Betriebsanweisung

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Betriebsanweisung | Manualzz
PArAglider
Version 1.2
Stand: 15.03.2011
StrAtus 8
Betriebsanweisung (DE)
WICHTIG
Swing Flugsportgeräte GmbH behält sich das Recht vor, den Inhalt dieser
Betriebsanweisung jederzeit zu aktualisieren und zu ergänzen. Schauen Sie daher in
regelmäßigen Abständen auf:
www.swing.de
Dort finden Sie weitere Informationen bezüglich Ihres Gleitschirms und eventuelle
Aktualisierungen der Betriebsanweisung. Ausführliche Information zur Benutzung der
Swing-Homepage finden Sie im Kapitel „Swing im World Wide Web“
Das Datum und die Version der Betriebsanweisung befinden sich auf der ersten Seite
nach dem Deckblatt.
Die Vervielfältigung dieses Handbuchs, auch der auszugsweise Nachdruck (mit Ausnahme kurzer
Zitate in Fachartikeln), unabhängig davon, auf welche Art und Weise oder mit welchen Mitteln,
elektronisch oder mechanisch, dies geschieht, ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung
der Swing Flugsportgeräte GmbH gestattet.
Die in diesen Unterlagen enthaltenen Daten und Angaben können ohne vorherige Ankündigung
geändert werden. Das Bereitstellen dieses Handbuchs gibt keinen Anspruch auf die darin enthaltenen
Warenbezeichnungen, Gebrauchs- und Handelsnamen sowie sonstige geistigen Eigentümer.
SEHR GEEHRTER SWING
SWINGNG-BESITZER
VIELEN DANK, DASS SIE SICH FÜR SWING ENTSCHIEDEN HABEN!
Wir hoffen, dass Sie viele Jahre Flugvergnügen mit Ihrem Swing erleben. Ihr Gleitschirm
zeichnet sich durch innovatives Design, erstklassige Materialien und eine hochwertige
Verarbeitung aus. Ihr Swing Gleitschirm wurde darüber hinaus so entwickelt, dass er alle
geltenden Anforderungen bezüglich Sicherheit und Zulassungsvorschriften in Deutschland
erfüllt.
Diese Anforderungen beinhalten auch, dass Sie sich vor der ersten Inbetriebnahme mit
dieser Betriebsanweisung und den hierin enthaltenen Informationen und Anweisungen
bezüglich Sicherheit, Ausstattung und Service vertraut machen müssen.
Sollten Sie über diese Betriebsanweisung hinaus noch Fragen haben, wenden Sie sich
bitte an Ihren Swing-Händler oder direkt an Swing. Unsere Kontaktdaten finden Sie im
Anhang.
Ihr Swing-Team
WICHTIG
Vor Gebrauch Betriebsanweisung lesen !!!
Inhaltsverzeichnis
01 EINFÜHRUNG ...................................................................................................7
BETRIEBSANWEISUNG ............................................................................................7
SWING FLUGSPORTGERÄTE UND DIE UMWELT .........................................................8
Natur- und landschaftsverträgliches Verhalten ...............................................8
Umweltgerechtes Recycling ............................................................................8
02 SICHERHEIT .....................................................................................................9
SICHERHEITSHINWEISE ..........................................................................................9
SICHERHEITSMITTEILUNGEN .................................................................................10
HAFTUNGS- UND GARANTIEAUSSCHLÜSSE ............................................................10
GERÄTEKLASSE UND RICHTLINIEN ........................................................................11
EN/LTF Zulassung.........................................................................................11
Beschreibung der Flugeigenschaften ............................................................11
Zielgruppe und empfohlene Flugerfahrung ...................................................11
Beschreibung des erforderlichen Pilotenkönnens .........................................11
Eignung für die Ausbildung............................................................................11
03 TECHNISCHE BESCHREIBUNG ...................................................................12
ÜBERSICHTSZEICHNUNG ......................................................................................12
STRATUS 8 - PERFEKTION PUR .............................................................................12
LEINENSYSTEM ....................................................................................................13
TRAGEGURTE ......................................................................................................13
TECHNISCHE DATEN UND MATERIALIEN ................................................................14
04 INBETRIEBNAHME UND EINFLIEGEN.........................................................15
VOR DEM ERSTFLUG ............................................................................................15
Einstellung der Hauptbremsleinen.................................................................15
Anpassen der Bremsgriffe .............................................................................17
Beschleunigungssystem ................................................................................18
Zugelassene Gurtzeuge ................................................................................20
Rettungsgerät ................................................................................................20
EMPFOHLENER GEWICHTSBEREICH ......................................................................20
ERSTFLUG ...........................................................................................................21
05 FLUGPRAXIS ..................................................................................................22
VORFLUGKONTROLLE UND AUSLEGEN ..................................................................22
5-PUNKTE-CHECK ...............................................................................................22
START .................................................................................................................23
GERADEAUSFLUG ................................................................................................23
KURVENFLUG ......................................................................................................23
ABSTIEGSHILFEN .................................................................................................24
Steilspirale .....................................................................................................24
B-Stall ............................................................................................................25
Ohren-Anlegen ..............................................................................................25
LANDUNG ............................................................................................................26
06 EINSATZBEREICHE .......................................................................................27
W INDENSTART .....................................................................................................27
Klinkenbefestigung ........................................................................................28
MOTORISIERTER BETRIEB ....................................................................................28
DOPPELSITZERFLÜGE ..........................................................................................28
KUNSTFLUG.........................................................................................................28
07 GEFAHRENEINWEISUNG UND EXTREMFLUG...........................................29
GEFAHRENEINWEISUNG .......................................................................................29
EINKLAPPEN DES SCHIRMS...................................................................................29
Einseitiges Einklappen...................................................................................29
Frontstall ........................................................................................................30
ARTEN DES STRÖMUNGSABRISSES .......................................................................30
Sackflug .........................................................................................................30
Fullstall...........................................................................................................31
Trudeln...........................................................................................................31
Notsteuerung .................................................................................................32
W EITERE GEFAHRENHINWEISE .............................................................................32
Bahnsackflug bei Regen................................................................................32
Werbung und Klebesegel ..............................................................................33
Überbelastung ...............................................................................................33
Sand und salzhaltige Luft ..............................................................................33
Temperaturbereich ........................................................................................33
08 AUFBEWAHRUNG UND PFLEGE .................................................................34
AUFBEWAHRUNG .................................................................................................34
Zusammenlegen ............................................................................................34
Lagerung und Transport ................................................................................35
PFLEGE ...............................................................................................................35
Tuch ...............................................................................................................35
Leinen ............................................................................................................36
Reinigung.......................................................................................................36
09 REPARATUREN, NACHPRÜFUNGEN UND GARANTIE .............................38
TYPENBEZEICHNUNG ...........................................................................................38
REPARATUREN ....................................................................................................38
Swing-Werkstätten.........................................................................................38
Kleine Reparaturen am Schirm .....................................................................38
REGELMÄßIG ÜBERPRÜFEN ..................................................................................38
Leinen ............................................................................................................38
NACHPRÜFUNG....................................................................................................39
Allgemein .......................................................................................................39
Nachprüffristen ..............................................................................................39
Prüfberechtigung ...........................................................................................40
Eigenhändige Prüfung ...................................................................................40
GARANTIE ...........................................................................................................40
10 SWING IM WORLD WIDE WEB .....................................................................41
SWING HOMEPAGE ..............................................................................................41
PRODUKTREGISTRIERUNG ....................................................................................41
SWING-ONLINE SHOP ..........................................................................................41
FACEBOOK, TWITTER & YOUTUBE .........................................................................41
Paragliders.....................................................................................................41
Speedgliders ..................................................................................................41
Swing TV .......................................................................................................42
11 ANHANG .........................................................................................................43
ADRESSEN ..........................................................................................................43
VERSIONEN .........................................................................................................43
Version 1.2.....................................................................................................43
01 Einführung
Betriebsanweisung
Lesen sie diese Betriebsanweisung
unbedingt vor dem ersten Flug sorgfältig
durch. So können Sie sich mit neuen
Funktionen vertraut machen, Sie erfahren,
wie Sie den Gleitschirm in verschiedenen
Situationen am besten fliegen und wie Sie
den Gleitschirm optimal nutzen können.
Angaben in dieser Betriebsanweisung zur
Konstruktion des Gleitschirms, technische
Daten und Abbildungen sind nicht
bindenden Änderungen vorbehalten. Wir
behalten uns das Recht vor, ohne
vorhergehende Mitteilung Änderungen
vorzunehmen.
Die Betriebsanweisung entspricht den
Richtlinien der LTF NFL II 91/09 und ist Teil
der Zulassung.
© Swing Flugsportgeräte GmbH
Besondere Texte
WARNUNG
Warntexte machen darauf aufmerksam,
dass Verletzungsgefahr besteht.
Vorgangslisten
Vorgänge, bei denen Maßnahmen in einer
bestimmten Reihenfolge vorgenommen
werden müssen, sind in der
Betriebsanweisung durchnummeriert.
< Bei Bilderserien zu Schritt-für-Schritt
Anleitungen hat jeder Schritt dieselbe
Nummer wie das entsprechende Bild.
d Bilderserien, bei denen die Reihenfolge
der Anweisung nicht relevant ist, sind
mit Buchstaben nummeriert.
Positionslisten
Rot umkreiste Zahlen in
Übersichtsbildern weisen auf
verschiedene Teile hin. Die Zahl ist im
Anschluss an die Abbildung in der
Positionsliste, die das Objekt beschreibt,
wiederzufinden.
Punktlisten
Für Aufzählungen in der Betriebsanweisung
werden Punktlisten verwendet.
Beispiel:
•
Tragegurte
•
Leinen
Betriebsanweisung im Internet
WICHTIG
Wichtig-Texte machen darauf
aufmerksam, dass die Gefahr von
Materialschäden besteht.
HINWEIS
Hinweis-Texte geben Ratschläge oder
Tipps, die die Verwendung Ihres
Gleitschirms erleichtern.
Auf www.swing.de sind weitere
Informationen bezüglich Ihres Gleitschirms
und eventuelle Aktualisierungen der
Betriebsanweisung zu finden.
Diese Betriebsanweisung spiegelt den
aktuellen Stand bei Drucklegung wider. Vor
dem Druck ist dieses Betriebshandbuch als
Download auf der Swing Homepage
erhältlich.
Einführung
Kapitel 1
7
Swing Flugsportgeräte und die
Umwelt
Umweltschutz, Sicherheit und Qualität sind
die drei Grundwerte von Swing
Flugsportgeräte GmbH und wirken sich auf
alle Bereiche aus. Wir glauben auch, dass
unsere Kunden unser Umweltbewusstsein
teilen.
Natur- und landschaftsverträgliches
Verhalten
Sie können einfach beim Umweltschutz
mithelfen, in dem Sie unseren Sport
möglichst so betreiben, dass Natur und
Landschaft geschont werden. Bitte nicht
abseits der markierten Wege gehen, keinen
Müll hinterlassen, nicht unnötig lärmen und
die sensiblen biologischen Gleichgewichte
der Natur respektieren. Gerade am
Startplatz ist Rücksicht auf die Natur
gefordert!
Gleitschirmfliegen ist ein Natursport schützen und schonen Sie die Ressourcen
unseres Planeten.
Umweltgerechtes Recycling
Swing bezieht bei seinen Gleitschirmen den
gesamten Lebenszyklus mit ein, an dessen
Ende ein umweltgerechtes Recycling steht.
Die in einem Gleitschirm eingesetzten
Kunststoff-Materialien fordern eine
sachgerechte Entsorgung. Falls Sie nicht
über die Möglichkeit einer umweltgerechten
Entsorgung verfügen, ist Swing gerne
bereit, den Gleitschirm für Sie zu recyceln.
Schicken Sie dafür den Gleitschirm mit
einem kurzen Hinweis an die im Anhang
aufgeführte Adresse.
8
Kapitel 1
Einführung
02 Sicherheit
WARNUNG
Die nachfolgenden Sicherheitshinweise
müssen unter allen Umständen
beachtet werden. Zuwiderhandlung
haben das Erlöschen der
Betriebserlaubnis und/oder den Verlust
des Versicherungsschutzes zur Folge
und können zu schwere Verletzungen
führen oder tödlich enden.
Sicherheitshinweise
Jede Luftsportart birgt Risiken in sich.
Gleitschirmfliegen weist, im Vergleich zu
anderen Luftsportarten, die niedrigsten
Quoten, gemessen an der Zahl der
Lizenzinhaber, bei den tödlichen Unfällen
auf.
In wenigen anderen Sportarten ist jedoch so
viel Eigenverantwortung erforderlich wie
beim Gleitschirmfliegen. Gerade weil das
Fliegen mit Gleitschirm so einfach und
praktisch von jedermann zu erlernen ist,
sind Besonnenheit und Risikobewusstsein
Grundvoraussetzungen für eine sichere
Ausübung dieses Sports. Leichtsinn und
Selbstüberschätzung können schnell in
kritische Situationen führen. Besonders
wichtig ist eine sichere Einschätzung des
Flugwetters. Gleitschirme sind nicht für
Flüge in turbulenten Wetterbedingungen
konstruiert. Die meisten schweren Unfälle
mit Gleitschirmen haben ihre Ursache in
einer Fehleinschätzung des Flugwetters
durch den Piloten.
