlichen zur Indizierung von

λ > oder < 1 und sind zu genauen gaspotentiometrischen Bestimmungen weniger geeignet.

BD550013, 03/2007 Art. Nr. 90 31 140

25

Bedienungs- und Installationsanleitung

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10.2 Montageanleitung Swagelok

®

-Rohrverschraubungen

26

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Bedienungs- und Installationsanleitung

Sauerstoff Analysator BA 4510

10.3 Aktivkohlefilter: Beschreibung und Anwendungshinweise

10.3.1 Aufbau des Filters

Der in der Zeichnung dargestellte Aktivkohlefilter (AKF) wird durch einen rohrförmigen Behälter gebildet. Er ist an den Enden durch Deckel mit daran befindlichen Anschlüssen für Rohrleitungen abgeschlossen.

Beide Deckel sind in das Rohr durch eine Presspassung und zusätzliche Verklebung eingepasst. Die verwendeten Rohranschlüsse sind 3 mm-Swagelok®-Verbindungen, in die Verschlusspfropfen gegen das

Herausfallen der Aktivkohle eingesetzt sind. Die Abdichtung der Swagelok®-Anschlüsse zu den Deckeln erfolgt mit speziellen Dichtscheiben. Um zu verhindern, dass Feinstaub in den Gasweg gelangt, befinden sich am Ausgang des AKF ein Vorfilter und ein Feinfilter. Die Füllung besteht aus gekörnter Aktivkohle.

10.3.2 Verwendung und Funktion des Filters

Durch das Aktivkohlefilter werden organische Restbestandteile (z.B. Alkohole) aus dem zu untersuchenden

Gas zurückgehalten und adsorbiert.

Nach längerem Einsatz des Filters kann bei unerwartetem Anstieg der Zellspannung bzw. deutlicher

Abnahme der Sauerstoffkonzentration am Schutzgasmessgerät darauf geschlossen werden, dass der

Filter mit organischen Bestandteilen gesättigt und damit unwirksam geworden ist. Der Filter ist durch einen neuen zu ersetzen oder die Aktivkohle ist auszutauschen.

Wird der Filter nacheinander in verschiedenen Messaufbauten verwendet, ist auf eine einheitliche

Strömungsrichtung des Messgases zu achten. Andernfalls kann eine Desorption der bisher aufgenommenen organischen Verbindungen erfolgen, die dann zu Fehlmessungen führt. Daher sollte das

Messgas stets in Richtung des Pfeils auf dem Filtergehäuse strömen.

10.3.3 Wechseln der Aktivkohle

Wenn eine Sättigung des Filters vorliegt, ist er zu erneuern. Will man den Wechsel der Aktivkohle selbst vornehmen, wird der Gasanschluss am EINGANG des Filters demontiert (Schlüsselweite 19) und die

Aktivkohle ausgeschüttet. Mit Hilfe eines kleinen Trichters wird die neue Aktivkohle aufgefüllt und durch

Klopfen mit einem Plaste- oder Holzgegenstand an die Wandung zusätzlich verdichtet. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird die Verschraubung mit den Dichtscheiben wieder montiert. Damit ist der Filter für einen erneuten Einsatz bereit.

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!

HINWEIS

Der Verschlusspfropfen in den Swagelok

®

-Verbindungen darf nicht

entfernt werden!

10.4 Beigefügte Dokumente

− Konformitätserklärung

KX550011

− Datenblatt

DD550011

28

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EU-Konformitätserklärung gemäß EN 45014

EU-declaration of conformity according to EN 45014

Hiermit erklären wir, dass die nachfolgenden Produkte den wesentlichen Anforderungen der folgenden Richtlinien in ihrer aktuellen Fassung entsprechen:

- Richtlinie 73/23/EWG über elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen

- Richtlinie 89/336/EWG über die elektromagnetische Verträglichkeit

Herewith we declare that the following products correspond to the essential requirements of

-

Directive 73 / 23 EWG about electrical equipment for use with certain limits of voltage,

-

Directive 89 / 336 / EWG about electromagnetic compatibility,

Produkt / product

Sauerstoffanalysator

(Oxygen analyser

)

Typ / type BA 4510

Zur Beurteilung der Konformität wurden folgende harmonisierte Normen in der aktuellen

Fassung herangezogen:

The following harmonized standards in actual revision have been used

:

EN 61000-6-3 - Elektromagnetische Vertäglichkeit- Fachgrundnorm Störaussendung

(Wohnbereich,Geschäfts und Gewerbebereich, Kleinbetriebe)

EN 61000-6-2 - Elektromagnetische Störfestigkeit- Fachgrundnorm Störfestigkeit

(Industriebereich)

EN 61000-3-2 - Elektromagnetische Verträglichkeit- Grenzwerte für Oberschwingungsströme

