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- 468 Seiten
Siemens SIPROTEC 4 7SJ61 Multifunktionsschutz Handbuch
Im Folgenden finden Sie Kurzbeschreibungen für SIPROTEC 4 7SJ61. Es handelt sich um ein Multifunktionsschutzgerät, das vielfältige Schutz- und Steuerungsfunktionen bietet. Das Gerät eignet sich besonders für den Einsatz in Mittel- und Niederspannungsanlagen.
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SIPROTEC
Multifunktionsschutz
7SJ61
V4.9
Handbuch
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Funktionen
Montage und Inbetriebsetzung
Technische Daten
Anhang
Literaturverzeichnis
Glossar
Index
C53000-G1100-C210-5
Hinweis
Bitte beachten Sie die Hinweise und Warnungen zu Ihrer Sicherheit im Vorwort.
Haftungsausschluss
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen.
Die Angaben in diesem Handbuch werden regelmäßig überprüft und notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten. Für Verbesserungsvorschläge sind wir dankbar.
Technische Änderungen bleiben, auch ohne Ankündigung, vorbehalten.
Dokumentversion V04.40.01
Ausgabedatum 09.2012
Copyright
Copyright © Siemens AG 2012. All rights reserved.
Weitergabe und Vervielfältigung dieser Unterlage, Verwertung und
Mitteilung ihres Inhalts ist nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich zugestanden. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz.
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere für den Fall der Patenterteilung oder GM-Eintragung.
Eingetragene Marken
SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren
Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen können.
Siemens Aktiengesellschaft Bestellnr.: C53000-G1100-C210-5
Vorwort
Zweck des Handbuchs
Dieses Handbuch beschreibt die Funktionen, Bedienung, Montage und Inbetriebsetzung der Geräte 7SJ61.
Insbesondere finden Sie:
• Angaben zur Projektierung des Geräteumfangs und eine Beschreibung der Gerätefunktionen und Einstellmöglichkeiten
→ Kapitel 2;
• Hinweise zur Montage und Inbetriebsetzung
→ Kapitel 3;
• die Zusammenstellung der Technischen Daten
→ Kapitel 4;
• sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten für den erfahreneren Anwender
→ Anhang A.
Allgemeine Angaben zur Bedienung und Projektierung von SIPROTEC 4-Geräten entnehmen Sie bitte der
SIPROTEC 4-Systembeschreibung /1/.
Zielgruppe
Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und Wartung von Selektivschutz-
, Automatik- und Steuerungseinrichtungen betraut sind und Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und
Kraftwerken.
Gültigkeitsbereich des Handbuchs
Dieses Handbuch ist gültig für: SIPROTEC 4 Multifunktionsschutz 7SJ61; Firmware-Version V4.9.
Angaben zur Konformität
Das Produkt entspricht den Bestimmungen der Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV-Richtlinie 2004/108/EG) und betreffend elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (Niederspannungsrichtlinie
2006/95/EG).
Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß den Richtlinien in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 61000-6-2 und EN 61000-6-4 für die
EMV-Richtlinie und der Norm EN 60255-27 für die Niederspannungsrichtlinie durchgeführt worden ist.
Das Gerät ist für den Einsatz im Industriebereich entwickelt und hergestellt.
Das Erzeugnis steht im Einklang mit den internationalen Normen der Reihe IEC 60255 und der nationalen Bestimmung VDE 0435.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Vorwort
Weitere Normen
IEEE Std C37.90 (siehe Kapitel 4 "Technische Daten")
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Weitere Unterstützung
Bei Fragen zum System SIPROTEC 4 wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Vertriebspartner.
Unser Customer Support Center unterstützt Sie rund um die Uhr.
Telefon: +49 (180) 524-8437
Fax: +49 (180) 524-2471 e-mail: [email protected]
Kurse
Das individuelle Kursangebot erfragen Sie bei unserem Training Center:
Siemens AG
Siemens Power Academy
Humboldtstr. 59
90459 Nürnberg
Telefon: +49 (911) 433-7415
Fax: +49 (911) 433-5482
Internet: www.siemens.com/energy/power-academy e-mail: [email protected]
Hinweise zu Ihrer Sicherheit
Dieses Handbuch stellt kein vollständiges Verzeichnis aller für einen Betrieb des Betriebsmittels (Baugruppe,
Gerät) erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dar, weil besondere Betriebsbedingungen weitere Maßnahmen erforderlich machen können. Es enthält jedoch Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur
Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise sind durch ein Warndreieck hervorgehoben und je nach Gefährdungsgrad wie folgt dargestellt.
GEFAHR
Gefahr bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten werden, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
WARNUNG
bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Vorwort
VORSICHT
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung oder ein Sachschaden eintreten können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. Dies gilt insbesondere auch für Schäden am oder im Gerät selber und daraus resultierende Folgeschäden.
Hinweis
ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.
WARNUNG
Qualifiziertes Personal
Inbetriebsetzung und Betrieb eines in diesem Handbuch beschriebenen Betriebsmittels (Baugruppe, Gerät) dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieses Handbuches sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und
Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, freizuschalten, zu erden und zu kennzeichnen.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Das Betriebsmittel (Gerät, Baugruppe) darf nur für die im Katalog und der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden.
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung,
Aufstellung und Montage sowie Bedienung und Instandhaltung voraus.
Beim Betrieb elektrischer Betriebsmittel stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Betriebsmittel unter gefährlicher Spannung. Es können deshalb schwere Körperverletzung oder Sachschäden auftreten, wenn nicht fachgerecht gehandelt wird:
Vor Anschluss irgendwelcher Verbindungen ist das Betriebsmittel am Schutzleiteranschluss zu erden.
Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung verbundenen Schaltungsteilen anstehen.
Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung können gefährliche Spannungen im Betriebsmittel vorhanden sein (Kondensatorspeicher).
Betriebsmittel mit Stromwandlerkreisen dürfen nicht offen betrieben werden.
Die im Handbuch bzw. in der Betriebsanleitung genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden; dies ist auch bei Prüfung und Inbetriebnahme zu beachten.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Vorwort
Typographische- und Zeichenkonventionen
Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerätes oder für das Gerät bezeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet:
Parameternamen
Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI) wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleichmäßige Zeichenbreite) gekennzeichnet. Das Gleiche gilt für Überschriften von Auswahlmenüs.
1234A
Parameteradressen werden wie Parameternamen dargestellt. Parameteradressen enthalten in Übersichtstabellen das Suffix
A, wenn der Parameter in DIGSI nur über die Option Weitere Parameter anzeigen erreichbar
ist.
Parameterzustände
mögliche Einstellungen von Textparametern, die im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI) wörtlich erscheinen, sind im Text zusätzlich kursiv geschrieben. Das Gleiche gilt für
Optionen in Auswahlmenüs.
„Meldungen“
Bezeichner für Informationen, die das Gerät ausgibt oder von anderen Geräten oder Schaltmitteln benötigt, sind im Text in Monoschrift (gleichmäßige Zeichenbreite) geschrieben und zusätzlich in Anführungszeichen gesetzt.
In Zeichnungen und Tabellen, in denen sich die Art des Bezeichners aus der Darstellung von selbst ergibt, kann von vorstehenden Konventionen abgewichen sein.
Folgende Symbolik ist in Zeichnungen verwendet: geräteinternes logisches Eingangssignal geräteinternes logisches Ausgangssignal eingehendes internes Signal einer analogen Größe externes binäres Eingangssignal mit Nummer (Binäreingabe,
Eingangsmeldung) externes binäres Ausgangssignal mit Nummer
(Beispiel einer Wertmeldung) als Eingangssignal verwendetes externes binäres Ausgangssignal mit
Nummer (Meldung des Gerätes)
Beispiel eines Parameterschalters FUNKTION mit der Adresse 1234 und den möglichen Zuständen Ein und Aus
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Vorwort
Im Übrigen werden weitgehend die Schaltzeichen gemäß IEC 60617-12 und IEC 60617-13 oder daraus hergeleitete verwendet. Die häufigsten Symbole sind folgende: analoge Eingangsgröße
UND-Verknüpfung von Eingangsgrößen
ODER-Verknüpfung von Eingangsgrößen
Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer der Eingänge aktiv ist
Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig aktiv oder inaktiv sind
Dynamische Eingangssignale (flankengesteuert) oben mit positiver, unten mit negativer Flanke
Bildung eines analogen Ausgangssignals aus mehreren analogen Eingangssignalen
Grenzwertstufe mit Parameteradresse und Parameternamen
Zeitglied (Ansprechverzögerung T einstellbar) mit Parameteradresse und Parameternamen
Zeitglied (Rückfallverzögerung T, nicht einstellbar)
Flankengesteuerte Zeitstufe mit der Wirkzeit T
Statischer Speicher (SR-Flipflop) mit Setzeingang (S), Rücksetzeingang (R), Ausgang (Q) und invertiertem Ausgang (Q), Setzeingang dominant
Statischer Speicher (RS-Flipflop) mit Rücksetzeingang (R), Setzeingang (S), Ausgang (Q) und invertiertem Ausgang (Q), Rücksetzeingang dominant
■
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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7
Vorwort
8
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Inhaltsverzeichnis
1
2
Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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9
Inhaltsverzeichnis
Stromabhängige Überstromstufen I p
, I
Ep
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
10
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Inhaltsverzeichnis
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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11
Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Inhaltsverzeichnis
3
Montage und Inbetriebsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Inhaltsverzeichnis
4
A
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .307
Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße
1
/
3
) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .372
Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße
1
/
2
) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .373
Schalttafelaufbau (Gehäusegröße
1
/
3
) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .374
Schalttafelaufbau (Gehäusegröße
1
/
2
) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .374
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .377
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Inhaltsverzeichnis
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Einführung
1
In diesem Kapitel wird Ihnen das Gerät SIPROTEC 7SJ61 vorgestellt. Sie erhalten einen Überblick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang des 7SJ61.
Gesamtfunktion
Anwendungsbereiche
Eigenschaften
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Einführung
1.1 Gesamtfunktion
1.1
Gesamtfunktion
Der digitale Multifunktionsschutz SIPROTEC 7SJ61 ist mit einem leistungsfähigen Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leis-
tungsschalter voll digital verarbeitet. Bild 1-1 zeigt die Grundstruktur des Gerätes.
Analogeingänge
Die Messeingänge ME transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme und passen sie an den internen Verarbeitungspegel des Gerätes an. Das Gerät verfügt über 4 Stromeingänge. 3 davon sind dabei für die Eingabe der Leiterströme vorgesehen, ein weiterer (I
E
) kann je nach Variante für die Erfassung des Erdkurzschlussstromes I
E
(Stromwandlersternpunkt) oder einen gesonderten Erdstromwandler (für empfindliche
Erdstromerfassung I
EE
) verwendet werden. Die Analoggrößen werden an die Eingangverstärker EV weitergeleitet.
18
Bild 1-1 Hardware-Struktur des digitalen Multifunktionsschutzes 7SJ61
Die Eingangsverstärkergruppe EV sorgt für einen hochohmigen Abschluss der Eingangsgrößen und enthält
Filter, die hinsichtlich Bandbreite und Verarbeitungsgeschwindigkeit auf die Messwertverarbeitung optimiert sind.
Die Analog-/Digitalwandlergruppe AD enthält Multiplexer, Analog/Digitalwandler und Speicherbausteine für die
Datenübergabe an den Mikrocomputer.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Einführung
1.1 Gesamtfunktion
Mikrocomputersystem
Im Mikrocomputersystem werden neben der Steuerung der Messgrößen die eigentlichen Schutz- und Steuerfunktionen bearbeitet. Hierzu gehören insbesondere:
• Filterung und Aufbereitung der Messgrößen,
• ständige Überwachung der Messgrößen,
• Überwachung der Anregebedingungen für die einzelnen Schutzfunktionen,
• Abfrage von Grenzwerten und Zeitabläufen,
• Steuerung von Signalen für die logischen Funktionen,
• Entscheidung über die Ausschalt- und Einschaltkommandos,
• Speicherung von Meldungen, Störfalldaten und Störwerten für die Fehleranalyse,
• Verwaltung des Betriebssystems und dessen Funktionen, wie z.B. Datenspeicherung, Echtzeituhr, Kommunikation, Schnittstellen, etc.,
• Verteilung der Informationen über Ausgangsverstärker (AV).
Binärein- und -ausgänge
Binäre Ein- und Ausgaben zum und vom Computersystem werden über die Ein-/Ausgabe-Bausteine (Ein- und
Ausgänge) geleitet. Von hier erhält das System Informationen aus der Anlage (z.B. Fernrückstellung) oder von anderen Geräten (z.B. Blockierbefehle). Ausgaben sind vor allem die Kommandos zu den Schaltgeräten und die Meldungen für die Fernsignalisierung wichtiger Ereignisse und Zustände.
Frontelemente
Optische Anzeigen (LED) und ein Anzeigefeld (LC–Display) auf der Front geben Auskunft über die Funktion des Gerätes und melden Ereignisse, Zustände und Messwerte.
Integrierte Steuer- und Zifferntasten in Verbindung mit dem LC–Display ermöglichen die Kommunikation mit dem Gerät vor Ort. Hierüber können alle Informationen des Gerätes, wie Projektierungs- und Einstellparameter, Betriebs- und Störfallmeldungen oder Messwerte abgerufen werden und Einstellparameter geändert werden.
Außerdem ist eine Steuerung von Betriebsmitteln der Anlage von der Bedienoberfläche des Gerätes möglich.
Serielle Schnittstellen
Über die serielle Bedienschnittstelle in der Frontkappe kann die Kommunikation mit einem Personalcomputer unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI erfolgen. Hiermit ist eine bequeme Bedienung aller Funktionen des Gerätes möglich.
Über die serielle Serviceschnittstelle kann man ebenfalls mit einem Personalcomputer unter Verwendung von
DIGSI mit dem Gerät kommunizieren. Diese ist besonders für feste Verdrahtung der Geräte mit dem PC oder
Bedienung über ein Modem geeignet. Die Serviceschnittstelle kann alternativ für den Anschluss einer Thermobox zur Eingabe externer Temperaturen verwendet werden (z.B. für Überlastschutz).
Über die serielle Systemschnittstelle können alle Gerätedaten zu einem zentralen Auswertegerät oder einer
Leitstelle übertragen werden. Je nach Anwendung kann diese Schnittstelle mit unterschiedlichen physikalischen Übertragungsverfahren und unterschiedlichen Protokollen versehen sein.
Eine weitere Schnittstelle ist für die Zeitsynchronisation der internen Uhr durch externe Synchronisationsquellen vorgesehen.
Über zusätzliche Schnittstellenmodule sind weitere Kommunikationsprotokolle realisierbar.
Über die Bedien- oder Serviceschnittstelle können Sie das Gerät von fern oder lokal mit einem Standard-
Browser bedienen. Dies kann bei der Inbetriebsetzung, Überprüfung und auch während des Betriebes mit den
Geräten erfolgen. Hierzu steht der SIPROTEC 4 Standard „WEBMonitor“ zur Verfügung.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
19
Einführung
1.1 Gesamtfunktion
Stromversorgung
Die beschriebenen Funktionseinheiten werden von einer Stromversorgung SV mit der notwendigen Leistung in den verschiedenen Spannungsebenen versorgt. Kurzzeitige Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei
Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem der Anlage auftreten können, werden i.Allg. von einem
Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch Technische Daten).
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Einführung
1.2 Anwendungsbereiche
1.2
Anwendungsbereiche
Der digitale Multifunktionsschutz SIPROTEC 7SJ61 wird als Schutz-, Steuer- und Überwachungsgerät für
Sammelschienenabzweige eingesetzt. Als Leitungsschutz ist das Gerät in Netzen mit geerdeter, niederohmig geerdeter, isolierter oder kompensierter Sternpunktausführung einsetzbar. Es eignet sich für einseitig gespeiste Radialnetze oder offen betriebene Ringnetze. Als Motorschutz ist das Gerät für Asynchronmaschinen aller
Größen geeignet.
Das Gerät enthält die Funktionen, die für den Schutz, die Überwachungen der Schalterstellungen und eine
Steuerung von Schaltelementen in Einfach- und Doppelsammelschienen üblicherweise benötigt werden und ist damit universell einsetzbar. Auch kann es als zeitgestaffelter Reserveschutz zu Vergleichsschutzeinrichtungen aller Art für Leitungen, Transformatoren, Generatoren, Motoren und Sammelschienen aller Spannungsreihen angewendet werden.
Schutzfunktionen
Die Basisfunktion ist ein ungerichteter Überstromzeitschutz. Dieser hat je drei stromunabhängige (UMZ-)
Stufen und eine stromabhängige (AMZ-) Stufe für Phasenströme und Erdstrom. Für die AMZ-Stufe steht eine
Reihe von Kennlinien verschiedener Standards zur Verfügung. Alternativ kann eine anwenderspezifizierbare
Kennlinie eingesetzt werden.
Je nach Bestellvariante kann der Überstromzeitschutz ergänzt werden durch einen Schalterversagerschutz und Erdfehlerschutz für hochohmige Erdkurzschlüsse oder Erdschlüsse.
Außer den erwähnten Kurzschlussschutzfunktionen sind weitere Schutzfunktionen als Bestellvarianten möglich, wie Schieflastschutz, thermischer Überlastschutz mit Wiederanlaufsperre und Anlaufzeitüberwachung sowie eine Wiedereinschaltautomatik, mit der bei Freileitungen mehrere unterschiedliche Unterbrechungszyklen möglich sind. Der Anschluss einer externen Wiedereinschaltautomatik ist ebenfalls möglich.
Für die Erkennung von intermittierenden Erdfehlern kann eine Schutzfunktion mitbestellt werden, die das Auftreten kurzzeitiger Erdfehler erkennt und akkumuliert.
Über externe Fühler können Umgebungs- oder Kühlmitteltemperaturen berücksichtigt werden (mit Hilfe einer externen Thermobox).
Steuerungsfunktionen
Das Gerät ist mit einer Steuerungsfunktion ausgerüstet, mit deren Hilfe das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten über Bedientasten, über die Systemschnittstelle, über Binäreingaben und mittels PC und Bedienprogramm DIGSI ermöglicht wird.
Über Hilfskontakte der Schalter und Binäreingänge des Gerätes erfolgen Rückmeldungen der Schaltzustände.
Damit können am Gerät die aktuellen Schaltzustände ausgelesen und für Plausibilitätsüberwachungen und
Verriegelungen benutzt werden. Die Anzahl der zu schaltenden Betriebsmittel ist allein durch die im Gerät verfügbaren bzw. für die Schalterstellungsrückmeldungen rangierten Binärein- und -ausgänge begrenzt. Je Betriebsmittel können dabei ein (Einzelmeldung) oder zwei Binäreingänge (Doppelmeldung) eingesetzt werden.
Die Freigabe zum Schalten kann durch entsprechende Vorgaben für die Schalthoheit (Fern oder Vorort) und den Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt, mit oder ohne Passwortabfrage) eingeschränkt werden.
Verriegelungsbedingungen für das Schalten (z.B. Schaltfehlerschutz) können mit Hilfe der integrierten anwenderdefinierbaren Logik festgelegt werden.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
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Einführung
1.2 Anwendungsbereiche
Meldungen und Messwerte; Störwertspeicherung
Die Betriebsmeldungen geben Aufschluss über Zustände in der Anlage und des Gerätes selbst. Messgrößen und daraus berechnete Werte können im Betrieb angezeigt und über die Schnittstellen übertragen werden.
Meldungen des Gerätes können auf eine Anzahl von LEDs auf der Frontkappe gegeben werden (rangierbar),
über Ausgangskontakte extern weiterverarbeitet (rangierbar), mit anwenderdefinierbaren Logikfunktionen verknüpft und/oder über serielle Schnittstellen ausgegeben werden.
Während eines Störfalls (Fehler im Netz) werden wichtige Ereignisse und Zustandswechsel in Störfallprotokollen gespeichert. Die Momentangrößen der Störwerte werden ebenfalls im Gerät gespeichert und stehen für eine anschließende Fehleranalyse zur Verfügung.
Kommunikation
Für die Kommunikation mit externen Bedien-, Steuer- und Speichersystemen stehen folgende Schnittstellen zur Verfügung.
Eine 9-polige DSUB-Buchse auf der Frontkappe dient der örtlichen Kommunikation mit einem Personalcomputer. Mittels der SIPROTEC 4 -Bediensoftware DIGSI können über diese Bedienschnittstelle alle Bedien- und
Auswertevorgänge durchgeführt werden, wie Einstellung und Änderung von Projektierungs- und Einstellparametern, Konfigurierung anwenderspezifizierbarer Logikfunktionen, Auslesen von Betriebs- und Störfallmeldungen sowie Messwerten, Auslesen und Darstellen von Störwertaufzeichnungen, Abfrage von Zuständen des
Gerätes und von Messgrößen, Ausgabe von Steuerbefehlen.
Weitere Schnittstellen befinden sich — je nach Bestellvariante — auf der Rückseite des Gerätes. Hierdurch kann eine umfassende Kommunikation mit anderen digitalen Bedien-, Steuer- und Speichereinrichtungen aufgebaut werden:
Die Serviceschnittstelle kann über Datenleitungen oder Lichtwellenleiter betrieben werden und erlaubt auch die Kommunikation über Modem. So ist die Bedienung von einem entfernten Ort mit einem Personalcomputer und der Bediensoftware DIGSI möglich, wenn z.B. mehrere Geräte von einem zentralen PC bedient werden sollen.
Die Systemschnittstelle dient der zentralen Kommunikation zwischen dem Gerät und einer Leitzentrale. Sie kann ebenfalls über Datenleitungen oder Lichtwellenleiter betrieben werden. Für die Datenübertragung stehen standardisierte Protokolle gemäß IEC 60870-5-103 zur Verfügung. Mit diesem Profil erfolgt auch die Einbindung der Geräte in die Automatisierungssysteme SINAUT LSA und SICAM.
Über ein EN100-Modul kann die Integration der Geräte in 100-MBit-Ethernet-Kommunikationsnetze der Leit- und Automatisierungstechnik mit den Protokollen gemäß IEC 61850, PROFINET oder DNP 3 TCP erfolgen.
Parallel zur Leittechnikeinbindung ist über diese Schnittstelle auch die DIGSI-Kommunikation, die Intergerätekommunikation mit GOOSE und Anschluss einer SICAM I/O-Unit möglich.
Alternativ steht bei SIPROTEC 4 auch eine Feldbusankopplung mit PROFIBUS FMS zur Verfügung. Der PRO-
FIBUS FMS nach DIN 19245 ist ein insbesondere in der Leit- und Automatisierungstechnik weit verbreiteter offener Kommunikationsstandard mit besonders hoher Leistungsfähigkeit. Für die PROFIBUS-Kommunikation ist ein Profil definiert, das alle für die Schutz- und Leittechnik benötigten Informationsarten abdeckt. Mit diesem
Profil erfolgt auch die Einbindung der Geräte in das Energieautomatisierungssystem SICAM.
Alternativ zur Feldbusankopplung mit PROFIBUS FMS stehen weitere Ankoppelmöglichkeiten mit PROFIBUS
DP und den Protokollen DNP 3.0 und MODBUS zur Auswahl. Diese Protokolle unterstützen nicht alle Möglichkeiten, die der PROFIBUS FMS bietet.
Weiterhin steht eine redundante IEC 60870-5-103 Schnittstelle zur Verfügung.
22
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Einführung
1.3 Eigenschaften
1.3
Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
• Leistungsfähiges 32-Bit-Mikroprozessorsystem
• Komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung der Messgrö-
ßen bis zu den Einschalt- und Ausschaltentscheidungen für den Leistungsschalter
• Vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen von den Mess-
, Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabemodule und Gleich- bzw. Wechselspannungs-Umrichter
• Vollständiger Funktionsumfang der für den Schutz und die Steuerung eines Leitungsabzweiges oder einer
Sammelschiene benötigten Aufgaben
• Einfache Bedienung über integriertes Bedien- und Anzeigenfeld oder mittels angeschlossenem Personalcomputer mit Bedienerführung
• Ständige Berechnung und Anzeige von Mess- und Zählwerten auf der Frontseite
• Speicherung von Min/Max-Messwerten (Schleppzeigerfunktion) und Speicherung von Langzeit-Mittelwerten
• Speicherung von Störfallmeldungen für die letzten 8 Netzstörungen (Fehler im Netz) mit Echtzeitzuordnung sowie Momentanwerten für Störschreibung für maximalen Zeitbereich von 20 s
• Ständige Überwachung der Messgrößen sowie der Hard- und Software des Gerätes
• Kommunikation mit zentralen Steuer- und Speichereinrichtungen über serielle Schnittstellen möglich, wahlweise über Datenleitung, Modem oder Lichtwellenleiter
• Batteriegepufferte Uhr, die über ein Synchronisationssignal (DCF77, IRIG B mittels Satellitenempfänger),
Binäreingang oder Systemschnittstelle synchronisierbar ist
• Motorstatistik: Aufzeichnung wichtiger statistischer Motordaten (Betriebs- und Anlaufinformationen)
• Schaltstatistik: Zählung der vom Gerät veranlassten Auslösekommandos sowie Protokollierung der Ströme der letzten vom Gerät veranlassten Abschaltung und Akkumulierung der abgeschalteten Kurzschlussströme je Schalterpol
• Betriebsstundenzählung: Zählung der Betriebsstunden des Schutzobjekts unter Last
• Inbetriebnahmehilfen wie Anschlusskontrolle, Zustandsanzeige aller binären Ein-und Ausgänge, einfache
Testmöglichkeit der Systemschnittstelle und Möglichkeit der Beeinflussung von Informationen auf der Systemschnittstelle während eines Prüfbetriebes.
Überstromzeitschutz
• Drei unabhängige Stufen (UMZ) und eine stromabhängige Stufe (AMZ) jeweils für Phasenströme, für Erdstrom I
E
bzw. Summenstrom 3I
0
;
• Zweiphasiger Betrieb des Überstromzeitschutzes (I
L1
, I
L3
) möglich
• für AMZ-Schutz Auswahl aus verschiedenen Kennlinien unterschiedlicher Standards möglich oder Wahl einer anwenderdefinierbaren Kennlinie
• Blockiermöglichkeiten z.B. für rückwärtige Verriegelung mit beliebiger Stufe
• Unverzögerte Auslösung bei Zuschalten auf einen Kurzschluss mit beliebiger Stufe möglich
• Einschaltstabilisierung mit zweiter harmonischer Schwingung.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
23
Einführung
1.3 Eigenschaften
Erdkurzschlussschutz
• Überstromzeitschutz mit drei unabhängigen Stufen (UMZ) und einer stromabhängigen Stufe (AMZ) für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen
• Für AMZ-Schutz Auswahl aus verschiedenen Kennlinien unterschiedlicher Standards oder Wahl einer anwenderdefinierbaren Kennlinie möglich
• Einschaltstabilisierung mit zweiter harmonischer Schwingung
• Unverzögerte Auslösung bei Zuschalten auf einen Kurzschluss mit beliebiger Stufe möglich.
Dynamische Parameterumschaltung
• Dynamische Umschaltung der Überstromzeitschutzparameter, z.B. bei Kaltanlauf einer Anlage möglich
• Erkennen eines Kaltanlaufs wahlweise über Leistungsschalterstellung oder Stromschwelle
• Aktivierung über automatische Wiedereinschaltung (AWE) möglich
• Start auch über Binäreingabe möglich.
Einphasiger Überstromzeitschutz
• Bewertung des gemessenen Stromes über den empfindlichen oder unempfindlichen Erdstromwandler
• Geeignet als den Sternpunktstrom einschließender Differentialschutz für eine Transformator-, Generator- oder Motorseite bzw. für einen geerdeten Drosselspulensatz
• Als Kesselschutz gegen unzulässige Leckströme zwischen Transformatorgehäuse und Erde einsetzbar.
Schieflastschutz
• Bewertung des Gegensystems der Ströme
• Zweistufige unabhängige Auslösekennlinie; zusätzlich stehen wahlweise inverse Kennlinien unterschiedlicher Standards zur Verfügung.
Anlaufzeitüberwachung für Motoren
• Stromabhängige Auslösecharakteristik durch Bewertung des Anlaufstromes
• Stromunabhängige Verzögerungszeit bei blockiertem Läufer.
Wiederanlaufsperre für Motoren
• Näherungsweise Nachbildung der Läuferübertemperatur
• Einschalten des Motors wird nur bei Unterschreiten einer Wiederanlaufgrenze freigegeben
• Möglichkeit zum Blockieren der Wiederanlaufsperre für einen Notanlauf.
Lastsprungschutz für Motoren
• Schutz von Motoren bei plötzlicher Rotorblockierung
• Bewertung des Mitsystems der Phasenströme
• Auswertung der Stellung des Leistungsschalters
• Blockierung der Funktion bei Motorstillstand und während des Motoranlaufs
24
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Einführung
1.3 Eigenschaften
Thermischer Überlastschutz
• Thermisches Abbild der Stromwärmeverluste (Überlastschutz mit voller Gedächtnisfunktion)
• Echteffektivwertberechnung
• Einstellbare thermische Warnstufe
• Einstellbare strommäßige Warnstufe
• Bei Einsatz an Motoren Verlängerung der Abkühlzeitkonstanten bei Stillstand möglich
• Einbindung der Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur mit externen Temperaturfühlern und Thermobox möglich.
Überwachungsfunktionen
• Überwachung der internen Messkreise, der Hilfsspannungsversorgung sowie der Hardware und Software, dadurch erhöhte Zuverlässigkeit
• Überwachung der Stromwandler-Sekundärkreise durch Summen- und Symmetrieüberwachungen;
• Überwachung des Auslösekreises möglich
• Kontrolle der Phasenfolge.
Erdfehlererfassung
• zweistufige Erdstromerfassung: Hochstromstufe IEE>> und IEE>;
• hohe Empfindlichkeit (ab 1 mA einstellbar);
• Überstromstufe mit unabhängiger (UMZ) oder stromabhängiger (AMZ) Verzögerung;
• für AMZ-Schutz stehen Kennlinien nach IEC- oder ANSI-Normen, eine anwenderdefinierbare und zwei logarithmisch-inverse Strom/Zeit-Kennlinien zur Verfügung;
• wahlweise als zusätzlicher Erdkurzschlussschutz einsetzbar.
Intermittierender Erdfehlerschutz
• Erkennt und akkumuliert intermittierende Erdschlüsse
• Abschaltung nach einstellbarer Summenzeit.
Wiedereinschaltautomatik
• Ein- oder mehrschüssig;
• Mit getrennten Pausenzeiten für den ersten und die weiteren Schüsse
• Einstellbar, welche der Überstromzeit- und Erdfehlerstufen mit Wiedereinschaltung arbeiten sollen und welche nicht
• Getrennte Programme für Phasen- und Erdfehler
• Interaktion zu Überstromzeitschutz- und Erdfehlerstufen. Diese können in Abhängigkeit vom WE-Zyklus blockiert werden oder auch unverzögert auslösen
Schalterversagerschutz
• Durch Überprüfung des Stromes und/oder Auswerten der Leistungsschalterhilfskontakte
• Anwurf von jeder integrierten Schutzfunktion, die auf Auslösung geht
• Anwurf möglich auch über Binäreingang von externem Schutzgerät.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
25
Einführung
1.3 Eigenschaften
Flexible Schutzfunktionen
• Bis zu 20 individuell einstellbare Schutzfunktionen mit drei- oder einphasiger Arbeitsweise
• prinzipielle Bewertbarkeit jeder berechneten oder direkt gemessenen Größe
• Standardschutzlogik mit konstanter Kennliniencharakteristik
• interne und parametrierbare Anrege- und Rückfallverzögerung
• Editierbare Meldungstexte.
Thermobox
• Erfassung beliebiger Umgebungs- oder Kühlmitteltemperaturen mit Hilfe einer externen Thermobox und externer Temperaturfühler.
Drehfeldumschaltung
• Änderung des Drehfeldes über Parameter (statisch) und Binäreingabe (dynamisch) möglich.
Leistungsschalterwartung
• Statistische Verfahren zur Unterstützung der Ausrichtung von Wartungsintervallen für Leistungsschalterkontakte an derem tatsächlichen Abnutzungsgrad
• Mehrere voneinander unabhängige Teilfunktionen sind implementiert (
ΣI-Verfahren, ΣI x
-Verfahren, 2P-Verfahren und I
2 t-Verfahren)
• Messwerterfassung und -aufbereitung für alle Teilfunktionen arbeitet phasenselektiv mit jeweils einem verfahrensspezifischen Grenzwert pro Teilfunktion.
Anwenderdefinierbare Funktionen
• Frei programmierbare Verknüpfungen von internen und externen Signalen zur Realisierung anwenderdefinierbarer Logikfunktionen
• Alle gängigen Logikfunktionen (UND, ODER, NICHT, EXCLUSIVE-ODER usw.)
• Verzögerungen und Grenzwertabfragen
• Messwertbearbeitungen, wie Nullpunktunterdrückung, Kennlinienspreizung, Live-Zero-Überwachung;
Schaltgeräte-Steuerung
• Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten per Hand über Steuerungstasten, programmierbare Funktionstasten, über die Systemschnittstelle (z.B. von SICAM oder LSA) oder über die Bedienschnittstelle (mittels Personalcomputer und Bedienprogramm DIGSI)
• Rückmeldung der Schaltzustände über die Schalterhilfskontakte
• Plausibilitätsüberwachung der Schalterstellungen und Verriegelungsbedingungen für das Schalten.
■
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2
In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC 4-Gerätes 7SJ61 erläutert. Zu jeder Funktion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei werden Hinweise zur Ermittlung der Einstellwerte und – soweit erforderlich – Formeln angegeben.
Außerdem können Sie auf Basis der folgenden Informationen festlegen, welche der angebotenen Funktionen genutzt werden sollen.
Allgemeines
Überstromzeitschutz
Dynamische Parameterumschaltung
Einphasiger Überstromzeitschutz
Schieflastschutz
Motorschutz
Überlastschutz
Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Intermittierender Erdfehler - Schutz
Automatische Wiedereinschaltung
Schalterversagerschutz
Flexible Schutzfunktionen
Thermobox
Drehfeldumschaltung
Funktionssteuerung
Zusatzfunktionen
Befehlsbearbeitung
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
27
Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1
Allgemeines
Die Funktionsparameter können Sie über die Bedien- oder Serviceschnittstelle von einem Personalcomputer mit Hilfe von DIGSI ändern, einen Teil der Parameter können Sie auch über das Bedienfeld auf der Front des
Gerätes ändern. Die Vorgehensweise ist ausführlich in der SIPROTEC Systembeschreibung /1/ erläutert.
2.1.1
Funktionsumfang
Das Gerät 7SJ61 verfügt über Schutz- und Zusatzfunktionen. Der Umfang der Hard- und Firmware ist auf diese
Funktionen abgestimmt. Darüber hinaus können die Befehlsfunktionen an die Anlagenverhältnisse angepasst werden. Zudem können durch Projektierung einzelne Funktionen zu- oder abgeschaltet, oder das Zusammenwirken der Funktionen modifiziert werden.
2.1.1.1
Beschreibung
Festlegen des Funktionsumfangs
Beispiel für Projektierung des Funktionsumfangs:
Ein Netz besteht aus Freileitungs- und Kabelstrecken. Da automatische Wiedereinschaltung nur für die Freileitungsstrecken sinnvoll ist, wird diese Funktion bei den Geräten für die Kabelstrecken „wegprojektiert“.
Die verfügbaren Schutz- und Zusatzfunktion können als
vorhanden oder nicht vorhanden projektiert werden. Bei einigen Funktionen kann auch die Auswahl zwischen mehreren Alternativen möglich sein, die weiter unten erläutert sind.
Funktionen, die als
nicht vorhanden projektiert sind, werden im 7SJ61 nicht verarbeitet: Es gibt keine Meldungen, und die zugehörigen Einstellparameter (Funktionen, Grenzwerte) werden bei der Einstellung nicht abgefragt.
Hinweis
Die verfügbaren Funktionen und Voreinstellungen sind abhängig von der Bestellvariante des Gerätes (siehe
2.1.1.2
Einstellhinweise
Festlegen des Funktionsumfangs
Die Projektierungsparameter können Sie mittels Personalcomputer und Bedienprogramm DIGSI über die Bedienschnittstelle auf der Frontkappe des Gerätes oder über die rückwärtige Serviceschnittstelle eingeben. Die
Bedienung über DIGSI ist in der SIPROTEC 4 Systembeschreibung erläutert.
Zum Ändern der Projektierungsparameter im Gerät ist die Eingabe des Passwortes Nr. 7 (für Parametersatz) erforderlich. Ohne Passwort können Sie die Einstellungen lesen, nicht aber ändern und an das Gerät übertragen.
Funktionsumfang und ggf. die möglichen Alternativen werden in der Dialogbox Funktionsumfang an die Anlagenverhältnisse angepasst.
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.1 Allgemeines
Besonderheiten
Die meisten Einstellungen sind selbsterklärend. Besonderheiten sind im folgenden erläutert.
Wenn Sie die Einstellgruppenumschaltung verwenden wollen, stellen Sie Adresse
103 PARAMET.-UMSCH. auf
vorhanden. In diesem Fall können Sie für die Funktionseinstellungen bis zu vier verschiedene Gruppen von Funktionsparametern einstellen, die während des Betriebs schnell und bequem umgeschaltet werden können. Bei Einstellung
nicht vorhanden können Sie nur eine Funktionsparametergruppe einstellen und verwenden.
Für die Überstromstufen des Überstromzeitschutzes (jeweils für Phasenströme und Erdstrom) können Sie unter den Adressen
112 U/AMZ PHASE und 113 U/AMZ ERDE verschiedene Auslösecharakteristiken vorwählen. Wird nur die unabhängige Kennlinie gewünscht, lautet die Einstellung
UMZ ohne AMZ. Weiterhin stehen je nach Bestellvariante zusätzliche abhängige Kennlinien zur Auswahl, und zwar gemäß IEC (
UMZ/AMZ IEC), gemäß ANSI–Norm (
UMZ/AMZ ANSI) oder eine anwenderspezifizierbare Kennlinie. Während das Rückfallverhalten der IEC- und ANSI-Kennnlinien später bei der Parametrierung (Adressen
1210 und 1310) festgelegt wird, bestimmen Sie für die anwenderdefinierte Kennlinie unter den Adresse
112 und 113, ob Sie nur die Anregekennlinie (
Anwender-Kennl.) oder sowohl die Anrege- als auch die Rückfallkennlinie (Rückfall) spezifizieren wollen.
Die überlagerten Hochstromstufen I>>> und I>> sind in all diesen Fällen zusätzlich verfügbar. Durch Wahl von
nicht vorhanden können Sie den Überstromzeitschutz wegprojektieren.
Bei der (empfindlichen) Erdfehlererfassung wählen Sie unter Adresse
131EMPF. ERDFEHLER zwischen einer unabhängigen (
UMZ ohne AMZ) Kennlinie, stromabhängigen Kennlinien UMZ/AMZ IEC oder UMZ/AMZ ANSI, einer
Anwender-Kennl. und zwei logarithmisch inversen Kennlinien, sofern Sie nicht die ganze Funktion als
nicht vorhanden wegprojektieren.
Beim intermittierenden Erdfehlerschutz legen Sie unter der Adresse
133 INTERM.EF fest, mit welcher Messgröße (
mit IE, mit 3I0 oder mit IEE) diese Schutzfunktion arbeiten soll.
Für den Schieflastschutz legen Sie unter der Adresse
140 SCHIEFLAST fest, ob die Auslösekennlinien
unabhängig oder abhängig ANSI oder abhängig IEC oder die Funktion nicht vorhanden sein soll.
Für den Überlastschutz können Sie unter Adresse
142 ÜBERLAST festlegen, ob das thermische Abbild des
Überlastschutzes eine Kühlmittel- oder Umgebungstemperatur mit berücksichtigen soll (
mit Umg. Temp.) oder nicht (
ohne Umg. Temp.) oder ob die ganze Funktion nicht vorhanden sein soll.
Für die Funktion Leistungsschalterwartung stehen unter Adresse
172 LS-WARTUNG mehrere Alternativen zur
Verfügung. Unabhängig hiervon ist stets die Grundfunktionalität der Summenstrombildung (
ΣI-Verfahren) wirksam, die keine weiteren Parametrierungen erforderlich macht und die Abschaltströme der von den Schutzfunktionen veranlassten Abschaltungen aufsummiert.
Bei Wahl des
ΣI
x
-Verfahrens wird die Summe aller Abschaltstrompotenzen gebildet und diese als bezogene
Größe ausgegeben. Mit dem 2P-Verfahren erfolgt eine fortlaufende Berechnung der Restlebensdauer des
Schalters.
Beim I
2
t-Verfahren werden die Abschaltstromquadrat-Integrale über die Lichtbogenzeit gebildet und als bezo-
gene Größe ausgegeben.
Nähere Angaben zu den einzelnen Verfahren der Leistungsschalterwartung finden Sie im Unterabschnitt
Bei der Auslösekreisüberwachung besteht unter Adresse
182 AUSKREISÜBERW. die Wahlmöglichkeit, ob diese mit zwei (
mit 2 Bin.ein.) oder nur mit einem Binäreingang (mit 1 Bin.ein.) arbeiten soll oder die Funktion als
nicht vorhanden projektiert wird.
Wenn eine Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur erfasst und z.B. dem Überlastschutz zugeführt werden soll, ist unter Adresse
190 THERMOBOX die Schnittstelle einzustellen, an die die Thermobox angeschlossen wird.
Beim 7SJ61 ist dies die Schnittstelle C (Service-Schnittstelle). Die Anzahl und Übertragungsart der Messstellen
(RTD = Resistance Temperature Detector) stellen Sie unter Adresse
191 THERMOBOX-ART ein: 6 RTD
Simplex oder 6 RTD HalbDplx (mit einer Thermobox) oder 12 RTD HalbDplx (mit zwei Thermoboxen).
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
29
Funktionen
2.1 Allgemeines
Ausführungsbeispiele sind im Anhang (unter „Anschlussbeispiele“) angegeben. Die Angaben unter Adresse
Die flexiblen Schutzfunktionen sind über den Parameter
FLEXIBLE FKN. projektierbar. Es lassen sich bis
maximal 20 Funktionen anlegen. Dies erfolgt durch Markieren (Setzen von Häkchen) der Funktionen. Wird die
Markierung (das Häkchen) einer Funktion entfernt, so gehen alle vorgenommenen Einstellungen und Rangierungen verloren. Nach erneuter Markierung der Funktion befinden sich alle Einstellungen und Rangierungen in der Voreinstellung. Die Einstellung der flexiblen Funktion erfolgt in DIGSI unter„ Parameter“, „Weitere Funktionen“ und „Einstellungen“. Die Rangierung erfolgt, wie üblich, unter „Parameter“ und „Rangierung“.
2.1.1.3
Parameterübersicht
Adr.
103
104
112
113
117
122
127
131
133
140
141
Parameter
PARAMET.-UMSCH.
STÖRSCHRIEB
U/AMZ PHASE
Einstellmöglichkeiten
nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ/AMZ IEC
UMZ/AMZ ANSI
Anwender-Kennl.
Rückfall
U/AMZ ERDE dynPAR.UMSCH.
INRUSH
UMZ 1-PHASIG nicht vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ/AMZ IEC
UMZ/AMZ ANSI
Anwender-Kennl.
Rückfall nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden
EMPF. ERDFEHLER nicht vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ/AMZ IEC
UMZ/AMZ ANSI
Anwender-Kennl.
log. invers 1 log. invers 2
INTERM.EF
SCHIEFLAST
ANLAUFZEITÜB.
nicht vorhanden mit IE mit 3I0 mit IEE nicht vorhanden abhängig ANSI abhängig IEC unabhängig nicht vorhanden vorhanden
Voreinstellung
nicht vorhanden vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ ohne AMZ nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden
Erläuterung
Parametergruppenumschaltung
Störschreibung
U/AMZ Phase
U/AMZ Erde dynamische Parameterumschaltung
Einschaltrush-Stabilisierung
UMZ 1-phasig
(empfindliche) Erdfehlererfassung
Intermittierender Erdfehler -
Schutz
Schieflastschutz
Anlaufzeitüberwachung
30
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.1 Allgemeines
-
Adr.
142
143
144
170
171
172
182
190
191
Parameter
ÜBERLAST
Einstellmöglichkeiten
nicht vorhanden ohne Umg. Temp.
mit Umg. Temp.
WE-SPERRE nicht vorhanden vorhanden
LASTSPRG-SCHUTZ nicht vorhanden vorhanden
SCHALTERVERSAG.
nicht vorhanden vorhanden vorh. mit 3I0>
AUTO-WE nicht vorhanden vorhanden
LS-WARTUNG
AUSKREISÜBERW.
THERMOBOX nicht vorhanden
Ix-Verfahren
2P-Verfahren
I2t-Verfahren nicht vorhanden mit 2 Bin.ein.
mit 1 Bin.ein.
nicht vorhanden
Port C
THERMOBOX-ART 6 RTD Simplex
6 RTD HalbDplx
12 RTD HalbDplx
FLEXIBLE FKT. 1...20
Flexible Funktion 01
Flexible Funktion 02
Flexible Funktion 03
Flexible Funktion 04
Flexible Funktion 05
Flexible Funktion 06
Flexible Funktion 07
Flexible Funktion 08
Flexible Funktion 09
Flexible Funktion 10
Flexible Funktion 11
Flexible Funktion 12
Flexible Funktion 13
Flexible Funktion 14
Flexible Funktion 15
Flexible Funktion 16
Flexible Funktion 17
Flexible Funktion 18
Flexible Funktion 19
Flexible Funktion 20
Voreinstellung
nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden
6 RTD Simplex
Bitte auswählen
Erläuterung
Überlastschutz
Wiedereinschaltsperre
Lastsprung-Schutz
Schalterversagerschutz
Automatische Wiedereinschaltung
Leistungsschalterwartung
Auslösekreisüberwachung
Thermobox
Thermobox-Anschlussart
Flexible Funktionen 1...20
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
31
Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.2
Gerät
Das Gerät benötigt einige allgemeine Angaben. Hierzu gehört z.B., in welcher Form Meldungen im Falle einer
Netzstörung abgegeben werden sollen.
2.1.2.1
Kommandoabhängige Meldungen
Spontane Störfallanzeigen
Nach einem Störfall werden die wichtigsten Daten des Störfalls spontan am Display des Gerätes angezeigt.
Unter der Adresse
610 FEHLERANZEIGE kann gewählt werden, ob die spontane Störfallanzeige bei jedem
Störfall aktualisiert wird (
Mit Anregung) oder nur bei Störfällen mit Auslösung (Mit Auskommando).
Bild 2-1 Bildung der spontanen Störfallanzeigen am Gerätedisplay
Reset gespeicherter LED / Relais
Eine neue Schutz-Anregung löscht generell alle gespeicherten LED / Relais, damit jeweils nur die Informationen des letzten Störfalls angezeigt werden. Das Löschen der gespeicherten LED und Relais kann unter
Adresse
625 T MIN LED-HALT. für eine einstellbare Zeit unterbunden werden. Alle während dieser Zeit auftretenden Informationen werden dann über ODER miteinander verknüpft.
Unter der Adresse
610 FEHLERANZEIGE können mit der Einstellung (Mit Auskommando) auch die auf LED und Relais gespeicherten Informationen des letzten Störfalls gelöscht werden, wenn dieser Störfall nicht zu einem Auskommando des Gerätes geführt hat.
Hinweis
Die Einstellung der Adresse
610 FEHLERANZEIGE auf (Mit Auskommando) ist nur sinnvoll bei Einstellung von Adresse
625 T MIN LED-HALT. auf 0.
32
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.1 Allgemeines
Bild 2-2 Bildung des Rücksetzbefehls für gespeicherte LED / Relais
2.1.2.2
Einstellhinweise
Störfallanzeigen
Eine neue Schutz–Anregung löscht generell alle bisher gesetzten Leuchtanzeigen, damit nur der jeweils letzte
Störfall angezeigt wird. Für diesen kann gewählt werden, ob die gespeicherten LED–Anzeigen und ggf. die
Spontan–Störfallmeldungen des Displays durch die erneute Anregung oder nur nach erneutem Auslösekommando erscheinen. Um die gewünschte Art der Anzeige einzugeben, wählen Sie im Menü PARAMETER das
Untermenü GERÄT. Unter Adresse
610 FEHLERANZEIGE werden die beiden Alternativen Mit Anregung und
Mit Auskommando („No trip – no flag“) angeboten.
Grundbildanwahl
Bei Geräten mit 4-zeiligem Display ist je nach Gerätetyp eine Anzahl vordefinierter Bildseiten verfügbar. Die
Startseite des Grundbildes, das nach einem Anlauf des Gerätes standardmäßig angezeigt wird, lässt sich in den Gerätedaten mittels des Parameters
640 Startseite GB auswählen. Die verfügbaren Bildseiten sind
IEC 61850 GOOSE-Funktion
Unter Adresse
700 GOOSE-Stop stellen Sie ein ob die GOOSE-Funktion des Protokolls IEC 61850 aktiv ist oder nicht. Ist
GOOSE-Stop auf Ja eingestellt, können Sie die GOOSE-Funktion über einen Binäreingang
während des Betriebs wieder freischalten.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
33
Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.2.3
Parameterübersicht
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
Adr.
610
617A
625A
640
700
Parameter
FEHLERANZEIGE
T103 mit 16 MW
T MIN LED-HALT.
Startseite GB
GOOSE-Stop
Einstellmöglichkeiten
Mit Anregung
Mit Auskommando
Ja
Nein
Aus
0 .. 60 min;
∞
Voreinstellung
Mit Anregung
Nein
0 min
Seite 1
Erläuterung
Fehleranzeige an den LED/LCD
T103-Übertragung begrenzt auf
16 Messw.
Mindesthaltung der gespeicherten LEDs
Startseite Grundbild Seite 1
Seite 2
Seite 3
Seite 4
Ja
Nein
Nein GOOSE-Stop
2.1.2.4
Informationsübersicht
2
3
5
15
-
1
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
56
67
68
69
16
51
52
55
70
71
Nr.
>Licht an
LED-Quitt.
MM-Sperre
Testbetr.
Information
Abzw.geerd
Schalterf.
HWTestMod
Uhr-Sync
Stör FMS 1
Stör FMS 2
Stör CFC nicht rangiert nicht vorhanden
>Zeit synchron
>LED-Quittung
>Testbetr.
>MM-Sperre
Gerät bereit
SchutzWirk
Anlauf
Erstanlauf
Wiederanlauf
Störung Uhr
Sommerzeit
Parameter laden
Parametertest
AM
AM
AM
AM
EM
EM
AM
IE
AM
AM
AM
IE_W
AM
AM
AM
EM
EM
EM_W
EM
IE
IE
IE
IE
Info-Art
EM
IE
IE
Erläuterung
>Licht an (Gerätedisplay)
LED-Anzeigen zurückgestellt
Melde- und Messwertsperre
Testbetrieb
Abzweig geerdet
Schalterfall
Hardwaretestmodus
Uhrzeitsynchronisierung
Störung FMS LWL 1
Störung FMS LWL 2
Störung CFC nicht rangiert nicht vorhanden
>Zeit synchronisieren
>LED-Anzeigen zurückstellen
>Testbetrieb
>Melde- und Messwertsperre
Gerät bereit ("Live-Kontakt")
Mindestens eine Schutzfkt. ist wirksam
Anlauf
Erstanlauf
Wiederanlauf
Störung Uhr
Sommerzeit
Neue Parameter laden
Neue Parameter testen
34
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
189
191
192
193
194
220
301
302
185
186
187
188
178
181
183
184
146
147
160
177
125
140
144
145
72
73
110
113
Nr.
323
335
502
510
303
320
321
322
545
546
17565
17566
Information
Level-2 Param.
Param. Vorort
Meld.verloren
Marke verloren
Flattersperre
Stör-Sammelmel.
Störung 5V
Störung 0V
Störung -5V
Stör. Netzteil
Warn-Sammelmel.
Stör Batterie
I/O-BG gestört
Störung Messw.
Störung BG1
Störung BG2
Störung BG3
Störung BG4
Störung BG5
Störung BG6
Störung BG7
Stör. Offset
IN(1/5A) falsch
Stör.Abgleichw.
IE-Wdl. falsch
MB Iph falsch
Netzstörung
Störfall
Erdschluss
Warn Sp. Daten
Warn Sp. Param.
Warn Sp Bedieng
Warn Sp. New
>GOOSE-Stop
Gerät Rückfall
Gerät EIN
T-Anr=
T-AUS=
>Blk.Offsetüb
Stör CFC Qu
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
EM
EM
WM
WM
EM
WM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
AM
AM
AM_W
AM
AM
AM
Erläuterung
Level-2-Parameter geändert
Parametrierung Vorort
Meldungen verloren
Marke verloren
Flattersperre hat angesprochen
Störungssammelmeldung
Störung Versorgungsspannung 5V
Störung Offsetüberwachung 0V
Störung Versorgungsspannung -5V
Störung Netzteil
Warnungssammelmeldung
HW-Störung: Batterie leer
I/O-Baugruppe gestört
HW-Störung: Messwerterfassung
Störung Baugruppe 1
Störung Baugruppe 2
Störung Baugruppe 3
Störung Baugruppe 4
Störung Baugruppe 5
Störung Baugruppe 6
Störung Baugruppe 7
HW-Störung: Offset
HW-Störung: IN-Brücke ungleich IN-Par.
HW-Stör:Abgleichwerte Analogeing. ungült
HW-Störung: IE-Wandler ungleich MLFB
HW-Störung: MB Iph falsch
Netzstörung
Störfall
Erdschluss
Warn: Schwelle Sp. Daten überschritten
Warn: Schwelle Sp. Param. überschritten
Warn: Schwelle Sp. Bedien überschritten
Warn: Schwelle Sp. New überschritten
>GOOSE-Stop
Rückfall (Schutz)
Geräte-Ein (allg.)
Laufzeit von Anregung bis Rückfall
Laufzeit von Anregung bis Auslösung
>Blockierung der Offsetüberwachung
Störung CFC Quelle
Funktionen
2.1 Allgemeines
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35
Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.3
Anlagendaten 1
2.1.3.1
Beschreibung
Das Gerät benötigt einige Daten des Netzes und der Anlage, um je nach Verwendung seine Funktionen an diese Daten anzupassen. Hierzu gehören z.B. Nenndaten der Anlage und der Messwandler, Polarität und Anschluss der Messgrößen, ggf. Eigenschaften der Leistungsschalter, u.ä. Weiterhin gibt es eine Reihe von Funktionsparametern, die den Funktionen gemeinsam, also nicht einer konkreten Schutz-, Steuer- oder Überwachungsfunktion zugeordnet sind. Diese Daten sind in diesem Abschnitt besprochen.
2.1.3.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Die Anlagendaten lassen sich direkt am Gerät eingeben: Nach Betätigen der Taste
MENU erscheint das Hauptmenü. Mit der Taste
▼ wählen Sie die Option PARAMETER und gelangen mit der Taste X in die Auswahl der
Parameter. Um die Anlagendaten einzugeben, wählen Sie im Menü PARAMETER die
Anlagendaten 1.
Unter DIGSI doppelklicken Sie Parametrieren und erhalten die entsprechende Auswahl. Dabei wird unter
Anlagendaten 1 in eine Dialogbox mit den Einstellblättern Netzdaten, I-Wandler, LS und Schutzkenngr. ver-
zweigt, in der die einzelnen Parameter eingestellt werden können. In dieser Weise sind auch die folgenden Erläuterungen gegliedert.
Nennfrequenz (Netzdaten)
Die Nennfrequenz des Netzes wird unter Adresse
214 NENNFREQUENZ eingestellt. Der gemäß Ausführungsvariante werksseitig voreingestellte Wert muss nur geändert werden, wenn das Gerät für ein anderes Einsatzgebiet, als sie der Bestellung zugrunde lag, verwendet werden soll.
Drehfeld (Netzdaten)
Unter Adresse
209PHASENFOLGE können Sie die Voreinstellung (L1 L2 L3 für ein Rechtsdrehfeld) abändern, falls Ihre Anlage dauerhaft ein Linksdrehfeld aufweisen sollte (
L1 L3 L2). Eine vorübergehende betriebliche
Temperatureinheit (Netzdaten)
Adresse
276 TEMP.EINHEIT erlaubt, die Temperaturwerte entweder in Grad Celsius oder in Grad Fahrenheit angezeigt zu bekommen.
Polung der Stromwandler (Netzdaten)
Unter Adresse
201 I-WDL STERNPKT. wird nach der Polung der Stromwandler gefragt, also nach der Lage des Wandlersternpunktes (das folgende Bild gilt sinngemäß auch bei zwei Stromwandlern). Die Einstellung bestimmt die Messrichtung des Gerätes (Vorwärts = Leitungsrichtung). Die Umschaltung dieses Parameters bewirkt auch eine Umpolung der Erdstrom–Eingänge I
E
bzw. I
EE
.
36
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.1 Allgemeines
Bild 2-3 Polung der Stromwandler
Stromanschluss I4 (Netzdaten)
Hier wird dem Gerät mitgeteilt, ob an dem vierten Strommesseingang (I
4
) der Erdstrom vom Stromwandlersternpunkt angeschlossen ist. Dies entspricht der Holmgreen-Anschaltung, (siehe Anschlussbeispiel im
Anhang A.3,A-13). In diesem Fall wird Parameter
280 Holmgr. für Σi auf Ja eingestellt. In allen anderen
Fällen, auch wenn der Erdstrom der eigenen Leitung über einen getrennten Erdstromwandler gemessen wird, ist auf
Nein einzustellen. Die Einstellung hat ausschließlich Einfluss auf die Funktion „Stromsummenüberwa-
Stromanschluss (Netzdaten)
Über den Parameter
251 I-WDL ANSCH kann ein Sonderanschluss der Stromwandler festgelegt werden.
Der Standardanschluss ist
L1, L2, L3, (E). Dieser darf nur abgeändert werden, wenn das Gerät über zwei
Stromeingänge einen oder mehrere Erdströme messen soll. In allen anderen Fällen ist der Standardanschluss beizubehalten.
Das folgende Bild zeigt einen entsprechenden Sonderanschluss.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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37
Funktionen
2.1 Allgemeines
38
Bild 2-4 Messung von zwei Erdströmen, Beispiel
Dabei müssen an den ersten Stromeingang (Klemmen Q1, Q2) und an den dritten (Klemmen Q5, Q6) die Phasenströme I
L1
und I
L3
angeschlossen werden. An den vierten Eingang (Klemmen Q7, Q8) ist wie üblich ein Erdstrom I
E
oder I
E empf.
angeschlossen, in diesem Fall der Erdstrom der Leitung. Ein zweiter Erdstrom, in diesem
Fall der Transformatorsternpunktstrom, wird an den zweiten Stromeingang I
E2
(Klemmen Q3, Q4) angeschlossen.
Hierzu verwenden Sie die Einstellung
L1,E2,L3,E;E>L2 oder L1,E2,3,E;E2>L2. Beide definieren den Anschluss eines Erdstroms I
E2
an den zweiten Stromeingang (Klemmen Q3, Q4). Die Einstellungen unterscheiden sich lediglich in der Berechnung von I
L2
. Im Fall von
L1,E2,L3,E;E>L2 wird der Phasenstrom I
L2
aus den Phasenströmen I
L1
und I
L3
sowie dem gemessenen Erdstrom I stimmt. Im Fall von
L1,E2,3,E;E2>L2 wird der Phasenstrom I
L2
E
oder I
E empf.
am vierten Stromeingang be-
aus den Phasenströmen I
L1
und I
L3
sowie dem gemessenen Erdstrom I
E2
am zweiten Stromeingang bestimmt. Die Einstellung ist entsprechend der Anlagengegebenheit zu wählen.
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Funktionen
2.1 Allgemeines
Die Zuordnung der Schutzfunktionen zu den Erdstromeingängen beim Sonderanschluss ist in der folgenden
Tabelle dargestellt.
I
E2
Stromeingang
I
E
oder I
E empfindlich
Überstromzeitschutz Erde (Kapitel 2.2)
Funktion
Erdfehlererfassung (empfindlich / unempfindlich (Kapitel 2.9)
Einphasiger Überstromzeitschutz (Kapitel 2.4)
Intermitierender Erdfehlerschutz (Kapitel 2.10)
Die Einstellungen für Adresse
251 sind nur mit DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Hinweis
Für den Überstromzeitschutz wirken die Einstellungen unter Adresse
251 I-WDL ANSCH auf die Bewertung der Phasenströmen nur, wenn Sie Adresse
250 U/AMZ 2phasig auf Aus eingestellt haben.
ATEX100 (Netzdaten)
Der Parameter
235 ATEX100 ermöglicht, die Forderungen zum Schutz von explosionsgeschützten Motoren für thermische Abbilder zu erfüllen. Steht dieser Parameter auf
Ja, werden alle thermischen Abbilder der
Geräte 7SJ61 bei Hilfsspannungsausfall gespeichert. Nach Rückkehr der Versorgungsspannung arbeiten die thermischen Abbilder mit den gespeicherten Werten weiter. In der Stellung
Nein werden die errechneten Übertemperaturwerte aller thermischen Abbilder bei Unterbrechung der Hilfsspannung auf Null zurückgesetzt.
Nenngrößen der Stromwandler (I-Wandler)
In den Adressen
204 IN-WDL PRIMÄR und 205 IN-WDL SEKUNDÄR informieren Sie das Gerät über die primären und sekundären Nennströme der Stromwandler (Phasen). Achten Sie darauf, dass der sekundäre
Stromwandlernennstrom in Übereinstimmung mit dem Nennstrom des Gerätes ist, da das Gerät sonst falsche
Primärdaten errechnet. In den Adressen
217 IEN-WDL PRIMÄR und 218 IEN-WDL SEKUND. informieren Sie das Gerät über den primären und sekundären Nennstrom des Erdstromwandlers. Bei Normalanschluss (Sternpunktstrom an I
E
–Wandler angeschlossen) müssen
217 IEN-WDL PRIMÄR und 204 IN-WDL PRIMÄR auf den gleichen Wert eingestellt sein.
Ist das Gerät mit einem empfindlichen Erdstromeingang bestückt, so ist der Parameter
218 IEN-WDL
SEKUND. auf 1 A voreingestellt. Die Einstellung lässt sich in diesem Fall nicht ändern.
Wurde unter Adresse
251 festgelegt, dass über zwei Eingänge Erdströme erfasst werden sollen (Einstelloptionen
L1,E2,L3,E;E>L2 oder L1,E2,3,E;E2>L2), so müssen Sie unter Adresse 238 den primären Nennstrom des zweiten Erdstromwandlers einstellen, der an I
E2
angeschlossen ist. Der sekundäre Nennstrom muss dem der Phasenstromwandler entsprechen.
Für eine bestimmungsgemäße Berechnung des Phasenstroms I wandlers, der zur Berechnung von I
L2
herangezogen wird (Adresse
217 oder Adresse 238) kleiner sein als der primäre Nennstrom des Phasenstromwandlers (Adresse
204).
L2
muss der primäre Nennstrom des Erdstrom-
Kommandodauer (LS)
In Adresse
210 wird die Mindest–Auslösekommandodauer T AUSKOM MIN. eingestellt. Sie gilt für alle Schutzfunktionen, die auf Auslösung gehen können.
In Adresse
211 wird die Einschalt–Kommandodauer T EINKOM MAX. eingestellt. Sie gilt für die integrierte
Wiedereinschaltfunktion. Sie muss lang genug sein, dass der Leistungsschalter zuverlässig eingeschaltet hat.
Eine zu lange Zeit birgt keine Gefahr, da bei erneuter Auslösung durch eine Schutzfunktion auf jeden Fall das
Einschaltkommando unterbrochen wird.
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39
Funktionen
2.1 Allgemeines
Stromflussüberwachung (LS)
In Adresse
212 LS I> wird die Ansprechschwelle der integrierten Stromflussüberwachung eingestellt. Dieser
Parameter wird von mehreren Schutzfunktionen (z.B. Überlastschutz und Wiedereinschaltsperre für Motoren) verwendet. Wird der parametrierte Stromwert überschritten, so wird der Leistungsschalter als geschlossen angesehen.
Die Einstellung der Ansprechschwelle gilt für alle drei Phasen und ist im Hinblick auf die tatsächlich verwendeten Schutzfunktionen vorzunehmen.
Die Ansprechschwelle für den Schalterversagerschutz wird separat festgelegt (siehe 2.12.2).
Bei Einsatz des Gerätes als Motorschutz und Verwendung des Überlastschutzes, des Lastsprungschutzes und der Wiedereinschaltsperre wird hiermit zwischen Lauf und Stillstand des Motors unterschieden und damit das unterschiedliche Abkühlverhalten der Maschine berücksichtigt. Der Einstellwert muss niedriger als der minimale Leerlaufstrom gewählt werden.
Leistungsschalterwartung (LS)
Die Parameter
260 bis 267 sind der Funktion Leistungsschalterwartung vorbehalten und in den Einstellhinweisen dieser Funktion im Zusammenhang mit den verschiedenen Verfahren dort erläutert (siehe Abschnitt
Zweiphasiger Überstromzeitschutz (Schutzkenngrößen )
Die Funktionalität des zweiphasigen Überstromzeitschutzes kommt in isolierten oder gelöschten Netzen zum
Einsatz, wenn ein Zusammenwirken von dreiphasigen Geräten mit bestehenden zweiphasigen Schutzeinrichtungen benötigt wird. Über den Parameter
250 U/AMZ 2phasig kann projektiert werden, ob der Überstromzeitschutz zwei- oder dreiphasig arbeitet. Ist der Parameter auf
Ein gestellt, wird für den Schwellwertvergleich anstelle des Messwertes für I
L2
dauerhaft der Wert 0 A verwendet, so dass durch Phase L2 keine Anregung möglich ist. Alle weiteren Funktionen arbeiten jedoch dreiphasig.
Erdkurzschlussschutz (Schutzkenngrößen)
Mit dem Parameter
613 U/AMZ Erde mit können Sie festlegen, ob der Erdkurzschlussschutz oder der Schalterversagerschutz mit gemessenen Größen (
IE (gemessen)) oder mit den aus den drei Phasenströmen berechneten Größen (
3I0 (berechnet)) arbeiten soll. In ersterem Fall wird die an dem 4. Stromeingang anstehende Messgröße bewertet, in letzterem Fall der rechnerische Summenstrom aus den drei
Phasenstromeingängen gebildet. Besitzt das Gerät einen empfindlichen Erdstromeingang (Messbereich beginnt bei 1 mA), so arbeitet der Erdkurzschlussschutz generell mit der berechneten Größe 3I0. Der Parameter
613 U/AMZ Erde mit ist in diesem Fall ausgeblendet.
40
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.3.3
Parameterübersicht
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Adr.
201
204
205
207
208
209
210A
211A
212
214
217
218
235A
238
250A
251A
260
261
262
263
Parameter
I-WDL STERNPKT.
IN-WDL PRIMÄR
IN-WDL SEKUNDÄR
UN-PRI U4-SATZ
UN-SEK U4-SATZ
PHASENFOLGE
T AUSKOM MIN.
T EINKOM MAX.
LS I>
NENNFREQUENZ
IEN-WDL PRIMÄR
IEN-WDL SEKUND.
ATEX100
IEN2-WDL PRIMÄR
U/AMZ 2phasig
I-WDL ANSCH
Ir-LS
SCHALTS.BEI Ir
Isc-LS
SCHALTS.BEI Isc
1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
Leitung
Sammelschiene
10 .. 50000 A
Voreinstellung
Leitung
100 A
1A
5A
0.10 .. 800.00 kV
100 .. 225 V
1A
12.00 kV
100 V
L1 L2 L3
Erläuterung
Stromwandlersternpunkt liegt Richtung
Wandler-Nennstrom, primär
Wandler-Nennstrom, sekundär
Prim. Nennspannung U4-
WdlSatz
Sek. Nennspannung U4-
WdlSatz
Phasenfolge L1 L2 L3
L1 L3 L2
0.01 .. 32.00 s 0.15 s
0.01 .. 32.00 s
0.04 .. 1.00 A
0.20 .. 5.00 A
50 Hz
60 Hz
1 .. 50000 A
1.00 s
0.04 A
0.20 A
50 Hz
60 A
Mindestdauer des Auskommandos
Maximale Dauer des Einkommandos
Stromschwelle "LS geschlossen"
Nennfrequenz
1A
5A
Nein
Ja
1 .. 50000 A
Ein
Aus
L1, L2, L3, (E)
L1,E2,L3,E;E>L2
L1,E2,3,E;E2>L2
10 .. 50000 A
1A
Nein
60 A
Aus
L1, L2, L3, (E)
125 A
Wandler-Nennstrom, Erde primär
Wandler-Nennstrom, Erde sekundär th. Abbilder bei Spg.-
Ausfall speichern
Wandler-Nennstrom,
Erde2 primär (an I2)
Zweiphasiger Überstromzeitschutz
Stromwandler-Anschluss
100 .. 1000000
10 .. 100000 A
1 .. 1000
10000
25000 A
50
Bemessungs-Betriebsstrom des LS
Schaltspielzahl bei Bem.-
Betriebsstrom
Bem.-Kurzschlussausschaltstrom des LS max. Schaltspielzahl bei
Bem.-Kurz.strom
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41
Funktionen
2.1 Allgemeines
265
266
267
276
Adr.
264
Parameter
Ix EXPONENT
LSW SCHALT-OBJ.
280
613A
T LS AUS
T LS AUS-EIGEN
TEMP.EINHEIT
Holmgr. für
Σi
U/AMZ Erde mit
C Einstellmöglichkeiten
1.0 .. 3.0
Voreinstellung
2.0
(Einstellmöglichkeiten anwendungsabhängig)
1 .. 600 ms
1 .. 500 ms
Grad Celsius
Grad Fahrenheit
Nein
Ja
IE (gemessen)
3I0 (berechnet)
Kein
80 ms
65 ms
Grad Celsius
Nein
IE (gemessen)
Erläuterung
Exponent für das Ix-Verfahren
LS-Wartung, AUS durch
Schaltobjekt
Ausschaltzeit des LS
Ausschalteigenzeit des LS
Temperatureinheit
Holmgreen-Anschl. (für schnl. Sum-i-Üw.)
U/AMZ Erde mit
2.1.3.4
Informationsübersicht
Nr.
5145
5147
5148
Information
>Drehfeldumsch.
Drehfeld L1L2L3
Drehfeld L1L3L2
Info-Art
EM
AM
AM
>Drehfeldumschaltung
Drehfeld L1 L2 L3
Drehfeld L1 L3 L2
Erläuterung
42
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Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.4
Störschreibung
Der Multifunktionsschutz mit Steuerung 7SJ61 verfügt über einen Störwertspeicher. Die Momentanwerte der
Messgrößen i
L1
, i
L2
, i
L3
, i
E
bzw. i
EE werden im Raster von 1,25 ms (bei 50 Hz) abgetastet und in einem Umlaufpuffer abgelegt (je 16 Abtastwerte pro Periode). Im Störfall werden die Daten über eine einstellbare Zeitspanne gespeichert, längstens jedoch
über 5 Sekunden. Die Gesamtaufzeichnungsdauer beträgt bis zu 20 s. Mindestens 8 Störfälle können in diesem Bereich gespeichert werden. Der Störwertspeicher wird bei einem erneuten Störfall automatisch aktualisiert, so dass ein Quittieren nicht nötig ist. Der Störschreibpuffer kann zusätzlich zur Schutzanregung auch
über eine Binäreingabe, über die integrierte Bedienoberfläche und über die serielle Schnittstelle angestoßen werden.
2.1.4.1
Beschreibung
Über die Schnittstellen können die Daten von einem Personalcomputer ausgelesen und mittels des Schutzdaten–Verarbeitungsprogramms DIGSI und des Grafikprogramms SIGRA 4 verarbeitet werden. Letzteres bereitet die während des Störfalles aufgezeichneten Daten grafisch auf und berechnet aus den gelieferten Messwerten ergänzend auch weitere Größen. Die Ströme können wahlweise als Primär- oder Sekundärgrößen dargestellt werden. Zusätzlich werden Signale als Binärspuren (Marken) mitgeschrieben, z.B. „Anregung“,
„Auslösung“.
Sofern das Gerät über eine serielle Systemschnittstelle verfügt, können Störwertdaten über diese von einem
Zentralgerät übernommen werden. Die Auswertung der Daten wird im Zentralgerät von entsprechenden Programmen vorgenommen. Dabei werden die Ströme auf ihren maximalen Wert bezogen, auf den Nennwert normiert und für eine grafische Darstellung aufbereitet. Zusätzlich werden Signale als Binärspuren (Marken) mitgeschrieben, z.B. „Anregung“, „Auslösung“.
Bei Übertragung zu einem Zentralgerät kann der Abrufbetrieb automatisch erfolgen, und zwar wahlweise nach jeder Anregung des Schutzes oder nur nach einer Auslösung.
Hinweis
Die für die Binärspuren verwendeten Signale sind in DIGSI rangierbar.
Hinweis
Ist über den Parameter
251 I-WDL ANSCH eine der Stromwandler-Anschlussarten L1,E2,L3,E;E>L2 oder
L1,E2,3,E;E2>L2 ausgewählt, wird der mit dem zweiten Stromwandler gemessene Erdstrom I
E2
unter der
Spur „iE“ dargestellt. Der mit dem vierten Stromwandler erfasste Erdstrom wird unter der Spur „iEe“ angezeigt.
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43
Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.4.2
Einstellhinweise
Festlegungen
Die Störwertspeicherung kann nur durchgeführt werden, sofern bei der Projektierung unter Adresse
104
STÖRSCHRIEB = vorhanden eingestellt wurde. Die weiteren Festlegungen für die Störwertspeicherung erfol-
gen im Untermenü
Störschreibung des Menüs PARAMETER. Für die Störwertspeicherung wird unterschie-
den zwischen dem Bezugszeitpunkt und dem Speicherkriterium (Adresse
401 FUNKTION). Normalerweise ist der Bezugszeitpunkt die Geräteanregung, d.h., der Anregung irgendeiner Schutzfunktion wird der Zeitpunkt 0 zugewiesen. Dabei kann das Speicherkriterium ebenfalls die Geräteanregung (
Speich. mit Anr) oder die
Geräteauslösung (
Speich. mit AUS) sein. Es kann auch die Geräteauslösung als Bezugszeitpunkt gewählt werden (
Start bei AUS), dann ist diese auch das Speicherkriterium.
Ein Störfall beginnt mit der Anregung durch irgendeine Schutzfunktion und endet mit dem Rückfall der letzten
Anregung einer Schutzfunktion. Dies ist normalerweise auch der Umfang einer Störwertaufzeichnung (Adresse
402 UMFANG = Störfall). Werden automatische Wiedereinschaltungen durchgeführt, kann die gesamte
Netzstörung — ggf. mit mehreren Wiedereinschaltungen — bis zur endgültigen Klärung gespeichert werden
(Adresse
402 UMFANG = Netzstörung). Dies gibt den zeitlichen Gesamtverlauf der Störung wieder, verbraucht aber auch Speicherkapazität während der spannungslosen Pause(n).
Die tatsächliche Speicherzeit beginnt um die Vorlaufzeit
T VOR (Adresse 404) vor dem Bezugszeitpunkt und
endet um die Nachlaufzeit
T NACH (Adresse 405) später als das Speicherkriterium verschwindet. Die maximal
zulässige Speicherzeit pro Störwertaufzeichnung
T MAX wird unter Adresse 403 eingestellt. Es stehen pro
Störwertaufzeichnung maximal 5 s für die Störwertspeicherung zur Verfügung. Insgesamt können mindestens
8 Störschriebe mit einer Gesamtzeit von maximal 20 s gespeichert werden.
Die Störwertspeicherung kann auch über eine Binäreingabe oder über die Bedienschnittstelle mittels PC aktiviert werden. Die Speicherung wird dann dynamisch getriggert. Adresse
406 T EXTERN bestimmt die Länge der Störwertaufzeichnung (längstens jedoch
T MAX, Adresse 403). Vor- und Nachlaufzeiten kommen noch
hinzu. Wird die Zeit für die Binäreingabe auf
∞ gestellt, dauert die Speicherung solange, wie die Binäreingabe angesteuert ist (statisch), längstens jedoch
T MAX (Adresse 403).
2.1.4.3
Parameterübersicht
Adr.