Die Fluggeräte selbst sind außerordentlich
sicher. Bei den Musterprüfungstests
müssen alle Bauteile eines Gleitschirms
mindestens der achtfachen Belastung des
Normalfluges standhalten. Gegenüber den
im Flugbetrieb maximal auftretenden
Extrembelastungen besteht eine dreifache
Sicherheitsmarge. Das ist mehr als die in
der Luftfahrt übliche doppelte
Belastungsreserve. Unfälle durch
Materialversagen sind demzufolge beim
Gleitschirmfliegen praktisch unbekannt.
Gleitschirme unterliegen in Deutschland den
Richtlinien für Luftsportgeräte und dürfen in
keinem Fall ohne einen gültigen
Befähigungsnachweis geflogen werden.
Eigenversuche sind strengstens verboten
und diese Betriebsanweisung ist kein Ersatz
für den Besuch einer Flugschule.
Vor dem Erstflug muss der Gleitschirm von
einem Fachmann eingeflogen und überprüft
werden. Das Einfliegen muss auf dem
Typenschild vermerkt werden.
Den Erstflug mit Ihrem Gleitschirm sollten
Sie am Übungshang durchführen. Tragen
Sie dabei und bei allen anderen Flügen
immer einen zugelassenen Helm,
Handschuhe, festes Schuhwerk mit Schutz
des Sprunggelenks und geeignete Kleidung.
Starten Sie nur, wenn Windrichtung,
Windgeschwindigkeit und Wetterlage sowie
deren weitere Entwicklung einen
gefahrlosen Flug zulassen.
Beim Wiederverkauf des Gleitschirms ist
das Betriebshandbuch an den Käufer
unbedingt weiterzugeben. Es ist Bestandteil
der Betriebserlaubnis und gehört zum
Gleitschirm.
Der Stratus 8 wurde ausschließlich für den
Betrieb als Gleitschirm für Fuß- und
Windenstart entwickelt und getestet. Ein
nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch ist
unzulässig. Verwenden Sie den Gleitschirm
auf keinen Fall als Sprung- oder
Personenfallschirm. Kunstflug ist nicht
zulässig.
Beachten Sie die weiteren ausdrücklichen
Sicherheitshinweise in den einzelnen
Kapiteln dieses Betriebshandbuchs.
Sicherheit
Kapitel 2
9
Sicherheitsmitteilungen
Sicherheitsmitteilungen werden erlassen,
wenn sich im Betrieb bei einem Gerät
Mängel herausstellen, die möglicherweise
auch andere Exemplare eines Musters
betreffen.
Die Mitteilungen enthalten Anweisungen,
wie die betroffenen Geräte auf mögliche
Mängel überprüft werden können und
welche Maßnahmen zu deren Behebung
erforderlich sind.
Swing veröffentlicht auf seiner Homepage
alle technischen Sicherheitsmittelungen und
Lufttüchtigkeitsanweisungen, die für SwingProdukte erlassen wurden. Wenn Sie Ihr
Produkt registriert haben (siehe hierzu
"Produktregistrierung" im Kapitel "Swing im
World Wide Web") schicken wir Ihnen
zudem Sicherheitsmitteilung direkt per
Email.
WARNUNG
Die Verantwortung für die Umsetzung
der Maßnahmen, die aus den
Sicherheitsmitteilungen ergehen,
obliegt dem Halter.
Sicherheitsmitteilungen werden von den
Zulassungsstellen erlassen und dort
ebenfalls auf den jeweiligen Homepages
veröffentlich. Dabei stehen auch
Serviceleistungen wie RSS zur
Verfügung, die dem Internet-User
erlauben, verschiedene Websites
und deren Änderungen im Blick
zu behalten, ohne sie einzeln
aufrufen zu müssen. Dadurch lassen sich
deutlich mehr Informationen überblicken als
früher. Besuchen Sie daher regelmäßig die
Sicherheitsseiten der Zulassungsstellen und
Informieren Sie sich über neue
Sicherheitsmitteilungen, die alle Produkte
aus dem Gleitschirmsport umfassen
(Adressen siehe Anhang).
10
Kapitel 2
Sicherheit
Haftungs- und
Garantieausschlüsse
Die Benutzung des Gleitschirms erfolgt auf
eigene Gefahr!
Für etwaige Personen- oder
Materialschäden, die im Zusammenhang mit
Swing-Gleitschirmen entstehen, kann der
Hersteller nicht haftbar gemacht werden.
Jegliche Änderungen
(Gleitsegelkonstruktion, aber auch
Bremsleinen über die zulässigen
Toleranzen) oder unsachgemäße
Reparaturen an diesem Gleitschirm sowie
versäumte Nachprüfungen (Jahres- und 2Jahres-Check) haben das Erlöschen der
Betriebserlaubnis und Garantie zur Folge.
Jeder Pilot ist für seine eigene Sicherheit
selbst verantwortlich und muss dafür Sorge
tragen, dass das Luftfahrzeug vor jedem
Start auf seine Lufttüchtigkeit überprüft wird.
Ein Start darf nur erfolgen, wenn der
Gleitschirm flugtauglich ist. Weiterhin muss
der Pilot außerhalb Deutschlands die
jeweiligen national gültigen Bestimmungen
einhalten.
Der Gleitschirm darf nur mit einer für das
Fluggebiet gültigen Pilotenlizenz oder unter
Aufsicht eines staatlich anerkannten
Fluglehrers verwendet werden. Jegliche
Haftung Dritter, insbesondere Hersteller und
Vertreiber, ist ausgeschlossen.
Der Gleitschirm darf im Rahmen der
Haftungs- und Garantiebedingungen nicht
geflogen werden, wenn einer oder mehrere
der folgenden Punkte zutreffen:
•
abgelaufener Nachprüfungsfrist, bei
eigenhändiger Prüfung oder
Durchführung der Überprüfung von nicht
autorisierten Stellen
•
Benutzung außerhalb des zulässigen
Gewichtsbereichs
•
Flug bei Regen (auch Nieselregen), in
Wolken, bei Nebel und / oder Schneefall
•
turbulenten Wetterbedingungen und
Windgeschwindigkeiten am Startplatz,
die höher als 2/3 der maximal
erfliegbaren Fluggeschwindigkeit
(abhängig vom Startgewicht) des
Gerätes sind
EN/LTF Zulassung
•
Kunstflug / Extremflug oder Flugfiguren
mit Neigungen von mehr als 90 Grad
Beschreibung der Flugeigenschaften
•
ungenügender Erfahrung oder
Ausbildung des Piloten
•
unzureichender oder fehlender
Ausrüstung wie Notschirm, Protektor
und Helm
•
Windenstarts an nicht geprüften Winden
oder nicht lizenziertem Piloten und /
oder Windenfahrer
•
nicht genehmigten Änderungen an der
Schirmkappe, den Fangleinen oder den
Tragegurten
Der Stratus 8 wurde bei der abschließenden
Klassifizierung durch die Zulassungsstelle in
die Klasse EN-D eingeteilt.
Gleitsegel mit anspruchsvollem
Flugverhalten und potenziell heftigen
Reaktionen auf Turbulenzen und
Pilotenfehler. Die Rückkehr in den
Normalflug erfordert präzisen Piloteneingriff.
Zielgruppe und empfohlene
Flugerfahrung
Leistungspiloten mit umfassender
Flugerfahrung von mindestens circa 75
Flugstunden pro Jahr, die Höchstleistungen,
zum Beispiel beim Streckenflug, realisieren
wollen.
Geräteklasse und Richtlinien
Der Deutsche Hängegleiterverband (DHV)
hat in Zusammenarbeit mit seinem
Sicherheitsreferat Richtlinien erstellt, die
sich auf eine langjährige Analyse der
Gleitschirmunfälle und auf die Erfahrungen
von Flugschulen, Fluglehrern und
Sicherheitstrainern stützen. Diese
Richtlinien sollen dem Piloten helfen, die für
seine fliegerischen Fähigkeiten geeignete
Geräteklasse auszuwählen. Die
nachfolgenden Angaben beziehen sich auf
die Einstufungen der EN/LTF-Zulassung,
weitere Informationen finden Sie zusätzlich
auf der Homepage der jeweiligen
Zulassungsstelle.
Beschreibung des erforderlichen
Pilotenkönnens
Für Piloten, die über viel Übung im
Ausleiten abnormaler Flugzustände
verfügen, die sehr aktiv fliegen, die
signifikante Erfahrungen in turbulenten
Bedingungen gesammelt haben und die die
möglichen Konsequenzen des Fliegens mit
einem solchen Gleitsegel akzeptieren.
Eignung für die Ausbildung
Der Stratus 8 ist grundsätzlich nicht für die
Ausbildung geeignet.
Sicherheit
Kapitel 2
11
03 Technische
Beschreibung
Übersichtszeichnung
D-Flächen-Modell Stratus 8
Stratus 8 - Perfektion pur
Der Stratus 8 ist ein Highlight in der
Hochleisterklasse. Dynamisch, zeitlos und
mit einem ordentlichen Plus an sportlicher
Optik. Doch zunächst die Grundlagen: Der
Stratus ist seit jeher eine Design-Ikone. Das
gilt für den Ur-Stratus genauso wie für seine
Nachfolger. Dem Stratus 8 verpasste das
Swing-Entwicklungsteam ein Plus an
markanter und sportlicher Optik. Tragende
Säulen sind dabei eine Streckung von 7.6,
die High Arc Technology und ein „LimeGreen“-Design aus dem Wettkampfsport.
12
Kapitel 3
Technische Beschreibung
Doch der Stratus 8 ist nicht nur eine
Addition von Design-Elementen. Bei der
Entwicklung wurden neue Wege gegangen
und ein neues Hightech-Gesamtkonzept
verwirklicht. Die High Arc Technology
steigert die Leistung und Geschwindigkeit
bei gleichbleibend hoher Stabilität. Ergänzt
durch zwölf Millimeter breite
Wettkampftragegurte und ein spezielles
Beschleunigungssystem erreicht der
Stratus 8 eine Performance, die bisher nur
reinrassigen Wettkampfschirmen
vorenthalten war.
Das erste Kennenlernen des Stratus 8
macht dann auch Laune auf mehr. Das
spielerische Handling ist außergewöhnlich,
die Leistungsentfaltung nicht minder. Diese
Kombination und die beeindruckende
Agilität, die von der völlig neuen
Bremsanlenkung herrührt, machen den
Stratus 8 zu einem vielversprechenden XCTalent für die sportliche Zukunft. Dass
obendrein der Leinenwiderstand reduziert
wurde und die Maximalgeschwindigkeit
erhöht , erwartet der Hochleisterpilot von
einem Hightech-Gesamtkonzept gewiss.
Dass aber der Flugspaß als Folge von
alldem ein völlig neues Niveau erreicht, das
überrascht nachhaltig.
Entscheidet man sich für den Stratus 8,
erhält man ein sattes Plus in Sachen
Sportlichkeit, Dynamik und Leistung.
Leinensystem
Der Stratus 8 besitzt A, B und C
Stammleinenebenen, die sich von unten
(Tragegurt) nach oben (Schirmkappe) 2-mal
gabeln und in "Main", "Middel" und "Top"
Leinen aufgeteilt sind. Die einzelnen
Leinenebenen werden über den
sogenannten Handshake-Knoten
miteinander verbunden.
Im Service- und Kontrollheft finden Sie
einen detaillierten Leinenverbindungsplan,
der die einzelnen Ebenen, Verbindungen
und Bezeichnungen der Leinen zeigt.
Im Bereich der Bremsleinen werden die
einzelnen Ebenen am Ende mit der
Hauptbremsleine zusammengefasst. Diese
verläuft durch die Bremsrolle am Tragegurt
und wird in den Bremswirbel des
Steuergriffs geknotet. An der
Hauptbremsleine befindet sich eine
Markierung, die die richtige Positionierung
des Steuergriffs ermöglicht.
Alle Stammleinen werden in die Maillion
Schraubglieder der Tragegurte eingehängt.
Um den richtigen Sitz der Leinen zu
gewährleisten und ein Verrutschen zu
verhindern, werden sie durch spezielle
Gummiringe geführt und fixiert.
WICHTIG
Die Maillion Schraubglieder werden ab
Werk mit Loctite wirkungsvoll gegen
unbeabsichtigtes Öffnen gesichert.
Nach Wartungsarbeiten ist es
unerlässlich, die geöffnete Maillion
Schraubglieder wieder gegen
unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern.
WARNUNG
Beachten Sie unbedingt die
vorgeschriebenen Wartungsintervalle
der Leinen im Service- und Kontrollheft,
die unter allen Umständen einzuhalten
sind.