EN 61000-3-3 - Elektromagnetische Verträglichkeit- Grenzwerte; Begrenzung von

Spannungsänderungen, Spannungsschwankungen und Flicker

EN 61010 –1 - Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte

Ratingen, den 23.04.2007

________________________ __________________________________

G.R. Biller Stefan Eschweiler

Geschäftsführer – Managing Director Technischer Leiter – technical manager

23.04.07

Bühler Technologies GmbH, Harkortstr. 29, D-40880 Ratingen,

Tel. +49 (0) 21 02 / 49 89-0, Fax. +49 (0) 21 02 / 49 89-20

Email

: [email protected]

KX 55 0011

Tragbarer O -Analysator

2

BA 4510

®

Der tragbare Analysator BA 4510 dient zur Messung von Sauerstoffspuren in Inertgasen. Kernstück des

Messgerätes ist eine bewährte, wartungsfreie

Zirkoniumdioxid-Meßzelle. Dieser Sauerstoffionenleiter vereint den Vorteil hoher Selektivität mit einer hohen mechanischen Stabilität und Konstanz. In

Inertgasen liefert die Messzelle mit sinkendem

Sauerstoffpartialdruck eine steigende Spannung, wodurch Spuren besonders gut gemessen werden können. Das Messsignal wird von einem internen

Prozessor in die Sauerstoffkonzentration umgerechnet, auf dem LCD-Display angezeigt und als analoges Stromsignal zur Verfügung gestellt. Eine interne, zuschaltbare Gaspumpe sorgt für die notwendige Durchflussmenge, wenn das Messgas nicht über den nötigen Vordruck verfügt.

Die Bedienung erfolgt menügesteuert über Folientasten auf der Frontseite.

Für die Messung in Gasen mit brennbaren

Komponenten steht eine besondere Geräteversion

(BA 4510 KIZ) zur Verfügung.

DD 55 0011

04/2007

§

§

kalibrier- und nahezu driftfreie Messzelle

4 - 20 mA Ausgangssignal

§

RS 232-Schnittstelle

§

interne, zuschaltbare Pumpe

§

einfache Menüsteuerung

§

programmierbare Grenzwerte

§

keine Prüfgase erforderlich.

Bühler Technologies GmbH

D - 40880 Ratingen, Harkortstr. 29

Tel.: + 49 (0) 2102 / 49 89-0 Fax: + 49 (0) 2102 / 49 89-20 e-mail: [email protected]

Technische Daten

Messkomponenten

Messkomponente

Messbereich

Messprinzip

Messtechnische Daten

Genauigkeit

Reproduzierbarkeit

Nachweisgrenze

Linearitätsfehler

Nullpunktdrift

Empfindlichkeitsdrift

Gaseingangsbedingungen

Gastemperatur

Gasüberdruck

Gasdurchfluß ohne Pumpe

Messgasaufbereitung

Taupunkt

Klimatische Bedingungen

Umgebungstemperatur

Transport- und Lagertemp.

Relative Luftfeuchte

Signalausgänge

Stromsignal

Alarmrelais

Serielle Schnittstelle

Tastatur und Anzeigen

Meßwertanzeige

Tastatur

Stromversorgung

Spannung

Leistungsaufnahme

Konstruktion

Gehäuse

Abmessungen (H x B x T)

Meßgaseingang

Meßgasausgang

Gehäuseschutzart

Gewicht

Bestellhinweise

Typ

BA 4510

Artikel-Nr.

55 15 000

BA 4510 KIZ 55 15 001

Sauerstoff

0 Vol.-ppm … 20,9 Vol.-% O

2

Zirkoniumdioxid

< 5 % (vom Messwert)

< 1,5 % O

2

0,1 vpm O

2

< 5 s

< 0,4 vpm O

2

< 0,02% vom Messwert pro Woche oder 200 vpb pro Woche, je nachdem welcher Wert höher ist

+ 5 °C bis 80 °C max: 20 mbar

5 … 10 l/h

(wird bei Nutzung der internen Pumpe auf 7 l/h geregelt) mindestens 5 °C unterhalb der Umgebungstemperatur

10 °C bis 45 °C

- 20 °C bis + 60 °C

< 80% bei 20 °C

0/4 … 20 mA (im Fehlerzustand auf 0 mA gehend); skalierbar

1x Grenzwert, 200VDC, 0,5A, 10W

RS 232

LCD-Klartextanzeige

3 Tasten

100 - 240 V AC, 47 - 63 Hz

20 VA

Aluminumgehäuse mit Tragegriff

135 x 100 x 240 mm

3 mm Swagelok-Verschraubung

Schlauchstutzen aus Edelstahl für Schlauch mit Innendurchmesser 4 mm

IP 40 ca. 3 kg

Technische Änderungen vorbehalten

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