401
Parameter
FUNKTION
402
403
404
405
406
UMFANG
T MAX
T VOR
T NACH
T EXTERN
Einstellmöglichkeiten
Speich. mit Anr
Speich. mit AUS
Start bei AUS
Störfall
Netzstörung
0.30 .. 5.00 s
Voreinstellung
Speich. mit Anr
Störfall
2.00 s
0.05 .. 0.50 s
0.05 .. 0.50 s
0.10 .. 5.00 s;
∞
0.25 s
0.10 s
0.50 s
Erläuterung
Startbedingung f. Störwertspeicherung
Aufzeichnungsumfang der Störwerte
Max.Länge pro Aufzeichnung Tmax
Vorlaufzeit T-vor
Nachlaufzeit T-nach
Aufzeichnungszeit bei externem
Start
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Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.4.4
Informationsübersicht
Nr.
-
4
203
30053
Information
Stw. Start
>Störw. Start
Störw. gelöscht
Störfaufz.läuft
IE
Info-Art
EM
AM_W
AM
Erläuterung
Anstoß Teststörschrieb (Markierung)
>Störwertspeicherung starten
Störwertspeicher gelöscht
Störfallaufzeichnung läuft
2.1.5
Parametergruppenumschaltung
Für die Funktionseinstellungen des Gerätes können bis zu 4 unterschiedliche Gruppen von Parametern eingestellt werden.
Anwendungsfälle
• Sie verwenden Einstellgruppen, um für unterschiedliche Anwendungsfälle die jeweiligen Funktionseinstellungen speichern und im Bedarfsfall schnell abrufen zu können. Alle Einstellgruppen sind im Gerät hinterlegt. Es ist jedoch stets nur eine Einstellgruppe aktiv.
2.1.5.1
Beschreibung
Einstellgruppen-Umschaltung
Die Parametergruppen können während des Betriebs vor Ort mittels des Bedienfeldes, über Binäreingänge
(sofern entsprechend rangiert), über die Bedien- und Serviceschnittstelle von einem Personalcomputer oder
über die Systemschnittstelle umgeschaltet werden. Aus Sicherheitsgründen ist eine Umschaltung während einer Netzstörung nicht möglich.
Eine Einstellgruppe umfasst die Parameterwerte aller Funktionen, für die Sie bei der Projektierung (Abschnitt
vorhanden gewählt haben. In den Geräten 7SJ61 werden 4 voneinander unabhängige Einstellgruppen (Gruppe A bis D) unterstützt. Diese stellen einen identischen Funktionsumfang dar, können aber unterschiedliche Einstellwerte enthalten.
2.1.5.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Wenn Sie die Umschaltung nicht benötigen, brauchen Sie nur die voreingestellte Einstellgruppe A einzustellen.
Der Rest dieses Abschnittes ist dann nicht mehr von Belang.
Wenn Sie von der Umschaltmöglichkeit Gebrauch machen wollen, müssen Sie bei der Projektierung des Funktionsumfanges die Gruppenumschaltung auf
PARAMET.-UMSCH. = vorhanden eingestellt haben (Adresse
103). Bei der Einstellung der Funktionsparameter parametrieren Sie dann nacheinander jede der benötigten, maximal 4 Einstellgruppen A bis D. Wie Sie dabei zweckmäßig vorgehen, wie Sie Einstellgruppen kopieren oder wieder in den Lieferzustand rücksetzen können, sowie die Vorgehensweise zur betrieblichen Umschaltung von einer Einstellgruppe zur anderen erfahren Sie in der SIPROTEC 4–Systembeschreibung.
Wie Sie die Möglichkeit der Umschaltung zwischen mehreren Einstellgruppen von extern über Binäreingaben
nutzen können, finden Sie in diesem Handbuch in Abschnitt 3.1.
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Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.5.3
Parameterübersicht
Adr.
302
Parameter
AKTIVIERUNG
Einstellmöglichkeiten
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Binäreingabe
über Protokoll
Voreinstellung
Gruppe A
Erläuterung
Aktivierung
2.1.5.4
Informationsübersicht
-
-
-
-
7
8
Nr.
P-GrpA akt
Information
P-GrpB akt
P-GrpC akt
P-GrpD akt
>Param. Wahl1
>Param. Wahl2
IE
Info-Art
IE
IE
IE
EM
EM
Erläuterung
Parametergruppe A ist aktiv
Parametergruppe B ist aktiv
Parametergruppe C ist aktiv
Parametergruppe D ist aktiv
>Parametergruppenwahl (Auswahl Bit 1)
>Parametergruppenwahl (Auswahl Bit 2)
2.1.6
Anlagendaten 2
2.1.6.1
Beschreibung
Zu den allgemeinen Schutzdaten (
Anlagendaten 2) gehören solche Funktionsparameter, die den Funktio-
nen gemeinsam, also nicht einer konkreten Schutz- oder Überwachungsfunktion zugeordnet sind. Im Gegensatz zu den zuvor besprochenen
Anlagendaten 1 sind sie mit der Parametergruppe umschaltbar.
Anwendungsfälle
Wenn Sie dem Gerät Angaben über den primären Referenzstrom des zu überwachenden Betriebsmittels machen, kann das Gerät die prozentualen Betriebsmesswerte ermitteln und ausgeben.
Für den Einsatz an Motoren ist das Erkennen eines Motoranlaufes von Bedeutung. Als Kriterium wird das Überschreiten eines parametrierbaren Stromwertes benutzt.
2.1.6.2
Einstellhinweise
Nennwerte der Anlage
In der Adresse
1102 I REF 100% PRIM machen Sie dem Gerät Angaben über den primären Referenzstrom
(Phasen) des zu schützenden Betriebsmittels (z.B. Motors). Sofern diese Referenzgröße mit der primären des
Stromwandlers übereinstimmt, entspricht sie der Einstellung unter Adresse
204 (Abschnitt 2.1.3.2). Mit Hilfe
dieser Angabe ermittelt das Gerät die prozentualen Betriebsmesswerte.
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Funktionen
2.1 Allgemeines
Anlauferkennung (nur für Motoren)
Das Überschreiten des unter Adresse
1107 parametrierten Stromwertes I MOTOR ANLAUF wird als Motoranlauf interpretiert. Dieser Parameter wird von der Anlaufzeitüberwachung und dem Überlastschutz verwendet.
Demzufolge sind folgende Gesichtspunkte für die Einstellung maßgebend:
• Der Wert muss so gewählt werden, dass er unter allen Last- und Spannungsbedingungen vom tatsächlichen
Anlaufstrom des Motors sicher überschritten wird.
• Während des Motoranlaufs wird das thermische Abbild des Überlastschutzes „eingefroren“, also konstant gehalten. Der Wert soll daher nicht unnötig niedrig eingestellt werden, da er auch im Betrieb den Arbeitsbereich des Überlastschutzes zu größeren Strömen hin begrenzt.
2.1.6.3
Parameterübersicht
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Adr.
1102
1107
Parameter
I REF 100% PRIM
I MOTOR ANLAUF 1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
10 .. 50000 A
Voreinstellung
100 A
0.40 .. 10.00 A
2.00 .. 50.00 A
2.50 A
12.50 A
Erläuterung
Primär-Referenzstrom:Anzeige als 100%
Motoranlaufstrom (blk
Überlastschutz)
2.1.6.4
Informationsübersicht
561
2720
4601
4602
16019
16020
16027
16028
511
533
534
535
126
Nr.
356
501
Schutz E/A
Information
>Hand-EIN
Ger. Anregung
Gerät AUS
IL1 =
IL2 =
IL3 =
Hand-EIN
>Frei AWE Stufe
>LS geschlossen
>LS offen
>LSW Anwurf
LSW blk T PaFeh
LSW blk I PaFeh
LSW blk n PaFeh
EM
AM
AM
AM
AM
EM
EM
EM
IE
Info-Art
EM
AM
AM
WM
WM
WM
Erläuterung
Schutz Ein/Aus (Systemschnittstelle)
>Hand-Einschaltung
Anregung (Schutz)
Geräte-Aus (allg.)
Abschaltstrom (primär) L1
Abschaltstrom (primär) L2
Abschaltstrom (primär) L3
Hand-Einschalt-Erkennung (Impuls)
>Freigabe durch externe AWE
>Leistungsschalter geschlossen
>Leistungsschalter offen
>Startkriterium der LS-Wartung
LSW blockiert T LS AUS-EIGEN >= T LS AUS
LSW blockiert Ir-LS >= Isc-LS
LSW blk SCHALTS.BEI Isc>=SCHALTS.BEI Ir
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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47
Funktionen
2.1 Allgemeines
2.1.7
Ethernet EN100-Modul
2.1.7.1
Funktionsbeschreibung
Über das
Ethernet EN100-Modul kann die Integration des 7SJ61 in 100-MBit-Kommunikationsnetze der
Leit- und Automatisierungstechnik gemäß der Norm IEC 61850 erfolgen. Diese Norm ermöglicht eine durchgängige Kommunikation der Geräte ohne Gateways und Protokollumsetzer. Dadurch können SIPROTEC 4-
Geräte offen und interoperabel auch in entsprechenden heterogenen Umgebungen eingesetzt werden. Parallel zur Leittechnikeinbindung ist über diese Schnittstelle auch die DIGSI-Kommunikation und die Intergerätekommunikation mit GOOSE möglich.
2.1.7.2
Einstellhinweise
Schnittstellenauswahl
Für den Betrieb des Ethernet-Systemschnittstellenmoduls (IEC 61850,
Ethernet EN100-Modul) sind keine
Einstellungen erforderlich. Sofern das Gerät gemäß MLFB über ein solches Modul verfügt, wird dies automatisch auf
Port B als hierfür verfügbare Schnittstelle vorprojektiert.
IEC 61850 GOOSE-Funktion
Die GOOSE-Funktion kann über einen Geräteparameter deaktiviert werden. Hinweise dazu finden Sie in Ab-
2.1.7.3
Informationsübersicht
Nr.
009.0100 Stör Modul
Information
009.0101 Stör Link1
009.0102 Stör Link2
IE
Info-Art
IE
IE
Erläuterung
Störung EN100 Modul
Störung EN100 Link Kanal 1 (Ch1)
Störung EN100 Link Kanal 2 (Ch2)
48
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
2.2
Überstromzeitschutz
Der Überstromzeitschutz ist die Haupt–Schutzfunktion in den Geräten 7SJ61. Er besitzt insgesamt je vier
Stufen für die Leiterströme und den Erdstrom. Alle Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden.
Ist in isolierten oder gelöschten Netzen das Zusammenwirken dreiphasiger Geräte mit zweiphasigen Schutzeinrichtungen erforderlich, kann neben der dreiphasigen Arbeitsweise auch ein zweiphasiger Betrieb des Über-
stromzeitschutzes projektiert werden (siehe Kapitel 2.1.3.2).
Die Hochstromstufen I>>> und I>> sowie die Überstromstufe I> arbeiten immer mit stromunabhängiger Kommandozeit (UMZ), die vierte Stufe I p
immer mit stromabhängiger Kommandozeit (AMZ).
Anwendungsfälle
• Der ungerichtete Überstromzeitschutz ist geeignet für einseitig gespeiste Radialnetze oder offen betriebene
Ringnetze und als Reserveschutz zu Vergleichsschutzeinrichtungen aller Art für Leitungen, Transformatoren, Generatoren, Motoren und Sammelschienen.
2.2.1
Allgemeines
Der Überstromzeitschutz für den Erdstrom kann, abhängig von Parameter
613 U/AMZ Erde mit, mit gemessenen Größen I
E
oder mit den aus den drei Phasenströmen berechneten Größen 3I0 arbeiten. Bei Geräten mit empfindlichem Erdstromeingang wird allerdings generell mit der berechneten Größe 3I0 gearbeitet.
Bei jeder Stufe kann die Zeitstufe über Binäreingabe oder die automatische Wiedereinschaltung (zyklusabhängig) blockiert und damit ein Auslösekommando unterbunden werden. Wird die Blockierung während einer Anregung zurückgenommen, wird die Zeitstufe neu gestartet. Eine Ausnahme stellt das Hand–EIN–Signal dar.
Bei Hand–Einschaltung auf einen Fehler ist eine sofortige Wiederabschaltung möglich. Hierzu kann die Verzögerung wahlweise für die Überstromstufen oder Hochstromstufen mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen werden; d.h., die entsprechende Stufe führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung. Dieser Impuls wird auf mindestens 300 ms verlängert.
Die automatische Wiedereinschaltung (AWE) kann zyklusabhängig für die Überstrom- und Hochstromstufen ebenfalls eine sofortige Abschaltung initiieren.
Für die UMZ-Stufen kann eine Anregestabilisierung über parametrierbare Rückfallzeiten erfolgen. Dieser
Schutz wird in Netzen mit intermittierenden Fehlern eingesetzt. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit elektromechanischen Relais lässt sich damit unterschiedliches Rückfallverhalten anpassen und eine zeitliche Staffelung von digitalen und elektromechanischen Geräten realisieren.
Ansprechschwellen und Verzögerungszeiten können im Zusammenspiel mit der dynamischen Parameterum-
schaltung (siehe Abschnitt 2.3) kurzzeitig den Anlagenverhältnissen angepasst werden.
Durch Zuschalten einer Einschaltstabilisierung kann eine Auslösung durch die I>– bzw. I p
–Stufen in den
Phasen und im Erdpfad bei Erkennen eines Rush–Stromes unterbunden werden.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Diese Verknüpfungen zu anderen Funktionen der Geräte 7SJ61 sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Tabelle 2-1 Verknüpfung zu anderen Funktionen
Überstromzeitschutzstufen
AWE-Anbindung Hand–EIN
I>
I>>
I>>> •
Ip
•
IE>
•
IE>>
•
IE>>> •
IEp
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Dynamische
Parameterumschaltung
•
•
•
•
•
•
•
•
Einschalt–
Stabilisierung
•
•
•
•
2.2.2
Unabhängige Hochstromstufen I>>>, I>>, IE>>>, IE>>
Für jede Stufe wird ein individueller Ansprechwert
I>>>, I>> bzw. IE>>>, IE>> eingestellt. Für I>>> und
IE>>> kann neben Grundschwingung und Effektivwert auch der Momentanwert gemessen werden.
Bei Einstellung
Momentanwert spricht die Stufe bei 2 · √2 · Einstellwert (effektiv) an. Jeder Phasenstrom und der Erdstrom wird einzeln mit dem pro Stufe gemeinsamen Ansprechwert
I>>>, I>> bzw. IE>>>, IE>> ver-
glichen und bei Überschreiten gemeldet. Nach Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeiten
T I>>>, T I>>
bzw.
T IE>>>, T IE>> werden die Auslösekommandos abgegeben, die ebenfalls getrennt für jede Stufe zur
Verfügung stehen. Der Rückfallwert liegt bei etwa 95 % des Ansprechwertes für Ströme > 0,3 I
N
. Für den Fall, dass für die
I>>>- bzw. IE>>>-Stufe die Messung der Momentanwerte parametriert ist, beträgt das Rückfall-
verhältnis 90 %.
Die Anregungen können zusätzlich durch parametrierbare Rückfallzeiten
1215 T RV UMZ-PHASE bzw. 1315
T RV UMZ-ERDE stabilisiert werden. Bei einer erkannten Schwellwertunterschreitung wird diese Zeit gestartet
und hält die Anregung weiterhin aufrecht. Die Funktion fällt somit nicht in Schnellzeit zurück. Die Auskommandoverzögerungszeit
T I>>>, T I>> bzw. T IE>>>, T IE>> läuft währenddessen weiter. Nach Ablauf der
Rückfallverzögerungszeit wird die Anregung gehend gemeldet und die Auskommandoverzögerungszeit zurückgesetzt, sofern keine erneute Schwellwertüberschreitung
I>>>, I>> bzw. IE>>>, IE>> erfolgt ist. Kommt
es zu einer erneuten Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, so wird diese abgebrochen. Die Auskommandoverzögerungszeit
T I>>>, T I>> bzw. T IE>>>, T IE>> läuft jedoch
weiter. Nach ihrer Beendigung wird bei Vorliegen einer Schwellwertüberschreitung unverzüglich ausgelöst.
Liegt zu diesem Zeitpunkt keine Schwellwertüberschreitung vor, erfolgt keine Reaktion. Erfolgt nach Ablauf der
Auskommandoverzögerungszeit eine weitere Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird sofort ausgelöst.
Diese Stufen können von der automatischen Wiedereinschaltung (AWE) blockiert werden.
Die folgenden Bilder zeigen beispielhaft die Logikdiagramme für die Hochstromstufen
I>> bzw. IE>>. Sie
gelten analog auch für die Hochstromstufen
I>>> und IE>>>.
50
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-5 Logikdiagramm der Hochstromstufe I>> für Phasen
Ist der Parameter
HAND-EIN auf I>> unverzögert bzw. I>>> unverzög. parametriert und liegt eine
Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der
Stufe über Binäreingang. Das Gleiche gilt für AWE I>> unverzögert.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-6 Logikdiagramm der Hochstromstufe IE>>
Ist der Parameter
HAND-EIN auf IE>>unverzögert bzw. IE>>> unverzög. parametriert und liegt eine
Handeinerkennung vor, so wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der
Stufe über Binäreingang. Das Gleiche gilt für AWE IE>> unverzögert.
2.2.3
Unabhängige Überstromstufen I>, IE>
Für jede Stufe wird ein Ansprechwert
I> bzw. IE>, eingestellt. Neben Grundschwingung kann auch der
Effektivwert gemessen werden. Jeder Phasenstrom und der Erdstrom wird einzeln mit dem pro Stufe gemeinsamen Einstellwert I> bzw. IE> verglichen und bei Überschreiten getrennt gemeldet. Wird von der Einschaltstabilisierung (s. u.) Gebrauch gemacht, so werden abhängig von der Rusherkennung entweder normale
Anregemeldungen oder die entsprechenden Inrushmeldungen ausgegeben. Nach Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeiten
T I> bzw. T IE> wird ein Auslösekommando abgegeben, sofern kein Rush vorliegt oder die
Einschaltstabilisierung nicht wirksam ist. Bei eingeschalteter Einschaltstabilisierung und Erkennen eines Rushvorgangs erfolgt keine Auslösung, es wird jedoch eine Meldung über den Ablauf der Zeitstufe abgesetzt. Auslöse- und Zeitablaufmeldung stehen getrennt für jede Stufe zur Verfügung. Der Rückfallwert liegt bei etwa 95 % des Ansprechwertes für Ströme > 0,3 I
N
.
Die Anregungen können zusätzlich durch parametrierbare Rückfallzeiten
1215 T RV UMZ-PHASE bzw.1315
T RV UMZ-ERDE stabilisiert werden. Bei einer erkannten Schwellwertunterschreitung wird diese Zeit gestartet
und hält die Anregung weiterhin aufrecht. Die Funktion fällt somit nicht in Schnellzeit zurück. Die Auskommandoverzögerungszeit
T I> bzw. T IE> läuft währenddessen weiter. Nach Ablauf der Rückfallverzögerungszeit
wird die Anregung gehend gemeldet und die Auskommandoverzögerungszeit zurückgesetzt, sofern keine erneute Schwellwertüberschreitung I> bzw. IE> erfolgt ist. Kommt es zu einer erneuten Schwellwertüberschrei-
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz tung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird diese abgebrochen. Die Auskommandoverzögerungszeit
T I> bzw. T IE> läuft jedoch weiter. Nach ihrer Beendigung wird bei Vorliegen einer Schwellwertü-
berschreitung zu diesem Zeitpunkt unverzüglich ausgelöst. Liegt zu diesem Zeitpunkt keine
Schwellwertüberschreitung vor, erfolgt keine Reaktion. Erfolgt nach Ablauf der Auskommandoverzögerungszeit eine weitere Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird sofort ausgelöst.
Die Anregestabilisierung der Überstromstufen I> bzw. IE> über parametrierbare Rückfallzeiten wird bei Vorliegen einer Inrush-Anregung deaktiviert, da es sich bei Vorliegen eines Inrushs nicht um einen intermittierenden
Fehler handelt.
Diese Stufen können von der automatischen Wiedereinschaltung (AWE) blockiert werden.
Die folgenden Bilder zeigen die Logikdiagramme für die Stromstufen I> und IE>.
Bild 2-7 Logikdiagramm der Überstromstufe I> für Phasen
Die Rückfallverzögerung arbeitet nur, wenn kein Inrush erkannt wurde. Ein kommender Inrush setzt eine bereits laufende Rückfallverzögerungszeit zurück.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Ist der Parameter
HAND-EIN auf I> unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird
mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binäreingang. Das
Gleiche gilt für AWE I> unverzögert.
Bild 2-8 Logik der Rückfallverzögerung für I>
Bild 2-9 Logikdiagramm der Überstromstufe IE>
Ist der Parameter
HAND-EIN auf IE> unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so
wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binäreingang.
Das Gleiche gilt für AWE IE> unverzögert.
Die Ansprechwerte jeder Stufe I>, I>> für die Phasenströme und IE>, IE>> für den Erdstrom und die für jede dieser Stufen gültigen Verzögerungszeiten sind individuell einstellbar.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Die Rückfallverzögerung arbeitet nur, wenn kein Inrush erkannt wurde. Ein kommender Inrush setzt eine bereits laufende Rückfallverzögerungszeit zurück.
Bild 2-10 Logik der Rückfallverzögerung für IE>
2.2.4
Stromabhängige Überstromstufen I p
, I
Ep
Die AMZ–Stufen sind von der Bestellvariante abhängig. Sie arbeiten stets mit einer stromabhängigen
Kennlinie, und zwar entweder nach IEC– oder nach ANSI–Normen oder nach einer anwenderspezifizierbaren
Kennlinie. Die Kennlinien und zugehörigen Formeln sind in den Technischen Daten dargestellt.
Bei Projektierung einer der stromabhängigen Kennlinien sind zusätzlich auch die unabhängigen Stufen I>>>,
I>> und I> wirksam (siehe Abschnitte „Unabhängige Hochstromstufen I>>>, I>>, IE>>>, IE>>“ und „Unabhängige Überstromstufen I>, IE>“).
Ansprechverhalten
Für jede Stufe wird ein Ansprechwert
Ip bzw. IEp, eingestellt. Neben Grundschwingung kann auch der
Effektivwert gemessen werden. Jeder Phasenstrom und der Erdstrom wird einzeln mit dem pro Stufe gemeinsamen Einstellwert Ip bzw. IEp verglichen. Überschreitet ein Strom das 1,1-fache des Einstellwertes, regt die entsprechende Stufe an und wird selektiv gemeldet. Wird von der Einschaltstabilisierung Gebrauch gemacht, so werden abhängig von der Rusherkennung entweder normale Anregemeldungen oder die entsprechenden Inrushmeldungen ausgegeben. Bei Anregung einer Ip–Stufe wird aus dem fließenden Fehlerstrom je nach gewählter Auslösecharakteristik die Auslösezeit mit einem integrierenden Messverfahren berechnet und nach Ablauf dieser Zeit ein Auslösekommando abgegeben, sofern kein Rush vorliegt oder die Einschaltstabilisierung nicht wirksam ist. Bei eingeschalteter Einschaltstabilisierung und Erkennen eines Rushvorgangs erfolgt keine Auslösung, es wird jedoch eine Meldung über den Ablauf der Zeitstufe abgesetzt.
Diese Stufen können von der automatischen Wiedereinschaltung (AWE) blockiert werden.
Für den Erdstrom IEp kann die Kennlinie unabhängig von der für die Phasenströme genutzten Kennlinie gewählt werden.
Die Ansprechwerte der Stufen Ip (Phasen) und IEp (Erdstrom) und die für jede dieser Stufen gültigen Zeitmultiplikatoren sind individuell einstellbar.
Die folgenden beiden Bilder zeigen die Logikdiagramme des abhängigen Überstromzeitschutzes.
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55
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2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-11 Logikdiagramm des abhängigen Überstromzeitschutzes (AMZ) für Phasen
Ist der Parameter
HAND-EIN auf Ip unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so wird
mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binäreingang. Das
Gleiche gilt für AWE Ip unverzögert.
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2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-12 Logikdiagramm des abhängigen Überstromzeitschutzes (AMZ) für Erde
Ist der Parameter
HAND-EIN auf IEp unverzögert parametriert und liegt eine Handeinerkennung vor, so
wird mit kommender Anregung unverzüglich abgeschaltet, auch bei Blockierung der Stufe über Binäreingang.
Das Gleiche gilt für AWE IEp unverzögert.
Rückfallverhalten
Bei den ANSI– oder IEC–Kennlinien kann gewählt werden, ob der Rückfall einer Stufe nach Unterschreiten einer Schwelle sofort erfolgt oder mit einer Disk–Emulation. Sofort heißt, dass die Anregung bei Unterschreiten von ca. 95 % des Ansprechwertes zurückfällt, und bei erneuter Anregung die Ablaufzeit von vorn beginnt.
Bei der Disk–Emulation beginnt nach Abschalten des Stromes ein Rückfallprozess (Rückzählen des Zeitzählers), der dem Zurückdrehen einer Ferraris–Scheibe entspricht (daher „Disk–Emulation“). Dadurch wird bei mehreren aufeinanderfolgenden Fehlern die „Vorgeschichte“ infolge der Trägheit der Ferraris–Scheibe mitberücksichtigt und das Zeitablaufverhalten angepasst. Das Rückzählen beginnt bei Unterschreiten von 90 % des
Einstellwertes entsprechend der Rückfallkennlinie der gewählten Charakteristik. Im Bereich zwischen dem
Rückfallwert (95 % des Ansprechwertes) und 90 % des Einstellwertes ruhen sowohl Vorwärts- als auch Rückwärtszählung.
Die Disk–Emulation bringt Vorteile, wenn der Staffelplan des Überstromzeitschutzes mit anderen im Netz befindlichen Geräten auf elektromagnetischer Basis koordiniert werden muss.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Anwenderspezifizierbare Kennlinien
Bei der anwenderspezifizierbaren Kennlinie kann die Auslösekennlinie punktweise definiert werden. Bis zu 20
Wertepaare von Strom und Zeit können eingetragen werden. Das Gerät approximiert daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation.
Wahlweise kann zusätzlich die Rückfallkennlinie definiert werden. Funktionsbeschreibung siehe Rückfallverhalten bei ANSI– und IEC–Kennlinien. Wird keine anwenderspezifizierbare Rückfallkennlinie gewünscht, erfolgt der Rückfall, wenn ca. 95 % des Ansprechwertes unterschritten werden. Bei einer erneuten Anregung beginnt dann die Zeit von vorn.
2.2.5
Dynamische Ansprechwertumschaltung
Es kann notwendig sein, die Ansprechschwellen des Überstromzeitschutzes dynamisch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Einschalten einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen
(z.B. Klimaanlagen, Heizungen, Motoren). Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwellen mit Rücksicht auf derartige Einschaltbedingungen generell zu erhöhen.
Diese dynamische Ansprechwertumschaltung ist allen Überstromzeitstufen gemeinsam und wird in Abschnitt
dividuell eingestellt werden.
2.2.6
Einschaltstabilisierung
Wenn der Multifunktionsschutz 7SJ61 z.B. an einem Transformatorabzweig eingesetzt wird, ist beim Zuschalten des Transformators mit hohen Einschaltströmen (Rush–Strömen) zu rechnen. Diese können ein Vielfaches des Nennstromes betragen und je nach Größe und Bauform des Transformators zwischen einigen zehn Millisekunden und einigen Sekunden lang fließen.
Obwohl durch die Filterung der Messströme nur die Grundschwingung bewertet wird, könnte es zu Fehlfunktionen beim Einschalten von Transformatoren kommen, da auch in den Rush–Strömen beim Einschalten von
Transformatoren je nach Größe und Bauform ein erheblicher Anteil an Grundschwingung vorhanden sein kann.
7SJ61 verfügt deshalb über eine integrierte Einschaltstabilisierung. Sie verhindert die „normale“ Anregung der
I>– bzw. Ip–Stufen (nicht I>> und I>>>) in den Phasen und im Erdpfad des Überstromzeitschutzes. Dies gilt ebenso für die alternativen Ansprechschwellen bei der dynamischen Parameterumschaltung. Bei Rusherkennung werden spezielle Rush–Anregemeldungen erzeugt, die auch einen Störfall eröffnen und die zugeordnete
Auslöseverzögerung starten. Wird nach dem Ablauf der Verzögerung immer noch ein Rush erkannt, wird eine entsprechende Meldung („....Zeitabl.“) abgegeben, die Auslösung aber unterbunden (siehe auch die Logikdia-
gramme der Überstromstufen, Bilder 2-7 bis 2-12.
Der Einschaltstrom ist durch einen relativ hohen Gehalt der zweiten Harmonischen (doppelte Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussstrom nahezu völlig fehlt. Die Rushstromerkennung basiert deshalb auf der
Bewertung der im Einschaltrush vorhandenen 2. Harmonischen. Für die Frequenzanalyse werden digitale
Filter benutzt, die eine Fourieranalyse in allen drei Phasenströmen und im Erdstrom durchführen.
Auf Einschaltrush in der betroffenen Phase wird erkannt, wenn gleichzeitig folgende Bedingungen erfüllt sind:
• Der Oberschwingungsanteil ist größer als der Einstellwert
2202 2.HARMONISCHE (minimal 0,025 * I
Nsek
);
• die Ströme überschreiten einen oberen Grenzwert
2205 I INRUSH MAX nicht;
• es liegt eine Schwellwertüberschreitung in einer durch die Rushstabilisierung blockierbaren Stufe vor.
In diesem Fall wird auf Einschaltrush in der betroffenen Phase erkannt (Meldungen 1840 bis 1842 und 7558
„Inrush Erk E“, siehe Bild 2-13) und deren Blockierung vorgenommen.
58
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Da eine quantitative Bewertung des Oberschwingungsanteils erst nach etwa einer Netzperiode abgeschlossen sein kann, wird eine Anregung bis dahin grundsätzlich verhindert. Das bedeutet, dass eine Anregemeldung bei eingeschalteter Rushstabilisierung auch dann um eine Netzperiode verzögert wird, wenn kein Einschaltvorgang vorliegt. Andererseits werden die Auslöseverzögerungszeiten der Überstromzeitschutz–Funktionen auch bei eingeschalteter Rushstabilisierung sofort gestartet und laufen auch während des Rushvorganges. Fällt die
Rushblockierung zurück, wird nach dem Ende der Ablaufzeit ausgelöst. Es kommt also zu keiner zusätzlichen
Verzögerung der Auslösung durch die Rushstabilisierung. Fällt die Anregung innerhalb der Rush–Blockierung zurück, wird die zugehörige Ablaufzeit zurückgesetzt.
Crossblockierung
Da die Oberschwingungsstabilisierung für jede Phase individuell arbeitet, ist der Schutz auch optimal wirksam, wenn ein Transformator auf einen einphasigen Fehler geschaltet wird, wobei möglicherweise in einer anderen gesunden Phase ein Einschaltstrom fließt. Es ist jedoch auch möglich, den Schutz so einzustellen, dass bei
Überschreiten des zulässigen Oberschwingungsanteils im Strom nur einer Phase nicht nur dieses Phasenmessglied, sondern auch die übrigen Messglieder (einschließlich Erde) blockiert werden (sog.
CROSSBLOCK–
Funktion, Adresse
2203).
Es ist zu beachten, dass ein Rush–Vorgang im Erdpfad auch mit eingeschalteter Crossblockierung keine Blockierung der Phasenzweige bewirkt.
Die Crossblockierung wird zurückgenommen, wenn in keiner Phase mehr ein Inrush vorliegt. Zudem kann die
Crossblock–Funktion auf eine bestimmte Zeit (Parameter
2204 T CROSSBLOCK) begrenzt werden. Nach
Ablauf dieser Zeit wird die Crossblockierung wieder zurückgenommen, auch wenn noch Inrush vorhanden ist.
Die Einschaltstabilisierung hat eine obere Grenze: Oberhalb eines (über Parameter
2205 I INRUSH MAX einstellbaren) Stromwertes ist sie nicht mehr wirksam, da es sich dann nur um einen inneren stromstarken Kurzschluss handeln kann.
Das folgende Bild zeigt die Beeinflussung der Überstromzeitschutzstufen durch die Rushstabilisierung einschließlich der Crossblockierung.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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59
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-13 Logikdiagramm der Einschaltstabilisierung
60
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
2.2.7
Anrege- und Auslöselogik
Die Anregesignale der einzelnen Phasen (bzw. Erde) und der einzelnen Stufen werden so miteinander verknüpft, dass sowohl die Phaseninformation als auch die Stufe ausgegeben werden, die angeregt haben:
Tabelle 2-2
interne Meldung
Anr I>>> L1
Anr I>> L1
Anr I> L1
Anr Ip L1
Anr I>>> L2
Anr I>> L2
Anr I> L2
Anr Ip L2
Anr I>>> L3
Anr I>> L3
Anr I> L3
Anr Ip L3
Anr IE>>>
Anr IE>>
Anr IE>
Anr IEp
Anr I>>> L1
Anr I>>> L2
Anr I>>> L3
Anregemeldungen des Überstromzeitschutzes
Bild Ausgangsmeldung
„U/AMZ Anr L1“
„U/AMZ Anr L2“
„U/AMZ Anr L3“
„U/AMZ Anr E“
„U/AMZ I>>> Anr“
1762
1763
1764
1765
1767
FNr.
Anr I>> L1
Anr I>> L2
Anr I>> L3
Anr IE>>
Anr I> L1
Anr I> L2
Anr I> L3
Anr Ip L1
Anr Ip L2
Anr Ip L3
„U/AMZ I>> Anr“
„U/AMZ IE>> Anr“
„U/AMZ I> Anr“
„U/AMZ Ip Anr“
1800
1831
1810
1834
1820
(alle Anregungen) „U/AMZ G-Anr“
Bei den Auslösesignalen wird ebenfalls die Stufe ausgegeben, die zur Auslösung geführt hat.
1837
1761
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61
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
2.2.8
Zweiphasiger Überstromzeitschutz
Die Funktionalität des zweiphasigen Überstromzeitschutzes kommt in isolierten oder gelöschten Netzen zum
Einsatz, wenn ein Zusammenwirken mit bestehenden zweiphasigen Schutzeinrichtungen benötigt wird. Da ein isoliertes oder gelöschtes Netz mit einem einphasigen Erdschluss auch weiterhin betrieben werden kann, dient dieser Schutz der Erkennung von Doppelerdschlüssen mit hohen Erdschlussströmen. Erst dann soll ein betroffener Abzweig abgeschaltet werden. Hierfür ist eine zweiphasige Messung ausreichend. Um die Selektivität des Schutzes im Netzabschnitt zu gewährleisten, werden nur die Phasen L1 und L3 überwacht.
Ist
250 U/AMZ 2phasig (projektierbar unter Anlagendaten 1) auf Ein parametriert, wird I
L2
nicht zum
Schwellwertvergleich herangezogen. Liegt ein Fehler als einfacher Erdschluss in L2 an, erfolgt keine Anregung. Erst bei einer Anregung auf L1 oder L3 wird von einen Doppelerdschluss ausgegangen. Es kommt zu einer Anregung und nach Ablauf der Verzögerungszeit zu einer Auslösung.
Hinweis
Bei aktivierter Inrusherkennung und einem alleinigen Inrush auf L2 findet keine Crossblockierung der anderen
Leiter statt. Andererseits wird bei Inrush mit Crossblockierung auf L1 oder L3 auch L2 mit blockiert.
2.2.9
Schneller Sammelschienenschutz durch rückwärtige Verriegelung
Applikationsbeispiel
Über Binäreingänge kann eine Blockierung von jeder beliebigen Stromstufe veranlasst werden. Durch Parametrierung wird festgelegt, ob der Eingabekreis in Arbeitsstrom- (bei angelegter Spannung aktiv) oder Ruhestromschaltung (bei fehlender Spannung aktiv) betrieben werden soll. Dies erlaubt z.B. einen schnellen Sammelschienenschutz in Sternnetzen bzw. in Ringnetzen, die an einer Stelle geöffnet sind, durch „rückwärtige
Verriegelung“. Dieses Prinzip wird z.B. in Verteilungsnetzen, in der Eigenbedarfsanlage von Kraftwerken u. ä. verwendet, in denen ein Transformator vom Verbundnetz auf einen Sammelschienenabschnitt mit mehreren
Das Prinzip der rückwärtigen Verriegelung besteht darin, dass der Überstromzeitschutz der Sammelschieneneinspeisung mit einer kurzen, von der Staffelzeit der Abgänge unabhängigen Auslösezeit TI>> auslöst, sofern
auslösen, da er von einem hinter der Fehlerstelle liegenden Schutz nicht blockiert werden kann. Die Zeitstufen
TI> bzw. TIp wirken als Reservestufe. Die Anregemeldungen der abgangsseitigen Schutzrelais werden als Eingangsmeldung
„>U/AMZ I>> blk“ auf einen Binäreingang des speiseseitigen Schutzgerätes gegeben.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-14 Sammelschienenschutz durch rückwärtige Verriegelung, Prinzip
2.2.10
Einstellhinweise
Allgemeines
Wählt man den Überstromzeitschutz in DIGSI an, so wird in eine Dialogbox mit mehreren Einstellblättern verzweigt, in der die einzelnen Parameter eingestellt werden können. Je nach dem bei der Projektierung der
Schutzfunktionen unter den Adressen
112 U/AMZ PHASE und 113 U/AMZ ERDE festgelegten Funktionsumfang erscheinen mehr oder weniger viele Einstellblätter. Bei Wahl von
U/AMZ PHASE = UMZ ohne AMZ, bzw.
U/AMZ ERDE = UMZ ohne AMZ sind hier nur die Parameter für den unabhängigen Überstromzeitschutz (UMZ)
zugänglich. Bei Wahl von
UMZ/AMZ IEC oder UMZ/AMZ ANSI sind zusätzlich abhängige Kennlinien verfügbar.
Die überlagerten Hochstromstufen I>>, I>>> bzw. IE>>, IE>>> sind in all diesen Fällen verfügbar.
Über den Parameter
250 U/AMZ 2phasig kann auch ein zweiphasiger Überstromzeitschutz projektiert werden.
Unter Adresse
1201 U/AMZ PHASE kann der Überstromzeitschutz für Phasenströme, unter Adresse 1301
U/AMZ ERDE der Überstromzeitschutz für Erdströme Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Für Erdfehler können Kennlinie, Ansprechwert und Verzögerungszeit getrennt von denen der Phasenzweige eingestellt werden. Auf diese Weise ist oft eine getrennte Staffelung für Erdfehler mit kürzeren Zeiten und mit empfindlicheren Einstellungen möglich.
Abhängig von der Einstellung des Parameters
251 I-WDL ANSCH ist das Gerät auch bei spezifische Anlagenkonstellationen hinsichtlich der Wandleranschlüsse einsetzbar. Hinweise dazu finden Sie unter Abschnitt
2.1.3.2 , „Stromwandleranschluss“.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Messverfahren
In den Einstellblättern für die Stufen können Sie einstellen, mit welchen Vergleichswerten die jeweilige Stufe arbeiten soll.
• Messung der Grundschwingung (Standardverfahren):
Dieses Messverfahren verarbeitet die Abtastwerte der Ströme und filtert numerisch die Grundschwingung heraus, so dass Oberschwingungen oder transiente Stromspitzen weitgehend unberücksichtigt bleiben.
• Messung des Effektivwertes
Die Stromamplitude wird aus den Abtastwerten nach der Definitionsgleichung des Effektivwertes bestimmt.
Dieses Messverfahren sollte immer dann gewählt werden, wenn Oberschwingungen durch die Funktion zu berücksichtigen sind (z.B. an Kondensatorbänken).
• Messung mit Momentanwerten
Dieses Verfahren vergleicht die Momentanwerte mit der eingestellten Schwelle. Die Stufe spricht bei 2 ·
√2
· Einstellwert (effektiv) an. Es führt keine Mittelwertbildung durch und ist somit empfindlich gegenüber Störungen. Dieses Messverfahren sollte nur dann gewählt werden, wenn eine besonders kurze Ansprechzeit der Stufe erforderlich ist. Die Eigenzeit der Stufe wird bei diesem Messverfahren gegenüber dem Messen der Effektivwerte bzw. Grundschwingungen reduziert (siehe „Technische Daten“).
Die Art der Vergleichswerte stellen Sie unter folgenden Adressen ein:
I>>>-Stufe
I>>-Stufe
I>-Stufe
Ip-Stufe
IE>>>-Stufe
IE>>-Stufe
IE>-Stufe
IEp-Stufe
Adresse
1219 I>>> Messung
Adresse
1220 I>> Messung
Adresse
1221 I> Messung
Adresse
1222 Ip Messung
Adresse
1319 IE>>> Messung
Adresse
1320 IE>> Messung
Adresse
1321 IE> Messung
Adresse
1322 IEp Messung
Hochstromstufen I>>, I>>> (Phasen)
Die Anregeströme der Hochstromstufen
I>> bzw .I>>> werden unter der Adresse 1202 bzw. 1217 eingestellt.
Die zugehörige Verzögerung
T I>> bzw. T I>>> ist unter Adresse 1203 bzw. 1218 parametrierbar. Sie wird
in der Regel zur Stromstaffelung bei großen Impedanzen verwendet, wie sie bei Transformatoren oder Generatoren vorliegen. Sie wird so eingestellt, dass sie für Kurzschlüsse bis in diese Impedanz hinein anspricht.
Beispiel für die Hochstromstufe
I>>: Transformator in der Einspeisung einer Sammelschiene mit folgenden
Daten:
Nennscheinleistung S
NT
= 16 MVA
Kurzschlussspannung uk = 10 % primäre Nennspannung sekundäre Nennspannung
Schaltgruppen
Sternpunkt
Kurzschlussleistung auf 110 kV–Seite
U
N1
= 110 kV
U
N2
= 20 kV
Dy 5 geerdet
1 GVA
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Aus diesen Daten lassen sich folgende Kurzschlussströme berechnen:
3-poliger, oberspannungsseitiger Kurzschluss
I" k3, 1, 110
= 5250 A
3-poliger, unterspannungsseitiger Kurzschluss
I" k3, 2, 20
= 3928 A auf der Oberspannungsseite fließen dabei
I" k3, 2, 110
= 714 A
Der Nennstrom des Transformators beträgt:
I
NT, 110
= 84 A oberseitig
Stromwandler (Oberspannungsseite)
Stromwandler (Unterspannungsseite)
Damit ergibt sich aufgrund der Forderung
I
NT, 20
= 462 A unterseitig
100 A/1 A
500 A/1 A
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz die folgende Einstellung am Schutzgerät: Die im Beispiel gewählte Hochstromstufe I>> muss höher eingestellt sein als der maximale Kurzschlussstrom, der bei einem unterspannungsseitigen Fehler auf der Oberspannungsseite gesehen wird. Um auch bei schwankender Kurzschlussleistung einen genügenden Störabstand zu erzielen, wird ein Einstellwert von I>>/I
N
= 10, d.h. I>> = 1000 A primär gewählt. Das Gleiche gilt analog bei
Verwendung der Hochstromstufe I>>>.
Erhöhte Einschaltstromstöße (Rush) werden, soweit ihre Grundschwingung den Einstellwert übersteigt, durch die Verzögerungszeit (Parameter
1203 T I>> bzw. 1218 T I>>>) unschädlich gemacht.
Für den Kurzschlussschutz eines Motors ist zu beachten, dass der Einstellwert I>> kleiner als der kleinste (2polige) Kurzschlussstrom und größer als der größte Anlaufstrom sein muss. Da der maximal auftretende Einschaltstrom in der Regel auch bei ungünstigen Verhältnissen unter 1,6 x Nennanlaufstrom liegt, ergibt sich für die Kurzschlussstufe I>> folgende Einstellbedingung:
1,6 x I
Anlauf
< I>> < I k2pol
Ein erhöhter Anlaufstrom durch eine evtl. anliegende Überspannung ist im Faktor 1,6 bereits berücksichtigt.
Die I>>–Stufe kann unverzögert ausgelöst werden (
T I>> = 0.00 s), da beim Motor – anders als z.B. beim
Transformator – keine Sättigung der Querreaktanz auftritt.
Bei Verwendung des Prinzips der „rückwärtigen Verriegelung“ wird die Zweistufigkeit des Überstromzeitschutzes ausgenutzt: Die Stufe
I>> ist mit kurzer Sicherheitsverzögerung T I>> (z.B. 100 ms) als schneller Sam-
melschienenschutz eingesetzt. Für abgangsseitige Fehler ist I>> blockiert. Die Stufe I> oder Ip dient hier als
Reserveschutz. Die Ansprechwerte beider Stufen (I> bzw. Ip und I>>) werden gleich eingestellt. Die Zeitverzögerung
T I> bzw. T Ip wird so eingestellt, dass sie die Verzögerung der Abgänge überstaffelt.
Die eingestellte Zeit ist eine reine Zusatzverzögerungszeit, die die Eigenzeit (Messzeit, Rückfallzeit) nicht einschließt. Die Verzögerung kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die I>>–Stufe bzw. die I>>>–Stufe überhaupt nicht benötigt, stellt man die Ansprechschwelle I>> bzw. I>>> auf
∞. Dann gibt es weder eine Anregemeldung noch eine Auslösung.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Hochstromstufen I
E
>>, I
E
>>> (Erde)
Die Anregeströme der Hochstromstufen
IE>> bzw. IE>>> werden unter Adresse 1302 bzw. 1317 eingestellt.
Die zugehörige Verzögerung
T IE>> bzw. T IE>>> ist unter Adresse 1303 bzw. 1318 parametrierbar. Für
die Einstellung gelten ähnliche Überlegungen wie zuvor für die Phasenströme beschrieben.
Die eingestellte Zeit ist eine reine Zusatzverzögerungszeit, die die Eigenzeit (Messzeit, Rückfallzeit) nicht einschließt. Die Verzögerung kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die IE>>–Stufe bzw. IE>>>–Stufe überhaupt nicht benötigt, stellt man die Ansprechschwelle IE>> bzw. IE>>> auf
∞. Dann gibt es weder eine Anregemeldung noch eine Auslösung.
Überstromstufe I> (Phasen)
Für die Einstellung der Überstromstufe I> ist vor allem der maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen
Kommandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Es wird daher bei Leitungen etwa
20 %, bei Transformatoren und Motoren etwa 40 % oberhalb der maximal zu erwartenden (Über–)Last eingestellt.
Die einzustellende Zeitverzögerung (Parameter
1205 T I>) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten
Staffelplan.
Die eingestellte Zeit ist eine reine Zusatzverzögerungszeit, die die Eigenzeit (Messzeit, Rückfallzeit) nicht einschließt. Die Verzögerung kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die I>–Stufe überhaupt nicht benötigt, stellt man die Ansprechschwelle I> auf
∞. Dann gibt es weder eine Anregemeldung noch eine Auslösung.
Überstromstufe I
E
> (Erde)
Für die Einstellung der Überstromstufe IE> ist vor allem der minimal auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend.
Ist beim Einsatz des Schutzgerätes an Transformatoren oder Motoren mit großen Einschaltstromstößen (Rush) zu rechnen, kann im 7SJ61 für die Überstromstufe IE> von einer Einschaltstabilisierung Gebrauch gemacht werden. Diese wird gemeinsam für Phasen- und Erdstrom unter Adresse
2201 RUSHSTABIL. ein- oder ausgeschaltet. Die Kennwerte der Rushstabilisierung sind im Unterabschnitt „Einschaltstabilisierung (Inrush)” aufgeführt.
Die einzustellende Zeitverzögerung (Parameter
1305 T IE>) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten
Staffelplan, wobei für Erdströme im geerdeten Netz häufig ein getrennter Staffelplan mit kürzeren Verzögerungszeiten möglich ist.
Die eingestellte Zeit ist eine reine Zusatzverzögerungszeit, die die Eigenzeit (Messzeit, Rückfallzeit) nicht einschließt. Die Verzögerung kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die I
E
>–Stufe überhaupt nicht benötigt, stellt man die Ansprechschwelle IE> auf
∞. Dann gibt es weder eine Anregemeldung noch eine Auslösung.
Anregestabilisierung (UMZ)
Über die parametrierbaren Rückfallzeiten
1215 T RV UMZ-PHASE bzw. 1315 T RV UMZ-ERDE lässt sich bei dem gemeinsamen Einsatz mit elektromechanischen Relais ein einheitliches Rückfallverhalten realisieren.
Dies ist für eine zeitliche Staffelung erforderlich. Hierzu muss die Rückfallzeit des elektromechanischen
Gerätes bekannt sein. Von dieser ist die Rückfalleigenzeit des Gerätes (siehe Technische Daten) zu subtrahieren. Das Ergebnis wird in die Parameter eingetragen.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Überstromstufe I
p
(Phasen) bei IEC- oder ANSI-Kennlinien
Wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2) unter Adresse
112 U/AMZ PHASE =
UMZ/AMZ IEC oder UMZ/AMZ ANSI gewählt, sind auch die Parameter für die abhängigen Kennlinien verfügbar.
Wurde unter Adresse
112 U/AMZ PHASE = UMZ/AMZ IEC gewählt, kann unter Adresse 1211 KENNLINIE die gewünschte IEC–Kennlinie (
Invers, Stark invers, Extrem invers oder Langzeit invers) gewählt werden. Wurde unter Adresse
112 U/AMZ PHASE = UMZ/AMZ ANSI gewählt, kann unter Adresse
1212 KENNLINIE die gewünschte ANSI–Kennlinie (Very inverse, Inverse, Short inverse, Long
inverse, Moderately inv., Extremely inv. oder Definite inv.) gewählt werden.
Es ist zu beachten, dass bei Wahl einer abhängigen Auslösecharakteristik zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst beim Fließen eines Stromes in Höhe des 1,1-fachen Einstellwertes. Wird unter Adresse
1210 RÜCKFALL die Disk
emulation gewählt, so erfolgt der Rückfall gemäß der Rückfallkennlinie, wie zuvor beschrieben.
Der Stromwert wird unter Adresse
1207 Ip eingestellt. Für die Einstellung ist vor allem der maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen sein, da das Gerät in dieser
Betriebsart mit entsprechend kurzen Kommandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet.
Der zugehörige Zeitmultiplikator ist bei Wahl einer IEC–Kennlinie unter Adresse
1208 T Ip und bei Wahl einer
ANSI–Kennlinie unter Adresse
1209 TIME DIAL: TD zugänglich. Dieser ist mit dem Staffelplan des Netzes zu koordinieren.
Der Zeitmultiplikator kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die I p
–Stufe überhaupt nicht benötigt, wählt man bei der Projektierung der
Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2) Adresse
112 U/AMZ PHASE = UMZ ohne AMZ.
Überstromstufe I
Ep
(Erde) bei IEC- und ANSI-Kennlinien
Wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse
113 U/AMZ ERDE =
UMZ/AMZ IEC gewählt, sind auch die Parameter für die abhängigen Kennlinien verfügbar. Unter Adresse
1311 KENNLINIE IEC kann die gewünschte IEC–Kennlinie (Invers, Stark invers, Extrem invers oder
Langzeit invers) gewählt werden. Wurde unter Adresse 113 U/AMZ ERDE = UMZ/AMZ ANSI gewählt, kann unter Adresse
1312 KENNLINIE ANSI die gewünschte ANSI–Kennlinie (Very inverse,
Inverse, Short inverse, Long inverse, Moderately inv., Extremely inv. oder Definite
inv.) gewählt werden.
Es ist zu beachten, dass bei Wahl einer AMZ–Auslösecharakteristik zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst beim Fließen eines
Stromes in Höhe des 1,1-fachen Einstellwertes. Wird unter Adresse
1310 RÜCKFALL die Disk emulation gewählt, so erfolgt der Rückfall gemäß der Rückfallkennlinie, wie zuvor beschrieben.
Der Stromwert wird unter Adresse
1307 IEp eingestellt. Für die Einstellung ist vor allem der minimal auftretende Erdkurzschlussstrom maßgebend.
Der zugehörige Zeitmultiplikator ist bei Wahl einer IEC–Kennlinie unter Adresse
1308 T IEp und bei Wahl einer ANSI–Kennlinie unter Adresse
1309 TIME DIAL: TD zugänglich. Dieser ist mit dem Staffelplan des
Netzes zu koordinieren, wobei für Erdströme im geerdeten Netz häufig ein getrennter Staffelplan mit kürzeren
Verzögerungszeiten möglich ist.
Der Zeitmultiplikator kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die I
Ep
–Stufe überhaupt nicht benötigt, wählt man bei der Projektierung der
Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) Adresse
113 U/AMZ ERDE = UMZ ohne AMZ.
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Anwenderspezifizierbare Kennlinien (Phasen und Erde)
Wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2) unter Adresse
112 U/AMZ PHASE bzw.
113 = U/AMZ ERDE = Anwender-Kennl. oder Rückfall gewählt, sind anwenderspezifische Kennlinien möglich. In diesem Fall können in Adresse
1230 I/Ip Anr T/Tp bzw. 1330 I/IEp Anr T/TEp maximal
20 Wertepaare von Strom und Zeit für die Auslösekennlinie eingegeben werden. Durch diese Möglichkeit der punktweisen Vorgabe ist jeder gewünschte Kennlinienverlauf realisierbar. Bei Projektierung von Adresse
112
=
Rückfall bzw. 113 = Rückfall können darüber hinaus in Adresse 1231 I/Ip Rf T/Tp bzw.1331
I/IEp Rf T/TEp zusätzlich Wertepaare von Strom und Rückfallzeit für die Rückfallkennlinie eingegeben
werden.
Da die eingegebenen Stromwerte vor der weiteren Bearbeitung im Gerät in einem bestimmten Raster (siehe
Die Eingabe der Wertepaare von Strom und Zeit erfolgt als Vielfaches der Werte der Adressen
1207 Ip und
1208 T Ip für die Phasenströme und 1307 und 1308 für den Erdpfad.. Es empfiehlt sich deshalb, diese Parameterwerte jeweils auf 1,00 einzustellen, um einfache Relationen zu erhalten. Wollen Sie dann die Kennlinien in die eine oder andere Richtung verschieben, so können Sie die Werte der Adressen
1207 bzw.1307 oder/und
1208 bzw. 1308 nachträglich verändern.
Im Lieferzustand sind alle Stromwerte mit
∞ vorbelegt. Sie sind damit ungültig gemacht, und es kann keine Anregung und damit keine Auslösung durch diese Schutzfunktion erfolgen.
Folgendes ist zu beachten:
• Die Wertepaare sollten in stetiger Reihenfolge eingegeben werden. Es können auch weniger als 20 Wertepaare sein; in den meisten Fällen genügen etwa 10 Wertepaare, um eine hinreichend genaue Kennlinie zu definieren. Ein nicht benutztes Wertepaar muss dann als ungültig markiert werden, indem man für den
Grenzwert „
∞“ eingibt! Achten Sie darauf, dass die Wertepaare eine eindeutige und stetige Kennlinie ergeben.
Für die Ströme sollten Werte aus der folgenden Tabelle entnommen und hierfür die zugehörigen Zeitwerte eingegeben werden. Abweichende Werte I/I p werden auf den nächsten benachbarten Wert korrigiert. Dies wird jedoch nicht angezeigt.
Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verlängerung
rallel zur Stromachse.
Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verkürzung der
zur Stromachse.
Tabelle 2-3
1,00
I/Ip = 1 bis 1,94
1,50
1,06
1,13
1,56
1,63
1,19
1,25
1,31
1,38
1,44
1,69
1,75
1,81
1,88
1,94
Vorzugswerte der normierten Ströme für anwenderspezifische Auslösekennlinien
2,00
I/Ip = 2 bis 4,75
3,50
2,25
2,50
2,75
3,00
3,25
3,75
4,00
4,25
4,50
4,75
5,00
I/Ip = 5 bis 7,75
6,50
5,25
5,50
5,75
6,00
6,25
6,75
7,00
7,25
7,50
7,75
8,00
9,00
10,00
11,00
12,00
13,00
I/Ip = 8 bis 20
15,00
16,00
17,00
18,00
19,00
20,00
14,00
68
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-15 Verwendung einer anwenderspezifizierbaren Kennlinie
Zur Nachbildung der Rückfallkennlinie werden die Wertepaare unter Adresse
1231 I/Ip Rf T/Tp bzw. 1331
I/IEp Rf T/TEp eingegeben. Dabei ist folgendes zu beachten:
werte eingegeben werden. Abweichende Werte I/Ip werden auf den nächsten benachbarten Wert korrigiert.
Dies wird jedoch nicht angezeigt.
Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verlängerung
rallel zur Stromachse.
Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verkürzung der
zur Stromachse.
Tabelle 2-4
1,00
I/Ip = 1 bis 0,86
0,93
0,99
0,98
0,92
0,91
0,97
0,96
0.95
0,94
0,90
0,89
0,88
0,86
Vorzugswerte der normierten Ströme für anwenderspezifische Rückfallkennlinien
I/Ip = 0,84 bis 0,67
0,84 0,75
0,83
0,81
0,73
0,72
0,80
0,78
0,77
0,70
0,69
0,67
I/Ip = 0,66 bis 0,38
0,66 0,53
0,64
0,63
0,61
0,59
0,56
0,50
0,47
0,44
0,41
0,38
I/Ip = 0,34 bis 0,00
0,34
0,31
0,28
0,25
0,22
0,19
0,16
0,13
0,09
0,06
0,03
0,00
Bei Parametrierung unter DIGSI erhalten Sie ein Dialogfenster zur Eingabe von bis zu 20 Wertepaaren von
Messgröße und Auslösezeit (Bild 2-16).
Um die Kennlinie grafisch darzustellen, drücken Sie die Schaltfläche „Kennlinie“. Es erscheint die zuvor einge-
gebene Kennlinie, wie es Bild 2-16 beispielhaft zeigt.
Sie können den Kennlinienverlauf auch nachträglich im Diagramm ändern. Wenn Sie den Mauszeiger über einem Datenpunkt der Kennlinie positionieren, wandelt sich der Zeiger in die Form einer Hand. Drücken Sie die linke Maustaste und ziehen Sie den Datenpunkt bei gedrückter Maustaste an die gewünschte neue Position. Nach dem Loslassen der Maustaste werden die Werte in der Wertetabelle automatisch aktualisiert.
Die jeweils oberen Grenzen der Wertebereiche werden im rechten sowie im oberen Bereich des Koordinatensystems durch gestrichelte Linien angezeigt. Befindet sich die neue Position eines Datenpunktes außerhalb einer dieser Grenzen, so wird der zugehörige Wert auf unendlich gesetzt.
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69
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Bild 2-16 Eingabe und Visualisierung einer anwenderspezifischen Auslösekennlinie mit DIGSI – Beispiel
Einschaltrushstabilisierung (Inrush)
Ist beim Einsatz des Schutzgerätes an Transformatoren mit großen Einschaltstromstößen (Rush) zu rechnen, kann im 7SJ61 für die Überstromstufen I>, Ip, IE> und IEp von einer Einschaltstabilisierung Gebrauch gemacht werden.
Die Einschaltstabilisierung kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter
Adresse
122 INRUSH = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht
vorhanden eingestellt. Unter Adresse 2201 RUSHSTABIL. wurde die Funktion gemeinsam für die Überstromstufen
I>,Ip, IE> und IEp Ein - oder Aus-geschaltet.
Die Einschaltstabilisierung basiert auf der Bewertung der im Einschaltrush vorhandenen 2. Harmonischen. Bei
Lieferung ist ein Verhältnis I
2f
/I f
von 15 % eingestellt, das in der Regel unverändert übernommen werden kann.
Der Einstellwert ist für die Phasenzweige und Erde identisch. Der zum Stabilisieren notwendige Anteil kann jedoch unter Adresse
2202 2.HARMONISCHE an die Anlagenverhältnisse angepasst werden. Um im Ausnahmefall bei besonders ungünstigen Einschaltbedingungen stärker stabilisieren zu können, kann dort ein kleinerer Wert, z.B. 12 % eingestellt werden. Unabhängig von Parameter
2202 2.HARMONISCHE kommt es zu einer
Rushblockierung nur, wenn der absolute Betrag der 2. Harmonischen mindestens 0,125 * I
Nsek
ist.
Die Wirksamkeitsdauer der Crossblockierung
2203 T CROSSBLOCK kann zwischen 0 s (Oberschwingungsstabilisierung ist für jede Phase individuell wirksam) bis zum Maximalwert von 180 s eingestellt werden (Oberschwingungsstabilisierung einer Phase blockiert auch die übrigen Phasen für die eingestellte Dauer).
Überschreitet der Strom den in Parameter
2205 I INRUSH MAX eingestellten Wert, findet keine Stabilisierung durch die 2. Harmonische mehr statt.
Hand-Einschaltung (Phasen, Erde)
Beim Zuschalten des Leistungsschalters auf einen fehlerbehafteten Leitungsabschnitt wird üblicherweise ein möglichst schnelles Wiederabschalten der Leitung gewünscht. Hierzu kann die Verzögerung wahlweise für die
Überstromstufen oder für die Hochstromstufen mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen werden; d.h., die entsprechende Stufe führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung. Dieser Impuls ist um mindestens
300 ms verlängert. Zu diesem Zweck wird bei der Hand–EIN–Steuerung die Parametrierung der Adresse
1213
HAND-EIN für die Reaktion des Gerätes im Fehlerfall in den Phasenzweigen berücksichtigt. Für den Erdpfad
wird entsprechend die Adresse
1313 HAND-EIN berücksichtigt. Hierdurch wird jeweils für Phase und Erde bestimmt, welcher Ansprechwert mit welcher Verzögerung wirksam ist, wenn der Leistungsschalter von Hand eingeschaltet wird.
70
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Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Externer Steuerbefehl
Erfolgt das Hand–Einschalt–Signal nicht vom Gerät 7SJ61, also weder über die integrierte Bedienung noch
über eine serielle Schnittstelle, sondern direkt vom Steuerquittierschalter, so ist dessen Befehl auf einen Binäreingang des 7SJ61 zu geben und dieser entsprechend zu rangieren (
„>Hand-EIN“), damit die für HAND-EIN vorgesehene Stufe wirksam werden kann. Die Alternative
unwirksam bedeutet, dass alle Stufen auch bei
Hand–Einschaltung wie parametriert arbeiten und keine Sonderbehandlung erfahren.
Interner Steuerbefehl
Erfolgt das Hand–Einschalt–Signal über die integrierte Steuerfunktion des Gerätes, so muss über CFC (Ablaufebene Schaltfehlerschutz) mittels Funktionsbaustein CMD_Information eine interne Verknüpfung der Infor-
mationen hergestellt werden (siehe Bild 2-17).
Bild 2-17 Beispiel für die Erzeugung des Hand–EIN–Signals für Befehle über die Integrierte Steuerfunktion
Hinweis
Für eine Zusammenarbeit zwischen Wiedereinschaltautomatik (AWE) und Steuerfunktion ist eine erweiterte
CFC-Logik notwendig. Siehe hierzu unter Randtitel „Einschaltkommando: Direkt oder über Steuerung“ in den
Einstellhinweisen der AWE (Abschnitt 2.11.6).
Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik (Phasen)
Wenn Wiedereinschaltung folgt, wünscht man in der Regel eine schnelle und gleichzeitige Abschaltung im Fehlerfall mit I>> bzw. I>>>. Ist nach Wiedereinschaltung der Fehler nicht beseitigt, sollen nun die I>–Stufen bzw.
Ip–Stufen mit gestaffelten Auslösezeiten zum Einsatz kommen, die I>>– bzw. die I>>>–Stufen also blockiert werden. Hierzu kann mit den Parametern
1214 I>> WIRKSAM bzw. 1216 I>>> WIRKSAM festgelegt werden, ob die I>>– bzw. die I>>>–Stufen von einem Freigabesignal der internen oder einer externen Wiedereinschaltautomatik beeinflusst werden sollen oder nicht. Die Einstellung
bei AWE bereit bedeutet, dass die I>>– bzw. die I>>>–Stufen nur freigegeben werden, wenn die Wiedereinschaltautomatik nicht blockiert ist. Ist dies nicht gewünscht, wird die Einstellung
immer gewählt, so dass die I>>– bzw. die I>>>–Stufen immer aktiv sind.
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik im 7SJ61 bietet außerdem die Möglichkeit, für jede der Überstromzeitschutzstufen getrennt festzulegen, ob unverzögert oder unbeeinflusst von der AWE mit der eingestellten
Zeit ausgelöst wird oder blockiert werden soll (siehe Abschnitt 2.11).
Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik (Erde)
Wenn Wiedereinschaltung folgt, wünscht man in der Regel eine schnelle und gleichzeitige Abschaltung im Fehlerfall mit IE>> bzw. IE>>>. Ist nach Wiedereinschaltung der Fehler nicht beseitigt, sollen nun die IE>–Stufen bzw. IEp–Stufen mit gestaffelten Auslösezeiten zum Einsatz kommen, die IE>>–bzw. IE>>>–Stufen also blockiert werden. Hierzu kann mit den Parametern
1314 IE>> WIRKSAM bzw. 1316 IE>>> WIRKSAM festgelegt werden, ob die IE>>– bzw. IE>>>–Stufen von einem Freigabesignal der internen oder einer externen Wiedereinschaltautomatik beeinflusst werden sollen oder nicht. Die Einstellung
bei AWE bereit bedeutet, dass die
IE>>– bzw. IE>>>–Stufen nur freigegeben werden, wenn die Wiedereinschaltautomatik nicht blockiert ist. Ist dies nicht gewünscht, wird die Einstellung
immer gewählt, so dass die IE>>– bzw. IE>>>–Stufen immer aktiv sind, wie parametriert.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
71
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik im 7SJ61 bietet außerdem die Möglichkeit, für jede der Überstromzeitschutzstufen getrennt festzulegen, ob unverzögert oder unbeeinflusst von der AWE mit der eingestellten
Zeit ausgelöst wird oder blockiert werden soll (siehe Abschnitt 2.11).
2.2.11
Parameterübersicht
Adr.
1201
1202
1203
1204
1205
1207
1208
1209
1210
1211
1212
1213A
1214A
1215A
1216A
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
U/AMZ PHASE
I>>
T I>>
I>
T I>
Ip
T Ip
TIME DIAL: TD
RÜCKFALL
KENNLINIE
KENNLINIE
HAND-EIN
I>> WIRKSAM
T RV UMZ-PHASE
I>>> WIRKSAM
1A
5A
1A
5A
1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
Ein
Aus
0.10 .. 35.00 A;
∞
0.50 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.10 .. 35.00 A;
∞
0.50 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.10 .. 4.00 A
0.50 .. 20.00 A
0.05 .. 3.20 s;
∞
0.50 .. 15.00 ;
∞ sofort
Disk emulation
Invers
Stark invers
Extrem invers
Langzeit invers
Very inverse
Inverse
Short inverse
Long inverse
Moderately inv.
Extremely inv.
Definite inv.
I>>> unverzög.
I>> unverzögert
I> unverzögert
Ip unverzögert unwirksam immer bei AWE bereit
0.00 .. 60.00 s
Voreinstellung
Ein
2.00 A
10.00 A
0.00 s
1.00 A
5.00 A
0.50 s
1.00 A
5.00 A
0.50 s
5.00
Disk emulation
Invers
Very inverse
I>> unverzögert immer
0.00 s immer mit AWE bereit immer
Erläuterung
Überstromzeitschutz
Phase
Anregestrom I>>
Verzögerungszeit T I>>
Anregestrom I>
Verzögerungszeit T I>
Anregestrom Ip
Zeitmultiplikator T Ip
Zeitmultiplikator TD
Rückfallverhalten bei Disk-
Emulation AMZ
AMZ Auslösekennlinien
(IEC)
AMZ Auslösekennlinien
(ANSI)
Hand-Ein-Behandlung
Phase
I>> wirksam
UMZ-Phase Rückfallverzögerungszeit T RV
I>>> wirksam
72
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
1220A I>> Messung
1221A I> Messung
1222A Ip Messung
1230
1231
I/Ip Anr T/Tp
I/Ip Rf T/Tp
1301
1302
U/AMZ ERDE
IE>>
1303
1304
T IE>>
IE>
1305
1307
T IE>
IEp
1308
1309
1310
1311
T IEp
TIME DIAL: TD
RÜCKFALL
KENNLINIE IEC
Adr.
1217
1218
1219A
I>>>
T I>>>
Parameter
I>>> Messung
1312 KENNLINIE ANSI
1313A HAND-EIN
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
C
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A 0.25 .. 20.00 A
0.05 .. 3.20 s;
∞
0.50 .. 15.00 ;
∞ sofort
Disk emulation
Invers
Stark invers
Extrem invers
Langzeit invers
Very inverse
Inverse
Short inverse
Long inverse
Moderately inv.
Extremely inv.
Definite inv.
IE>>> unverzög.
IE>>unverzögert
IE> unverzögert
IEp unverzögert unwirksam
Einstellmöglichkeiten
1.00 .. 35.00 A;
∞
5.00 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
Grundschwingung
Effektivwert
Momentanwert
Grundschwingung
Effektivwert
Grundschwingung
Effektivwert
Grundschwingung
Effektivwert
1.00 .. 20.00 I/Ip;
∞
0.01 .. 999.00 T/TIp
0.05 .. 0.95 I/Ip;
∞
0.01 .. 999.00 T/TIp
Ein
Aus
0.05 .. 35.00 A;
∞
0.25 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 35.00 A;
∞
0.25 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 4.00 A
Voreinstellung
∞ A
∞ A
0.00 s
Erläuterung
Anregestrom I>>>
Verzögerungszeit T I>>>
Grundschwingung I>>> Messung von
Grundschwingung I>> Messung von
Grundschwingung I> Messung von
Grundschwingung Ip Messung von
Ein
0.50 A
2.50 A
0.10 s
0.20 A
1.00 A
0.50 s
0.20 A
1.00 A
0.20 s
5.00
Disk emulation
Invers
Very inverse
IE>>unverzögert
Anregekennlinie I / Ip - TI /
TIp
Rückfallkennlinie I / Ip - TI
/ TIp
Überstromzeitschutz Erde
Anregestrom IE>>
Verzögerungszeit T IE>>
Anregestrom IE>
Verzögerungszeit T IE>
Anregestrom IEp
Zeitmultiplikator T IEp
Zeitmultiplikator TD
Rückfallverhalten bei Disk-
Emulation AMZ
AMZ Auslösekennlinien
(IEC)
AMZ Auslösekennlinien
(ANSI)
Hand-Ein-Behandlung
Erde
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
73
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
Adr.
Parameter
1314A IE>> WIRKSAM
1315A T RV UMZ-ERDE
1316A IE>>> WIRKSAM
1317 IE>>>
1318 T IE>>>
1319A IE>>> Messung
1331
2201
2202
2203
1320A IE>> Messung
1321A IE> Messung
1322A IEp Messung
1330 I/IEp Anr T/TEp
2204
2205
I/IEp Rf T/TEp
RUSHSTABIL.
2.HARMONISCHE
CROSSBLOCK
T CROSSBLOCK
I INRUSH MAX 1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
immer bei AWE bereit
0.00 .. 60.00 s
Voreinstellung
immer
0.00 s immer
Erläuterung
IE>> wirksam
UMZ-Erde Rückfallverzögerungszeit T RV
IE>>> wirksam immer mit AWE bereit
0.25 .. 35.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
Grundschwingung
Effektivwert
Momentanwert
Grundschwingung
Effektivwert
Grundschwingung
Effektivwert
Grundschwingung
Effektivwert
1.00 .. 20.00 I/Ip;
∞
0.01 .. 999.00 T/TIp
0.05 .. 0.95 I/Ip;
∞
0.01 .. 999.00 T/TIp
Aus
Ein
10 .. 45 %
Nein
Ja
0.00 .. 180.00 s
0.30 .. 25.00 A
1.50 .. 125.00 A
∞ A
0.00 s
Grundschwingung
Grundschwingung
Grundschwingung
Aus
15 %
Nein
0.00 s
7.50 A
37.50 A
Anregestrom IE>>>
Verzögerungszeit T IE>>>
Grundschwingung IE>>> Messung von
IE>> Messung von
IE> Messung von
IEp Messung von
Anregekennlinie IE / IEp-
TIE / TIEp
Rückfallkennlinie I / IEp -
TI / TIEp
Einschaltrush-Stabilisierung
Anteil 2.Harmonische für
Rusherkennung
Blockieren durch Crossblock-Funktion
Blockierungszeit der
Crossblock-Funktion
Maximaler Strom für Inrusherkennung
74
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
2.2.12
Informationsübersicht
Information
>U/AMZ Ph blk
>U/AMZ E blk
>U/AMZ I>>> blk
>U/AMZ IE>>>blk
>U/AMZ I>> blk
>U/AMZ I> blk
>U/AMZ Ip blk
>U/AMZ IE>> blk
>U/AMZ IE> blk
>U/AMZ IEp blk
U/AMZ Ph aus
U/AMZ Ph blk
U/AMZ Ph wrk
U/AMZ E aus
U/AMZ E blk
U/AMZ E wrk
U/AMZ G-Anr
U/AMZ Anr L1
U/AMZ Anr L2
U/AMZ Anr L3
U/AMZ Anr E
U/AMZ I>>> Anr
U/AMZ IE>>> Anr
U/AMZ I>>> AUS
U/AMZ IE>>> AUS
U/AMZ TI>>> Abl
U/AMZ TIE>>>Abl
U/AMZ G-AUS
U/AMZ I>> Anr
U/AMZ TI>> Abl
U/AMZ I>> AUS
U/AMZ I> Anr
U/AMZ TI> Abl
U/AMZ I> AUS
U/AMZ Ip Anr
U/AMZ TIp Abl
U/AMZ Ip AUS
U/AMZ IE>> Anr
U/AMZ TIE>> Abl
U/AMZ IE>> AUS
U/AMZ IE> Anr
U/AMZ TIE> Abl
U/AMZ IE> AUS
U/AMZ IEp Anr
1769
1770
1787
1788
1791
1800
1804
1805
1758
1761
1762
1763
1764
1765
1767
1768
1724
1725
1726
1751
1752
1753
1756
1757
Nr.
1704
1714
1718
1719
1721
1722
1723
1810
1814
1815
1820
1824
1825
1831
1832
1833
1834
1835
1836
1837
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
EM
EM
AM
EM
EM
EM
EM
Info-Art
EM
EM
EM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
>U/AMZ Blockierung U/AMZ Phasen
>U/AMZ Blockierung U/AMZ Erde
>U/AMZ Blockierung Stufe I>>>
>U/AMZ Blockierung Stufe IE>>>
>U/AMZ Blockierung Stufe I>>
>U/AMZ Blockierung Stufe I>
>U/AMZ Blockierung Stufe Ip
>U/AMZ Blockierung Stufe IE>>
>U/AMZ Blockierung Stufe IE>
>U/AMZ Blockierung Stufe IEp
U/AMZ Phasen ist ausgeschaltet
U/AMZ Phasen blockiert
U/AMZ Phasen wirksam
U/AMZ Erde ist ausgeschaltet
U/AMZ Erde blockiert
U/AMZ Erde wirksam
U/AMZ Generalanregung
U/AMZ Anregung Phase L1
U/AMZ Anregung Phase L2
U/AMZ Anregung Phase L3
U/AMZ Anregung Erde
U/AMZ Anregung Stufe I>>>
U/AMZ Anregung Stufe IE>>>
U/AMZ Auslösung Stufe I>>>
U/AMZ Auslösung Stufe IE>>>
U/AMZ Zeit d. Stufe I>>> abgelaufen
U/AMZ Zeit der Stufe IE>>> abgelaufen
U/AMZ Generalauslösung
U/AMZ Anregung Stufe I>>
U/AMZ Zeit d. Stufe I>> abgelaufen
U/AMZ Auslösung Stufe I>>
U/AMZ Anregung Stufe I>
U/AMZ Zeit der Stufe I> abgelaufen
U/AMZ Auslösung Stufe I>
U/AMZ Anregung Stufe Ip
U/AMZ Zeit der Stufe Ip abgelaufen
U/AMZ Auslösung Stufe Ip
U/AMZ Anregung Stufe IE>>
U/AMZ Zeit der Stufe IE>> abgelaufen
U/AMZ Auslösung Stufe IE>>
U/AMZ Anregung Stufe IE>
U/AMZ Zeit der Stufe IE> abgelaufen
U/AMZ Auslösung Stufe IE>
U/AMZ Anregung Stufe IEp
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
75
Funktionen
2.2 Überstromzeitschutz
7551
7552
7553
7554
7556
7557
7558
7563
7564
7565
7566
7567
10034
10035
1851
1852
1853
1854
1855
1856
1866
1867
Nr.