Im Stratus 8 werden nicht ummantelte
Leinen mit Durchmessern unter einem
Millimeter eingesetzt. Durch
unsachgemäße Handhabung und
vernachlässigte Wartungsintervalle
besteht die Gefahr von Leinenrissen.
WARNUNG
Hochleistungsschirme mit extrem
dünnen Leinendurchmessern sind in
keiner Weise für Akro- oder radikale
Extremflugmanöver geeignet.
Tragegurte
Die speziell für den Stratus 8 entwickelten
zwölf Millimeter breiten Tragegurte mit
Kevlarverstärkung ermöglichen dem Piloten,
das Geschwindigkeitsverhalten des
Stratus 8 über ein Umlenksystem seinen
Wünschen anzupassen. Genauere
Informationen über den Gebrauch des
Technische Beschreibung
Kapitel 3
13
Beschleunigungssystems finden Sie im
Kapitel "Flugpraxis".
Technische Daten und
Materialien
Detaillierte technische Daten, angefangen
vom Startgewicht über
Konstruktionsangaben bis hin zum
Geschwindigkeitsbereich finden Sie im
Service- und Kontrollheft. Dieses Heft
beinhaltet weiterhin ausführliche
Informationen über das verwendete Segelund Leinenmaterial.
14
Kapitel 3
Technische Beschreibung
04 Inbetriebnahme und
Einfliegen
dass die Markierung circa fünf Millimeter
über dem Knoten sichtbar ist.
Werkseinstellung
Vor dem Erstflug
WARNUNG
Vor dem Erstflug muss der Gleitschirm
von einem Fachmann eingeflogen und
überprüft werden. Das Einfliegen muss
auf dem Typenschild vermerkt werden.
Der Stratus 8 durchläuft während der
Produktion mehrere Qualitätskontrollen und
wird am Ende einer genauen Stückprüfung
unterzogen. Vor Auslieferung an den
Kunden wird die Übereinstimmung mit dem
geprüften Muster kontrolliert und
bescheinigt. Alle Schnittmuster, Leinen- und
Gurtlängen werden mit größter Sorgfalt
gefertigt. Sie weisen eine hohe Genauigkeit
auf und dürfen unter keinen Umständen
verändert werden.
WARNUNG
Jegliche Änderungen oder
unsachgemäße Reparaturen an diesem
Gleitschirm haben das Erlöschen der
Betriebserlaubnis und Garantie zur
Folge.
Einstellung der Hauptbremsleinen
Der Stratus 8 wird ab Werk mit einer
Bremseinstellung markiert und ausgeliefert,
die dem geprüften Testmuster entspricht
und nicht geändert werden sollte. Mit dieser
Einstellung können Sie das Gleitsegel fast
verzögerungsfrei steuern und landen.
Die Hauptbremsleinen werden vor dem
Einfliegen des Gleitschirms vom Fachmann
überprüft und müssen so verknotet werden,
Richtig eingestellte Bremsleinen haben circa
zehn Zentimeter Vorlauf. Das bedeutet,
dass Sie die Bremsen um diesen Weg
herunterziehen müssen, bis die Hinterkante
des Gleitschirms nach unten gezogen wird
und eine Bremswirkung eintritt. Hierbei ist
zu beachten, dass die Bremsspinne bereits
durch ihren Luftwiderstand eine Zugkraft
verursacht.
Moderne Schirme wie der Stratus 8 haben
eine geringere Toleranz hinsichtlich der
Bremseneinstellung. Längenänderungen
sind daher normalerweise nicht notwendig.
Falls Sie dennoch die Bremseinstellung
anpassen, dürfen auf keinen Fall die im
Service- und Kontrollheft vorgeschriebenen
Toleranzmaße für den Stratus 8 über- oder
unterschritten werden.
Falsche Einstellungen
Wenn die Hauptbremsleinen zu lang
eingestellt sind, reagiert das Gleitsegel
träge und ist schlecht zu landen. Durch ein
kurzes Wickeln der Bremsleine um die Hand
kann die Einstellung im Flug verändert und
die Flugeigenschaft verbessert werden.
Stellen Sie nach der Landung die
Bremsleinen auf die richtige Länge ein.
Veränderungen des Bremswegs sollten
immer nur in kleinen Schritten von maximal
zwei bis drei Zentimetern erfolgen und
müssen am Übungshang kontrolliert
werden. Die symmetrische Einstellung von
linker und rechter Bremse muss dabei
immer gewährleistet sein.
Bei einer Verkürzung der Bremseinstellung
ist besonders darauf zu achten, dass der
Gleitschirm im Trimmflug und Beschleunigt
nicht durch zu kurze Bremsleinen
verlangsamt wird. Neben einer
Verschlechterung der Leistungs- und
Inbetriebnahme und Einfliegen
Kapitel 4
15
Starteigenschaften können bei stark
verkürzten Bremsen auch
Sicherheitsprobleme auftreten.
WARNUNG
Eine zu kurz eingestellte
Hauptbremsleinen führt zu folgenden
Gefahren:
•
die Strömung am Gleitschirm
kann früher abreißen
•
der Gleitschirm besitzt schlechte
Starteigenschaften; es besteht
Sackfluggefahr
•
der Gleitschirm zeigt ein
gefährliches Extremflugverhalten
•
im beschleunigtem Flug wird die
Hinterkante des Gleitschirms
angebremst, was im Extremfall
einen Frontklapper verursacht
Bremsknoten
Die nachfolgend abgebildeten Sackstich
und Palstek Knoten eignen sich am besten
für die Verbindung der Bremsleine mit dem
Bremsgriff.
Abbildung 3: Palstek Knoten
WARNUNG
Lose, ungeeignete oder falsch
ausgeführte Bremsknoten können zum
Lösen der Hauptbremsleine und zum
Verlust der Kontrolle über den
Gleitschirm führen. Achten Sie
unbedingt darauf, dass nur Sackstich
oder Palstek Knoten für die Verbindung
eingesetzt und richtig ausgeführt
werden.
Abbildung 2: Sackstich Knoten
16
Kapitel 4
Inbetriebnahme und Einfliegen
Anpassen der Bremsgriffe
Der Stratus 8 ist mit einem Swing Multigrip
Bremsgriff ausgestattet der es erlaubt, die
Steifigkeit im Griffbereich variabel
einzustellen. Die unterschiedlichen
Verstärkungen im Bremsgriff können
individuell auf die Vorlieben des Piloten
angepasst werden. Durch verschiedene
Kombination der einzelnen Verstärkungen
sind vier unterschiedliche Steifigkeiten am
Bremsgriff möglich, die einfach vom Piloten
durch Herausnehmen oder Einfügen der
einzelnen Verstärkungen eingestellt werden
können.
Abbildung 4: Aus- und Einbau der
Verstärkungen aus dem der Swing MultigripBremsgriff
Multigrip-Bremsgriff nach der Entnahme der
beiden Verstärkungen. Die Einzelteile im
Überblick:
Harte Verstärkung (Stab)
Weiche Verstärkung (Tube)
Multigrip Bremsgriff ohne Verstärkungen
Bremswirbel
Hauptbremsleine
Zum Einsetzen der Versteifungen gehen Sie
genauso vor wie bei der Entnahme. Drehen
Sie den Multigrip-Bremsgriff auf links und
schieben Sie die gewünschten
Verstärkungen durch die Öffnung wieder in
den Griff.
Multigrip Bremsgriff bei Auslieferung mit beiden
Verstärkungen
Im Bereich der Bremsleinen-/BremsgriffVerbindung befindet sich ein Wirbel , der
ein schraubenförmiges Verdrehen der
Hauptbremsleine verhindert.
Zum Herausnehmen der Verstärkungen Multigrip
Bremsgriff auf links drehen und beide Stäbchen
durch die vorhandene Öffnung schieben
Inbetriebnahme und Einfliegen
Kapitel 4
17
Beschleunigungssystem
Abbildung 5: Funktionsweise Fußbeschleuniger Stratus 8
Der Stratus 8 besitzt im Trimmflug bereits
eine hohe Grundgeschwindigkeit, die mit
dem zusätzlichen Beschleunigungssystem
deutlich erhöht werden kann. Der Einsatz ist
speziell bei starkem Gegenwind,
Talquerungen oder beim Entfernen aus
einer Gefahrenzone sinnvoll.
Die A- und B-Tragegurte können über den
Fußbeschleuniger differenziert verkürzt
werden. Dadurch wird der ursprüngliche
Anstellwinkel der Kappe verringert und die
Geschwindigkeit erhöht sich.
Die richtige Anbringung und Einstellung des
Beschleunigungssystems ist eine wichtige
Voraussetzung für den späteren
reibungslosen Einsatz im Flug. Daher sollte
vor dem ersten Start die Länge individuell
18
Kapitel 4
eingestellt und das Beschleunigungssystem
überprüft werden.
Die Verbindung zwischen Fußbeschleuniger
und Tragegurt wird über spezielle
Brummelhaken hergestellt. Stellen Sie dann
die Länge am Beinstrecker so ein, dass im
maximal beschleunigten Flugzustand (beide
Umlenkrollen der Tragegurte liegen dabei
aufeinander) die Beine ganz durchgestreckt
sind. Ansonsten können bei längeren
Flugpassagen Ermüdungserscheinungen
auftreten. Wenn Sie das
Beschleunigungssystem voll durchgetreten
haben, sollten Sie immer noch eine
bequeme Sitzposition einnehmen können.
Wenn das Beschleunigungssystem zu lang
eingestellt ist, können Sie das Potenzial des
Gleitschirms nicht ganz ausnutzen.
Inbetriebnahme und Einfliegen
Zweistufiges Speedsystem
Die speziell für den Stratus 8 entwickelten
Tragegurte ermöglichen dem Piloten über
eine variable Übersetzung die Länge des
Beschleunigerwegs und -drucks optimal an
die Beinlänge und Beinposition anzupassen.
Die richtige Anbringung und Einstellung des
Beschleunigungssystems ist eine wichtige
Voraussetzung für den späteren
reibungslosen Einsatz im Flug. Daher sollte
vor dem ersten Start die Länge individuell
eingestellt und die Seilführung überprüft
werden.
Es ist sinnvoll die Seillänge so einzustellen,
dass im maximal beschleunigten
Flugzustand (beide Umlenkrollen der
Tragegurte liegen dabei aufeinander) die
Beine ganz durchgestreckt sind. Ansonsten
können bei längerem Betätigen
Ermüdungserscheinungen auftreten.
Nach der Anpassung des Beschleunigers
an die Beinlänge bzw. an das Gurtzeug
erfolgt die Einstellung des zweistufigen
Speedsystems. Dieses System reduziert
über zwei kugelgelagerte Rollen den
Beschleunigerdruck und ermöglicht so ein
komfortables Beschleunigen auch mit
angewinkelten Beinen. Im weiteren Verlauf
blockiert eine Stoppkugel die untere Rolle,
wodurch sich der Beschleunigerweg
verringert und jeder Zentimeter effektiv in
Geschwindigkeit umgesetzt wird.
Die Position der Kugel ist variabel. Dadurch
kann jeder Pilot den Beschleuniger nach
seinen Vorlieben einstellen und
Beschleunigerkraft / -weg ergonomisch auf
seinen Beinlänge, das verwendete Gurtzeug
und den eingesetzten Fußbeschleuniger
anpassen.
Das Zweistufige Speedsystem kann über
eine Stoppkugel (diese ist durch einen
einfachen Knoten am Beschleunigerseil
fixiert) eingestellt werden. Wird die
Stoppkugel nach oben verschoben,
verlängert sich der Beschleunigerweg. Ein
verschieben der Stoppkugel nach unten
bewirkt hingegen eine frühzeitige sperre der
unteren Rolle, verkürzt dadurch den
Beschleunigerweg und erhöht den Druck.
Inbetriebnahme und Einfliegen
Kapitel 4
19
Rettungsgerät
WARNUNG
Stellen Sie das Beschleunigungssystem nicht zu kurz ein. Der Schirm
darf keinesfalls durch eine zu kurze
Einstellung vorbeschleunigt werden.
Bei erhöhter Fluggeschwindigkeit
wirken sich Störungen drastischer aus
als im unbeschleunigten Flug. In
turbulenten Zonen und in Bodennähe
wird wegen steigender Einklappgefahr
generell von der Benutzung des
Beschleunigungssystems abgeraten.
Für Notsituationen mit dauerhaftem
Versagen des Gleitschirms, beispielsweise
nach einem Zusammenstoß mit einem
anderen Luftfahrzeug, ist das Mitführen
eines geprüften Rettungsgerätes
vorgeschrieben.
Bei der Auswahl des Rettungsgerätes
sollten Sie darauf achten, dass das
vorgesehene Startgewicht eingehalten wird.
Das Rettungsgerät ist entsprechend den
Anweisungen des Herstellers anzubringen.