1838
1839
1840
1841
1842
1843
Information
U/AMZ TIEp Abl
U/AMZ IEp AUS
Inrush Erk L1
Inrush Erk L2
Inrush Erk L3
InrushCrossBlk
U/AMZ I> blk
U/AMZ I>> blk
U/AMZ IE> blk
U/AMZ IE>> blk
U/AMZ Ip blk
U/AMZ IEp blk
U/AMZ Ip DISK
U/AMZ IEp DISK
Inrush I> Anr
Inrush IE> Anr
Inrush Ip Anr
Inrush IEp Anr
Inrush aus
Inrush blk
Inrush Erk E
>Inrush blk
Inrush Anr E
Inrush Anr L1
Inrush Anr L2
Inrush Anr L3
U/AMZ I>>> blk
U/AMZ IE>>> blk
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
U/AMZ Zeit der Stufe IEp abgelaufen
U/AMZ Auslösung Stufe IEp
Erkennung Inrush in Phase L1
Erkennung Inrush in Phase L2
Erkennung Inrush in Phase L3
Einschaltrush-Crossblockierung U/AMZ
U/AMZ Blockierung Stufe I>
U/AMZ Blockierung Stufe I>>
U/AMZ Blockierung Stufe IE>
U/AMZ Blockierung Stufe IE>>
U/AMZ Blockierung Stufe Ip
U/AMZ Blockierung Stufe IEp
U/AMZ Disk-Emulation Stufe Ip
U/AMZ Disk-Emulation Stufe IEp
Inrush Anregung Stufe I>
Inrush Anregung Stufe IE>
Inrush Anregung Stufe Ip
Inrush Anregung Stufe IEp
Inrushstabilisierung ausgeschaltet
Inrushstabilisierung ist blockiert
Erkennung Inrush im Erdpfad
>Inrushstablisierung blockieren
Inrush Anregung U/AMZ Erde
Inrush Anregung U/AMZ Phase L1
Inrush Anregung U/AMZ Phase L2
Inrush Anregung U/AMZ Phase L3
U/AMZ Blockierung Stufe I>>>
U/AMZ Blockierung Stufe IE>>>
76
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.3 Dynamische Parameterumschaltung
2.3
Dynamische Parameterumschaltung
Mit Hilfe der dynamischen Parameterumschaltung ist es möglich, die Ansprechschwellen und die Verzögerungszeiten des Überstromzeitschutzes dynamisch umzuschalten.
Anwendungsfälle
• Es kann notwendig sein, Ansprechschwellen dynamisch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Einschalten kurzzeitig einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen (z.B. Klimaanlagen, Heizungen, Motoren). Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwellen mit Rücksicht auf derartige Einschaltbedingungen generell zu erhöhen.
• Eine weitere Anwendung ist, in Abhängigkeit einer bereiten bzw. nicht bereiten Wiedereinschaltautomatik die Ansprechschwellen zu ändern.
Voraussetzungen
Hinweis:
Die dynamische Parameterumschaltung ist nicht zu verwechseln mit der Umschaltmöglichkeit der vier Parametergruppen A bis D, sondern ist zusätzlich zu dieser vorhanden.
Es können sowohl Ansprechschwellen als auch Verzögerungszeiten umgeschaltet werden.
2.3.1
Beschreibung
Wirkung
Zum Erkennen der ausgeschalteten Anlage stehen wahlweise zwei Kriterien zur Verfügung:
• Die Stellung des Leistungsschalters wird dem Gerät über Binäreingaben mitgeteilt (Adresse
1702
dynPAR.START = LS-Position).
• Es wird das Unterschreiten einer einstellbaren Stromschwelle (Adresse
1702 dynPAR.START =
Stromkriterium) benutzt.
Ist nach einem dieser Kriterien die Spannungslosigkeit der Anlage festgestellt, wird eine Zeit
T
UNTERBRECHUNG gestartet, nach deren Ablauf die erhöhten Schwellen wirksam werden.
Darüber hinaus kann die Parameterumschaltung durch zwei weitere Ereignisse angeworfen werden:
• Durch das Signal „AWE bereit“ der internen AWE (Adresse
1702 dynPAR.START = AWE bereit). Somit können die Schutzschwellen und die Auslösezeiten in Abhängigkeit von der bereiten Wiedereinschaltauto-
matik geändert werden (siehe auch Abschnitt 2.11).
• Unabhängig von der Einstellung des Parameters
1702 dynPAR.START kann stets über die Binäreingabe
„>Aktiv. dynPar“ die Freigabe zur Parameterumschaltung erteilt werden.
Bild 2-19 zeigt das Logikdiagramm der dynamischen Parameterumschaltung.
Ist die Spannungslosigkeit der Anlage, also ein offener Leistungsschalter, über das Hilfskontakt- oder Stromkriterium festgestellt worden, wird die Unterbrechungszeit
T UNTERBRECHUNG gestartet und nach deren
Ablauf werden die erhöhten Schwellen wirksam. Beim Einschalten der Anlage (Eingangsinformation erhält das
Gerät wiederum über Binäreingaben oder durch das Überschreiten der Stromschwelle
LS I>) läuft eine Zeit-
stufe
T dynPAR. WIRK an, nach deren Ablauf wieder auf die Normalwerte zurückgeschaltet wird. Diese Zeit
kann verkürzt werden, wenn die Stromwerte nach dem Anlauf, also bei geschlossenem Leistungsschalter, für eine einstellbare Zeit
T dynPAR. RÜCK. unter sämtliche Normalansprechwerte zurückfallen. Die Startbedin-
gung der Schnellrückfallzeit setzt sich aus der Veroderung der parametrierten Rückfallbedingungen aller gerichteten und ungerichteten Überstromzeitstufen zusammen. Bei Parametrierung von
T dynPAR. RÜCK. auf
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
77
Funktionen
2.3 Dynamische Parameterumschaltung
∞ oder aktiver Binäreingabe „>dynPar kurzblk“ entfällt der Vergleich mit den „normalen“ Grenzen, die
Funktion ist inaktiv, eine eventuell laufende Schnellrückfallzeit wird zurückgesetzt.
Steht eine Anregung der Überstromstufen während des Ablaufs der Zeit
T dynPAR. WIRK an, so läuft der
Störfall generell mit den dynamischen Parametern bis zum Anregerückfall zu Ende. Erst anschließend erfolgt die Zurückschaltung auf die „normalen“ Parameter.
Sind die dynamischen Einstellwerte durch die Binäreingabe
„>Aktiv. dynPar“ oder durch das Signal „AWE bereit“ gültig geworden und fällt diese Ursache zurück, so erfolgt ein sofortiges Rücksetzen auf die „normalen“
Parameter, auch wenn eine Anregung ansteht.
Die Aktivierung des Binäreingangs
„>dynPar blk“ hat ein Rücksetzen aller laufenden Zeiten und ein sofortiges Zurückschalten auf die „normalen“ Parameter zur Folge. Erfolgt die Blockierung während eines laufenden
Störfalls mit dynamischen Parametern, so werden alle Überstromzeitschutz–Zeiten gestoppt und ggf. mit ihren
„normalen“ Zeiten erneut gestartet.
Beim Einschalten bzw. Hochlaufen des Schutzgerätes wird bei geöffnetem Leistungsschalter die Zeit
T
UNTERBRECHUNG gestartet und es wird zunächst mit den „normalen“ Parametern gearbeitet. Ist der Leistungs-
schalter geschlossen, wird generell mit „normalen“ Schwellen verglichen.
Bild 2-18 zeigt die Zeitabläufe, Bild 2-19 das Logikdiagramm der dynamischen Parameterumschaltung.
Bild 2-18 Zeitabläufe der dynamischen Parameterumschaltung
78
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.3 Dynamische Parameterumschaltung
Bild 2-19 Logikdiagramm der dynamischen Parameterumschaltung
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
79
Funktionen
2.3 Dynamische Parameterumschaltung
2.3.2
Einstellhinweise
Allgemein
Die dynamische Parameterumschaltung kann nur wirken, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse
117
dynPAR.UMSCH. = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht vorhanden
eingestellt. Unter Adresse
1701 dynPAR.UMSCH. kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Je nach verwendeter Startbedingung für die dynamische Parameterumschaltung wird unter Adresse
1702
dynPAR.START = Stromkriterium, LS-Position oder AWE bereit eingestellt. LS-Position kann na-
türlich nur gewählt werden, wenn dem Gerät über mindestens einen Binäreingang Mitteilung über die Schaltstellung des Leistungsschalters gemacht wird. Bei Wahl von
AWE bereit werden die Ansprechschwellen des
Überstromzeitschutzes dynamisch geändert, wenn die AWE bereit ist. Zur Steuerung der dynamischen Parameterumschaltung stellt die AWE das interne Signal
„AWE bereit“ zur Verfügung. Dieses ist immer dann aktiv, wenn die AWE vorhanden, eingeschaltet, nicht blockiert und zu noch einem weiteren Zyklus bereit ist
(siehe auch unter Abschnitt 2.11).
Zeitstufen
Für die Zeitstufen
1703 T UNTERBRECHUNG, 1704 T dynPAR. WIRK und 1705 T dynPAR. RÜCK. können keine allgemein verbindlichen Einstellhinweise gegeben werden. Sie müssen an die örtlichen Gegebenheiten angepasst sein und so gewählt werden, dass Abschaltungen bei zulässigen kurzzeitigen Überbeanspruchungen während eines Hochfahrvorgangs vermieden werden.
Überstromzeitschutz, Phasen
Die dynamischen Ansprechschwellen und deren Auslösezeiten für die Überstromzeitschutzfunktionen können im Adressblock 18 für die Phasenströme festgelegt werden:
Adressen
1801 I>> bzw. 1808 I>>> und 1802 T I>> bzw. 1809 T I>>> legen die dynamischen Parameter für die Hochstromstufen fest; Adressen
1803 I> und 1804 T I> für die UMZ–Überstromstufe und 1805 Ip zusammen mit
1806 T Ip (bei IEC–Kennlinien oder anwenderspezifizierten Kennlinien) bzw. 1807 TIME
DIAL: TD (bei ANSI–Kennlinien) die Parameter für die AMZ–Überstromstufe.
Überstromzeitschutz, Erde
Für die Erdströme des Überstromzeitschutzes erfolgt die Festlegung der dynamischen Ansprechschwellen und
Auslösezeiten in den Adressblöcken 19:
Adressen
1901 IE>> bzw. 1908 IE>>> und 1902 T IE>> bzw. 1909 T IE>>> legen die dynamischen Parameter für die Hochstromstufen fest; Adressen
1903 IE> und 1904 T IE> für die UMZ–Überstromstufe und
1905 IEp zusammen mit 1906 T IEp (bei IEC–Kennlinien oder anwenderspezifizierten Kennlinien) bzw.
1907 TIME DIAL: TD (bei ANSI–Kennlinien) die Parameter für die AMZ–Überstromstufe.
80
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.3 Dynamische Parameterumschaltung
2.3.3
Parameterübersicht
Adr.
1701
1702
1703
1704
1705
1801
1802
1803
1804
1805
1806
1807
1808
1809
1901
1902
1903
1904
1905
1906
1907
1908
1909
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
T dynPAR. RÜCK.
I>>
Parameter
dynPAR.UMSCH.
dynPAR.START
T UNTERBRECHUNG
T dynPAR. WIRK
C Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
Stromkriterium
LS-Position
AWE bereit
0 .. 21600 s
1 .. 21600 s
Voreinstellung
Aus
Stromkriterium
3600 s
3600 s
1A
5A
Erläuterung
dynamische Parameterumschaltung
Startbedingung
Unterbrechungszeit
Wirkzeit für dyn. Parameterumschaltung
Schnellrückfallzeit
Anregestrom I>>
T I>>
I>
T I>
Ip
T Ip
TIME DIAL: TD
I>>>
T I>>>
IE>>
T IE>>
IE>
T IE>
IEp
T IEp
TIME DIAL: TD
IE>>>
T IE>>>
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1 .. 600 s;
∞
0.10 .. 35.00 A;
∞
0.50 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.10 .. 35.00 A;
∞
0.50 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.10 .. 4.00 A
0.50 .. 20.00 A
0.05 .. 3.20 s;
∞
0.50 .. 15.00 ;
∞
1.00 .. 35.00 A;
∞
5.00 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 35.00 A;
∞
0.25 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 35.00 A;
∞
0.25 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 4.00 A
0.25 .. 20.00 A
0.05 .. 3.20 s;
∞
0.50 .. 15.00 ;
∞
0.25 .. 35.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
600 s
10.00 A
50.00 A
0.00 s
2.00 A
10.00 A
0.30 s
1.50 A
7.50 A
0.50 s
5.00
∞ A
∞ A
0.00 s
7.00 A
35.00 A
0.00 s
1.50 A
7.50 A
0.30 s
1.00 A
5.00 A
0.50 s
5.00
∞ A
0.00 s
Verzögerungszeit T I>>
Anregestrom I>
Verzögerungszeit T I>
Anregestrom Ip
Verzögerungszeit T Ip
Zeitmultiplikator TD
Anregestrom I>>>
Verzögerungszeit T I>>>
Anregestrom IE>>
Verzögerungszeit T IE>>
Anregestrom IE>
Verzögerungszeit T IE>
Anregestrom IEp
Verzögerungszeit T IEp
Zeitmultiplikator TD
Anregestrom IE>>>
Verzögerungszeit T IE>>>
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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81
Funktionen
2.3 Dynamische Parameterumschaltung
2.3.4
Informationsübersicht
Nr.
1730
1731
1732
1994
1995
1996
1997
Information
>dynPar blk
>dynPar kurzblk
>Aktiv. dynPar dynPar aus dynPar blk dynPar wirksam dynPar aktiv
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
EM
EM
Erläuterung
>dyn. Parameterumschaltung blockieren
>dyn. Parumsch. Schnellrückf. blockieren
>Aktiviere dyn. Parameterumschaltung dyn. Parameterumschaltung ausgeschaltet dyn. Parameterumschaltung blockiert dyn. Parameterumschaltung wirksam dyn. Parameterumschaltung aktiv
82
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Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
2.4
Einphasiger Überstromzeitschutz
Der einphasige Überstromzeitschutz bewertet den Strom, der über den empfindlichen I
EE
- oder den unempfindlichen I
E
-Wandler gemessen wird. Der verwendete Wandler ist von der SJ-Variante und der MLFB abhängig.
Anwendungsfälle
• Einfacher Erdkurzschlussschutz am Transformator;
• Empfindlicher Kesselschutz.
2.4.1
Funktionsbeschreibung
Strom wird mittels numerischer Algorithmen gefiltert. Wegen der möglicherweise hohen Empfindlichkeit kommt ein besonders schmalbandiges Filter zum Einsatz. Die Stromanregegrenzen und Auslösezeiten sind parametrierbar. Der erfasste Strom wird mit dem Ansprechwert
I> bzw. I>> verglichen und bei Überschreiten gemel-
det. Nach Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeit
T I> bzw. T I>> wird das Auslösekommando abgege-
ben. Beide Stufen zusammen ergeben also einen zweistufigen Schutz. Der Rückfallwert liegt bei etwa 95% des
Ansprechwertes für Ströme I > 0,3 · I
N
.
Bei sehr hohen Strömen kann das Stromfilter umgangen werden, um zu einer kurzen Auslösezeit zu kommen.
Dies geschieht automatisch immer dann, wenn der Momentanwert des Stromes den Einstellwert der
I>>-Stufe
um mindestens den Faktor 2 ·
√2 überschreitet.
Bild 2-20 Zweistufige Kennlinie des einphasigen Überstromzeitschutzes
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Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des einphasigen Überstromzeitschutzes.
Bild 2-21 Logikdiagramm des einphasigen Überstromzeitschutzes
84
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Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
2.4.2
Hochimpedanz-Erdfehlerdifferentialschutz
Applikationsbeispiele
Beim Hochimpedanzverfahren arbeiten alle Stromwandler an den Grenzen des Schutzbereiches parallel auf einen gemeinsamen, relativ hochohmigen, Widerstand R, dessen Spannung gemessen wird.
Die Stromwandler müssen gleicher Bauform sein und zumindest einen eigenen Kern für den Hochimpedanz-
Differentialschutz aufweisen. Insbesondere müssen sie gleiche Übersetzung und annähernd gleiche Sättigungsspannung haben.
Das Hochimpedanzprinzip eignet sich mit 7SJ61 besonders für die Erfassung von Erdfehlern in geerdeten
Netzen an Transformatoren, Generatoren, Motoren und Querdrosseln.
tor/Generator. Im rechten Beispiel ist eine nicht geerdete Trafowicklung oder ein nicht geerdeter Motor/Generator gezeigt, wobei die Erdung des Netzes an einer anderen Stelle angenommen ist.
Bild 2-22 Erdfehlerschutz nach dem Hochimpedanzprinzip
Funktion des Hochimpedanzprinzips
Das Hochimpedanzprinzip soll anhand einer geerdeten Transformatorwicklung erläutert werden.
Im Normalzustand fließen keine Nullströme, d.h. im Trafosternpunkt ist I
St
= 0 und in den Leitern 3 I
0
= I
L1
+ I
L2
+ I
L3
= 0.
speist wird, fließt im Trafosternpunkt und in den Leitern der gleiche Strom. Die entsprechenden Sekundärströme (bei gleicher Übersetzung aller Stromwandler) saugen sich gegenseitig ab, sie sind in Reihe geschaltet. Am
Widerstand R entsteht nur eine geringe Spannung, die lediglich aus den Innenwiderständen der Wandler und denen der Wandlerzuleitungen resultiert. Selbst wenn ein Stromwandler partiell in Sättigung gerät, wird dieser für die Zeit der Sättigung niederohmig und bildet einen niederohmigen Nebenschluss zum hochohmigen Widerstand R. Die hohe Resistanz des Widerstandes wirkt sich also stabilisierend aus (sog. Widerstandsstabilisierung).
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85
Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Bild 2-23 Prinzip des Erdfehlerschutzes nach dem Hochimpedanzprinzip
St
.
Die Höhe des Nullstromes in den Leiterströmen hängt von den Erdungsverhältnissen im übrigen Netz ab. Ein dem Gesamtkurzschlussstrom entsprechender Sekundärstrom versucht, den Weg über den Widerstand R zu nehmen. Da dieser aber hochohmig ist, baut sich dort sofort eine hohe Spannung auf, die wiederum die Stromwandler in Sättigung treibt. Die effektive Spannung am Widerstand entspricht also in etwa der Sättigungsspannung der Stromwandler.
Der Widerstand R wird also so dimensioniert, dass er bereits beim kleinsten zu erfassenden Erdfehlerstrom zu einer Sekundärspannung führt, die der halben Sättigungsspannung der Stromwandler entspricht (siehe auch
Hochimpedanzschutz mit 7SJ61
Bei 7SJ61 wird für den Hochimpedanzschutz der empfindliche Messeingang I
EE
oder alternativ dazu der unempfindliche Messeingang I
E
benutzt. Da dies ein Stromeingang ist, wird statt der Spannung am Widerstand
R der Strom durch diesen Widerstand erfasst.
dessen Strom.
Der Varistor V dient zur Spannungsbegrenzung bei einem inneren Fehler. Die bei Wandlersättigung entstehenden hohen momentanen Spannungsspitzen werden von ihm abgeschnitten. Gleichzeitig entsteht dadurch eine
Glättung der Spannung ohne nennenswerte Verringerung des Mittelwertes.
86
Bild 2-24 Anschlussschema des Erdfehlerdifferentialschutzes nach dem Hochimpedanzprinzip
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Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Ebenfalls als Schutzmaßnahme gegen Überspannungen ist es wichtig, dass der direkte Anschluss des
Gerätes an der geerdeten Seite der Stromwandler vorgenommen wird, damit die hohe Spannung am Widerstand vom Gerät fern gehalten wird.
In analoger Weise kann der Hochimpedanz-Differentialschutz für Generatoren, Motoren und Querdrosseln verwendet werden. Bei Spartransformatoren sind die oberspannungsseitigen, unterspannungsseitigen und der
Sternpunktwandler entsprechend parallelzuschalten.
Im Prinzip lässt sich das Verfahren für jedes Schutzobjekt realisieren. Als Sammelschienenschutz wird das
Gerät z.B. an die Parallelschaltung der Wandler aller Abzweige über den Widerstand angeschlossen.
2.4.3
Kesselschutz
Applikationsbeispiel
Der Kesselschutz soll Masseschlüsse – auch hochohmige – zwischen einem Leiter und dem Kessel eines
Transformators erfassen. Hierbei wird der Kessel isoliert oder zumindest hochohmig gegen Erde aufgebaut.
Der Kessel wird mit einer Leitung nach Erde verbunden, deren Strom dem Schutzgerät zugeführt wird. Bei Auftreten eines Masseschlusses im Kessel fließt ein Fehlerstrom (Kesselstrom) über die Erdverbindung zur Stationserde ab, der vom Kesselschutz als ein Überstrom erkannt wird und bei Überschreiten eines (einstellbaren)
Ansprechwertes sofort oder zeitverzögert die allseitige Abschaltung des Transformators bewirkt.
Für den Kesselschutz wird im Normalfall ein empfindlicher einphasiger Strommesseingang benutzt.
Bild 2-25 Kesselschutz-Prinzip
2.4.4
Einstellhinweise
Allgemeines
Der einphasige Überstromzeitschutz kann unter Adresse
2701 UMZ 1-PHASIG Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Die Einstellungen richten sich nach dem Anwendungsfall. Die Einstellbereiche sind davon abhängig, ob als
Strommesseingang ein empfindlicher oder ein unempfindlicher Eingangsübertrager vorhanden ist (siehe auch unter „Bestelldaten“ im Anhang A.1).
Bei Vorhandensein eines unempfindlichen Eingangsübertragers stellen Sie den Ansprechwert für
I>> unter
Adresse
2702, den Ansprechwert für I> unter Adresse 2705 ein. Wenn Sie nur eine Stufe benötigen, stellen
Sie die nicht benötigte auf
∞ ein.
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87
Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Bei Vorhandensein eines empfindlichen Eingangsübertragers stellen Sie den Ansprechwert für
I>> unter
Adresse
2703, den Ansprechwert für I> unter Adresse 2706 ein. Wenn Sie nur eine Stufe benötigen, stellen
Sie die nicht benötigte auf
∞ ein.
Falls Sie eine Zeitverzögerung der Auslösung wünschen, stellen Sie diese für die I>>-Stufe unter Adresse
2704 T I>>, für die I>-Stufe unter Adresse 2707 T I> ein. Möchten Sie keine Verzögerung, stellen Sie als
Zeit 0 s ein.
Die eingestellten Zeiten sind reine Zusatzverzögerungszeiten, die die Eigenzeit (Messzeit, usw.) der Stufen nicht einschließen. Sie können die Verzögerung auch auf
∞ stellen; dann löst die entsprechende Stufe nach
Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet.
Für die Anwendung als Hochimpedanzschutz oder Kesselschutz sind im Folgenden besondere Erläuterungen gegeben.
Anwendung als Hochimpedanz-Differentialschutz
Voraussetzung für die Anwendung als Hochimpedanz-Differentialschutz ist, dass anlagenseitig neben der Pha-
cher Eingangsübertrager am Geräteeingang I
E
/I
EE
zur Verfügung steht. Dann wird am Gerät 7SJ61 lediglich der Ansprechwert für den einphasigen Überstromschutz für den Strom am Eingang I
E
/I
EE
eingestellt.
Für die Gesamtfunktion des Hochimpedanz-Differentialschutzes ist jedoch das Zusammenspiel zwischen
Stromwandler-Kennlinien, äußerem Widerstand R und der Spannung an R zu beachten. Hinweise dazu finden
Sie nachfolgend.
Stromwandlerdaten für Hochimpedanz-Differentialschutz
Alle beteiligten Stromwandler müssen dieselbe Übersetzung haben und annähernd gleiche Sättigungsspannung. Dies ist normalerweise gegeben, wenn sie gleicher Bauart sind und die gleichen Nenndaten haben. Die
Sättigungsspannung kann aus den Nenndaten wie folgt annähernd berechnet werden:
U
S
R
I
P
N
I
N n
Sättigungsspannung
Innenwiderstand des Stromwandlers
Nennleistung des Stromwandlers sekundärer Nennstrom des Stromwandlers
Nennüberstromfaktor des Stromwandlers
Nennstrom, Nennleistung und Überstromfaktor sind normalerweise auf dem Typenschild des Wandlers angegeben, z.B.
Stromwandler 800/5; 5P10; 30 VA
I
Der Wandler hat n
N
= 5 A (aus 800/5)
= 10 (aus 5P10)
P
N
= 30 VA
Der Innenwiderstand ist häufig aus dem Prüfprotokoll des Wandlers ersichtlich. Ist er nicht bekannt, kann er näherungsweise aus einer Gleichstrommessung an der Sekundärwicklung ermittelt werden.
88
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Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Rechenbeispiel:
Stromwandler 800/5; 5P10; 30 VA mit R i
= 0,3
Ω oder
Stromwandler 800/1; 5P10; 30 VA mit R i
= 5
Ω
Außer den Stromwandlerdaten muss noch der Widerstand der Zuleitung zwischen Wandler und 7SJ61 bekannt sein; und zwar die längste der Zuleitungen.
Stabilitätsbetrachtung für Hochimpedanz-Differentialschutz
Die Stabilitätsbedingung geht von der vereinfachten Annahme aus, dass bei äußerem Fehler ein Stromwandler total gesättigt ist und die übrigen ihre (Teil-)Ströme getreu übertragen. Dies ist der theoretisch ungünstigste
Fall. Da in der Praxis auch der gesättigte Wandler noch einen Strombeitrag liefert, ist eine Sicherheitsreserve automatisch gegeben.
ihren Innenwiderständen R i1
und R i2
angenommen. R a
sind die Adernwiderstände der Zuleitungen zwischen
Wandler und Widerstand R; sie gehen doppelt ein (Hin- und Rückleitung). R a2
ist der Widerstand der längsten
Zuleitung.
W1 überträgt den Strom I
1
. W2 sei gesättigt, was durch die gestrichelte Kurzschlusslinie angedeutet ist. Der
Wandler stellt also durch seine Sättigung einen niederohmigen Nebenschluss dar.
Eine weitere Voraussetzung ist R >> (2R a2
+ R i2
).
Bild 2-26 Vereinfachtes Ersatzschaltbild einer Anordnung für Hochimpedanz-Differentialschutz
Die Spannung an R ist dann
U
R
= I
1
· ( 2R a2
+ R i2
)
Es sei weiterhin angenommen, dass der Ansprechwert des 7SJ61 der halben Sättigungsspannung der Stromwandler entsprechen soll. Im Grenzfall ist also
U
R
= U
S
/ 2
Damit ergibt sich das Stabilitätslimit I
SL
, das ist der Durchgangsstrom, bis zu dem die Anordnung stabil bleibt:
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89
Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Rechenbeispiel:
Für den 5-A-Wandler wie oben mit U
S
= 75 V und R i
= 0,3
Ω längste Zuleitung 22 m mit 4 mm
2
Querschnitt; das entspricht R a
= 0,1
Ω also 15
× Nennstrom oder 12 kA primär.
Für den 1-A-Wandler wie oben mit U
S
= 350 V und R i
= 5
Ω längste Zuleitung 107 m mit 2,5 mm
2
Querschnitt; das entspricht R a
= 0,75
Ω also 27
× Nennstrom oder 21,6 kA primär.
Empfindlichkeitsbetrachtung für Hochimpedanz-Differentialschutz
Die am Stromwandlersatz auftretende Spannung wird dem Schutzgerät über einen Vorwiderstand R als proportionaler Strom zur Bewertung zugeführt. Für die Dimensionierung des Widerstandes gelten die folgenden
Überlegungen:
Wie schon erwähnt, soll der Hochimpedanzschutz etwa bei halber Sättigungsspannung der Stromwandler ansprechen. Daraus kann der Widerstand R berechnet werden.
Da das Gerät den Strom durch den Widerstand misst, sind Widerstand und Messeingang des Gerätes in Reihe zu schalten. Da weiterhin der Widerstand hochohmig sein soll (Bedingung R >> 2R a2
+ R i2
wie oben erwähnt), kann der Eigenwiderstand des Messeingangs vernachlässigt werden. Der Widerstand ergibt sich dann aus dem Ansprechstrom I an
und der halben Sättigungsspannung:
Rechenbeispiel:
Für den 5-A-Wandler wie oben gewünschter Ansprechwert I an
= 0,1 A (entspricht 16 A primär)
Für den 1-A-Wandler wie oben gewünschter Ansprechwert I an
= 0,05 A (entspricht 40 A primär)
Der Vorwiderstand R muss für eine minimale Dauerbelastung P dauer
ausgelegt sein:.
90
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Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Ferner muss der Vorwiderstand R für einen über ca. 0,5 s anstehenden Fehlerstrom ausgelegt sein. Diese Zeit ist normalerweise für die Fehlerklärung durch den Reserveschutz ausreichend..
Die thermische Belastung des Vorwiderstandes hängt von der während eines internen Fehlers anstehenden
Spannung U rms,stab
ab. Sie errechnet sich nach folgenden Formeln:
I k,max,int
entspricht dabei dem maximalen Fehlerstrom bei einem internen Fehler.
Beim 5 A-Stromwandler 800/5 mit 40 kA primär entspricht I k,max,int
250 A sekundär.
Beim 1 A-Stromwandler 800/1 mit 40 kA primär entspricht I k,max,int
50 A sekundär.
Daraus ergibt sich für den Vorwiderstand eine Kurzzeitbelastung über 0,5 s von:
Beachten Sie bitte, dass bei Wahl eines höheren Ansprechwertes I an
der Widerstandswert verkleinert werden muss und damit die Verlustleistung stark ansteigt.
Der Varistor (siehe folgendes Bild) ist so zu dimensionieren, dass er bis zur Sättigungsspannung hochohmig bleibt, z.B. ca. 100 V beim 5-A-Wandler, ca. 500 V beim 1-A-Wandler.
Bild 2-27 Anschlussschema des Erdfehlerdifferentialschutzes nach dem Hochimpedanzprinzip
Auch bei ungünstigster externer Beschaltung sollten die maximal auftretenden Spannungsspitzen 2 kV aus Sicherheitsgründen nicht überschreiten.
Müssen aus Leistungsgründen mehrere Varistoren parallel geschaltet werden, sollten Typen mit flacher Kennlinie bevorzugt werden um eine unsymmetrische Belastung zu vermeiden. Wir empfehlen deshalb die folgenden Typen der Fa. METROSIL:
600A/S1/S256 (k = 450,
β = 0,25)
600A/S1/S1088 (k = 900,
β = 0,25)
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91
Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
Am Schutzgerät wird der Ansprechwert (im Beispiel 0,1 A bzw. 0,05 A) unter Adresse
2706 I> eingestellt. Die
I>>-Stufe wird nicht benötigt (Adresse
2703 I>> = ∞ ).
Das Auslösekommando des Schutzes kann unter Adresse
2707 T I> verzögert werden. Normalerweise wird diese Verzögerung zu 0 gesetzt.
Wenn viele Stromwandler parallel geschaltet sind, wie z.B. bei Verwendung als Sammelschienenschutz mit vielen Abzweigen, können die Magnetisierungsströme der parallel geschalteten Wandler nicht mehr vernachlässigt werden. In diesem Fall ist die Summe der Magnetisierungsströme bei halber Sättigungsspannung (entspricht dem Einstellwert) zu bilden. Diese schwächt den Strom durch den Widerstand R, führt also zu einer entsprechenden Erhöhung des tatsächliche Ansprechwertes.
Anwendung als Kesselschutz
Voraussetzung für die Anwendung als Kesselschutz ist, dass ein empfindlicher Eingangsübertrager am Geräteeingang I
E
/I
EE
zur Verfügung steht. Dann wird am Gerät 7SJ61 lediglich der Ansprechwert für den einphasigen Überstromschutz für den Strom am Eingang I
E
/I
EE
eingestellt.
Der Kesselschutz ist ein empfindlicher Überstromschutz, der den Strom zwischen dem isoliert aufgestellten
Transformatorkessel und Erde überwacht. Entsprechend wird seine Empfindlichkeit unter Adresse
2706 I> eingestellt. Die I>>-Stufe wird nicht benötigt (Adresse
2703 I>> = ∞).
Das Auslösekommando des Schutzes kann unter Adresse
2707 T I> verzögert werden. Normalerweise wird diese zu
0 gesetzt.
Hinweis
In der folgenden Parameterübersicht gelten die Adressen
2703 und 2706 für einen hochempfindlichen Strommesseingang und sind unabhängig vom Nennstrom.
2.4.5
Parameterübersicht
Adr.
2701
2702
2703
2704
2705
2706
2707
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
UMZ 1-PHASIG
I>>
I>>
T I>>
I>
I>
T I>
1A
5A
1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
0.05 .. 35.00 A;
∞
0.25 .. 175.00 A;
∞
0.003 .. 1.500 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 35.00 A;
∞
0.25 .. 175.00 A;
∞
0.003 .. 1.500 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
Voreinstellung
Aus
0.50 A
2.50 A
0.300 A
0.10 s
0.20 A
1.00 A
0.100 A
0.50 s
Erläuterung
UMZ 1-phasig
Anregestrom I>>
Anregestrom I>>
Verzögerungszeit T I>>
Anregestrom I>
Anregestrom I>
Verzögerungszeit T I>
92
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.4 Einphasiger Überstromzeitschutz
2.4.6
Informationsübersicht
5967
5971
5972
5974
5975
5977
5979
5980
Nr.
5951
5952
5953
5961
5962
5963
5966
Information
>UMZ-1ph block
>UMZ-1phI> blk
>UMZ-1phI>> blk
UMZ-1ph aus
UMZ-1ph block
UMZ-1ph wirksam
UMZ-1phI> blk
UMZ-1phI>> blk
UMZ-1ph G-Anr
UMZ-1ph G-AUS
UMZ-1phI> Anr
UMZ-1phI> AUS
UMZ-1phI>> Anr
UMZ-1phI>> AUS
UMZ-1ph I:
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
WM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
EM
EM
Erläuterung
>UMZ-1phasig blockieren
>UMZ-1phasig Blockierung Stufe I>
>UMZ-1phasig Blockierung Stufe I>>
UMZ-1phasig ist ausgeschaltet
UMZ-1phasig ist blockiert
UMZ-1phasig ist wirksam
UMZ-1phasig Blockierung Stufe I>
UMZ-1phasig Blockierung Stufe I>>
UMZ-1phasig Generalanregung
UMZ-1phasig Generalauslösung
UMZ-1phasig Anregung Stufe I>
UMZ-1phasig Auslösung Stufe I>
UMZ-1phasig Anregung Stufe I>>
UMZ-1phasig Auslösung Stufe I>>
UMZ-1phasig Anregestrom
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
93
Funktionen
2.5 Schieflastschutz
2.5
Schieflastschutz
Der Schieflastschutz dient zur Erkennung unsymmetrischer Belastungen elektrischer Betriebsmittel.
Anwendungsfälle
• Beim Einsatz des Gerätes an Motoren kommt dem Schieflastschutz eine besondere Bedeutung zu. Unsymmetrische Belastungen erzeugen in Dreiphasen–Induktionsmaschinen ein Gegendrehfeld, welches mit doppelter Frequenz auf den Läufer wirkt. Auf der Oberfläche des Läufers werden Wirbelströme induziert, welche zu lokalen Übererwärmungen in den Läuferendzonen und Nutenkeilen führen. Dies gilt vor allem bei Motoren, die über Vakuumschütze mit vorgeschalteten Sicherungen geschaltet werden. Bei einem Einphasenlauf durch Ansprechen einer Sicherung entwickelt der Motor nur kleine und pulsierende Momente, so dass er bei gleichbleibendem Momentenbedarf der Arbeitsmaschine schnell thermisch überlastet wird. Ferner besteht die Gefahr einer thermischen Überlastung bei unsymmetrischer Netzspannung. Schon kleine Spannungsunsymmetrien führen wegen der kleinen Gegenreaktanz zu großen Schieflastströmen.
• Des Weiteren können mit dieser Schutzfunktion Unterbrechungen, Kurzschlüsse oder Vertauschungen in den Anschlüssen zu den Stromwandlern erkannt werden.
• Es können zudem 1-polige und 2-polige Kurzschlüsse, bei denen die Fehlerströme kleiner als die maximalen Lastströme sind, festgestellt werden.
Voraussetzungen
Der Schieflastschutz wird wirksam, wenn: mindestens ein Phasenstrom größer als 0,05 x I
N
ist und alle Phasenströme kleiner als 10 x I
N
sind.
2.5.1
Unabhängige Kennlinie
Die unabhängige Charakteristik ist zweistufig aufgebaut. Nach Erreichen einer ersten, einstellbaren SchwelIe
I2> wird eine Anregemeldung abgegeben und eine Zeitstufe T I2> gestartet, nach Erreichen einer zweiten
Stufe
I2>> eine weitere Meldung abgesetzt und die Zeitstufe T I2>> gestartet. Nach Ablauf einer der Verzö-
gerungszeiten wird ein Auslösebefehl abgegeben.
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Bild 2-28 Unabhängige Auslösecharakteristik des Schieflastschutzes
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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
Parametrierbare Rückfallzeiten
Für die unabhängige Auslösecharakteristik kann eine Anregestabilisierung über parametrierbare Rückfallzeiten erfolgen. Dieser Schutz wird in Netzen mit möglichen intermittierenden Fehlern eingesetzt. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit elektromechanischen Relais lässt sich damit unterschiedliches Rückfallverhalten anpassen und eine zeitliche Staffelung von digitalen und elektromechanischen Geräten realisieren.
2.5.2
Abhängige Kennlinie
Die AMZ–Stufe ist von der Bestellvariante abhängig. Sie arbeitet stets mit einer abhängigen Auslösecharakteristik, und zwar entweder nach IEC– oder nach ANSI–Normen. Die Kennlinien und zugehörigen Formeln sind in den Technischen Daten dargestellt. Bei Projektierung der abhängigen Kennlinie sind zusätzlich auch die unabhängigen Stufen
I2>> und I2> wirksam (siehe vorigen Abschnitt).
Anregung, Auslösung
Der Inversstrom I2 wird mit dem Einstellwert
I2p verglichen. Überschreitet der Inversstrom das 1,1fache des
Einstellwertes, erfolgt eine Anregemeldung und es wird aus dem Inversstrom je nach gewählter Kennlinie die
Auslösezeit berechnet und nach Ablauf dieser Zeit ein Auslösekommando abgegeben. Den grundsätzlichen
Verlauf dieser Kennlinien zeigt das folgende Bild.
Bild 2-29 Abhängige Auslösecharakteristik des Schieflastschutzes
Rückfall bei IEC– Kennlinien
Der Rückfall der angeregten Stufe erfolgt, wenn ca. 95 % des Ansprechwertes unterschritten werden. Bei einer erneuten Anregung beginnt die Zeit von vorn.
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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
Rückfall bei ANSI– Kennlinien
Bei den ANSI–Kennlinien kann gewählt werden, ob der Rückfall nach Anregung sofort erfolgt oder mit einer
Disk–Emulation. Sofort heißt, dass die Anregung bei Unterschreiten von ca. 95 % des Ansprechwertes zurückfällt und bei erneuter Anregung die Ablaufzeit von vorn beginnt.
Bei der Disk–Emulation beginnt nach Abschalten des Stromes ein Rückfallprozess (Rückzählen des Zeitzählers), der dem Zurückdrehen einer Ferraris–Scheibe entspricht (daher „Disk–Emulation“). Dadurch wird bei mehreren aufeinanderfolgenden Fehlern die „Vorgeschichte“ infolge der Trägheit der Ferraris–Scheibe mitberücksichtigt und das Zeitablaufverhalten angepasst. Damit wird auch bei stark schwankenden Schieflastwerten eine korrekte Nachbildung der Erwärmung des Schutzobjekts gewährleistet. Das Rückzählen beginnt bei Unterschreiten von 90 % des Einstellwertes entsprechend der Rückfallkennlinie der gewählten Charakteristik. Im
Bereich zwischen dem Rückfallwert (95 % des Ansprechwertes) und 90 % des Einstellwertes ruhen sowohl
Vorwärts- als auch Rückwärtszählung.
Die Disk–Emulation bringt Vorteile, wenn das Verhalten des Schieflastschutzes mit anderen im Netz befindlichen Geräten auf elektromagnetischer Basis koordiniert werden muss.
Logik
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Schieflastschutzes. Mittels Binäreingabe kann der Schutz blockiert werden. Dabei werden Anregungen und Zeitstufen zurückgesetzt und Messwerte gelöscht.
Beim Verlassen des Arbeitsbereiches des Schieflastschutzes (alle Phasenströme unter 0,05 x I
N
oder mindestens ein Phasenstrom größer als 10 x I
N
) werden alle Schieflastanregungen zurückgesetzt.
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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
Bild 2-30 Logikdiagramm des Schieflastschutzes
Die Anregung der UMZ-Stufen kann durch die parametrierte Rückfallzeit
4012 T RV I2>(>) stabilisiert werden. Bei einer erkannten Schwellwertunterschreitung wird diese Zeit gestartet und hält die Anregung weiterhin aufrecht. Die Funktion fällt somit nicht in Schnellzeit zurück. Die Auskommandoverzögerungszeit läuft währenddessen weiter. Nach Ablauf der Rückfallverzögerungszeit wird die Anregung gehend gemeldet und die
Auskommandoverzögerungszeit zurückgesetzt, sofern keine erneute Schwellwertüberschreitung erfolgt ist.
Kommt es zu einer erneuten Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird diese abgebrochen. Die Auskommandoverzögerungszeit läuft jedoch weiter. Nach ihrer Beendigung wird bei Vorliegen einer Schwellwertüberschreitung zu diesem Zeitpunkt unverzüglich ausgelöst. Liegt zu diesem
Zeitpunkt keine Schwellwertüberschreitung vor, erfolgt keine Reaktion. Erfolgt nach Ablauf der Auskommandoverzögerungszeit eine weitere Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird sofort ausgelöst.
Die parametrierbaren Rückfallzeiten haben keinen Einfluss auf die Auslösezeiten der abhängigen Stufen, da diese Stufen dynamisch vom gemessenen Stromwert abhängen. Hier wird zur Rückfallkoordinierung mit elektromechanischen Relais die Disk-Emulation eingesetzt.
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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
2.5.3
Einstellhinweise
Allgemein
Die Funktionsart wurde bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2, Adresse
140,
SCHIEFLAST festgelegt. Bei Wahl von SCHIEFLAST = unabhängig sind hier nur die Parameter der unabhän-
gigen Auslösekennlinien zugänglich. Bei Wahl von
SCHIEFLAST = abhängig IEC bzw. = abhängig ANSI
in Adresse
140 sind zusätzlich die Parameter der abhängigen Kennlinien einstellbar. Wird die Funktion nicht benötigt, wird
nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse
4001 SCHIEFLAST kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Die voreingestellten Werte für Anregung und Zeitverzögerung sind meist ausreichend. Falls vom Maschinenhersteller Werte über die dauernd zulässige Schieflast und die Dauer der Belastbarkeit in Abhängigkeit von der
Höhe der Schieflast vorliegen, sind diese zu bevorzugen. Dabei ist zu beachten, dass die Angaben des Maschinenherstellers sich auf die Primärgrößen der Maschine beziehen, also z.B. der dauernd zulässige Inversstrom – bezogen auf den Maschinennennstrom – angegeben ist. Für die Einstellwerte am Schutzgerät wird diese Angabe auf den sekundären Inversstrom umgerechnet. Es gilt mit
I
2 max prim
I
N Motor
I
Wdl sek
I
Wdl prim thermisch dauernd zulässiger Inversstrom des Motors
Nennstrom des Motors sekundärer Nennstrom der Stromwandler primärer Nennstrom der Stromwandler
Unabhängige Auslösecharakteristik (UMZ)
Durch die zweistufige Ausführung des Schieflastschutzes kann die obere Stufe (Parameter
4004 I2>>) mit kurzer (Parameter
4005 T I2>>) und die untere Stufe (Parameter 4002 I2>) mit etwas längerer Verzögerungszeit (Parameter
4003 T I2>) eingestellt werden. Damit lässt sich die untere Stufe z.B. als Warnschwelle einsetzen und die höhere Stufe kann die abhängige Kennlinie bei hohen Inversströmen abschneiden. Eine Einstellung von
I2>> auf etwa 60 % stellt sicher, dass bei einem Phasenausfall immer nach der thermischen
Kennlinie ausgelöst wird. Andererseits kann bei mehr als 60 % Schieflast ein zweipoliger Kurzschluss angenommen werden. Die Verzögerung
T I2>> wird also mit der Netzstaffelung für Phasenkurzschlüsse koordi-
niert. Bei Speisung über nur noch zwei Phasen mit dem Strom I gilt für den Inversstrom:
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2.5 Schieflastschutz
Beispiele:
Motor mit folgenden Daten:
Nennstrom
Dauernd zul. Schieflast
Kurzzeitig zul. Schieflast
Stromwandler
Einstellwert
Einstellwert
I
N Motor
= 545 A
I
2 dd prim
/I
N Motor
= 0,11 dauernd
I
2 max prim
/I
N Motor
= 0,55 für Tmax = 1 s
ü = 600 A/1 A
I
2
> = 0,11 · 545 A · (1/600 A) = 0,10 A
I
2
>> = 0,55 · 545 A · (1/600 A) = 0,50 A
In Leitungs- oder Kabelnetzen kann der Schieflastschutz zum Erkennen stromschwacher unsymmetrischer
Fehler dienen, bei denen die Ansprechwerte des Überstromzeitschutzes nicht erreicht werden.
Dabei ist folgendes zu beachten:
Ein 1-poliger Fehler mit dem Strom I führt zu einem Inversstrom:
Andererseits kann bei mehr als 60 % Schieflast ein 2-poliger Kurzschluss angenommen werden. Die Verzögerung
T I2>> wird also mit der Netzstaffelung für Phasenkurzschlüsse koordiniert.
Beim Transformator kann der Schieflastschutz als empfindlicher Schutz bei stromschwachen 1-poligen und 2poligen Fehlern eingesetzt werden. Dabei lassen sich insbesondere auch beim Transformator unterspannungsseitige, 1-polige Fehler entdecken, welche auf der Oberspannungsseite kein Nullsystem im Strom hervorrufen (z.B. bei Schaltgruppe Dy).
Da ein Transformator symmetrische Ströme gemäß seinem Übersetzungsverhältnis ü überträgt, gelten die weiter oben für Leitungen genannten Zusammenhänge bei ein- und zweipoligen Fehlern unter Berücksichtigung von ü ebenfalls.
Für einen Transformator mit den Daten:
Nennscheinleistung S
NT
= 16 MVA primäre Nennspannung U
N
= 110 kV sekundäre Nennspannung U
N
= 20 kV
Schaltgruppen Dy5
Stromwandler oberspannungsseitig 100 A/1 A
(ü
U
= 110/20)
(ü
I
= 100) ließen sich unterspannungsseitig die folgenden Fehlerströme erfassen:
Stellt man auf der Oberspannungsseite am Gerät
I2> = 0,1 A ein, so lässt sich damit unterspannungsseitig ein
Fehlerstrom von I = 3 · ü
U
· ü
I
·
I2> = 3 · 110/20 · 100 · 0,1 A = 165 A beim 1-poligen Fehler und √3 · ü
U
· ü
I
·
I2> = 95 A beim 2-poligen Fehler entdecken. Das entspricht 36 % bzw. 20 % des Transformatornennstromes.
Laststrom ist in dieser vereinfachenden Rechnung nicht berücksichtigt.
Da sich nicht mit Sicherheit erkennen lässt, auf welcher Seite der so detektierte Fehler liegt, muss die Verzögerungszeit
T I2> mit den Zeiten von unterlagerten Schutzgeräten koordiniert werden.
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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
Anregestabilisierung (UMZ)
Die Anregung der UMZ-Stufen kann durch eine parametrierbare Rückfallzeit stabilisiert werden. Diese Rückfallzeit wird über
4012 T RV I2>(>) eingestellt.
IEC-Kennlinien (Abhängige Auslösecharakteristik)
Mit der Wahl einer abhängigen Auslösekennlinie lässt sich die thermische Belastung einer Maschine aufgrund der Schieflast gut nachbilden. Aus den vom Gerät angebotenen insgesamt drei IEC–Kennlinien (
KENNLINIE
IEC, Adresse 4006) wird die benutzt, die mit der thermischen Schieflastkurve des Maschinenherstellers am
ehesten deckungsgleich ist. Die Auslösekennlinien des Schutzgerätes sowie die den Kennlinien zugrundeliegenden Berechnungsformeln sind in den Technischen Daten dargestellt.
Es ist zu beachten, dass bei Wahl einer abhängigen Kennlinie zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst bei einer Schieflast in Höhe des 1,1-fachen Einstellwertes von
I2p (Adresse 4008). Der Rückfall erfolgt bei Unterschreiten von 95 % des
Anregewertes.
Der zugehörige Zeitmultiplikator ist unter Adresse
4010, T I2p zugänglich.
Der Zeitmultiplikator kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die abhängige Stufe überhaupt nicht benötigt, wählt man bei der Projektie-
rung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2) unter Adresse
140 SCHIEFLAST = unabhängig.
ANSI-Kennlinien (Abhängige Auslösecharakteristik)
Mit der Wahl einer abhängigen Auslösekennlinie lässt sich die thermische Belastung einer Maschine aufgrund der Schieflast sehr gut nachbilden. Aus den vom Gerät angebotenen insgesamt vier ANSI–Kennlinien
(
KENNLINIE ANSI, Adresse 4007) wird die benutzt, die mit der thermischen Schieflastkurve des Maschinen-
herstellers am ehesten deckungsgleich ist. Die Auslösekennlinien des Schutzgerätes sowie die den Kennlinien zugrundeliegenden Berechnungsformeln sind in den Technischen Daten dargestellt.
Es ist zu beachten, dass bei Wahl einer abhängigen Kennlinie zwischen Anregewert und Einstellwert bereits ein Sicherheitsfaktor von ca. 1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst bei einer Schieflast in Höhe des 1,1-fachen Einstellwertes. Wird unter Adresse
4011 RÜCKFALL die Disk emulation gewählt, so erfolgt der Rückfall gemäß der Rückfallkennlinie, wie in der Funktionsbeschreibung erläutert.
Der Schieflastwert wird unter Adresse
4008 I2p eingestellt. Der zugehörige Zeitmultiplikator ist unter Adresse
4009 TIME DIAL: TD zugänglich.
Der Zeitmultiplikator kann auch auf
∞ gestellt werden. Dann löst die Stufe nach Anregung nicht aus, jedoch wird die Anregung gemeldet. Wird die abhängige Stufe überhaupt nicht benötigt, wählt man bei der Projektie-
rung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1.2) unter Adresse
140 SCHIEFLAST = unabhängig.
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Funktionen
2.5 Schieflastschutz
2.5.4
Parameterübersicht
Adr.
4001
4002
4003
4004
4005
4006
4007
4008
4009
4010
4011
4012A
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
SCHIEFLAST
I2>
T I2>
I2>>
T I2>>
KENNLINIE IEC
KENNLINIE ANSI
I2p
TIME DIAL: TD
T I2p
RÜCKFALL
T RV I2>(>)
C
1A
5A
1A
5A
1A
5A
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
0.05 .. 3.00 A
0.25 .. 15.00 A
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.05 .. 3.00 A
0.25 .. 15.00 A
0.00 .. 60.00 s;
∞
Invers
Stark invers
Extrem invers
Extremely inv.
Inverse
Moderately inv.
Very inverse
0.05 .. 2.00 A
0.25 .. 10.00 A
0.50 .. 15.00 ;
∞
0.05 .. 3.20 s;
∞ sofort
Disk emulation
0.00 .. 60.00 s
Voreinstellung
Aus
0.10 A
0.50 A
1.50 s
0.50 A
2.50 A
1.50 s
Extrem invers
Extremely inv.
0.90 A
4.50 A
5.00
0.50 s sofort
0.00 s
Erläuterung
Schieflastschutz
Anregestrom I2>
Verzögerungszeit T I2>
Anregestrom I2>>
Verzögerungszeit T I2>>
AMZ Auslösekennlinien
(IEC)
AMZ Auslösekennlinien
(ANSI)
Anregestrom I2p
Zeitmultiplikator TD
Zeitmultiplikator T I2p
Rückfallverhalten
Rückfallverzögerungszeit
T RV I2>(>)
2.5.5
Informationsübersicht
Nr.
5143
5151
5152
5153
5159
5165
5166
5170
5171
Information
>SLS blk
SLS aus
SLS blk
SLS wirksam
I2>> Anregung
I2> Anregung
I2p Anregung
SLS AUS
SLS DISK
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
>Schieflastschutz blockieren
Schieflastschutz ist ausgeschaltet
Schieflastschutz blockiert
Schieflastschutz wirksam
Schieflastschutz Anregung I2>>
Schieflastschutz Anregung I2>
Schieflastschutz Anregung I2p
Schieflastschutz Auslösung
Schieflastschutz Disk-Emulation
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
101
Funktionen
2.6 Motorschutz
2.6
Motorschutz
Für den Einsatz an Motoren können die Geräte 7SJ61 mit einer Anlaufzeitüberwachung, einer Wiedereinschaltsperre und einem Lastsprungschutz ausgerüstet werden. Die Anlaufzeitüberwachung schützt den Motor
schaltsperre verhindert eine Wiedereinschaltung des Motors, wenn bei diesem Anlauf eine Überschreitung der zulässigen Läufererwärmung zu erwarten ist. Der Lastsprungschutz schützt den Motor bei plötzlicher Rotorblockierung.
2.6.1
Anlaufzeitüberwachung
Beim Einsatz der Geräte 7SJ61 an Motoren schützt die Anlaufzeitüberwachung den Motor vor zu langen An-
laufvorgängen und ergänzt somit den Überlastschutz (siehe Abschnitt 2.7).
2.6.1.1
Beschreibung
Allgemeines
Insbesondere läuferkritische Hochspannungsmotoren werden bei mehreren Anläufen hintereinander thermisch bis an die Grenztemperatur belastet. Verlängern sich die Anlaufvorgänge z.B. durch zu große Spannungseinbrüche beim Zuschalten des Motors, zu große Lastmomente oder blockiertem Läufer, so wird vom
Schutzgerät ein Ausschaltkommando generiert.
Als Kriterium für einen Motoranlauf wird dabei das Überschreiten einer (einstellbaren) Stromschwelle
I MOTOR
ANLAUF gewertet und damit die Berechnung der Auslösezeit freigegeben. Das Überschreiten der Strom-
schwelle ist ein normaler Betriebsfall, der weder zu Einträgen in den Betriebsmeldungspuffer oder zu Meldungen an eine zentrale Auswertestelle (Leitzentrale) noch zu einer Störfalleröffnung führt.
Die Schutzfunktion besteht aus einer stromabhängigen und einer unabhängigen Auslösestufe.
Stromabhängige Auslösezeit
Die stromabhängige Verzögerungszeit der Auslösung kommt nur bei nicht blockiertem Läufer zum Tragen.
Damit werden verlängerte Anlaufzeiten bei verringertem Anlaufstrom infolge von Spannungseinbrüchen beim
Zuschalten des Motors richtig bewertet und eine zeitgerechte Auslösung ermöglicht. Dabei lässt sich die Kennlinie (siehe Formel unten) optimal an den Zustand des Motors anpassen, indem, je nach kaltem und warmem
Zustand des Motors, unterschiedliche Anlaufzeiten zur Anwendung kommen (siehe Bild 2-31).
102
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Die Auslösezeit wird entsprechend folgender Formel ermittelt: mit t
AUS t
A max
I
I
A
I
MOTANL
– tatsächliche Auslösezeit zum fließenden Strom I
– Auslösezeit zum Nenn–Anlaufstrom I
A
Max.ANLAUFZ W)
(Param.
4103, Max.ANLAUFZEIT bzw. 4105,
– tatsächlich fließender Strom (Messgröße)
– Nenn–Anlaufstrom des Motors (Parameter
4102, Max.ANLAUFSTROM)
– Anregeschwelle zum Erkennen eines Motoranlaufes (Parameter
1107, I MOTOR ANLAUF)
Bild 2-31 Auslösezeit in Abhängigkeit des Anlaufstromes
Ist der tatsächlich gemessene Anlaufstrom I kleiner (größer) als der unter Adresse
4102 parametrierte Nenn–
Anlaufstrom I
A
(Parameter
Max.ANLAUFSTROM), so verlängert (verkürzt) sich die tatsächliche Auslösezeit t
AUS
Stromunabhängige Auslösezeit (Festbremszeit)
Ist die Anlaufzeit des Motors länger als die maximal zulässige Festbremszeit t
E
, so muss bei Blockieren des
Läufers spätestens mit der t
E
–Zeit die Auslösung erfolgen. Von einem externen Drehzahlwächter kann dem
Gerät über einen Binäreingang (
„>ANL Rot. fest.“) das Festbremsen des Motors mitgeteilt werden. Überschreitet der Strom in einer der Phasen die bereits genannte Schwelle
I MOTOR ANLAUF, so wird von einem
Motoranlauf ausgegangen, und es wird neben der o.g. stromabhängigen auch eine stromunabhängige Verzögerungszeit (Festbremszeit) gestartet.
Die Festbremsverzögerungszeit (
FESTBREMSZEIT) ist mit dem Binäreingang „>ANL Rot. fest.“ über ein
UND-Glied verknüpft. Ist der Binäreingang nach Ablauf der parametrierten Festbremszeit angeregt, so erfolgt die sofortige Auslösung, unabhängig davon, ob die Blockierung bereits vor, während oder nach dem Zeitablauf aufgetreten ist.
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103
Funktionen
2.6 Motorschutz
Logik
Die Anlaufzeitüberwachung kann über Parameter ein- oder ausgeschaltet werden. Über Binäreingabe kann sie blockiert werden, d.h. es werden Zeiten und Anregemeldungen zurückgesetzt. Das folgende Bild zeigt die Meldelogik und die Störfallverwaltung. Eine Anregung führt nicht zu einer Eröffnung eines Störfalls. Erst mit dem
Auslösekommando wird ein Störfall eröffnet. Mit gehenden Anregungen werden Anlaufzeit und Festbremszeit und die Meldungen zurückgesetzt und der Störfall geschlossen.
Bild 2-32 Logikdiagramm der Anlaufzeitüberwachung
Umschaltung der Anlaufzeiten
31). In der Funktion Anlaufzeitüberwachung wird automatisch eine Umschaltung vorgenommen. Die Bedin-
geleitet. Dazu muss diese Funktion aktiviert sein. Die Bedingung für die Umschaltung wird durch den Parameter
4106 TEMP.MOTOR KALT bestimmt. Überschreitet die Motortemperatur (eigentlich Läufertemperatur) den
stellschwelle kann aus der erlaubten Anzahl kalter (n k
) und warmer (n w
) Motoranläufe abgeleitet werden. Mit nachfolgender Formel lässt sich näherungsweise der Grenzwert bestimmen.
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Funktionen
2.6 Motorschutz
(Parameter
4106 TEMP.MOTOR KALT)
2.6.1.2
Einstellhinweise
Allgemein
Die Anlaufzeitüberwachung kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter
Adresse
141 .ANLAUFZEITÜB. = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht
vorhanden eingestellt. Unter Adresse 4101 ANLAUFZEITÜB. kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Anlaufparameter
Dem Schutzgerät werden die Werte des Anlaufstromes unter Adresse
4102 Max.ANLAUFSTROM und der Anlaufzeit unter Adresse
4103 Max.ANLAUFZEIT bei Normalbedingungen eingegeben. So erfolgt stets eine zeitgerechte Auslösung, wenn der im Schutzgerät berechnete Wert von I
2 t überschritten wird.
Ist die Anlaufzeit länger als die zulässige Festbremszeit, so kann von einem externen Drehzahlwächter über einen Binäreingang (
„>ANL Rot. fest.“) die stromunabhängige Auslösecharakteristik gestartet werden.
Bei blockiertem Läufer und der damit verringerten Belüftung ist die thermische Kapazität der Maschine vermindert. Die Anlaufzeitüberwachung soll deshalb ein Auslösekommando abgeben, bevor die für den Normalbetrieb gültige thermische Auslösekennlinie erreicht ist.
Das Überschreiten des Stromwertes
1107 I MOTOR ANLAUF wird als Motoranlauf interpretiert. Demzufolge ist dieser Wert so zu wählen, dass er unter allen Last- und Spannungsbedingungen während des Motorlaufs vom tatsächlichen Anlaufstrom sicher überschritten wird, aber bei zulässiger, kurzzeitiger Überlast nicht erreicht wird.
Beispiel: Motor mit folgenden Daten:
Nennspannung
Nennstrom
Anlaufstrom (primär)
Dauerhaft zulässiger Ständerstrom
Anlaufdauer aus dem Kalten
Anlaufdauer aus dem Warmen
Stromwandler
U
N
= 6600 V
I
B
= 126 A
I
Max.ANLAUF
= 624 A
I max
= 135 A
T
Max.ANLAUF
= 15 s
T
Max.ANLAUF W
= 8,5 s
I
N Wdl prim
/I
N Wdl sek
= 200 A/1 A
Für den Einstellwert
Max.ANLAUFSTROM (I
Max. ANLAUF
) als Sekundärwert ergibt sich:
Bei verminderter Spannung reduziert sich auch der Anlaufstrom näherungsweise linear. Bei 80 % der Nennspannung reduziert sich demnach der Anlaufstrom in diesem Beispiel auf 0,8 · I
Max.ANLAUF
= 2,5 A.
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105
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2.6 Motorschutz
Die Schwelle, bei deren Überschreiten auf einen Motoranlauf geschlossen wird, muss oberhalb des maximalen
Laststromes und unterhalb des minimalen Anlaufstromes liegen. Wenn keine weiteren Einflussfaktoren vorliegen (Lastspitzen), kann der Wert für die Anlauferkennung (
I MOTOR ANLAUF, Adresse 1107) auf einen Mit-
telwert eingestellt werden:
Für den dauerhaft zulässigen Strom gilt:
Bei von Nennbedingungen abweichenden Verhältnissen ändert sich die Auslösezeit des Motors:
Bei 80 % Nennspannung (und damit ca. 80 % des Nennanlaufstromes) beträgt die Auslösezeit z.B.:
Nach Ablauf der Verzögerungszeit
4104 FESTBREMSZEIT wird der Binäreingang wirksam und generiert ein
Auslösekommando. Stellt man die Festbremszeit nur so lang ein, dass bei einem normalen Anlauf der Binäreingang
„>ANL Rot. fest.“ (FNr. 6805) während der Verzögerungszeit FESTBREMSZEIT sicher geht, so erreicht man bei blockiertem Läufer eine kürzere Verzögerungszeit für das Auslösekommando als bei nicht blockiertem Anlauf.
Umschaltschwelle von „kalter“ auf „warmer“ Motor
Mit dem Parameter
4106 TEMP.MOTOR KALT wird die Umschaltschwelle festgelegt. Diese ergibt sich aus der
Anzahl der kalten (n k
) und warmen (n w
) Motoranläufe.
Liegen keine Angaben vor, können Sie von drei Kalt- und zwei Warmanläufen (n k
= 3; n w
= 2) ausgehen. Das sind in der Regel motortypische Daten. Damit ergibt sich die Grenze zu:
Als Einstellwert wird unter Berücksichtigung einer Sicherheit für
TEMP.MOTOR KALT = 25% empfohlen.
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Finden Sie in den technischen Daten zum Motor die Angabe vier Kalt- und zwei Warmanläufe (n k
= 4; n w
= 2), so ergibt sich nachfolgender Grenzwert:
Den Einstellwert legen Sie wieder unter den Grenzwert. Es wird hierfür ein Wert von 40% empfohlen.
Hinweis
Die Kennlinien des Überlastschutzes sind auch während des Anlaufvorgangs wirksam. Allerdings wird das thermische Abbild während des Anlaufs konstant gehalten. Der Parameter
I MOTOR ANLAUF, Adresse 1107
begrenzt somit den Arbeitsbereich des Überlastschutzes zu größeren Strömen hin.
Hinweis
Um eine Unterscheidung zwischen kaltem und warmem Zustand des Motors treffen zu können, muss die Wiedereinschaltsperre
4301 WE-SPERRE eingeschaltet sein.
2.6.2
Wiedereinschaltsperre
Die Wiedereinschaltsperre verhindert eine Wiedereinschaltung des Motors, wenn bei diesem Anlauf eine Überschreitung der zulässigen Läufererwärmung zu erwarten ist.
Als Option kann die Funktion direkt auslösen, wenn die Läufertemperatur die maximal zulässige Übertemperatur (100%) überschreitet (Läuferüberlast).
2.6.2.1
Beschreibung
Allgemeines
Die Läufertemperatur eines Motors liegt im allgemeinen sowohl während des Normalbetriebs als auch bei erhöhten Lastströmen weit unterhalb seiner zulässigen Grenztemperatur. Dagegen wird bei Anläufen und damit verbundenen hohen Anlaufströmen wegen der kleineren thermischen Zeitkonstanten des Läufers dieser thermisch stärker gefährdet als der Ständer. Da vermieden werden soll, dass bei Mehrfachanläufen während eines
Anlaufs eine Abschaltung erfolgt, muss ein erneutes Einschalten des Motors verhindert werden, wenn bei diesem Anlauf eine Überschreitung der zulässigen Läufererwärmung zu erwarten ist. Die Geräte 7SJ61 sind deshalb mit einer Wiedereinschaltsperre ausgerüstet, die einen Sperrbefehl abgibt, bis ein erneuter Motoranlauf für den ausgeschalteten Motor zulässig wird (Wiedereinschaltgrenze). Dieser Sperrbefehl muss auf ein
Ausgangsrelais des Gerätes rangiert sein, dessen Kontakt in den Einschaltkreis des Motors eingeschleift wird.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Bestimmung der Läuferübertemperatur
Da der Läuferstrom nicht direkt messbar ist, wird auf die Ständerströme zurückgegriffen. Hierzu werden die
Effektivwerte der Ströme gebildet. Mit dem größten der drei Leiterströme wird die Läuferübertemperatur
Θ
L
berechnet. Dabei wird davon ausgegangen, dass die thermischen Grenzwerte für die Läuferwicklung bei den vom
Motorhersteller angegebenen Daten für den Nenn–Anlaufstrom, die maximal zulässige Anlaufzeit und die
Anzahl der zulässigen Anläufe aus kaltem (n kalt
) und aus betriebswarmen (n warm
) Zustand gerade erreicht werden. Das Schutzgerät berechnet daraus die für das thermische Läuferabbild maßgeblichen Größen und gibt so lange einen Sperrbefehl, bis das thermische Abbild des Läufers einen Wert unterhalb der Wiedereinschaltgrenze erreicht hat und somit ein erneuter Anlauf zulässig wird.
Bild 2-33 Temperaturverlauf im Läufer und im thermischen Abbild bei Mehrfachanläufen
Obwohl bei einem Motoranlauf die Wärmeverteilung an den Läuferstäben sehr unterschiedlich sein kann, sind
Mehrfachanlauf eines Motors (drei Anläufe aus dem kalten Betriebszustand) sowie die thermische Nachbildung durch das Schutzgerät.
108
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Wiedereinschaltgrenze
Wenn die Läuferübertemperatur die Wiedereinschaltgrenze überschritten hat, ist ein erneutes Einschalten des
Motors nicht möglich. Erst wenn die Läuferübertemperatur die Wiedereinschaltgrenze unterschreitet, also gerade wieder ein Anlauf ohne Überschreiten der Auslöseübertemperatur möglich wird, wird der Sperrbefehl aufgehoben. Aus den parametrierten Kenngrößen des Motors berechnet das Gerät die normierte Wiedereinschaltgrenze
Θ
WES
: darin bedeuten:
Θ
WES
= k
I
A
L
=
=
=
I
B
T max..ANLAUF
τ
L n k
=
=
=
Temperaturgrenze, unterhalb der ein Wiederanlauf möglich ist k-Faktor für den Läufer, wird intern berechnet
Anlaufstrom
Basisstrom maximale Anlaufzeit thermische Zeitkonstante des Läufers, wird intern berechnet zuässige. Anzahl von Anläufen aus dem kalten Zustand
Die Wiedereinschaltgrenze
Θ
WES
wird als Betriebsmesswert in den „thermischen Messwerten” angezeigt.
Läuferüberlasterkennung
Übersteigt die Läufertemperatur 100% der aus dem thermischen Läuferabbild berechneten Maximaltemperatur, besteht die Gefahr einer Beschädigung des Motors. Beim Überschreiten dieses Grenzwert wird entweder eine Abschaltung veranlasst oder eine Überlastmeldung abgesetzt. Die gewünschte Reaktion wird durch den
Parameter
4311 Läufer Überlast festgelegt. Ist der Parameter auf Aus eingestellt, erfolgt keine Läuferüberlasterkennung.
Wiedereinschaltzeit
Der Motorhersteller erlaubt eine Anzahl von Anläufen aus dem kalten (n kalt
) und aus dem warmen (n warm
) Betriebszustand. Danach ist eine erneute Einschaltung nicht mehr zulässig. Es muss eine entsprechende Zeit — die Wiedereinschaltzeit T
WE
— abgewartet werden, damit sich der Läufer unter die Wiedereinschaltgrenze abkühlt (Betriebsmesswert 661).
Ausgleichszeit
Dem thermischen Verhalten wird wie folgt entsprochen: Nach jeder Abschaltung des Motors wird eine zusätzliche Ausgleichszeit (Adresse
4304 T AUSGLEICH) gestartet. Diese berücksichtigt, dass die einzelnen Teile des Motors im Abschaltmoment unterschiedliche Wärmezustände haben. Während der Ausgleichszeit wird das thermische Abbild des Läufers nicht aktualisiert, sondern konstant gehalten, um die Ausgleichsvorgänge im Läufer nachzubilden. Danach kühlt das thermische Abbild mit der entsprechenden Zeitkonstante (Läuferzeitkonstante x Verlängerungsfaktor) ab. Während der Ausgleichszeit ist ein erneuter Start des Motors nicht möglich. Wird die Wiedereinschaltgrenze unterschritten, ist eine erneute Zuschaltung zulässig.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Mindestsperrzeit
Unabhängig von thermischen Modellen fordern einige Motorhersteller bei Überschreiten der zulässigen
Anläufe eine Mindestsperrzeit für eine Wiedereinschaltung.
Die Gesamtdauer des Sperrsignals hängt davon ab, welche von den Zeiten T
MIN SPERRZEIT
oder T
WE
größer ist.
Zuschaltzeit T
Zus.
Die gesamte Wartezeit T
Zus.
, bis ein erneutes Einschalten des Motors möglich wird, setzt sich somit aus der
Ausgleichszeit und der vom thermischen Modell berechneten Zeit T
WE
bis zum Unterschreiten der Wiedereinschaltgrenze zusammen. Liegt die berechnete Übertemperatur beim Ausschalten des Motors oberhalb der
Wiedereinschaltgrenze, so wird zusammen mit der Ausgleichszeit die Mindestsperrzeit gestartet.
Damit kann die Zuschaltzeit T
Zus.
gleich der Mindestsperrzeit werden, wenn diese größer als die Summe der beiden erstgenannten ist:
T
T
Zus.
Zus.
= T
= T
Ausgleich
+ T
Min.Sperrzeit
WE für T
Min. Sperrzeit
< T
Ausgleich
+ T
WE für T
Min. Sperrzeit
≥ T
Ausgleich
+ T
WE
, wenn die errechnete Übertemperatur >
Wiedereinschaltgrenze
Mit dem Betriebsmesswert 809 T
Zus.
(sichtbar in den ”thermischen Messwerten”) wird die verbleibende Zeit bis zu einer zulässigen Einschaltung angezeigt. Wenn die Läuferübertemperatur unterhalb der Wiedereinschaltgrenze ist und damit eine erneute Zuschaltung erlaubt wird, ist der Betriebsmesswert für die Wartezeit auf Null gesunken.
Verlängerung der Abkühl–Zeitkonstante
Um bei eigenbelüfteten Motoren die geringere Wärmeabgabe bei Motorstillstand richtig zu berücksichtigen, kann die Abkühlzeitkonstante gegenüber der Zeitkonstanten bei laufender Maschine mit dem Faktor
Kτ-
STILLSTAND (Adresse 4308) vergrößert werden. Kriterium für den Motorstillstand ist das Unterschreiten einer
einstellbaren Stromschwelle
LS I>. Das setzt voraus, dass der Leerlaufstrom des Motors größer ist als diese
Schwelle. Dabei beeinflusst die Ansprechschwelle
LS I> auch die Schutzfunktion thermischer Überlastschutz
Während der Motor läuft, wird die Erwärmung des thermischen Abbildes mit der aus den Motorkennwerten berechneten Zeitkonstanten
τ
L
nachgebildet und die Abkühlung mit der Zeitkonstanten
τ
L
·
Kτ-BETRIEB (Adresse
4309) berechnet. Damit wird man Anforderungen einer langsamen Abkühlung (langsamer Temperaturausgleich) gerecht.
Für die Berechnung der Wiedereinschaltzeit T
WE
gilt somit:
110 mit k
τ Stillstand k
τ Betrieb
Θ vor
τ
L
Verlängerungsfaktor für die Zeitkonstante =
Kτ-STILLSTAND, Adresse 4308
Verlängerungsfaktor für die Zeitkonstante =
Kτ-BETRIEB, Adresse 4309
thermisches Abbild im Moment der Motorabschaltung (betriebszustandsabhängig)
Läuferzeitkonstante, wird intern berechnet
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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2.6 Motorschutz
Verhalten bei Versorgungsspannungsausfall
Abhängig von der Einstellung des Parameters
235 ATEX100 in den Anlagendaten 1 (siehe Abschnitt 2.1.3.2)
wird der Wert des thermischen Abbildes bei Ausfall der Versorgungsspannung auf Null zurückgesetzt
(
ATEX100 = Nein) oder zyklisch in einem „nichtflüchtigen“ Speicher zwischengelagert (ATEX100 = Ja), so
dass er bei Versorgungsspannungsausfall erhalten bleibt. In letzterem Fall rechnet das thermische Abbild bei
Versorgungsspannungswiederkehr mit dem gespeicherten Wert und passt es an die Betriebsbedingungen an.
Ersteres ist voreingestellt. Weitere Angaben hierzu siehe /5/.
Notanlauf
Wenn aus betrieblichen Gründen Motoranläufe über die maximal zulässige Läufertemperatur hinaus durchgeführt werden müssen (Notanlauf), kann ein anstehender Sperrbefehl der Wiedereinschaltsperre über einen Binäreingang (
„>WES Notanlauf“) zurückgenommen und somit ein erneutes Einschalten ermöglicht werden.
Das thermische Läufer–Abbild arbeitet jedoch weiter und es kann die maximal zulässige Läufertemperatur
überschritten werden. Es wird von der Wiedereinschaltsperre keine Abschaltung der Maschine veranlasst, aber die berechnete Übertemperatur des Läufers kann zur Risikoabschätzung beobachtet werden.
Blockierung
Beim Blockieren über die Binäreingabe
„>WES block“ oder durch Ausschalten der Funktion Wiedereinschaltsperre wird das thermische Abbild der Läuferübertemperatur sowie die Ausgleichszeit
T AUSGLEICH
und die Mindestsperrzeit
T MIN.SPERRZEIT zurückgesetzt und damit auch ein eventuell anstehender oder
kommender Sperrbefehl aufgehoben.
Über einen weiteren Binäreingang (
„>WES RS.th.Abb.“) hat man die Möglichkeit, allein das thermische
Abbild zurückzusetzen. Dies ist während der Test- bzw. Inbetriebsetzungsphase bzw. nach Versorgungsspannungswiederkehr hilfreich.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Logik
Die Wiedereinschaltsperre besitzt keine Anregemeldung, der Störfall wird mit der Auslösung eröffnet. Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Wiedereinschaltsperre.
Bild 2-34 Logikdiagramm der Wiedereinschaltsperre
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
2.6.2.2
Einstellhinweise
Allgemein
Die Wiedereinschaltsperre kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter
Adresse
143 WE-SPERRE = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht
vorhanden eingestellt. Unter Adresse 4301 WE-SPERRE kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Hinweis
Bei Änderungen von Funktionsparametern der Wiedereinschaltsperre wird das thermische Modell dieser Funktion zurückgesetzt.
Die Wiedereinschaltsperre greift in den Schaltvorgang eines abgeschalteten Motors ein. Ein Motor gilt dabei als abgeschaltet, wenn seine Stromaufnahme die parametrierbare Schwelle
212 LS I> unterschreitet. Diese
Schwelle muss also niedriger als der Leerlaufstrom des Motors eingestellt sein.
Die Anlaufzeitüberwachung leitet die Bedingung „warmer Motor“ aus dem thermischen Abbild der Wiedereinschaltsperre ab. Für diese Funktion muss Adresse
4301WE-SPERRE eingeschaltet sein.
Als Option kann die Funktion direkt auslösen, wenn die Läufertemperatur die maximal zulässige Übertemperatur (100%) überschreitet. Hierzu stellen Sie die Adresse
4311 Läufer Überlast auf Ein. Ist nur eine
Überwachung gewünscht, so stellen Sie auf
Nur Meldung, andernfalls auf Aus.
Kenngrößen
Die für die Berechnung der Läufertemperatur notwendigen und vom Motorhersteller bekannten Kenngrößen, wie Anlaufstrom I
Anl
, Motornennstrom I
Mot.Nenn
, maximal zulässige Anlaufzeit
T ANLAUF MAX. (Adresse
4303), Anzahl der zulässigen Anläufe aus dem kalten (n kalt
) und betriebswarmen (n warm
) Zustand werden dem
Gerät mitgeteilt.
Dabei wird der Anlaufstrom als Verhältnis zum Motornennstrom (
IAnl/IMot.Nenn unter Adresse 4302) ein-
gegeben, der Motornennstrom dagegen als Sekundärgröße direkt in Ampere unter Adresse
4305
MOTORNENNSTROM eingestellt. Unter Adresse 4306 (n-WARM) wird die Anzahl der erlaubten Warmanläufe,
unter Adresse
4307 die Differenz (n-KALT<->n-WARM) zwischen der Anzahl der zulässigen Kalt- und
Warmanläufe parametriert.
Bei Motoren ohne Fremdbelüftung kann unter Adresse
4308 die verringerte Kühlung bei Motorstillstand durch den
Kτ-STILLSTAND berücksichtigt werden. Sobald der Strom einen unter Adresse 212 LS I> eingestellten
Wert nicht überschreitet, wird auf Motorstillstand erkannt und die Zeitkonstante um den parametrierten Verlängerungsfaktor erhöht.
Soll keine Unterscheidung der Zeitkonstanten erfolgen (z.B. bei fremdbelüfteten Motoren), so stellt man den
Verlängerungsfaktor auf
Kτ-STILLSTAND = 1.
Die Abkühlung bei laufendem Motor wird durch den Verlängerungsfaktor
4309 Kτ-BETRIEB beeinflusst.
Dieser Faktor berücksichtigt die unterschiedliche Abkühlung eines belasteten, laufenden Motors gegenüber der eines abgeschalteten Motors. Er ist wirksam, sobald der Strom den unter Adresse
212 LS I> eingestellten
Wert überschreitet. Bei
Kτ-BETRIEB = 1 ist Erwärmungs- und Abkühlzeitkonstante unter Betriebsbedingungen
(I >
LS I>) gleich.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Beispiel: Motor mit folgenden Daten:
Nennspannung
Nennstrom
Anlaufstrom
Anlaufdauer
Zulässige Anläufe bei kaltem Motor
Zulässige Anläufe bei warmem Motor
Stromwandler
U
N
= 6600 V
I
B
= 126 A
I
Max. ANLAUF
= 624 A
T
Max. ANLAUF
= 8,5 s n kalt
= 3 n warm
= 2
200 A/1 A
Hieraus leiten sich folgende Einstellungen ab:
Eingestellt wird:
IAnl/IMot.Nenn = 4,9
MOTORNENNSTROM = 0,6 A
T ANLAUF MAX. = 8,5 s
n-WARM = 2
n-KALT<->n-WARM = 1
Für die Läufertemperaturausgleichszeit (Adresse
4304) hat sich ein Wert ca. T AUSGLEICH = 1 min als praktikabel erwiesen. Der Wert für die Mindestsperrzeit
T MIN.SPERRZEIT richtet sich nach Motorhersteller bzw.
Betreiberforderungen. Er muss größer als
4304 T AUSGLEICH sein. Im Beispiel wurde ein Wert gewählt, der in etwa dem thermischen Abbild entspricht (
T MIN.SPERRZEIT = 6,0 min).
Für die Verlängerungsfaktoren der Zeitkonstante während der Abkühlung gelten ebenfalls Hersteller- und Betreiberforderungen, insbesondere für den Stillstand. Gibt es keine Vorgaben, so sollten nachfolgende Einstellwerte gewählt werden:
Kτ-STILLSTAND = 5 und Kτ-BETRIEB = 2.
Für die ordnungsgemäße Funktion ist noch wichtig, dass die Stromwandlerwerte und die Stromschwelle zur
Unterscheidung Motorstillstand/Motorlauf (Adresse
212 LS I>, Empfehlung ≈ 0,1 · I
Mot.Nenn
) korrekt eingestellt wurden. Eine Übersicht über die Einstellwerte und deren Voreinstellungen geben die Parameterlisten.
114
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Thermisches Verhalten bei unterschiedlichen Betriebszuständen
Zum besseren Verständnis werden nachfolgend einige mögliche Betriebszustände in zwei verschiedenen Arbeitsbereichen näher diskutiert. Es gelten o.g. Einstellwerte. Durch 3 Kalt- und 2 Warmanläufe ist die Wiedereinschaltgrenze bei 66,7 % erreicht:
A) Unterhalb der thermischen Grenze der Wiedereinschaltung:
1.
Die Maschine wird durch einen normalen Anlauf in einen Bereich unterhalb der thermischen Wiedereinschaltgrenze gebracht und abgeschaltet. Mit dem Abschalten wird die Ausgleichszeit
4304 T AUSGLEICH gestartet und die Meldung
„WES AUS“ erzeugt. Die Ausgleichszeit läuft ab und „WES AUS“ geht. Für die
Dauer von
T AUSGLEICH bleibt das thermische Modell „eingefroren“ (siehe Bild 2-35, links).
2.
Die Maschine wird durch einen normalen Anlauf in einen Bereich unterhalb der thermischen Wiedereinschaltgrenze gebracht, abgeschaltet, aber ohne auf den Ablauf der Ausgleichszeit zu warten, durch einen
Notanlauf gestartet. Die Ausgleichszeit wird abgeworfen und die Berechnung des thermischen Abbildes freigegeben und
„WES AUS“ gehend gemeldet (siehe Bild 2-35, rechts).
Bild 2-35 Anläufe gemäß der Beispiele A.1 und A.2
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
115
Funktionen
2.6 Motorschutz
B) Oberhalb der thermischen Grenze der Wiedereinschaltung:
1.
Die Maschine wird aus dem Lastbetrieb heraus durch einen Anlauf in den Bereich weit oberhalb der thermischen Wiedereinschaltgrenze gebracht und abgeschaltet. Mindestsperrzeit und Ausgleichszeit werden gestartet und
„WES AUS“ gemeldet. Der thermische Abkühlvorgang bis zum Unterschreiten der Wiedereinschaltgrenze dauert länger als
4310 T MIN.SPERRZEIT und 4304 T AUSGLEICH, so dass die Dauer bis zum Unterschreiten der thermischen Schwelle zeitbestimmend für die Rücknahme der Meldung
„WES
AUS“ ist. Während der Ablaufzeit der Ausgleichszeit bleibt das thermische Modell „eingefroren“ (siehe Bild
2.
Die Maschine wird aus dem Lastbetrieb heraus durch einen Anlauf in den Bereich knapp oberhalb der thermischen Wiedereinschaltgrenze gebracht und abgeschaltet. Mindestsperrzeit und Ausgleichszeit werden gestartet und
„WES AUS“ gemeldet. Obwohl die Wiedereinschaltschwelle schon bald unterschritten wird, bleibt die Sperre
„WES AUS“ bestehen, bis Ausgleichszeit und Mindestsperrzeit abgelaufen sind (siehe
116
Bild 2-36 Anläufe gemäß der Beispiele B.1 und B.2
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.6 Motorschutz
2.6.3
Lastsprungschutz
Der Lastsprungschutz dient dem Schutz von Motoren bei plötzlicher Rotorblockierung. Durch eine schnelle Motorabschaltung werden in einem solchen Fall Schäden an Getrieben, Lagern und sonstigen mechanischen Motorbestandteilen vermieden bzw. reduziert.
Aus der Blockierung resultiert ein elektrischer Stromstoß in den Phasen. Dieser wird von der Funktion als Erkennungsmerkmal herangezogen.
Natürlich würde auch der thermische Motorschutz ansprechen, sobald die parametrierten Schwellwerte des thermischen Modells überschritten werden. Der Lastsprungschutz ist jedoch in der Lage, einen festgeklemmten Rotor schneller zu erkennen und dadurch eventuelle Schäden an Motor und angetriebenen Betriebsmitteln zu reduzieren.
2.6.3.1
Funktionsweise
Arbeitsprinzip
fließt Nennstrom. Erhöht sich die Last, erhöht sich auch der Stromfluss und die Drehzahl des Motors verringert sich etwas. Oberhalb einer bestimmten Last ist der Motor jedoch nicht mehr in der Lage, diese durch eine Erhöhung des Drehmomentes auszugleichen. Der Motor kommt trotz Anstiegs des Stromes auf ein Vielfaches
re Eigenschaften auf. Neben der thermischen Aufheizung des Motors führt ein festgeklemmter Rotor zu einer beträchtlichen mechanischen Belastung der Spulen und Lager.
Bild 2-37 Typische Kennlinie eines asynchronen Kurzschlussläufer-Motors
sacht wird. Es ist zu beachten, dass der Stromfluss beträchtlich ansteigt, sobald die mechanische Last in den
Bereich des Kipppunktes kommt.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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117
Funktionen
2.6 Motorschutz
Bild 2-38 Beispiel für die Zeitcharakteristik bei mechanischer Rotorblockierung
Logik
Zur Ermittlung eines festgeklemmten Rotors findet ein ständiger Vergleich des Motorstroms mit den paramet-
wird in der Motoranlaufphase blockiert, da sich die Anlaufströme üblicherweise in ähnlichen Größenordnungen bewegen, wie die auftretenden Ströme bei festgeklemmtem Rotor.
Der Algorithmus überprüft den Motorstillstand anhand der Ströme und (sofern vorhanden) der Meldung
„>LS geschlossen“. Sobald nach Erkennung des Motorstillstands eine Stromerhöhung einsetzt, erfolgt die temporäre Blockierung des Lastsprungschutzes, um Motorabschaltungen während der Motoranlaufphase zu vermeiden.
Der Motor wird als stehend erkannt, wenn keiner der drei Phasenströme die durch Parameter
212 LS I> eingestellte Schwelle überschreitet und das Binärsignal
„>LS geschlossen“ inaktiven Pegel aufweist. Das
Signal
„>LS geschlossen“ wird nur berücksichtigt, wenn ein Binäreingang entsprechend rangiert ist.
118
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Bild 2-39 Logikdiagramm des Lastsprungschutzes
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119
Funktionen
2.6 Motorschutz
2.6.3.2
Einstellhinweise
Stufen
Es lässt sich eine Warn- und eine Auslösestufe parametrieren. Der Schwellwert der Auslösestufe
4402
Lastsprg. I> wird gewöhnlich unterhalb des Motoranlaufs, auf doppelten Motornennstrom, parametriert.
Die Warnstufe
4404 Warnschwelle wird naturgemäß unterhalb der Auslösestufe, auf ca. 75% der Auslösestufe, mit einer längeren Verzögerungszeit (Parameter
4405 Warnverzögerung) eingestellt. Wird die Warnstufe nicht benötigt, kann der Ansprechwert auf seinen Maximalwert eingestellt und die entsprechende
Meldung aus den Puffern wegrangiert werden.
Motorstillstand und Motoranlauf
Aufgrund der Schwellwerteinstellung unterhalb des Motoranlaufstroms muss der Lastsprungschutz während eines Motoranlaufs blockiert werden. Über den Anlagenparameter
212 LS I> wird durch die Stromflussmessung der offene Leistungsschalter (Motorstillstand) erkannt. In diesem Zustand wird der Lastsprungschutz blockiert. Nach dem Einschalten des Leistungsschalters wird die Blockierung durch die Einstellung
4406 T
Anlauf Block. während des Motoranlaufs aufrecht erhalten. Um eine Überfunktion zu vermeiden, wird T
Anlauf Block. auf die doppelte Anlaufdauer eingestellt.
Motorschutz-Beispiel
ristik setzt sich gewöhnlich aus verschiedenen Schutzelementen zusammen, die jeweils für spezielle Motorfehlfunktionen zuständig sind. Diese sind:
• Thermischer Überlastschutz: zur Vermeidung von Motorüberhitzung infolge unzulässiger Last
• Lastsprungschutz: zur Vorbeugung gegen Überhitzung und mechanischer Beschädigung infolge eines festgeklemmten Rotors
• Anlaufzeitüberwachung: schützt den Motor vor zu langen Anlaufvorgängen und der damit einhergehenden thermischen Überlastung des Läufers
• Überstrom- und Hochstromstufen: für die Motorabschaltung infolge elektrischer Kurzschlüsse
120
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Funktionen
2.6 Motorschutz
Bild 2-40 Beispiel für eine vollständige Motorschutzcharakteristik
Beispiel:
Motor mit folgenden Daten:
Nennspannung
Nennstrom
Dauerhaft zulässiger Ständerstrom
Anlaufdauer
Stromwandler
I
I
U
N
N
= 6600 V
= 126 A max
= 135 A
T
Max.Anlauf
= 8,5 s
I
N Wdl prim
/ I
N Wdl sek
= 200 A / 1 A
Für den Einstellwert
4402 Lastsprg. I> als Sekundärwert ergibt sich:
Die Auslöseverzögerungszeit kann auf der Voreinstellung von 1 s belassen werden. Die Warnschwelle wird auf
75% der Auslösestufe eingestellt (
4404 Warnschwelle ≡ 0,95 A sek.).
Die Auslöseverzögerungszeit kann auf der Voreinstellung von 2 s belassen werden.
Zur Blockierung der Funktion während des Motoranlaufs wird der Parameter
4406 T Anlauf Block. auf die doppelte Anlaufdauer eingestellt (
T Anlauf Block. = 2 · 8,5 s = 17 s).
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2.6 Motorschutz
2.6.4
Motorschutz
2.6.4.1
Parameterübersicht
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Adr.
4101
4102
4103
4104
4105
4106
4301
4302
4303
4304
4305
4306
4307
4308
4309
4310
4311
4401
4402
Parameter
ANLAUFZEITÜB.
Max.ANLAUFSTROM
1A
5A
Max.ANLAUFZEIT
FESTBREMSZEIT
Max.ANLAUFZ W
TEMP.MOTOR KALT
WE-SPERRE
IAnl/IMot.Nenn
C Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
0.50 .. 16.00 A
2.50 .. 80.00 A
1.0 .. 180.0 s
0.5 .. 180.0 s;
∞
0.5 .. 180.0 s;
∞
Voreinstellung
Aus
5.00 A
25.00 A
10.0 s
2.0 s
10.0 s
0 .. 80 %;
∞
25 %
Aus
Erläuterung
Anlaufzeitüberwachung
Maximaler Anlaufstrom
Maximale Anlaufzeit
Festbremszeit
Maximale Anlaufzeit bei warmen Motor
Temperaturlimit für kalten
Motor
Wiedereinschaltsperre Aus
Ein
1.10 .. 10.00
4.90
T ANLAUF MAX.
T AUSGLEICH
1 .. 320 s
0.0 .. 320.0 min
10 s
1.0 min
Anlaufstrom / Motornennstrom
Maximal zulässige Anlaufzeit
Läufertemperaturausgleichszeit
Motornennstrom MOTORNENNSTROM 1A
5A n-WARM
0.20 .. 1.20 A
1.00 .. 6.00 A
1 .. 4
1.00 A
5.00 A
2 n-KALT<->n-WARM
K
K
τ-STILLSTAND
τ-BETRIEB
T MIN.SPERRZEIT
Läufer Überlast
1 .. 2
0.2 .. 100.0
0.2 .. 100.0
0.2 .. 120.0 min
1
5.0
2.0
6.0 min
Ein
Zulässige Anzahl der
Warmanläufe
Diff. zwischen Warm- und
Kaltanläufen
Verlängerung Zeitkonst. bei Stillstand
Verlängerung Zeitkonst. beim Betrieb
Mindestsperrzeit für WE-
Sperre
Läufer Überlastschutz
Lastsprg-Schutz
Lastsprg. I> 1A
5A
Ein
Aus
Nur Meldung
Aus
Ein
Nur Meldung
0.50 .. 12.00 A
2.50 .. 60.00 A
Aus
2.00 A
10.00 A
Lastsprung-Schutz
Lastsprung-Schutz, I>
Schwelle
122
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Adr.
4403
Parameter
Auslöseverzög.
4404 Warnschwelle
4405
4406
Warnverzögerung
T Anlauf Block.
Funktionen
2.6 Motorschutz
1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
0.00 .. 600.00 s
Voreinstellung
1.00 s
0.50 .. 12.00 A
2.50 .. 60.00 A
0.00 .. 600.00 s
0.00 .. 600.00 s
1.80 A
9.00 A
1.00 s
10.00 s
Erläuterung
Lastsprung-Schutz, Auslöseverzögerung
Lastsprung-Schutz, Warnschwelle
Lastsprung-Schutz, Warnverzögerung
Blockierzeit nach Motoranlauf
2.6.4.2
Informationsübersicht
4829
4834
4835
6801
6805
6811
6812
6813
Nr.
4822
4823
4824
4825
4826
4827
4828
6821
6822
6823
10020
10021
10022
10023
10024
10025
10026
Information
>WES block
>WES Notanlauf
WES aus
WES blk
WES wirksam
WES AUS
>WES RS.th.Abb.
WES RS.th.Abb.
Läuf.Überl. AUS
Läuf.Überl.Warn
>ANL blk
>ANL Rot. fest.
ANL aus
ANL blk
ANL wirksam
ANL AUS
ANL Rot. fest.
ANL Anregung
>Lastsprg.block
Lastsprung blk
Lastsprung aus
Lastsprung wrk.
Lastsprg. Warn.
Lastsprg.Anreg.
Lastsprung AUS
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
AM
AM
EM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
AM
AM
AM
EM
Info-Art
EM
EM
AM
>WE-Sperre blockieren
Erläuterung
>WE-Sperre Notanlauf
WE-Sperre ist ausgeschaltet
WE-Sperre ist blockiert
WE-Sperre ist wirksam
WE-Sperre Auslösung
>WE-Sperre: Reset therm. Speicher Läufer
WE-Sperre: ther.Speicher Läufer rückges.
Läufer-Überlast Auslösung
Läufer-Überlast Warnung
>Anlaufüberwachung blockieren
>Anlaufüberwachung: Rotor festgebremst
Anlaufüberwachung ausgeschaltet
Anlaufüberwachung blockiert
Anlaufüberwachung wirksam
Anlaufüberwachung: Auslösung
Anlaufüberwachung: Rotor festgebremst
Anlaufüberwachung Anregung
>Lastsprung Schutz blockieren
Lastsprung-Schutz blockiert
Lastsprung-Schutz ausgeschaltet
Lastsprung-Schutz wirksam
Lastsprung-Schutz Warnung
Lastsprung-Schutz Anregung
Lastsprung-Schutz Auslösung
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
123
Funktionen
2.7 Überlastschutz
2.7
Überlastschutz
Der Überlastschutz hat die Aufgabe, eine thermische Überbeanspruchung des zu schützenden Betriebsmittels zu verhindern. Die Schutzfunktion stellt ein thermisches Abbild des zu schützenden Objektes (Überlastschutz mit Gedächtnisfunktion) dar. Es wird sowohl die Vorgeschichte einer Überlast als auch die Wärmeabgabe an die Umgebung berücksichtigt.
Anwendungsfälle
• Insbesondere an Motoren, Generatoren und Transformatoren lässt sich so der thermische Zustand überwachen.
• Steht ein zusätzlicher thermischer Eingang zur Verfügung, kann das Thermische Abbild an die tatsächliche
Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur angepasst werden.
2.7.1
Beschreibung
Thermisches Abbild
Das Gerät errechnet die Übertemperatur gemäß einem thermischen Einkörpermodell nach der thermischen
Differentialgleichung: mit
Θ
I
τ th k
I
N Obj.
aktuelle Übertemperatur, bezogen auf die Endübertemperatur bei maximal zulässigem Leiterstrom k · I
N Obj.
thermische Zeitkonstante der Erwärmung des Schutzobjekts aktueller effektiver Leiterstrom k–Faktor, der den maximal dauernd zulässigen Leiterstrom, bezogen auf den Nennstrom des
Schutzobjektes angibt
Nennstrom des Schutzobjektes
124 mit
Θ u
Θ
N gemessene Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur
Temperatur bei Objekt-Nennstrom
Wenn die Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur nicht gemessen wird, wird ein konstanter Wert von
Θ u
=
40 °C angenommen, so dass
Θ u
' = 0 ist.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.7 Überlastschutz
Die Schutzfunktion stellt somit ein thermisches Abbild des zu schützenden Objektes (Überlastschutz mit Gedächtnisfunktion) dar. Es wird sowohl die Vorgeschichte einer Überlast als auch die Wärmeabgabe an die Umgebung berücksichtigt.
Nach Erreichen einer ersten, einstellbaren Schwelle der Übertemperatur
Θ WARN wird eine Warnmeldung abgegeben, um z.B. eine rechtzeitige Lastreduzierung zu veranlassen. Ist die zweite Übertemperaturgrenze erreicht, kann das zu schützende Betriebsmittel vom Netz getrennt werden. Dabei gilt als Kriterium die größte berechnete Übertemperatur aus den drei Leiterströmen.
Der thermisch maximal zulässige Dauerstrom I max
wird als Vielfaches des Objekt-Nennstromes I
N Obj.
beschrieben:
I max
= k · I
N Obj.
Außer der Angabe dieses k-Faktors (Parameter
K-FAKTOR) ist die ZEITKONSTANTE τ
th
sowie die Warntemperatur
Θ WARN (in Prozent der Auslösetemperatur Θ
AUS
) einzugeben.
Der Überlastschutz besitzt außer der temperaturmäßigen auch eine strommäßige Warnstufe
I WARN. Diese
kann bereits frühzeitig einen Überlaststrom melden, auch wenn die Übertemperatur noch nicht die Warn- oder
Auslöseübertemperatur erreicht hat.
Kühlmitteltemperatur (Umgebungstemperatur)
Das Gerät kann eine externe Temperatur berücksichtigen. Diese Temperatur kann anwendungsabhängig eine
Kühlmittel- oder Umgebungstemperatur sein. Die Temperatur kann über ein Temperaturmessgerät (Thermobox) erfasst werden. Der notwendige Temperatur–Sensor wird dazu an den Sensoreingang 1 der 1. Thermobox (entspricht RTD 1) angeschlossen. Bei Störungen in der Verbindung zwischen Sensor und Thermobox, bei fehlerhaften Temperaturmesswerten oder bei Störungen zwischen Thermobox oder Gerät wird eine Fehlermeldung abgegeben und mit der Standardtemperatur von
Θ u
= 40 °C gerechnet, so als gäbe es keine Umgebungstemperaturerfassung.
Bei Erfassung der Kühlmitteltemperatur wird der maximal zulässige Strom I max
von der Kühlmitteldifferenz zum
Standardwert von 40 °C beeinflusst. Denn bei niedriger Umgebungs- bzw. Kühlmitteltemperatur kann das
Schutzobjekt strommäßig stärker belastet werden als bei hohen Temperaturen.
Verlängerung der Zeitkonstanten
Beim Einsatz des Gerätes zum Schutz von Motoren kann das unterschiedliche thermische Verhalten im Stillstand und im Lauf richtig bewertet werden. Bei Auslauf und Stillstand eines nicht fremdbelüfteten Motors kühlt sich die Maschine wesentlich langsamer ab; es ist also mit einer verlängerten thermischen Zeitkonstante zu rechnen. Bei abgeschalteter Maschine wird dies im 7SJ61 dadurch berücksichtigt, dass die Zeitkonstante
τ th um einen einstellbaren Verlängerungsfaktor (k
τ–Faktor) erhöht wird. Die Maschine gilt dabei als abgeschaltet, wenn eine einstellbare Mindeststromschwelle
LS I> (siehe Randtitel „Stromflussüberwachung“ im Abschnitt
2.1.3) unterschritten ist. Für fremdbelüftete Maschinen oder für Kabel oder Transformatoren ist der
Kτ-FAKTOR
=
1.
Strombegrenzung
Damit der Überlastschutz bei Auftreten hoher Kurzschlussströme (und Wahl kleiner Zeitkonstanten) keine extrem kurzen Auslösezeiten erreicht und damit eventuell in den Staffelplan des Kurzschlussschutzes eingreift, wird das thermische Modell eingefroren (konstant gehalten), sobald der Strom den Einstellwert
1107 I MOTOR
ANLAUF überschreitet.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
125
Funktionen
2.7 Überlastschutz
Blockierungen
Über eine Binäreingabe (
„>ULS RS.th.Abb.“) kann der thermische Speicher zurückgesetzt werden, die strombedingte Übertemperatur wird also auf Null zurückgesetzt. Gleiches wird auch über den Binäreingang
(
„>ULS blk“) erreicht; im letzteren Fall wird der gesamte Überlastschutz gesperrt, also auch die strommäßige
Warnstufe blockiert.
Wenn aus betrieblichen Gründen Motoranläufe über die maximal zulässige Übertemperatur hinaus durchgeführt werden müssen (Notanlauf), kann auch allein das Auslösekommando über eine Binäreingabe (
„>ULS
Notanlauf“) blockiert werden. Da nach dem Anlauf und dem Rückfall der Binäreingabe das thermische
Abbild die Auslösetemperatur überschritten haben kann, ist die Schutzfunktion mit einer parametrierbaren
Nachlaufzeit (
T NOTANLAUF) ausgerüstet, die mit abfallender Binäreingabe gestartet wird und weiterhin ein
Auslösekommando unterdrückt. Erst nach Ablauf dieser Zeit ist wieder eine Auslösung durch den Überlastschutz möglich. Diese Binäreingabe wirkt nur auf das Auslösekommando, hat aber keinen Einfluss auf die Störfallprotokollierung und setzt nicht das thermische Abbild zurück.
Verhalten bei Versorgungspannungsausfall
Abhängig von der Einstellung des Parameters
235 ATEX100 in den Anlagendaten 1 (siehe Abschnitt 2.1.3)
wird der Wert des thermischen Abbildes bei Ausfall der Versorgungsspannung auf Null zurückgesetzt
(
ATEX100 = Nein) oder zyklisch in einem „nichtflüchtigen“ Speicher zwischengelagert (ATEX100 = Ja), so
dass er bei Versorgungsspannungsausfall erhalten bleibt. In letzterem Fall rechnet das thermische Abbild bei
Versorgungsspannungswiederkehr mit dem gespeicherten Wert und passt es an die Betriebsbedingungen an.
Ersteres ist voreingestellt. Weitere Angaben hierzu siehe /5/.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Überlastschutzes.
126
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Funktionen
2.7 Überlastschutz
Bild 2-41 Logikdiagramm des Überlastschutzes
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
127
Funktionen
2.7 Überlastschutz
2.7.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Der Überlastschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter Adresse
142
ÜBERLAST = ohne Umg. Temp. oder = mit Umg. Temp. als vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion
nicht benötigt, wird
nicht vorhanden eingestellt.
Insbesondere Transformatoren und Kabel sind durch länger andauernde Überlastungen gefährdet. Diese können und sollen von einem Kurzschlussschutz nicht erfasst werden. Der Überstromzeitschutz sollte so hoch eingestellt werden, dass er nur Kurzschlüsse erfasst, da für ihn als Kurzschlussschutz nur kurze Verzögerungszeiten erlaubt sind. Die kurzen Verzögerungszeiten wiederum gestatten weder Maßnahmen zur Entlastung des
überlasteten Betriebsmittels noch die Ausnutzung seiner (begrenzten) Überlastungsfähigkeit.
Die Geräte 7SJ61 verfügen über eine Überlastschutzfunktion mit thermischer Auslösekennlinie, die an die
Überlastbarkeit der zu schützenden Betriebsmittel angepasst werden kann (Überlastschutz mit Gedächtnisfunktion).
Unter der Adresse
4201 ÜBERLASTSCHUTZ kann der Überlastschutz Ein- oder Aus-geschaltet oder auf Nur
Meldung eingestellt werden. Bei Eingeschaltetem Überlastschutz ist Auslösung, Störfalleröffnung und Störschreibung möglich.
Die Einstellung
Nur Meldung hat zur Folge, dass kein Auslösebefehl erteilt, kein Störfall eröffnet und keine spontane Störfallanzeige im Display gesetzt wird.
Hinweis
Bei Änderungen von Funktionsparametern wird das thermische Modell zurückgesetzt. Das thermische Modell wird eingefroren (konstant gehalten), sobald der Strom den Einstellwert
1107 I MOTOR ANLAUF überschreitet.
Überlast-Parameter k-Faktor
Der Überlastschutz wird mit bezogenen Größen eingestellt. Als Basisstrom für die Überlasterfassung wird der
Nennstrom I
N Obj.
des Schutzobjektes (Motor, Transformator, Kabel) herangezogen. Mit dem thermisch dauernd zulässigen Strom I max
lässt sich ein Faktor k prim
berechnen:
Der thermisch zulässige Dauerstrom ist für das zu schützende Objekt i.a. aus den Herstellerangaben bekannt.
Für Freileitungen wird diese Funktion üblicherweise nicht benötigt, da die Strombelastbarkeit von Freileitungen im allgemeinen nicht definiert ist. Bei Kabeln hängt der zulässige Dauerstrom u.a. von Querschnitt, Isolationsmaterial, Bauart und Verlegungsart des Kabels ab. Er kann u.a. aus einschlägigen Tabellen entnommen werden oder ist vom Kabel-Hersteller angegeben. Liegen keine Angaben vor, wählt man etwa das 1,1-fache des Nennstromes.
128
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.7 Überlastschutz
Für den am Gerät einzustellenden
K-FAKTOR (Adresse 4202) gilt:
mit
I max prim
I
N Obj.
I
NWdl prim thermisch dauernd zulässiger Primärstrom des Motors
Nennstrom des Schutzobjektes primärer Nennstrom der Stromwandler
Beispiel: Motor und Wandler mit folgenden Daten:
Dauerhaft zulässiger Strom
Nennstrom des Motors
Stromwandler
I max prim
= 1,2 · I
N Obj.
I
N Obj.
= 1100 A
1200 A/1 A
Zeitkonstante
Der Überlastschutz bildet den Übertemperaturverlauf gemäß der thermischen Differentialgleichung nach, deren Lösung im stationären Betrieb eine e-Funktion ist. Die
ZEITKONSTANTE τ
th
(Adresse
4203) ist bestimmend für das Erreichen der Grenzübertemperatur und damit für die Auslösezeit.
Beim Schutz von Kabeln wird die Erwärmungszeitkonstante
τ von den Kabeldaten und von der Kabelumgebung bestimmt. Wenn keine Angaben über die Zeitkonstante vorliegen, kann sie aus der Kurzzeitbelastbarkeit des Kabels bestimmt werden. Häufig ist der 1 s-Strom, das heißt der maximal für 1 s Einwirkdauer zulässige
Strom, bekannt oder aus Tabellen zu entnehmen. Dann wird die Zeitkonstante nach folgender Formel errechnet:
Ist die Kurzzeitbelastbarkeit für eine andere Einwirkdauer als 1 s gegeben, so wird in obiger Formel der entsprechende Kurzzeitstrom statt des 1 s-Stromes eingesetzt, das Ergebnis aber noch mit der angegebenen Einwirkdauer multipliziert, z.B. bei einem 0,5 s-Strom:
Zu beachten ist jedoch, dass das Ergebnis ungenauer wird, je länger die zugrunde gelegte Einwirkdauer ist.
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
129
Funktionen
2.7 Überlastschutz
Beispiel: Kabel und Stromwandler mit folgenden Daten:
Dauerhaft zulässiger Strom I max
= 500 A bei
Θ u
= 40 °C
Maximaler Strom für 1 s I
1s
= 45 · I max
= 22,5 kA
Stromwandler 600 A/1 A
Daraus ergibt sich:
Eingestellt wird
K-FAKTOR = 0,83; ZEITKONSTANTE = 33,7 min
Warnstufen
Durch Einstellung der thermischen Warnstufe
Θ WARN (Adresse 4204) kann eine Warnmeldung vor Erreichen der Auslöseübertemperatur abgegeben werden und somit z.B. durch rechtzeitige Lastreduzierung eine Abschaltung vermieden werden. Gleichzeitig stellt diese Warnstufe die Rückfallschwelle für das Auslösekommando dar. Erst wenn diese Schwelle unterschritten wird, fällt der Auslösebefehl zurück und ein erneutes Einschalten des Schutzobjektes wird möglich.
Die thermische Warnstufe wird in % der Auslöseübertemperatur angegeben.
Auch eine strommäßige Warnstufe (Parameter
4205 I WARN) ist vorhanden. Diese ist als Sekundärstrom in
A anzugeben und sollte gleich oder etwas unterhalb des dauernd zulässigen Stromes k · I
N sek eingestellt werden. Sie kann auch statt der thermischen Warnstufe verwendet werden; die thermische Warnstufe wird dann auf 100 % eingestellt und ist dadurch praktisch unwirksam.
Verlängerung der Zeitkonstanten
Die unter Adresse
4203 parametrierte ZEITKONSTANTE gilt für den Fall des laufenden Motors. Bei Auslauf und Stillstand eines nicht fremdbelüfteten Motors kühlt sich der Motor wesentlich langsamer ab. Dieses Verhalten lässt sich durch eine Verlängerung der Zeitkonstanten um den
Kτ-FAKTOR (Adresse 4207) bei Stillstand
des Motors abbilden. Auf Stillstand des Motors wird erkannt, wenn der Strom den Schwellwert
LS I> der
setzt voraus, dass der Leerlaufstrom des Motors größer ist als diese Schwelle. Dabei beeinflusst die Ansprechschwelle
LS I> auch die Wiedereinschaltsperre für Motoren.
Soll keine Unterscheidung der Zeitkonstanten erfolgen (z.B. bei fremdbelüfteten Motoren oder bei Leitungen und Kabeln), so belässt man den Verlängerungsfaktor
Kτ-FAKTOR = 1 (Voreinstellung).
Rückfallzeit nach Notanlauf
Die unter Adresse
4208 T NOTANLAUF einzugebende Rückfallzeit muss sicherstellen, dass nach einem Notanlauf und nach dem Rückfall der Binäreingabe
„>ULS Notanlauf“ das Auslösekommando noch so lange blockiert wird, bis das thermische Abbild sicher unter die Rückfallschwelle abgesunken ist.
130
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.7 Überlastschutz
Umgebungs- oder Kühlmitteltemperatur
Die bisherigen Angaben reichen aus, um die Übertemperatur nachzubilden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Umgebungs- bzw. Kühlmitteltemperatur mitzuverarbeiten. Diese muss dann als digitalisierte Messgröße
über Schnittstelle dem Gerät mitgeteilt werden. Bei der Projektierung muss für den Parameter
142 ÜBERLAST
=
mit Umg. Temp. eingestellt sein.
Wird von der Umgebungstemperaturerfassung Gebrauch gemacht, so ist weiterhin zu beachten, dass sich der einzustellende
K-FAKTOR auf eine Umgebungstemperatur von 40 °C bezieht, d.h. dem dauernd maximal zu-
lässigen Strom bei 40 °C entspricht.
Da sämtliche Berechnungen mit normierten Größen durchgeführt werden, ist die Umgebungstemperatur ebenfalls zu normieren. Als Normungsgröße wird die Temperatur bei Nennstrom herangezogen. Weicht der Nennstrom vom Wandlernennstrom ab, so muss die Temperatur mit nachfolgender Formel angepasst werden. Unter
Adresse
4209 oder 4210 TEMP. BEI IN wird die auf den Wandlernennstrom angepasste Temperatur eingestellt. Dieser Einstellwert wird als Normierungsgröße für die eingekoppelte Umgebungstemperatur benutzt.
mit
Θ
Nsek
Übertemperatur der Maschine bei sekundärem Nennstrom = Einstellung am Schutzgerät
(Adresse
4209 bzw. 4210)
Θ
NMasch
Übertemperatur der Maschine bei Maschinennennstrom
I
NWdl prim primärer Nennstrom der Stromwandler
I
N Masch
Nennstrom der Maschine
Nutzt man die Temperatureinkopplung, so verändern sich die Auslösezeiten, wenn die Kühlmitteltemperatur von der internen Bezugstemperatur 40 °C abweicht. Mit nachfolgender Beziehung kann die Auslösezeit berechnet werden: mit
τ
th k
I
N
I
I vor
Θ
Ut=0
Θ
Nsek
Θ u
ZEITKONSTANTE (Adresse 4203)
K-FAKTOR (Adresse 4202)
Gerätenennstrom in A
Fehlerstrom durch den Leiter in A
Vorfehlerstrom eingekoppelte Kühlmitteltemperatur in °C bei t=0
Übertemperatur bei Nennstrom I
N
(Adresse
4209 TEMP. BEI IN) eingekoppelte Kühlmitteltemperatur (Skalierung mit Adresse
4209 bzw. 4210)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
131
Funktionen
2.7 Überlastschutz
Beispiel:
Maschine: I
NMasch
= 483 A
I maxMasch
= 1,15 I
N
bei
Θ
K
= 40 °C
Θ
NMasch
= 93 °C Übertemperatur bei I
NMasch
τ th
= 600 s (thermische Zeitkonstante der Maschine)
Stromwandler: 500 A/1 A
Anlauferkennung
Als Kriterium für einen Motoranlauf wird das Überschreiten einer parametrierbaren Schwelle
I MOTOR ANLAUF
(Adresse
1107) gewertet. Gesichtspunkte für die Parametrierung sind unter „Anlauferkennung (nur für Moto-
ren)“ in Abschnitt 2.1.3.2 genannt.
132
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.7 Überlastschutz
2.7.3
Parameterübersicht
Adr.
4201
4202
4203
4204
4205
4207A
4208A
4209
4210
4211
4212
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
ÜBERLASTSCHUTZ
K-FAKTOR
ZEITKONSTANTE
Θ WARN
I WARN
K
τ-FAKTOR
T NOTANLAUF
TEMP. BEI IN
TEMP. BEI IN
TEMPSENSOR RTD
TEMPSENSOR RTD
1A
5A
C Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
Nur Meldung
0.10 .. 4.00
1.0 .. 999.9 min
50 .. 100 %
0.10 .. 4.00 A
0.50 .. 20.00 A
1.0 .. 10.0
Voreinstellung
Aus
1.10
100.0 min
90 %
1.00 A
5.00 A
1.0
10 .. 15000 s
40 .. 200 °C
104 .. 392 °F
1 .. 6
1 .. 12
100 s
100 °C
212 °F
1
1
Erläuterung
Überlastschutz k-Faktor
Zeitkonstante
Thermische Warnstufe
Stromwarnstufe
Kt-Zeitfaktor bei Motorstillstand
Rückfallzeit nach Notanlauf
Temperatur bei Nennstrom
Temperatur bei Nennstrom
Temperatursensor angeschlossen an RTD
Temperatursensor angeschlossen an RTD
2.7.4
Informationsübersicht
Nr.
1503
1507
1511
1512
1513
1515
1516
1517
1521
1580
1581
Information
>ULS blk
>ULS Notanlauf
ULS aus
ULS blk
ULS wirksam
ULS Warnung I
ULS Warnung
Θ
ULS Anregung
Θ
ULS AUS
>ULS RS.th.Abb.
ULS RS.th.Abb.
AM
AM
EM
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
EM
AM
Erläuterung
>Überlastschutz blockieren
>Überlastschutz Notanlauf
Überlastschutz ist ausgeschaltet
Überlastschutz blockiert
Überlastschutz wirksam
Überlastschutz: Stromstufe
Überlastschutz: Thermische Warnstufe
Überlastschutz: Anregung Auslösestufe
Überlastschutz: Auskommando
>Rücksetzen des therm. Abbildes
Überlastschutz: Rücksetzen des th. Abb.
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133
Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
2.8
Überwachungsfunktionen
Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte-Hardware als auch der
Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Strom- und
Spannungswandlerkreise weitgehend in die Überwachung einbezogen sind.
2.8.1
Messwertüberwachungen
2.8.1.1
Allgemeines
Das Gerät wird von den Messeingängen bis zu den Ausgaberelais überwacht. Überwachungsschaltungen und
Prozessor prüfen die Hardware auf Fehler und Unzulässigkeiten.
Die im folgenden beschriebenen Hardware- und Software-Überwachungen sind permanent wirksam; die Einstellungen (einschließlich der Möglichkeit des Ein- und Ausschaltens der Überwachungsfunktion) beziehen sich auf die Überwachungen der Wandlerkreise.
2.8.1.2
Hardware-Überwachungen
Hilfs- und Referenzspannungen
Die Prozessorspannung von 5 V wird von der Hardware überwacht, da der Prozessor bei Unterschreiten des
Mindestwertes nicht mehr funktionsfähig ist. Das Gerät wird in diesem Fall außer Betrieb gesetzt. Bei Wiederkehren der Spannung wird das Prozessorsystem neu gestartet.
Ausfall oder Abschalten der Versorgungsspannung setzt das Gerät außer Betrieb; Meldung erfolgt über einen
Ruhekontakt. Kurzzeitige Hilfsspannungseinbrüche < 50 ms stören die Bereitschaft des Gerätes nicht (für
Nennhilfsspannung > 110 V–).
Der Prozessor überwacht die Offset- und Referenzspannung des ADU (Analog–Digital–Umsetzer). Bei unzulässigen Abweichungen wird der Schutz gesperrt; dauerhafte Fehler werden gemeldet.
Pufferbatterie
Die Pufferbatterie, die bei Ausfall der Hilfsspannung den Weitergang der internen Uhr und die Speicherung von
Zählern und Meldungen sichert, wird zyklisch auf ihren Ladezustand überprüft. Bei Unterschreiten der zulässigen Minimalspannung wird die Meldung
„Stör Batterie“ abgegeben.
Speicherbausteine
Die Arbeitsspeicher (RAM) werden beim Anlauf des Systems getestet. Tritt dabei ein Fehler auf, wird der Anlauf abgebrochen, eine LED blinkt. Während des Betriebs werden die Speicher mit Hilfe ihrer Checksumme überprüft. Für den Programmspeicher wird zyklisch die Quersumme gebildet und mit der hinterlegten Programmquersumme verglichen.
Für den Parameterspeicher wird zyklisch die Quersumme gebildet und mit der bei jedem Parametriervorgang neu ermittelten Quersumme verglichen.
Bei Auftreten eines Fehlers wird das Prozessorsystem neu gestartet.
134
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Abtastung
Die Abtastung und die Synchronität zwischen den internen Pufferbausteinen wird laufend überwacht. Lassen sich etwaige Abweichungen nicht durch erneute Synchronisation beheben, wird das Prozessorsystem neu gestartet.
Messwerterfassung Ströme
Die Überwachung der geräteinternen Messwerterfassung der Ströme kann über die Stromsummenerfassung erfolgen.
Im Strompfad sind vier Messeingänge vorhanden. Wenn die drei Phasenströme und der Erdstrom vom Stromwandlersternpunkt an das Gerät angeschlossen sind, muss die Summe der vier digitalisierten Ströme 0 sein.
Dies gilt auch im Fall einer eventuellen Wandlersättigung. Aus diesem Grund – um ein Ansprechen aufgrund einer Wandlersättigung ausschließen zu können – ist die Funktion nur im Fall der Holmgreen-Anschaltung ver-
fügbar (siehe auch 2.1.3.2). Auf Fehler in den Stromkreisen wird erkannt, wenn
I
F
= | i
L1
+ i
L2
+ i
L3
+ i
E
| >
SUM.IGRENZ + SUM.FAK. I · Σ | I |
SUM.IGRENZ (Adresse 8106) und SUM.FAK. I (Adresse 8107) sind Einstellparameter. Der Anteil SUM.FAK.
I · Σ | I | berücksichtigt zulässige stromproportionale Übersetzungsfehler der Eingangsübertrager, die insbe-
Bild 2-42 Stromsummenüberwachung
Ein Stromsummenfehler führt zur Meldung
„Störung ΣI“ (Nr. 162) und zur Blockierung der Schutzfunktionen. Ferner wird ein Störschrieb für die Dauer von 100 ms angestoßen.
Die Überwachung kann ausgeschaltet werden.
Die Überwachung ist unter folgenden Bedingungen verfügbar:
• Die drei Phasenströme sind an das Gerät angeschlossen (Adresse
251 L1, L2, L3, (E))
• Am vierten Strommesseingang (I
4
) ist der Erdstrom vom Stromwandlersternpunkt angeschlossen (Holmgreen-Anschaltung). Dies wird dem Gerät in den
Anlagendaten 1 über Adresse 280 Ja mitgeteilt.
• Der vierte Strommesseingang muss als normaler I
4
–Wandler ausgelegt sein. Bei einem empfindlichen
Wandlertyp ist die Überwachung nicht verfügbar.
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
• Die Einstellwerte
IN-WDL PRIMÄR (Adresse 204) und IEN-WDL PRIMÄR (Adresse 217) müssen gleich
sein.
• Die Einstellwerte
IN-WDL SEKUNDÄR (Adresse 205) und IEN-WDL SEKUND. (Adresse 218) müssen
gleich sein.
Das nachfolgende Logikdiagramm zeigt die Funktionsweise der Stromsummenüberwachung.
Bild 2-43 Logikdiagramm der schnellen Stromsummenüberwachung
AD-Wandlerüberwachung
Die digitalisierten Abtastwerte werden hinsichtlich ihrer Plausibilität überwacht. Kommt es zu unplausiblen Ergebnissen, wird die Meldung 181
„Störung Messw.“ abgesetzt. Der Schutz wird blockiert, damit es zu keiner Überfunktion kommt. Weiterhin wird ein Störschrieb angelegt, um den internen Fehler aufzuzeichnen.
2.8.1.3
Software-Überwachung
Watchdog
Zur kontinuierlichen Überwachung der Programmabläufe ist eine Zeitüberwachung in der Hardware (Hardware–Watchdog) vorgesehen, die bei Ausfall des Prozessors oder einem außer Tritt geratenen Programm abläuft und das Zurücksetzen des Prozessorsystems mit komplettem Wiederanlauf auslöst.
Ein weiterer Software–Watchdog sorgt dafür, dass Fehler bei der Verarbeitung der Programme entdeckt werden. Dieser löst ebenfalls ein Rücksetzen des Prozessors aus.
Sofern ein solcher Fehler durch den Wiederanlauf nicht behoben ist, wird ein weiterer Wiederanlaufversuch gestartet. Nach dreimaligem erfolglosen Wiederanlauf innerhalb 30 s nimmt sich der Schutz selbsttätig außer
Betrieb, und die rote LED „Störung“ leuchtet auf. Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem Ruhekontakt „Gerätestörung“.
136
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Offsetüberwachung
Mit dieser Überwachung werden alle Datenkanäle im Umlaufpuffer durch Einsatz von Offset-Filtern auf fehlerhafte Offset-Bildung der Analog/Digital-Wandler und der analogen Eingangspfade überprüft. Durch den Einsatz von Gleichspannungsfiltern werden eventuelle Offsetfehler detektiert und die zugehörigen Abtastwerte bis zu einer bestimmten Grenze korrigiert. Wird diese überschritten, so wird eine Meldung abgesetzt (191
„Stör.
Offset“), die in die Warn-Sammelmeldung (Meldung 160) einfließt. Da erhöhte Offsetwerte die Messungen beeinträchtigen empfehlen wir, bei einem dauerhaften Auftreten dieser Meldung, das Gerät zur Behebung des
Fehlers an das Herstellerwerk einzusenden.
Die Offset-Überwachung kann über das binäre Eingangssignal
„>Blk.Offsetüb“ (Nr. 17565) blockiert werden.
2.8.1.4
Überwachungen der Wandlerkreise
Unterbrechungen oder Kurzschlüsse in den Sekundärkreisen der Stromwandler, sowie Fehler in den Anschlüssen (wichtig bei Inbetriebnahme!) werden vom Gerät weitgehend erkannt und gemeldet. Hierzu werden die
Messgrößen im Hintergrund zyklisch überprüft, solange kein Störfall läuft.
Stromsymmetrie
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Ströme auszugehen. Diese Symmetrie wird im Gerät durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Dabei wird der kleinste Phasenstrom in Relation zum größten gesetzt. Auf Unsymmetrie wird erkannt, wenn | Imin | / | Imax | <
SYM.FAK. I solange Imax >
SYM.IGRENZ
Dabei ist Imax der größte der drei Leiterströme und Imin der kleinste. Der Symmetriefaktor
SYM.FAK. I
(Adresse
8105) ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme, der Grenzwert SYM.IGRENZ (Adresse
einstellbar. Das Rückfallverhältnis beträgt ca. 97 %.
Diese Störung wird nach einer einstellbaren Verzögerungszeit mit
„Störung Isymm“ gemeldet.
Bild 2-44 Stromsymmetrieüberwachung
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137
Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Drehfeld (Phasenfolge)
Zum Erkennen eventuell vertauschter Anschlüsse in den Strompfaden wird der Drehsinn der Leiterströme durch Kontrolle der Reihenfolge der (vorzeichengleichen) Nulldurchgänge überprüft.
Per Voreinstellung wird von einem Rechtsdrehfeld ausgegangen.
Ströme: I
L1
vor I
L2
vor I
L3
Die Kontrolle des Stromdrehfeldes erfordert einen Mindeststrom von
|I
L1
|, |I
L2
|, I
L3
| > 0,5 I
N
.
Bei Linksdrehfeldern wird die Meldung
„Stör.Drehfeld I“ abgegeben.
In Anwendungsfällen, in denen betriebsmäßig ein Links–Drehfeld der Messgrößen vorliegt, muss dies dem
Gerät über den zugehörigen Parameter
PHASENFOLGE (Adresse 209) bzw. eine entsprechend rangierte Binä-
reingabe mitgeteilt werden. Wird damit das Drehfeld umgeschaltet, werden geräteintern für die Berechnung der symmetrischen Komponenten die Leiter L2 und L3 getauscht und dadurch Mit- und Gegenkomponente ver-
dadurch nicht beeinflusst.
2.8.1.5
Einstellhinweise
Messwertüberwachung
Die Empfindlichkeit der Messwertüberwachungen kann verändert werden. Werksseitig sind bereits Erfahrungswerte voreingestellt, die in den meisten Fällen ausreichend sind. Ist im Anwendungsfall mit besonders hohen betrieblichen Unsymmetrien der Ströme zu rechnen oder stellt sich im Betrieb heraus, dass diese oder jene Überwachung sporadisch anspricht, sollte sie unempfindlicher eingestellt werden.
Adresse
8104 SYM.IGRENZ bestimmt den Grenzstrom, oberhalb dessen die Stromsymmetrieüberwachung wirksam ist. Adresse
8105 SYM.FAK. I ist der zugehörige Symmetriefaktor, d.h. die Steigung der Symmetriekennlinie. In Adresse
8111 T SYM.IGRENZ stellen Sie die Verzögerungszeit der Störmeldung Nr. 163
„Störung Isymm“ ein.
Adresse
8106 SUM.IGRENZ bestimmt den Grenzstrom, oberhalb dessen die Summenstromüberwachung anspricht (absoluter Anteil, nur auf I
N
bezogen). Der relative Anteil (bezogen auf den maximalen Leiterstrom) für das Ansprechen der Summenstromüberwachung wird unter Adresse
8107 SUM.FAK. I eingestellt.
Hinweis
Die Stromsummenüberwachung ist nur wirksam, wenn die drei Phasenströme und am vierten Strommesseingang(I
E
) für Erdstrom der Erdstrom der zu schützenden Leitung angeschlossen sind (siehe
Anlagendaten
1). Weiterhin darf der vierte Strommesseingang (I
E
) nicht empfindlich sein.
Hinweis
Bei den allgemeinen Anlagendaten wurden Angaben über den Anschluss der Erdpfade sowie ihrer Anpassungsfaktoren gemacht. Die richtigen Einstellungen dort sind Voraussetzung für die korrekte Funktion der
Messgrößenüberwachungen.
Die Messwertüberwachung kann unter Adresse
8101 MW-ÜBERW. Ein- oder Ausgeschaltet werden.
138
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
2.8.1.6
Parameterübersicht
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Adr.
5308A
8101
8104
8105
8106
8107
8109
8110A
8111A
Parameter
FFM Idelta
MW-ÜBERW.
SYM.IGRENZ
SYM.FAK. I
SUM.IGRENZ
SUM.FAK. I
Σ i UEB
T SYM.UGRENZ
T SYM.IGRENZ
C
1A
5A
1A
5A
Einstellmöglichkeiten
0.05 .. 1.00 A
0.25 .. 5.00 A
Aus
Ein
0.10 .. 1.00 A
0.50 .. 5.00 A
0.10 .. 0.90
Voreinstellung
0.10 A
0.50 A
Ein
0.50 A
2.50 A
0.50
1A
5A
0.05 .. 2.00 A;
∞
0.25 .. 10.00 A;
∞
0.00 .. 0.95
0.10 A
0.50 A
0.10
Erläuterung
Idelta für 3poligen Spannungsausfall
Messwertüberwachungen
Symmetrie Iph: Ansprechwert
Symmetrie Iph: Kennliniensteigung
Summe I: Ansprechwert
Aus
Ein
0 .. 100 s
0 .. 100 s
Ein
5 s
5 s
Summe I: Kennliniensteigung
Schnelle Summe I Überwachung
Symmetrie Uph: Ansprechverzögerung
Symmetrie Iph: Ansprechverzögerung
2.8.1.7
Informationsübersicht
161
Nr.
162
163
175
197
Information
Messw.-Überw.I
Störung
ΣI
Störung Isymm
Stör.Drehfeld I
Mess.Überw. aus
Info-Art
AM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
Messwertüberwachung I, Sammelmeldung
Störung Messwert Summe I
Störung Messwert Stromsymmetrie
Störung Drehfeld I
Messwertüberwachung ausgeschaltet
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139
Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
2.8.2
Auslösekreisüberwachung
Die Geräte 7SJ61 verfügen über eine integrierte Auslösekreisüberwachung. Je nach Anzahl der noch verfügbaren nicht gewurzelten Binäreingänge kann zwischen der Überwachung mit einer oder mit zwei Binäreingaben gewählt werden. Entspricht die Rangierung der hierfür benötigten Binäreingaben nicht der vorgewählten
Überwachungsart, so erfolgt eine diesbezügliche Meldung (
„AKU Rang.Fehler“).
Anwendungsfälle
• Bei Verwendung von zwei Binäreingaben sind Störungen im Auslösekreis in jedem Schaltzustand erkennbar;
• Bei Verwendung von nur einer Binäreingabe sind Störungen am Leistungsschalter selber nicht zu erkennen.
Voraussetzungen
Voraussetzung für den Einsatz der Auslösekreisüberwachung ist, dass die Steuerspannung für den Leistungsschalter mindestens doppelt so groß ist wie der Spannungsabfall am Binäreingang (U
St
> 2 · U
BEmin
).
Da für den Binäreingang mindestens 19 V notwendig sind, ist die Überwachung nur bei einer anlagenseitigen
Steuerspannung über 38 V anwendbar.
2.8.2.1
Beschreibung
Überwachung mit zwei Binäreingängen
Kommandorelaiskontakt des Schutzes, andererseits parallel zum Leistungsschalter–Hilfskontakt angeschlossen.
140
Bild 2-45 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Die Überwachung mit zwei Binäreingaben erkennt nicht nur Unterbrechungen im Auslösekreis und Ausfall der
Steuerspannung, sondern überwacht auch die Reaktion des Leistungsschalters anhand der Stellung der Leistungsschalter–Hilfskontakte.
Je nach Schaltzustand von Kommandorelais und Leistungsschalter werden dabei die Binäreingaben ange-
steuert (logischer Zustand „H“ in Tabelle 2-5) oder nicht angesteuert (logischer Zustand „L“).
Der Zustand, dass beide Binäreingänge nicht erregt („L“) sind, ist bei intakten Auslösekreisen nur während einer kurzen Übergangsphase (Kommandorelaiskontakt ist geschlossen, aber Leistungsschalter hat noch nicht geöffnet) möglich. Ein dauerhaftes Auftreten dieses Zustandes ist nur bei Unterbrechung oder Kurzschluss des Auslösekreises, sowie bei Ausfall der Batteriespannung oder Fehlern in der Mechanik des Schalters denkbar und wird deshalb als Überwachungskriterium herangezogen.
Tabelle 2-5
3
4
1
2
Zustandstabelle der Binäreingänge in Abhängigkeit von KR und LS
Nr.
Kommandorelais Leistungsschalter
offen offen geschlossen geschlossen
EIN
AUS
EIN
AUS
HiKo 1
geschlossen offen geschlossen offen
Hiko 2
offen geschlossen offen geschlossen
BE 1
H
H
L
L
BE 2
L
H
L
H
Die Zustände der beiden Binäreingänge werden periodisch abgefragt. Eine Abfrage erfolgt etwa alle 600 ms.
Erst wenn n = 3 solcher aufeinander folgender Zustandsabfragen einen Fehler erkennen (nach 1,8 s), wird eine
Störmeldung bestimmt und damit eine Störmeldung bei kurzzeitigen Übergangsphasen vermieden. Nach Beseitigung der Störung im Auslösekreis fällt die Störmeldung nach der gleichen Zeit automatisch zurück.
Bild 2-46 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Überwachung mit einem Binäreingang
Die Binäreingabe wird gemäß dem folgenden Bild parallel zum zugehörigen Kommandorelaiskontakt des
Schutzgerätes angeschlossen. Der Leistungsschalter–Hilfskontakt ist mittels eines hochohmigen Ersatzwiderstands R überbrückt.
Bild 2-47 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang
Im normalen Betriebsfall ist bei offenem Kommandorelaiskontakt und intaktem Auslösekreis die Binäreingabe angesteuert (logischer Zustand „H“), da der Überwachungskreis über den Hilfskontakt (bei geschlossenem
Leistungsschalter) oder über den Ersatzwiderstand R geschlossen ist. Nur solange das Kommandorelais geschlossen ist, ist der Binäreingang kurzgeschlossen und damit entregt (logischer Zustand „L“).
Wenn der Binäreingang im Betrieb dauernd entregt ist, lässt dies auf eine Unterbrechung im Auslösekreis oder auf Ausfall der (Auslöse–) Steuerspannung schließen.
Da die Auslösekreisüberwachung während eines Störfalls nicht arbeitet, führt der geschlossene Kommandokontakt nicht zu einer Störmeldung. Arbeiten jedoch auch Kommandokontakte von anderen Geräten parallel
über den Parameter
8202 T STÖR AKR eingestellt. Erst nach Ablauf dieser Zeit wird eine Meldung abgesetzt.
Nach Beseitigung der Störung im Auslösekreis fällt die Störmeldung nach der gleichen Zeit automatisch zurück.
142
Bild 2-48 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der von der Auslösekreisüberwachung generierbaren Meldungen in Abhängigkeit von Steuerungsparametern und Binäreingaben.
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Bild 2-49 Melde–Logik der Auslösekreisüberwachung
2.8.2.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Die Funktion kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse
182 (Ab-
schnitt 2.1.1.2) mit einer der beiden Alternativen
mit 2 Bin.ein. oder mit 1 Bin.ein. als vorhanden eingestellt ist, eine entsprechende Anzahl von Binäreingaben hierfür rangiert wurde und die Funktion unter
Adresse
8201 AUSKREISÜBERW. = Eingeschaltet ist. Entspricht die Rangierung der hierfür benötigten Binäreingaben nicht der vorgewählten Überwachungsart, so erfolgt eine diesbezügliche Meldung (
„AKU
Rang.Fehler“). Soll die Auslösekreisüberwachung überhaupt nicht verwendet werden, ist unter Adresse
182 nicht vorhanden eingestellt.
Damit sichergestellt ist, dass die längste Dauer eines Auslösekommandos mit Sicherheit zeitlich überbrückt wird und es nur zu einer Meldung bei einer wirklichen Störung im Auslösekreis kommt, wird die Meldung einer
Auslösekreisunterbrechung verzögert. Die Verzögerungszeit stellen Sie unter Adresse
8202 T STÖR AKR ein.
Überwachung mit einer Binäreingabe
Hinweis: Bei Verwendung nur einer Binäreingabe (BE) für die Auslösekreisüberwachung können zwar Fehler, wie Unterbrechung des Auslösekreises, und Ausfall der Batteriespannung erkannt werden, eine Störung bei geschlossenem Kommandorelais jedoch nicht. Deshalb muss sich die Messung über einen solchen Zeitraum erstrecken, der die längstmögliche Schließdauer der Kommandorelais überbrückt. Dies ist durch die fest eingestellte Anzahl der Messwiederholungen und den zeitlichen Abstand der Zustandsabfragen gewährleistet.
Bei Verwendung von nur einer Binäreingabe wird anlagenseitig ein Widerstand R anstelle der fehlenden zweiten Binäreingabe in den Kreis eingeschleift. Hierbei kann – abhängig von den Anlagenverhältnissen – durch eine geeignete Dimensionierung des Widerstandes häufig auch eine geringere Steuerspannung ausreichend sein.
Hinweise für die Dimensionierung des Widerstandes R finden Sie im Kapitel „Montage und Inbetriebsetzung” unter den Projektierungshinweisen im Abschnitt „Auslösekreisüberwachung”.
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
2.8.2.3
Parameterübersicht
Adr.
8201
Parameter
AUSKREISÜBERW.
8202 T STÖR AKR
Einstellmöglichkeiten
Ein
Aus
1 .. 30 s
Voreinstellung
Ein
2 s
Erläuterung
Auslösekreisüberwachung
Meldeverzögerungszeit
2.8.2.4
Informationsübersicht
Nr.
6851
6852
6853
6861
6862
6863
6864
6865
Information
>AKU blk
>AKU Kdo.Rel.
>AKU LS
AKU aus
AKU blk
AKU wirksam
AKU Rang.Fehler
Störung Auskr.
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
EM
EM
Erläuterung
>Auslösekreisüberw. blockieren
>KR-Hilfskontakt für Auslösekreisüberw.
>LS-Hilfskontakt für Auslösekreisüberw.
Auslösekreisüberw. ausgeschaltet
Auslösekreisüberw. blockiert
Auslösekreisüberw. wirksam
Auslösekreisüb. unwirk., da BE n. rang.
Störung Auslösekreis
2.8.3
Fehlerreaktionen der Überwachungseinrichtungen
Im folgenden sind die Fehlerreaktionen der Überwachungseinrichtungen übersichtlich zusammengefasst.
2.8.3.1
Beschreibung
Fehlerreaktionen
Je nach Art der entdeckten Störung wird eine Meldung abgesetzt, ein Wiederanlauf des Prozessorsystems gestartet oder das Gerät außer Betrieb genommen. Nach drei erfolglosen Wiederanlaufversuchen wird das Gerät ebenfalls außer Betrieb genommen. Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem Öffner, dass das
Gerät gestört ist. Außerdem leuchtet die rote LED „ERROR“ auf der Frontkappe, sofern die interne Hilfsspannung vorhanden ist, und die grüne LED „RUN“ erlischt. Fällt auch die interne Hilfsspannung aus, sind alle LED
dunkel. Tabelle 2-6 zeigt eine Zusammenfassung der Überwachungsfunktionen und der Fehlerreaktion des
Gerätes.
Tabelle 2-6 Zusammenfassung der Fehlerreaktionen des Gerätes
Überwachung
Hilfsspannungsausfall
mögliche Ursachen
extern (Hilfsspannung) intern (Umrichter)
Fehlerreaktion
Gerät außer Betrieb
Meldung (Nr)
alle LED dunkel
Interne Versorgungsspannungen intern (Umrichter)
Pufferbatterie
Hardware–Watchdog
Software–Watchdog
Gerät außer Betrieb intern (Pufferbatterie) Meldung
LED „ERROR“
„Stör Batterie“ (177) intern (Prozessorausfall)
Gerät außer Betrieb
LED „ERROR“ intern (Prozessorausfall)
LED „ERROR“
Ausgabe
fällt ab
fällt ab
fällt ab
fällt ab
144
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Funktionen
2.8 Überwachungsfunktionen
Überwachung
Arbeitsspeicher ROM
mögliche Ursachen
intern (Hardware)
Fehlerreaktion
Abbruch des Anlaufs,
Gerät außer Betrieb während Hochlauf
Meldung (Nr)
LED blinkt
Ausgabe
GOK
fällt ab
Programmspeicher RAM intern (Hardware) LED „ERROR“ GOK
fällt ab
Parameterspeicher
Abtastfrequenz
Störung Messwerterfassung
Störung in der I/O-Baugruppe
Baugruppenstörung interne Hilfsspannung 5 V
0 V-Überwachung interne Hilfsspannung –5 V
Offsetüberwachung intern (Hardware) intern (Hardware) extern (Hardware) intern (Hardware) intern (Hardware) während Betrieb: Wie-
LED „ERROR“
LED „ERROR“
Gerät außer Betrieb
Blockierung der
Schutzfunktion
Gerät außer Betrieb
Gerät außer Betrieb
LED „ERROR“
„Störung Messw.“ (181),
LED „ERROR“
GOK
fällt ab
„I/O-BG gestört“ (178),
LED „ERROR“
GOK
fällt ab
GOK
fällt ab „Störung BG1“ bis
„Störung BG7“ (178 bis189),
LED „ERROR“
GOK
fällt ab
GOK
fällt ab intern (Hardware) Gerät außer Betrieb „Störung 5V“ (144),
LED „ERROR“
GOK
fällt ab intern (Hardware) Gerät außer Betrieb „Störung 0V“ (145),
LED „ERROR“
GOK
fällt ab intern (Hardware) Gerät außer Betrieb „Störung -5V“ (146),
LED „ERROR“
GOK
fällt ab intern (Hardware) interne Versorgungsspannungen intern (Hardware)
Gerät außer Betrieb
Gerät außer Betrieb
„Stör. Offset“ (191) GOK
fällt ab
GOK
fällt ab
Stromsumme intern (Messwerterfassung)
Meldung
„Stör. Netzteil“ (147),
LED „ERROR“
„Störung
ΣI“ (162) wie rangiert
Stromsymmetrie Meldung „Störung Isymm“ (163) wie rangiert
Stromdrehfeld extern (Anlage oder
Stromwandler) extern (Anlage oder
Anschluss)
Meldung „Stör.Drehfeld I“ (175) wie rangiert
Auslösekreisüberwachung
Störung Kalibrierdaten extern (Auslösekreis oder Steuerspannung) intern (Hardware)
Meldung
Meldung
„Störung Auskr.“ (6865) wie rangiert
„Stör.Abgleichw.“ (193) wie rangiert
1)
2)
Nach drei erfolglosen Wiederanläufen wird das Gerät außer Betrieb gesetzt
GOK = „Gerät Okay“ = Bereitschaftsrelais fällt ab; Schutz- und Steuerfunktionen sind blockiert.
Sammelmeldungen
Bestimmte Meldungen der Überwachungsfunktionen sind zu Sammelmeldungen zusammengefasst. Diese
Sammelmeldungen und ihre Zusammensetzung sind im Anhang A.10 dargestellt. In diesem Zusammenhang
ist zu beachten, dass die Meldung 160
„Warn-Sammelmel.“ nur dann abgesetzt wird, wenn die Messwertüberwachungen (
8101 MW-ÜBERW.) eingeschaltet sind.
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Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
2.9
Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Die Multifunktionsschutzgeräte 7SJ61 können je nach Variante am vierten Stromeingang mit einem empfindlichen Eingangsübertrager oder aber mit einem Standardübertrager für 1/5 A bestückt sein.
In ersterem Fall ist die angeschaltete Schutzfunktion wegen ihrer hohen Empfindlichkeit zur Erdschlusserfassung in isolierten oder gelöschten Netzen bestimmt, dafür weniger geeignet zur Erfassung von Erdkurzschlüssen mit großen Erdströmen, da der Linearbereich bei etwa 1,5 A an den Geräteklemmen für empfindlichen Erdstromanschluss verlassen wird.
Bei Bestückung mit Standardübertragern für 1/5 A können auch große Ströme korrekt erfasst werden.
Anwendungsfälle
• Die empfindliche Erdfehlererfassung kann in isolierten oder gelöschten Netzen zur Erdschlusserfassung verwendet werden.
• In effektiv (starr) oder niederohmig (halbstarr) geerdeten Netzen dient die empfindliche Erdfehlererfassung zur Erfassung von hochohmigen Erdkurzschlüssen.
• Die Funktion kann auch als zusätzlicher Erdkurzschlussschutz verwendet werden.
2.9.1
Stromstufen
Die Stromstufen für Erdfehler arbeiten mit den Beträgen des Erdstromes. Sie sind daher dort sinnvoll, wo die
Höhe des Erdstromes eine Aussage über den Erdfehler erlaubt. Dies kann z.B. der Fall sein bei geerdeten
Netzen (effektiv oder niederohmig) oder bei elektrischen Maschinen in Sammelschienenschaltung am isolierten Netz, wo beim Maschinenerdschluss die gesamte Netzkapazität Erdstrom liefert, bei Netzerdschluss aber der Erdstrom wegen der geringen Maschinenkapazität vernachlässigbar ist. Der Erdstromschutz wird meistens als letzter Reserveschutz bei hochohmigen Erdfehlern in effektiv (starr) oder niederohmig (halbstarr) geerdeten
Netzen eingesetzt, wenn der Haupt–Kurzschlussschutz u.U. nicht zur Anregung kommen könnte.
Für die Erdstromerfassung kann eine zweistufige Strom/Zeit–Kennlinie eingestellt werden. In Analogie zum
Überstromzeitschutz ist die Hochstromstufe mit
IEE>> und T IEE>> bezeichnet und weist eine stromunab-
hängige (UMZ–) Charakteristik auf. Die Überstromstufe
IEE> arbeitet mit unabhängiger Verzögerungszeit
(
IEE> und T IEE>). Die IEEp-Stufe arbeitet wahlweise mit einer anwenderdefinierbaren Kennlinie (IEEp und
T IEEp) oder einer stromabhängigen Kennlinie nach IEC- oder ANSI-Normen. Weiterhin ist eine Stromstufe
mit logarithmisch inverser Kennlinie oder logarithmisch inverser Kennlinie mit Knickpunkt implementiert. Die
Kennlinien dieser Stromstufen sind parametrierbar.
Parametrierbare Rückfallzeit
Für die Erdstromerfassung mit UMZ-Charakteristik kann die Anregung über eine parametrierbare Rückfallzeit stabilisiert werden. Dieser Schutz wird in Netzen mit intermittierenden Fehlern eingesetzt. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit elektromechanischen Relais lässt sich damit unterschiedliches Rückfallverhalten anpassen und eine zeitliche Staffelung von digitalen und elektromechanischen Geräten realisieren.
146
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Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
2.9.2
Logik
Das folgende Bild zeigt die Zustandslogik des empfindlichen Erdfehlerschutzes. Die Erdfehlererfassung kann
Ein- oder geschaltet werden (Adresse 3101). Bei Eingeschaltetem Erdfehlerschutz ist Auslösung möglich.
Über Binäreingang kann die gesamte Funktion blockiert werden. Ausschalten bzw. Blockieren bedeutet, dass
werden zurückgesetzt.
Alle Stufen können einzeln über Binäreingänge blockiert werden. In diesem Fall werden weiterhin Anregungen gemeldet, eine Auslösung aber unterbunden, da die Zeitstufen blockiert sind.
Bild 2-50 Aktivierung der empfindlichen Erdfehlererfassung
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147
Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Bild 2-51 Logikdiagramm der empfindlichen Erdfehlererfassung
148
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Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Die Anregung der UMZ-Stufen kann durch die parametrierbare Rückfallzeit
3121 T RV IEE>(>) stabilisiert werden. Bei einer erkannten Schwellwertunterschreitung wird diese Zeit gestartet und hält die Anregung weiterhin aufrecht. Die Funktion fällt somit nicht in Schnellzeit zurück. Die Auskommandoverzögerungszeit läuft währenddessen weiter. Nach Ablauf der Rückfallverzögerungszeit wird die Anregung gehend gemeldet und die
Auskommandoverzögerungszeit zurückgesetzt, sofern keine erneute Schwellwertüberschreitung erfolgt ist.
Kommt es zu einer erneuten Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, so wird diese abgebrochen. Die Auskommandoverzögerungszeit läuft jedoch weiter. Nach ihrer Beendigung wird bei Vorliegen einer Schwellwertüberschreitung unverzüglich ausgelöst. Liegt zu diesem Zeitpunkt keine
Schwellwertüberschreitung vor, erfolgt keine Reaktion. Erfolgt nach Ablauf der Auskommandoverzögerungszeit eine weitere Schwellwertüberschreitung, während die Rückfallverzögerungszeit noch läuft, wird sofort ausgelöst.
2.9.3
Einstellhinweise
Allgemeine Einstellungen
Bei der Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1, wurde unter Adresse
131 EMPF. ERDFEHLER festgelegt, mit welchen Parametern die Erdfehlererfassung arbeitet.
Bei Wahl von
EMPF. ERDFEHLER = UMZ ohne AMZ sind hier die UMZ–Parameter zugänglich.
Bei Wahl von
EMPF. ERDFEHLER = log. invers 1 steht eine logaritmisch inverse Kennlinie zur Verfügung.
Bei Wahl von
EMPF. ERDFEHLER = log. invers 2 ist eine logarithmisch inverse Kennlinie mit Knickpunkt
aktiv.
Bei Wahl von
EMPF. ERDFEHLER = Anwender-Kennl. kann für die Überstromstufen IEE> bzw. IEEp eine
anwenderspezifizierbare Kennlinie genutzt werden.
Bei Wahl von
EMPF. ERDFEHLER = UMZ/AMZ IEC oder EMPF. ERDFEHLER = UMZ/AMZ ANSI können Sie
für die IEEp-Stufe eine stromabhängige Kennlinie nach IEC- oder ANSI-Norm nutzen.
Die überlagerte Hochstromstufe IEE>> ist in all diesen Fällen verfügbar.
Wird die Funktion nicht benötigt, wird
nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse
3101EMPF. ERDFEHLER kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden. Bei
Eingeschaltetem Erdfehlerschutz ist auch Auslösung (einschließlich Meldung) möglich.
In den Adressen
3113 bis 3120 kann eine zweistufige Strom/Zeit–Kennlinie eingestellt werden. Diese Stufen arbeiten mit den Beträgen des Erdstromes. Sie sind daher dort sinnvoll, wo die Höhe des Erdstromes eine
Aussage über den Erdfehler erlaubt. Dies kann z.B. der Fall sein bei geerdeten Netzen (effektiv oder niederohmig) oder bei elektrischen Maschinen in Sammelschienenschaltung am isolierten Netz, wo beim Maschinenerdschluss die gesamte Netzkapazität Erdstrom liefert, bei Netzerdschluss aber der Erdstrom wegen der geringen Maschinenkapazität vernachlässigbar ist.
Hochstromstufe I
EE
>> (UMZ)
In Analogie zum Überstromzeitschutz ist die Hochwertstufe mit
IEE>> (Ansprechwert Adresse 3113) bezeich-
net. Sie wird mit
T IEE>> (Adresse 3114) verzögert und kann auf Meldung oder Auslösung gegeben werden.
Letzteres ist nur möglich, wenn Adresse
3101 EMPF. ERDFEHLER = Eingeschaltet ist.
Überstromstufe I
EE
> (UMZ)
Adressen
3117 und 3118 sind für die unabhängige Auslösecharakteristik I
EE
ERDFEHLER = UMZ ohne AMZ) maßgebend.
> (Adresse
131 EMPF.
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149
Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Anregestabilisierung (UMZ)
Die Anregung der UMZ-Stufen kann durch eine parametrierbare Rückfallzeit stabilisiert werden. Diese Rückfallzeit wird über
3121 T RV IEE>(>) eingestellt.
Abhängige Stromstufe (AMZ)
Adressen
3119 und 3120 sind für die abhängige Auslösecharakteristik I
Ep
=
Anwender-Kennl.) maßgebend.