Empfohlener Gewichtsbereich
Befestigen Sie vor dem Start den
Beschleuniger am Gurtzeug, um ein
Stolpern beim Aufziehen oder beim Startlauf
zu vermeiden.
Zugelassene Gurtzeuge
Der Stratus 8 ist für alle Gurtzeuge mit der
Klassifizierung "GH" zugelassen – weitere
Informationen dazu finde Sie auf den Seiten
der Zulassungsstellen (siehe Anhang).
Beachten Sie bei der Auswahl des
Gurtzeugs, dass die Höhe der
Aufhängepunkte einen Einfluss auf das
Flugverhalten hat. Je niedriger der
Aufhängepunkt, desto agiler wird der
Gleitschirm. Das Gurtzeug sollte zudem
gewährleisten, dass Sie über die
Umlenkrollen den maximalen
Beschleunigungsweg betätigen können.
Achten Sie zudem darauf, dass sich mit der
Höhe der Aufhängung auch der relative
Bremsweg verändern kann. Wenn Sie
Fragen oder Zweifel bezüglich der
Verwendung Ihres Gurtzeuges mit dem
Stratus 8 haben, setzen Sie sich bitte mit
einem Swing Händler oder auch direkt mit
Swing in Verbindung.
20
Kapitel 4
Der Stratus 8 muss innerhalb der
zugelassenen Gewichtbereiche geflogen
werden, die Sie im Service- und Kontrollheft
finden. Das Gewicht bezieht sich auf das
Abfluggewicht (Pilotengewicht inklusive
Bekleidung, Schirm, Gurtzeug und
Ausrüstung). Ermitteln Sie ihr
Abfluggewicht, indem Sie sich mit ihrem
Packsack und der kompletten Ausrüstung
auf eine Wage stellen.
Swing bietet den Stratus 8 in
unterschiedlichen Größen an. Falls Sie
zwischen zwei Größen wählen, sollten Sie
ihre persönlichen Vorlieben beachten.
Wenn Sie ein sehr dynamisches,
reaktionsschnelles und verzögerungsfreies
Flugverhalten bevorzugen, sollten sie eine
hohe Flächenbelastung und damit das
kleinere Schirmmodell wählen.
Im mittleren und unteren Gewichtsbereich
reduziert sich die Dynamik. Das
Flugverhalten wird überschaubarer und das
zentrieren der Thermik fällt vielen Piloten
leichter, weshalb sie sich für diesen
Gewichtsbereich entscheiden. Wenn Ihnen
diese Eigenschaften zusagen, sollten Sie
mit weniger Flächenbelastung fliegen und
das größere Schirmmodell wählen.
Inbetriebnahme und Einfliegen
Der Stratus 8 reagiert auf
Gewichtsveränderungen nur mit einer
geringen Erhöhung bzw. Verlangsamung
des Trimmspeeds, wobei kaum ein Einfluss
auf die Gleitleistung festzustellen ist. Daher
können Sie die Größe ganz nach ihrem
persönlichen Flugstil wählen.
Erstflug
Führen Sie Ihre ersten Flüge nur bei
ruhigem Wetter, in bekanntem Gelände
oder am Übungshang durch. Steuern Sie
am Anfang weich und dosiert, damit Sie sich
stressfrei an die Reaktionen des
Gleitschirms gewöhnen.
WARNUNG
Überschätzen Sie sich nicht. Lassen
Sie sich durch die Einstufung des
Gleitschirms oder den Übermut anderer
Piloten nicht zu leichtsinnigem
Verhalten verleiten.
Inbetriebnahme und Einfliegen
Kapitel 4
21
05 Flugpraxis
Der Stratus 8 wurde für Leistungspiloten mit
umfassender Flugerfahrung entwickelt. Die
nachfolgenden grundlegenden Arten der
Flugpraxis sollten für diese Pilotengruppe
selbstverständlich sein. Der Vollständigkeit
halber sind sie aber in diesem Handbuch
aufgeführt.
Vorflugkontrolle und Auslegen
Kontrollieren Sie vor jedem Start sorgfältig
die nachfolgenden Punkte:
•
Risse oder sonstige Schäden am Segel
•
Knoten und Überwürfe in den Leinen
•
Bremsleinen freigängig und fest mit dem
Griff verbunden
•
richtige Einstellung der
Bremsleinenlänge
•
Kontrolle der Schraubschäkel an den
Fangleinen und am Tragegurt (fest
geschlossen und gesichert)
•
ist der Schirm trocken
•
Tragegurte und Nähte auf
Beschädigungen kontrollieren
•
Beschädigungen am Gurtzeug
•
Rettungsgerätegriff richtig gesichert
HINWEIS
Ein sorgfältiger Vorflugcheck ist für
jedes Luftfahrzeug erforderlich. Achten
Sie darauf, dass Sie jeden Check mit
der gleichen Sorgfalt durchführen.
Legen Sie das Gleitsegel mit dem
Obersegel auf den Boden und breiten Sie
die offenen Eintrittskammern halbrund aus.
Sortieren Sie sorgfältig alle Fangleinen und
achten Sie darauf, dass keine Leinen unter
22
Kapitel 5
Flugpraxis
der Kappe liegen, Schlaufen bilden oder
hängenbleiben können.
WARNUNG
Wenn der Schirm durch langes Lagern
im Packsack oder starkes
Komprimieren deutliche Falten zeigt,
sollten Sie vor dem ersten Start einige
Aufziehübungen durchführen sowie die
Anströmkante etwas glätten. Damit wird
gewährleistet, dass während der
Startphase die Strömung am Profil
genau anliegt. Insbesondere bei
niedrigen Temperaturen fällt dem
Glätten der Anströmkante besondere
Bedeutung zu.
5-Punkte-Check
Beim 5-Punkte-Check prüft der Pilot noch
einmal unmittelbar vor dem Beginn des
Startlaufs die wichtigsten
sicherheitsrelevanten Punkte ab. Um nichts
zu vergessen sollte sie immer in der
gleichen Reihenfolge überprüft werden.
Dies sind im Einzelnen:
1. Persönliche Ausrüstung (Gurtzeug,
Karabiner, Rettungsschirm und Helm)
ordnungsgemäß angelegt und alle
Schlaufen geschlossen?
2. Schirm halbrund ausgelegt und alle
Eintrittsöffnungen offen?
3. Alle Leinen sortiert; keine Leinen unter
der Kappe?
4. Lässt das Wetter, insbesondere
Windrichtung und –stärke, einen
gefahrlosen Flug zu?
5. Luftraum und Startbereich frei?
Start
Geradeausflug
Bei wenig Wind empfiehlt es sich, den
Stratus 8 vorwärts zu starten. Ziehen Sie
den Schirm mit gestreckten Leinen auf. Es
ist nicht notwendig, den Stratus 8 mit einem
Impuls zu starten und/oder in die losen
Leinen zu laufen.
Führen Sie während des Aufziehens jeweils
beide A-Gurte, ohne sie zu verkürzen, in
einer gleichmäßigen, bogenförmigen
Bewegung nach oben. Vermeiden Sie ein
starkes ziehen an den Tragegurten. Der
Stratus 8 steigt sehr leicht und ist gut
kontrollierbar. Ein sauberes, halbrundes
Auslegen der Eintrittskante unterstützt den
Start.
Schon ab Windgeschwindigkeiten von 3 m/s
ist der Stratus 8 auch rückwärts sehr gut zu
starten. Dabei steht der Pilot mit dem
Gesicht zum Gleitschirm, den Aufwind im
Rücken. Durch Zug an den vorderen Leinen
beginnt die Gleitschirmkappe wie beim
Vorwärtsstart über den Piloten zu steigen.
Hat die Kappe den Scheitelpunkt erreicht,
muss sich der Pilot in Flugrichtung
ausdrehen und kann gegen den Wind
loslaufen und abheben.
Bei dieser Startmethode ist es für den
Piloten einfacher, das Aufsteigen der Kappe
zu kontrollieren und Feinkorrekturen
durchzuführen. Deswegen empfiehlt sich
diese Technik gerade bei stärkeren
Windverhältnissen.
Bei geöffneter Bremse fliegt der Stratus 8
eigenstabil geradeaus. Über die
Bremsleinen erfolgt die Anpassung der
Geschwindigkeit an die Flugsituation, um
ein Optimum an Leistung und Sicherheit zu
gewährleisten.
Die Geschwindigkeit des besten Gleitens in
ruhiger Luft erzielt man beim Stratus 8 mit
vollständig geöffneten Bremsen. Wird die
Bremsleine beidseitig circa zehn Zentimeter
gezogen, befindet sich der Schirm im
Bereich des geringsten Sinkens. Erhöht
man den Zug auf den Bremsen weiter, so
verringert sich das Sinken nicht mehr, die
Steuerkräfte steigen spürbar an und der
Pilot erreicht die Minimalgeschwindigkeit.
HINWEIS
Bei höheren Windgeschwindigkeiten
(ab circa 6 m/s) muss der Gleitschirm
aktiv am Boden gehalten werden. Es
kann sonst passieren, dass der Schirm
selbstständig über den Piloten steigt.
WICHTIG
Zu langsames Fliegen nahe der
Stallgeschwindigkeit erhöht die Gefahr
eines unbeabsichtigten einseitigen oder
kompletten Strömungsabrisses. Dieser
Geschwindigkeitsbereich sollte daher
gemieden und nur bei der Landung
eingesetzt werden.
Kurvenflug
Swing hat mit dem Stratus 8 einen
Gleitschirm entwickelt, der verzögerungsfrei
auf Steuerimpulse reagiert und
ausgesprochen wendig ist. Die beste
Leistung wird erzielt, wenn der Stratus 8
während des Kurvenflugs mit ausreichender
Geschwindigkeit und Gewichtsverlagerung
geflogen wird. Zu starker Bremseinsatz
erhöht lediglich das Eigensinken.
Die Negativtendenz des Stratus 8 ist
ausgesprochen gering. Daher kann er auch
auf engstem Raum durch aufmerksames
Flugpraxis
Kapitel 5
23
Ziehen der kurveninneren Bremsleine
gedreht werden.
Mit zunehmendem Bremsleinenzug erhöht
sich die Querlage und der Schirm fliegt eine
schnelle und steiler werdende Kurve, die am
Ende in eine Steilspirale übergeht (weitere
Informationen darüber finden sie unter
„Steilspirale“).
Abstiegshilfen
In manchen Flugsituationen ist ein sehr
schneller Abstieg notwendig, um drohenden
Gefahren zu entgehen. Diese sind z.B. der
Aufwind einer Cumuluswolke, eine
herannahende Kaltfront oder aufziehende
Gewitter.
Alle Abstiegshilfen sollten in ruhiger Luft und
mit ausreichender Höhe geübt werden, um
sie dann in extremen Verhältnissen effektiv
einsetzen zu können. Die Abstiegshilfen
werden in drei verschiedene Manöver
unterteilt, die die Sinkgeschwindigkeit sicher
und beherrschbar erhöhen.
werden mit einem Karabinerabstand (Mitte
zu Mitte) von 42 Zentimetern durchgeführt.
Einleitung
Eingeleitet wird die Steilspirale aus voller
Fahrt durch eine immer enger geflogenen
Kurve mit deutlicher Gewichtsverlagerung
des Piloten auf die Kurveninnenseite (siehe
hierzu auch "Kurvenflug").
Die Schräglage und Sinkgeschwindigkeit
kontrolliert man durch dosiertes Ziehen bzw.
Nachlassen der kurveninneren Bremsleine.
Sehen Sie vor und während der Steilspirale
unbedingt nach unten und kontrollieren Sie
ständig den Bodenabstand.
WICHTIG
Während der Steilspirale kann die
Außenseite des Segels einklappen,
was allerdings ohne Bedeutung ist. Sie
können dies verhindern, indem Sie auf
der Kurvenaußenseite leicht
anbremsen. Lassen Sie die Bremsen
gefühlvoll nach.
Steilspirale
Ausleitung
Die Steilspirale ist die effektivste
Abstiegshilfe, mit deren Hilfe
Sinkgeschwindigkeiten bis 20 m/s erzielt
werden können. Sie eignet sich bei hohen
Steigwerten und wenig Wind.
Die Zulassungstests unterscheiden den
Bereich ober- und unterhalb einer
Sinkgeschwindigkeit von 14 m/s. Der
Stratus 8 leitet bis zum Erreichen der 14 m/s
innerhalb einer Umdrehung die Steilspirale
selbstständige aus. Über 14 m/s kann ein
Anbremsen der äußeren Flügelhälfte
und/oder Gewichtsverlagerung nach außen
zur Ausleitung der Spirale erforderlich sein.
(bis zu 20 m/s Sinken findet aber keine
selbstständige Verschärfung der Spirale
statt). Die Testflüge für die Zulassung
Das Ausleiten der Steilspirale erfolgt
langsam und stetig über mehrere
Umdrehungen. Dabei wird die Bremse der
Kurveninnenseite dosiert freigegeben. Bei
einem zu schnellen Öffnen der Bremse
kann das Segel durch die überhöhte
Geschwindigkeit nach oben wegsteigen,
aufschaukeln und teilweise einklappen.