(Adresse
131 EMPF. ERDFEHLER
IEC-/ANSI-Kennlinien
Für die stromabhängige Stufe IEEp kann eine Kennlinie nach IEC- oder ANSI_Norm verwendet werden.
Die Art der IEC-Kennlinie wählen Sie unter Adresse . Einstellmöglichkeiten sind
Invers, Stark invers,
Extrem invers und Langzeit invers.
Die Art der ANSI-Kennlinie wählen Sie unter Adesse
3145 KENNLINIE. Einstellmöglichkeiten sind Very
inverse, Inverse, Short inverse, Long inverse, Moderately inv., Extremely inv. und
Definite inv..
Als Rückfallzeit stellen Sie unter Adresse
3146 RÜCKFALL sofort oder Disk emulation ein.
Logarithmisch inverse Kennlinie (AMZ)
Die logaritmisch inverse Kennlinie (siehe Bild 2-52) wird durch die Parameter
3119 IEEp, 3141 T IEEpmax,
3140 T IEEpmin, 3142 T IEEp und 3143 IEEP FAKTOR eingestellt. T IEEpmin und T IEEpmax legen den Bereich der Auslösezeit fest. Mit der Parametrierung von
3142 T IEEp wird die Kennliniensteigung festgelegt.
IEEp ist der Bezugswert für alle Stromwerte, wobei IEEP FAKTOR den Beginn der Kennlinie, d.h. den
unteren Arbeitsbereich auf der Stromachse (bezogen auf
IEEp) bildet. Dieser Faktor ist analog zu den übrigen
AMZ-Kennlinien auf den Wert 1,1 voreingestellt. Da jedoch bei der logarithmisch inversen Kennlinie die Auslösezeit bei einem Stromwert, der gleich der eingestellten Anregeschwelle ist, nicht gegen unendlich geht, sondern einen endlichen Zeitwert aufweist, kann der Faktor auch problemlos auf den Wert 1,0 eingestellt werden.
150
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2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Bild 2-52 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Erdfehlerschutzes mit logarithmisch inverser
Kennlinie
Logarithmisch invers t = T
IEEPmax
- T
IEEP
·ln(I/I
EEP)
Anmerkung:
Für I/I
EEP > 35 gilt die Zeit für I/IEEP = 35
Logarithmisch inverse Kennlinie mit Knickpunkt (AMZ)
Die logaritmisch inverse Kennlinie mit Knickpunkt (siehe Bild 2-53) wird durch die Parameter
3119 IEEp, 3127
IEE T min, 3128 IEE T knick, 3132 Tp, 3140 T min und 3141 T max eingestellt. T min und T max
legen den Bereich der Auslösezeit fest, wobei
T max der Stromschwelle IEEp und T min der Stromschwelle
IEE T min zugeordnet ist. Mit der Parametrierung der Knickpunktzeit T knick wird die Auslösezeit am Über-
gang der zwei Kennlinienabschnitte mit unterschiedlicher Steigung festgelegt. Der Übergangspunkt wird durch die Stromschwelle
IEE T knick definiert. IEEp stellt die minimale Anregegrenze für den Erdschluss-Anre-
gestrom der Überstromstufe dar. Spätestens ab einem maximalen Sekundärstrom von 1,4 A nimmt die Auslösezeit einen konstanten Wert an. Der Parameter
Tp dient als Zeitmultiplikator zur Vervielfachung der Auslöse-
zeit.
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Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Bild 2-53 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Erdfehlerschutzes mit logarithmisch inverser
Kennlinie mit Knickpunkt (Beispiel für IEEp = 0,004 A)
Anwenderspezifizierbare Kennlinie (AMZ)
Bei Projektierung einer anwenderspezifizierbaren Kennlinie (Adresse
131, EMPF. ERDFEHLER.Anwender-
Kennl.) ist zu beachten, dass zwischen Anregewert und Einstellwert – wie bei allen abhängigen Auslösekennlinien üblich – bereits ein Sicherheitsfaktor von ca.1,1 eingearbeitet ist. D.h. eine Anregung erfolgt erst beim Fließen eines Stromes in Höhe des 1,1-fachen Einstellwertes.
Die Eingabe der Wertepaare von Strom und Zeit erfolgt als Vielfaches der Werte der Adressen
3119 IEEp und
3120 T IEEp. Es empfiehlt sich deshalb, diese Adressen jeweils auf 1,00 einzustellen, um einfache Relationen zu erhalten. Wollen Sie dann die Kennlinien in die eine oder andere Richtung verschieben, so können Sie die Werte der Adressen
3119 oder/und 3120 nachträglich verändern.
Im Lieferzustand sind alle Stromwerte mit
∞ vorbelegt. Sie sind damit ungültig gemacht, und es kann keine Anregung und damit keine Auslösung durch diese Schutzfunktion erfolgen.
Unter Adresse
3131 I/IEp Anr T/TEp können bis zu 20 Wertepaare von Strom und Zeit eingetragen werden. Das Gerät approximiert daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation.
152
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Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Dabei ist folgendes zu beachten:
• Die Wertepaare sollten in stetiger Reihenfolge eingegeben werden. Es können auch weniger als 20 Wertepaare sein; in den meisten Fällen genügen etwa 10 Wertepaare, um eine hinreichend genaue Kennlinie zu definieren. Ein nicht benutztes Wertepaar muss dann als ungültig markiert werden, indem man für den
Grenzwert „
∞” eingibt! Achten Sie darauf, dass die Wertepaare eine eindeutige und stetige Kennlinie ergeben.
werden. Abweichende Werte I/I p
werden auf den nächsten benachbarten Wert korrigiert. Dies wird jedoch nicht angezeigt.
Ströme, die kleiner sind als der Stromwert des kleinsten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verlängerung
zur Stromachse.
Ströme, die größer sind als der Stromwert des größten Kennlinienpunktes führen zu keiner Verkürzung der
Stromachse.
Tabelle 2-7
1,00
I/Ip = 1 bis 1,94
1,50
1,06
1,13
1,56
1,63
1,19
1,25
1,31
1,38
1,44
1,69
1,75
1,81
1,88
1,94
Vorzugswerte der normierten Ströme für anwenderspezifische Auslösekennlinien
2,00
I/Ip = 2 bis 4,75
3,50
2,25
2,50
2,75
3,00
3,25
3,75
4,00
4,25
4,50
4,75
5,00
I/Ip = 5 bis 7,75
6,50
5,25
5,50
5,75
6,00
6,25
6,75
7,00
7,25
7,50
7,75
8,00
9,00
10,00
11,00
12,00
13,00
I/Ip = 8 bis 20
15,00
16,00
17,00
18,00
19,00
20,00
14,00
Bild 2-54 Verwendung einer anwenderspezifizierbaren Kennlinie
Anmerkung zur Parameterübersicht der empfindlichen Erdfehlererfassung
Bei Geräten mit empfindlichem Erdstromeingang, der unabhängig vom Gerätenennstrom ist, ist grundsätzlich auch eine Einstellung in Primärwerten möglich und dabei die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen. Insbesondere bei der Wahl sehr kleiner Einstellwerte und kleiner primärer Nennströme kann sich dabei jedoch eine recht grobe Stufung der Einstellwerte ergeben. So empfehlen wir, die empfindliche Erdfehlererfassung in Sekundärgrößen zu parametrieren.
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2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
2.9.4
Parameterübersicht
Adr.
3101
3113
3113
3114
3117
3117
3118
3119
3119
3119
3120
3120
3127
3127
3128
3128
3129
3131
3132
3140
3140
3141
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
EMPF. ERDFEHLER
IEE>>
IEE>>
T IEE>>
IEE>
IEE>
T IEE>
IEEp
IEEp
IEEp
T IEEp
TIME DIAL: TD
3121A T RV IEE>(>)
IEE T min
IEE T min
IEE T knick
IEE T knick
T knick
I/IEp Anr T/TEp
Tp
T IEEpmin
T min
T IEEpmax
C
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
0.001 .. 1.500 A
0.05 .. 35.00 A
0.25 .. 175.00 A
0.00 .. 320.00 s;
∞
0.001 .. 1.500 A
0.05 .. 35.00 A
0.25 .. 175.00 A
0.00 .. 320.00 s;
∞
0.001 .. 1.400 A
0.003 .. 0.500 A
0.05 .. 4.00 A
0.25 .. 20.00 A
0.05 .. 4.00 s;
∞
0.50 .. 15.00 ;
∞
0.00 .. 60.00 s
Voreinstellung
Aus
2.00 s
0.100 A
0.004 A
1.00 A
5.00 A
1.00 s
5.00
0.00 s
0.300 A
10.00 A
50.00 A
1.00 s
0.100 A
2.00 A
10.00 A
0.003 .. 1.400 A
0.05 .. 20.00 A
0.25 .. 100.00 A
0.003 .. 0.650 A
0.05 .. 17.00 A
0.25 .. 85.00 A
0.20 .. 100.00 s
1.00 .. 20.00 I/IEp;
∞
0.01 .. 999.00 T/TEp
0.05 .. 1.50
0.00 .. 30.00 s
0.10 .. 30.00 s
0.00 .. 30.00 s
1.333 A
15.00 A
75.00 A
0.040 A
5.00 A
25.00 A
23.60 s
0.20
1.20 s
0.80 s
5.80 s
Erläuterung
(empfindliche) Erdfehlererfassung
Anregestrom IEE>>
Anregestrom IEE>>
Verzögerungszeit T IEE>>
Anregestrom IEE>
Anregestrom IEE>
Verzögerungszeit T IEE>
Anregestrom IEEp
Anregestrom IEEp
Anregestrom IEEp
Verzögerungszeit T IEEp
Zeitmultiplikator TD
Rückfallverzögerungszeit
T RV IEE>(>)
Strom bei konstanter Auslösezeit T min
Strom bei konstanter Auslösezeit T min
Strom am Knickpunkt
Strom am Knickpunkt
Auslösezeit am Knickpunkt
Anregekennlinie IEE /
IEEp-TIEE / TIEEp
Zeitmultiplikator (log.invers)
Minimalzeit TIEEp min
(log.-invers)
Minimale Auslösezeit
Maximalzeit TIEEp max
(log.-invers)
154
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Adr.
3141 T max
Parameter
3142
3143
3144
T IEEp
IEEP FAKTOR
KENNLINIE
3145 KENNLINIE
3146 RÜCKFALL
Funktionen
2.9 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
C Einstellmöglichkeiten
0.50 .. 200.00 s
Voreinstellung
93.00 s
0.05 .. 15.00 s;
1.0 .. 4.0
∞
1.35 s
1.1
Invers
Erläuterung
Maximale Auslösezeit (bei
Anr. IEEp)
Zeitmultiplikator (logarithmisch-invers)
Faktor f. Kennl.startwert
(log.-invers)
AMZ Auslösekennlinien
(IEC)
Invers
Stark invers
Extrem invers
Langzeit invers
Very inverse
Inverse
Short inverse
Long inverse
Moderately inv.
Extremely inv.
Definite inv.
sofort
Disk emulation
Very inverse
Disk emulation
AMZ Auslösekennlinien
(ANSI)
Rückfallverhalten bei Disk-
Emulation AMZ
2.9.5
Informationsübersicht
1223
1224
1226
1227
1229
1230
16029
16034
16035
Nr.
1202
1203
1204
1207
1211
1212
1221
>IEE>> blk
Information
>IEE> blk
>IEEp blk
>Erdschluß blk
Erdschluß aus
Erdschluß wrk
IEE>> Anregung
IEE>> AUS
IEE> Anregung
IEE> AUS
IEEp Anregung
IEEp AUS
Erdschluß blk
IEEp BLK FehPar
IEE> n.AUS-Ber.
IEE>>n.AUS-Ber.
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
EM
EM
Erläuterung
>empf.Erdfehlererfassung: Blk IEE>>
>empf.Erdfehlererfassung: Blk IEE>
>empf.Erdfehlererfassung: Blk IEEp
>Erdschlußerfassung blockieren
Erdschlußerfassung ausgeschaltet
Erdschlußerfassung wirksam
Anregung Stufe IEE>>
Auslösung EEE-Schutz IEE>>
Anregung Stufe IEE>
Auslösung EEE-Schutz IEE>
Anregung Stufe IEEp
Auslösung EEE-Schutz IEEp
Erdschlußerfassung blockiert
Erdschlußerf. IEEp BLOCK Fehlparametr.
IEE> nicht im Auslösebereich
IEE>> nicht im Auslösebereich
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155
Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
2.10
Intermittierender Erdfehler - Schutz
Intermittierende Erdschlüsse sind dadurch gekennzeichnet, dass sie häufig von selbst erlöschen, unbestimmte
Zeit später aber wiederzünden. Die Fehlerdauer kann wenige Millisekunden bis mehrere Sekunden dauern.
Deshalb können derartige Fehler vom normalen Überstromzeitschutz nicht, bzw. nicht selektiv erfasst werden.
Bei sehr kurzen Impulsdauern regen u.U. nicht alle Schutzgeräte in einer Kurzschlussbahn an, so dass eine selektive Abschaltung nicht gewährleistet ist.
Wegen der Verzögerung des Überstromzeitschutzes reicht die Dauer der Fehler oft nicht aus, das schadhafte
Kabel abzuschalten. Erst wenn sie sich zum Dauerfehler ausgeweitet haben, können die Erdfehler selektiv vom Kurzschlussschutz beseitigt werden.
Da eine thermische Gefährdung der Betriebsmittel aber auch schon bei intermittierenden Erdfehlern vorliegt, besitzen die Geräte 7SJ61 eine Schutzfunktion, die solche intermittierenden Erdfehler erkennt und deren Zeitdauer akkumuliert. Erreicht die Summe innerhalb einer bestimmten Zeit einen einstellbaren Wert, so ist die
Grenze der thermischen Belastbarkeit erreicht. Verteilen sich die Erdfehler zeitlich sehr stark oder erlischt der
Erdkurzschluss und zündet innerhalb einer größeren Zeitdauer nicht wieder, ist eine Abkühlung des belasteten
Betriebsmittels zu erwarten. Eine Auslösung ist dann nicht notwendig.
Anwendungsfälle
• Schutz gegen intermittierende Erdfehler, wie sie z.B. in Kabeln durch Isolationsschwächen oder Eindringen von Wasser in Kabelmuffen auftreten.
2.10.1
Beschreibung
Messgrößenerfassung
Der intermittierende Erdfehlerstrom wird wahlweise über den normalen Erdstromeingang (I
E
) oder den empfindlichen Erdstromeingang (I
EE
) erfasst bzw. aus der Summe der drei Leiterströme (3I0) gebildet. Anders als beim Überstromzeitschutz, bei dem mit der Grundschwingung gearbeitet wird, wird hier der Effektivwert dieses
Stromes gebildet und mit einer einstellbaren Schwelle
IIE> verglichen. Somit werden Oberschwingungsantei-
le (bis 400 Hz) und der Gleichanteil berücksichtigt, da diese auch zur thermischen Belastung beitragen.
Anregung/Auslösung
Bei Überschreiten des Ansprechwertes
IIE> erfolgt Anregemeldung „IIE Anr“ (siehe Bild 2-55). Die Anre-
gungen werden auch gezählt; sobald der Zählerstand den Wert des Parameters
ANZ.ANREG. erreicht, wird
die Meldung
„IEF Intermit.“ ausgegeben. Eine stabilisierte Anregung wird durch Verlängern der Anregemeldung
„IIE Anr“ um die einstellbare Zeit Tv gewonnen. Diese Stabilisierung ist vor allem für die Koordination mit bisherigen statischen bzw. elektromechanischen Relais notwendig.
Die Dauer dieser stabilisierten Anregungen
„IIE stab.Anr.“ wird in einem Integrator Tsum aufsummiert.
Erreicht diese akkumulierte Anregezeit einen einstellbaren Grenzwert, wird dies gemeldet (
„IEF Tsum
Abl.“). Es erfolgt Auslösung, allerdings nur, während ein Erdfehler vorliegt (Meldung „IEF AUS“). Das Auslösekommando wird für die für das Gerät insgesamt eingestellte Mindestauslösedauer gehalten, auch wenn der Erdfehler nur kurz ist. Nach Abschluss des Auslösekommandos werden alle Speicher zurückgesetzt, so dass der Schutz wieder in Ruhestellung übergeht.
Gleichzeitig mit
Tsum wird beim Auftreten eines Erdfehlers auch die (bedeutend höher eingestellte) Rücksetz-
zeit
Tres gestartet (Meldung „IEF Tres lft.“). Im Gegensatz zu Tsum wird diese Zeit aber mit jedem
neuen Erdfehler wieder auf ihren Startwert gesetzt und beginnt von vorn. Läuft
Tres ab, ohne dass in dieser
Zeit ein erneuter Erdfehler registriert wird, werden alle Speicher zurückgesetzt, und der Schutz geht wieder in
Ruhestellung.
Tres bestimmt also, innerhalb welcher Zeit der nächste Erdfehler auftreten muss, damit er im
Zusammenhang mit dem vorigen noch als intermittierender Erdfehler behandelt werden soll. Ein später auftretender Erdfehler wird als neuer Störfall angesehen.
156
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Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
Die Meldung
„IIE Anr“ wird nur solange in das Störfallprotokoll eingetragen und an die Systemschnittstelle gemeldet, solange die Meldung
„IEF Intermit.“ noch nicht abgesetzt worden ist. Dadurch wird eine Meldungsflut verhindert. Ist die Meldung auf LED oder Relais rangiert, gilt hierfür diese Beschränkung nicht. Dies wird durch eine Dopplung der Meldung (Meldungsnummern 6924, 6926) erreicht.
Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik
Bei einem intermittierenden Erdfehler ist eine automatische Wiedereinschaltung nicht sinnvoll, da diese Funktion erst nach mehrmaligem Erkennen eines Fehlers bzw. nach Ablauf der Summenüberwachungszeit
Tsum
auslöst und außerdem im Wesentlichen einer thermischen Überlastung vorbeugen soll. Die Auslösung durch den intermittierenden Erdschlussschutz ist deshalb nicht als Startfunktion für eine automatische Wiedereinschaltung realisiert.
Zusammenarbeit mit Schalterversagerschutz
Das Vorhandensein einer Anregung zum Ablaufzeitpunkt der Verzögerungszeit
SVS-Taus des Schalterversa-
gerschutzes wird als Kriterium für das Versagen einer Abschaltung gewertet. Da nach einem Auslösekommando des intermittierenden Erdfehlerschutzes eine dauerhafte Anregung nicht sichergestellt sein kann, ist eine
Zusammenarbeit mit dem Schalterversagerschutz nicht sinnvoll. Dieser wird deshalb auch nicht vom intermittierenden Erdfehlerschutz aktiviert.
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157
Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
Logikdiagramm
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des intermittierenden Erdfehlerschutzes.
Bild 2-55 Logikdiagramm des Schutzes bei intermittierendem Erdfehler – Prinzip
Störfallprotokoll
Ein Störfall und damit das Störfallprotokoll wird mit der ersten Anregung der unstabilisierten IIE-Stufe geöffnet.
Es wird eine Meldung
„IIE Anr“ abgesetzt. Die Meldung „IIE Anr“ wird so oft in das Störfallprotokoll eingetragen (und an die Systemschnittstelle gemeldet), bis die Anzahl der Anregungen
„IIE Anr“ den Einstellwert des Parameters
ANZ.ANREG. erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird die Meldung „IEF Intermit.“ abge-
setzt und die
„IIE Anr“ für das Störfallprotokoll und die Systemschnittstelle gesperrt. Dieses Vorgehen berücksichtigt, dass die IIE-Stufe auch bei einem normalen Kurzschluss anregen kann. In diesem Fall rechtfertigt die Anregung eine Meldung
„IEF Intermit.“ nicht.
Da infolge intermittierender Erdfehler auch andere Überstromstufen (z.B. I>, IE>, IEE>) anregen können, könnte es zu einer Flut von Meldungen kommen. Um hier keinen Überlauf des Störfallprotokolls zu bekommen, werden deren Meldungen nach dem Erkennen auf intermittierenden Erdfehler (Meldung
„IEF Intermit.“) nicht mehr in das Störfallprotokoll eingetragen, sofern sie nicht zu einem Auslösekommando führen. Ist ein intermittierender Erdfehler erkannt worden, werden folgende Überstromzeitschutz–Anregemeldungen (siehe
Tabelle 2-8) weiterhin uneingeschränkt gemeldet:
158
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Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
Tabelle 2-8
1800
7551
7552
7553
7554
7565
7566
7567
7564
FNr.
Uneingeschränkte Meldungen
„Inrush Anr E“
Meldung
„U/AMZ I>> Anr“
„Inrush I> Anr“
„Inrush IE> Anr“
„Inrush Ip Anr“
„Inrush IEp Anr“
„Inrush Anr L1“
„Inrush Anr L2“
„Inrush Anr L3“
Erläuterung
U/AMZ Anregung Stufe I>>
Inrush Anregung Stufe I>
Inrush Anregung Stufe IE>
Inrush Anregung Stufe Ip
Inrush Anregung Stufe IEp
Inrush Anregung U/AMZ Phase L1
Inrush Anregung U/AMZ Phase L2
Inrush Anregung U/AMZ Phase L3
Inrush Anregung U/AMZ Erde
intermittierenden Erdfehlers verhindert:
Tabelle 2-9
FNr.
1831
1834
1837
5159
5165
5166
1221
1224
1227
6823
1761
1762
1763
1764
1810
1820
1765
1768
Zwischengepufferte Meldungen
Meldung
„U/AMZ G-Anr“
„U/AMZ Anr L1“
„U/AMZ Anr L2“
„U/AMZ Anr L3“
„U/AMZ I> Anr“
„U/AMZ Ip Anr“
„U/AMZ Anr E“
„U/AMZ IE>>> Anr“
„U/AMZ IE>> Anr“
„U/AMZ IE> Anr“
„U/AMZ IEp Anr“
„I2>> Anregung“
„I2> Anregung“
„I2p Anregung“
„IEE>> Anregung“
„IEE> Anregung“
„IEEp Anregung“
„ANL Anregung“
Erläuterung
U/AMZ Generalanregung
U/AMZ Anregung Phase L1
U/AMZ Anregung Phase L2
U/AMZ Anregung Phase L3
U/AMZ Anregung Stufe I>
U/AMZ Anregung Stufe Ip
U/AMZ Anregung Erde
U/AMZ Anregung Stufe IE>>>
U/AMZ Anregung Stufe IE>>
U/AMZ Anregung Stufe IE>
U/AMZ Anregung Stufe IEp
Schieflastschutz Anregung I2>>
Schieflastschutz Anregung I2>
Schieflastschutz Anregung I2p
Anregung Stufe IEE>>
Anregung Stufe IEE>
Anregung Stufe IEEp
Anlaufüberwachung Anregung
Für das Eintragen in das Störfallprotokoll (Meldungspuffer), an die Systemschnittstelle und an CFC werden die
meldung ab Meldung
„IEF Intermit.“ kommend). Das Melden auf Relais und LEDs ist dagegen nicht zwischengespeichert, denn es wird zur rückwärtigen Verriegelung bei Anlagen mit gestaffeltem Schutz benötigt.
Im Zwischenpuffer werden maximal zwei Zustandsänderungen (immer die aktuellsten) pro Meldung gespeichert.
Die zwischengepufferten Meldungen werden erst dann an das Störfallprotokoll, CFC und an die Systemschnittstelle mit dem originalen Zeitstempel gemeldet, wenn ein AUS-Kommando einer anderen Schutzfunktion als die des Intermittierenden Erdfehlerschutzes erfolgt. Dadurch ist gewährleistet, dass zu einem AUS-Kommando immer eine Anregung gemeldet wird, wenn auch erst verspätet.
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Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
Unberührt von diesen Mechanismus sind alle Anregemeldungen, die üblicherweise während eines intermittierenden Erdfehlers nicht auftreten. Dazu gehören unter anderen die Anrege- und AUS-Kommandos der folgenden Schutzfunktionen:
• Schalterversagerschutz,
• Überlastschutz.
Die Anregemeldungen dieser Schutzfunktionen werden weiterhin sofort protokolliert. Wenn ein AUS-Kommando dieser Schutzfunktionen erscheint, werden die zwischengepufferten Meldungen verworfen, da zwischen auslösender Funktion und zwischengespeicherten Meldungen kein Zusammenhang besteht.
Ein Störfall ist beendet, wenn die Zeit
Tres abgelaufen ist, bzw. wenn das Auslösekommando „IEF AUS“
abgesteuert wird.
Das Beenden eines Störfalles beim Intermittierenden Erdfehlerschutz ist also ein Sonderfall. Hier ist es die Zeit
Tres, die den Störfall offen hält und nicht die Anregung.
2.10.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Der Schutz bei intermittierenden Erdfehlern kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn bei der Projektierung unter Adresse
133 INTERM.EF die Auswahl des auszuwertenden Stromes (mit IE, mit 3I0 oder mit IEE) getroffen wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird
nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse
3301 INTERM.EF kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Die Anregeschwelle (Effektivwert) wird in Adresse
3302 IIE> eingestellt. Sie kann relativ empfindlich eingestellt werden, wenn sie auch auf kurze Erdfehler reagieren soll, da die Ansprechzeit bei höherem Stromüberschuss kürzer wird. Der Einstellbereich ist dabei abhängig von der Auswahl des auszuwertenden Stromes unter Adresse
133 INTERM.EF.
Die Dauer der Anregung kann unter Adresse
3303 Tv verlängert werden. Diese Anregestabilisierung ist vor allem für die Koordination mit bisherigen analogelektronischen oder elektromechanischen Überstromrelais notwendig. Die Zeit
Tv kann auch auf unwirksam gesetzt werden (Tv = 0).
Die stabilisierte Anregung startet den Zähler
Tsum. Bei gehender Anregung wird dieser Zähler angehalten,
aber nicht zurückgesetzt. Bei erneuter stabilisierter Anregung zählt dieser Zähler – ausgehend vom letzten
Stand – weiter. Diese Summe der Anregezeiten, die zur Auslösung führen soll, wird unter Adresse
3304 Tsum eingestellt. Diese Zeit dient als eines der vier Selektivitätskriterien (Anregeschwelle
IIE>, Anregeverlängerung
Tv, Zähler Tsum und Rücksetzzeit Tres) zur Koordination der Relais eines Leitungszuges und ist vergleichbar
mit der Zeitstaffelung beim Überstromzeitschutz. Im Strahlennetz ist dann das Relais, das dem intermittierenden Fehler am nächsten ist und anregt, auf die kürzeste Summenzeit
Tsum eingestellt.
160
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Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
Bild 2-56 Beispiel für die Selektivitätskriterien des intermittierenden Erdfehlerschutzes
Die Rücksetzzeit, nach der im erdschlussfreien Betrieb die Summierung zurückgesetzt wird und die Schutzfunktion wieder in Ruhestellung geht, wird als
Tres unter Adresse 3305 eingestellt.
Adresse
3306 ANZ.ANREG. bestimmt, nach wie vielen Anregungen ein Erdfehler als intermittierend gilt.
2.10.3
Parameterübersicht
Adr.
3301
3302
3302
3302
3303
3304
3305
3306
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
INTERM.EF
IIE>
IIE>
IIE>
Tv
Tsum
Tres
ANZ.ANREG.
C
1A
5A
1A
5A
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
0.05 .. 35.00 A
0.25 .. 175.00 A
0.05 .. 35.00 A
0.25 .. 175.00 A
0.005 .. 1.500 A
0.00 .. 10.00 s
0.00 .. 100.00 s
1 .. 600 s
2 .. 10
Voreinstellung
Aus
1.00 A
5.00 A
1.00 A
5.00 A
1.000 A
0.10 s
20.00 s
300 s
3
Erläuterung
Intermittierender Erdfehler - Schutz
IIE - Anregeschwelle
IIE - Anregeschwelle
IIE - Anregeschwelle
Verlängerungszeit der Anregung
Summenzeit
Resetzeit
Anz.Iie> Anr.bis Intermitt.EF erkenn.
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Funktionen
2.10 Intermittierender Erdfehler - Schutz
2.10.4
Informationsübersicht
6927
6928
6929
6930
6931
6932
Nr.
6903
6921
6922
6923
6924
6925
6926
Information
>IEF block
IEF aus
IEF blockiert
IEF wirksam
IIE Anr
IIE stab.Anr.
IIE Anr f.SP
IEF Intermit.
IEF Tsum Abl.
IEF Tres lft.
IEF AUS
Iie/In=
Iie Anz=
AM
AM
AM
AM
WM
WM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
AM
AM
Erläuterung
>Intermitt.Erdfehler-Schutz blockieren
Interm.Erdfehler-Schutz ausgeschaltet
Interm.Erdfehler-Schutz blockiert
Interm.Erdfehler-Schutz wirksam
IEF: unstabilisierte Anregung
IEF: stabilisierte Anregung
IEF: unstab.Anreg.f.Störfallprotokoll
IEF: intermittierender Erdfehler
IEF: Ablauf der Summenzeit
IEF: Resetzeit läuft
IEF: Auskommando
IEF: Größter Strom IE des Störfalls
IEF: Anz. der IIE-Anregung d.Störf.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
2.11
Automatische Wiedereinschaltung
Nach der Erfahrung sind etwa 85 % der Isolationsfehler auf Freileitungen Lichtbogenkurzschlüsse, die nach der Abschaltung durch den Schutz selbsttätig erlöschen. Die Leitung kann also wieder zugeschaltet werden.
Diese Wiederzuschaltung wird von einer Wiedereinschaltautomatik nach einer spannungslosen Pause übernommen.
Ist der Kurzschluss nach der Wiedereinschaltung noch vorhanden (Lichtbogen nicht verloschen oder metallischer Kurzschluss), so schaltet der Schutz endgültig ab. In manchen Netzen werden auch mehrere Wiedereinschaltversuche unternommen.
Anwendungsfälle
• Die in 7SJ61 integrierte Wiedereinschaltautomatik kann auch von einem externen Schutzgerät (z.B. Zweitschutz) gesteuert werden. In diesem Fall muss ein Signalaustausch zwischen 7SJ61 und dem externen
Schutzgerät über binäre Ein- und Ausgänge erfolgen.
• Auch ist es möglich, 7SJ61 mit einem externen Wiedereinschaltgerät zusammen arbeiten zu lassen.
• Da die Wiedereinschaltautomatik beim Einsatz des 7SJ61 an Generatoren, Motoren, Transformatoren,
Kabeln, Drosseln u.s.w. keinen Sinn macht, sollte diese Funktion in diesen Anwendungsfällen wegprojektiert sein.
2.11.1
Programmablauf
zeigt ein Beispiel für den zeitlichen Ablauf einer zweimaligen Wiedereinschaltung, wobei die 2. Wiedereinschaltung erfolgreich ist.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
164
Bild 2-57 Ablaufdiagramm 2-malige Wiedereinschaltung, 1. Zyklus nicht erfolgreich, 2. Zyklus erfolgreich
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für den zeitlichen Ablauf einer zweimaligen Wiedereinschaltung, wobei beide Zyklen erfolglos sind und keine weitere Wiedereinschaltung parametriert wurde.
Die Anzahl der durch die Wiedereinschaltautomatik veranlassten Einschaltkommandos werden gezählt. Es steht dabei jeweils ein Statistikzähler für die 1. und für alle weiteren Wiedereinschaltungen zur Verfügung.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Bild 2-58 Ablaufdiagramm 2–malige Wiedereinschaltung, erfolglos
Anwurf
Der Anwurf der Wiedereinschaltautomatik kann durch interne Schutzfunktionen oder von extern über Binärein-
dereinschaltautomatik angeworfen werden kann (
Anwurf AWE) oder nicht (kein Anwurf AWE) oder ob sie blockiert werden soll (
blockiert AWE):
Tabelle 2-10 Anwurf AWE
Anwurf Überstromzeitschutz
I>
IE>
I>>
IE>>
I>>>
IE>>>
Ip
IEp
Anwurf Empf. Erdfehler
IEE> SCHIEFLAST
IEE>>
IEEp
Anwurf Sonstiges
BINÄREINGANG
Mit dem Anwurf wird der Wiedereinschaltautomatik mitgeteilt, dass ein Auslösekommando abgegeben wurde und dass nun das entsprechende Wiedereinschaltprogramm ablaufen soll.
Die Binäreingabemeldungen 2715
„>AUS E Fehler“ und 2716 „>AUS Ph Fehler“ zum Start eines AWE–
Programmes können auch über CFC (schnelle PLC–Bearbeitung) angesteuert werden. Damit ist der AWE–
Anwurf mit beliebigen Meldungen (z.B. Schutzanregung) möglich, wenn der Parameter
7164 BINÄREINGANG auf
Anwurf AWE gesetzt ist.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Wirkzeit
Mit der Wirkzeit (Adresse
7117) wird die Zeit zwischen einer kommenden Anregung und dem kommenden
Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion überwacht. Gestartet wird die Wirkzeit mit dem Erkennen einer Anregung einer beliebigen Funktion, die als Quelle der AWE eingestellt ist. Schutzfunktionen, die auf
Nur Meldung gestellt sind oder die prinzipiell keine AWE anwerfen sollen, triggern die Wirkzeit nicht.
Kommt es innerhalb der Wirkzeit zu einem Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, wird die AWE angeworfen. Auslösekommandos einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, die in der Zeit zwischen dem Ablauf der Wirkzeit und der gehenden Anregung kommen, führen zur dynamischen Blockierung der AWE. Auslösekommandos von Schutzfunktionen, die nicht als Starter definiert sind, haben keinen Einfluss auf die Wirkzeit.
Bei der Zusammenarbeit der AWE mit einer externen Schutzeinrichtung wird der AWE die Anregung für den
Start der Wirkzeit über die Binäreingabe 2711
„>G-Anr für AWE“ mitgeteilt.
Verzögerung des Pausenzeitstarts
Nach einem AWE-Anwurf kann durch Anregung der Binäreingabemeldung 2754
„>Verz.Pausenz“ der Start der Pausenzeit verzögert werden. Solange der Binäreingang aktiv ist, wird die Pausenzeit nicht gestartet. Erst mit gehendem Binäreingang erfolgt der Start. Über den Parameter
7118 T PAUSE VERZ. lässt sich die Verzögerung des Pausenzeitstarts überwachen. Läuft die Zeit ab und ist der BE immer noch aktiv, geht die
Automatische Wiedereinschaltung in den Zustand der dynamischen Blockierung über (2785 „AWE
dynam. blk“). Der Ablauf der maximalen Verzögerungszeit des Pausenzeitstarts wird durch Ausgabe der
Meldung 2753
„AWE Abl.TP VERZ“ protokolliert.
Wiedereinschaltprogramme
Je nach Art des Fehlers kommen zwei unterschiedliche Wiedereinschaltprogramme zur Anwendung. Dabei gilt:
• Das Programm Erde ist gültig, wenn von allen Kurzschlussschutzfunktionen, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen, ein einphasiger Fehler gemeldet wird. Kriterium ist, dass ausschließlich eine Phase angeregt hat, oder nur eine Phase und Erde, oder nur Erde. Auch über Binäreingabe kann dieses Programm gestartet werden.
• Das Programm Phase ist gültig in allen übrigen Fällen. Das heißt, bei mehrphasiger Anregung, mit oder ohne Erde, oder bei Anwurf durch andere Funktionen, wie Schieflastschutz. Auch über Binäreingabe kann dieses Programm gestartet werden.
Zur Auswahl des Programms werden nur kommende Anregungen bewertet, da gehende Anregungen das Ergebnis verfälschen könnten, wenn beim Öffnen des Leistungsschalters die Anregungen unterschiedlich schnell verschwinden. Praktisch führt somit nur eine Anregung, die bis zum Öffnen des Leistungsschalters einphasig war zur Auswahl des Programmes Erde, alle anderen zur Auswahl des Phasenprogrammes.
Für jedes der Programme können getrennt bis zu 9 Wiedereinschaltungen parametriert werden, wobei die ersten vier Unterbrechungszyklen auch unterschiedliche Pausenzeiten haben können. Für die fünfte und jede weitere Wiedereinschaltung ist die vierte Pausenzeit gültig.
Wiedereinschaltung vor Selektivität
Damit der Unterbrechungszyklus erfolgreich sein kann, sollten Fehler in dem gesamten Schutzbereich an allen speisenden Enden mit der gleichen — möglichst kurzen — Zeit abgeschaltet werden. In der Regel wird also vor einer automatischen Wiedereinschaltung eine Schnellauslösung des Kurzschlussschutzes gewünscht.
Hier wird also der schnellen Fehlerbeseitigung Vorrang gegenüber der Selektivität eingeräumt, da ja die Wiedereinschaltung der Versuch ist, den Netzbetrieb aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zweck werden die Schutzfunktionen, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen können, so eingestellt, dass sie vor einer Wiedereinschaltung unverzögert oder mit einer sehr kurzen Verzögerung auslösen.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Bei der endgültigen Abschaltung jedoch, d.h. wenn keine Wiedereinschaltung erwartet werden kann, soll der
Schutz verzögert nach dem Staffelplan des Netzes auslösen, da dann die Selektivität Vorrang hat. Siehe auch entsprechende Hinweise unter Randtitel „Zusammenarbeit mit Wiedereinschaltautomatik“ bei den Einstellhinweisen der Überstromzeitschutzfunktionen und der Funktionsbeschreibung des Intermittierenden Erdschlussschutzes.
Einmalige Wiedereinschaltung
Mit dem ersten Auslösekommando einer Funktion, die auf Anwurf der Wiedereinschaltautomatik parametriert ist, wird diese angeworfen. Nach Öffnen des Leistungsschalters beginnt die dem Fehlerbild entsprechende
Pausenzeit (siehe auch Randtitel „Wiedereinschaltprogramme“). Nach Ablauf der entsprechenden Pausenzeit erhält der Leistungsschalter ein Einschaltkommando. Gleichzeitig wird die Sperrzeit
T SPERRZEIT gestartet.
In dieser Sperrzeit wird geprüft, ob die Wiedereinschaltung erfolgreich war. Kommt es innerhalb dieser Zeit zu einem erneuten Fehler, wird die AWE dynamisch blockiert, es kommt zum endgültigen AUS. Die Pausenzeit kann für die beiden Programme individuell eingestellt werden.
Kriterien für das Öffnen des Leistungsschalters können entweder die Leistungsschalterhilfskontakte oder die gehende General-Anregung sein, wenn keine Hilfskontakte rangiert sind.
Ist der Fehler beseitigt, (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in
Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist der Fehler nicht beseitigt, (erfolglose Wiedereinschaltung), so folgt vom Schutz eine endgültige Abschaltung nach Staffelplan.
Mehrmalige Wiedereinschaltung
7SJ61 erlaubt bis zu 9 Wiedereinschaltungen. Die Anzahl kann für das Phase–Programm und das Erde–Programm getrennt eingestellt werden.
Der erste Unterbrechungszyklus läuft im Prinzip wie bei der einmaligen Wiedereinschaltung ab. Wenn die erste
Wiedereinschaltung erfolglos war, folgt jedoch keine endgültige Abschaltung, sondern die Sperrzeit wird zurückgesetzt, und ein weiterer Unterbrechungszyklus mit einer weiteren Pausenzeit wird eingeleitet. Dies kann sich so oft wiederholen, bis die für das entsprechende Wiedereinschaltprogramm zulässige Zahl von Wiedereinschaltungen erreicht ist.
Die Pausenzeiten können für die ersten vier Unterbrechungszyklen und die beiden Programme unterschiedlich eingestellt werden. Ab dem fünften Zyklus gilt die jeweilige Pausenzeit für den vierten Zyklus.
Ist einer der Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr vorhanden, läuft die
Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist keiner der Zyklen erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiedereinschaltung vom Schutz eine endgültige Abschaltung nach Staffelplan. Alle Wiedereinschaltversuche waren erfolglos.
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung wird die Wiedereinschaltautomatik dynamisch blockiert (siehe unten).
Sperrzeit
Die Funktionalität der Sperrzeit ist unter den Randleistenabschnitten „Einmalige-/Mehmalige Wiedereinschaltung“ bereits beschrieben. Zu einer Verlängerung der Sperrzeit kann es unter folgenden Bedingungen kommen.
Die Zeit
211 T EINKOM MAX. definiert die maximale Zeit, die ein Einkommando gehalten wird. Kommt es vor dem Ablauf dieser Zeit zu einem erneuten Auskommando, wird das Einkommando abgesteuert. Ist
T EINKOM
MAX. länger eingestellt als die Zeit T SPERRZEIT, so wird die Sperrzeit nach ihrem Ablauf um die verbleibende
Einkommandozeit verlängert!
Tritt vor dem Ablauf der Sperrzeit eine Anregung einer als WE-Starter parametrierten Schutzfunktion auf, so wird die Sperrzeit ebenfalls verlängert!
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167
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
2.11.2
Blockierung
Statische Blockierung
Statische Blockierung bedeutet, dass die Wiedereinschaltautomatik nicht zur Wiedereinschaltung bereit ist und auch nicht angeworfen werden kann, solange dieses Blockiersignal vorliegt. Es wird die Ausgangsmeldung
„AWE nicht ber.“ (FNr. 2784) abgesetzt. Dieses Signal wird auch intern benutzt, um die Schutzstufen, die nur bei bereiter Wiedereinschaltautomatik wirken sollen, zu blockieren (siehe auch unter Randtitel „Wiedereinschaltung vor Selektivität“ weiter oben).
Die Wiedereinschaltautomatik ist statisch blockiert, wenn
• das Signal
„>AWE blk“ (FNr.2703) von einer Binäreingabe vorliegt, ohne dass die Wiedereinschaltautomatik angeworfen ist (zugehörige Meldung:
„>AWE blk“),
• das Signal
„>LS bereit“ (FNr. 2730) über Binäreingabe verschwindet, ohne dass die Wiedereinschaltautomatik angeworfen ist (zugehörige Meldung:
„>LS bereit“),
• die Anzahl der zulässigen Zyklen beider Wiedereinschaltprogramme auf 0 eingestellt ist (zugehörige Meldung:
„AWE Anz. WE=0“),
• keine Funktion (Parameter
7150 bis 7163) oder Binäreingabe auf Anwurf der Wiedereinschaltautomatik parametriert ist (zugehörige Meldung:
„AWE kein Anw.“),
• der Leistungsschalter als „offen“ gemeldet wird und kein Auslösekommando ansteht (zugehörige Meldung:
„AWE LS blk WE“). Voraussetzung hierfür ist, dass das 7SJ61 über Hilfskontakte des Leistungsschalters
über den Schaltzustand informiert wird.
Dynamische Blockierung
Die dynamische Blockierung der AWE tritt immer dann ein, wenn die AWE läuft und eine der Blockierbedingungen erfüllt wird. Erkennbar ist die dynamische Blockierung an der Meldung
„AWE dynam. blk“. Die dynamische Blockierung ist mit der parametrierbaren Blockierzeit
T BLK DYN verbunden. Gestartet wird diese Blo-
ckierzeit in der Regel mit kommender Blockierbedingung. Nach Ablauf der Blockierzeit wird geprüft, ob die
Blockierung aufgehoben werden kann. Steht die Blockierbedingung noch an oder ist inzwischen eine andere
Blockierbedingung eingetreten, so wird die Blockierzeit erneut gestartet. Ist dagegen die Ursache der Blockierung nach Ablauf der Blockierzeit verschwunden, wird die dynamische Blockierung aufgehoben.
Die dynamische Blockierung wird ausgelöst,
• wenn die maximale Anzahl von Wiedereinschaltversuchen erreicht ist. Kommt es jetzt innerhalb der Sperrzeit zu einem Auslösekommando, wird die AWE dynamisch blockiert, (signalisiert durch die Meldung
„AWE
Max.Anz.WE“).
• wenn eine Schutzfunktion einen dreiphasigen Fehler erkannt hat und das Gerät gemäß seiner Einstellung bei dreiphasigen Fehlern nicht wiedereinschalten soll, (signalisiert durch die Meldung
„AWE 3ph.Anr blk“).
• wenn die maximale Wartezeit
T PAUSE VERZ. für die Verzögerung des Starts der Pausenzeit durch Binä-
reingabe abläuft, ohne dass die Binäreingabe
„>Verz.Pausenz“ während dieses Zeitraums inaktiv geschaltet wurde.
• wenn die Wirkzeit abläuft, ohne dass ein AUS–Kommando kam, führt jedes AUS–Kommando in der Zeit zwischen dem Ablauf der Wirkzeit und dem Rückfall der Anregung zur dynamischen Blockierung, (signalisiert durch die Meldung
„AWE Abl. T Wirk“).
• wenn eine Schutzfunktion auslöst, die die Wiedereinschaltautomatik blockieren soll (gemäß Einstellung); dies gilt unabhängig vom Zustand der AWE (angeworfen / nicht angeworfen) beim Auftreten des AUS–Kommandos eines Blockierers, (signalisiert durch die Meldung
„AWE AUS blk WE“).
• wenn der Leistungsschalter–Versagerschutz auslöst,
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
• wenn nicht innerhalb der parametrierten Zeit
T ANWURFÜBERW. der Leistungsschalter öffnet, nachdem ein
Auslösekommando erteilt wurde, und somit von einem Schalterversagen ausgegangen werden muss.
(Diese Schalterversagerüberwachung ist vornehmlich für IBS–Zwecke gedacht. IBS–Schutzprüfungen werden häufig mit abgeklemmtem Leistungsschalter durchgeführt. Die Schalterversagerüberwachung verhindert, dass es zu unerwarteten Wiedereinschaltungen nach Wiederanschluss des Leistungsschalters kommt; signalisiert durch die Meldung
„AWE Abl. T Anw.“).
• wenn der Leistungsschalter nach Ablauf der Leistungsschalterüberwachungszeit nicht schaltbereit ist, vorausgesetzt die Leistungsschalterabfrage ist wirksam gestellt (Adresse
7113 LS? VOR AWE = Vor jeder
WE, signalisiert durch die Meldung „AWE Abl.TLSUEW“),
• wenn der Leistungsschalter nach Ablauf der maximalen Verlängerung der Pausenzeit
T PAUSE VERL.
nicht schaltbereit ist. Durch die Leistungsschalter–Bereitschaftsüberwachung und den Synchrocheck kann es zu einer unerwünschten Verlängerung der Pausenzeit kommen. Um zu verhindern, dass die AWE in einen undefinierten Zustand gerät, wird die Verlängerung der Pausenzeit überwacht. Die Verlängerungszeit wird mit dem Ablauf der regulären Pausenzeit gestartet. Läuft diese ab, wird die AWE dynamisch blockiert und die Blockierzeit gestartet. Die AWE kehrt in den Ruhezustand zurück, wenn die Blockierzeit abgelaufen ist und keine Blockierungen mehr vorliegen (signalisiert durch die Meldung
„AWE Abl. TP Max“).
• wenn eine Hand–Einschaltung erkannt wurde (von extern) und durch den Parameter
T BLK HANDEIN (T
≠ 0) festgelegt wurde, dass die AWE auf ein Hand–Ein reagieren soll,
• über einen entsprechend rangierten Binäreingang (FNr. 2703
„>AWE blk“). Erfolgt diese Blockierung während sich die AWE im Ruhezustand befindet, so kommt es zu einer statischen Blockierung (
„AWE nicht ber.“). Diese wird sofort mit gehender Binäreingabe beendet und die AWE kehrt in den Ruhezustand zurück. Läuft die AWE zum Zeitpunkt des Eintreffens der Blockierung bereits, kommt es zu einer dynamischen Blockierung (
„AWE dynam. blk“). Mit kommendem Binäreingang wird in diesem Falle die Blockierzeit
T BLK DYN gestartet. Nach Ablauf der Zeit wird geprüft, ob der Binäreingang noch aktiviert ist. Ist
das der Fall, so geht die AWE von der dynamischen in die statische Blockierung über. Steht beim Ablauf der
Zeit der Binäreingang nicht mehr an und liegen auch keine anderen Blockierungen vor, so geht die AWE in den Ruhezustand über.
2.11.3
Zustandserkennung und Überwachung des Leistungsschalters
Leistungsschalterzustand
Die Erkennung der Leistungsschalterstellung ist wichtig für die Funktion Wiedereinschaltautomatik. Der Schaltzustand kann dem Gerät durch die Leistungsschalterhilfskontakte über die Binäreingänge 4602
„>LS offen“ und 4601
„>LS geschlossen“ mitgeteilt werden.
Dabei gilt:
• Werden sowohl der Binäreingang 4601
„>LS geschlossen“ als auch der Binäreingang 4602 „>LS offen“ verwendet, so kann die AWE erkennen, ob der Leistungsschalter offen, geschlossen oder in Störstellung ist. Wird durch beide Hilfskontakte ein offener Leistungsschalter erkannt, wird die Pausenzeit gestartet. Wird auf offenen Leistungsschalter oder Störstellung erkannt, ohne dass ein Auslösekommando vorliegt, so wird die AWE dynamisch blockiert, sofern sie bereits angeworfen ist. Befindet sich die AWE dabei in Ruhestellung, kommt es zu einer statischen Blockierung. Bei der Abfrage, ob ein Auslösekommando vorliegt, werden alle Auslösekommandos des Gerätes ausgewertet, unabhängig davon, ob die Funktion als
Starter oder Blockierer für die AWE arbeitet.
• Wird nur der Binäreingang 4601
„>LS geschlossen“ rangiert, wird der Leistungsschalter als offen betrachtet, wenn der Binäreingang inaktiv ist. Wird der Binäreingang inaktiv, wenn kein Auslösekommando einer (beliebigen) Funktion ansteht, so wird die AWE blockiert. Dabei kommt es zu einer statischen Blockierung, wenn sich die AWE zu diesem Zeitpunkt in Ruhestellung befindet. Läuft die AWE bereits, so kommt es zu einer dynamischen Blockierung. Die Pausenzeit wird gestartet, wenn der Binäreingang nach einem
Auslösekommando eines Anwerfers einen offenen Leistungsschalter erkennt (4601
„>LS geschlossen“
= inaktiv). Eine Störstellung des Leistungsschalters kann bei dieser Rangierung nicht erkannt werden.
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169
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
• Wird nur der Binäreingang 4602
„>LS offen“ rangiert, wird der Schalter als offen betrachtet, wenn der
Binäreingang aktiv ist. Wird der Binäreingang aktiv, wenn kein Auslösekommando einer (beliebigen) Funktion ansteht, so wird die AWE dynamisch blockiert, sofern die AWE bereits läuft. Sonst kommt es zu einer statischen Blockierung. Die Pausenzeit wird gestartet, wenn der Binäreingang nach einem Auslösekommando eines Anwerfers aktiv wird. Eine Störstellung des Leistungsschalters kann bei dieser Rangierung nicht erkannt werden.
• Sind weder der Binäreingang 4602
„>LS offen“ noch 4601 „>LS geschlossen“ rangiert, kann die
AWE den Schaltzustand des Leistungsschalters nicht erkennen. Die Steuerung der AWE erfolgt dann ausschließlich über Anregungen und Auslösekommandos. Eine Überwachung auf „LS offen ohne AUS“ und der
Start der Pausenzeit in Abhängigkeit von der Rückmeldung des Schalters sind dann nicht möglich.
Leistungsschalter–Überwachung
Die Bereitschaft des Leistungsschalters, einen vollständigen Unterbrechungszyklus durchzuführen, kann vom
7SJ61 überwacht werden. Ein Schalterversagen wird erkannt:
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgt, ist, dass zum
Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik (d.h. bei Beginn eines Auslösekommandos) der Leistungsschalter für mindestens einen AUS–EIN–AUS–Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe
„>LS bereit“ mitgeteilt. Für den Fall, dass ein solches Signal nicht zur Verfügung steht, kann auch die Leistungsschalter–Abfrage unterdrückt werden, da anderenfalls überhaupt keine Wiedereinschaltung möglich wäre.
• Besonders für mehrmalige Wiedereinschaltung ist es von Vorteil, die Leistungsschalterbereitschaft nicht nur im Augenblick des ersten Auslösekommandos, sondern auch vor jeder Wiedereinschaltung abzufragen. Die
Wiedereinschaltung wird gesperrt, solange der Schalter nicht die Bereitschaft zu einem weiteren EIN–AUS–
Zyklus meldet.
• Die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters kann vom 7SJ61 überwacht werden. Die Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. läuft, solange der Schalter keine Bereitschaft über die Binäreingabe „>LS
bereit“ (FNr. 2730) meldet, d.h. mit gehender Binäreingabe „>LS bereit“ wird die Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. gestartet. Kehrt die Binäreingabe vor dem Ablauf der Überwachungszeit wieder, wird die
Überwachungszeit abgebrochen und die Wiedereinschaltung fortgesetzt. Läuft die Überwachungszeit länger als die Pausenzeit, so wird die Pausenzeit entsprechend verlängert. Läuft die Überwachungszeit ab, bevor der Leistungsschalter seine Bereitschaft meldet, wird die AWE dynamisch blockiert.
Durch die Zusammenarbeit mit der Synchronisierung kann es zu einer unzulässigen Verlängerung der Pausenzeit kommen. Um zu verhindern, das die AWE ggf. in einem undefinierten Zustand stehen bleibt, wird die
Verlängerung der Pausenzeit überwacht. Die maximale Verlängerung der Pausenzeit ist anhand des Parameters
T PAUSE VERL. einstellbar. Die Überwachungszeit T PAUSE VERL. wird mit dem Ablauf der regulären
Pausenzeit gestartet. Kommt die Reaktion der Synchronisierung vor dem Ablauf der Zeit, wird die Überwachungszeit gestoppt und das Einkommando generiert. Läuft die Zeit vor der Reaktion der Synchronisierung ab, wird die AWE dynamisch blockiert.
Es ist darauf zu achten, dass diese Zeit nicht die Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. unterläuft.
Die Schalterüberwachungszeit
7114 T ANWURFÜBERW. dient der Reaktion der AWE auf einen Schalterversager. Sie wird mit kommendem Auslösekommando vor oder während einer Wiedereinschaltung aktiviert und legt die Zeit fest, die man nach der Auslösung auf das Öffnen des Leistungsschalters wartet. Läuft die Zeit ab, wird ein Schalterversagen angenommen und die AWE wird dynamisch blockiert. Wird der Parameter
T
ANWURFÜBERW. auf ∞ gestellt, ist die Anwurfüberwachung unwirksam.
170
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
2.11.4
Schutzstufensteuerung
Die AWE kann Einfluss auf Verzögerungszeiten und Schwellwerte des gerichteten und ungerichteten Überstromzeitschutzes nehmen (Schutzstufensteuerung). Hierzu lassen sich drei Mechanismen unterscheiden:
1.
Über die Zyklussteuerung der AWE können die Überstromzeitschutzstufen und die Stufen der (empfindlichen) Erdfehlererfassung in Abhängigkeit des AWE–Zyklusses in Schnellzeit auslösen (T = 0), unbeeinflusst von der AWE bleiben (T = T) oder blockiert werden (T =
∞). Weitere Beschreibung siehe Randleiste
„Zyklussteuerung“.
2.
Über den AWE-Zustand „AWE bereit“ bzw. „AWE nicht bereit“ kann die dynamische Parameterumschaltung aktiviert/deaktiviert werden. Damit lassen sich Schwellwerte und Auslöseverzögerungen der Über-
stromzeitschutzstufen umschalten (siehe auch Abschnitt 2.11.6 bzw. Abschnitt 2.3).
3.
Über die Überstromzeitschutzparameter 1X14A I(E)>> WIRKSAM bzw. 1X16A I(E)>>> WIRKSAM kann festgelegt werden, ob die I(E)>>–Stufen bzw. I(E)>>>–Stufen immer oder nur bei „bereiter AWE“ arbeiten
Zyklussteuerung
Die Steuerung der Stufen des Überstromzeitschutzes und der (empfindlichen) Erdfehlererfassung wird mit der
Freigabe des durch den jeweiligen Parameter bezeichneten Zyklus wirksam. Gemeldet wird die Freigabe der
Zyklen durch die Meldungen
„AWE STZ v.1.WE“ bis „AWE STZ v.>3.WE“. Befindet sich die AWE im Ruhezustand gelten die Parameter für den Anwurf–Zyklus. Die hier vorgenommenen Einstellungen wirken daher immer, wenn die AWE im Ruhezustand ist.
Die Freigabe der Parameter für den jeweils nächsten Zyklus erfolgt mit dem Absetzen des Einkommandos und dem Start der Sperrzeit. Nach erfolgreicher AWE (Ablauf der Sperrzeit) oder bei der Rückkehr aus der Blockierung geht die AWE in den Ruhezustand über. Für die Steuerung des Schutzes werden wieder die Parameter für den Anwurf–Zyklus wirksam.
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel der Steuerung der Schutzstufen I>> und IE>>.
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171
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Bild 2-59 Steuerung der Schutzstufen bei zweimaliger, erfolgreicher AWE
Beispiel
Vor der ersten Wiedereinschaltung sollen Fehler schnell mit den Stufen I>> oder IE>> abgeschaltet werden.
Es wird also der schnellen Fehlerbeseitigung Vorrang gegenüber der Selektivität eingeräumt, da ja die Wiedereinschaltung der Versuch ist, den Netzbetrieb aufrechtzuerhalten. Bleibt der Fehler bestehen, soll nochmals schnell ausgelöst werden und eine zweite Wiedereinschaltung folgen.
Ab der zweiten Wiedereinschaltung sollen die Stufen I>> oder IE>> jedoch blockiert werden, damit der Fehler nach dem Staffelplan des Netzes mit den Stufen I> oder IE> beseitigt wird, da jetzt die Selektivität Vorrang hat.
Die Adressen
7202 vor1.WE:I>>, 7214 vor2.WE:I>> und 7203 vor1.WE:IE>> und 7215
vor2.WE:IE>> werden auf unverzögert T=0 eingestellt, damit diese Stufen nach der ersten Wiederein-
schaltung wirksam sind. Dagegen werden die Adressen
7226 vor3.WE:I>> und 7227 vor3.WE:IE>> auf
blockiert T=∞ eingestellt, so dass die Stufen I>> und IE>> mit der zweiten Wiedereinschaltung blockiert werden. Die Reservestufen, z.B. I> und IE> dürfen natürlich nicht blockiert werden (Adressen
7200, 7201,
7212, 7213, 7224 und 7225).
172
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Die Blockierung gilt nur nach der Wiedereinschaltung gemäß Einstelladresse. Es ist also auch möglich, für eine dritte Wiedereinschaltung wieder andere Bedingungen vorzugeben.
Die Blockierbedingungen gelten auch für die Ablaufkoordinierung, wenn diese vorhanden und eingeschaltet ist
(Adresse
7140, siehe auch unten unter Randtitel „Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing)“.
2.11.5
Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme)
Die Ablaufkoordinierung hat die Aufgabe, die AWE dieses Gerätes mit der AWE eines anderen Gerätes im gleichen Netz, zu koordinieren. Sie ist eine Zusatzfunktion zur Wiedereinschaltautomatik, die es u.a. erlaubt, in
Radialnetzen Gruppenkurzunterbrechungen durchzuführen. Bei mehrfacher Wiedereinschaltung können
Gruppen auch geschachtelt sein, und es können weiterhin Hochspannungssicherungen über- oder unterstaffelt werden.
Die Ablaufkoordinierung funktioniert so, dass, abhängig vom laufenden Wiedereinschaltzyklus, bestimmte
Schutzfunktionen blockiert werden. Dies wird über die Schutzstufensteuerung erreicht (siehe „Schutzstufensteuerung“).
Die Besonderheit ist, dass der Wechsel von einem Wiedereinschaltzyklus zum nächsten auch ohne Auslösekommando, nur über die kommende/gehende Anregung der I>- bzw. I
E
>-Stufe, erfolgen kann.
Das folgende Bild zeigt das Beispiel einer Gruppenunterbrechung am Abgang 3. Es sei zweimalige Wiedereinschaltung angenommen.
Bei Fehler F1 am Abgang 5 regen die Schutzgeräte in der Einspeisung und im Abgang 3 an. Die I>>–Stufe am
Abgang 3 unterstaffelt die Sicherung des Abgangs 5 durch Auslösung in Schnellzeit und bewirkt eine erste
Wiedereinschaltung. Ist der Fehler geklärt, fallen nach Ablauf der Sperrzeit alle Funktionen zurück und die
Störung ist beendet. Dabei wurde auch die Sicherung „geschont“.
Bleibt der Fehler bestehen, folgt ein zweiter Wiedereinschaltversuch nach dem gleichen Ablauf.
Die Schnellstufe I>> wird nun am Gerät des Abgangs 3 blockiert. Ist der Fehler immer noch vorhanden, ist am
Abgang 3 nur noch die I>–Stufe wirksam, die aber die Sicherung mit 0,4 s überstaffelt. Nachdem die Sicherung den Fehler abgeschaltet hat, fallen die vorgelagerten Geräte zurück. Sollte die Sicherung den Fehler nicht klären, wirkt die I>–Stufe am Abgang 3 als Reserveschutz.
Beim Gerät an der Einspeisung ist die I>>–Stufe verzögert (0,4 s), da sie die I>>–Stufen der Abgangsgeräte und auch die Sicherungen überstaffeln muss. Bei der zweiten Wiedereinschaltung muss aber auch hier die
I>>–Stufe blockiert werden, um dem Abgangsrelais (I> mit 0,4 s) Vorrang einzuräumen. Dazu muss das Gerät an der Einspeisung aber „wissen“, dass schon zwei Unterbrechungszyklen stattgefunden haben.
Bei diesem Gerät muss die Ablaufkoordinierung eingeschaltet werden: Diese bewirkt, dass hier bei Rückfall der Anregung I> bzw. I
E
> die Unterbrechungszyklen „mitgezählt“ werden. Besteht der Fehler nach der zweiten
Wiedereinschaltung noch, ist nur noch die I>–Stufe mit 0,9 s als Reservestufe wirksam.
Beim Sammelschienenfehler F2 ist an der Einspeisung die I>>–Stufe mit 0,4 s wirksam. Durch die Ablaufkoordinierung kann diese auf eine relativ kurze Zeit eingestellt werden. Die I>–Stufe wird nur als Reserveschutz benötigt. Ohne Ablaufkoordinierung dürfte hier nur die I>–Stufe mit ihrer relativ langen Zeit (0,9 s) benutzt werden.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Bild 2-60 Ablaufkoordinierung bei Fehler am Abgang 5 und an der Sammelschiene
2.11.6
Einstellhinweise
Allgemeine Einstellungen
Die interne Wiedereinschaltautomatik kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung unter Adresse
171 AUTO-WE = vorhanden eingestellt wurde. Wird die Funktion nicht benötigt, wird nicht
vorhanden eingestellt. Unter Adresse 7101 AUTO-WE kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Wird auf dem Abzweig, für den das 7SJ61 eingesetzt wird, keine automatische Wiedereinschaltung durchgeführt (z.B. bei Kabeln, Transformatoren, Motoren, o.ä.), wird die Wiedereinschaltfunktion wegprojektiert. Die
Wiedereinschaltfunktion ist dann völlig unwirksam, d.h. es erfolgt im 7SJ61 keine Bearbeitung der Wiedereinschaltfunktion. Es gibt keine diesbezüglichen Meldungen, Binäreingaben für die Wiedereinschaltfunktion werden ignoriert. Alle Parameter des Blocks 71 sind unzugänglich und haben keine Bedeutung.
Blockierdauer bei Hand–Ein–Erkennung
Der Parameter
7103 T BLK HANDEIN definiert die Reaktion der AWE auf das Erkennen eines Hand–Ein–
Signals. Damit kann eingestellt werden, wie lange die AWE dynamisch blockiert bleibt beim Erkennen eines externes Hand–Einkommando über Binäreingabe (356
„>Hand-EIN“). Wird der Parameter auf 0 eingestellt, so reagiert die AWE nicht auf ein Hand–Ein–Signal.
Sperrzeit und dynamische Blockierung
Die Sperrzeit
T SPERRZEIT (Adresse 7105) ist die Zeitspanne, nach der nach einer erfolgreichen Wiederein-
schaltung die Netzstörung als beendet gilt. Eine erneute Auslösung durch eine für den Anwurf der Wiedereinschaltautomatik parametrierten Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit bewirkt, dass bei mehrmaliger Wiedereinschaltung der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist keine weitere Wiedereinschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung die letzte Wiedereinschaltung als erfolglos.
Im allgemeinen genügen einige Sekunden. In gewitterreichen oder sturmreichen Gegenden ist eine kürzere
Sperrzeit sinnvoll, um die Gefahr der endgültigen Abschaltung infolge kurz aufeinander folgender Blitzeinschläge oder Seilüberschläge (Seiltanzen) zu mindern.
Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungsschalterüberwachung (siehe unten) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS–bereit–Informationen). Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.
Wenn eine dynamische Blockierung der Wiedereinschaltautomatik ausgelöst wurde, bleibt diese verriegelt, bis die Blockierursache gegangen ist. Näheres siehe auch in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Dynamische Blockierung“. Die dynamische Blockierung ist mit der parametrierbaren Blockierzeit
T BLK DYN verbun-
den. Gestartet wird die Blockierzeit in der Regel mit kommender Blockierbedingung.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Leistungsschalterüberwachung
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgt, ist, dass zum
Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltfunktion (d.h. bei Beginn eines Auslösekommandos) der Leistungsschalter für mindestens einen AUS–EIN–AUS–Zyklus bereit ist:
Die Bereitschaft des Leistungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe
„>LS bereit“ (FNr. 2730) mitgeteilt.
• Es ist möglich, die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abzufragen oder auf eine
Abfrage zu verzichten (Adresse
7113, LS? VOR AWE):
LS? VOR AWE = Keine Abfrage, wenn die Schalterbereitschaft nicht abgefragt werden soll oder kann,
LS? VOR AWE = Vor jeder WE, wenn die Schalterbereitschaft vor jedem Einschaltkommando abgefragt
werden soll.
Normalerweise sollte die Bereitschaft des Leistungsschalters abgefragt werden. Für den Fall, dass ein solches Signal vom Schalter nicht zur Verfügung steht, kann unter Adresse
7113 LS? VOR AWE die Leistungsschalter–Abfrage ausgeschaltet werden (
Keine Abfrage), da anderenfalls überhaupt keine automatische Wiedereinschaltung möglich wäre.
Für die Kontrolle der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters kann unter Adresse
7115 eine Bereitschafts–Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. eingestellt werden, sofern unter Adresse 7113 eine Abfrage der
Schalterbereitschaft parametriert wurde. Die Zeit wird etwas höher als die maximale Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters nach Auslösung eingestellt. Sollte der Leistungsschalter bis zum Ablauf dieser Zeit noch nicht wieder bereit sein, erfolgt keine Wiedereinschaltung, und die dynamische Blockierung wird ausgelöst. Die Wiedereinschaltautomatik ist damit verriegelt.
Über die Zeit
T PAUSE VERL. wird die Verlängerung der Pausenzeit überwacht. Zu einer Verlängerung der
Pausenzeit kann es über die Leistungsschalter–Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. kommen, sowie über die
Synchronisierungsfunktion.
Mit dem Ablauf der parametrierten Pausenzeit wird die Überwachungszeit
T PAUSE VERL. gestartet.
Bei der Einstellung ist darauf zu achten dass die Zeit nicht die Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. unterläuft.
Wird die Überwachungszeit
T LS-ÜBERW. verwendet, so sollte T PAUSE VERL. zur Sicherheit auf einen
Wert
≥ T LS-ÜBERW. eingestellt werden.
Wird die AWE mit einer Synchronisierungsfunktion (interne oder externe) betrieben, so wird über
T PAUSE
VERL. sichergestellt, dass bei ausbleibender Rückmeldung der Synchronisierung die AWE nicht in einem un-
definierten Zustand verbleibt.
Wird die Synchronisierung als Synchrocheck verwendet (bei synchronen Netzen) so kann die Überwachungszeit relativ kurz eingestellt werden, z.B. auf einige Sekunden. Die Synchronisierung hat in diesem Fall nur die
Aufgabe die Synchronität der Netze zu „checken“. Bei Synchronität wird sofort zugeschaltet, im anderen Fall wird nicht zugeschaltet.
Wird die Synchronisierung für synchrone/asynchrone Netze verwendet, so muss die Überwachungszeit genügend Zeit zur Bestimmung des Zuschaltzeitpunktes einräumen. Dies hängt vom Frequenzschlupf der beiden
Teilnetze ab. Eine Überwachungszeit von 100 s sollte die meisten Anwendungen für asynchrone Netze berücksichtigen.
Die Überwachungszeit sollte aber generell größer als die maximale Dauer des Synchronisiervorgangs eingestellt werden (Parameter 6x12).
Die Schalterversagerüberwachungszeit
7114 T ANWURFÜBERW. legt die Zeit fest, die man nach der Auslösung (Schließen des Auslösekontaktes) auf das Öffnen des Leistungsschalters (Rückmeldung der LS–Hilfskontakte oder gehende Geräte-Anregung, wenn keine Hilfskontakte rangiert sind) wartet. Diese Zeit wird bei jeder Auslösung neu gestartet. Läuft die Zeit ab, wird angenommen, es liegt ein Schalterversagen vor und die
AWE wird dynamisch blockiert.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Wirkzeit
Die Wirkzeit überprüft die Zeit zwischen der Anregung des Gerätes und dem Auslösekommando einer als
Starter parametrierten Schutzfunktion bei bereiter, aber noch nicht laufender AWE. Kommt es innerhalb der
Wirkzeit zu einem Auslösekommando einer als Starter parametrierten Schutzfunktion, so wird die AWE angeworfen. Liegt diese Zeit außerhalb des parametrierten Wertes der
T WIRK (Adresse 7117), so wird die AWE
dynamisch blockiert. Bei abhängigen Auslösekennlinien ist die Auslösezeit ganz wesentlich durch den Fehlerort bzw. Fehlerwiderstand bestimmt. Mit Hilfe der Wirkzeit wird bei weit entfernten oder hochohmigen Fehlern mit langer Auslösezeit keine Wiedereinschaltung gestartet. Auslösekommandos einer nicht als Starter definierten Schutzfunktion haben keinen Einfluss auf die Wirkzeit.
Verzögerung des Pausenzeitstarts
Durch Anregung der Binäreingabemeldung 2754
„>Verz.Pausenz“ kann der Start der Pausenzeit verzögert werden. Die Maximalzeit hierfür ist unter
7118 T PAUSE VERZ. parametrierbar. Innerhalb dieser Zeit muss die Binäreingabemeldung wieder deaktiviert werden, um mit dem Start der Pausenzeit zu beginnen. Der genaue Ablauf ist in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Verzögerung des Pausenzeitstarts“ beschrieben.
Anzahl der Wiedereinschaltversuche
Die Anzahl der Wiedereinschaltungen kann für die Programme „Phase“ (Adresse
7136, ANZAHL WE PHASE) und Erde“ (Adresse
7135 ANZAHL WE ERDE) getrennt eingestellt werden. Die genaue Definition der Programme ist in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Wiedereinschaltprogramme“ beschrieben.
Einschaltkommando: Direkt oder über Steuerung
Über Parameter
7137 EIN ü. LS-Obj. kann gewählt werden, ob das Einschaltkommando durch die Funktion Automatische Wiedereinschaltung direkt erzeugt wird (Einstellung
EIN ü. LS-Obj. = kein) oder ob die
Steuerungsfunktionalität die Einschaltung veranlasst.
Wenn die AWE über die Steuerungsfunktionalität schalten soll, muss das Handein bei einem Einkommando
die Meldungen 2878
„AWE Prog. Erde“ und 2879 „AWE Prog. Phase“ wird erkannt, dass die AWE angeworfen wurde und nach der Pausenzeit eine Wiedereinschaltung vornehmen will. Die Meldungen setzen das
Flip-Flop und sperren das Handeinsignal, bis die AWE die Wiedereinschaltversuche beendet hat. Über die Veroderung der Meldungen 2784
„AWE nicht ber.“, 2785 „AWE dynam. blk“ und 2862 „AWE erfolgreich“ wird das Flip-Flop zurückgesetzt. Kommt ein Einkommando über die Steuerung, wird ein
Handein generiert.
176
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Bild 2-61 CFC-Logik für Handein bei AWE über Steuerung
Die Auswahlliste für Parameter
7137 wird dynamisch, in Abhängigkeit der rangierten Schaltobjekte erzeugt.
Wird eines der Schaltobjekte ausgewählt, üblicherweise der Leistungsschalter
„Q0 EIN/AUS“, so erfolgt die
Wiedereinschaltung über die Steuerung. In diesem Fall erzeugt die Funktion Automatische Wiedereinschaltung kein Einschaltkommando, sondern eine Einschaltanforderung. Diese wird der Steuerung übermittelt welche nun das Zuschalten übernimmt. Damit gelten beim Zuschalten die für das Schaltobjekt definierten Eigenschaften, wie Verriegelungen und Befehlszeiten. Es ist also möglich, dass der Einschaltbefehl aufgrund einer anstehenden Verriegelungsbedingung nicht ausgeführt wird.
Ist dies nicht gewünscht, so kann die Funktion Automatische Wiedereinschaltung das Einschaltkommando
„AWE EIN-Kom.“ auch direkt erzeugen, welches auf Kontakt zu rangieren ist. In diesem Fall wird der CFC-
Plan gemäß Bild 2-61 nicht benötigt.
AWE mit externem Synchrocheck
Mit dem Parameter
7139 SYNC extern kann festgelegt werden, ob die AWE mit einem externen Synchrocheck arbeiten soll. Eine externe Synchronisierung ist möglich, wenn der Parameter auf
Ja steht und das
7SJ61 über die Meldung 2865
„AWE Sync.-Anfo“ und den Binäreingang „>Sync.von ext“ mit dem externen Synchrocheck verbunden ist.
Anwurf und Blockierung der Wiedereinschaltung durch Schutzfunktionen (Konfiguration)
Mit den Adressen
7150 bis 7164 und 7166 bis 7174 kann bestimmt werden, welche Schutzfunktionen mit der
Wiedereinschaltautomatik zusammenarbeiten sollen. Sie bilden gleichsam eine Verdrahtung zwischen Schutz und Wiedereinschaltautomatik. Jede Adresse benennt eine Schutzstufe oder Schutzfunktion mit ihrem Kürzel, z.B.
I>> für die I>>– Stufe des ungerichteten Überstromzeitschutzes (Adresse 7152).
Dabei bedeuten die Auswahlmöglichkeiten:
•
Anwurf AWE die Schutzstufe wirft bei ihrem Auslösekommando die Wiedereinschaltautomatik an;
kein Anwurf AWE die Schutzstufe wirft die Wiedereinschaltautomatik nicht an, sie kann jedoch von anderen Funktionen angeworfen werden;
blockiert AWE die Schutzfunktion blockiert die Wiedereinschaltautomatik, sie kann auch nicht von anderen Funktionen angeworfen werden; dabei wird eine dynamische Blockierung ausgelöst.
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Pausenzeiten (1. WE)
Die Parameter
7127 und 7128 legen die Länge der Pausenzeiten des 1. Zyklus fest. Die durch den Parameter definierte Zeit wird mit dem Öffnen des Leistungsschalters (wenn Hilfskontakte rangiert sind) oder mit gehender
Anregung nach dem Auslösekommando eines Starters gestartet. In Adresse
7127 T PAUSE1 PHASE wird die
Pausenzeit vor der ersten Wiedereinschaltung für das Wiedereinschaltprogramm „Phase“, in Adresse
7128 T
PAUSE1 ERDE für das Wiedereinschaltprogramm Erde“ eingestellt. Die genaue Definition der Programme ist
in der Funktionsbeschreibung unter Randtitel „Wiedereinschaltprogramme“ beschrieben. Für die Dauer der spannungslosen Pausen ist der Anwendungsfall maßgebend. Bei längeren Leitungen sollten sie lang genug sein, dass der Kurzschlusslichtbogen verlöschen kann und die ihn umgebende Luft entionisiert ist, damit die
Wiedereinschaltung Erfolg verspricht (üblich 0,9 s bis 1,5 s). Bei mehrseitig gespeisten Leitungen steht häufig die Stabilität des Netzes im Vordergrund. Da die abgeschaltete Leitung keine synchronisierenden Kräfte entwickeln kann, ist häufig nur eine kurze spannungslose Pause zulässig. Übliche Werte liegen bei 0,3 s bis 0,6 s.
In Strahlennetzen sind normalerweise längere spannungslose Pausen erlaubt.