Unterstützen kann man die Ausleitung durch
leichtes Anbremsen der Kurvenaußenseite.
24
Kapitel 5
Flugpraxis
WARNUNG
Bei der Steilspirale können sehr hohe
Kurvengeschwindigkeiten mit einem
Vielfachen der Erdbeschleunigung (bis
über 6g) erreicht werden. Tasten Sie
sich deshalb vorsichtig an diese Figur
heran. Beachten sie bitte folgendes:
•
Führen Sie die Steilspirale nicht zu
lange aus, es könnten
Bewusstseinsstörungen auftreten.
•
Halten Sie unbedingt eine
Sicherheitshöhe von 150 bis 200
Meter über Grund ein.
•
Spiralen mit "angelegten Ohren"
führen zu einer extremen Belastung
der offenen Kappenteile. Diese
Figur ist in Deutschland verboten.
Ausleitung
Führen Sie die beiden B-Tragegurte zügig
und gleichmäßig wieder in die
Ausgangsposition zurück. Wenn Sie die BTragegurte zu langsam los lassen, kann der
Schirm in einen Sackflug oder durch
unsymmetrisches Ausleiten in eine
Negativdrehung übergehen. In diesem Fall
muss die Geschwindigkeit mit dem
Beschleunigungssystem oder nach vorne
drücken der A-Tragegurte erhöht werden.
WARNUNG
B-Stall
Beim B-Stall wird ein Strömungsabriss
provoziert und der Gleitschirm sinkt
senkrecht mit einer Sinkgeschwindigkeit von
circa 8 m/s nach unten. Der B-Stall eignet
sich bei mittleren Steigwerten und wenig
Wind.
Einleitung
Greifen Sie die beiden B-Tragegurte an den
Farbmarkierungen von außen an den
Schekeln. Ziehen sie beide B-Tragegurte
symmetrisch nach unten, bis die Strömung
an der Kappe abreißt und der Schirm
vollständig in den vertikalen Sinkflug
übergeht. Danach sollten die B-Gurte in
dieser Position gehalten werden um ein
ruhiges Sinken zu gewährleisten.
WICHTIG
Ziehen sie die B-Gurte nur so weit, bis
die Strömung abreißt. Wenn die BGurte tiefer gezogen werden, kann es
zu einer Rosettenbildung kommen.
Achten Sie vor und während des BStalls unbedingt darauf, dass der
Luftraum unter Ihnen frei ist.
Die Kappe nimmt nach dem Freigeben
der B-Gurte Geschwindigkeit auf, bis
die Strömung wieder anliegt. Sie dürfen
in dieser Phase auf keinen Fall den
Schirm anbremsen.
Bei niedrigen Lufttemperaturen sollte
dieses Manöver vermieden werden.
Der Pilot muss sich bewusst sein, dass
unter diesen Bedingungen die
Sackflugtendenz deutlich zunehmen
kann.
Ohren-Anlegen
Das Ohren-Anlegen, auch Big Ears
genannt, ist die einfachste Abstiegshilfe, mit
der Sinkgeschwindigkeiten von 3 bis 5 m/s
erzielt werden. Vorteil des Ohren-Anlegens
ist, dass der Gleitschirm weiter geradeaus
fliegt; man kann somit einen
Gefahrenbereich verlassen. Es kann sogar
mit angelegten Ohren gelandet werden, um
beispielsweise beim Toplanden die
Aufwindkomponente auszugleichen.
Durch die Verkleinerung der Flügelfläche
erhöht sich die Flächenbelastung, der Flügel
wird stabiler gegen Einklapper bei
Turbulenzen. Allerdings erhöht sich dabei
auch der Luftwiderstand des Flügels, er
fliegt langsamer und näher an der Grenze
Flugpraxis
Kapitel 5
25
zum Strömungsabriss. Um dem entgegen
zu wirken und die Effektivität des Sinkens
zu verstärken, wird meist zusätzlich der
Beschleuniger betätigt.
Einleitung
Eingeleitet wird das Ohren-Anlegen durch
Ziehen der äußersten A-Leinen nach unten.
Die Bremsleinen werden dabei festgehalten,
gesteuert wird der Gleitschirm durch
Gewichtsverlagerung des Piloten. Sie
können jetzt gefahrlos mit dem stabilen
Mittelteil des Segels absteigen. Bei der
Ausführung des Manövers dürfen die
Bremsen nicht verkürzt werden, z.B. durch
Wickeln der Bremsleinen.
Ausleitung
Zum Ausleiten lassen Sie die beiden ATragegurte zügig los. Falls sich die Ohren
nicht selbständig öffnen, unterstützen Sie
das Öffnen durch dosiertes Pumpen mit den
Bremsen.
WARNUNG
Durch das Ohren-Anlegen entsteht eine
höhere Belastung für die noch
tragenden Leinengruppen. Fliegen Sie
daher keine Extremmanöver mit
"angelegten Ohren".
Bei niedrigen Lufttemperaturen sollte
dieses Manöver vermieden werden.
Der Pilot muss sich bewusst sein, dass
unter diesen Bedingungen die
Sackflugtendenz steigt.
Landung
Bei der Landung mit dem Stratus 8 müssen
Sie keine Besonderheiten beachten.
Beginnen Sie die Landung mit einem
geraden Endanflug gegen den Wind und
lassen Sie den Gleitschirm mit
26
Kapitel 5
Flugpraxis
Trimmgeschwindigkeit ausgleiten. In einem
Meter Höhe werden die Steuerleinen bis
zum tiefsten Punkt durchgezogen, so dass
das Gleitsegel kurz vor der Bodenberührung
voll angebremst ist.
Bei starkem Gegenwind sollte der
Bremseinsatz dosierter erfolgen. Landungen
aus Steilkurven und schnelle
Kurvenwechsel vor der Landung sind wegen
der damit verbundenen Pendelbewegungen
zu vermeiden.
WARNUNG
Fliegen sie in Bodennähe immer mit
ausreichender Geschwindigkeit
(deutlich über der Stallgeschwindigkeit),
um einen unabsichtlichen
Strömungsabriss zu vermeiden.
06 Einsatzbereiche
Der Stratus 8 wurde ausschließlich für den
Betrieb als Gleitschirm für Fuß- und
Windenstart entwickelt und getestet. Ein
nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch ist
unzulässig.
ausreichen, dies zu korrigieren. Daher
sollten Sie während des Schleppvorgangs
regelmäßig die Lage und Ausrichtung des
Schirms zum Piloten kontrollieren.
WARNUNG
Häufigste Sackflugursache an der
Winde ist das zu frühe Loslassen der ATragegurte in der Aufziehphase. Hier
sollte der Pilot sicherstellen, dass die
Kappe über ihm steht, bevor das
Kommando „Start“ erfolgt.
Eventuelle Richtungskorrekturen mit
den Bremsen sollten erst erfolgen,
wenn die Kappe bereits über dem
Piloten steht, da der Schirm durch zu
starkes Anbremsen wieder zurückfallen
kann bzw. im nicht flugfähigen Zustand
geschleppt wird.
Windenstart
Der Startablauf beim Windenstart sieht zu
Beginn ähnlich aus wie beim Vorwärtsstart.
Nachdem der Pilot die Kappe bis zum
Scheitelpunkt aufgezogen hat, hebt er durch
die Zugkraft des Seils vom Boden ab.
Keinesfalls darf das Startkommando
gegeben werden, bevor der Schirm
vollständig unter Kontrolle ist. Starke
Richtungskorrekturen während der
Startphase und vor Erreichen der
Sicherheitshöhe sind zu vermeiden.
Nachdem der Pilot den Boden verlassen
hat, wird er langsam im flachen Winkel bis
zur Sicherheitshöhe von 50 Meter
geschleppt. In dieser Phase muss der Pilot
laufbereit bleiben und darf sich nicht in sein
Gurtzeug setzen, um beim Ausfall der
Winde oder einem Seilriss sicher landen zu
können. Achten Sie darauf, den Gleitschirm
mit "offenen Bremsen" zu fliegen, damit der
Anstellwinkel über die Bremsen nicht
zusätzlich erhöht wird.
Die Steuerung beim Windenstart sollte
möglichst nur mit Gewichtsverlagerung
erfolgen. Durch kurze, kräftige
Steuerimpulse mit der Bremse kann die
Richtungskorrektur unterstützt werden, ohne
dabei den Schirm zu stark anzubremsen
und abzureißen.
Bei der Verwendung von Gurtbandklinken
besteht eine erhöhte Lockout-Gefahr die
dadurch gekennzeichnet ist, dass das
Fluggerät nicht auf die Winde zufliegt und
die Steuerkräfte durch den Piloten nicht
Für den Windenstart sind besondere
Vorschriften und Ausbildungsnachweise zu
beachten. Dies sind im Einzelnen:
•
Schleppausbildung und -schein für den
Piloten.
•
Schleppwinden und Schleppklinken
müssen einen Betriebstüchtigkeitsnachweis für das Schleppen von
Gleitsegeln besitzen.
•
Der Windenführer benötigt eine
Ausbildung, die das Schleppen von
Gleitsegeln einschließt.
•
Der Stratus 8 darf nicht mit
Schleppleinenzug von mehr als 90 daN
geschleppt werden.
•
Schleppen Sie das Gleitsegel keinesfalls
mit einem Kraftfahrzeug, Motorboot oder
anderen Fahrzeugen, wenn Sie keine
geeignete Schleppvorrichtung und
keinen geeigneten Windenführer haben.
Einsatzbereiche
Kapitel 6
27
Klinkenbefestigung
Der optimale Zugpunkt für das Schleppseil
sollte möglichst im Bereich des
Systemschwerpunktes angreifen. Beim
Gleitsegel ist der ideale Zugpunkt in Höhe
der Gurtzeugaufhängung beziehungsweise
direkt an den Tragegurten.
Der Einsatz einer passenden Schlepphilfe
ist nicht zwingend, aber auf jeden Fall
empfehlenswert und verschafft dem Pilot
mehr Sicherheitsreserven während der
Schleppphase.
Swing bietet optionale die justierbare
Schlepphilfe "Pro-Tow" an, die den
Schleppvorgang in der Startphase
erleichtert und die Kappe in dieser Phase
um circa zwei Zentimeter vorbeschleunigt.
Bei Verwendung von Spreizrohrklinken
sollte der Abstand Klinke / Schäkel
ausreichend verlängert (Reepschnur oder
Gurtband) und die Klinke unbedingt mit
einem Niederhaltegummi gegen
Zurückschlagen gesichert werden.
Der Abstand der Tragegurte darf durch die
Benutzung der Klinkenbefestigung nicht
enger werden (Twistgefahr).
WICHTIG
Wird mit einem Brustcontainer
geschleppt, ist vor dem ersten Start
sicher zu stellen, dass die Freisetzung
des Rettungsgeräts jederzeit
ungehindert gewährleistet ist. Ist dies
nicht der Fall, darf nur mit einer
Gurtbandklinke geschleppt werden.
Motorisierter Betrieb
Motorzulassung werden in Deutschland vom
Deutschen Ultraleichtflug Verband (DULV)
erteilt. Wenn Sie den Stratus 8 motorisiert
betreiben möchten, dann setzen Sie sich
28
Kapitel 6
Einsatzbereiche
bitte mit Swing, dem Hersteller des
Motorantriebes sowie dem DULV in
Verbindung. Die Adressen finden Sie im
Anhang.
Doppelsitzerflüge
Der Stratus 8 ist nicht für den doppelsitzigen
Betrieb zugelassen.
Kunstflug
In Deutschland ist Kunstflug mit dem
Gleitschirm, der im deutschen Recht unter
dem Begriff Luftsportgerät subsummiert
wird, verboten. Unter Kunstflug versteht
man Flugzustände mit einer Neigung von
mehr als 135 Grad um die Quer- oder
Längsachse.
Der Stratus 8 wurde nicht für den Kunstflug
entwickelt und getestet.
WARNUNG
Alle Formen von akrobatischen
Flugfiguren sind mit dem Stratus 8
gesetzeswidrig und illegal. Der Pilot
begibt sich dabei in Lebensgefahr.
Beim Ausführen besteht die Gefahr von
unkalkulierbaren Fluglagen, die zu
Materialschäden und Strukturversagen
führen können.
07 Gefahreneinweisung
und Extremflug
WARNUNG
Gefahreneinweisung
Bei Flugfehlern, extremen
Windverhältnissen und Turbulenzen, die der
Pilot nicht rechtzeitig erkennt, kann der
Gleitschirm in einen außergewöhnlichen
Flugzustand geraten, der vom Piloten
besondere Reaktionen und Fähigkeiten
erfordert. Die nachweislich beste Methode,
um im Ernstfall ruhig und richtig zu
reagieren, ist der Besuch eines
Sicherheitstrainings. Hierbei lernt man unter
professioneller Anleitung, extreme
Fluglagen zu beherrschen.
Eine weitere sichere und effektive Methode,
sich mit den Reaktionen seines Gleitschirms
vertraut zu machen, ist das Bodentraining.
Das Starten lässt sich dabei genauso üben
wie kleinere Flugmanöver
(Strömungsabriss, einseitiges Einklappen
Front Stall u.a.).
Jeder Pilot, der in Turbulenzen fliegt oder
einen Fehler bei der Steuerung seines
Gleitschirms macht, begibt sich in die
Gefahr, in einen extremen Flugzustand zu
geraten. Alle hier beschriebenen extremen
Flugfiguren und Flugzustände sind
gefährlich, wenn sie ohne adäquates
Wissen, ohne ausreichende
Sicherheitshöhe oder ohne Einweisung
durchgeführt werden.
WICHTIG
Diese Betriebsanweisung ist kein
Ersatz für ein Sicherheitstraining. Wir
empfehlen Ihnen deshalb die
Teilnahme an einem speziellen
Sicherheitstraining, in dem Sie den
Umgang mit Extremsituationen lernen.
Halten Sie unter allen Umständen die
Betriebsgrenzen ein. Vermeiden Sie auf
jeden Fall Kunstflugfiguren und
Extrembelastungen wie z.B. die
Steilspirale mit "angelegten Ohren". Sie
beugen dadurch Unfällen vor und
vermeiden Überlastungen der
Gleitschirmstruktur.
Halten Sie bei Turbulenzen immer
genügend Abstand zu Felswänden und
anderen Hindernissen. Sie brauchen
Zeit und genügend Höhe, um
Extremsituationen wieder auszuleiten.
Führen die beschrieben Korrekturen in
den einzelnen Kapiteln nicht zur
Rückkehr in einen kontrollierten
Flugzustand oder ist die Höhe für eine
Korrektur zu gering, lösen Sie ihr
Rettungsgerät aus.
Einklappen des Schirms
Einseitiges Einklappen
Einseitige Einklapper werden durch
Wanderung des Staupunktes an der
Anströmkante des Schirmes hervorgerufen.
Durch negative Anstellwinkel kollabiert ein
Teil der Kappe und klappt nach unten weg,
das Gleitsegel kann durchsacken,
wegdrehen oder in eine schnelle Rotation
geraten.
Ausleitung
Ist der Schirm einseitig eingeklappt, muss
die Drehbewegung durch dosiertes
Anbremsen auf der intakten Flügelseite
kontrolliert und der Flügel stabilisiert
werden, bis der Gleitschirm wieder
geradeaus fliegt. Bei großflächigen
Einklappern ist das Gegensteuern feinfühlig
durchzuführen, damit die Strömung am
Gefahreneinweisung und Extremflug
Kapitel 7
29
Schirm nicht vollständig abreißt und das
Manöver in einen Fullstall übergeht.
Das Wiederöffnen des eingeklappten
Flügelbereichs erfolgt im Regelfall
eigenständig und kann durch dosiertes
Anbremsen (kein hektisches „Pumpen“) der
betroffenen Seite bei gleichzeitigem
Gegensteuern auf der offenen Seite
unterstützt werden. Nutzen Sie dabei den
vollen Bremsweg.
Nach sehr großen, flächigen Einklappern
über 70% sind Verhänger nicht
auszuschließen, bei denen sich das
Flächenende der eingeklappten Seite
zwischen den Leinen verhängt. Hier muss
der Gleitschirm ebenfalls durch
Gegenbremsen und Gewichtsverlagerung
am Wegdrehen gehindert werden. Das
verhängte Ende lässt sich meist durch einen
kurzen, schnellen Zug mit der Bremsleine
öffnen oder mit einem Zug an den
separaten Stabiloleinen.
der Schirm eine U-Form bildet. Die
Ausleitung erfolgt ebenfalls über leichtes
symmetrisches Bremsen auf beiden Seiten,
wobei darauf geachtet werden muss, dass
beide Flügelenden gleichmäßig in die
normale Fluglage gelangen.
Arten des Strömungsabrisses
Bei der Umströmung des Gleitschirms
entsteht immer eine laminare und turbulente
Grenzschichtzone. Äußerst gefährliche
Flugzustände können auftreten, wenn sich
die laminare Grenzschicht ablöst, wodurch
praktisch die gesamte Strömung auf der
Flügeloberseite abreißt, was vor allem bei
sehr großen Anstellwinkeln der Fall ist.
Im Einzelnen unterscheidet man die drei
folgenden Arten des Strömungsabrisses bei
Gleitschirmen.
WICHTIG
WARNUNG
Zu starkes Gegensteuern auf der
intakten Flügelseite kann zum
Strömungsabriss und damit zu weiteren
unkontrollierten Flugfiguren
(Kaskadenverhalten) führen.
Fullstall und Trudeln sind Flugmanöver,
die bei falscher Ausleitung
lebensgefährlich sind. Die Manöver
sollten deshalb vermieden werden.
Vielmehr ist es wichtig, den Beginn des
Strömungsabrisses zu erkennen, damit
dieser durch sofortige Reaktion des
Piloten verhindert werden kann.
Frontstall
Einklappungen des mittleren
Eintrittskantenbereichs werden ebenfalls
durch negative Anstellwinkel verursacht.
Ausleitung
Der Stratus 8 beendet einen Frontstall
normalerweise schnell und selbständig.
Durch leichtes symmetrisches Bremsen auf
beiden Seiten kann die Wiederöffnung
unterstützt werden. Bei extremen Frontstalls
über die gesamte Flächentiefe können die
Außenflügel nach vorne wandern, so dass
30
Kapitel 7
Sackflug
Gleitschirme können durch verschiedene
Umstände in einen Sackflug geraten: Zu
kurz eingestellte Bremsleinen (ohne
Freilauf), gealtertes oder beschädigtes und
damit erhöht luftdurchlässiges Tuchmaterial,
veränderte Trimmung/Leinenlängen und
Veränderung der Profileigenschaften durch
Nässe (Flug durch Regenschauer).
Gleitsegel sind besonders bei zu geringer
Flächenbelastung sackfluganfällig.
Gefahreneinweisung und Extremflug
Im Sackflug verringert sich die Anströmung
von vorne und der Schirm gerät in einen
stabilen Flugzustand ohne Vorwärtsfahrt.
Der Gleitschirm sackt annähernd senkrecht
mit 4 bis 5 m/s ab und die Fahrtwindgeräusche verringern sich deutlich.
22, 23). Wenn Sie die Bremsen zu langsam
lösen, kann der Schirm in eine
Trudelbewegung übergehen. Das Trudeln
endet durch vollständiges Öffnen der
Bremsen von selbst.
WARNUNG
Ausleitung
Drücken Sie die A- und B-Tragegurte in
aufrechter Sitzposition mit gestreckten
Armen in Flugrichtung, um sie dadurch um
fünf bis zehn Zentimeter zu verkürzen.
Wenn Sie das Beschleunigungssystem
eingehängt haben, können Sie die
Geschwindigkeit auch über den
Beschleuniger erhöhen, damit der Schirm
aus dem Sackflug in eine normale Fluglage
übergeht.
Nach erfolgter Landung ist eine
Überprüfung des Schirms und der
Leinenlängen dringend erforderlich.
Fullstall
Beim Fullstall kommt es zum vollständigen
oder nahezu vollständigen Zusammenbruch
der auftrieberzeugenden Zirkulation am
Gleitschirm. Auslöser ist die Überschreitung
des maximal möglichen Anstellwinkels des
Profils. Häufigste Ursache ist das
Unterschreiten der Minimalgeschwindigkeit
oder Fliegen im Bereich der
Minimalgeschwindigkeit in Verbindung mit
Turbulenzeinwirkungen.
Der Gleitschirm verliert im Fullstall die
Vorwärtsfahrt, kippt nach hinten weg und
entleert sich. Wenn die Bremsen unten
gehalten werden, kommt das Segel wieder
über den Piloten. Es folgt eine nahezu
senkrechte Flugbahn mit ca. 8 m/s
Sinkgeschwindigkeit.
Ausleitung
Wenn der Gleitschirm im Fullstall nach
hinten wegkippt, müssen die Bremsen
unbedingt unten gehalten werden. Die
Schirmkappe kann sonst sehr stark
vorschießen, im Extremfall bis unter
den Piloten. Halten Sie die Bremsen so
lange unten, bis das Segel wieder über
Ihnen steht.
Trudeln
Das Trudeln ist ein stabiler Flugzustand, bei
dem sich eine Seite des Gleitschirms im
Strömungsabriss befindet, während die
andere Seite weiterhin Auftrieb erzeugt. Der
Gleitschirm rotiert um die abgerissene
Flügelseite.
Ausleitung
Um das Trudeln zu beenden, muss der Pilot
die tiefgehaltene Bremse zügig freigeben.
Dadurch nimmt die abgerissene Flügelseite
wieder Geschwindigkeit auf. Abhängig von
der Art des Ausleitens und Dynamik der
Drehbewegung kann die Kappe einseitig
vorschießen und seitlich einklappen.
Bemerkt der Pilot, dass er unabsichtlich das
Trudeln eingeleitet hat, sollte er sofort die zu
weit gezogene Bremse freigeben.
WICHTIG
Sollte das Trudeln nicht aufhören,
überprüfen Sie, ob die Bremsen
vollständig geöffnet sind!
Geben Sie die Bremsen innerhalb von drei
Sekunden vollständig frei (zählen Sie 21,
Gefahreneinweisung und Extremflug
Kapitel 7
31
Notsteuerung
Beim Ausfall der Bremsleinen, z.B. durch
lösen des Befestigungsknotens am
Bremsgriff oder einer defekten Bremsleine,
lässt sich der Stratus 8 auch mit den
hinteren Tragegurten steuern und landen.
Der Strömungsabriss erfolgt dabei früher
und der Pilot muss das veränderte
Flugverhalten durch sensiblen Zug an den
Gurten ausgleichen.
Weitere Gefahrenhinweise
Bahnsackflug bei Regen
Generell gibt es zwei unterschiedliche
Gründe, warum ein Gleitschirm bei Regen in
den Sackflug geraten kann:
Fall 1: Die erste Gefahr besteht darin, dass
sich bei längeren Flügen im Regen das
Kappengewicht erhöht und sich dadurch der
Schwerpunkt sowie der Anstellwinkel
verschieben. In der Folge kann die
Strömung am Gleitschirm abreißen. Dabei
gilt: je mehr Wasser ein Schirm aufnimmt
(ältere Schirme sind davon mehr betroffen,
da sie über die Zeit die wasserabweisende
Beschichtung verlieren) und je näher sich
ein Schirm konstruktions- und alterungsbedingt an der Sackfluggrenze befindet,
umso weniger Wasseraufnahme und somit
auch Gewichtsveränderung ist nötig, um
den Schirm in den Sackflug zu bringen.
Fall 2: Bei einsetzendem Regen können auf
dem Obersegel eines Gleitschirmes
genauso viele Wassertropfen haften
bleiben, dass fast die ganze Oberfläche des
Schirmes davon betroffen ist, aber dennoch
keine geschlossene Wasserfläche vorliegt.
Dabei wird die Oberfläche durch die
Tropfenbildung so rau, dass sich die
Strömung ablöst. Dieses Phänomen ist
schon seit langem bei der Drachen- und
Segelfliegerei bekannt. Je neuer ein Schirm
32
Kapitel 7
ist (die Tropfen werden bei neueren
Schirmen weniger schnell vom Tuch
aufgesaugt), je mehr Tropfen auf dem
Obersegel haften und je größer diese
Tropfen sind, umso größer ist die Gefahr,
dass es dabei zum Strömungsabriss
kommen kann. Diese Eigenschaft konnte in
Praxisversuchen und durch
Computersimulationen rekonstruiert werden,
tritt aber äußerst selten auf.
Für beide Fälle gilt, dass sich erst die
Steuer- und Bremswege deutlich verkürzen
und dann der Sackflugzustand, meist durch
eine Brems- oder Anstellwinkeländerung,
z.B. von einer Böe oder einer
Thermikablösung, ausgelöst wird.
WARNUNG
Beim Fliegen in extrem feuchter Luft
oder bei Regen befinden Sie sich
außerhalb der Betriebsgrenzen des
Gleitschirmes. Sollte ein Flug im Regen
unvermeidbar sein, ist folgendes zu
beachten:
•
es ist ratsam während und auch
nach dem Regen leicht beschleunigt
(min. 30% oder mehr) zu fliegen
•
möglichst keinen oder nur sehr
geringen Bremseinsatz
•
keine Ohren anlegen
•
die Steuerwege werden kürzer
•
meiden Sie enge Kurven, vor allem
im Endanflug. Wenn es die
Verhältnisse zulassen, sollten Sie
auch in dieser Flugphase leicht
beschleunigt fliegen
•
große Anstellwinkel und den
möglichen und frühzeitigen
Strömungsabriss in Bodennähe
vermeiden (den Fußbeschleuniger
nur langsam nachlassen)
Gefahreneinweisung und Extremflug
Werbung und Klebesegel
Vergewissern Sie sich vor der Anbringung
von Werbung darüber, dass das
aufzubringende Klebesegel keine
Veränderung der Flugeigenschaften bewirkt.