Zyklussteuerung der Schutzfunktionen durch die Wiedereinschaltautomatik
Die Adressen
7200 bis 7205 sowie 7248, 7249 und 7175 bis 7177 erlauben die Zyklussteuerung der verschiedenen Schutzfunktionen von der AWE. Damit können gezielt beliebige Schutzstufen blockiert, unverzögert oder entsprechend der parametrierten Verzögerungszeiten geschaltet werden. Zur Auswahl stehen die
Einstellungen:
Zur Auswahl stehen die Einstellungen:
•
Einst.wert T=T die Schutzstufe wird wie parametriert verzögert, d.h die AWE nimmt keinen Einfluss auf die Stufe;
unverzögert T=0 die Schutzstufe wird unverzögert, wenn die AWE bereit ist zur Durchführung des genannten Zyklus;
blockiert T=∞ die Schutzstufe wird blockiert, wenn die AWE den im Parameter definierten Zyklus erreicht.
Pausenzeiten (2. bis 4. WE)
Wenn mehr als ein Wiedereinschaltzyklus parametriert wurde, können Sie nun für den 2. bis 4. Zyklus individuelle Wiedereinschaltparameter einstellen. Die Möglichkeiten sind die gleichen wie für den 1. Zyklus.
Für den 2. Zyklus:
Adresse 7129
Adresse 7130
Adressen 7212 bis 7217,
7250, 7251 und
7178 bis 7180
Für den 3. Zyklus:
T PAUSE2 PHASE Pausenzeit 2. WE Phase
T PAUSE2 ERDE Pausenzeit 2. WE Erde
Zyklussteuerung der verschiedenen Schutzfunktionen vor
2. WE
Adresse 7131
Adresse 7132
Adressen 7224 bis 7229,
7252, 7253 und
7181 bis 7183
T PAUSE3 PHASE Pausenzeit 3. WE Phase
T PAUSE3 ERDE Pausenzeit 3. WE Erde
Zyklussteuerung der verschiedenen Schutzfunktionen vor
3. WE
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Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Für den 4. Zyklus:
Adresse 7133
Adresse 7134
Adressen 7236 bis 7241,
7254, 7255 und
7184 bis 7186
T PAUSE4 PHASE Pausenzeit 4. WE Phase
T PAUSE4 ERDE Pausenzeit 4. WE Erde
Zyklussteuerung der verschiedenen Schutzfunktionen vor
4. WE
Fünfte bis neunte Wiedereinschaltung
Wenn mehr als vier Zyklen eingestellt sind, arbeiten die auf den vierten Zyklus folgenden mit den Einstellwerten des vierten Zyklus.
Blockierung bei dreiphasigem Fehler
Unabhängig davon, welche Wiedereinschaltprogramme gewählt worden sind, kann die Wiedereinschaltung bei Auslösung nach dreiphasigem Kurzschluss blockiert werden (Adresse
7165 3pol Anr BLK WE). Kriterium ist die Anregung aller drei Phasen irgendeiner der Überstromstufen.
Blockierung bei internen Steuerbefehlen
Die Wiedereinschaltfunktion kann blockiert werden bei Befehlen über die integrierte Steuerfunktion des Gerätes. Hierfür muss über CFC (Ablaufebene Schaltfehlerschutz) mittels Funktionsbaustein CMD_Information eine interne Verknüpfung der Informationen hergestellt werden (siehe folgendes Bild).
Bild 2-62 Blockierung der Wiedereinschaltautomatik durch Befehle über die Integrierte Steuerfunktion des Gerätes
Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing)
Nicht für Ausführungen 7SJ61**-**A**-
Mit der Adresse
7140 ZONE SEQUENZING kann die Ablaufkoordinierung Ein– oder Ausgeschaltet werden.
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung werden bei ausgeschalteter Ablaufkoordinierung nur die vom Gerät durchgeführten Wiedereinschaltzyklen nach Auslösekommando gezählt. Ist die Ablaufkoordinierung eingeschaltet, zählt ein zusätzlicher Ablaufzähler auch solche Kurzunterbrechungen, die (in Radialnetzen) von nachgeschalteten Relais durchgeführt werden. Kriterium dafür ist, dass die Anregung der I>/I
E
>–Stufen zurückfallen, ohne dass von einer Schutzfunktion, welche die Wiedereinschaltautomatik anwirft, ein Auslösekommando erteilt worden ist. Mittels der Parameter der Adressen
7200 bis 7241 (siehe unten unter „Anwurf und Blockierung der
Wiedereinschaltung durch Schutzfunktionen“ und „Steuerung von XMZ/RMZ–Stufen über die dynamische Parameterumschaltung“) kann so bei Ablauf mehrfacher Wiedereinschaltungen nachgeschalteter Geräte gezielt bestimmt werden, in welchem Unterbrechungszyklus welche Schutzstufen wirksam oder blockiert sein sollen.
Im Beispiel des Bildes „Ablaufkoordinierung bei Fehler am Abgang 5 und an der Sammelschiene“ (siehe Bild
) in der Funktionsbeschreibung würde die Ablaufkoordinierung am Gerät der Einspeisung eingeschaltet. Au-
ßerdem müssen ab der zweiten Wiedereinschaltung die I>>–Stufen (gilt auch für die I>>>–Stufen) blockiert werden, d.h. Adresse
7214 vor2.WE:I>> auf blockiert T=∞ gestellt werden. Bei den Geräten in den Abgängen wird die Ablaufkoordinierung ausgeschaltet, aber auch hier müssen die I>>–Stufen ab der zweiten
Wiedereinschaltung blockiert werden. Außerdem muss natürlich sichergestellt sein, dass die I>>–Stufen die
Wiedereinschaltautomatik anwerfen: Adresse
7152 I>> auf Anwurf AWE.
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179
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Steuerung von XMZ-Stufen über die dynamische Parameterumschaltung
Eine weitere Möglichkeit den Schutz durch die AWE zu steuern, besteht über die dynamische Parameterum-
schaltung (siehe auch Abschnitt 2.3). In dieser Funktion existiert der Parameter
1702 dynPAR.START. Dieser legt fest, unter welchen Startbedingungen die geänderten Einstellwerte für Strom und Zeit der dynamischen
Parameterumschaltung für den Überstromzeitschutz (XMZ) gelten sollen.
Bei Wahl des Parameters
1702 dynPAR.START = AWE bereit arbeitet der XMZ immer dann mit den geänderten Einstellwerten, wenn die AWE bereit ist. Zur Steuerung der dynamischen Parameterumschaltung stellt die AWE das Signal
AWE bereit zur Verfügung. Das Signal AWE bereit ist immer dann aktiv, wenn die AWE vorhanden, eingeschaltet, nicht blockiert und zu noch einem weiteren Zyklus bereit ist. Die Steuerung über die dynamische Parameterumschaltung ist nicht zyklenbezogen.
Da die Steuerung über die dynamische Parameterumschaltung und die AWE–Zyklenbezogene Steuerung gleichzeitig aktiv sein können, muss der XMZ die Eingangsgrößen beider Schnittstellen koordinieren. Dies geschieht in der Weise, dass die AWE–Zyklenbezogene Steuerung die höhere Priorität besitzt und damit die Freigabe der dynamischen Parameterumschaltung überschreibt.
Bei der Steuerung der Schutzstufen über die AWE ist zu beachten, dass eine Änderung der Steuergrößen (z.B. durch eine Blockierung) keinen Einfluss auf bereits laufende Stufen hat. Die betroffenen Stufen laufen weiter.
Anmerkung zur Parameterliste der Wiedereinschaltautomatik
Die Einstellmöglichkeiten des Parameters
7137 EIN ü. LS-Obj. werden dynamisch, entsprechend der aktuellen Parametrierung erzeugt.
2.11.7
Parameterübersicht
Adr.
7101
7103
7105
7108
7113
7114
7115
7116
7117
7118
7127
7128
7129
Parameter
AUTO-WE
T BLK HANDEIN
T SPERRZEIT
T BLK DYN
LS? VOR AWE
T ANWURFÜBERW.
T LS-ÜBERW.
T PAUSE VERL.
T WIRK
T PAUSE VERZ.
T PAUSE1 PHASE
T PAUSE1 ERDE
T PAUSE2 PHASE
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
0.50 .. 320.00 s; 0
Voreinstellung
Aus
1.00 s
0.50 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
3.00 s
0.50 s
Keine Abfrage
Erläuterung
Automatische Wiedereinschaltung
Blockierdauer bei Hand-Ein-Erkennung
Sperrzeit nach Wiedereinschaltung
Sperrzeit nach dynamischer Blockierung
LS-Abfrage vor AWE Keine Abfrage
Vor jeder WE
0.01 .. 320.00 s;
∞
0.10 .. 320.00 s
0.50 s
3.00 s
0.50 .. 1800.00 s;
0.01 .. 320.00 s;
0.0 .. 1800.0 s;
0.01 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
∞
∞
∞
100.00 s
∞ s
1.0 s
0.50 s
0.50 s
0.50 s
Anwurfüberwachungszeit
LS-Bereitschafts-Überwachungszeit
Maximale Verlängerung der Pausenzeit
Wirkzeit
Max. Startverzögerung der Pausenzeit
Pausenzeit 1. WE Phase
Pausenzeit 1. WE Erde
Pausenzeit 2. WE Phase
180
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Adr.
7130
7131
7132
7133
7134
7135
7136
7137
7139
7140
7150
7151
7152
7153
7154
7155
7163
7164
7165
7166
7167
Parameter
T PAUSE2 ERDE
T PAUSE3 PHASE
T PAUSE3 ERDE
T PAUSE4 PHASE
T PAUSE4 ERDE
ANZAHL WE ERDE
ANZAHL WE PHASE
Einstellmöglichkeiten
0.01 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
0.01 .. 320.00 s
0 .. 9
0 .. 9
0.50 s
0.50 s
0.50 s
0.50 s
0.50 s
1
1
Voreinstellung Erläuterung
Pausenzeit 2. WE Erde
Pausenzeit 3. WE Phase
Pausenzeit 3. WE Erde
Pausenzeit 4...n WE Phase
Pausenzeit 4...n WE Erde
Anzahl Wiedereinschaltversuche
Erde
Anzahl Wiedereinschaltversuche
Phase
Einkommando wirkt über Schaltobjekt
Externe Synchronisierung
EIN ü. LS-Obj.
SYNC extern
ZONE SEQUENZING Aus
Ein
I>
IE> kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE
I>>
(Einstellmöglichkeiten anwendungsabhängig)
Ja
Nein
IE>>
Ip
IEp kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE
SCHIEFLAST
BINÄREINGANG
3pol Anr BLK WE
I>>>
IE>>> kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE
Ja
Nein kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE
Kein
Nein
Aus
Nein
ZONE SEQUENZING kein Anwurf AWE I> kein Anwurf AWE IE> kein Anwurf AWE I>> kein Anwurf AWE IE>> kein Anwurf AWE Ip kein Anwurf AWE IEp kein Anwurf AWE Schieflastschutz kein Anwurf AWE Binäreingabe (Phase und Erde)
3polige Anregung blockiert AWE kein Anwurf AWE I>>> kein Anwurf AWE IE>>>
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
181
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Adr.
7172 IEE>
Parameter
7173
7174
7175
7176
7177
7178
7179
7180
7181
7182
7183
7184
7185
7186
7200
IEE>>
IEEp vor1.WE:IEE> vor1.WE:IEE>> vor1.WE:IEEp vor2.WE:IEE> vor2.WE:IEE>> vor2.WE:IEEp vor3.WE:IEE> vor3.WE:IEE>> vor3.WE:IEEp vor4.WE:IEE> vor4.WE:IEE>> vor4.WE:IEEp vor1.WE:I>
Einstellmöglichkeiten
kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE kein Anwurf AWE
Anwurf AWE blockiert AWE
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Voreinstellung
kein Anwurf AWE IEE> kein Anwurf AWE IEE>> kein Anwurf AWE IEEp
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Erläuterung
IEE> vor der 1.WE
IEE>> vor der 1.WE
IEEp vor der 1.WE
IEE> vor der 2.WE
IEE>> vor der 2.WE
IEEp vor der 2.WE
IEE> vor der 3.WE
IEE>> vor der 3.WE
IEEp vor der 3.WE
IEE> vor der 4.WE
IEE>> vor der 4.WE
IEEp vor der 4.WE
I> vor der 1.WE
182
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Adr.
7201
Parameter
vor1.WE:IE>
7202 vor1.WE:I>>
7203 vor1.WE:IE>>
7204 vor1.WE:Ip
7205 vor1.WE:IEp
7212 vor2.WE:I>
7213 vor2.WE:IE>
7214 vor2.WE:I>>
7215 vor2.WE:IE>>
7216 vor2.WE:Ip
7217 vor2.WE:IEp
7224 vor3.WE:I>
7225 vor3.WE:IE>
7226 vor3.WE:I>>
7227 vor3.WE:IE>>
7228 vor3.WE:Ip
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Einstellmöglichkeiten
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Voreinstellung
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Erläuterung
IE> vor der 1.WE
I>> vor der 1.WE
IE>> vor der 1.WE
Ip vor der 1.WE
IEp vor der 1.WE
I> vor der 2.WE
IE> vor der 2.WE
I>> vor der 2.WE
IE>> vor der 2.WE
Ip vor der 2.WE
IEp vor der 2.WE
I> vor der 3.WE
IE> vor der 3.WE
I>> vor der 3.WE
IE>> vor der 3.WE
Ip vor der 3.WE
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
183
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Adr.
7229
Parameter
vor3.WE:IEp
7236
7237
7238
7239
7240
7241
7248
7249
7250
7251
7252
7253
7254
7255 vor4..n.WE:I> vor4..n.WE:IE> vor4..n.WE:I>> vor4..n.WE:IE>> vor4..n.WE:Ip vor4..n.WE:IEp vor1.WE:I>>> vor1.WE:IE>>> vor2.WE:I>>> vor2.WE:IE>>> vor3.WE:I>>> vor3.WE:IE>>> vor4..n.WE:I>>> vor4.n.WE:IE>>>
Einstellmöglichkeiten
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Einst.wert T=T unverzögert T=0 blockiert T=
∞
Voreinstellung
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Einst.wert T=T
Erläuterung
IEp vor der 3.WE
I> vor der 4..n. WE
IE> vor der 4..n. WE
I>> vor der 4..n. WE
IE>> vor der 4..n. WE
Ip vor der 4..n. WE
IEp vor der 4..n. WE
I>>> vor der 1.WE
IE>>> vor der 1.WE
I>>> vor der 2.WE
IE>>> vor der 2.WE
I>>> vor der 3.WE
IE>>> vor der 3.WE
I>>> vor der 4..n. WE
IE>>> vor der 4..n. WE
184
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
2.11.8
Informationsübersicht
2824
2827
2828
2829
2830
2844
2845
2846
2784
2785
2788
2801
2808
2809
2810
2823
2722
2723
2730
2731
2753
2754
2781
2782
127
Nr.
2701
2702
2703
2711
2715
2716
2847
2851
2862
2863
2865
2878
2879
2883
2884
2885
2889
2890
2891
AWE E/A
>AWE ein
>AWE aus
>AWE blk
Information
>G-Anr für AWE
>AUS E Fehler
>AUS Ph Fehler
>ZSC ein
>ZSC aus
>LS bereit
>Sync.von ext
AWE Abl.TP VERZ
>Verz.Pausenz
AWE aus
AWE ein
AWE nicht ber.
AWE dynam. blk
AWE Abl.TLSUEW
AWE läuft
AWE LS blk WE
AWE Abl. T Anw.
AWE Abl. TP Max
AWE kein Anw.
AWE Anz. WE=0
AWE AUS blk WE
AWE 3ph.Anr blk
AWE Abl. T Wirk
AWE Max.Anz.WE
AWE 1.Zyklus
AWE 2.Zyklus
AWE 3.Zyklus
AWE >3.Zyklus
AWE EIN-Kom.
AWE erfolgreich
AWE endg. AUS
AWE Sync.-Anfo
AWE Prog. Erde
AWE Prog. Phase
ZSC läuft
ZSC ein
ZSC aus
AWE STZ v.1.WE
AWE STZ v.2.WE
AWE STZ v.3.WE
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
EM
AM
IE
EM
EM
EM
EM
EM
EM
EM
EM
IE
Info-Art
EM
EM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
AWE Ein/Aus (Systemschnittstelle)
>AWE einschalten
>AWE ausschalten
>AWE blockieren
>AWE: Generalanregung für Anwurf von ext
>AWE: Auslösung Erdfehler
>AWE: Auslösung Phasenfehler
>Zonesequencing einschalten
>Zonesequencing ausschalten
>Leistungsschalter bereit
>AWE: Synchron-Freigabe von extern
AWE: Max. Pausenstartverzögerung abgel.
>AWE: Start der Pausenzeit verzögern
AWE ist ausgeschaltet
AWE ist eingeschaltet
AWE momentan nicht bereit
AWE dynamisch blockiert
AWE: LS-Überwachungszeit abgelaufen
AWE angeworfen
AWE: LS offen und kein AUS
AWE: Anwurfüberwachungszeit abgelaufen
AWE: Max. Länge der Pause überschritten
AWE: Kein Anwerfer parametriert
AWE: Anzahl Zyklen = 0
AWE: Blockierung durch AUS
AWE: Blockierung durch 3ph. Anregung
AWE: Wirkzeit vor dem AUS abgelaufen
AWE: Max. Anzahl Zyklen überschritten
AWE: 1. Zyklus läuft
AWE: 2. Zyklus läuft
AWE: 3. Zyklus läuft
AWE: Zyklus > 3. Zyklus läuft
AWE: Einkommando
AWE erfolgreich abgeschlossen
AWE: endgültige Auslösung
AWE: Messanforderung an Synchrocheck
AWE: Programm Erdfehler läuft
AWE: Programm Phasenfehler läuft
Zonesequencing läuft
Zonesequencing ist eingeschaltet
Zonesequencing ist ausgeschaltet
AWE: Schutzsteuerung vor 1. WE
AWE: Schutzsteuerung vor 2. WE
AWE: Schutzsteuerung vor 3. WE
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
185
Funktionen
2.11 Automatische Wiedereinschaltung
Nr.
2892
2899
Information
AWE STZ v.>3.WE
AWE EIN Anfo
Info-Art
AM
AM
Erläuterung
AWE: Schutzsteuerung vor >3. WE
AWE EIN Anforderung an Steuerung
186
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
2.12
Schalterversagerschutz
Der Schalterversagerschutz dient der Überwachung des korrekten Ausschaltens des zugeordneten Leistungsschalters.
2.12.1
Beschreibung
Allgemeines
Löst ein Leistungsschalter nach einem erfolgten Ausschaltbefehl nicht innerhalb einer parametrierbaren Zeit aus, veranlasst der Schalterversagerschutz die Abschaltung durch einen übergeordneten Schalter (siehe auch das Beispiel im folgenden Bild).
Bild 2-63 Funktionsprinzip des Leistungsschalterversagerschutzes
Anwurf
Der Schalterversagerschutz kann durch zwei verschiedene Quellen angeworfen werden:
• Auslösekommandos interner Schutzfunktionen des 7SJ61,
• externe Startbefehle über Binäreingabe (
„>SVS Start“).
Für jede der beiden Quellen wird eine eigene Anregemeldung generiert, eine eigene Verzögerungszeit gestartet und ein eigenes Auslösekommando erzeugt. Die Parameterwerte von Stromschwelle und Verzögerungszeit sind gemeinsam.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
187
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
Kriterien
Zum Erkennen eines Schalterversagens stehen zwei Kriterien zur Verfügung:
• Überprüfung, ob nach einem gegebenen Auslösekommando der Strom tatsächlich verschwindet,
• Auswerten der Leistungsschalterhilfskontakte.
Die Kriterien, die zur Bildung einer Anregung führen sollen, sind wählbar und hängen auch von der das Auslösekommando verursachenden Schutzfunktion ab. Bei Auslösung ohne Kurzschlussstrom ist ein geringer
Strom unterhalb der Schwelle
I> SVS kein sicheres Kriterium für die Reaktion des Leistungsschalters. Deshalb
ist in solchen Fällen die Anregung allein vom Hilfskontaktkriterium abhängig. Bei strommessenden Schutzfunktionen (also allen Kurzschlussschutzfunktionen) wird der Stromfluss gegenüber den Hilfskontakten als Kriterium bevorzugt, d.h. höher bewertet. Falls ein Stromfluss oberhalb der eingestellten Schwelle bzw. Schwellen
(bei
vorh. mit 3I0>) erkannt wird, löst der Schalterversagerschutz auch dann aus, wenn das Hilfskontaktkriterium „Schalter offen“ ergibt.
Überwachung des Stromflusses
Über Adresse
170 SCHALTERVERSAG. lässt sich einstellen, ob das Stromkriterium bereits durch einen einzelnen Phasenstrom erfüllt werden kann (Einstellung
vorhanden) oder ob ein weiterer Strom zur Plausibilitätsprüfung herangezogen werden soll (Einstellung
vorh. mit 3I0>), siehe Bild 2-64.
Die Ströme werden durch numerische Filter so gefiltert, dass nur die Grundschwingung bewertet wird. Sie werden überwacht und mit den eingestellten Grenzwerten verglichen. Außer den drei Leiterströmen sind noch zwei weitere Ströme vorgesehen, die eine Plausibilität ermöglichen. Für diese Plausibilitätsprüfung können bei entsprechender Projektierung separate Schwellwerte verwendet werden. Zu schnelleren Erkennung von Erdfehlern kann der Schwellwert für den Erdstrom auch zur Plausibilitätsprüfung für die Leiterströme verwendet werden. Diese Funktion aktivieren Sie über den Binäreingang
„>SVS Aktiv.3I0>“ (siehe Bild 2-64).
Als Plausibilitätsstrom wird vorzugsweise der Erdstrom I
E
(3·I
0
) verwendet. Über Parameter
613 entscheiden
Sie, ob die gemessenen (
IE (gemessen)) oder die berechneten (3I0 (berechnet)) Größen verwendet werden. Bei Netzfehlern ohne Erdbeteiligung fließt kein erhöhter Erdstrom/Nullstrom, deshalb wird als Plausibilitätsstrom auch der errechnete dreifache Gegensystemstrom 3·I
2
oder ein zweiter Leiterstrom verwendet.
188
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
Bild 2-64 Überwachung des Stromflusses
Überwachung der Leistungsschalter-Hilfskontakte
Die Auswertung der Leistungsschalterhilfskontakte erfolgt abhängig davon, welche Hilfskontakte zur Verfügung stehen und wie die Binäreingänge rangiert sind:
• die Hilfskontakte für Leistungsschalter „offen“ (4602
„>LS offen“) und „geschlossen“ (4601 „>LS geschlossen“) sind rangiert,
• nur der Hilfskontakt für Leistungsschalter „offen“ ist rangiert (4602
„>LS offen“),
• nur der Hilfskontakt für Leistungsschalter „geschlossen“ ist rangiert (4601
„>LS geschlossen“),
• keiner der beiden Hilfskontakte ist rangiert.
In Abhängigkeit dieser Rangierung werden die Rückmeldungen der (des) Hilfskontakte(s) des Leistungsschalters bewertet. Ziel ist es, nach einem abgesetzten Auslösekommando einen geschlossenen bzw. in Störstellung stehenden Leistungsschalter an Hand der Rückmeldungen seiner Hilfskontakte zu erkennen — soweit dies möglich ist — und dies bei der Bildung einer Anregung des Schalterversagerschutzes zu berücksichtigen.
Das Logikdiagramm zeigt die Überwachung der Leistungsschalterhilfskontakte.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
189
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
Bild 2-65 Logikdiagramm Schalterversagerschutz, Überwachung der Leistungsschalterhilfskontakte
Logik
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Schalterversagerschutzes. Über Parameter kann der gesamte
Schalterversagerschutz ein- oder ausgeschaltet, über Binäreingaben auch dynamisch blockiert werden.
Wenn der Schalterversagerschutz angeregt hat, wird eine entsprechende Meldung abgesetzt. Mit der Anregung werden zwei parametrierbare Verzögerungszeiten gestartet. Die eine kann für eine Auslösewiederholung auf den lokalen Leistungsschalter verwendet werden. Die andere zur Auslösung des übergeordneten Leistungsschalters. Sind während der gesamten Dauer dieser Zeiten die zur Anregung führenden Kriterien weiterhin erfüllt, so werden die Auslösungen nacheinander veranlasst.
Werden die Kriterien, die zur Anregung führten, während des Ablaufs der Verzögerungszeiten ungültig, so fällt die Anregung zurück und es wird kein Auslösekommando durch den Schalterversagerschutz erzeugt.
Zum Schutz gegen mögliche Störimpulse erfolgt eine Stabilisierung des Binäreingangs für ein externes Startsignal. Dieses Signal muss während des gesamten Ablaufs der Verzögerungszeiten anliegen, anderenfalls wird die Zeit zurückgesetzt und es kommt zu keinem Ausschaltbefehl.
190
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
Bild 2-66 Logikdiagramm des Schalterversagerschutzes
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
191
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
2.12.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Der Schalterversagerschutz kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn er bei der Projektierung unter
Adresse
170 SCHALTERVERSAG. vorhanden oder vorh. mit 3I0> eingestellt wurde. Bei der Einstellung
vorhanden werden für die Stromflussüberwachung die drei Phasenströme betrachtet. Bei der Einstellung
vorh. mit 3I0> wird bei Auftreten nur eines Phasenstroms zusätzlich der Erdstrom bzw. der Gegensystemstrom bewertet.
Wird die Funktion nicht benötigt, wird
nicht vorhanden eingestellt. Unter Adresse 7001
SCHALTERVERSAG. kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Kriterien
Mit der Adresse
7004 KRITER. HIKO wird festgelegt, ob die über Binäreingaben eingekoppelten Schalter–
Hilfskontakte zur Anregungsbildung mit berücksichtigt werden sollen oder nicht. Ist dieser Parameter auf
Ein geschaltet, wird das Stromkriterium und/oder das Hilfskontaktkriterium verwendet. Diese Einstellung ist zu wählen, wenn der Schalterversagerschutz von Funktionen gestartet wird, bei denen der Stromfluss nicht immer ein sicheres Kriterium zur Erkennung des offenen Leistungsschalters ist.
Einstufiger Schalterversagerschutz
Bei einstufigem Schalterversagerschutz werden nach Ablauf einer Wartezeit
SVS-Taus (Adresse 7005) die
umliegenden Leistungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene oder des betroffenen Sammelschienenabschnitts, und ggf. auch der Leistungsschalter am Gegenende. Die Zeit
SVS-T2aus (Adresse 7008) wird
dann auf unendlich gestellt, da sie nicht benötigt wird.
Die einzustellende Verzögerungszeit ergibt sich aus der maximalen Ausschaltzeit des Leistungsschalters, der
Rückfallzeit der Stromflusserfassung sowie einer Sicherheitsmarge, die auch die Ablaufzeitstreuung berück-
sichtigt. Bild 2-67 verdeutlicht die Zeitabläufe an einem Beispiel.
192
Bild 2-67 Beispiel für Zeitablauf bei normaler Fehlerklärung und bei Leistungsschalter-Versager mit einstufigem Schalterversagerschutz
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Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
Zweistufiger Schalterversagerschutz
Bei zweistufigem Betrieb wird das Auslösekommando nach Ablauf einer Wartezeit
SVS-Taus (Adresse 7005)
auf den lokalen Abzweig-Leistungsschalter wiederholt, normalerweise auf einen getrennten Satz von Auslösespulen des Abzweigschalters.
Reagiert der Leistungsschalter nicht auf die Auslösewiederholung, werden nach der Zeit
SVS-T2aus (Adresse
7008) die umliegenden Leistungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene oder des betroffenen Sammelschienenabschnitts, und ggf. auch der Leistungsschalter am Gegenende, sofern der Fehler noch nicht beseitigt ist.
Die einzustellenden Verzögerungszeiten ergeben sich aus der maximalen Ausschaltzeit des Leistungsschalters, der Rückfallzeit der Stromflusserfassung sowie einer Sicherheitsmarge, die auch die Ablaufzeitstreuung
berücksichtigt. Bild 2-68 verdeutlicht die Zeitabläufe an einem Beispiel.
Bild 2-68 Beispiel für Zeitablauf bei normaler Fehlerklärung und bei Leistungsschalter-Versager mit zweistufigem
Schalterversagerschutz
Ansprechwerte
Unter Adresse
7006 I> SVS stellen Sie den Ansprechwert der Stromflussüberwachung ein, unter Adresse
7007 IE> SVS den Ansprechwert der Erdstromflussüberwachung. Die Einstellwerte sind so zu wählen, dass die Stromflussüberwachung noch beim kleinsten zu erwartenden Kurzschlussstrom anspricht. Dazu sollte der
Wert mindestens 10 % unterhalb des minimalen Kurzschlussstromes eingestellt werden. Der Ansprechwert sollte aber auch nicht niedriger als nötig gewählt werden, da eine zu empfindliche Einstellung die Gefahr in sich birgt, dass Ausgleichsvorgänge im Stromwandler–Sekundärkreis beim Abschalten extrem hoher Ströme zu
Verlängerungen in der Rückfallzeit führen könnten.
Über den Binäreingang 1404
„>SVS Aktiv.3I0>“ aktivieren Sie den Schwellwert IE> SVS auch für die
Plausibilitätsprüfung der Leiterströme.
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193
Funktionen
2.12 Schalterversagerschutz
2.12.3
Parameterübersicht
Adr.
7001
7004
7005
7006
7007
7008
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
SCHALTERVERSAG.
KRITER. HIKO
SVS-Taus
I> SVS
IE> SVS
SVS-T2aus
C
1A
5A
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
Aus
Ein
0.06 .. 60.00 s;
∞
0.03 .. 20.00 A
0.15 .. 100.00 A
0.03 .. 20.00 A
Voreinstellung
Aus
Aus
0.25 s
0.10 A
0.50 A
0.10 A
0.06 .. 60.00 s;
∞
0.50 s
Erläuterung
Schalterversagerschutz
Automatische LS-Hilfskontakt-Auswertung
Auslösezeit
Ansprechwert der Stromflussüberwachung
Ansprechwert der Erdstromflussüberwachg.
Auslösezeit 2
2.12.4
Informationsübersicht
Nr.
1403
1404
1431
1451
1452
1453
1456
1457
1471
1480
1481
1494
Information
>SVS block.
>SVS Aktiv.3I0>
>SVS Start
SVS aus
SVS block
SVS wirksam
SVS Anr intern
SVS Anr extern
SVS AUS
SVS AUS intern
SVS AUS extern
SVS AUS T2
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
EM
EM
EM
Erläuterung
>Schalterversagerschutz blockieren
>SVS Aktivierung 3I0> Ansprechwert
>Schalterversagers. von ext.starten
Schalterversagers. ausgeschaltet
Schalterversagers. blockiert
Schalterversagerschutz wirksam
Anregung Schalterversager. (int. AUS)
Anregung Schalterversager. (ext. AUS)
Schalterversagerschutz AUS
Auslösung Schalterversager. (int. AUS)
Auslösung Schalterversager. (ext. AUS)
Schalterversagerschutz AUS 2
194
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Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
2.13
Flexible Schutzfunktionen
Die flexible Schutzfunktion ist für verschiedenste Schutzprinzipien einsetzbar. Es lassen sich maximal 20 flexible Schutzfunktionen anlegen und entsprechend ihrer Funktion parametrieren. Jede einzelne Funktion kann sowohl als eigenständige Schutzfunktion, als zusätzliche Schutzstufe einer bereits bestehenden Schutzfunktion oder als universelle Logik, z.B. für Überwachungsaufgaben, eingesetzt werden.
2.13.1
Funktionsbeschreibung
Allgemeines
Die Funktion basiert auf der Verbindung einer Standardschutzlogik mit einer über Parameter wählbaren Kenn-
ableitenden Schutzfunktionen stehen zur Verfügung.
Tabelle 2-11 Realisierbare Schutzfunktionen
Kenngrößengruppe
Kenngröße / Messgröße Schutzfunktion
Strom
I
I rms
3I
0
Grundschwingungseffektivwert - Überstromzeitschutz
True RMS (Effektivwert) - Überstromzeitschutz
- Überlastschutz
Nullsystem - Überstromzeitschutz,
Erde
I1 Mitkomponente
I2 Gegenkomponente
I2/I1
Verhältnis von Gegenkomponente zu Mitkomponente
-
Binäreingang – Binäreingang - Direkte-Einkopplung
ANSI-Nr.
50, 50G
50, 50G
50N
46
Arbeitsweise
3– phasig
1– phasig
X
X
X
X
X
X
X
X ohne Phasenbezug
Die bis zu maximal 20 projektierbaren Schutzfunktionen arbeiten unabhängig voneinander. Die nachfolgende
Beschreibung erfolgt für eine Funktion, sie gilt entsprechend für alle weiteren flexiblen Funktionen. Zur Unter-
stützung der Beschreibung dient das Logikdiagramm in Bild 2-69.
Funktionssteuerung
Die Funktion lässt sich
Ein- und Ausschalten. Zudem kann sie in den Zustand Nur Meldung geschaltet werden. In diesem Zustand wird bei Anregung kein Störfall eröffnet und keine Auskommandoverzögerung gestartet. Eine Auslösung ist damit nicht möglich.
Kommt es, nachdem flexible Funktionen konfiguriert wurden, zu Änderungen in den Anlagendaten 1, so kann es sein, dass die Funktionen als Folge fehlparametriert sind. Dies wird durch die Meldung (FNr.
„$00 fehlpar.“) angezeigt. Die Funktion ist in diesem Fall inaktiv und die Parametrierung der Funktion muss angepasst werden.
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195
Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
Funktionsblockierungen
Die Funktion lässt sich über Binäreingang (FNr. 235.2110
„>$00 block“) oder die Vorortbedienung („Steuerung“ -> „Markierungen“ -> „Setzen“) blockieren. Im blockierten Zustand wird das gesamte Messwerk der Funktion sowie alle laufenden Zeiten und Meldungen zurückgesetzt. Die Blockierung über die Vorortbedienung kann von Bedeutung sein, falls sich die Funktion in einer Daueranregung befindet und deshalb ein Umparametrieren nicht möglich ist.
Über den Parameter
BLK f außerh AB legen Sie fest, ob die Schutzfunktion blockiert wird, wenn die gemes-
sene Netzfrequenz außerhalb des Arbeitsbereiches der Funktion (25 Hz bis 70 Hz) liegt.
Arbeitsweise, Messgröße, Messverfahren
Die Ausrichtung der flexiblen Funktion auf eine spezifische Schutzfunktion für eine konkrete Applikation erfolgt
über die Parameter
ARBEITSWEISE, MESSGRÖßE, MESSVERFAHREN und ANREGUNG BEI. Über den Parame-
ter
ARBEITSWEISE kann eingestellt werden, ob die Funktion 3-phasig, 1-phasig oder ohne Bezug, d.h.
ohne Phasenbezug arbeitet. Bei 3-phasiger Arbeitsweise werden alle drei Phasen parallel bewertet. D.h., die
Bearbeitung von der Schwellwertbewertung über die Anregemeldungen bis einschließlich zur Auskommandoverzögerung erfolgt phasenselektiv und parallel. Dies ist beispielsweise die typische Arbeitsweise eines 3-phasigen Überstromzeitschutzes. Bei 1-phasiger Arbeitsweise arbeitet die Funktion entweder mit der Messgröße einer Phase, welche explizit angegeben werden muss (z.B. wird nur der Strom der Phase
IL2 bewertet) oder dem gemessenem Erdstrom
IE. Soll die Funktionalität Direkte-Einkopplung verwendet werden, so ist die Arbeitsweise ohne Phasenbezug. Über die weiteren Parameter werden die zu verwendende
MESSGRÖßE sowie
das
MESSVERFAHREN festgelegt. Über das MESSVERFAHREN wird bestimmt, ob die Funktion mit dem Grund-
schwingungseffektivwert oder dem reinen Effektivwert (True RMS), welcher auch Oberschwingungen bewertet, arbeitet. Weiterhin wird über den Parameter
ANREGUNG BEI festgelegt, ob die Funktion bei Schwellwertü-
berschreitung (>-Stufe) oder Schwellwertunterschreitung (<-Stufe) anregen soll.
Kennliniencharakteristik
Die Kennliniencharakteristik der Funktion ist immer „unabhängig“, d.h., die Verzögerungszeit wird nicht von der
Messgröße beeinflusst.
196
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Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
Funktionslogik
ohne Phasenbezug, so entfallen die Phasenselektivität und damit die phasenspezifischen Meldungen.
Bild 2-69 Logikdiagramm der flexiblen Schutzfunktionen
Je nach Parametrierung wird der eingestellte Schwellwert entweder auf Unter- oder Überschreitung überwacht.
Bei Überschreitung des Schwellwertes (>-Stufe) wird die parametrierte Anregeverzögerungszeit gestartet. Mit dem Ablauf dieser Verzögerungszeit und weiterhin bestehender Schwellwertüberschreitung wird die angeregte
Phase (z.B. FNr. 235.2122
„$00 Anr L1“) sowie die Funktionsanregung (FNr. 235.2121 „$00 Anr“) gemeldet. Bei zu Null eingestellter Anregeverzögerung erfolgt die Anregung zusammen mit dem Erkennen der
Schwellwertüberschreitung. Ist die Funktion eingeschaltet, so werden mit der Anregung die Auskommandoverzögerungszeit und die Störfallprotokollierung gestartet. Bei Einstellung auf „Nur Meldung“ erfolgt dies nicht.
Bleibt der Schwellwert während des Ablaufs der Auskommandoverzögerungszeit überschritten, so wird mit dem Ablauf das Auskommando abgesetzt (FNr. 235.2126
„$00 AUS“). Der Zeitablauf wird über (FNr.
235.2125
„$00 Abl.“) gemeldet. Der Ablauf der Auskommandoverzögerungszeit kann über Binäreingabe
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197
Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
(FNr. 235.2113
„>$00 Blk.Zeit“) blockiert werden. Solange die Binäreingabe aktiv ist, wird die Zeit nicht gestartet, es kann somit zu keiner Auslösung kommen. Mit Rückfall der Binäreingabe und bestehender Anregung wird die Zeit gestartet. Zudem kann der Ablauf der Verzögerungszeit über Aktivierung der Binäreingabe
(FNr. 235.2111
„>$00 unverz.“) umgangen werden. Bei bestehender Anregung und Aktivierung der Binäreingabe kommt es dann umgehend zur Auslösung. Das Absetzen des Auskommandos kann über die Binäreingaben (FNr. 235.2115
„>$00 Bl.AUSL1“) und (FNr. 235.2114 „>$00 Blk.AUS“) blockiert werden. Die phasenselektive Auskommandoblockierung wird für ein Zusammenwirken mit der Einschaltstabilisierung benötigt (siehe „Zusammenwirken mit anderen Funktionen“). Das Rückfallverhältnis der Funktion ist parametrierbar. Kommt es nach der Anregung zur Unterschreitung des eingestellten Rückfallwertes (>-Stufe), so wird die
Rückfallverzögerungszeit gestartet. Während dieser Zeit wird die Anregung weiter aufrecht gehalten, eine gestartete Auskommandoverzögerungszeit läuft weiter ab. Kommt es zum Ablauf der Auskommandoverzögerung, während die Rückfallverzögerung noch läuft, so wird ein Auskommando nur abgesetzt, wenn aktuell der
Schwellwert überschritten ist. Erst mit Ablauf der Rückfallverzögerungszeit fällt die Anregung zurück. Ist die
Zeit zu Null parametriert, so erfolgt der Rückfall sofort mit der Schwellwertunterschreitung.
Direkte-Einkopplung
Die Direkte-Einkopplung ist nicht explizit im Logikdiagram dargestellt, da die Funktionalität analog ist. Wird die
Binäreingabe zur Direkten-Einkopplung (FNr. 235.2112
„>$00 Einkopp“) aktiviert, so wird dies logisch wie eine Schwellwertüberschreitung behandelt, d.h., mit Aktivierung wird die Anregeverzögerungszeit gestartet. Ist diese zu Null gesetzt, so wird die Anregung sofort gemeldet und die Auskommandoverzögerung gestartet.
Darüber hinaus wirkt die Logik wie in Bild 2-69 dargestellt.
Zusammenwirken mit anderen Funktionen
Die flexiblen Schutzfunktionen wirken mit verschiedenen anderen Funktionen zusammen, und zwar
• Mit dem Schalterversagerschutz:
Der Schalterversagerschutz wird automatisch angeworfen, wenn die Funktion ein Auskommando absetzt.
Eine Auslösung erfolgt jedoch nur dann, wenn zu diesem Zeitpunkt das Stromkriterium erfüllt, d.h., die einstellbare Mindeststromschwelle
7006 I> SVS überschritten ist.
• Mit der Automatischen Wiedereinschaltung (AWE):
Der Anwurf der AWE kann nicht direkt erfolgen. Für eine Zusammenarbeit mit der AWE ist das Auskommando der flexiblen Funktion über CFC mit dem Binäreingang FNr. 2716
„>AUS Ph Fehler“ oder FNr. 2715
„>AUS E Fehler“ zu verbinden. Wenn mit einer Wirkzeit gearbeitet werden soll, ist zusätzlich die Anregung der flexiblen Funktion mit dem Binäreingang FNr. 2711
„>G-Anr für AWE“ zu verknüpfen.
• Mit der Einschaltstabilisierung (Inrush):
Ein direktes Zusammenwirken mit der Einschaltstabilisierung ist nicht möglich. Soll eine flexible Funktion durch die Einschaltstabilisierung blockiert werden, so muss diese Blockierung über CFC ausgeführt werden.
Für eine phasenselektive Arbeitsweise stellt die flexible Funktion drei Binäreingänge zur phasenselektiven
Auskommando-Blockierung zur Verfügung (FNr. 235.2115 bis 235.2117). Diese müssen mit den phasenselektiven Meldungen zur Erkennung des Einschalt-Rushs (FNr. 1840 bis 1842) verbunden werden. Soll eine
Crossblockierung ausgeführt werden, so sind die phasenselektiven Einschalt-Rush-Meldungen logisch
ODER zu verknüpfen und mit dem Binäreingang zur Blockierung des Funktions-Auskommandos (FNr.
235.2114
„>$00 Blk.AUS“) zu verknüpfen. Weiter ist zu beachten, dass die flexible Funktion um mindestens 20 ms verzögert werden muss, damit die Einschaltstabilisierung sicher vor der flexiblen Funktion ansprechen kann.
• Mit der Gerätegesamtlogik:
Die Anregemeldung der flexiblen Funktion geht in die Generalanregung ein, die Auslösung in die General-
nalitäten kommen damit auch bei der flexiblen Funktion zur Anwendung.
Die Auslösebefehle der flexiblen Schutzfunktionen werden nach Anregerückfall mindestens für die parametrierte Mindest-Auslösekommandodauer 210 T AUSKOM MIN. aufrecht erhalten.
198
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
2.13.2
Einstellhinweise
Im Funktionsumfang wird eingestellt, welche Anzahl von flexiblen Schutzfunktionen verwendet werden soll
Häkchens), so gehen alle Einstellungen und Rangierungen der Funktion verloren bzw. werden auf ihre Voreinstellwerte zurückgesetzt.
Allgemein
Im DIGSI-Einstelldialog „Allgemein“ kann der Parameter
FLEXIBLE FKN. auf Aus, Ein oder Nur Meldung
eingestellt werden. Arbeitet die Funktion in der Betriebsart
Nur Meldung, werden keine Störfälle eröffnet, keine „Wirksam“-Meldung abgesetzt, kein Auslösekommando gegeben und somit auch der Schalterversagerschutz nicht beeinflusst. Deshalb ist diese Betriebsart vorzuziehen, wenn eine flexible Funktion nicht als
Schutzfunktion arbeiten soll. Außerdem ist die
ARBEITSWEISE parametrierbar:
3-phasig – Funktionen bewerten das dreiphasige Messsystem, d.h., alle drei Phasen werden parallel bearbei-
tet. Ein typisches Beispiel stellt der dreiphasig arbeitende Überstromzeitschutz dar.
1-phasig – Funktionen bewerten nur den einzelnen Messwert. Dies kann ein einzelner Phasenwert (z.B. I
L2
) oder eine Erdgröße sein (I
E
).
Über die Einstellung
ohne Bezug läßt sich eine direkte Einkopplung realisieren.
Über den Parameter
BLK f außerh AB legen Sie fest, ob die Schutzfunktion blockiert wird, wenn die gemes-
sene Netzfrequenz außerhalb des Arbeitsbereiches der Funktion (25 Hz bis 70 Hz) liegt. SIEMENS empfiehlt die Voreinstellen (
Ja) beizubehalten. Eine Freigabe über den normalen Arbeistbereich hinaus ist nur für Sonderanwendungen nötig.
Messgröße
Im Einstelldialog „Messgröße“ erfolgt die Auswahl der von der flexiblen Schutzfunktion zu bewertenden Messgröße, die eine berechnete oder direkt gemessene Größe sein kann. Die hier auswählbaren Einstellmöglichkeiten sind abhängig von der unter dem Parameter
ARBEITSWEISE vorgegebenen Art der Messwertverarbei-
tung (siehe folgende Tabelle).
Tabelle 2-12 Parameter “Arbeitsweise” und “Messgröße”
Parameter ARBEITSWEISE
Einstellung
1-phasig,
3-phasig
Ohne Bezug
Parameter MESSGRÖßE
Einstellauswahl
Strom
Binäreingang
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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199
Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
Messverfahren
Die in den folgenden Tabellen dargestellten Messverfahren lassen sich parametrieren. Zudem sind die Abhängigkeiten der verfügbaren Messverfahren von der parametrierten Arbeitsweise dargestellt.
Tabelle 2-13 Parameter im Einstelldialog “Messverfahren”, Arbeitsweise 3-phasig
Arbeitsweise
3-phasig Parameter
MESSVERFAHREN
Einstellauswahl
Grundschwingung
Hinweise
True RMS
Mitsystem,
Gegensystem,
Nullsystem
Es wird nur die Grundschwingung bewertet, Oberschwingungen werden unterdrückt. Dies ist das Standardmessverfahren der Schutzfunktionen.
Es wird der „wahre“ Effektivwert bestimmt, d.h. Oberschwingungen werden bewertet. Dieses Verfahren kommt beispielsweise zur Anwendung, wenn ein einfacher Überlastschutz auf Basis einer Strommessung realisiert werden soll, da die Oberschwingungen zur thermischen Erwärmung beitragen.
Um gewisse Applikationen zu realisieren, kann als Messverfahren das Mitsystem oder Gegensystem parametriert werden. Beispiel:
- I2 (Schieflastschutz)
VerhältnisI2/I1
Über die Auswahl Nullsystem können weitere Nullstromfunktionen umgesetzt werden, die unabhängig von der direkt über Wandler gemessenen Erdgröße
IE arbeiten.
Es wird das Verhältnis von Gegensystem– zu Mitsystemstrom bewertet.
Bitte beachten Sie, dass die Funktion erst arbeitet wenn I2 oder I1 den
Schwellwert 0,1 · I
N
überschritten hat.
Tabelle 2-14 Parameter im Einstelldialog “Messverfahren”, Arbeitsweise 1-phasig
Arbeitsweise
1-phasig
Hinweise
Parameter
MESSVERFAHREN
Einstellauswahl
Grundschwingung
True RMS
Es wird nur die Grundschwingung bewertet, Oberschwingungen werden unterdrückt. Dies ist das Standardmessverfahren der Schutzfunktionen.
Es wird der „wahre“ Effektivwert bestimmt, d.h. Oberschwingungen werden bewertet. Dieses Verfahren kommt beispielsweise zur Anwendung, wenn ein einfacher Überlastschutz auf Basis einer Strommessung realisiert werden soll, da die Oberschwingungen zur thermischen Erwärmung beitragen.
Parameter
STROM Einstellauswahl
IL1
IL2
IL3
IE
IEE
IE2
Es wird festgelegt, welcher Strommesskanal durch die Funktion zu bewerten ist. Je nach Gerätevariante wird entweder IE (normal-empfindlicher Erdstromeingang) oder IEE (empfindlicher Erdstromeingang) und IE2 (zweiter
Erdstrom an das Gerät angeschlossen) angeboten.
Über den Parameter
ANREGUNG BEI wird festgelegt, ob die Funktion bei Überschreitung oder Unterschreitung
des eingestellten Schwellwertes anregen soll.
200
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
Einstellungen
Die Anregeschwellen, Verzögerungszeiten und Rückfallverhältnisse der flexiblen Schutzfunktion werden im
DIGSI-Einstelldialog „Einstellungen“ eingestellt.
Über Parameter
ANREGESCHWELLE wird die Anregeschwelle der Funktion parametriert. Die AUS-Kommando-
verzögerungszeit wird über Parameter
AUS VERZÖGERUNG eingestellt. Beide Einstellwerte müssen entspre-
chend der geforderten Applikation gewählt werden.
Die Anregung kann über Parameter
ANREGEVERZ. verzögert werden. Dieser Parameter wird bei Schutzan-
wendungen üblicherweise auf Null eingestellt (Voreinstellung), da eine Schutzfunktion möglichst schnell anregen soll. Eine von Null abweichende Einstellung kann gewünscht sein, wenn nicht auf jede kurzfristige
Überschreitung der Anregeschwelle mit der Eröffnung eines Störfalls reagiert werden soll, z.B. beim Leistungsschutz oder wenn die Funktion nicht als Schutz-, sondern als Überwachungsfunktion eingesetzt wird.
Der Rückfall der Anregung kann mit Parameter
RÜCKFALLVERZ. verzögert werden. Auch diese Einstellung
wird standardmäßig auf Null gesetzt (Voreinstellung). Eine von Null abweichende Einstellung kann nötig sein, wenn das Gerät zusammen mit elektromechanischen Geräten, die deutlich längere Rückfallzeiten als das digitale Schutzgerät aufweisen, eingesetzt werden soll (siehe hierzu auch Kapitel 2.2). Bei Verwendung der
Rückfallverzögerung wird empfohlen, diese kürzer als die AUS-Kommandoverzögerungszeit zu parametrieren, um “Wettläufe” beider Zeiten zu vermeiden.
Das Rückfallverhältnis der Funktion wird über Parameter
RÜCKFALLVERH. gewählt. Das Standardrückfallver-
hältnis von Schutzfunktionen ist 0,95 (Voreinstellung). Bei Verwendung der symmetrischen Stromkomponenten sollte ein Rückfallverhältnis von mindestens 0,9 eingestellt werden. Wird das Rückfallverhältnis verkleinert, ist es sinnvoll, die Anregung der Funktion auf eventuell auftretendes „Klappern“ hin zu testen.
Meldungen umbenennen, Rangierungen prüfen
Nach der Parametrierung einer flexiblen Funktion sind folgende weitere Schritte zu beachten:
• Matrix in DIGSI öffnen.
• Die neutralen Meldungstexte entsprechend der Anwendung umbenennen.
• Rangierungen auf Kontakte und in Betriebs- und Störfallpuffer überprüfen bzw. entsprechend den Anforderungen setzen.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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201
Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
2.13.3
Parameterübersicht
0
0
0
0
0
Adr.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0A
0A
0A
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
Parameter
FLEXIBLE FKN.
ARBEITSWEISE
BLK f außerh AB
MESSGRÖßE
MESSVERFAHREN
ANREGUNG BEI
STROM
ANREGESCHWELLE 1A
5A
ANREGESCHWELLE 1A
5A
ANREGESCHWELLE
ANREGESCHWELLE
ANREGESCHWELLE
AUS VERZÖGERUNG
ANREGEVERZ.
RÜCKFALLVERZ.
RÜCKFALLVERH.
RÜCKFALLVERH.
C Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
Nur Meldung
3-phasig
1-phasig ohne Bezug
Ja
Nein
Bitte auswählen
Strom dU/dt steigend dU/dt fallend
Binäreingang
Grundschwingung
True RMS
Mitsystem
Gegensystem
Nullsystem
Verhält. I2/I1
Überschreitung
Unterschreitung
IL1
IL2
IL3
IE
IEE
IE2
0.03 .. 40.00 A
0.15 .. 200.00 A
0.03 .. 40.00 A
0.15 .. 200.00 A
0.001 .. 1.500 A
15 .. 100 %
4 .. 100 V/s
0.00 .. 3600.00 s
0.00 .. 60.00 s
0.00 .. 60.00 s
0.70 .. 0.99
1.01 .. 3.00
Voreinstellung
Aus
3-phasig
Ja
Bitte auswählen
Grundschwingung Auswahl des Messverfahrens
Überschreitung
IL1
2.00 A
10.00 A
2.00 A
10.00 A
0.100 A
20 %
60 V/s
1.00 s
0.00 s
0.00 s
0.95
1.05
Strom
Erläuterung
Flexible Funktion
Arbeitsweise
Blockierung: f außerhalb
Arbeitsbereich
Auswahl der Messgröße
Anregung bei
Anregeschwelle
Anregeschwelle
Anregeschwelle
Anregeschwelle
Anregeschwelle
AUS Kommando Verzögerung
Verzögerung der Anregung
Verzögerung des Rückfalls
Rückfallverhältnis
Rückfallverhältnis
202
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Funktionen
2.13 Flexible Schutzfunktionen
2.13.4
Informationsübersicht
Nr.
235.2110
>$00 block
Information
235.2111
>$00 unverz.
235.2112
>$00 Einkopp
235.2113
>$00 Blk.Zeit
235.2114
>$00 Blk.AUS
235.2115
>$00 Bl.AUSL1
235.2116
>$00 Bl.AUSL2
235.2117
>$00 Bl.AUSL3
235.2118
$00 block
235.2119
$00 aus
235.2120 $00 wirksam
235.2121 $00 Anr
235.2122 $00 Anr L1
235.2123 $00 Anr L2
235.2124 $00 Anr L3
235.2125 $00 Abl.
235.2126 $00 AUS
235.2128 $00 fehlpar.
236.2127 BLK. Flex.Fkt.
AM
AM
AM
AM
EM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
IE
EM
EM
EM
EM
Info-Art
EM
EM
EM
Erläuterung
>Funktion $00 blockieren
>Funktion $00 AUS unverzögert
>Funktion $00 Einkopplung
>Funktion $00 Zeit blockieren
>Funktion $00 AUS blockieren
>Funktion $00 AUS L1 blockieren
>Funktion $00 AUS L2 blockieren
>Funktion $00 AUS L3 blockieren
Funktion $00 ist blockiert
Funktion $00 ist ausgeschaltet
Funktion $00 ist wirksam
Funktion $00 Anregung
Funktion $00 Anregung L1
Funktion $00 Anregung L2
Funktion $00 Anregung L3
Funktion $00 Zeitablauf
Funktion $00 Auslösung
Funktion $00 ist fehlparametriert
Flexible Funktionen blockieren
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
203
Funktionen
2.14 Thermobox
2.14
Thermobox
Zur Temperaturerfassung kann 1 Thermobox 7XV5662 mit insgesamt 12 Messstellen eingesetzt und vom Ein-
/Ausgabegerät erfasst werden.
Anwendungsfälle
• Insbesondere an Motoren, Generatoren und Transformatoren lässt sich so der thermische Zustand überwachen. Bei rotierenden Maschinen werden zusätzlich die Lagertemperaturen auf Grenzwertverletzung kontrolliert. Die Temperaturen werden an verschiedenen Stellen des Schutzobjektes durch Temperatursensoren (RTD = Resistance Temperature Detector) gemessen und dem Gerät über eine Thermobox 7XV5662 zugeführt.
2.14.1
Beschreibung
Thermobox 7XV5662
Die Thermobox 7XV5662 ist ein externes Gerät, welches auf eine Hutschiene montiert wird. Es verfügt über
12 Temperatureingänge und eine RS485-Schnittstelle zur Kommunikation mit dem Schutzgerät. Die Thermobox ermittelt die Kühlmitteltemperatur jeder Messstelle aus dem Widerstandswert der über eine Zwei- bzw.
Dreidrahtleitung angeschlossenen Temperatursensoren (Pt 100, Ni 100 oder Ni 120) und wandelt sie in einen
Digitalwert um. Die Digitalwerte werden an einer seriellen Schnittstelle zur Verfügung gestellt.
Kommunikation mit dem Schutzgerät
Das Schutzgerät kann über seine Serviceschnittstelle (Port C) mit der Thermobox 7XV5662 arbeiten.
Es stehen damit bis zu 12 Temperaturmessstellen zur Verfügung. Bei größeren Entfernungen zum Schutzgerät wird eine Kommunikation über Lichtwellenleiter empfohlen. Mögliche Kommunikationsarchitekturen sind im
Temperaturauswertung
Die übertragenen Temperaturrohwerte werden in eine Temperatur, wahlweise in °C oder °F umgewandelt. Die
Umrechnung erfolgt in Abhängigkeit vom verwendeten Temperatursensor.
Für jede Messstelle können zwei Schwellwertentscheide durchgeführt werden, die zu einer beliebigen Weiterverarbeitung zur Verfügung stehen. Der Anwender kann die entsprechenden Zuordnungen in der Rangiermatrix vornehmen.
Pro Temperatursensor wird eine Störungsmeldung bei Kurzschluss oder Unterbrechung im Fühlerkreis abgesetzt oder wenn ein Sensor projektiert, aber nicht belegt ist. Zusätzlich wird eine Sammelmeldung über alle
Temperatursensoren der Thermobox gebildet (14101
„RTD Störung“). Bei Störungen der Kommunikation wird die Störmeldung 264
„Stör. Th.Box 1“ für RTD1 bis RTD6 abgegeben bzw. 267 „Stör. Th.Box
2“ für RTD7 bis RTD12.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm der Temperaturverarbeitung.
Anschlussschaltbild und Maßbild enthält die der Thermobox beigelegte Betriebsanleitung.
204
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.14 Thermobox
Bild 2-70 Logikdiagramm der Temperaturverarbeitung derr Thermobox
2.14.2
Einstellhinweise
Allgemeines
Die Temperaturerfassung kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn diese Funktion bei der Projektierung
der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) einer Schnittstelle zugeordnet wurde. Unter Adresse
190 THERMOBOX wird die Thermobox der Schnittstelle zugeordnet (z.B. Schnittstelle C), über die sie betrieben werden soll. Über
Adresse
191 THERMOBOX-ART sind die Anzahl der Sensor–Eingänge und der Kommunikationsbetrieb ausgewählt worden. Die Temperatureinheit (°C oder °F) ist in den Anlagendaten 1 unter Adresse
276
TEMP.EINHEIT eingestellt worden.
Wird die Thermobox im Halbduplex-Modus betrieben, so muss für die Flusssteuerung (CTS) mittels Steckbrü-
wählt sein.
Einstellungen am Gerät
Die Einstellungen erfolgen für jeden Eingang in gleicher Weise und sind hier beispielhaft für den Messeingang
1 angegeben.
Für RTD 1 (Temperatursensor für die Messstelle 1) stellen Sie unter Adresse
9011 RTD 1 TYP den Typ des
Temperatursensors ein. Zur Verfügung stehen ,
Ni 120 Ω und Ni 100 Ω. Ist für RTD 1 keine Messstelle vorhanden, stellen Sie
RTD 1 TYP = nicht angeschl. ein. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter
„Weitere Parameter“ möglich.
Den Einbauort des RTD 1 teilen Sie dem Gerät unter Adresse
9012 RTD 1 EINBAUORT mit. Zur Auswahl stehen
Öl, Umgebung, Windung, Lager und Andere. Die Auswahl wird im Gerät nicht ausgewertet, sondern dient lediglich informativen Zwecken über das Medium, in dem die Temperaturmessung erfolgt. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ möglich.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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205
Funktionen
2.14 Thermobox
Außerdem können Sie eine Alarmtemperatur und eine Auslösetemperatur einstellen. Abhängig davon, welche
Temperatureinheit Sie bei den Anlagendaten ausgewählt haben (Abschnitt 2.1.1.2 unter Adresse
276
TEMP.EINHEIT), können Sie die Alarmtemperatur unter Adresse 9013 RTD 1 STUFE 1 in Celsiusgraden
(°C) oder unter Adresse
9014 RTD 1 STUFE 1 in Fahrenheitgraden (°F) einstellen. Die Auslösetemperatur stellen Sie unter Adresse
9015 RTD 1 STUFE 2 in Celsiusgraden (°C) oder unter Adresse 9016 RTD 1
STUFE 2 in Fahrenheitgraden (°F) ein.
Entsprechend können Sie Angaben für alle angeschlossenen Temperatursensoren der Thermobox machen.
Einstellungen an der Thermobox
Werden Temperaturfühler mit 2-Leiteranschluss benutzt, muss der Leitungswiderstand (bei kurzgeschlossenem Temperaturfühler) ausgemessen und eingestellt werden. Hierzu ist in der Thermobox der Mode 6 zu wählen und für den entsprechenden Sensor der Widerstandswert einzugeben (Bereich 0 bis 50,6
Ω). Bei 3-
Leiteranschluss der Temperaturfühler sind diesbezüglich keine weiteren Einstellungen notwendig.
Die Kommunikation läuft mit einer Baudrate von 9600 Bit/s. Die Parität ist gerade (Even). Die Busnummer ist werkseitig mit 0 voreingestellt. Änderungen können im Mode 7 an der Thermobox vorgenommen werden. Es gilt folgende Vereinbarung:
Tabelle 2-15 Einstellung der Busadresse an der Thermobox 7XV5662
Betrieb
simplex halbduplex
Adresse
RTD 1 bis RTD 6: 0
RTD 1 bis RTD 6: 1
RTD 7 bis RTD 12: 2
Weitere Informationen finden Sie in der Betriebsanleitung, die der Thermobox beigelegt ist.
Weiterverarbeitung der Messwerte und Meldungen
Die Thermobox ist in DIGSI als Teil der Geräte 7SJ61 sichtbar, d.h. Meldungen und Messwerte erscheinen in der Rangiermatrix, wie die interner Funktionen und können wie diese rangiert und weiterverarbeitet werden.
Meldungen und Messwerte können somit auch an die integrierte anwenderdefinierbare Logik (CFC) übergeben und beliebig verknüpft werden. Allerdings gehen die Anregemeldungen
„RTD x Anr. St. 1“ und „RTD x
Anr. St. 2“ weder in die Sammelmeldungen 501 „Ger. Anregung“ und 511 „Gerät AUS“ ein, noch eröffnen sie einen Störfall.
Soll eine Meldung im Betriebsmeldepuffer erscheinen, ist in der Matrix ein Kreuz in das entsprechende Kreuzungsfeld Spalte/Zeile zu setzen.
206
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Funktionen
2.14 Thermobox
2.14.3
Parameterübersicht
Adr.
9011A
9012A
9013
9014
9015
9016
9021A
9022A
9023
9024
9025
9026
9031A
9032A
9033
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
Parameter
RTD 1 TYP
RTD 1 EINBAUORT
RTD 1 STUFE 1
RTD 1 STUFE 1
RTD 1 STUFE 2
RTD 1 STUFE 2
RTD 2 TYP
RTD 2 EINBAUORT
RTD 2 STUFE 1
RTD 2 STUFE 1
RTD 2 STUFE 2
RTD 2 STUFE 2
RTD 3 TYP
RTD 3 EINBAUORT
RTD 3 STUFE 1
Einstellmöglichkeiten
nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Pt 100
Öl
Voreinstellung
100 °C
212 °F
120 °C
248 °F
Ω nicht angeschl.
Andere
100 °C
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
Andere
100 °C
RTD 1: Einbauort
RTD 1: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 1: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 1: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 1: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 2: Typ
RTD 2: Einbauort
RTD 2: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 2: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 2: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 2: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 3: Typ
RTD 3: Einbauort
RTD 3: Ansprechwert Temperaturstufe 1
Erläuterung
RTD 1: Typ
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207
Funktionen
2.14 Thermobox
Adr.
9034
9035
9036
9041A
Parameter
RTD 3 STUFE 1
RTD 3 STUFE 2
RTD 3 STUFE 2
RTD 4 TYP
9042A RTD 4 EINBAUORT
9043
9044
9045
9046
9051A
9052A RTD 5 EINBAUORT
9053
9054
9055
9056
9061A
RTD 4 STUFE 1
RTD 4 STUFE 1
RTD 4 STUFE 2
RTD 4 STUFE 2
RTD 5 TYP
RTD 5 STUFE 1
RTD 5 STUFE 1
RTD 5 STUFE 2
RTD 5 STUFE 2
RTD 6 TYP
9062A RTD 6 EINBAUORT
Einstellmöglichkeiten
-58 .. 482 °F;
∞
Voreinstellung
212 °F
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
120 °C
248 °F nicht angeschl.
Erläuterung
RTD 3: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 3: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 3: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 4: Typ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Andere
100 °C
RTD 4: Einbauort
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
RTD 4: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 4: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 4: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 4: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 5: Typ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Andere
100 °C
RTD 5: Einbauort
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
RTD 5: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 5: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 5: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 5: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 6: Typ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
Andere RTD 6: Einbauort
208
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Funktionen
2.14 Thermobox
Adr.
9063
9064
9065
9066
9071A
Parameter
RTD 6 STUFE 1
9072A RTD 7 EINBAUORT
9073
9074
9075
9076
9081A
9082A
9083
9084
9085
9086
9091A
RTD 6 STUFE 1
RTD 6 STUFE 2
RTD 6 STUFE 2
RTD 7 TYP
RTD 7 STUFE 1
RTD 7 STUFE 1
RTD 7 STUFE 2
RTD 7 STUFE 2
RTD 8 TYP
RTD 8 EINBAUORT
RTD 8 STUFE 1
RTD 8 STUFE 1
RTD 8 STUFE 2
RTD 8 STUFE 2
RTD 9 TYP
Einstellmöglichkeiten
-50 .. 250 °C;
∞
Voreinstellung
100 °C
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
Erläuterung
RTD 6: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 6: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 6: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 6: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 7: Typ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Andere
100 °C
RTD 7: Einbauort
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
RTD 7: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 7: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 7: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 7: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 8: Typ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Andere
100 °C
RTD 8: Einbauort
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
RTD 8: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 8: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 8: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 8: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 9: Typ nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
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209
Funktionen
2.14 Thermobox
Adr.
Parameter
9092A RTD 9 EINBAUORT
9093
9094
9095
9096
RTD 9 STUFE 1
RTD 9 STUFE 1
RTD 9 STUFE 2
RTD 9 STUFE 2
Einstellmöglichkeiten
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Voreinstellung
Andere
100 °C
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
Erläuterung
RTD 9: Einbauort
RTD 9: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 9: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD 9: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD 9: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD10: Typ 9101A RTD10 TYP nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
9102A RTD10 EINBAUORT Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
9103 RTD10 STUFE 1 -50 .. 250 °C;
∞
Andere
100 °C
RTD10: Einbauort
9104
9105
9106
9111A
RTD10 STUFE 1
RTD10 STUFE 2
RTD10 STUFE 2
RTD11 TYP
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F nicht angeschl.
RTD10: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD10: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD10: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD10: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD11: Typ
9112A
9113
RTD11 EINBAUORT
RTD11 STUFE 1 nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
-50 .. 250 °C;
∞
Andere
100 °C
RTD11: Einbauort
9114
9115
9116
RTD11 STUFE 1
RTD11 STUFE 2
RTD11 STUFE 2
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F
RTD11: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD11: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD11: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD11: Ansprechwert Temperaturstufe 2
210
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.14 Thermobox
Adr.
9121A
9122A
9123
9124
9125
9126
Parameter Einstellmöglichkeiten
RTD12 TYP nicht angeschl.
Pt 100
Ω
Ni 120
Ω
Ni 100
Ω
RTD12 EINBAUORT Öl
Umgebung
Windung
Lager
Andere
RTD12 STUFE 1 -50 .. 250 °C;
∞
Voreinstellung
nicht angeschl.
Andere
100 °C
RTD12 STUFE 1
RTD12 STUFE 2
RTD12 STUFE 2
-58 .. 482 °F;
-50 .. 250 °C;
-58 .. 482 °F;
∞
∞
∞
212 °F
120 °C
248 °F
Erläuterung
RTD12: Typ
RTD12: Einbauort
RTD12: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD12: Ansprechwert Temperaturstufe 1
RTD12: Ansprechwert Temperaturstufe 2
RTD12: Ansprechwert Temperaturstufe 2
2.14.4
Informationsübersicht
14122
14123
14131
14132
14133
14141
14142
14143
264
Nr.
267
14101
14111
14112
14113
14121
14151
14152
14153
14161
14162
14163
14171
14172
14173
14181
Information
Stör. Th.Box 1
Stör. Th.Box 2
RTD Störung
RTD 1 Störung
RTD 1 Anr. St.1
RTD 1 Anr. St.2
RTD 2 Störung
RTD 2 Anr. St.1
RTD 2 Anr. St.2
RTD 3 Störung
RTD 3 Anr. St.1
RTD 3 Anr. St.2
RTD 4 Störung
RTD 4 Anr. St.1
RTD 4 Anr. St.2
RTD 5 Störung
RTD 5 Anr. St.1
RTD 5 Anr. St.2
RTD 6 Störung
RTD 6 Anr. St.1
RTD 6 Anr. St.2
RTD 7 Störung
RTD 7 Anr. St.1
RTD 7 Anr. St.2
RTD 8 Störung
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
AM
AM
AM
Erläuterung
Störung Thermobox 1
Störung Thermobox 2
RTD Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 1 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 1 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 1 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 2 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 2 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 2 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 3 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 3 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 3 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 4 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 4 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 4 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 5 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 5 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 5 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 6 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 6 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 6 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 7 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 7 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 7 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 8 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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211
Funktionen
2.14 Thermobox
14202
14203
14211
14212
14213
14221
14222
14223
Nr.
14182
14183
14191
14192
14193
14201
Information
RTD 8 Anr. St.1
RTD 8 Anr. St.2
RTD 9 Störung
RTD 9 Anr. St.1
RTD 9 Anr. St.2
RTD10 Störung
RTD10 Anr. St.1
RTD10 Anr. St.2
RTD11 Störung
RTD11 Anr. St.1
RTD11 Anr. St.2
RTD12 Störung
RTD12 Anr. St.1
RTD12 Anr. St.2
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Info-Art
AM
AM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
RTD 8 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 8 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD 9 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD 9 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD 9 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD10 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD10 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD10 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD11 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD11 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD11 Temperaturstufe 2 angeregt
RTD12 Störung (Drahtbruch/Kurzschluss)
RTD12 Temperaturstufe 1 angeregt
RTD12 Temperaturstufe 2 angeregt
212
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Funktionen
2.15 Drehfeldumschaltung
2.15
Drehfeldumschaltung
In den Geräten 7SJ61 ist eine Drehfeldumschaltung über Binäreingabe und Parameter realisiert.
Anwendungsfälle
• Mit Hilfe der Drehfeldumschaltung ist es möglich, dass alle Schutz- und Überwachungsfunktionen auch bei
Linksdrehfeld korrekt arbeiten, ohne dass hierzu eine Vertauschung zweier Leiter vorgenommen werden müsste.
2.15.1
Beschreibung
Allgemeines
Verschiedene Funktionen der Geräte 7SJ61 arbeiten nur richtig, wenn das Drehfeld der Ströme bekannt ist, so der Schieflastschutz und einige Messgrößenüberwachungen.
Liegt ständig ein Linksdrehfeld vor, wird dies bei der Parametrierung der Anlagendaten eingestellt.
Kann sich das Drehfeld im Betrieb ändern, z.B. bei Umschaltung der Laufrichtung eines Motors, genügt ein
Umsteuersignal an den hierfür rangierten Binäreingang, um dem Schutzgerät diese Drehfeldumschaltung mitzuteilen.
Logik
Der Drehsinn wird dauerhaft über einen Parameter in den Anlagendaten unter Adresse
209 PHASENFOLGE eingestellt. Die Binäreingabe
„>Drehfeldumsch.“ gibt durch das Exklusiv–ODER den gegenüber dem Parameter inversen Drehsinn vor.
Bild 2-71 Meldelogik der Drehfeldumschaltung
Einfluss auf Schutz- und Überwachungsfunktionen
Die Vertauschung der Leiter bezieht sich ausschließlich auf die Berechnung von Mit- und Gegensystem und die Berechnung verketteter Größen durch Subtraktion zweier Leiter–Erde–Größen und umgekehrt, so dass die leiterselektiven Meldungen, Störwerte und Betriebsmesswerte nicht verfälscht werden. Damit hat diese Funktion Einfluss auf den Schieflastschutz und einige der Überwachungsfunktionen, die eine Meldung abgeben, wenn vorgegebene und berechnete Drehrichtung nicht übereinstimmen.
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213
Funktionen
2.15 Drehfeldumschaltung
2.15.2
Einstellhinweise
Einstellung des Funktionsparameters
Die Drehrichtung im Normalbetrieb ist über den Parameter
209 eingegeben worden (siehe Abschnitt 2.1.3).
Werden anlagenseitig vorübergehend Drehfeldänderungen vorgenommen, so werden diese dem Schutzgerät
über die Binäreingabe
„>Drehfeldumsch.“ (5145) mitgeteilt.
214
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Funktionen
2.16 Funktionssteuerung
2.16
Funktionssteuerung
Die Funktionssteuerung koordiniert den Ablauf der Schutz- und Zusatzfunktionen, verarbeitet deren Entscheidungen und die Informationen, die von der Anlage kommen. Insbesondere gehören dazu:
– Anregelogik,
– Auslöselogik.
2.16.1
Anregelogik des Gesamtgerätes
Generalanregung
Die Anregesignale aller Schutzfunktionen im Gerät werden mit ODER verknüpft und führen zur Generalanregung des Gerätes. Sie wird mit der ersten kommenden Anregung gestartet, mit der letzten gehenden Anregung beendet und mit 501
„Ger. Anregung“ gemeldet.
Die Generalanregung ist Voraussetzung für eine Reihe interner und externer Folgefunktionen. Zu den internen
Funktionen, die von der Generalanregung gesteuert werden, gehören:
• Eröffnung eines Störfalls: Von Beginn der Generalanregung bis zum Rückfall werden alle Störfallmeldungen in das Störfallprotokoll eingetragen.
• Initialisierung der Störwertspeicherung: Die Speicherung und Bereithaltung von Störwerten kann zusätzlich vom Auftreten eines Auslösekommandos abhängig gemacht werden.
Ausnahme: Einige Schutzfunktionen können außer auf
Ein oder Aus auch auf Nur Meldung eingestellt werden. Die Einstellung
Nur Meldung hat zur Folge, dass kein Auslösebefehl erteilt wird, kein Störfall eröffnet, keine Störschreibung gestartet und keine spontanen Störfallanzeigen im Display gesetzt werden.
Externe Funktionen können über einen Ausgangskontakt gesteuert werden. Beispiele sind:
• Wiedereinschaltgeräte,
• Start weiterer Zusatzgeräte, o.ä.
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Funktionen
2.16 Funktionssteuerung
2.16.2
Auslöselogik des Gesamtgerätes
Generalauslösung
Die Auslösesignale aller Schutzfunktionen werden mit ODER verknüpft und führen zur Meldung 511
„Gerät
AUS“.
Diese Meldung kann ebenso wie die einzelnen Auslösemeldungen auf LED oder Ausgangsrelais rangiert werden.
Absteuerung des Auslösekommandos
Ein einmal erteiltes Auslösekommando einer Schutzfunktion wird als Meldung
„Gerät AUS“ gespeichert
(siehe Bild 2-72). Gleichzeitig wird eine Mindest-Auslösekommandodauer
T AUSKOM MIN. gestartet. Diese
soll gewährleisten, dass das Kommando auch dann für eine ausreichend lange Zeit an den Leistungsschalter gesendet wird, wenn die auslösende Schutzfunktion sehr schnell zurückfällt. Erst wenn die letzte Schutzfunktion zurückgefallen ist (keine Funktion mehr angeregt) UND die Mindest–Auslösekommandodauer abgelaufen ist, können die Auslösekommandos abgesteuert werden.
Schließlich ist es möglich, ein erteiltes Auslösekommando zu halten, bis es manuell zurückgesetzt wird (Lockout–Funktion). Hierdurch kann der Leistungsschalter gegen Wiedereinschaltung verriegelt werden, bis die
Ursache der Störung geklärt ist und die Verriegelung durch bewusstes manuelles Rücksetzen aufgehoben worden ist. Das Rücksetzen erfolgt entweder durch Betätigen der Taste LED–Reset oder durch Aktivieren eines entsprechend rangierten Binäreingangs (
„>LED-Quittung“). Voraussetzung ist natürlich, dass die
Einschaltspule — wie üblich — am Leistungsschalter bei anstehendem Auslösekommando gesperrt ist und dass der Spulenstrom vom Hilfskontakt des Leistungsschalters unterbrochen wird.