Im Zweifelsfall sollte Sie auf das Einkleben
von Werbung verzichten.
WICHTIG
Ein bekleben des Schirms mit großen,
schweren oder nicht geeigneten
Klebesegeln kann das Erlöschen der
Betriebserlaubnis zur Folge haben.
Überbelastung
Hohe Belastungen der Schirmstruktur treten
vor allem bei Extremflugmanövern,
Abstiegshilfen (Steilspirale) oder verbotenen
Kunstflugfiguren auf. Sie beschleunigen den
Alterungsprozess der Struktur erheblich und
sollten daher vermieden werden.
Hat der Pilot einen Schirm über das normale
Maß beansprucht, muss der Gleitschirm
frühzeitig einer Nachprüfung unterzogen
werden.
Sand und salzhaltige Luft
Sand und salzhaltige Luft führen in vielen
Fällen zu einer deutlich schnelleren Alterung
des Leinen- und Tuchmaterials.
In diesem Fall muss der Schirm frühzeitig
zur Nachprüfung eingeschickt werden.
Temperaturbereich
Temperaturen unter -10 °C und über +50°C
können den Gleitschirm fluguntauglich
machen. Bei Über- oder Unterschreitung
dieser Werte entfällt die Garantie des
Herstellers.
Gefahreneinweisung und Extremflug
Kapitel 7
33
08 Aufbewahrung und
Pflege
Aufbewahrung
Zusammenlegen
Legen Sie den Stratus 8 wie in den
Abbildungen 1 bis 4 dargestellt zusammen.
Die Nasen-Verstärkungen (Mylar und RigidSysteme) an der Vorderseite werden dabei
aufeinander gelegt, um Knicke und
Verformungen zu vermeiden. Diese
Packmethode garantiert, dass die
Eintrittskante schonend behandelt wird.
Dadurch erhöht sich die Lebensdauer,
Performance und das Startverhalten des
Gleitschirms.
Stark geknickte und verformte
Verstärkungen deformieren sich im Flug
leichter, wodurch sich eine veränderte
Anströmung einstellt, die zu
Leistungseinbußen und Veränderungen im
Flugverhalten führen kann.
Die Nasen-Verstärkungen besitzen auch
beim Starten eine wichtige Funktion. Daher
gilt: Je weniger die Verstärkungen geknickt
sind, umso leichter lässt sich der Schirm
aufziehen und starten.
Beim letzten Schritt des
Zusammenlegens sollten Sie etwas
variieren, damit nicht immer die mittlere
Zelle geknickt wird. Verwenden Sie von Zeit
zu Zeit auch die Nachbarzellen, um die
Lebensdauer des Tuches speziell im
Mittelbereich zu erhöhen.
Abbildung 6: Die Schritte 1 - 4 zeigen das
richtige und schonende Zusammenlegen für den
Stratus 8
Beim abschließenden Zusammenrollen
empfiehlt es sich, den mitgelieferten
Innenpacksack unter den Schirm zu legen,
damit die Abreibung auf dem Untergrund
minimiert wird.
34
Kapitel 8
Aufbewahrung und Pflege
Lagerung und Transport
Selbst wenn Ihr Schirm beim Einpacken
nach dem letzten Flug der Saison
vollkommen trocken war, sollten Sie ihn für
die langfristige Lagerung möglichst aus dem
Packsack nehmen und die Kappe an einem
sauberen, trockenen und lichtgeschützten
Platz etwas ausbreiten. Falls Sie nicht über
den nötigen Raum verfügen, öffnen Sie den
Packsack, Innenpacksack und Spanngurt so
weit wie möglich und vermeiden Sie bei der
Lagerung eine starke Komprimierung des
Gleitschirms. Die Dauerlagertemperatur
muss zwischen 10° und 25° C betragen bei
einer relativen Luftfeuchte zwischen 50 bis
75%. Achte Sie auch darauf, dass keine
Tiere wie Mäuse oder Katzen bei längerer
Lagerung den Gleitschirm als Schlafplatz
benutzen.
In unmittelbarer Nähe des Gleitschirms
sollten sich keine chemischen Substanzen
befinden. Benzin beispielsweise löst den
Stoff auf und kann so Ihren Schirm schwer
beschädigen. Verstauen Sie Ihren Packsack
im Kofferraum möglichst weit entfernt vom
Reservekanister oder von Ölbehältern.
Der Stratus 8 sollte keiner extremen Hitze
(wie z.B. im Sommer im Kofferraum des
Autos) ausgesetzt werden. Durch die Hitze
wird eventuell noch vorhandene
Feuchtigkeit durch das Tuch gepresst,
wodurch die Beschichtung beschädigt
werden kann. Vor allem in Kombination mit
Feuchtigkeit beschleunigen hohe
Temperaturen den Hydrolyse-Prozess, der
Fasern und Beschichtung beschädigt.
Lagern Sie Ihren Schirm auch nicht in der
Nähe von Heizkörpern oder anderen
Wärmequellen.
Transportieren Sie Ihren Gleitschirm immer
in dem dazugehörigen Innensack und
verwenden Sie für die komplette Ausrüstung
den mitgelieferten Packsack.
Pflege
Tuch
Für den Stratus 8 setzt Swing ein speziell
entwickeltes Polyamid Tuch mit einer
hochwertigen Beschichtung für verbesserte
UV-Beständigkeit, Farbechtheit und
Luftundurchlässigkeit ein. Dieses Tuch wird
strengsten Laborkontrollen unterworfen und
wurde über mehrere Monate unter extremen
Bedingungen im harten Flugbetrieb getestet
Um die Dauerhaftigkeit und die
Beibehaltung der Werte dieser Gewebe und
Ihres Segels zu garantieren, ist Sorgfalt
unentbehrlich. Schützen Sie Ihr Segel daher
vor unnötigen UV-Strahlen. Packen Sie
Ihren Stratus 8 erst unmittelbar vor dem
Start aus und gleich nach der Landung
wieder ein. Auch wenn moderne
Gleitschirmstoffe immer besser vor den
Auswirkungen der Sonnenstrahlung
geschützt sind, gehört insbesondere die UVStrahlung immer noch zu den
entscheidenden Faktoren bei der
Tuchalterung. Zuerst bleichen die Farben
aus, danach beginnt die Beschichtung und
Fasern zu altern.
Bei der Herstellung des Stratus 8 wird die
beschichtete Seite des Tuchs nach innen
gelegt. Die für die Tucheigenschaften
maßgebliche Beschichtung wird so vor
mechanischen Beschädigungen relativ gut
geschützt. Dennoch sollten Sie bei der Wahl
des Startplatzes möglichst einen Untergrund
aussuchen, der frei von scharfkantigen und
hervorstehenden Gegenständen ist.
Treten Sie nicht auf den Schirm. Solche
Tritte schwächen den Stoff, besonders auf
hartem und steinigen Untergrund. Achten
Sie am Startplatz auch auf das Verhalten
der Zuschauer, insbesondere von Kindern:
Zögern Sie nicht, auf die Empfindlichkeit
des Tuchs aufmerksam zu machen.
Achten Sie bitte darauf, dass sich beim
Einpacken des Gleitschirms keine Insekten
Aufbewahrung und Pflege
Kapitel 8
35
in der Schirmkappe befinden. Manche Arten
erzeugen während der Verwesung Säuren,
die Löcher in das Tuch ätzen können.
Heuschrecken beißen sich mit ihren
Mundwerkzeugen durch das Tuch, wodurch
Löcher entstehen. Außerdem sondern sie
einen dunklen, stark färbenden Saft ab.
Scheuchen Sie die Tiere vor dem
Zusammenlegen weg. Im Gegensatz zu
einem verbreiteten Irrglauben werden diese
Insekten übrigens von keiner bestimmten
Farbe besonders stark angezogen.
Ist der Schirm feucht oder nass geworden,
sollte er schnellstmöglich an einem gut
belüfteten Ort (jedoch keinesfalls an der
Sonne) getrocknet werden. Da die
Tuchfasern das Wasser aufnehmen, kann
es mehrere Tage dauern, bis die Kappe
vollständig getrocknet ist. Wenn der
Gleitschirm feucht eingepackt bleibt, dann
kann es zu Schimmelbildung und,
insbesondere bei Wärme, zu einer
Zersetzung der Fasern kommen. Der
Gleitschirm kann dadurch nach kurzer Zeit
fluguntauglich werden.
Ein fabrikneuer Schirm ist bei der Lieferung
oft stark komprimiert. Diese Komprimierung
dient einzig dem ersten Transport und sollte
danach nicht mehr erfolgen. Legen Sie
daher Ihren Schirm nach der Nutzung nicht
zu eng zusammen. Und selbst wenn es sehr
bequem ist – setzen Sie sich möglichst nie
auf den Packsack, in dem sich Ihr Schirm
befindet.
Ist der Schirm mit Salzwasser in Berührung
gekommen, sollte er gleich mit Süßwasser
gründlich angespült werden (siehe Kapitel
Reinigung).
wurden. Ähnlich wie das Tuchmaterial
verlieren auch Leinen vor allem durch die
UV-Strahlung an Festigkeit. Auch hier gilt:
Schützen Sie Ihre Leinen vor unnötiger UVStrahlung.
Dyneemaleinen, wie Sie zum Beispiel im
Bereich der Hauptbremsleine eingesetzt
werden, sind sehr temperaturempfindlich
und können bei Temperaturen über 75° C
dauerhaft beschädigt werden. Daher sollten
Sie Ihren Schirm im Hochsommer auf
keinem Fall im Auto lagern.
Achten Sie vor allem beim Bodentraining mit
gekreuzten Tragegurten darauf, dass der
Mantel der Leinen durch Reibung nicht
aufgescheuert wird.
Treten Sie nach dem Auslegen des Schirms
nicht auf die Leinen und achten Sie auf
Zuschauer oder Skifahrer, die versehentlich
über Ihre Leinen laufen können.
Vermeiden Sie beim Zusammenpacken
unnötiges Knicken der Leinen und
verwenden Sie als Bremsknoten nur die
beschriebenen Sackstich oder Palstek
Knoten.
Reinigung
Verwenden Sie zum Reinigen am besten
nur lauwarmes Süßwasser und einen
weichen Schwamm. Für hartnäckigere Fälle
empfiehlt sich ein mildes Waschmittel,
welches anschließend sorgfältig und
gründlich ausgespült werden muss. Lassen
Sie Ihren Schirm danach an einem
schattigen und gut belüfteten Ort trocknen.
WICHTIG
Leinen
Der Stratus 8 ist mit unterschiedlichen
hochwertigen und exakt gefertigten Leinen
ausgestattet, die den Last- und
Einsatzbereichen entsprechend ausgewählt
36
Kapitel 8
Aufbewahrung und Pflege
Keinesfalls dürfen zur Reinigung des
Schirms Chemikalien, Bürsten, harte
Schwämme oder gar Hochdruckreiniger
oder Dampfstrahlgeräte verwendet
werden, da diese die Beschichtung und
Festigkeit des Tuchs beschädigen
können. Das Segel wird porös und
verliert an Reißfestigkeit.
Ein Schirm gehört keinesfalls in die
Waschmaschine: Selbst ohne
Waschmittel würde dabei das Tuch
durch die mechanische Belastung
schwer beschädigt. Tauchen Sie Ihre
Kappe auch nicht in ein
Schwimmbecken: Das chlorhaltige
Wasser greift den Stoff an. Falls Sie
Ihren Schirm unbedingt spülen müssen,
beispielsweise nach einer
Wasserlandung im Meer, spritzen Sie
ihn innen und außen mit einem sanften
Wasser strahl ab. Häufige Spülung
beschleunigt den Alterungsprozess.
Aufbewahrung und Pflege
Kapitel 8
37
09 Reparaturen,
Nachprüfungen und
Garantie
Regelmäßig überprüfen
Typenbezeichnung
•
Tragegurte mit Leinenschlössern
Swing-Gleitschirme besitzen auf der
Unterseite des Stabilos oder auf der
Mittelrippe eine genaue Kennzeichnung, die
bei Gleitschirmen verpflichtend
vorgeschrieben ist. Alle erforderlichen
Angaben sind in den
Lufttüchtigkeitsforderungen festgelegt.
Bei allen Fragen an Ihren Swing-Händler
oder bei der Bestellung von Ersatzteilen und
Zubehör ist es von Vorteil, wenn Sie die
Typenbezeichnung und die Seriennummer
des Gleitschirms angeben können, um eine
eindeutige Identifizierung zu gewährleisten.
•
Leinen
•
Tuch
Reparaturen
Swing-Werkstätten
Lassen Sie Wartungs- und
Reparaturarbeiten immer direkt bei Swing
oder in einer von Swing anerkannten
Vertragswerkstatt durchführen. SwingWerkstätten verfügen über geschulte
Mitarbeiter, original Swing-Ersatzteile und
des erforderliche Know-how - dies bürgt für
höchste Qualität.
Kleine Reparaturen am Schirm
Kleine Risse am Segel können Sie mit
selbstklebendem Segelmaterial reparieren,
sofern diese an wenig belasteten Stellen,
nicht direkt an Nähten und nicht größer als 3
Zentimeter sind. Einzelne Leinen für Ihren
Stratus 8 können Sie direkt online bestellen
unter:
www.swing.de → Service → Leinenservice
38
Kapitel 9
Die folgenden Bauteile und Materialien auf
Beschädigungen, Abrieb und korrekte
Funktion in regelmäßigen Abständen, z.B.
nach einer Landung, überprüfen:
Leinen
Zur regelmäßigen Gleitschirmkontrolle
gehört das Vermessen der Leinenlängen.
Die Leinen müssen dabei mit einer
Anhängelast von fünf Kilogramm belastet
werden, um reproduzierbare Ergebnisse für
das Vergleichen mit den Längen des CheckSheets zu gewährleisten. Die Leinenlängen
des Stratus 8 sind im zusätzlich erhältlichen
Service- und Kontrollheft aufgelistet.
Die Leinen haben einen großen Einfluss auf
das Flugverhalten. Korrekte Leinenlängen
und Symmetrie sind zudem wichtig für die
Leistung und das Handling. Swing empfiehlt
daher eine Kontrolle der Leinen nach 50 bis
100 Flugstunden oder einmal im Jahr.
Leinen altern selbst dann und verlieren an
Festigkeit, wenn der Gleitschirm selten oder
gar nicht verwendet wird Die Funktion und
Sicherheit Ihres Gleitschirms kann dann
beeinträchtigt werden. Verschleißindikatoren sind leichte Erhebungen oder
Fransen. Die Leinen sind dann umgehend
auszutauschen. Setzen Sie nur geprüfte
und zugelassene Leinen ein, die Sie über
Swing beziehen können.
WICHTIG
Eine beschädigte Leine kann zum
Verlust der Kontrolle über den
Gleitschirm führen. Wechseln Sie daher
beschädigte Leinen in jedem Fall aus.
Reparaturen, Nachprüfung und Garantie
Falls Sie beschädigte oder
verschlissene Teile austauschen
müssen, verwenden Sie ausschließlich
Originalteile oder vom Hersteller
freigegebene Teile.
WARNUNG
Verwenden Sie auf keinen Fall zum
kürzen der Leinen Knoten. Diese
schwächen die Festigkeit erheblich und
können bei hohen Belastung ein reißen
der Leine bewirken.
Lediglich bei der Verbindung
Hauptbremsleine / Bremsgriff sind die
beschriebenen Sackstich oder Palstek
Knoten für die Verbindung zulässig.
Nachprüfung
Allgemein
Damit auch in Zukunft ein unverändert
hohes Maß an Flugsicherheit,
Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit für
Ihren Gleitschirm gewährleistet ist, sollten
Sie dem Swing-Serviceprogramm im
Service- und Kontrollheft folgen.
WICHTIG
Lesen Sie das Service- und Kontrollheft
und folgen Sie den Bestimmungen, um
die Gültigkeit der Swing-Garantie, der
Betriebserlaubnis und des
Versicherungsschutzes zu
gewährleisten
Ein Nichtbeachten der Nachprüffristen führt
zum Erlöschen der Garantie und der
Betriebserlaubnis. Ein ordnungsgemäß
geführtes Flugbuch mit den Angaben aller
Flug- und Trainingsstunden hilft Ihnen, die
Fristen rechtzeitig festzustellen.
Ausführliche Informationen über die
Nachprüfung finden Sie in den beiden
Zusatzbroschüren "Gleitschirm
Nachprüfanweisung" (erforderlich nur in
Deutschland und Österreich) und "Serviceund Kontrollheft" (eine Broschüre pro Größe
und Modell), die beide Bestandteil dieser
Betriebsanweisung sind.
Beide Broschüren finden Sie auch auf der
Swing-Homepage zum Download unter:
www.swing.de → Produkte → Stratus 8
Nachprüffristen
Es gelten folgende Nachprüffristen für
Swing-Gleitschirme:
A) Bei Schulungsgeräten und
Doppelsitzerschirmen (letztere bei
gewerblicher Nutzung) muss eine
Überprüfung (gleich dem 2-Jahres
Check) alle 12 Monate, ab dem
Kaufdatum zählend, durchgeführt
werden.
B) Bei Endkundengeräten und
Doppelsitzerschirmen (keine
gewerbliche Nutzung) muss eine
Überprüfung alle 2 Jahre, ab dem
Kaufdatum zählend, durchgeführt
werden.
C) Für den Fall, dass 100 Betriebsstunden
(inklusiv Bodenhandling) vor Ablauf der
unter A) und B) genannten Fristen
erreicht werden, muss der Gleitschirm
einer vorzeitigen Nachprüfung
unterzogen werden.
Auf Grund des erhöhten
Kappenverschleißes müssen Sie die Zeit
beim Bodenhandling mindestens mit dem
Faktor 2 zu den Gesamtbetriebsstunden
des Gleitschirms hinzuzählen.
Reparaturen, Nachprüfung und Garantie
Kapitel 9
39
Prüfberechtigung
Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihren
Gleitschirm während seiner gesamten
Lebensdauer in den vorgeschriebenen
Abständen zum Service bringen. Damit Sie
von Ihrer Swing-Garantie profitieren,
müssen Sie:
•
Ihren Gleitschirm von Swing oder einer
von Swing autorisierten Prüfstellen
checken lassen
•
Die Dokumentation und das Ergebnis
der Prüfung müssen vom
Prüfbeauftragten eindeutig identifizierbar
sein (Datum und Stelle / Name des
Beauftragten) und in der Nähe des
Typenschildes eingetragen werden.
Eigenhändige Prüfung
Nach § 14 Abs. 5 LuftGerPV kann der
Halter sein Gerät selber nachprüfen oder
einen Dritten (z.B. Hersteller/Importeur) mit
der Nachprüfung beauftragen, sofern alle
vorgeschriebenen Voraussetzungen erfüllt
sind. Bei eigenhändiger Nachprüfung
erlischt allerdings die Haftung und Garantie
der Firma Swing Flugsportgeräte GmbH.
Der DHV empfiehlt, die Nachprüfung beim
Hersteller/Importeur oder einem von ihm
beauftragten
und
DHV
anerkannten
Nachprüfbetrieb durchführen zulassen.
Garantiekarte ausfüllen und per Post
schicken oder Sie registrieren sich einfach
und schnell Online. Gehen Sie dazu auf die
Swing-Homepage unter:
www.swing.de → Service → OnlineGarantie
Reichen Sie die Registrierung innerhalb von
14 Tagen nach Erwerb des Gleitschirmes
ein. Nach dem Online-Versenden erhalten
Sie eine Email als Bestätigung. Falls Sie
keine Email-Adresse besitzen, geben Sie im
Pflichtfeld bitte '[email protected]' ein.
Registrierungen per Post und ohne EmailAdresse werden von Swing erfasst aber
nicht zusätzlich bestätigt. Daher empfehlen
wir Ihnen die Online-Registrierung mit
Email-Adresse.
Mängelrügen am Produkt, Abweichungen
oder Änderungen der Flugcharakteristik und
eventuelle Garantieansprüche müssen dem
Hersteller umgehend mitgeteilt werden. Je
nach Garantieanspruch kann es dabei
notwendig sein, den Gleitschirm oder
andere Swing-Produkte zur Überprüfung an
Swing Flugsportgeräte GmbH zu schicken.
Swing nimmt grundsätzlich alle
angegebenen Email-Adressen der
eingeschickten Garantiekarten in eine
Verteilerliste auf. Falls Sie sich nur für die
Garantie registrieren lassen und keine
weiteren Sicherheits- oder
Informationsemails erhalten möchten, bitten
wir Sie, die Email-Adresse auf der
Garantiekarte nicht anzugeben.
Garantie
Die Swing-Garantie ist ein umfassendes
Leistungspaket, das hohe Ansprüche an
Kundendienst und Kundenbetreuung erfüllt.
Den Umfang der Garantieleistungen
entnehmen Sie bitte der mitgelieferten
Garantiekarte. Damit Sie die Garantie in
Anspruch nehmen können, müssen Sie
Ihren Gleitschirm oder andere SwingProdukte registrieren. Dazu können Sie die
40
Kapitel 9
Reparaturen, Nachprüfung und Garantie
10 Swing im World Wide
Web
Swing Homepage
Swing bietet im World Wide Web ein
umfassendes Programm an, das Sie
zusätzlich über Ihren Stratus 8 und viele
weitere Themen des Gleitschirmfliegens
informiert. Die Swing-Homepage ist dabei
die erste Adresse für die weltweite SwingFangemeinde:
www.swing.de
Auf der Swing-Homepage finden Sie neben
zusätzliche Information und Zubehör für
Ihren Stratus 8, ein breites Angebot an
Accessoires für Ihren Gleitschirm sowie
nützliche Produkte für Piloten.
Weiterhin finden Sie dort alle
weiterführenden Links zu unseren
Angeboten und Seiten im World Wide Web:
•
Produktregistrierung
•
Swing-Online Shop
•
Facebook, Twitter & youtube
Diese Website und deren Inhalte werden
Ihnen zur Nutzung zur Verfügung gestellt.
Die Inhalte der Swing World Wide Web
Seiten werden in ihrer momentanen Form
und im gegenwärtigen Zustand zur
Verfügung gestellt. Swing behält sich das
Recht vor, jederzeit die Seiten zu ändern
oder den Zugriff auf sie zu sperren.
Die Registrierung ist Voraussetzung für eine
gültige Garantie (siehe hierzu auch
Abschnitt "Garantie"). Zusätzlich verschickt
Swing etwaige Sicherheitsmitteilungen und
Informationen für das registrierte Produkt
unverzüglich an die hinterlegte EmailAdresse. Ihre Email-Adresse wird nicht an
Dritte weitergegeben.
Swing-Online Shop
Im Swing-Online Shop
erhalten Sie das
komplette GleitschirmZubehör, Bekleidung, Accessoires und
Rettungsgeräte direkt von Swing. Bestellen
können Sie die Produkte ganz einfach
online, die Bezahlung erfolgt mittels
Überweisung oder Paypal.
Facebook, Twitter & youtube
Swing ist in den neuen
Medien Facebook,
Twitter und youtube
sehr aktiv und betreibt verschieden Seiten,
die sich tagesaktuell mit unterschiedlichen
Themen rund um den Flugsport und SwingProdukte beschäftigen.
Paragliders
www.facebook.com/pages/Swing.Paragliders
http://twitter.com/swingparaglider
Produktregistrierung
Die Registrierung von Swing-Gleitschirmen
ist unkompliziert und sichert Ihnen viele
Vorteile. Neben wichtigen
Sicherheitsmitteilungen werden Sie
beispielsweise vorab über neue Produkte,
Upgrades, Veranstaltungen und
Sonderangebote informiert.
Speedgliders
www.facebook.com/SwingSpeedflyingTeam
http://twitter.com/SSTSpitfire
Swing im World Wide Web
Kapitel 10
41
Swing TV
Auf Swing TV stellt Swing offizielle
Filme sowie Filme von Piloten vor,
aufgeteilt in die Kategorien:
•
Paragliding
•
Speedflying
•
Accessories
•
Filme von Piloten
www.youtube.com/user/SwingParagliders#p/a/
u/0/1_T7QrzaEtU
42
Kapitel 10
Swing im World Wide Web
11 Anhang
Adressen
Swing Flugsportgeräte GmbH
An der Leiten 4
82290 Landsberied
Germany
Fon.: +49 (0) 8141 3277 - 888
Fax: +49 (0) 8141 3277 - 870
Email: [email protected]
www.swing.de
DULV
Mühlweg 9
71577 Großerlach-Morbach
Germany
Fon.: +49 (0) 7192 93014 - 0
Email: [email protected]
www.dulv.de
Versionen
Version 1.2
Einsendung für Recycling-Schirme
Swing Flugsportgeräte GmbH
- Recycling Service An der Leiten 4
82290 Landsberied
Germany
Stand: 15.03.2011
Erste Fassung der Betriebsanleitung
DHV
Miesbacher Str. 2
Postfach 88
83701 Gmund am Tegernsee
Germany
Fon.: +49 (0) 8022 9675 - 0
Fax:+49 (0) 8022 9675 - 99
Email: [email protected]
www.dhv.de
EAPR
European Academy of Parachute Rigging
Marktstr. 11
87730 Bad Grönenbach
Germany
Fon: +49 (0) 8334 - 534470
Fax: +49 (0) 8334 - 534469
Email: [email protected]
www.para-academy.eu
Anhang
43
Swing Flugsportgeräte GmbH
An der Leiten 4
82290 Landsberied
Germany

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