Bild 2-72 Absteuerung des Auslösekommandos
2.16.3
Einstellhinweise
Kommandodauer
Die Einstellung der Mindest-Auslösekommandodauer
T AUSKOM MIN. wurde bereits in Abschnitt 2.1.3 be-
schrieben. Sie gilt für alle Schutzfunktionen, die auf Auslösung gehen können.
216
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17
Zusatzfunktionen
Zu den Zusatzfunktionen der Geräte 7SJ61 gehören
• Meldeverarbeitung
• Betriebsmessungen (einschließlich der Bildung von Mittel-und Min/Max-Werten)
• Grenzwertbildung für Mess- und Statistikwerte
• Inbetriebsetzungshilfen
2.17.1
Meldeverarbeitung
Nach einer Störung im Netz sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen über die Reaktion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Bedeutung. Zu diesem Zweck verfügt das Gerät über eine Meldeverarbeitung.
Anwendungsfälle
• Leuchtanzeigen und Binärausgaben
• Informationen über Anzeigefeld des Gerätes oder über PC
• Informationen zu einer Zentrale
Voraussetzungen
In der SIPROTEC 4-Systembeschreibung ist die Verfahrensweise für die Rangierung ausführlich erläutert
2.17.1.1 Leuchtanzeigen und Binärausgaben (Ausgangsrelais)
Wichtige Ereignisse und Zustände werden über optische Anzeigen (LEDs) auf der Frontkappe angezeigt. Das
Gerät enthält ferner Ausgangsrelais zur Fernsignalisierung. Die meisten Meldungen und Anzeigen können rangiert, d.h. anders zugeordnet werden, als bei Lieferung voreingestellt. Im Anhang des vorliegenden Handbuches sind Lieferzustand und Rangiermöglichkeiten ausführlich behandelt.
Die Ausgaberelais und die LEDs können gespeichert oder ungespeichert betrieben werden (jeweils einzeln parametrierbar).
Die Speicher sind gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Sie werden zurückgesetzt
• vor Ort durch Betätigen der Taste LED am Gerät,
• von Fern über einen entsprechend rangierten Binäreingang,
• über eine der seriellen Schnittstellen,
• automatisch bei Beginn einer neuen Anregung.
Zustandsmeldungen sollten nicht gespeichert sein. Sie können auch nicht zurückgesetzt werden, bis das zu meldende Kriterium aufgehoben ist. Dies betrifft z.B. Meldungen von Überwachungsfunktionen o.ä.
Eine grüne LED zeigt Betriebsbereitschaft an („RUN“); sie ist nicht rückstellbar. Sie erlischt, wenn die Selbstkontrolle des Mikroprozessors eine Störung erkennt oder die Hilfsspannung fehlt.
Bei vorhandener Hilfsspannung, aber internem Gerätefehler, leuchtet die rote LED („ERROR“) und das Gerät wird blockiert.
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217
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.1.2 Informationen über Anzeigenfeld oder Personalcomputer
Ereignisse und Zustände können im Anzeigenfeld auf der Frontplatte des Gerätes abgelesen werden. Über die vordere Bedienschnittstelle oder die Serviceschnittstelle kann auch ein Personalcomputer angeschlossen werden, an den dann die Informationen gesendet werden.
Das Gerät verfügt über mehrere Ereignispuffer, so für Betriebsmeldungen, Schaltstatistik usw., die mittels Pufferbatterie gegen Hilfsspannungsausfall gesichert sind. Diese Meldungen können jederzeit über die Bedientastatur in das Anzeigenfeld geholt werden oder über die serielle Bedienschnittstelle zum Personalcomputer
übertragen werden. Das Auslesen von Meldungen im Betrieb ist ausführlich in der SIPROTEC 4 Systembeschreibung erläutert.
Gliederung der Meldungen
Die Meldungen sind folgendermaßen gegliedert:
• Betriebsmeldungen; dies sind Meldungen, die während des Betriebs des Gerätes auftreten können: Informationen über Zustand der Gerätefunktionen, Messdaten, Anlagendaten, Protokollieren von Steuerbefehlen u.ä.
• Störfallmeldungen; dies sind Meldungen der letzten 25 Netzstörungen, die vom Gerät bearbeitet wurden.
• Meldungen der Erdschlussprotokolle, sofern das Gerät über eine Erdschlusserfassung verfügt.
• Meldungen zur Schaltstatistik; dies sind Zähler für die vom Gerät veranlassten Ausschaltkommandos, evtl.
Einschaltkommandos sowie Werte der abgeschalteten Ströme und akkumulierte Kurzschlussströme.
Eine vollständige Liste aller im Gerät mit maximalem Funktionsumfang generierbaren Melde- und Ausgabefunktionen mit zugehöriger Informationsnummer (FNr) finden Sie im Anhang. Dort ist auch für jede Meldung angegeben, wohin sie gemeldet werden kann. Sind Funktionen in einer minderbestückten Ausführung nicht vorhanden oder auch als
nicht vorhanden projektiert, so können deren Meldungen natürlich nicht erscheinen.
Betriebsmeldungen
Betriebsmeldungen sind solche Informationen, die das Gerät während des Betriebes und über den Betrieb erzeugt. Bis zu 200 Betriebsmeldungen werden in chronologischer Folge im Gerät gespeichert. Werden neue
Meldungen erzeugt, so werden diese hinzugefügt. Ist die maximale Kapazität des Speichers erschöpft, so geht die jeweils älteste Meldung verloren.
Störfallmeldungen
Nach einer Netzstörung können z.B. wichtige Informationen über deren Verlauf ausgelesen werden, wie Anregung und Auslösung. Der Störungsbeginn ist mit der Absolutzeit der internen Systemuhr versehen. Der Verlauf der Störung wird mit einer Relativzeit ausgegeben, bezogen auf den Moment der Anregung, so dass auch die
Dauer bis zur Auslösung und bis zum Rückfall des Auslösebefehls erkennbar ist. Die Auflösung der Zeitangaben beträgt 1 ms.
Spontane Anzeigen an der Gerätefront
Nach einem Störfall erscheinen ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Störfalles automa-
tisch nach Generalanregung des Gerätes im Display in der in Bild 2-73 gezeigten Reihenfolge.
218
Bild 2-73 Anzeige von spontanen Displaymeldungen im 4–zeiligen Display des Gerätes
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Abrufbare Meldungen
Es können die Meldungen der acht letzten Netzstörungen abgerufen und ausgelesen werden. Die Definition der Netzstörung ist so getroffen, dass ein Kurzschlussvorgang bis zur endgültigen Klärung als eine Netzstörung betrachtet wird. Wird Wiedereinschaltung durchgeführt, so endet die Netzstörung nach Ablauf der letzten
Sperrzeit, also nach erfolgreicher oder erfolgloser Wiedereinschaltung. Dadurch belegt der gesamte Klärungsvorgang einschließlich aller Wiedereinschalt–Zyklen nur ein Störfallprotokoll. Innerhalb einer Netzstörung können mehrere Störfälle (von erster Anregung einer Schutzfunktion bis Rückfall der letzten Anregung) auftreten. Ohne Wiedereinschaltung ist jeder Störfall eine Netzstörung.
Insgesamt können bis zu 600 Meldungen gespeichert werden. Fallen mehr Störfallmeldungen an, werden die jeweils ältesten in Reihenfolge gelöscht.
Generalabfrage
Die mittels DIGSI auslesbare Generalabfrage bietet die Möglichkeit, den aktuellen Zustand des SIPROTEC 4
Gerätes zu erfragen. Alle generalabfragepflichtigen Meldungen werden mit ihrem aktuellen Wert angezeigt.
Spontane Meldungen
Die mittels DIGSI auslesbaren spontanen Meldungen stellen das Mitprotokollieren einlaufender aktueller Meldungen dar. Jede einlaufende neue Meldung erscheint sofort, ohne dass eine Aktualisierung abgewartet oder angestoßen werden muss.
2.17.1.3 Informationen zu einer Zentrale
Gespeicherte Informationen können zusätzlich über die Systemschnittstelle zu einer zentralen Steuer- und
Speichereinheit übertragen werden. Die Übertragung kann mit verschiedenen Übertragungsprotokollen erfolgen.
2.17.2
Statistik
Die Anzahl der vom 7SJ61 veranlassten Ausschaltungen, die Zahl der von der AWE veranlassten Einschaltkommandos und die Betriebsstunden unter Last werden gezählt. Ein weiterer Zähler ermöglicht die Ermittlung der Stundenanzahl, in denen sich der Leistungsschalter im Zustand „offen“ befindet. Mit den Verfahren der
Leistungsschalterwartung lassen sich statistische Daten ermitteln, die zur Optimierung der Wartungsintervalle an den Leistungsschalterkontakten dienen.
Weiterhin stehen, wenn das Gerät als Motorschutz betrieben wird, Statistikwerte zum Betrieb des Motors sowie der letzten 5 Motoranläufe zur Verfügung.
Die Zähler- und Speicherstände sind gegen Hilfsspannungsausfall gesichert.
Beim ersten Start des Schutzgerätes sind die Statistikwerte mit Null vorbelegt.
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.2.1 Beschreibung
Zahl der Auslösungen
Um die Anzahl der von 7SJ61 veranlassten Ausschaltungen zählen zu können, muss die Stellung der Leistungsschalterhilfskontakte über Binäreingaben dem 7SJ61 mitgeteilt werden. Hierzu ist es notwendig, den internen Impulszähler in der Matrix auf einen Binäreingang zu rangieren, der von der AUS–Stellung des Leistungsschalters gesteuert wird. Der Impulszählwert „AusAnz. LS“ ist in der Gruppe „Statistik“ zu finden, wenn in der Matrix „Nur Mess- und Zählwerte“ ausgewählt sind.
Zahl der Einschaltkommandos der AWE
Die Anzahl der von der Wiedereinschaltautomatik veranlassten Einschaltkommandos wird getrennt nach 1. und
≥ 2. Zyklus in jeweils einem Zähler aufsummiert.
Betriebsstunden
Außerdem werden aufsummiert die Betriebsstunden unter Last (= Stromwert in mindestens einer Phase ist größer als der unter Adresse
212 parametrierte Grenzwert LS I>).
Stundenzähler “Leistungsschalter offen”
Als CFC-Applikation kann ein Zähler realisiert werden, der, ähnlich dem Betriebsstundenzähler, die Stundenanzahl im Zustand „Leistungsschalter offen“ aufsummiert. Der universelle Stundenzähler ist mit einer entsprechenden Binäreingabe verbunden und zählt, wenn diese Binäreingabe aktiv ist. Alternativ hierzu kann als Kriterium zum Starten des Zählers auch das Unterschreiten des Parameterwertes
212 LS I> benutzt werden.
Der Zählerstand kann gesetzt bzw. rückgesetzt werden. Ein CFC-Applikationsbeispiel für einen solchen Zähler steht im Internet (SIPROTEC Download Area) zur Verfügung.
2.17.2.2 Leistungsschalterwartung
Allgemeines
Mit Hilfe der Verfahren zur Unterstützung der Leistungsschalterwartung können die nötigen Wartungsintervalle der Leistungsschalter(LS)-Kontakte an ihrem tatsächlichen Abnutzungsgrad ausgerichtet werden. Der Nutzen einer solchen Funktionalität liegt vor allem in der Reduzierung von Wartungs- bzw. Instandhaltungskosten.
Die universelle Leistungsschalterwartung akkumuliert die Abschaltströme bei den von Schutzfunktionen veranlassten Abschaltungen und beinhaltet folgende unabhängig voneinander arbeitende Teilfunktionen:
• Summenabschaltstrom (
ΣI-Verfahren)
• Summe der Abschaltstrompotenzen (
ΣI x
-Verfahren)
• Zwei-Punkte-Verfahren zur Restlebensdauerberechnung (2P-Verfahren)
• Summe aller Abschaltstromquadrat-Integral (I
2 t-Verfahren);
Die Messwerterfassung und –aufbereitung arbeitet für alle diese Teilfunktionen phasenselektiv. Die Bewertung
220
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Bild 2-74 Schematische Darstellung der Verfahren zur Leistungsschalterwartung
Das
ΣI-Verfahren ist als Grundfunktionalität stets vorhanden und aktiv. Die anderen Verfahren (ΣI x
, 2P und I
2 t) können dagegen über einen gemeinsamen Projektierungsparameter ausgewählt werden.
Da für die Beanspruchung des Schalters die Stromhöhe und Dauer während des eigentlichen Schaltvorganges einschließlich Lichtbogenlöschung entscheidend sind, kommt der Bestimmung der Start- und Endekriterien große Bedeutung zu. Die Verfahren
ΣI x
, 2P und I
2 t nutzen hierfür die gleichen Kriterien. Die Logik des Start-
und Endekriteriums zeigt Bild 2-75.
Das Startkriterium ist bei einer internen Schutzauslösung durch die Sammelmeldung “Gerät AUS” erfüllt. Über die interne Steuerungsfunktionalität erzeugte Ausschaltungen werden für die Leistungsschalterwartung berücksichtigt, wenn über den Parameter
265 LSW SCHALT-OBJ. der dafür zuständige Befehl angegeben wird.
Ein extern abgesetzter Ausschaltbefehl kann berücksichtigt werden, wenn gleichzeitig über einen Binäreingang die Meldung
„>LSW Anwurf“ gegeben wird. Als weiteres Kriterium kann auch die Flanke der gehenden
Meldung
„>LS geschlossen“ genutzt werden, da hiermit signalisiert wird, dass sich die Mechanik des Leistungsschalters in Bewegung gesetzt hat um die Kontakte zu trennen.
Ist das Startkriterium erfüllt, wird die parametrierte Ausschalteigenzeit des Leistungsschalters gestartet. Damit ist der Zeitpunkt festgelegt, an dem sich die Leistungsschalterkontakte zu trennen beginnen. Über eine weitere vom Leistungsschalter-Hersteller gelieferte Kenngröße (LS-Ausschaltzeit) wird das Ende des Ausschaltvorganges, inklusive Lichtbogenlöschung bestimmt.
Damit im Falle eines Schalterversagens die Berechnungsverfahren nicht verfälscht werden, wird mittels Stromkriterium
212 LS I> kontrolliert, ob nach zwei weiteren Perioden der Strom wirklich zu Null geworden ist. Wird die phasenselektive Logikfreigabe durch das Stromkriterium erfüllt, werden die Berechnungs- und Bewertungsmethoden der einzelnen Verfahren angestoßen. Sind diese abgeschlossen ist das Endekriterium der Leistungsschalterwartung erfüllt und diese ist für einen erneuten Anstoß bereit.
Es ist zu beachten, dass die Leistungsschalterwartung bei Parametrierfehlern blockiert wird. Dieser Zustand wird über die Meldungen
„LSW blk T PaFeh“, „LSW blk n PaFeh“ bzw. „LSW blk I PaFeh“ (siehe
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221
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
tem 2P-Verfahren wirksam werden.
Bild 2-75 Logik des Start- und Endekriteriums
222
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
ΣI-Verfahren
Das
ΣI-Verfahren wird als Grundfunktionalität nicht über die Projektierung beeinflusst und benötigt keinerlei verfahrensspezifische Parameter. Alle Abschaltströme, die 1½ Perioden nach einer Schutzauslösung aufgetreten sind, werden phasenselektiv aufaddiert. Bei diesen Abschaltströmen handelt es sich um die Effektivwerte der Grundschwingung.
Der bei jedem Auslösekommando abgeschaltete Strom wird für jeden Pol festgestellt, in den Störfallmeldungen angezeigt und in einem Speicher der Statistikmeldungen aufsummiert. Die angegebenen Messwerte sind Primärwerte.
Das
ΣI-Verfahren bietet keine integrierte Grenzwertbetrachtung an. Jedoch ist es möglich, einen Grenzwert, der die drei Summenströme über ein logisches ODER miteinander verknüpft und bewertet, über das CFC zu realisieren. Sobald der Summenstrom den Grenzwert übersteigt, wird eine entsprechende Meldung abgesetzt.
ΣI
x
-Verfahren
Während das
ΣI-Verfahren stets vorhanden und aktiv ist, ist die Anwendung des ΣI x
-Verfahrens abhängig von der LSW-Projektierung. Im Wesentlichen arbeitet dieses Verfahren wie das
ΣI-Verfahren. Die Unterschiede beziehen sich dabei auf die Potenzierung der Abschaltströme und ihren Bezug auf den potenzierten Bemessungsbetriebsstrom des Leistungsschalters. Durch den Bezug auf I r x
erhält man als Ergebnis eine Näherung an die vom LS-Hersteller gelieferte maximale Schaltspielzahl. Die angezeigten Werte können somit als Anzahl der Abschaltungen mit Bemessungsbetriebsstrom des Leistungsschalters interpretiert werden. Die Anzeige erfolgt in den Statistikwerten ohne Einheit und mit zwei Nachkommastellen.
Die für die Berechnung herangezogenen Ausschaltströme resultieren aus den Effektivwerten der Grundschwingungen, die jede Periode neu berechnet werden.
Kommt es zu einer Erfüllung des Startkriteriums (wie im Abschnitt „Allgemeines“ beschrieben), werden nach
Ablauf der Ausschalteigenzeit die dann aktuellen Effektivwerte auf ihre Einhaltung des Stromkriteriums hin phasenselektiv überprüft. Wenn einer der Werte das Kriterium nicht erfüllt, wird sein Vorgänger zur Berechnung herangezogen. Sollte bis zum Vorgänger des Startpunktes, der durch das Startkriterium markiert wird, kein Effektivwert das Kriterium erfüllen, handelt es sich um eine Ausschaltung, die sich nur auf die mechanische Lebensdauer des Schalters auswirkt und wird folglich von diesem Verfahren nicht erfasst.
Wird die Logikfreigabe nach Ablauf der Ausschaltzeit durch das Stromkriterium erteilt, werden die ermittelten primären Abschaltströme (I b
) potenziert und auf den potenzierten Bemessungsbetriebsstrom des Leistungsschalters bezogen. Diese Werte werden dann auf die vorhandenen Statistikwerte des
ΣI x
-Verfahrens addiert.
Im Anschluss erfolgt der Schwellwertvergleich mit dem Grenzwert
„ΣI^x>“ und die Ausgabe der neuen bezogenen Summenabschaltstrompotenzen. Liegt einer der neuen Statistikwerteüber dem Grenzwert wird die
Meldung
„Gw. ΣI^x>“ abgesetzt.
2P-Verfahren
Die Anwendung des Zwei-Punkte-Verfahrens zur Restlebensdauerberechnung ist abhängig von der LSW-Projektierung. Die vom Leistungsschalterhersteller gelieferten Daten werden so umgerechnet, dass durch die
Messung der Abschaltströme eine konkrete Aussage zu den noch möglichen Schaltspielen getroffen werden kann. Als Ausgangsbasis dienen die doppeltlogarithmischen Schaltspieldiagramme der Leistungsschalter-Hersteller und die zum Zeitpunkt der Kontakttrennung gemessenen Ausschaltströme. Die Ermittlung der Ausschaltströme folgt der Methode, wie sie im vorigen Abschnitt für das
ΣI x
–Verfahren beschrieben wurde.
Dargestellt werden die drei Ergebnisse der errechneten Restlebensdauer als Statistikwert. Die Ergebnisse repräsentieren die Anzahl der noch möglichen Ausschaltungen, wenn bei einem Strom in Höhe des Bemessungsbetriebsstroms ausgeschaltet wird. Die Anzeige erfolgt ohne Einheit und ohne Nachkommastelle.
Wie auch bei den anderen Verfahren verknüpft ein Grenzwert die drei „Restlebensdauer-Resultate“ über ein logisches ODER miteinander und bewertet sie. Er bildet hierbei die „untere Grenze“, da die Restlebensdauer bei jeder Ausschaltung um die entsprechende Schaltspielzahl dekrementiert wird. Sollte der Grenzwert von einem der drei Phasenwerte unterschritten werden, wird eine entsprechende Meldung abgesetzt.
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223
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Durch die Leistungsschalter-Hersteller wird ein doppeltlogarithmisches Diagramm über den Zusammenhang
möglichen Abschaltungen (bei Abschaltung mit gleichem Abschaltstrom) ermittelt werden. Im Beispiel könnten also bei einem Abschaltstrom von 10 kA rund 1000 Abschaltungen durchgeführt werden. Die Kennlinie wird durch zwei Eckpunkte und die sie verbindende Gerade bestimmt. Der Punkt P1 ist durch die Anzahl der erlaubten Schaltspiele beim Bemessungsbetriebsstrom Ir, der Punkt P2 durch die maximale Anzahl von Schaltspielen beim Bemessungskurzschlussausschaltstrom Isc bestimmt. Die zugehörigen vier Werte können parametriert werden.
224
Bild 2-76 Schaltspieldiagramm für das 2P-Verfahren
P2 durch die folgende Potenzfunktion beschrieben werden: n = b·I b m mit n für die Anzahl der Schaltspiele, b für die Schaltspiele bei I b
= 1A, I b
für den Ausschaltstrom und m für den
Richtungskoeffizienten.
Aus der Potenzfunktion lässt sich die allgemeine Geradengleichung für die doppellogarithmische Darstellung ableiten, aus der man die Koeffizienten b und m erhält.
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Hinweis
Da ein Richtungskoeffizienten von m < -4 technisch nicht relevant ist, prinzipiell jedoch aus einer fehlerhaften
Parametrierung hervorgehen kann, wird er auf -4 begrenzt. Sollte es zu einem kleineren Koeffizienten als -4 kommen, wird die Potenzfunktion im Schaltspieldiagramm deaktiviert und an ihrer Stelle, d.h. in ihrem definierten Abschaltstrombereich, wird die maximale Anzahl der Schaltspiele bei Isc (
263 SCHALTS.BEI Isc) als
Berechnungsergebnis für die aktuelle Schaltspielzahl herangezogen, siehe Bild 2-77.
Bild 2-77 Wertbegrenzung des Richtungskoeffizienten
Wird die phasenselektive Logikfreigabe durch das im Abschnitt „Allgemeines“ beschriebene Stromkriterium erteilt, werden die aktuellen Schaltspielzahlen durch die zum Zeitpunkt des Ablaufens der Ausschalteigenzeit des
Leistungsschalters ermittelten Ausschaltströme berechnet. Diese werden mit der jeweils vorhandenen Restlebensdauer verrechnet, so dass die aktuellen Statistikwerte angezeigt werden können und die Bewertung mit dem eingestellten Grenzwert erfolgen kann. Sollte einer der neuen Werte unter dem Grenzwert liegen, wird die
Meldung
„Gw. RL-Dauer<“ abgesetzt.
Um den Anteil der rein mechanischen Ausschaltungen unter den Ergebnissen der Restlebensdauer zu bestimmen, sind drei weitere phasenselektive Statistikwerte vorgesehen (z.B. für Phase L1:
„mAusL1=“). Diese haben die Aufgabe von Zählern, die nur die Abschaltungen zählen, bei denen die Ausschaltströme unter dem
Wert des Stromkriteriums liegen.
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225
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
I
2
t-Verfahren
Beim I
2 t-Verfahren wird phasenselektiv das pro Abschaltung auftretende Abschaltstromquadrat-Integral aufsummiert. Das Integral wird über die quadrierten Momentanwerte der Ströme errechnet, die sich während der
Lichtbogenzeit des Leistungsschalters einstellen. Diese ergibt sich zu:
T LS Lichtbogen = (Parameter
266 T LS AUS) – (Parameter 267 T LS AUS-EIGEN).
Dargestellt werden die drei Summen der errechneten Integrale als Statistikwert mit Bezug auf den quadrierten
Gerätenennstrom (I n
2
). Wie auch bei den anderen Verfahren existiert ein Grenzwert, der die drei Summen über ein logisches ODER miteinander verknüpft und bewertet.
Die berechneten Abschaltstromquadrat-Integrale werden auf die vorhandenen Statistikwerte addiert. Im Anschluss erfolgt der Schwellwertvergleich mit dem Grenzwert
„ΣI^2t>“ und die Ausgabe der neuen Statistikwerte. Liegt einer der Werte über dem Grenzwert, wird die Meldung
„Gw. ΣI^2t>“ abgesetzt.
Inbetriebsetzung
Für die Inbetriebsetzung sind normalerweise keinerlei Maßnahmen notwendig. Erfolgt jedoch ein Austausch des Schutzgerätes (d.h. alter Leistungsschalter und neues Schutzgerät), müssen die Initialwerte der jeweiligen
Grenz- bzw. Statistikwerte über die Schaltstatistik des betreffenden Leistungsschalters ermittelt werden.
2.17.2.3 Motorstatistik
Allgemeines
Es werden zwei Arten statistischer Motordaten unterschieden:
• Betriebsinformationen und
• Anlaufinformationen.
Die statistischen Betriebsinformationen enthalten die
• Gesamtanzahl der Motorstarts
• Gesamtanzahl der Motorbetriebsstunden (inklusive Startbedingungen)
• Gesamtanzahl der Motorabschaltstunden
In den Anlaufinformationen werden für jeden Motoranlauf
• die Dauer
• der Anlaufstrom
Motorbetriebsinformationen
Die Motorbetriebs-Statistik wird zyklisch alle 600 ms neu berechnet. Im Statistikpuffer wird ihr Abbild auf eine
Auflösung von einer Stunde verringert.
Motoranlaufinformationen
Der Motoranlaufstrom wird als Primärwert angezeigt. Initiiert wird die Messung dieses Statistikwertes aufgrund der Zuschaltung des Motors. Dies wird durch die Überschreitung des Schwellwertes zur Leistungsschalterzustandserkennung (Parameter
212 LS I>) in wenigstens einer Phase erkannt. Voraussetzung dafür ist, dass zuvor alle drei Phasenströme unterhalb des parametrierten Schwellwertes gelegen haben.
Triggerpunkt für das Ende der Anlaufzeitmessung ist das Unterschreiten des in Parameter
1107 I MOTOR
ANLAUF eingestellten Anlaufstroms durch den größten der drei Phasenströme für wenigstens 300 ms.
Wird der Motoranlaufstrom (Parameter
1107 I MOTOR ANLAUF) nach Zuschalterkennung nicht überschritten oder fällt der Strom innerhalb von 500 ms nach Zuschalterkennung bereits wieder unter den Motoranlaufstrom, so wird dies nicht als Motoranlauf gewertet. Es wird keine Statistik angelegt.
226
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.2.4 Einstellhinweise
Zähler auslesen/setzen/rücksetzen
Das Auslesen der Zähler von der Gerätefront oder über DIGSI ist in der SIPROTEC 4 Systembeschreibung erläutert. Das Setzen bzw. Rücksetzen der o.g. Statistikzähler erfolgt im Menüpunkt MELDUNGEN —> STA-
TISTIK durch Überschreiben der angezeigten Zählwerte.
Leistungsschalterwartung
Für die Funktion Leistungsschalterwartung ist bei der Projektierung unter Adresse
172 LS-WARTUNG eine der
Alternativen
ΣI x
-Verfahren, 2P-Verfahren, I
2 t-Verfahren oder
nicht vorhanden einstellbar. Alle für diese
Funktion relevante Parameter befinden sich im Parameterblock
Anlagendaten 1 (siehe Kapitel 2.1.3).
Die nachfolgend aufgeführten Parametrierwerte stellen wichtige Eingangsgrößen für eine korrekte Arbeit der
Teilfunktionen dar:
Die LS-Ausschaltzeit ist eine vom Leistungsschalter-Hersteller gelieferte Kenngröße. Sie umfasst den kompletten Ausschaltvorgang vom Auskommando (Aufschalten der Hilfsenergie auf den Ausschaltauslöser des Leistungsschalters) bis zur Lichtbogenlöschung in allen Polen. Die Zeit wird unter Adresse
266 T LS AUS eingestellt.
Die LS-Ausschalteigenzeit
T LS AUS-EIGEN ist ebenfalls eine Kenngröße des Leistungsschalters. Sie
umfasst die Zeitspanne zwischen dem Auskommando (Aufschalten der Hilfsenergie auf den Ausschaltauslöser des Leistungsschalters) und dem Zeitpunkt der Trennung der Leistungsschalterkontakte in allen Polen. Sie wird unter Adresse
267 T LS AUS-EIGEN parametriert.
Das nachfolgende Diagramm verdeutlicht den Zusammenhang zwischen diesen Leistungsschalterzeiten.
Bild 2-78 Darstellung der Leistungsschalterzeiten
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227
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Als Strom-Null-Kriterium wird die Stromflussüberwachung
212 LS I> verwendet, die auch von einigen Schutzfunktionen zum Erkennen eines geschlossenen Leistungsschalters benutzt wird. Ihr Einstellwert ist im Hinblick auf die tatsächlich genutzten Funktionen des Gerätes vorzunehmen (siehe auch unter Randtitel „Stromflussü-
berwachung (LS)“ im Abschnitt 2.1.3.2.
ΣI-Verfahren
Unabhängig von der unter Adresse
172 LS-WARTUNG vorgenommenen Projektierung ist stets die ΣI-Grundfunktionalität der Summenstrombildung wirksam, die keine Parametereinstellungen erforderlich macht. Dieses
Verfahren bietet keine integrierte Grenzwertbetrachtung. Diese könnte aber mittels CFC realisiert werden.
ΣI
x
-Verfahren
Über den Projektierungsparameter
172 LS-WARTUNG wird das ΣI x
-Verfahren aktiviert. Damit die Bewertung der Summe aller Abschaltstrompotenzen möglichst einfach gestaltet wird, werden die Werte auf den potenzierten Leistungsschalter-Bemessungsbetriebsstrom bezogen. Dieser kann den Daten des Leistungsschalters entnommen und unter Adresse
260 Ir-LS in den Anlagendaten 1 als Primärwert eingestellt werden. Durch diesen Bezug kann sich der Grenzwert des
ΣI x
-Verfahrens an der maximalen Schaltspielzahl orientieren. D.h., bei einem Leistungsschalter, dessen Kontakte bisher keine Abnutzung erfahren haben, kann als Grenzwert direkt die maximale Schaltspielzahl eingegeben werden. Der Exponent für die Potenzierung des Betriebsbemessungsstroms sowie der Abschaltströme wird unter
264 Ix EXPONENT parametriert. Zur Anpassung an unterschiedliche Kundenanforderungen lässt sich dieser Exponent
264Ix EXPONENT von 1,0 (Voreinstellung
=
2,0) bis auf den Wert 3,0 anheben.
Für den funktionalen Ablauf des Verfahrens muss das Zeitverhalten des Leistungsschalters über die Parameter
266 T LS AUS und 267 T LS AUS-EIGEN bekannt gegeben werden.
Die aufsummierten Werte können als Anzahl der Abschaltungen bei Bemessungsbetriebsstrom des Leistungsschalters interpretiert werden. Die Anzeige in den Statistikwerten erfolgt ohne Einheit mit zwei Nachkommastellen.
2P-Verfahren
Über den Projektierungsparameter
172 LS-WARTUNG wird das 2P-Verfahren aktiviert. Durch den Leistungsschalter-Hersteller wird über ein Schaltspieldiagramm (siehe Beispieldiagramm in der Funktionsbeschreibung des 2P-Verfahrens) der Zusammenhang von Schaltspielanzahl und Ausschaltstrom geliefert. Die beiden Eckpunkte dieser Kennlinie im doppeltlogarithmischen Maßstab bestimmen die Parametrierung der Adressen
260 bis
263:
Der Punkt P1 ist durch die Anzahl der erlaubten Schaltspiele (Parameter
261 SCHALTS.BEI Ir) beim Bemessungsbetriebsstrom Ir (Parameter
260 Ir-LS) festgelegt.
Der Punkt P2 ist durch die maximale Anzahl von Schaltspielen (Parameter
263 SCHALTS.BEI Isc) beim
Bemessungskurzschlussausschaltstrom Isc (Parameter
262 Isc-LS) festgelegt.
Für den funktionalen Ablauf des Verfahrens muss das Zeitverhalten des Leistungsschalters über die Parameter
266T LS AUS und 267T LS AUS-EIGEN bekannt gegeben werden.
I
2
t-Verfahren
Über den Projektierungsparameter
172 LS-WARTUNG wird das I
2 t-Verfahren aktiviert. Die Abschaltstromquadrat-Integrale werden auf den quadrierten Gerätenennstrom bezogen. Für die Bestimmung der Lichtbogenzeit müssen dem Gerät die LS-Ausschaltzeit
T LS AUS sowie die LS-Ausschalteigenzeit T LS AUS-EIGEN des
Leistungsschalters mitgeteilt werden. Zum Erkennen des letzten Nulldurchganges (Lichtbogenlöschung) der
Ströme nach der Abschaltung wird das „Strom-Null“-Kriterium benötigt.
228
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.2.5 Informationsübersicht
16001
16002
16003
16006
16007
16008
16011
16012
10037
10038
10040
10041
10043
10044
10046
10047
16013
16014
16015
16016
2896
2898
10027
10028
10030
10031
10032
10033
-
409
Nr.
1020
1021
1022
1023
Anlaufstrom2
Anlaufdauer3
Anlaufstrom3
Anlaufdauer4
Anlaufstrom4
Anlaufdauer5
Anlaufstrom5
ΣI^xL1=
ΣI^xL2=
ΣI^xL3=
RL-L1=
RL-L2=
RL-L3= mAusL1= mAusL2= mAusL3=
ΣI^2tL1=
ΣI^2tL2=
ΣI^2tL3=
Information
AusAnz.LS=
>BtrStdPrim blk
BtrStd=
ΣIL1=
ΣIL2=
ΣIL3=
AWE 3pol,1.Zyk=
AWE 3p,>=2.Zyk=
Anlaufdauer1
Anlaufstrom1
Anz.Mot.Anläufe
Motor Betrieb
Motor Stillstd.
Prozent Betrieb
Anlaufdauer2
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
WM
Info-Art
IPZW
EM
WM
WM
WM
WM
WM
Erläuterung
Anzahl Ausschaltungen Leistungssch.
>Blockierung des LS-Betriebsstundenz.
Betriebstunden der Primäranlage
Stromsumme Phase L1
Stromsumme Phase L2
Stromsumme Phase L3
AWE: Einkommandos nach 3poligem 1.Zykl.
AWE: Einkommandos ab 3poligem 2.Zykl.
Anlaufdauer 1
Anlaufstrom 1
Anzahl von Motor Anläufen
Motor Betriebsdauer
Motor Stillstand Dauer
Motor Betriebsdauer in Prozent
Anlaufdauer 2
Anlaufstrom 2
Anlaufdauer 3
Anlaufstrom 3
Anlaufdauer 4
Anlaufstrom 4
Anlaufdauer 5
Anlaufstrom 5
Strompotenzsumme Phase L1 zu Ir^x
Strompotenzsumme Phase L2 zu Ir^x
Strompotenzsumme Phase L3 zu Ir^x
Restlebensdauer Phase L1
Restlebensdauer Phase L2
Restlebensdauer Phase L3
Anz. der rein mechan. Ausschaltungen L1
Anz. der rein mechan. Ausschaltungen L2
Anz. der rein mechan. Ausschaltungen L3
Summe der Stromquad.-Integrale Phase L1
Summe der Stromquad.-Integrale Phase L2
Summe der Stromquad.-Integrale Phase L3
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.3
Messwerte
Für einen Abruf vor Ort oder zur Datenübertragung steht ständig eine Reihe von Messwerten und daraus errechneten Werten zur Verfügung.
Anwendungsfälle
• Information über den augenblicklichen Zustand der Anlage
• Umrechnung von Sekundär- in Primär- und Prozentwerte
Voraussetzungen
Außer den Sekundärwerten kann das Gerät auch Primär- und Prozentwerte der Messgrößen anzeigen.
Voraussetzung für eine korrekte Anzeige von Primär- und Prozentwerten ist die vollständige und richtige
Eingabe der Nenngrößen der Wandler und der Betriebsmittel sowie der Übersetzungsverhältnisse der Stromwandler im Erdpfad bei der Projektierung des Gerätes. Die folgende Tabelle führt die Formeln auf, die der Umrechnung von Sekundär- in Primär- und Prozentwerte zugrunde liegen.
2.17.3.1 Anzeige von Messwerten
I
L1
, I
L2
, I
L3
,
I
1
, I
2
Tabelle 2-16 Umrechnungsformeln zwischen sekundären, primären und prozentualen Messwerten
Messwerte primär % sekundär
I sek.
I
E
= 3 ·I
0
(berechnet)
I e sek.
I
E
= Messwert vom
I
E
-Eingang
I e sek.
I
EE
I ee sek.
Tabelle 2-17 Legende zu den Umrechnungsformeln
Parameter
IN-WDL PRIMÄR
IN-WDL SEKUNDÄR
204
205
Adresse Parameter Adresse
IEN-WDL PRIMÄR 217
IEN-WDL SEKUND.
I REF 100% PRIM
218
1102
230
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Je nach Bestellbezeichnung und Anschluss des Gerätes ist nur ein Teil der nachfolgend aufgelisteten Betriebsmesswerte verfügbar. Der Erdstrom I
E
wird entweder direkt gemessen oder aus den Leiterströmen berechnet:
Außerdem stehen zur Verfügung:
•
Θ/Θ aus
thermischer Messwert des Überlastschutzes (Ständerwicklung) in % der Auslöseübertemperatur,
•
Θ/Θ
L aus
thermischer Messwert der Wiedereinschaltsperre (Läuferwicklung),
•
Θ
WES
Wiedereinschaltgrenze der Wiedereinschaltsperre,
• T
Zus
Wartezeit, bis ein erneutes Einschalten des Motors möglich wird,
•
Θ
RTD 1
bis
Θ
RTD 12
Temperaturwerte an der Thermobox.
Die Berechnung der Betriebsmesswerte erfolgt auch bei einem laufenden Störfall. Die Aktualisierung der Werte wird in einem Zeitraster > 0,3 s und < 1 s vorgenommen.
2.17.3.2 Übertragung von Messwerten
Messwerte können über die Schnittstellen zu einer zentralen Steuer- und Speichereinheit übertragen werden.
Der Messbereich in dem die Werte übertragen werden ist vom Protokoll und ggf. weiteren Einstellungen abhängig.
Protokoll Übertragbarer Messbereich, Format
IEC 60870–5–103 0 bis 240 % des Messwertes.
IEC 61850
PROFIBUS,
Modbus, DNP 3.0
DNP3 TCP,
PROFINET
Es werden die primären Betriebsmesswerte übertragen.
Die Messwerte sowie deren Einheitenformat sind im Handbuch PIXIT 7SJ detailliert beschrieben.
Die Messwerte werden im „Float“-Format übertragen. Damit ist der übertragbare Messbereich nicht eingeschränkt und entspricht dem der Betriebsmessung.
Das Einheitenformat der Messwerte auf Geräteseite ergibt sich zunächst automatisch durch den gewählten Strom-Nennwert innerhalb der Anlagendaten.
Das aktuelle Einheitenformat kann in DIGSI oder am Gerät über Menü Betriebsmesswerte ermittelt werden.
Der Benutzer kann über DIGSI auswählen, welche Betriebsmesswerte (Primär, Sekundär oder Prozent) zu übertragen sind.
Die Messwerte werden grundsätzlich als 16 Bit-Wert einschließlich Vorzeichen (Bereich
± 32768) übertragen. Der Benutzer kann die Skalierung des zu übertragenden Betriebsmesswertes definieren. Daraus ergibt sich dann der jeweilige übertragbare Messbereich.
Weitere Details entnehmen Sie bitte den Beschreibungen der Protokollprofile.
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231
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.3.3 Informationsübersicht
805
807
809
830
831
1068
1069
1070
601
Nr.
602
603
604
605
606
661
1071
1072
1073
1074
1075
1076
1077
1078
1079
16032
IL1 =
IL2 =
IL3 =
IE =
I1 =
I2 =
Θ WES =
ΘL/ΘLaus=
Θ/Θaus =
T Zus. =
IEE =
3I0 =
Θ RTD 1 =
Θ RTD 2 =
Θ RTD 3 =
Θ RTD 4 =
Θ RTD 5 =
Θ RTD 6 =
Θ RTD 7 =
Θ RTD 8 =
Θ RTD 9 =
Θ RTD10 =
Θ RTD11 =
Θ RTD12 =
IE2 =
Information
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
Info-Art
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
MW
Erläuterung
Messwert IL1
Messwert IL2
Messwert IL3
Erdstrom IE =
Strom-Mitsystem I1 =
Strom-Gegensystem I2 =
Wiedereinschaltgrenze =
Temperatur des Läufers =
Überlastmeßwert =
Sperrzeit bis Freigabe =
Erdstrom (empf. Wandler) IEE =
Strom-Nullsystem 3I0 =
Temperatur an RTD 1
Temperatur an RTD 2
Temperatur an RTD 3
Temperatur an RTD 4
Temperatur an RTD 5
Temperatur an RTD 6
Temperatur an RTD 7
Temperatur an RTD 8
Temperatur an RTD 9
Temperatur an RTD10
Temperatur an RTD11
Temperatur an RTD12
Erdstrom IE2 =
232
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.4
Mittelwerte
Es werden die Langzeit-Mittelwerte vom 7SJ61 berechnet und ausgegeben.
2.17.4.1 Beschreibung
Langzeit-Mittelwerte
Es werden die Langzeit-Mittelwerte der drei Phasenströme I
Lx
und der Mitkomponente I
1
der drei Ströme in einem gewählten Zeitraum, in Primärwerten, gebildet.
Für die Langzeit-Mittelwerte können die Länge des zeitlichen Mittelwertfensters und die Häufigkeit der Aktualisierung eingestellt werden.
2.17.4.2 Einstellhinweise
Mittelwertbildung
Die Wahl des Zeitraumes für die Mittelwertbildung von Messwerten erfolgt mit Parameter
8301 INTERVAL
MITT.W in der jeweiligen Parametergruppe A bis D unter MESSWERTEINST.. Die erste Zahl gibt die Länge
des zeitlichen Mittelwertfensters in Minuten, die zweite Zahl gibt die Häufigkeit der Aktualisierung innerhalb des
Zeitfensters an.
15 MIN, 3 TEILE bedeutet beispielsweise: Zeitliche Mittelwertbildung über alle Messwerte, die innerhalb von 15 Minuten eintreffen. Alle 15/3 = 5 Minuten wird eine Ausgabe aktualisiert.
Unter Adresse
8302 SYN.ZEIT MITT.W kann bestimmt werden, ob der unter Adresse 8301 gewählte Zeitraum der Mittelwertbildung zur vollen Stunde (
volle Stunde) starten soll oder mit einem der anderen Zeitpunkte (
viertel nach, halbe Stunde oder viertel vor) synchronisiert werden soll.
Werden die Einstellungen der Mittelwertbildung geändert, werden die in Puffern abgelegten Messwerte gelöscht und neue Ergebnisse der Mittelwertberechnung sind erst nach Ablauf des parametrierten Zeitraumes verfügbar.
2.17.4.3 Parameterübersicht
Adr.
8301
Parameter
INTERVAL MITT.W
8302 SYN.ZEIT MITT.W
Einstellmöglichkeiten
15 MIN, 1 TEIL
15 MIN, 3 TEILE
15 MIN,15 TEILE
30 MIN, 1 TEIL
60 MIN, 1 TEIL
60 MIN,10 TEILE
5 MIN, 5 TEILE volle Stunde viertel nach halbe Stunde viertel vor
Voreinstellung
60 MIN, 1 TEIL volle Stunde
Erläuterung
Intervall zur Mittelwertbildung
Synchronisierzeit zur Mittelwertbildung
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233
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.4.4 Informationsübersicht
833
Nr.
963
964
965
I1dmd =
IL1dmd=
IL2dmd=
IL3dmd=
Information Info-Art
MW
MW
MW
MW
Erläuterung
langfristiger Strommittelwert I1 = langfristiger Strommittelwert L1= langfristiger Strommittelwert L2= langfristiger Strommittelwert L3=
2.17.5
Minimal- und Maximalwerte
Minimal- und Maximalwerte werden vom 7SJ61 berechnet und können mit dem Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung) ausgelesen werden.
2.17.5.1 Beschreibung
Minimal- und Maximalwerte
Es werden die Minimal- und Maximalwerte der drei Phasenströme I
L1 mischen Messwerte des Überlastschutzes
Θ/Θ aus
, I
L2
, I
L3
, der Mitkomponente I
1,
der ther-
mit Vermerk von Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung in Primärwerten gebildet.
Außerdem werden die Minimal- und Maximalwerte der im vorigen Abschnitt aufgeführten Langzeit-Mittelwerte gebildet.
Die Min/Max-Werte können über Binäreingabe oder per Bedienung über integriertes Bedienfeld oder Bedienprogramm DIGSI jederzeit zurückgestellt werden. Darüber hinaus kann die Rückstellung auch zyklisch, beginnend bei einem vorgewählten Zeitpunkt, erfolgen.
2.17.5.2 Einstellhinweise
Min/Max–Werte
Die Rückstellung der Min/Max-Werte kann automatisch zu einem vorgewählten Zeitpunkt erfolgen. Dieses termingestützte Rücksetzen kann unter Adresse
8311 MinMaxRESET mit Ja eingeschaltet werden. Unter
Adresse
8312 MinMaxRESETZEIT wird der Zeitpunkt (und zwar die Minute des Tages, an dem die Rückstellung erfolgt), in Adresse
8313 MinMaxRESETZYKL der Zyklus des Rücksetzens (in Tagen) und in Adresse
8314 MinMaxRES.START der Beginn des zyklischen Prozesses vom Zeitpunkt des Parametriervorganges (in
Tagen) eingegeben.
234
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.5.3 Parameterübersicht
Adr.
8311
8312
8313
8314
Parameter
MinMaxRESET
MinMaxRESETZEIT
MinMaxRESETZYKL
MinMaxRES.START
Einstellmöglichkeiten
Nein
Ja
0 .. 1439 min
Ja
Voreinstellung
0 min
1 .. 365 Tage
1 .. 365 Tage
7 Tage
1 Tage
Erläuterung
Zykl. Rücksetzen der Min/Max-
Messwerte
Zykl. Rücks. Min/Max erfolgt am
Tage zur
Zykl. Rücks. Min/Max erfolgt alle
Startpunkt des Rücks. Min/Max ist in
2.17.5.4 Informationsübersicht
842
843
844
851
838
839
840
841
-
395
Nr.
396
403
412
837
852
853
854
855
856
857
858
1058
1059
Information
ResMinMax
>MiMa I reset
>MiMa I1 reset
>MiMaIdmd reset
>MiMa
Θ reset
IL1dmin=
IL1dmax=
IL2dmin=
IL2dmax=
IL3dmin=
IL3dmax=
I1dmin =
I1dmax =
IL1min=
IL1max=
IL2min=
IL2max=
IL3min=
IL3max=
I1min =
I1max =
Θ/Θausmax=
Θ/Θausmin=
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
MWZ
Info-Art
IE_W
EM
EM
EM
EM
MWZ
MWZ
Erläuterung
Min/Max-Messwerte rücksetzen
>Reset der Schleppzeiger für IL1-IL3
>Reset der Schleppzeiger für I1 Mitsyst
>Reset der Schleppzeiger für Idmd
>Reset der Schleppzeiger für Theta
Min. des Mittelwertes von IL1=
Max. des Mittelwertes von IL1=
Min. des Mittelwertes von IL2=
Max. des Mittelwertes von IL2=
Min. des Mittelwertes von IL3=
Max. des Mittelwertes von IL3=
Min. des Mittelwertes von I1=
Max. des Mittelwertes von I1=
Min. des Stromes der Phase L1=
Max. des Stromes der Phase L1=
Min. des Stromes der Phase L2=
Max. des Stromes der Phase L2=
Min. des Stromes der Phase L3=
Max. des Stromes der Phase L3=
Min. des Strom-Mitsystems I1=
Max. des Strom-Mitsystems I1=
Max. des Überlastmeßwertes=
Min. des Überlastmeßwertes=
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235
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.6
Grenzwerte für Messwerte
SIPROTEC 4 Geräte erlauben, für einige Mess- und Zählgrößen Grenzwerte zu setzen. Wenn einer dieser
Grenzwerte im Betrieb erreicht oder über- bzw. unterschritten wird, erzeugt das Gerät einen Alarm, der als Betriebsmeldung angezeigt wird. Diese kann auf LED und/oder Binärausgaben rangiert, über die Schnittstellen
übertragen und in DIGSI CFC verknüpft werden. Darüber hinaus können Sie über DIGSI CFC für weitere Mess- und Zählgrößen Grenzwerte projektieren und diese über die DIGSI Gerätematrix rangieren. Im Gegensatz zu den eigentlichen Schutzfunktionen läuft dieses Grenzwertprogramm jedoch im Hintergrund und kann bei schnellen Änderungen der Messgrößen im Fehlerfall u.U. nicht ansprechen, wenn es zu Anregungen von
Schutzfunktionen kommt. Da außerdem erst bei mehrmaliger Grenzwertüberschreitung eine Meldung abgegeben wird, reagieren diese Grenzwertüberwachungen nicht so schell wie Auslösesignale von Schutzfunktionen.
Anwendungsfälle
• Dieses Überwachungsprogramm arbeitet mit mehrfachen Messwiederholungen und mit geringerer Priorität als die Schutzfunktionen. Aus diesen Gründen kann es bei schnellen Änderungen der Messgrößen im Fehlerfall u.U. nicht ansprechen, bevor es zu Anregungen und Auslösungen von Schutzfunktionen kommt.
Dieses Überwachungsprogramm ist damit grundsätzlich nicht geeignet, Schutzfunktionen zu blockieren.
2.17.6.1 Beschreibung
Grenzwertüberwachung
Bei Auslieferung des Gerätes sind folgende Grenzwertstufen voreingerichtet:
• IL1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L1.
• IL2dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L2.
• IL3dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L3.
• I1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Mitsystems der Ströme.
• IL<: Unterschreiten eines vorgegebenen Stromes in einem beliebigen Leiter.
2.17.6.2 Einstellhinweise
Grenzwerte für Messwerte
Die Einstellung erfolgt in DIGSI unter Parameter, Rangierung in der Rangiermatrix. Es muss das Filter „Nur
Mess- und Zählwerte“ gesetzt und die Rangiergruppe „Grenzwerte“ gewählt werden. Hier können die Voreinstellungen geändert oder neue Grenzwerte angelegt werden.
Die Einstellungen sind in Prozent vorzunehmen und beziehen sich üblicherweise auf Gerätenenngrößen.
236
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2.17.6.3 Informationsübersicht
-
273
274
275
-
-
-
-
276
284
Nr.
Information
IL1dmd>
IL2dmd>
IL3dmd>
I1dmd>
IL<
Gw. IL1dmd>
Gw. IL2dmd>
Gw. IL3dmd>
Gw. I1dmd>
Gw. IL<
Info-Art
GW
GW
GW
GW
GW
AM
AM
AM
AM
AM
Erläuterung
oberer Grenzwert für IL1dmd oberer Grenzwert für IL2dmd oberer Grenzwert für IL3dmd oberer Grenzwert für I1dmd unterer Grenzwert für Leiterstrom
Grenzwert IL1dmd (Mittelwert) überschr.
Grenzwert IL2dmd (Mittelwert) überschr.
Grenzwert IL3dmd (Mittelwert) überschr.
Grenzwert I1dmd (Mittelwert) überschr.
Grenzwert Leiterstrom unterschritten
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.7
Grenzwerte für Statistik
2.17.7.1 Beschreibung
Für die Zähler der Schaltstatistik können Grenzwerte eingegeben werden, bei deren Erreichen eine Meldung abgegeben wird, die sich auf Ausgaberelais und Leuchtdioden rangieren lässt.
2.17.7.2 Einstellhinweise
Grenzwerte für Statistikzähler
Das Setzen von Grenzwerten für die Statistikzähler erfolgt in DIGSI unter Meldungen
→ Statistik im Untermenü Grenzwerte für Statistik. Durch Doppelklick wird der zugehörige Inhalt in einem weiteren Fenster angezeigt, so dass durch Überschreiben des voreingestellten Wertes ein neuer Grenzwert festgelegt werden kann (siehe auch SIPROTEC 4-Systembeschreibung).
2.17.7.3 Informationsübersicht
-
272
Nr.
16004
16005
16009
16010
16017
16018
Information
BtrStd>
Gw. BtrStdPrim>
ΣI^x>
Gw.
ΣI^x>
RL-Dauer<
Gw. RL-Dauer<
ΣI^2t>
Gw.
ΣI^2t>
Info-Art
GW
AM
GW
AM
GW
AM
GW
AM
Erläuterung
oberer Grenzwert für LS-BtrStdZähler
Grenzwert LS-Betriebsstunden überschr.
oberer Grenzwert der Strompotenzsummen
Grenzwert Strompotenzsummen überschr.
unterer Grenzwert der LS-Restlebensdauer
Grenzwert LS-Restlebensdauer unterschr.
oberer Grenzw. der Stromquad.-Integrale
Grenzwert Stromquad.-Integrale überschr.
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237
Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.8
Inbetriebsetzungshilfen
Sie können Informationen eines Gerätes an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung im Testbetrieb oder bei Inbetriebnahme beeinflussen. Es stehen Hilfsmittel zum Test der Systemschnittstelle und der binären Ein- und Ausgänge des Gerätes zur Verfügung.
Anwendungsfälle
• Testbetrieb
• Inbetriebnahme
Voraussetzungen
Um die im Folgenden beschriebenen Inbetriebsetzungshilfen nutzen zu können, gilt:
Das Gerät muss über eine Schnittstelle verfügen.
Das Gerät muss an eine Leitstelle angeschlossen sein.
2.17.8.1 Beschreibung
Beeinflussung von Informationen auf der Systemschnittstelle während eines Prüfbetriebes
Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist, können Sie die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, beeinflussen.
Einige der angebotenen Protokolle erlauben, während der Überprüfung des Gerätes vor Ort alle Meldungen und Messwerte, die zur Leitstelle übertragen werden, mit dem Vermerk „Testbetrieb“ als Meldeursache zu kennzeichnen. Dadurch ist zu erkennen, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt. Au-
ßerdem kann bestimmt werden, dass während der Prüfung überhaupt keine Meldungen über die Systemschnittstelle übertragen werden („Übertragungssperre“).
Diese Umschaltung kann über Binäreingaben, durch Bedienung an der Gerätefront oder über die Bedien- oder
Serviceschnittstelle mittels PC erfolgen.
Wie Testbetrieb und Übertragungssperre aktiviert bzw. deaktiviert werden können, ist ausführlich in der SIPRO-
TEC 4 Systembeschreibung erläutert.
Systemschnittstelle testen
Sofern das Gerät über eine Systemschnittstelle verfügt und diese zur Kommunikation mit einer Leitzentrale verwendet wird, kann über die DIGSI-Gerätebedienung getestet werden, ob Meldungen korrekt übertragen werden.
Dazu werden in einer Dialogbox die Displaytexte aller Meldungen angezeigt, die in der Matrix auf die Systemschnittstelle rangiert wurden. In einer weiteren Spalte der Dialogbox können Sie für die Meldungen, die getestet werden sollen, einen Wert festlegen (z.B. Meldung kommt/ Meldung geht) und damit nach Eingabe des Passwortes Nr. 6 (für Hardware-Testmenüs) eine Meldung generieren. Die zugehörige Meldung wird abgesetzt und kann nun sowohl in den Betriebsmeldungen des SIPROTEC 4 Gerätes als auch in der Leitzentrale der Anlage ausgelesen werden.
Die Vorgehensweise ist im Kapitel „Montage und Inbetriebsetzung“, ausführlich beschrieben.
238
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen
Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4 Gerätes einzeln ansteuern. So lassen sich z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur Anlage kontrollieren.
In einer Dialogbox sind alle im Gerät vorhandenen Binärein- und -ausgänge sowie Leuchtdioden mit ihrem augenblicklichen Schaltzustand dargestellt. Außerdem wird angezeigt, welche Befehle oder Meldungen auf die jeweilige Hardwarekomponente rangiert sind. In einer weiteren Spalte in der Dialogbox ist es möglich, nach
Eingabe des Passwortes Nr. 6 (für Hardware-Testmenüs) in den jeweils antivalenten Zustand umzuschalten.
So können Sie z.B. jedes einzelne Ausgangsrelais erregen und damit die Verdrahtung zwischen dem Schutzgerät und der Anlage überprüfen, ohne die darauf rangierten Meldungen erzeugen zu müssen.
Die Vorgehensweise ist im Kapitel „Montage und Inbetriebsetzung“ ausführlich beschrieben.
Anlegen eines Test-Messschriebes
Um die Stabilität des Schutzes auch bei Einschaltvorgängen zu überprüfen, können bei der Inbetriebnahme
Einschaltversuche durchgeführt werden. Ein Maximum an Informationen über das Verhalten des Schutzes liefern dabei Messschriebe.
Neben den Möglichkeiten der Speicherung einer Störwertaufzeichnung durch Schutzanregung ermöglicht
7SJ61 auch den Anstoß einer Messwertaufzeichnung über das Bedienprogramm DIGSI, über die seriellen
Schnittstellen und über Binäreingabe. In letzterem Fall muss hierzu die Information
„>Störw. Start“ auf einen Binäreingang rangiert worden sein. Die Triggerung der Aufzeichnung erfolgt dann z.B. über Binäreingabe mit dem Einschalten des Schutzobjektes.
Derartige von extern (d.h. ohne Schutzanregung) gestartete Testmessschriebe werden vom Gerät wie normale
Störwertaufzeichnungen behandelt, d.h. es wird zu jedem Messschrieb ein Störfallprotokoll unter eigener
Nummer eröffnet, um eine eindeutige Zuordnung zu schaffen. Allerdings werden diese Messschriebe nicht in den Störfall–Meldepuffer im Display aufgelistet, da sie keine Netzstörung darstellen.
Die Vorgehensweise ist im Kapitel „Montage und Inbetriebsetzung“ ausführlich beschrieben.
2.17.9
Web-Monitor
Der Web-Monitor ermöglicht die Anzeige von Parametern, Daten und Messwerten für SIPROTEC 4- Geräte während der Inbetriebsetzung bzw. während des Betriebes. Er nutzt dazu die Internet-Technologie. Die
Anzeige erfolgt mit einem Web-Browser, z.B. dem Internet Explorer
Der SIPROTEC-Webmonitor stellt einige Funktionen geräteübergreifend zur Verfügung, andere sind nur gerätespezifisch verfügbar. Für das 7SJ61 ist als spezifische Funktion ein Phasendiagramm implementiert. In diesem Handbuch werden neben allgemeinen Hinweisen zur Installation nur die für 7SJ61 spezifischen Funktionen des SIPROTEC Webmonitors beschrieben. Die allgemeinen Funktionen finden Sie in der Hilfedatei auf der DIGSI-CD (ab DIGSI V4.60).
Voraussetzungen
Der Web-Monitor arbeitet ausschließlich mit Standardsoftware auf dem Bedien-PC. Folgende Softwareprogramme/ Betriebssysteme werden vorausgesetzt:
Betriebssystem: Microsoft Windows XP, Microsoft Windows 2000, Microsoft Windows NT, Microsoft Windows
ME, Microsoft Windows 98
Internet-Browser: Netscape Communicator Version 4.7, Netscape Communicator ab Version 6.x oder Microsoft
Internet Explorer ab Version 5.0. Java muss installiert und aktiviert sein.
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
DFÜ-Netzwerk: Die erforderliche Softwarekomponente ist Bestandteil von Microsoft Windows XP, Microsoft
Windows 2000, Microsoft Windows NT und Windows 98. Diese Komponente wird nur beim Anschluss des
Gerätes über eine serielle Schnittstelle benötigt.
Netzwerkadapter: Die erforderliche Softwarekomponente ist Bestandteil von Microsoft Windows XP, Microsoft
Windows 2000, Microsoft Windows NT und Windows 98. Diese Komponente wird nur beim Anschluss des
Gerätes über eine Ethernet- Schnittstelle benötigt (möglich bei Geräten mit EN100-Schnittstelle).
2.17.9.1 Allgemeines
Während der Inbetriebsetzung muss die erstellte Geräteparametrierung in den Geräten kontrolliert und deren
Funktionsweise überprüft werden. Der Web-Monitor unterstützt Sie bei der einfachen und übersichtlichen Ermittlung und Darstellung wichtiger Messgrößen.
Unstimmigkeiten in der Verdrahtung oder Parametrierung lassen sich schnell auffinden und beheben.
Für die Ausführung des Web-Monitors wird eine Ankopplung des Bedien-PCs an das Gerät über dessen vordere oder hintere Bedienschnittstelle (Serviceschnittstelle) benötigt. Diese kann direkt über das 9-polige
DIGSI-Kabel mittels einer eingerichteten DFÜ-Verbindung erfolgen. Auch ein Fernzugriff über Modem ist möglich. Auf dem Bedien-PC muss ein Internet Browser installiert sein (siehe Systemvoraussetzungen). Auf dem
Bedien-PC befindet sich in der Regel auch DIGSI 4.
Es ist zu beachten, dass DIGSI 4 und der Web-Monitor nicht gleichzeitig an einer Bedienschnittstelle arbeiten.
Bei gleichzeitigem seriellen Zugriff würde es dann zur Datenkollision kommen. Es arbeitet also entweder DIGSI
4 oder der Web-Monitor an einer Schnittstelle des Gerätes. Bevor der Web-Monitor gestartet wird, muss DIGSI
4 beendet werden bzw. sollten mit DIGSI 4 die Einstellungen und Rangierungen am Gerät vorgenommen worden sein. Es ist möglich, DIGSI 4 an der vorderen Bedienschnittstelle über einen COM-Port des Bedien-
PCs und den Web-Monitor an der hinteren Bedienschnittstelle über ein anderes COM-Port des Bedien-PCs gleichzeitig zu betreiben.
Der Web-Monitor besteht aus HTML-Seiten und darin enthaltenen Java-Applets, die im 7SJ61 SIPROTEC 4-
Gerät im EEPROM gespeichert sind. Es ist fester Bestandteil der Firmware der SIPROTEC 4-Geräte und erfordert keine spezielle Installation. Auf dem Bedien-PC ist nur ein DFÜ-Netzwerk einzurichten, über das die
Anwahl und Kommunikation erfolgt. Nach erfolgreicher Verbindungsaufnahme über das DFÜ-Netzwerk wird der Browser gestartet und dort die TCP-IP Adresse des Schutzgerätes eingegeben. Die Serveradresse des
Gerätes, die die Home-Page-Adresse des Gerätes ist, wird zum Browser übertragen und dort als HTML-Seite angezeigt. Eingestellt wird diese TCP-IP Adresse für die Front- und Serviceschnittstelle mit DIGSI 4 oder direkt am Gerät über die integrierte Bedienung.
Hinweis
Es ist lediglich das Beobachten des Prozesses möglich. Um die Bedienung über eine DFÜ-Verbindung vorzunehmen, muss sie zuerst eingerichtet und aufgebaut werden. Am Gerät direkt oder mit DIGSI 4 kann ein Parameter so verändert werden, dass mit der im Web-Monitor enthaltenen Gerätebedienung auch eine Eingabe von numerischen Werten möglich ist. Damit können über den Web-Monitor auch Parameter verändert werden, die sonst nur direkt am Gerät eingestellt werden, da die Codewort-Eingabe über die Tastatur dann möglich ist.
240
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.9.2 Funktionen
Basis-Funktionalität
Als Basis-Funktionalität werden die generell verfügbaren, also geräteunabhängigen, Funktionen bezeichnet.
Dazu gehören:
• Gerätebedienung
• Meldungen
• Störfallübersicht
• Messwertübersicht
• Diagnose
• Geräte-Filesystem
• CFC
Eine Beschreibung zu diesen Funktionen finden Sie in der Online-Hilfe von DIGSI ab Version V4.60.
Bild 2-79 Web-Monitor Grundbild
Obiges Bild der Gerätebedienungs-Ansicht zeigt das über die DFÜ-Verbindung angeschlossene Gerät mit seinen Bedienelementen (Tastatur) und Anzeigen (Display, LED, Beschriftungsfelder). Das Gerät kann über die in der Ansicht enthaltenen Folientasten in gleicher Weise wie über die am Gerät vorhandene Frontfolie bedient werden.
Es wird empfohlen, die Steuerung über den Webmonitor zu sperren. Dies kann durch Vergabe der "Nur Lesen"-
Berechtigung für die Schnittstelle, an der der Webbrowser auf das Gerät zugreift, erreicht werden. Sie erreichen diesen Parameter in DIGSI über "Schnittstellen - Bedienschnittstelle am Gerät " (für Zugriff über serielle
Schnittstelle) bzw. über "Schnittstellen - Ethernet am Gerät" (für Zugriff über die Ethernet-Schnittstelle, siehe folgendes Bild).
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Bild 2-80 Einstellung der Bedienberechtigung des Webmonitors bei Zugriff über Ethernet-Schnittstelle
Als ein Beispiel für die Basis-Funktionalität des Webmonitors sehen Sie im folgenden Bild die Meldungen aus dem Betriebsmeldepuffer des Gerätes in einer Liste angezeigt. Diese Meldungen werden mit ihrem im Gerät hinterlegten Kurztext angezeigt.
Bild 2-81 Web-Monitor — Beispiel für Betriebsmeldungen
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.9.3 Betriebsarten
Der Web-Monitor arbeitet unter den folgenden Betriebsarten zwischen dem Bedien-PC und dem SIPROTEC
4- Gerät:
Direkte serielle Verbindung
Direkte Verbindung der vorderen Bedien- bzw. der hinteren Service-Schnittstelle des Gerätes mit einer seriellen Schnittstelle des Bedien-PCs. Diese Verbindung muss über das neunpolige DIGSI-Kabel erfolgen, das als
Zubehör zu DIGSI geliefert wird.
Wahlverbindung über ein Modem
Serielle Verbindung der hinteren Service-Schnittstelle des Gerätes mit einem Modem in der Anlage. Diese Verbindung kann elektrisch über RS232 (über kurze Entfernung) oder über Lichtwellenleiter erfolgen. Der Aufbau der Verbindung zum Anlagenmodem erfolgt vom Büro oder einer anderen Anlage aus über eine Wählleitung.
Über diese Verbindung kann auch DIGSI-Remote ausgeführt werden. Somit können bei der Inbetriebsetzung auch Parameter eines entfernten Gerätes darüber geändert werden.
Betrieb an einem Sternkoppler
Verbindung der hinteren Serviceschnittstelle des Gerätes über eine direkte optische Verbindung zu einem
Sternkoppler. Anschluss an der seriellen Schnittstelle des Bedien-PCs an einen Sternkoppler. Damit lassen sich zentral mehrere Geräte in der Anlage bedienen, wobei die vorhandene Installation zur zentralen Bedienung von Schutzgeräten verwendet werden kann.
Betrieb am Ethernet
Verbindung über eine Ethernet- Schnittstelle. Für diese Verbindungsart wird ein EN100- Kommunikationsmodul im Gerät und der Anschluss dieses Moduls an ein lokales Netzwerk vorausgesetzt.
Weitere Informationen zur Basis-Funktionalität, der Installation und der Betriebssystemabhängigen Konfiguration entnehmen Sie bitte der Web-Monitor enthaltenen Onlinhilfe von der DIGSI-CD.
Zugriffsregelung für Webmonitor
Die Zugriffsrechte für den Webmonitor werden mit DIGSI über den Eintrag Schnittstellen vergeben. Es wird empfohlen, dort die Berechtigung Lesen zu vergeben; dann kann über den Webmonitor weder die Ereignisliste gelöscht, noch ein Befehl ausgegeben oder eine gespeicherte LED zurückgesetzt werden. Wenn Sie die Stufe
Vollzugriff vergeben, dann sind alle diese Bedienhandlungen auch über Webmonitor möglich.
Hinweis
Die Stufe Kein Zugriff ist noch ohne Wirkung, d.h. auch hier erhält der Bediener vollen Zugriff. Siehe dazu Bild
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
2.17.9.4 Anzeigebeispiel
Mit Hilfe des Web-Monitors ist eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten Messdaten des Gerätes möglich.
Die Messwerte können Sie über die Navigationsleiste aufrufen. Es erscheint eine Liste mit den gewünschten
Informationen (siehe Bild 2-82).
244
Bild 2-82 Web-Monitor — Beispiel für Messgrößen
Die aus den Primär- und Sekundärmesswerten abgeleiteten Ströme und deren Phasenwinkel werden grafisch
die Zahlenwerte sowie Frequenz und Geräteadresse vermerkt.
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Funktionen
2.17 Zusatzfunktionen
Bild 2-83 Web-Monitor — Beispiel Zeigerdarstellung der Primärmesswerte
Folgende Arten von Meldungen können Sie mit dem Web-Monitor abrufen und anzeigen
• Betriebsmeldungen,
• Störfallmeldungen,
• Erdschlussmeldungen,
• Spontane Meldungen.
Über den Button „Meldungspuffer drucken“ können Sie diese Meldungslisten auch ausdrucken lassen.
2.17.9.5 Einstellhinweise
Die Parameter für den Web-Monitor können Sie über das Gerätemenü (Setup/Extras/IP-Konfiguration) oder
über DIGSI für die vordere Bedienschnittstelle und für die hintere Serviceschnittstelle getrennt einstellen.
Hierbei handelt es sich um die IP-Adressen, die der Schnittstelle entsprechen, über die mit dem PC und dem
Web-Monitor kommuniziert werden soll.
Die IP-Adressen gelten SIPROTEC-weit wie folgt beim Betrieb über die
• vordere Bedienschnittstelle: 192.168.1.1
• hintere Serviceschnittstelle: 192.168.2.1
Falls das Gerät über ein EN100–Modul verfügt, ist auch ein Betrieb über die Systemschnittstelle möglich.. Die
IP-Adresse wird in diesem Fall automatisch aus dem Netz bezogen oder individuell über den Anlagenkonfigurator zugewiesen.
Vergewissern Sie sich, dass die für den Browser gültige 12-stellige IP-Adresse im Format ***.***.***.*** über
DIGSI bzw. Gerätedisplay richtig eingestellt ist.
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
2.18
Befehlsbearbeitung
2.18.1
Schaltobjekte
Die Steuerung von Schaltgeräten kann über das Bedienfeld des Gerätes, über die Bedienschnittstelle mittels
Personalcomputer und über die serielle Schnittstelle und eine Verbindung zur Leittechnik für Schaltanlagen erfolgen.
Anwendungsfälle
• Schaltanlagen mit Einfach- und Doppelsammelschienen
Voraussetzungen
Die Anzahl der zu steuernden Betriebsmittel ist begrenzt durch die:
– vorhandenen binären Einänge
– vorhandenen binären Ausgänge
2.18.1.1 Beschreibung
Bedienung über integriertes Bedienfeld
Mit den Navigationstasten
▲, ▼, W, X gelangt man in das Steuerungsmenü und kann dort das zu betätigende
Schaltgerät aussuchen. Nach Eingabe eines Passwortes wird ein neues Fenster geöffnet, in dem die verschiedenen Möglichkeiten (z.B. Ein, Aus, Abbruch) angeboten und mittels der Tasten
▼ und ▲ ausgewählt werden können. Danach erfolgt eine Sicherheitsabfrage. Erst wenn diese durch erneutes Betätigen der
E
NTER -Taste beantwortet ist, erfolgt die eigentliche Schalthandlung. Erfolgt diese Freigabe nicht innerhalb einer Minute, so wird der Vorgang abgebrochen. Ein Abbruch ist vor der Befehlsfreigabe oder während der Schalterauswahl jederzeit mit der Taste
E
SC möglich.
Bedienung über DIGSI
Die Steuerung von Schaltgeräten kann über die Bedienschnittstelle mit einem Personalcomputer mittels Bedienprogramm DIGSI erfolgen. Die Vorgehensweise ist in der SIPROTEC 4–Systembeschreibung (Anlagensteuerung) erläutert.
Bedienung über Systemschnittstelle
Die Steuerung von Schaltgeräten kann über die serielle Systemschnittstelle und eine Verbindung zur Leittechnik für Schaltanlagen erfolgen. Dazu ist es notwendig, dass die erforderliche Peripherie sowohl im Gerät als auch in der Anlage physisch vorhanden ist. Ferner sind im Gerät bestimmte Einstellungen für die serielle
Schnittstelle vorzunehmen (siehe SIPROTEC 4–Systembeschreibung).
246
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
2.18.1.2 Informationsübersicht
Nr.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
31000
31001
31002
31008
31009
Information
Q0 EIN/AUS
Q0 EIN/AUS
Q1 EIN/AUS
Q1 EIN/AUS
Q8 EIN/AUS
Q8 EIN/AUS
Q0-AUS
Q0-EIN
Q1-AUS
Q1-EIN
Q8-AUS
Q8-EIN
EntrMMSp
Q2 EIN/AUS
Q2 EIN/AUS
Q9 EIN/AUS
Q9 EIN/AUS
Lüfter
Lüfter
Q0 OpCnt=
Q1 OpCnt=
Q2 OpCnt=
Q8 OpCnt=
Q9 OpCnt=
BR_D2
DM
BR_D2
DM
WM
WM
WM
WM
WM
IE
IE
IE
IE
IE
IE
BR_D2
DM
Info-Art
BR_D12
DM
BR_D2
DM
BR_D2
DM
IE
Erläuterung
Leistungsschalter Q0
Leistungsschalter Q0
Trenner Q1
Trenner Q1
Erder Q8
Erder Q8
Verriegelungsmeldung: LS Q0-AUS
Verriegelungsmeldung: LS Q0-EIN
Verriegelungsmeldung: Trenner Q1-AUS
Verriegelungsmeldung: Trenner Q1-EIN
Verriegelungsmeldung: Erder Q8-AUS
Verriegelungsmeldung: Erder Q8-EIN
Entriegelung der MM-Sperre über BE
Q2 EIN / AUS
Q2 EIN / AUS
Q9 EIN / AUS
Q9 EIN / AUS
Lüfter EIN / AUS
Lüfter EIN / AUS
Q0 Schaltspielzähler=
Q1 Schaltspielzähler=
Q2 Schaltspielzähler=
Q8 Schaltspielzähler=
Q9 Schaltspielzähler=
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247
Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
2.18.2
Befehlstypen
Im Zusammenhang mit der Anlagensteuerung über das Gerät können verschiedene Befehlstypen unterschieden werden:
2.18.2.1 Beschreibung
Befehle an den Prozess
Diese umfassen alle Befehle, die direkt an die Betriebsmittel der Schaltanlage ausgegeben werden und eine
Prozesszustandsänderung bewirken:
• Schaltbefehle zur Steuerung von Leistungsschaltern (unsynchronisiert), Trennern und Erdern,
• Stufenbefehle, z.B. zur Höher- und Tieferstufung von Transformatoren
• Stellbefehle mit parametrierbarer Laufzeit, z.B. zur Steuerung von E–Spulen
Geräteinterne Befehle
Sie führen zu keiner direkten Befehlsausgabe an den Prozess. Sie dienen dazu, interne Funktionen anzusto-
ßen, dem Gerät die Kenntnisnahme von Zustandsänderungen mitzuteilen oder diese zu quittieren
• Nachführbefehle zum „Nachführen” des Informationswertes von prozessgekoppelten Objekten wie Meldungen und Schaltzuständen, z.B. bei fehlender Prozessankopplung. Eine Nachführung wird im Informationsstatus gekennzeichnet und kann entsprechend angezeigt werden.
• Markierbefehle (zum „Einstellen“) des Informationswertes von internen Objekten, z.B. Schalthoheit
(Fern/Ort), Parameterumschaltungen, Übertragungssperren und Zählwerte löschen / vorbesetzen.
• Quittier- und Rücksetzbefehle zum Setzen/Rücksetzen interner Speicher oder Datenstände.
• Informationsstatusbefehle zum Setzen/Löschen der Zusatzinformation „Informationsstatus” zum Informationswert eines Prozessobjektes wie
– Erfassungssperre
– Ausgabesperre
248
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
2.18.3
Ablauf im Befehlspfad
Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur erfolgen kann, wenn die
Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wurde. Neben generellen, fest vorgegebenen Prüfungen können, für jedes Betriebsmittel getrennt, weitere Verriegelungen projektiert werden. Auch die eigentliche Durchführung des Befehlsauftrages wird anschließend überwacht. Der gesamte Ablauf eines Befehlsauftrages ist im Folgenden in Kurzform beschrieben:
2.18.3.1 Beschreibung
Prüfung eines Befehlsauftrages
Folgende Punkte sind zu beachten:
• Befehlseingabe, z.B. über die integrierte Bedienung
– Passwort prüfen
→ Zugangsberechtigung
– Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt) prüfen
→ Auswahl der Entriegelungskennungen
• Projektierbare Befehlsprüfungen
– Schalthoheit
– Schaltrichtungskontrolle (Soll–Ist–Vergleich)
– Schaltfehlerschutz, Feldverriegelung (Logik über CFC)
– Schaltfehlerschutz, Anlagenverriegelung (zentral über SICAM)
– Doppelbetätigungssperre (Verriegelung von parallelen Schalthandlungen)
– Schutzblockierung (Blockierung von Schalthandlungen durch Schutzfunktionen)
• feste Befehlsprüfungen
– Alterungsüberwachung (Zeit zwischen Befehlsauftrag und Bearbeitung wird überwacht)
– Parametrierung läuft (bei laufendem Parametriervorgang wird Befehl abgewiesen bzw. verzögert)
– Betriebsmittel als Ausgabe vorhanden (wenn ein Betriebsmittel zwar projektiert, aber nicht auf einen Binärausgang rangiert wurde, wird der Befehl abgewiesen)
– Ausgabesperre (ist eine Ausgabesperre objektbezogen gesetzt und im Moment der Befehlsbearbeitung aktiv, so wird der Befehl abgewiesen)
– Baugruppe Hardware–Fehler
– Befehl für dieses Betriebsmittel bereits aktiv (für ein Betriebsmittel kann zeitgleich nur ein Befehl bearbeitet werden, objektbezogene Doppelbetätigungssperre)
– 1–aus–n–Kontrolle (bei Mehrfachbelegungen wie Wurzelrelais wird geprüft, ob für die betroffenen Ausgaberelais bereits ein Befehlsvorgang eingeleitet ist).
Überwachung der Befehlsdurchführung
Folgendes wird überwacht:
• Störung eines Befehlsvorganges durch einen Abbruchbefehl
• Laufzeitüberwachung (Rückmeldeüberwachungszeit).
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
2.18.4
Schaltfehlerschutz
Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden.
2.18.4.1 Beschreibung
Die Schaltfehler-Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb einer SICAM/SIPROTEC 4-Anlage auf in
• Anlagenverriegelung, gestützt auf das Prozessabbild im Zentralgerät
• Feldverriegelung, gestützt auf das Objektabbild (Rückmeldungen) im Feldgerät
• feldübergreifende Verriegelungen via GOOSE-Botschaften direkt zwischen den Feld- und Schutzgeräten
(mit IEC 61850: Die Intergerätekommunikation mit GOOSE erfolgt über das EN100-Modul)
Der Umfang der Verriegelungsprüfungen wird durch die Parametrierung festgelegt. Näheres zum Thema
GOOSE kann der SIPROTEC-Systembeschreibung /1/ entnommen werden.
Schaltobjekte, die einer Anlagenverriegelung im Zentralgerät unterliegen, werden im Feldgerät über einen Parameter entsprechend gekennzeichnet (in der Rangiermatrix).
Bei allen Befehlen kann bestimmt werden, ob verriegelt (Normal) oder unverriegelt (Interlocking OFF) geschaltet werden soll:
• bei Vorortbefehlen durch Umparametrieren mit Passwortabfrage,
• bei Automatikbefehlen aus der Befehlsbearbeitung durch CFC mittels Entriegelungskennungen,
• bei Nah-/Fernbefehlen per zusätzlichem Entriegelungsbefehl über Profibus.
Verriegeltes/entriegeltes Schalten
Die projektierbaren Befehlsprüfungen werden in den SIPROTEC 4-Geräten auch als „Standardverriegelung“ bezeichnet. Diese Prüfungen können über DIGSI aktiviert (verriegeltes Schalten/Markieren) oder deaktiviert
(unverriegelt) werden.
Entriegelt oder unverriegelt schalten bedeutet, dass die projektierten Verriegelungsbedingungen nicht getestet werden.
Verriegelt schalten bedeutet, dass alle projektierten Verriegelungsbedingungen innerhalb der Befehlsprüfung getestet werden. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl mit einer Meldung mit angehängtem Minuszeichen (z.B. „BF–“) und einer entsprechenden Bedienantwort abgewiesen.
Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Befehlsarten an ein Schaltgerät und deren zugehörige Meldungen.
Dabei erscheinen die mit *) gekennzeichneten Meldungen in der dargestellten Form nur im Gerätedisplay in den Betriebsmeldungen, unter DIGSI dagegen in den spontanen Meldungen.
Befehlsart
Prozessausgabebefehl
Nachführbefehl
Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre
Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre
Abbruchbefehl
Befehl
Schalten
Nachführung
Erfassungssperre ES
Ausgabesperre
Abbruch
Verursachung Meldung
BF
NF
AS
AB
BF +/–
NF+/–
ST+/– *)
ST+/– *)
AB+/–
In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Das Ergebnis der Befehlsgabe ist positiv, also wie erwartet. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen ein negatives, nicht erwartetes Ergebnis, der
Befehl wurde abgelehnt. In der SIPROTEC 4-Systembeschreibung sind mögliche Bedienantworten und deren
Ursachen aufgezeigt. Das folgende Bild zeigt beispielhaft in den Betriebsmeldungen Befehl und Rückmeldung einer positiv verlaufenen Schalthandlung des Leistungsschalters.
250
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
Die Prüfung von Verriegelungen kann für alle Schaltgeräte und Markierungen getrennt projektiert werden.
Andere interne Befehle, wie Nachführen oder Abbruch, werden nicht geprüft, d.h. unabhängig von den Verriegelungen ausgeführt.
Bild 2-84 Beispiel einer Betriebsmeldung beim Schalten des Leistungsschalters Q0
Standardverriegelung (fest programmiert)
Die Standardverriegelungen enthalten fest programmiert pro Schaltgerät folgende Prüfungen, die einzeln über
Parameter ein- oder ausgeschaltet werden können:
• Schaltrichtungskontrolle (Soll = Ist): Der Schaltbefehl wird abgelehnt und eine entsprechende Meldung abgegeben, wenn sich der Schalter bereits in der Soll-Stellung befindet. Wenn diese Kontrolle eingeschaltet wird, so gilt sie sowohl beim verriegelten als auch beim unverriegelten Schalten.
• Anlagenverriegelung: Zur Prüfung der Anlagenverriegelung wird ein örtlich erteilter Befehl bei Schalthoheit
= Ort zum Zentralgerät geleitet. Ein Schaltgerät, das der Anlagenverriegelung unterliegt, kann von DIGSI nicht geschaltet werden.
• Feldverriegelung: Im Gerät hinterlegte mittels CFC erstellte Logikverknüpfungen werden bei verriegeltem
Schalten abgefragt und berücksichtigt.
• Schutzblockierung: EIN-Schaltbefehle werden bei verriegeltem Schalten abgelehnt, sobald eine der Schutzfunktionen des Gerätes einen Störfall eröffnet hat. Ausschaltbefehle können dagegen immer ausgeführt werden. Beachten Sie bitte, dass z.B. auch Anregungen des Überlastschutzes einen Störfall eröffnen und aufrechterhalten können und somit zur Ablehnung eines Einschaltbefehles führen können. Wenn Sie die
Verriegelung aufheben, bedenken Sie andererseits, dass die Wiedereinschaltsperre für Motoren in diesem
Fall auch einen Einschaltbefehl an den Motor nicht automatisch ablehnt. Ein Wiedereinschalten muss dann anderweitig verriegelt werden, z.B. kann dies über die Feldverriegelung mittels CFC realisiert werden.
• Doppelbetätigungssperre: Parallele Schalthandlungen sind gegeneinander verriegelt; während eine Schalthandlung abgearbeitet wird, kann keine zweite durchgeführt werden.
• Schalthoheit ORT: Ein Schaltbefehl der Vorortsteuerung (Befehl mit Verursacherquelle ORT) wird nur zugelassen, wenn am Gerät (per Parametrierung) eine Vorortsteuerung zugelassen ist.
• Schalthoheit DIGSI : Ein Schaltbefehl eines vorort oder fern angeschlossenen DIGSI (Befehl mit Verursacherquelle DIGSI) wird nur zugelassen, wenn am Gerät (per Parametrierung) eine Fernsteuerung zugelassen ist. Meldet sich ein DIGSI-PC am Gerät an, so hinterlegt er hier seine Virtual Device Number (VD). Nur
Befehle mit dieser VD (bei Schalthoheit = FERN) werden vom Gerät akzeptiert. Schaltbefehle der Fernsteuerung werden abgelehnt.
• Schalthoheit FERN: Ein Schaltbefehl der Fernsteuerung (Befehl mit Verursacherquelle FERN) wird nur zugelassen, wenn am Gerät (per Parametrierung) eine Fernsteuerung zugelassen ist.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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251
Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
Bild 2-85 Standardverriegelungen
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SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Die Parametrierung der Verriegelungsbedingungen mit DIGSI zeigt das folgende Bild.
Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
Bild 2-86 DIGSI-Dialogbox Objekteigenschaften zur Parametrierung der Verriegelungsbedingungen
Im Gerätedisplay sind die projektierten Verriegelungsgründe auslesbar. Sie sind durch Buchstaben gekennzeichnet, deren Bedeutungen in der folgenden Tabelle erläutert sind.
Tabelle 2-18 Befehlsarten und zugehörige Meldungen
Entriegelungs-Kennungen
Schalthoheit
Anlagenverriegelung
Feldverriegelung
Kennung (Kurzform)
SV
AV
FV
SOLL = IST (Schaltrichtungskontrolle) SI
Schutzblockierung SB
Displayanzeige
S
A
F
I
B
Das folgende Bild zeigt beispielhaft die im Gerätedisplay auslesbaren Verriegelungsbedingungen für drei
Schaltobjekte mit den in der vorigen Tabelle erläuterten Abkürzungen. Es werden alle parametrierten Verriegelungsbedingungen angezeigt.
Bild 2-87 Beispiel projektierter Verriegelungsbedingungen
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253
Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
Freigabelogik über CFC
Für die Feldverriegelung kann über den CFC eine Freigabelogik aufgebaut werden. Über entsprechende Freigabebedingungen wird damit die Information „frei“ oder „feldverriegelt“ bereitgestellt (z.B. Objekt „Freigabe SG
EIN“ und „Freigabe SG AUS“ mit den Informationswerten: KOM/GEH).
Schalthoheit
Zur Auswahl der Schaltberechtigung existiert die Verriegelungsbedingung „Schalthoheit“, über die die schaltberechtigte Befehlsquelle selektiert werden kann. Es sind folgende Schalthoheitsbereiche in folgender Prioritätsreihenfolge definiert:
• ORT (Local)
• DIGSI
• FERN (Remote)
Das Objekt „Schalthoheit” dient der Verriegelung oder Freigabe der Vorort-Bedienung gegenüber Fern- und
DIGSI-Befehlen. Beim 7SJ61 kann die Schalthoheit im Bedienfeld nach Passworteingabe oder mittels CFC auch über Binäreingabe und Funktionstaste zwischen „Fern” und „Ort” umgeschaltet werden.
Das Objekt „Schalthoheit DIGSI” dient der Verriegelung oder Freigabe der Bedienung über DIGSI. Dabei wird sowohl ein vorort als auch ein von fern angeschlossenes DIGSI berücksichtigt. Meldet sich ein DIGSI-PC
(vorort oder fern) am Gerät an, so hinterlegt er hier seine Virtual Device Number VD. Nur Befehle mit dieser
VD (bei Schalthoheit = AUS bzw. FERN) werden vom Gerät akzeptiert. Meldet sich der DIGSI-PC wieder ab, so wird die VD wieder ausgetragen.
Der Befehlsauftrag wird abhängig von dessen Verursachungsquelle VQ und der Geräte-Projektierung gegen den aktuellen Informationswert der Objekte „Schalthoheit” und „Schalthoheit DIGSI” geprüft.
Projektierung
Schalthoheit vorhanden
Schalthoheit DIGSI vorhanden konkretes Objekt (z.B. Schaltgerät) konkretes Objekt (z.B. Schaltgerät) j/n (entsprechendes Objekt erzeugen) j/n (entsprechendes Objekt erzeugen)
Schalthoheit ORT (prüfen bei Vorortbefehlen: j/n
Schalthoheit FERN (prüfen bei NAH-, FERN- oder DIGSI-Befehlen: j/n
Tabelle 2-19 Verriegelungslogik
akt. Informationswert Schalthoheit
ORT (EIN)
ORT (EIN)
FERN (AUS)
FERN (AUS)
Schalthoheit
DIGSI
Befehl mit
VQ
=ORT
Befehl mit VQ=NAH oder
FERN
Befehl mit VQ=DIGSI
nicht angemeldet angemeldet nicht angemeldet angemeldet
VORORT-Steuerung” frei verriegelt
„verriegelt, da
VORORT-Steuerung”
„verriegelt, da
FERN-Steuerung” frei gemeldet” verriegelt
VORORT-Steuerung” verriegelt „DIGSI nicht angemeldet”
„verriegelt, da
DIGSI-Steuerung” verriegelt
„verriegelt, da
DIGSI-Steuerung” frei
1)
2)
3) auch „frei” bei: „Schalthoheit ORT (prüfen bei Vorortbefehlen): n” auch „frei” bei: „Schalthoheit FERN (prüfen bei NAH-, FERN- oder DIGSI-Befehlen): n”
VQ = Verursachungsquelle
VQ = Auto:
Befehle, die intern abgeleitet werden (Befehlsableitung im CFC), unterliegen nicht der Schalthoheit und sind daher immer „frei”.
254
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
Schaltmodus
Der Schaltmodus dient zum Aktivieren oder Deaktivieren der projektierten Verriegelungsbedingungen zum
Zeitpunkt der Schalthandlung.
Folgende Schaltmodi (nah) sind definiert:
• Für Befehle von Vorort (VQ = ORT)
– verriegelt (normal), oder
– unverriegelt (entriegelt) schalten.
Beim 7SJ61 kann im Bedienfeld nach Passworteingabe oder mittels CFC auch über Binäreingabe und Funktionstaste der Schaltmodus zwischen „Verriegelt“ und „Unverriegelt“ umgeschaltet werden.
Folgende Schaltmodi (fern) sind definiert:
• Für Befehle von Fern oder DIGSI (VQ = NAH, FERN oder DIGSI)
– verriegelt, oder
– unverriegelt (entriegelt) schalten. Hier erfolgt die Entriegelung über einen getrennten Entriegelungsauftrag.
– Für Befehle von CFC (VQ = Auto) sind die Hinweise im CFC-Handbuch (Baustein: BOOL nach Befehl) zu beachten.
Feldverriegelungen
Die Berücksichtigung von Feldverriegelungen (z.B. über CFC) umfassen die steuerungsrelevanten Prozesszustandsverriegelungen zur Vermeidung von Fehlschaltungen (z.B. Trenner gegen Erder, Erder nur bei Spannungsfreiheit usw.) sowie den Einsatz der mechanischen Verriegelungen im Schaltfeld (z.B. HS-Tür offen gegen LS einschalten).
Eine Verriegelung kann pro Schaltgerät getrennt für die Schaltrichtung EIN und/oder AUS projektiert werden.
Die Freigabeinformation mit dem Informationswert „Schaltgerät ist verriegelt (GEH/NAKT/STOE) oder freigegeben (KOM)“ kann bereitgestellt werden,
• direkt über eine Einzel-, Doppelmeldung, Schlüsselschalter oder interne Meldung (Markierung), oder
• mit einer Freigabelogik über CFC.
Der aktuelle Zustand wird bei einem Schaltbefehl abgefragt und zyklisch aktualisiert. Die Zuordnung erfolgt
über „Freigabeobjekt EIN-Befehl/AUS-Befehl“.
Anlagenverriegelung
Es erfolgt eine Berücksichtigung von Anlagenverriegelungen (Rangierung über Zentralgerät).
Doppelbetätigungssperre
Es erfolgt eine Verriegelung von parallelen Schalthandlungen. Bei Eintreffen eines Befehls werden alle Befehlsobjekte geprüft, die auch der Sperre unterliegen, ob bei ihnen ein Befehl läuft. Während der Befehlsausführung ist dann die Sperre wiederum für andere Befehle aktiv.
Schutzblockierung
Es erfolgt eine Blockierung von Schalthandlungen durch Schutzfunktionen. Schutzfunktionen blockieren in
EIN- und AUS-Richtung für jedes Schaltgerät getrennt bestimmte Schaltbefehle.
Bei gewünschter Schutzblockierung führt eine „Blockierung Schaltrichtung EIN” zur Verriegelung eines EIN-
Schaltbefehles, eine „Blockierung Schaltrichtung AUS” zur Verriegelung eines AUS-Schaltbefehls. Bei Aktivierung einer Schutzblockierung wird ein bereits laufender Schaltvorgang sofort abgebrochen.
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
Schaltrichtungskontrolle (Soll = Ist)
Bei Schaltbefehlen erfolgt eine Prüfung, ob sich das betreffende Schaltgerät bezüglich der Rückmeldung bereits in dem Sollzustand befindet (SOLL/IST-Vergleich), d.h. wenn ein Leistungsschalter sich im EIN-Zustand befindet und es wird versucht, einen EIN-Befehl abzusetzen, so wird dieser mit dem Bedienantwort „Sollzustand gleich Istzustand” abgewiesen. Schaltgeräte in Störstellung werden softwareseitig nicht verriegelt.
Entriegelungen
Die Entriegelung von projektierten Verriegelungen zum Zeitpunkt der Schalthandlung erfolgt geräteintern über
Entriegelungskennungen im Befehlsauftrag oder global über sogenannte Schaltmodi.
• VQ=ORT
– Die Schaltmodi „verriegelt“ oder „unverriegelt“ (entriegelt) können beim 7SJ61 im Bedienfeld nach Passworteingabe umgeschaltet werden.
• FERN und DIGSI
– Befehle von SICAM oder DIGSI werden über einen globalen Schaltmodus FERN entriegelt. Zur Entriegelung ist dazu ein getrennter Auftrag zu senden. Die Entriegelung gilt jeweils für nur eine Schalthandlung und nur für Befehle gleicher Verursachungsquelle.
– Auftrag: Befehl an Objekt „Schaltmodus FERN”, EIN
– Auftrag: Schaltbefehl an „Schaltgerät”
• abgeleitete Befehle über CFC (Automatikbefehl, VQ=Auto):
– Verhalten wird im CFC–Baustein („Bool nach Befehl“) per Projektierung festgelegt
256
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
2.18.5
Befehlsprotokollierung
Während der Befehlsbearbeitung werden, unabhängig von der weiteren Meldungsrangierung und -bearbeitung, Befehls- und Prozessrückmeldungen an die Meldungsverarbeitung gesendet. In diesen Meldungen ist eine sogenannte Meldungsursache eingetragen. Bei entsprechender Rangierung (Projektierung) werden diese
Meldungen zur Protokollierung in das Betriebsmeldungsprotokoll eingetragen.
Voraussetzungen
Eine Auflistung der möglichen Bedienantworten und deren Bedeutung, sowie die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung von Transformatorstufen benötigten Befehlstypen sind in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung aufgeführt.
2.18.5.1 Beschreibung
Befehlsquittierung an die integrierte Bedienung
Alle Meldungen mit der Verursachungsquelle VQ_ORT werden in eine entsprechende Bedienantwort umgesetzt und im Textfeld des Displays zur Anzeige gebracht.
Befehlsquittierung an Nah/Fern/Digsi
Die Meldungen mit den Verursachungsquellen VQ_NAH/FERN/DIGSI müssen unabhängig von der Rangierung (Projektierung auf der seriellen Schnittstelle) zum Verursacher gesendet werden.
Die Befehlsquittierung erfolgt damit nicht wie beim Ortsbefehl über eine Bedienantwort, sondern über die normale Befehls- und Rückmeldeprotokollierung.
Rückmeldeüberwachung
Die Befehlsbearbeitung führt für alle Befehlsvorgänge mit Rückmeldung eine zeitliche Überwachung durch.
Parallel zum Befehl wird eine Überwachungszeit (Befehlslaufzeitüberwachung) gestartet, die kontrolliert, ob das Schaltgerät innerhalb dieser Zeit die gewünschte Endstellung erreicht hat. Mit der eintreffenden Rückmeldung wird die Überwachungszeit gestoppt. Unterbleibt die Rückmeldung, so erscheint eine Bedienantwort
„RM-Zeit abgelaufen“ und der Vorgang wird beendet.
In den Betriebsmeldungen werden Befehle und deren Rückmeldungen ebenfalls protokolliert. Der normale Abschluss einer Befehlsgabe ist das Eintreffen der Rückmeldung (RM+) des betreffenden Schaltgerätes oder bei
Befehlen ohne Prozessrückmeldung eine Meldung nach abgeschlossener Befehlsausgabe.
In der Rückmeldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Der Befehl ist positiv, also wie erwartet, abgeschlossen worden. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen einen negativen, nicht erwarteten Ausgang.
Befehlsausgabe / Relaisansteuerung
Die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung von Transformatorstufen
benötigten Befehlstypen sind bei der Projektierung in /1/ beschrieben.
■
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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung
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Montage und Inbetriebsetzung
3
Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbetriebsetzung von Schutz- und
Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Netzes und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein.
Eventuell sind gewisse Anpassungen der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprüfungen muss das zu schützende Objekt (Leitung, Transformator, usw.) eingeschaltet werden.
Montage und Anschluss
Kontrolle der Anschlüsse
Inbetriebsetzung
Bereitschalten des Gerätes
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259
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
3.1
Montage und Anschluss
Allgemeines
WARNUNG
Warnung vor falschem Transport, Lagerung, Aufstellung oder Montage.
Nichtbeachtung kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport, fachgerechte Lagerung, Aufstellung und Montage unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Gerätehandbuches voraus.
Insbesondere sind die Allgemeinen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften für das Arbeiten an Starkstromanlagen (z.B. DIN, VDE, EN, IEC oder andere nationale und internationale Vorschriften) zu beachten.
3.1.1
Projektierungshinweise
Voraussetzungen
Für Montage und Anschluss müssen folgende Voraussetzungen und Einschränkungen erfüllt sein:
Die in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung empfohlene Kontrolle der Nenndaten des Gerätes ist durchgeführt und deren Übereinstimmung mit den Anlagendaten ist kontrolliert.
Übersichtspläne
Binäre Ein- und Ausgänge
Die Rangiermöglichkeiten der binären Ein- und Ausgänge, also die Vorgehensweise bei der individuellen Anpassung an die Anlage, ist in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung erläutert. Danach richten sich die anla-
trollieren Sie auch, dass die Beschriftungsstreifen auf der Front den rangierten Meldefunktionen entsprechen.
Einstellgruppenumschaltung
Soll die Einstellgruppenumschaltung über Binäreingaben vorgenommen werden, so ist folgendes zu beachten:
• Für die Steuerung von 4 möglichen Einstellgruppen müssen 2 Binäreingaben zur Verfügung gestellt werden.
Diese sind bezeichnet mit
„>Param. Wahl1“ und „>Param. Wahl2“ und müssen auf 2 physische Binäreingänge rangiert und dadurch steuerbar sein.
• Für die Steuerung von 2 Einstellgruppen genügt eine Binäreingabe, und zwar
„>Param. Wahl1“, da die nicht rangierte Binäreingabe
„>Param. Wahl2“ dann als nicht angesteuert gilt.
• Die Steuersignale müssen dauernd anstehen, damit die gewählte Einstellgruppe aktiv ist und bleibt.
Die Zuordnung der Binäreingaben zu den Einstellgruppen A bis D ist in der folgenden Tabelle angegeben, während das folgende Bild ein vereinfachtes Anschlussbeispiel zeigt. Im Beispiel ist vorausgesetzt, dass die
Binäreingaben in Arbeitsstromschaltung, d.h. bei Spannung aktiv (H-aktiv) rangiert sind.
260
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Dabei bedeutet: nein = ja = nicht angesteuert angesteuert
Tabelle 3-1 Parameterwahl (Einstellgruppenumschaltung) über Binäreingänge
Binäreingabe
>Param.Wahl1
>Param. Wahl2
nein ja nein ja nein nein ja ja
ergibt aktiv
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-1 Anschlussschema (Beispiel) für Einstellgruppenumschaltung über Binäreingänge
Auslösekreisüberwachung
Beachten Sie bitte, dass 2 Binäreingänge bzw. 1 Binäreingang und ein Ersatzwiderstand R in Reihe geschaltet sind. Die Schaltschwelle der Binäreingänge muss also deutlich unterhalb des halben Nennwertes der Steuergleichspannung bleiben.
Bei Verwendung von zwei Binäreingängen für die Auslösekreisüberwachung müssen die Eingänge für die Auslösekreisüberwachung potentialfrei, also ungewurzelt sein.
Bei Verwendung von einem Binäreingang ist ein Ersatzwiderstand R einzufügen (siehe das folgende Bild).
Dieser Widerstand R wird in den Kreis des zweiten Leistungsschalterhilfskontaktes (HiKo2) eingeschleift, um eine Störung auch bei geöffnetem Leistungsschalterhilfskontakt 1 (HiKo1) und zurückgefallenem Kommandorelais erkennen zu können. Der Widerstand muss in seinem Wert so dimensioniert werden, dass bei geöffnetem Leistungsschalter (somit ist HiKo1 geöffnet und HiKo2 geschlossen) die Leistungsschalterspule (LSS) nicht mehr erregt wird und bei gleichzeitig geöffnetem Kommandorelais der Binäreingang (BE1) noch erregt wird.
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261
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-2 Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang
Daraus resultieren für die Dimensionierung ein oberer Grenzwert R max und ein unterer Grenzwert R min
, aus denen als Optimalwert der arithmetische Mittelwert R ausgewählt werden sollte:
Damit die Mindestspannung zur Ansteuerung der Binäreingabe sichergestellt ist, ergibt sich für R max
:
262
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Damit die Leistungsschalterspule für o.g. Fall nicht angeregt bleibt, ergibt sich für R min
:
I
BE (HIGH)
Konstantstrom bei angesteuerter BE (= 1,8 mA)
U
BE min minimale Ansteuerspannung für BE
U high
≥ 19 V und U low
≤ 10 V bei Lieferstellung für Nennspannungen DC 24 V/ 48 V/ 60 V/ 110 V/ 125 V;
U high
≥ 88 V und U low
≤ 44 V bei Lieferstellung für Nennspannungen DC 110 V/ 125 V/ 220 V/ 250V und AC 115 V bis 250 V;
U high
≥ 176 V und U low
≤ 88 V bei Lieferstellung für Nennspannungen DC 220 V/ 250 V und AC 115 V/ 230 V
U
ST
R
LSS
Steuerspannung für Auslösekreis ohmscher Widerstand der LS-Spule
U
LSS (LOW)
maximale Spannung an der LS-Spule, die nicht zur Auslösung führt
Ergibt die Berechnung, dass R max
< R min
wird, so muss die Berechnung mit der nächst niedrigeren Schaltschwelle U
BE min
wiederholt werden und diese Schwelle mittels Steckbrücke(n) im Gerät realisiert werden
(siehe Abschnitt „Anpassung der Hardware“).
Für die Leistungsaufnahme des Widerstandes gilt:
Beispiel:
I
BE (HIGH)
1,8 mA (vom SIPROTEC 4 7SJ61)
U
BE min
19 V bei Lieferstellung für Nennspannungen DC 24 V/ 48 V/ 60 V/ 125 V
(vom Gerät 7SJ61)
88 V bei Lieferstellung für Nennspannungen DC 110 V bis 220 V und AC 115 V bis 250 V
(vom Gerät 7SJ61)
176 V bei Lieferstellung für Nennspannungen DC 110 V bis 220 V und AC 115 V bis 230 V
(vom Gerät 7SJ61)
U
ST
R
LSS
110 V (von der Anlage / Auslösekreis)
500
Ω (von der Anlage / Auslösekreis)
U
LSS (LOW)
2 V (von der Anlage / Auslösekreis)
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263
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Gewählt wird der nächstliegende Normwert 39 k
Ω; für die Leistung gilt:
3.1.2
Anpassung der Hardware
3.1.2.1
Allgemeines
Eine nachträgliche Anpassung der Hardware an die Anlagenverhältnisse kann z.B. bezüglich der Steuerspannung für Binäreingaben oder der Terminierung busfähiger Schnittstellen erforderlich werden. Wenn Sie Anpassungen vornehmen, beachten Sie auf jeden Fall die folgenden Angaben in diesem Abschnitt.
Hilfsspannung
Die Ausführungen für DC 60/110/125 V und DC 110/125/220 V, AC 115/230 V sind durch Veränderung von
Steckbrücken ineinander überführbar. Die Zuordnung dieser Brücken zu den Nennspannungsbereichen und ihre räumliche Anordnung auf der Leiterplatte sind in den folgenden Abschnitten beschrieben. Außerdem sind
Lage und Daten der Feinsicherung und der Pufferbatterie angegeben. Bei Lieferung des Gerätes sind alle
Brücken entsprechend den Angaben auf dem Leistungsschild richtig eingestellt und brauchen nicht verändert zu werden. Je nach Änderung werden zusätzliche Steckbrücken benötigt. Diese müssen bestellt werden (siehe
Nennströme
Die Eingangsübertrager des Gerätes sind durch Bürdenumschaltung auf 1 A oder 5 A Nennstrom eingestellt.
Die Stellung der Steckbrücken ist werksseitig entsprechend den Angaben auf dem Leistungsschild erfolgt. Die
Zuordnung der Steckbrücken zum Nennstrom und die räumliche Anordnung der Brücken ist in den folgenden
Abschnitten beschrieben.
Die Brücken X61, X62 und X63 für die drei Phasenströme und zusätzlich die gemeinsame Brücke X60 müssen stets einheitlich für einen Nennstrom eingestellt sein.
Die Brücke X64 für den Erdpfad ist bei den Ausführungen mit normalem 1/5 A-Übertrager unabhängig von den
übrigen Brückenstellungen je nach Bestellvariante auf 1 A oder 5 A eingestellt.
264
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bei Ausführungen mit empfindlichem Erdstromeingang (Eingangsübertrager T4) für den Einstellbereich 0,001 bis 1,500 A entfällt die Brücke X64.
Hinweis
Sollten Sie ausnahmsweise eine Änderung vornehmen, vergessen Sie bitte nicht, dem Gerät diese Änderung auch über die Parameter
205 IN-WDL SEKUNDÄR /218 IEN-WDL SEKUND. in den Anlagendaten (siehe Ab-
Steuerspannung für die Binäreingänge
Im Lieferzustand sind die Binäreingänge so eingestellt, dass als Steuergröße eine Spannung von der gleichen
Höhe wie die Versorgungsspannung vorausgesetzt ist. Bei abweichenden Nennwerten der anlagenseitigen
Steuerspannung kann es notwendig werden, die Schaltschwelle der Binäreingänge zu verändern.
Um die Schaltschwelle eines Binäreingangs zu ändern, muss jeweils eine Brücke umgesteckt werden. Die Zuordnung der Brücken zu den Binäreingängen und ihre räumliche Anordnung ist in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Hinweis
Werden Binäreingänge für die Auslösekreisüberwachung eingesetzt, ist zu beachten, dass zwei Binäreingänge
(bzw. ein Binäreingang und ein Ersatzwiderstand) in Reihe geschaltet sind. Hier muss die Schaltschwelle deutlich unterhalb der halben Nennsteuerspannung liegen.
Kontaktart für Ausgangsrelais
Ein-/Ausgabebaugruppen können Relais enthalten, deren Kontakt wahlweise als Schließer oder Öffner eingestellt werden kann. Hierzu ist eine Brücke umzustecken. Für welche Relais auf welchen Baugruppen das gilt, ist in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Austausch von Schnittstellen
Die seriellen Schnittstellen sind nur bei Geräten für Schalttafel-und Schrankeinbau austauschbar. Welche
Schnittstellen dies sind und wie sie ausgetauscht werden können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten unter dem Randtitel „Austausch von Schnittstellenmodulen“.
Terminierung busfähiger Schnittstellen
Für eine sichere Datenübertragung ist der RS485-Bus oder Profibus beim jeweils letzten Gerät am Bus zu terminieren (Abschlusswiderstände zuschalten). Hierzu sind auf der Leiterplatte der Prozessorbaugruppe CPU und auf dem RS485- bzw. Profibus-Schnittstellenmodul Abschlusswiderstände vorgesehen, die durch Steckbrücken zugeschaltet werden können. Dabei darf nur eine der Möglichkeiten benutzt werden. Die räumliche
Anordnung der Brücken auf der Leiterplatte der jeweiligen Prozessorbaugruppe CPU ist in den folgenden Abschnitten unter Randtitel „Prozessorbaugruppe CPU“ und auf den Schnittstellenmodulen unter Randtitel
„RS485/RS232“ und „Profibus (FMS/DP) DNP 3.0/Modbus“ beschrieben. Beide Brücken müssen stets gleich gesteckt sein.
Im Lieferzustand des Gerätes sind die Abschlusswiderstände ausgeschaltet.
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265
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Ersatzteile
Ersatzteile können die Pufferbatterie, die bei Ausfall der Versorgungsspannung die im Batterie-gepufferten
RAM gespeicherten Daten erhält, und die Feinsicherung der internen Stromversorgung sein. Ihre räumliche
Anordnung geht jeweils aus den Bildern der Prozessorbaugruppen hervor. Die Daten der Sicherung sind auf der Baugruppe neben der Sicherung aufgedruckt. Beim Austausch beachten Sie bitte die Hinweise in der
SIPROTEC 4-Systembeschreibung unter „Wartungsmaßnahmen“ und „Instandsetzung“.
3.1.2.2
Demontage
Arbeiten an den Leiterplatten
Hinweis
Die folgenden Schritte setzen voraus, dass sich das Gerät nicht im Betriebszustand befindet.
VORSICHT
Vorsicht bei der Änderung von Leiterplattenelementen, die die Nenndaten des Gerätes betreffen
Als Folge stimmen die Bestellbezeichnung (MLFB) und die auf dem Typenschild angegebenen Nennwerte nicht mehr mit dem Gerät überein.
Sollte in Ausnahmefällen eine solche Änderung notwendig sein, ist es unerlässlich, dies deutlich und auffallend auf dem Gerät zu kennzeichnen. Hierfür stehen Klebeschilder zur Verfügung, die als Zusatztypenschild verwendet werden können.
Wenn Sie Arbeiten an den Leiterplatten vornehmen, wie Kontrolle oder Umstecken von Schaltelementen oder
Austausch von Modulen, gehen Sie wie folgt vor:
• Arbeitsplatz vorbereiten: Eine für elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) geeignete Unterlage bereitlegen. Ferner werden folgende Werkzeuge benötigt:
– ein Schraubendreher mit 5 bis 6 mm Klingenbreite,
– ein Kreuzschlitzschraubendreher Pz Größe1,
– ein Steckschlüssel mit Schlüsselweite 5 mm.
• Auf der Rückseite die Schraubbolzen der DSUB–Buchsen auf Platz „A“ abschrauben. Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.
• Besitzt das Gerät neben den Schnittstellen an Platz „A“ weitere Schnittstellen an den Plätzen „B“ und/oder
„C“, so müssen auch dort jeweils die diagonal liegenden Schrauben gelöst werden.Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.
• Die Abdeckungen an der Frontkappe des Gerätes abnehmen und die dann zugänglichen Schrauben lösen.
• Frontkappe abziehen und vorsichtig zur Seite wegklappen.
266
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Arbeiten an den Steckverbindern
VORSICHT
Vorsicht wegen elektrostatischer Entladungen
Nichtbeachtung kann leichte Körperverletzung oder Sachschaden zur Folge haben.
Elektrostatische Entladungen bei Arbeiten an Steckverbindern sind durch vorheriges Berühren von geerdeten
Metallteilen unbedingt zu vermeiden.
Schnittstellenanschlüsse nicht unter Spannung stecken oder ziehen!
Hierbei ist folgendes zu beachten:
• Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe A-CPU (Nr. 1 im folgenden Bild) und der Frontkappe an dieser lösen. Hierzu die Verriegelungen oben und unten am Steckverbinder auseinander drücken, so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels herausgedrückt wird.
• Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe A-CPU (Nr. 1) und der Ein/Ausgabebaugruppe A-I/O (Nr. 2) lösen.
• Baugruppen herausziehen und auf die für elektrostatisch gefährdete Baugruppen (EGB) geeignete Unterlage legen. Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau ist zu beachten, dass beim Ziehen der Prozessorbaugruppe A-CPU auf Grund der vorhandenen Steckverbinder ein gewisser Kraftaufwand notwendig ist.
entfernen.
Baugruppenanordnung
Die Anordnung der Baugruppen geht aus dem folgenden Bild hervor.
Bild 3-3 Frontansicht Gehäusegröße
1
/
2
nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und verkleinert)
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267
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-4 Frontansicht Gehäusegröße
1
/
2
nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und verkleinert)
268
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
3.1.2.3
Schaltelemente auf Leiterplatten
Es existieren drei unterschiedliche Ausgabestände der Prozessorbaugruppe A–CPU. Diese sind in den folgenden Bildern dargestellt. Die Lage der Feinsicherung (F1) und der Pufferbatterie (G1) gehen ebenfalls aus den folgenden Bildern hervor.
Prozessorbaugruppe A-CPU für 7SJ61.../DD
Bild 3-5 Prozessorbaugruppe A-CPU für Geräte bis Entwicklungsstand /DD mit Darstellung der für die Kontrolle der
Einstellungen notwendigen Brücken
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269
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE3 nach Tabelle 3-3 kontrolliert.
Stromversorgung
Tabelle 3-2
Brücke
X51
X52
X53
Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der Prozessorbaugruppe A-CPU bis 7SJ61.../DD
DC 60 V bis 125 V
Nennspannung
DC 110 V bis 250 V, DC 24 V/ 48 V
1-2
1-2 und 3-4
1-2
AC 115 V
2-3
2-3
2-3 sind ineinander überführbar
AC 230 V
Brücken X51 bis X53 sind unbestückt nicht änderbar
Steuerspannung der BE1 bis BE3
Tabelle 3-3
BE1
BE2
BE3
Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE3 auf der Prozessorbaugruppe A-CPU bis 7SJ61.../DD
Binäreingänge Brücke
X21
X22
X23
Schwelle 19 V
L
L
L
Schwelle 88 V
H
H
H
1)
2)
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 110 bis 220 V und AC 115/230 V
270
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Prozessorbaugruppe A-CPU für 7SJ61.../EE
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-6 Prozessorbaugruppe A-CPU für Geräte mit Entwicklungsstand ../EE mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken (bis Firmware V4.6)
Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE3 nach Tabelle 3-5 und die Kontaktart der Binärausgänge
BA1 und BA2 nach Tabelle 3-6 kontrolliert.
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271
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Stromversorgung
Tabelle 3-4
Brücke
X51
X52
X53
Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der Prozessorbaugruppe A-CPU bis 7SJ61.../EE
DC 24 V/ 48 V
unbestückt unbestückt unbestückt nicht änderbar
Nennspannung
DC 60 V bis 125 V DC 110 V bis 250 V,
1-2
1-2 und 3-4
1-2
AC 115 V bis 230 V
2-3
2-3
2-3 sind ineinander überführbar
Steuerspannung der BE1 bis BE3
Tabelle 3-5
BE1
BE2
BE3
Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE3 auf der Prozessorbaugruppe A-CPU für 7SJ61.../EE
Binäreingänge Brücke
X21
X22
X23
Schwelle 19 V
L
L
L
Schwelle 88 V
H
H
H
1)
2)
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 110 bis 220 V und AC 115/230 V
Kontaktart für Ausgangsrelais BA1 und BA2
Tabelle 3-6
für
BA1
BA2
Brückenstellung für die Kontaktart der Relais BA1 und BA2 auf der Prozessorbaugruppe A-
CPU für 7SJ61.../EE
Brücke Lieferstellung
X41
X42
Ruhestellung offen
(Schließer)
1-2
1-2
Ruhestellung geschlossen
(Öffner)
2-3
2-3
1-2
1-2
272
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Prozessorbaugruppe A-CPU für 7SJ61.../FF
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-7 Prozessorbaugruppe A-CPU für Geräte mit Entwicklungsstand ab .../FF mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken (ab Firmware V4.7)
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273
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Stromversorgung
Tabelle 3-7
Brücke
X51
X52
X53
Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der Prozessorbaugruppe A-CPU ab 7SJ61.../FF
DC 24 V/ 48 V
unbestückt unbestückt unbestückt nicht änderbar
Nennspannung
DC 60 V bis 125 V DC 110 V bis 250 V,
1-2
1-2 und 3-4
1-2
AC 115 V bis 230 V
2-3
2-3
2-3 sind ineinander überführbar
Steuerspannung der BE1 bis BE3
Tabelle 3-8 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE3 auf der Prozessorbaugruppe A-CPU ab 7SJ61.../FF
Binäreingänge
BE1
BE2
BE3
Brücke
X21
X22
X23
Schwelle 19 V
L
L
L
Schwelle 88 V
M
M
M
Schwelle 176 V
H
H
H
1)
2)
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 110 bis 220 V und AC 115/230 V
Kontaktart für Ausgangsrelais BA1 und BA2
Tabelle 3-9
für
BA1
BA2
Brückenstellung für die Kontaktart der Relais BA1 und BA2 auf der Prozessorbaugruppe A-
CPU ab 7SJ61.../FF
Brücke Lieferstellung
X41
X42
Ruhestellung offen
(Schließer)
1-2
1-2
Ruhestellung geschlossen
(Öffner)
2-3
2-3
1-2
1-2
274
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 für 7SJ61.../EE
Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe A–I/O–2 ist im folgenden Bild dargestellt. Hier werden die eingestellten Nennströme der Strom–Eingangsübertrager und die gewählten Steuerspannungen der Binäreingaben BE4 bis BE11 kontrolliert.
Bild 3-8 Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 für Geräte mit Entwicklungsstand bis .../EE mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken
Die Brücken X60 bis X63 müssen einheitlich für einen Nennstrom eingestellt sein, d.h. je eine Brücke (X61 bis
X63) für jeden der Eingangsübertrager und zusätzlich die gemeinsame Brücke X60. Brücke X64 legt den
Nennstrom für den Eingang I
E
fest und kann somit eine von den Leiterströmen abweichende Einstellung haben. Bei der Ausführung mit empfindlichem Erdstromeingang entfällt die Brücke X64.
Die Brücken X21 bis X28 entfallen bei Geräteausführungen 7SJ610*-.
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275
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Steuerspannung der BE4 bis BE11
Tabelle 3-10 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE4 bis BE11 auf der Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 bis 7SJ61.../EE
Binäreingänge
BE4
BE5
BE6
BE7
BE8
BE9
BE10
BE11
Brücke
X21
X22
X23
X24
X25
X26
X27
X28
Schwelle 19 V
L
L
L
L
L
L
L
L
Schwelle 88 V
H
H
H
H
H
H
H
H
1)
2)
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 110 bis 220 V und AC 115/230 V
276
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 für 7SJ61.../FF
Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 ist im folgenden Bild dargestellt. Hier werden die eingestellten Nennströme der Strom-Eingangsübertrager und die gewählten Steuerspannungen der Binäreingaben BE4 bis BE11 kontrolliert.
Bild 3-9 Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 für Geräte mit Entwicklungsstand ab .../FF mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen notwendigen Brücken
Die Brücken X60 bis X63 müssen einheitlich für einen Nennstrom eingestellt sein, d.h. je eine Brücke (X61 bis
X63) für jeden der Eingangsübertrager und zusätzlich die gemeinsame Brücke X60. Brücke X64 legt den
Nennstrom für den Eingang I
E
fest und kann somit eine von den Leiterströmen abweichende Einstellung haben. Bei der Ausführung mit empfindlichem Erdstromeingang entfällt die Brücke X64.
Die Brücken X80 bis X85 sind für die Geräte 7SJ61 irrelevant.
Die Brücken X21 bis X28 entfallen bei Geräteausführungen 7SJ610*-.
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277
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Steuerspannung der BE4 bis BE11
Tabelle 3-11 Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE4 bis BE11 auf der Ein-/Ausgabebaugruppe A-I/O-2 ab 7SJ61.../FF
Binäreingänge
BE4
BE5
BE6
BE7
BE8
BE9
BE10
BE11
Brücke
X21
X22
X23
X24
X25
X26
X27
X28
Schwelle 19 V
L
L
L
L
L
L
L
L
Schwelle 88 V
M
M
M
M
M
M
M
M
Schwelle 176 V
H
H
H
H
H
H
H
H
1)
2)
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V
Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 110 bis 220 V und AC 115/230 V
278
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
3.1.2.4
Schnittstellenmodule
Austausch von Schnittstellenmodulen
Das folgende Bild zeigt die prinzipielle Ansicht auf die Prozessorbaugruppe CPU mit der Anordnung der
Module.
Bild 3-10 Prozessorbaugruppe CPU mit Schnittstellenmodulen
Bitte beachten Sie:
• Ein Austausch der Schnittstellenmodule ist nur bei Geräten für Schalttafel- und Schrankeinbau möglich.
Geräte im Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen können nur im Werk umgerüstet werden.
• Es können nur Schnittstellenmodule eingesetztwerden, mit denen das Gerät auch entsprechend dem Be-
stellschlüssel werksseitig bestellbar ist, siehe auch Anhang A.1.
• Die Terminierung der busfähigen Schnittstellen gemäß Randtitel „Terminierung“ muss ggf. sichergestellt werden.
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279
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Tabelle 3-12 Austauschmodule für Schnittstellen
Schnittstelle
Systemschnittstelle
DIGSI /Modem-Schnittstelle/Thermobox
Einbauplatz / Port
B
C
Austauschmodul
IEC 60870–5–103 RS232
IEC 60870–5–103 RS485
IEC 60870–5–103 redundant
RS485
LWL 820 nm
Profibus FMS RS485
Profibus FMS Doppelring
Profibus FMS Einfachring
Profibus DP RS485
Profibus DP Doppelring
Modbus RS485
Modbus 820 nm
DNP 3.0 RS485
DNP 3.0 820 nm
IEC 61850 Ethernet elektrisch
IEC 61850 Ethernet optisch
DNP3 TCP Ethernet elektrisch
DNP3 TCP Ethernet optisch
PROFINET Ethernet elektrisch
PROFINET Ethernet optisch
RS232
RS485
LWL 820 nm
Die Bestellnummern der Austauschmodule finden Sie im Anhang unter Abschnitt A.1 Zubehör.
280
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
RS232-Schnittstelle
Bild 3-10 zeigt die Ansicht auf die Leiterplatte der A-CPU mit der Anordnung der Module.
Das folgende Bild zeigt die Lage der Steckbrücken der RS232-Schnittstelle auf dem Schnittstellenmodul.
Bei Geräten im Aufbaugehäuse mit LWL-Anschluss ist das LWL-Modul in einem Pultgehäuse untergebracht.
Die Ansteuerung des LWL-Modules erfolgt über ein RS232-Schnittstellenmodul am zugehörigen CPU-Schnittstellenplatz. Bei dieser Einsatzart sind auf dem RS232-Modul die Steckbrücken X12 und X13 in Stellung 2-3 gesteckt.
Bild 3-11 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration RS232
Abschlusswiderstände werden hier nicht benötigt. Sie sind stets ausgeschaltet.
Mit der Brücke X11 wird die Flusssteuerung (CTS), die für die Modem-Kommunikation wichtig ist, aktiviert.
Tabelle 3-13 Brückenstellung von CTS (Flusssteuerung) auf dem Schnittstellenmodul
Brücke
X11
/CTS von der RS232-Schnittstelle
1-2
/CTS durch /RTS angesteuert
1)
Lieferzustand
Brückenstellung 2-3: Der Modem-Anschluss erfolgt in der Anlage üblicherweise über Sternkoppler oder LWL-
Umsetzer, damit stehen die Modemsteuersignale gemäß RS232 DIN Norm 66020 nicht zur Verfügung. Die Modemsignale werden nicht benötigt, weil die Verbindung zu den SIPROTEC 4 Geräten immer im Halbduplex-
Modus betrieben wird. Zu verwenden ist das Verbindungskabel mit der Bestellbezeichnung 7XV5100-4.
Bei Einsatz der Thermobox im Halbduplex-Betrieb ist ebenfalls die Brückenstellung 2-3 erforderlich.
Brückenstellung 1-2: Mit dieser Einstellung werden die Modemsignale bereitgestellt, d.h. für direkte RS232-
Verbindung zwischen SIPROTEC 4 Gerät und Modem kann optional auch diese Einstellung gewählt werden.
Empfohlen wird hierbei die Verwendung handelsüblicher RS232-Modemverbindungskabel (Umsetzer 9-polig auf 25-polig).
Hinweis
Bei direktem DIGSI-Anschluss an die RS232-Schnittstelle muss die Brücke X11 in Stellung 2-3 gesteckt sein.
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
RS485-Schnittstelle
Das folgende Bild zeigt die Lage der Steckbrücken der RS485-Schnittstelle auf dem Schnittstellenmodul.
Bild 3-12 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration als RS485-Schnittstelle einschließlich der Abschlusswiderstände
Profibus (FMS/DP), DNP 3.0/Modbus
Bild 3-13 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände der Profibus- (FMS und DP), DNP
3.0- und Modbus-Schnittstelle
282
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
IEC 61850 Ethernet (EN 100)
Der Ethernet-Schnittstellenmodul besitzt keine Steckbrücken. Bei seinem Einsatz sind keinerlei hardwaremä-
ßige Anpassungen notwendig.
IEC 60870–5–103 redundant
Bild 3-14 Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände
Terminierung
Bei busfähigen Schnittstellen ist beim jeweils letzten Gerät am Bus eine Terminierung notwendig, d.h. es müssen Abschlusswiderstände zugeschaltet werden. Beim 7SJ61 betrifft dies die Varianten mit RS485– oder
Profibus–Schnittstellen.
Die Abschlusswiderstände befinden sich auf dem RS485– bzw.Profibus–Schnittstellenmodul, welches sich auf
der Prozessorbaugruppe A-CPU befindet (lfd. Nr 1 in Bild 3-3).
Im Lieferzustand sind die Brücken so gesteckt, dass die Abschlusswiderstände ausgeschaltet sind. Es müssen stets beide Brücken eines Moduls gleichsinnig gesteckt sein.
Eine Realisierung von Abschlusswiderständen kann auch extern erfolgen (z.B. am Anschlussmodul), wie in
chen Abschlusswiderstände ausgeschaltet sein.
Bild 3-15 Terminierung der RS485-Schnittstelle (extern)
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283
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
3.1.2.5
Zusammenbau
Der Zusammenbau des Gerätes wird in folgenden Schritten durchgeführt:
hervor. Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau wird empfohlen, beim Stecken der Prozessorbaugruppe
A-CPU auf die Metallwinkel der Module zu drücken, damit das Einschieben in die Steckverbinder erleichtert wird.
• Steckverbinder des Flachbandkabels zuerst auf die Ein-/AusgabebaugruppenA-I/O und dann auf die Prozessorbaugruppe A-CPU aufstecken. Dabei Vorsicht, damit keine Anschlussstifte verbogen werden! Keine
Gewalt anwenden!
• Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe A-CPU und der Frontkappe auf den
Steckverbinder der Frontkappe aufstecken.
• Verriegelungen der Steckverbinder zusammendrücken.
• Frontkappe aufsetzen und mit den Schrauben wieder am Gehäuse befestigen.
• Die Abdeckungen wieder aufstecken.
• Die Schnittstellen auf der Rückseite des Gerätes wieder festschrauben. Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.
3.1.3
Montage
3.1.3.1
Schalttafeleinbau
Die Montage wird in folgenden Schritten durchgeführt:
• Die 4 Abdeckungen an den Ecken der Frontkappe abnehmen. Dadurch werden 4 Langlöcher im Befestigungswinkel zugänglich.
• Gerät in den Schalttafelausschnitt einschieben und mit 4 Schrauben befestigen. Maßbild siehe Abschnitt
• Die 4 Abdeckungen wieder aufstecken.
• Solide niederohmige Schutz- und Betriebserde an der Rückseite des Gerätes mit mindestens einer Schraube M4 anbringen. Der Querschnitt der hierfür verwendeten Leitung muss dem maximalen angeschlossenen
Querschnitt entsprechen, mindestens jedoch 2,5 mm
2
betragen.
• Anschlüsse über die Steck- oder Schraubanschlüsse an der Gehäuserückwand gemäß Schaltplan herstellen. Bei Schraubanschlüssen müssen bei Verwendung von Gabelkabelschuhen oder bei Direktanschluss vor dem Einführen der Leitungen die Schrauben soweit eingedreht werden, dass der Schraubenkopf mit der
Außenkante des Anschlussmoduls fluchtet. Bei Verwendung von Ringkabelschuhen muss der Kabelschuh in der Anschlusskammer so zentriert werden, dass das Schraubengewinde in das Loch des Kabelschuhes passt. Die Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien und Zugentlastung gemäß SIPROTEC 4–Systembeschreibung sind unbedingt zu beachten.
284
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-16 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße
1
/
3
)
Bild 3-17 Schalttafeleinbau eines Gerätes (Gehäusegröße
1
/
2
)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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285
Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
3.1.3.2
Gestell- und Schrankeinbau
Für den Einbau eines Gerätes in ein Gestell oder Schrank werden 2 Winkelschienen benötigt. Die Bestellnum-
mern stehen im Anhang unter Abschnitt A.1.
• Die beiden Winkelschienen im Gestell oder Schrank mit jeweils 4 Schrauben zunächst lose verschrauben.
• Die 4 Abdeckungen an den Ecken der Frontkappe abnehmen. Dadurch werden 4 Langlöcher im Befestigungswinkel zugänglich.
• Gerät mit 4 Schrauben an den Winkelschienen befestigen.
• Die 4 Abdeckungen wieder aufstecken.
• Die 8 Schrauben der Winkelschienen im Gestell oder Schrank fest anziehen.
• Solide niederohmige Schutz- und Betriebserde an der Rückseite des Gerätes mit mindestens einer Schraube M4 anbringen. Der Querschnitt der hierfür verwendeten Leitung muss dem maximalen angeschlossenen
Querschnitt entsprechen, mindestens jedoch 2,5 mm
2
betragen.
• Anschlüsse über die Steck- oder Schraubanschlüsse an der Gehäuserückwand gemäß Schaltplan herstellen.Bei Schraubanschlüssen müssen bei Verwendung von Gabelkabelschuhen oder bei Direktanschluss vor dem Einführen der Leitungen die Schrauben soweit eingedreht werden, dass der Schraubenkopf mit der
Außenkante des Anschlussmoduls fluchtet.Bei Verwendung von Ringkabelschuhen muss dieser in der Anschlusskammer so zentriert werden, dass das Schraubengewinde in das Loch des Kabelschuhes passt.Die
Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien und Zugentlastung gemäß SI-
PROTEC 4-Systembeschreibung sind unbedingt zu beachten.
286
Bild 3-18 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße
1
/
3
) im Gestell oder Schrank
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Montage und Inbetriebsetzung
3.1 Montage und Anschluss
Bild 3-19 Montage eines Gerätes (Gehäusegröße
1
/
2
) im Gestell oder Schrank
3.1.3.3
Schalttafelaufbau
Die Montage in folgenden Schritten vornehmen:
• Gerät mit 4 Schrauben an der Schalttafel festschrauben. Maßbilder siehe Technische Daten unter Abschnitt
• Solide niederohmige Schutz- und Betriebserde an der Erdungsklemme des Gerätes anbringen. Der Querschnitt der hierfür verwendeten Leitung muss dem maximalen angeschlossenen Querschnitt entsprechen, mindestens jedoch 2.5 mm
2
betragen.
• Alternativ besteht die Möglichkeit, die vorgenannte Erdung an der seitlichen Erdungsfläche mit mindestens einer Schraube M4 anzubringen.
• Anschlüsse gemäß Schaltplan über die Schraubklemmen, Anschlüsse für LWL und elektrische Kommunikationsmodule über die Pultgehäuse, herstellen. Dabei unbedingt die Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien und Zugentlastung gemäß SIPROTEC 4-Systembeschreibung beachten.
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287
Montage und Inbetriebsetzung
3.2 Kontrolle der Anschlüsse
3.2
Kontrolle der Anschlüsse
3.2.1
Kontrolle der Datenverbindung der seriellen Schnittstellen
Pin-Belegungen
Die nachstehenden Tabellen zeigen die Pin-Belegungen der verschiedenen seriellen Schnittstellen des Gerätes, die der Zeitsynchronisationsschnittstelle und der Ethernetschnittstelle. Die Lage der Anschlüsse geht aus dem folgenden Bild hervor.
Bild 3-20 9-polige DSUB-Buchsen
Bild 3-21 RJ45–Buchsen
Bedienschnittstelle
Bei Verwendung der empfohlenen Schnittstellenleitung (Bestellbezeichnung siehe Anhang) ist die korrekte physische Verbindung zwischen SIPROTEC 4 Gerät und PC bzw. Laptop automatisch sichergestellt.
Serviceschnittstelle
Wenn die Serviceschnittstelle (Port C) über eine feste Verdrahtung oder per Modem zur Kommunikation mit dem Gerät verwendet wird, so ist die Datenverbindung zu kontrollieren. Bei Verwendung der Serviceschnittstelle als Eingang für eine Thermobox ist die Zusammenschaltung gemäß einer der Anschlussbeispiele im
288
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Montage und Inbetriebsetzung
3.2 Kontrolle der Anschlüsse
Systemschnittstelle
Bei Ausführungen mit serieller Schnittstelle zu einer Leitzentrale ist die Datenverbindung zu kontrollieren.
Wichtig ist die visuelle Überprüfung der Zuordnung der Sende- und Empfangskanäle. Bei der RS232- und der
Lichtwellenleiter-Schnittstelle ist jede Verbindung für eine Übertragungsrichtung bestimmt. Es muss deshalb der Datenausgang des einen Gerätes mit dem Dateneingang des anderen Gerätes verbunden sein und umgekehrt.
Bei Datenkabeln sind die Anschlüsse in Anlehnung an DIN 66020 und ISO 2110 bezeichnet
• TxD = Datenausgang
• RxD = Dateneingang
• RTS = Sendeaufforderung
• CTS = Sendefreigabe
• GND = Signal-/Betriebserde
Der Leitungsschirm wird an beiden Leitungsenden geerdet. In extrem EMV-belasteter Umgebung kann zur
Verbesserung der Störfestigkeit der GND in einem separaten, einzeln geschirmten Adernpaar mitgeführt werden.
Tabelle 3-14 Belegung der Buchsen an den verschiedenen Schnittstellen
8
9
6
7
Pin-
Nr.
RS232 RS485 Profibus FMS Slave, RS485 Modbus RS485 EN 100
Profibus DP Slave, RS485 DNP 3.0 RS485 elektr.
RJ45
Tx+ 1
2 RxD
Schirm (mit Schirmkragen elektrisch verbunden)
–
TxD A/A’ (RxD/TxD-N)
–
B/B’ (RxD/TxD-P) 3
4 –
5 GND
–
C/C’ (GND)
CNTR-A (TTL)
C/C’ (GND)
–
A
RTS (TTL Pegel)
GND1
Tx–
Rx+
–
–
–
RTS
CTS
–
–
B/B’ (RxD/TxD-P)
–
+5 V (belastbar mit <100 mA)
–
A/A’ (RxD/TxD-N)
–
VCC1
–
B
–
Rx–
–
– nicht vorhanden
IEC 60870–5–103 redundant
RS485 (RJ45)
B/B’ (RxD/TxD-P)
A/A’ (RxD/TxD-N)
1)
Pin 7 trägt auch bei Betrieb als RS485-Schnittstelle das Signal RTS mit RS232-Pegel. Pin 7 darf deshalb nicht angeschlossen werden!
Terminierung
Die RS485–Schnittstelle ist busfähig für Halb–Duplex–Betrieb mit den Signalen A/A' und B/B' sowie dem gemeinsamen Bezugspotential C/C' (GND). Es ist zu kontrollieren, dass nur beim letzten Gerät am Bus die Abschlusswiderstände zugeschaltet sind, bei allen anderen Geräten am Bus aber nicht. Die Brücken für die Ab-
ausgeschaltet sein.
Wird der Bus erweitert, muss wieder dafür gesorgt werden, dass nur beim letzten Gerät am Bus die Abschlusswiderstände zugeschaltet sind, bei allen anderen Geräten am Bus aber nicht.
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289
Montage und Inbetriebsetzung
3.2 Kontrolle der Anschlüsse
Zeitsynchronisationsschnittstelle
Es können Zeitsynchronisationssignale wahlweise für 5 V, 12 V oder 24 V verarbeitet werden, wenn diese an die in der folgenden Tabelle genannten Eingänge geführt werden.
Tabelle 3-15 Belegung der DSUB-Buchse der Zeitsynchronisationsschnittstelle
Pin-Nr.
1
2
3
6
7
4
5
8
9
Bezeichnung
P24_TSIG
P5_TSIG
M_TSIG
–
SCHIRM
–
P12_TSIG
SCHIRM
Signalbedeutung
Eingang 24 V
Eingang 5 V
Rückleiter
–
Schirmpotential
–
Eingang 12 V
Schirmpotential
1) belegt, aber nicht nutzbar
Lichtwellenleiter
WARNUNG
Laserstrahlung!
Nicht direkt in die Lichtwellenleiterelemente schauen!
Die Übertragung über Lichtwellenleiter ist besonders unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen und garantiert von sich aus eine galvanische Trennung der Verbindung. Sende- und Empfangsanschluss sind durch Symbole gekennzeichnet.
Die Zeichen-Ruhelage für die Lichtwellenleiterverbindung ist mit „Licht aus“ voreingestellt. Soll die Zeichen-Ruhelage geändert werden, erfolgt dies mittels Bedienprogramm DIGSI, wie in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung erläutert.
Temperaturmessgerät (Thermobox)
Falls ein oder zwei Temperaturmessgeräte 7XV566 angeschlossen sind, überprüfen Sie deren Anschlüsse an der Schnittstelle (Port C).
Überprüfen Sie auch die Terminierung: Die Abschlusswiderstände müssen am Gerät 7SJ61 zugeschaltet sein
(siehe unter Randtitel „Terminierung“).
Weitere Hinweise zum 7XV5662-6AD10 finden Sie in der dort beigelegten Betriebsanleitung. Überprüfen Sie die Übertragungsparameter am Temperaturmessgerät. Außer der Baudrate und Parität ist auch die Busnummer wichtig.
Bei Anschluss einer Thermobox 7XV5662-6AD10 sind folgende Busnummern an der Thermobox einzustellen:
• Busnummer = 1 für RTD 1 bis 6
• Busnummer = 2 für RTD 7 bis 12.
Beachten Sie bitte, dass für die Eingabe der Umgebungs-/Kühlmitteltemperatur für den Überlastschutz der
Sensoreingang 1 (RTD1) der Thermobox reserviert ist.
290
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Montage und Inbetriebsetzung
3.2 Kontrolle der Anschlüsse
3.2.2
Kontrolle der Anlagenanschlüsse
WARNUNG
Warnung vor gefährdenden Spannungen
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur
Folge haben:
Kontrollschritte dürfen nur durch entsprechend qualifizierte Personen vorgenommen werden, die mit den Sicherheitsbestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen vertraut sind und diese befolgen.
VORSICHT
Vorsicht beim Betrieb des Gerätes ohne Batterie an einer Batterieladeeinrichtung
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann zu unzulässig hohen Spannungen und damit zur Zerstörung des Gerätes führen.
Gerät nicht an einer Batterieladeeinrichtung ohne angeschlossene Batterie betreiben. (Grenzwerte siehe auch
Technische Daten, Abschnitt 4.1).
Bevor das Gerät erstmalig an Spannung gelegt wird, soll es mindestens zwei Stunden im Betriebsraum gelegen haben, um einen Temperaturausgleich zu schaffen und Feuchtigkeit und Betauung zu vermeiden. Die
Anschlussprüfungen werden am fertig montierten Gerät bei abgeschalteter und geerdeter Anlage vorgenommen.
Für die Kontrolle der Anlagenanschlüsse gehen Sie wie folgt vor:
• Schutzschalter der Hilfsspannungsversorgung muss ausgeschaltet sein.
• Durchmessen aller Stromwandlerzuleitungen nach Anlagen- und Anschlussplan:
– Erdung der Stromwandler richtig?
– Polarität der Stromwandleranschlüsse einheitlich?
– Phasenzuordnung der Stromwandler richtig?
– Polarität für Stromeingang I
4
richtig (soweit benutzt)?
• Sofern Prüfumschalter für die Sekundärprüfung des Gerätes eingesetzt sind, sind auch deren Funktionen zu überprüfen, insbesondere, dass in Stellung „Prüfen” die Stromwandlersekundärleitungen selbsttätig kurzgeschlossen werden.
• Die Kurzschließer der Anschlusssteckverbinder für die Stromkreise sind zu überprüfen. Dies kann mit einer
Sekundärprüfeinrichtung oder Durchgangsprüfeinrichtung geschehen. Stellen Sie sicher, dass nicht fälschlich rückwärts über die Stromwandler oder deren Kurzschließer der Klemmendurchgang vorgetäuscht wird.
– Frontkappe abschrauben
– Flachbandkabel an der Ein-/Ausgabebaugruppe mit den Messstromeingängen lösen (von vorne gesehen
fassung am Gehäuse mehr besteht.
– An der Anschlussseite Durchgang prüfen, und zwar für jedes Stromanschlusspaar.
– Baugruppe wieder fest einschieben; Flachbandkabel vorsichtig aufdrücken. Dabei Vorsicht, damit keine
Anschlussstifte verbogen werden! Keine Gewalt anwenden!
– Nochmals an der Anschlussseite Durchgang prüfen, und zwar für jedes Stromanschlusspaar.
– Frontkappe wieder aufsetzen und festschrauben.
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291
Montage und Inbetriebsetzung
3.2 Kontrolle der Anschlüsse
• Strommesser in die Hilfsspannungs-Versorgungsleitung einschleifen; Bereich ca. 2,5 A bis 5 A.
• Automat für Hilfsspannung (Versorgung Schutz) einschalten, Spannungshöhe und ggf. Polarität an den Geräteklemmen bzw. an den Anschlussmodulen kontrollieren.
• Die Stromaufnahme sollte der Ruheleistungsaufnahme des Gerätes entsprechen. Ein kurzes Ausschlagen des Zeigers ist unbedenklich und zeigt den Ladestromstoß der Speicherkapazitäten an.
• Automat für die Versorgungs-Hilfsspannung ausschalten.
• Strommesser entfernen; normalen Hilfsspannungsanschluss wiederherstellen.
• Auslöse- und Einschaltleitungen zu den Leistungsschaltern kontrollieren.
• Steuerleitungen von und zu anderen Geräten kontrollieren.
• Meldeleitungen kontrollieren.
• Automaten für Versorgungs-Hilfsspannung wieder einschalten.
292
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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3.3
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Inbetriebsetzung
WARNUNG
Warnung vor gefährlichen Spannungen beim Betrieb elektrischer Geräte
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahmen kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur
Folge haben:
Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit den einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.
Vor Anschluss irgendwelcher Verbindungen ist das Gerät am Schutzleiteranschluss zu erden.
Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung und mit den Mess- bzw. Prüfgrößen verbundenen Schaltungsteilen anstehen.
Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung können gefährliche Spannungen im Gerät vorhanden sein
(Kondensatorspeicher).
Nach einem Ausschalten der Hilfsspannung soll zur Erzielung definierter Anfangsbedingungen mit dem Wiedereinschalten der Hilfsspannung mindestens 10 s gewartet werden.
Die unter Technische Daten genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden, auch nicht bei Prüfung und Inbetriebsetzung.
Bei Prüfungen mit einer Sekundärprüfeinrichtung ist darauf zu achten, dass keine anderen Messgrößen aufgeschaltet sind und die Auslöse- und ggf. Einschaltkommandos zu den Leistungsschaltern unterbrochen sind, soweit nicht anders angegeben.
GEFAHR
Gefährliche Spannungen bei Unterbrechungen in den Stromwandler-Sekundärkreisen
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme wird Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.
Sekundäranschlüsse der Stromwandler kurzschließen, bevor die Stromzuleitungen zum Gerät unterbrochen werden.
Für die Inbetriebsetzung müssen auch Schalthandlungen durchgeführt werden. Die beschriebenen Prüfungen setzen voraus, dass diese gefahrlos durchgeführt werden können. Sie sind daher nicht für betriebliche Kontrollen gedacht.
WARNUNG
Warnung vor Gefährdungen durch unsachgemäße Primärversuche
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann Tod, Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur
Folge haben.
Primärversuche dürfen nur von qualifizierten Personen vorgenommen werden, die mit der Inbetriebnahme von
Schutzsystemen, mit dem Betrieb der Anlage und mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften (Schalten,
Erden, usw.) vertraut sind.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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293
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.1
Testbetrieb/Übertragungssperre
Ein- und Ausschalten
Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist, können Sie bei einigen der angebotenen Protokolle die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, beeinflussen (siehe Tabelle
„Protokollabhängige Funktionen“ im Anhang A.6).
Ist der Testbetrieb eingeschaltet, werden von einem SIPROTEC 4-Gerät zur Zentralstelle abgesetzte Meldungen mit einem zusätzlichen Testbit gekennzeichnet, so dass zu erkennen ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt. Außerdem kann durch Aktivieren der Übertragungssperre bestimmt werden, dass während eines Testbetriebs überhaupt keine Meldungen über die Systemschnittstelle übertragen werden.
Wie Testbetrieb und Übertragungssperre aktiviert bzw. deaktiviert werden können, ist in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung erläutert. Beachten Sie bitte, dass bei der Gerätebearbeitung mit DIGSI die Betriebsart
Online Voraussetzung für die Nutzung dieser Testfunktionen ist.
3.3.2
Systemschnittstelle testen
Vorbemerkungen
Sofern das Gerät über eine Systemschnittstelle verfügt und diese zur Kommunikation mit einer Leitzentrale verwendet wird, kann über die DIGSI-Gerätebedienung getestet werden, ob Meldungen korrekt übertragen werden. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
GEFAHR
Gefahr durch Schalten der Betriebsmittel (z.B. Leistungsschalter, Trenner) durch Testfunktion
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme wird Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.
Schaltbare Betriebsmittel (z.B. Leistungsschalter, Trenner) nur bei Inbetriebnahme und keinesfalls im „scharfen“ Betrieb durch Absetzen oder Aufnehmen von Meldungen über die Systemschnittstelle mittels der Testfunktion kontrollieren.
Hinweis
Nach Abschluss des Testmodus wird das Gerät einen Erstanlauf durchführen. Damit werden alle Meldepuffer gelöscht. Ggf. sollten die Meldepuffer zuvor mittels DIGSI ausgelesen und gesichert werden.
Der Schnittstellentest wird mit DIGSI in der Betriebsart Online durchgeführt:
• Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen; die Bedienfunktionen für das Gerät erscheinen.
• Anklicken von Test; rechts im Bild erscheint dessen Funktionsauswahl.
• Doppelklicken in der Listenansicht auf Meldungen erzeugen. Die Dialogbox Meldungen erzeugen wird geöffnet (siehe das folgende Bild).
294
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Aufbau der Dialogbox
In der Spalte Meldung werden die Displaytexte aller Meldungen angezeigt, die in der Matrix auf die Systemschnittstelle rangiert wurden. In der Spalte Status SOLL legen Sie für die Meldungen, die getestet werden sollen, einen Wert fest. Je nach Meldungstyp werden hierfür unterschiedliche Eingabefelder angeboten (z.B.
Meldung
„kommt“/Meldung „geht“). Durch Anklicken eines der Felder können Sie aus der Aufklappliste den gewünschten Wert auswählen.
Bild 3-22 Schnittstellentest mit der Dialogbox: Meldungen erzeugen – Beispiel
Betriebszustand ändern
Beim ersten Betätigen einer der Tasten in der Spalte Aktion werden Sie nach dem Passwort Nr. 6 (für Hardware-Testmenüs) gefragt. Nach korrekter Eingabe des Passwortes können Sie nun die Meldungen einzeln absetzen. Hierzu klicken Sie auf die Schaltfläche Senden innerhalb der entsprechenden Zeile. Die zugehörige
Meldung wird abgesetzt und kann nun sowohl in den Betriebsmeldungen des SIPROTEC 4 Gerätes als auch in der Leitzentrale der Anlage ausgelesen werden.
Die Freigabe für weitere Tests bleibt bestehen, bis die Dialogbox geschlossen wird.
Test in Melderichtung
Für alle Informationen, die zur Leitzentrale übertragen werden sollen, testen Sie die unter Status SOLL in der
Aufklappliste angebotenen Möglichkeiten:
• Stellen Sie sicher, dass evtl. durch die Tests hervorgerufene Schalthandlungen gefahrlos durchgeführt werden können (siehe oben unter GEFAHR!).
• Klicken Sie bei der zu prüfenden Funktion auf Senden und kontrollieren Sie, dass die entsprechende Information bei der Zentrale ankommt und ggf. die erwartete Wirkung zeigt. Die Informationen, die normalerweise über Binäreingänge eingekoppelt werden (erstes Zeichen „>“) werden bei dieser Prozedur ebenfalls zur
Zentrale gemeldet. Die Funktion der Binäreingänge selbst wird getrennt getestet.
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295
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Beenden des Vorgangs
Um den Test der Systemschnittstelle zu beenden, klicken Sie auf Schließen. Die Dialogbox wird geschlossen, das Gerät ist während des daraufhin erfolgenden Erstanlaufes kurzzeitig nicht betriebsbereit.
Test in Befehlsrichtung
Informationen in Befehlsrichtung müssen von der Zentrale abgegeben werden. Die richtige Reaktion im Gerät ist zu kontrollieren.
3.3.3
Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen
Vorbemerkungen
Mit DIGSI können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden des SIPROTEC 4 Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbetriebnahmephase die korrekten Verbindungen zur
Anlage. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.
GEFAHR
Gefahr durch Schalten der Betriebsmittel (z.B. Leistungsschalter, Trenner) durch Testfunktion
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme wird Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.
Schaltbare Betriebsmittel (z.B. Leistungsschalter, Trenner) nur bei Inbetriebnahme und keinesfalls im „scharfen“ Betrieb durch Absetzen oder Aufnehmen von Meldungen über die Systemschnittstelle mittels der Testfunktion kontrollieren.
Hinweis
Nach Abschluss des Hardware-Tests wird das Gerät einen Erstanlauf durchführen. Damit werden alle Meldepuffer gelöscht. Ggf. sollten die Meldepuffer zuvor mittels DIGSI ausgelesen und gesichert werden.
Der Hardwaretest kann mit DIGSI in der Betriebsart Online durchgeführt werden:
• Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen; die Bedienfunktionen für das Gerät erscheinen.
• Anklicken von Test; rechts im Bild erscheint dessen Funktionsauswahl.
• Doppelklicken in der Listenansicht auf Geräte Ein- und Ausgaben. Die gleichnamige Dialogbox wird geöffnet (siehe nachfolgendes Bild).
Aufbau der Dialogbox
Die Dialogbox ist in drei Gruppen unterteilt BE für Binäreingänge, BA für Binärausgaben und LED für Leuchtdioden. Jeder dieser Gruppen ist links eine entsprechend beschriftete Schaltfläche zugeordnet. Durch Doppelklicken auf diese Flächen können Sie die Einzelinformationen zur zugehörigen Gruppe aus- bzw. einblenden.
In der Spalte Ist wird der derzeitige Zustand der jeweiligen Hardwarekomponente angezeigt. Die Darstellung erfolgt symbolisch. Die physischen Istzustände der Binäreingänge und Binärausgänge werden durch die
Symbole offener oder geschlossener Schalterkontakte dargestellt, die der Leuchtdioden durch das Symbol einer aus- oder eingeschalteten LED.
Der jeweils antivalente Zustand wird in der Spalte Soll dargestellt. Die Anzeige erfolgt im Klartext.
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Die äußerste rechte Spalte zeigt an, welche Befehle oder Meldungen auf die jeweilige Hardwarekomponente rangiert sind.
Bild 3-23 Testen der Ein- und Ausgaben – Beispiel
Betriebszustand ändern
Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die zugehörige Schaltfläche in der Spalte Soll.
Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abgefragt (sofern bei der Projektierung aktiviert). Nach Eingabe des korrekten Passwortes wird der Zustandswechsel ausgeführt. Die Freigabe für weitere Zustandswechsel bleibt bestehen, bis die Dialogbox geschlossen wird.
Test der Ausgangsrelais
Sie können jedes einzelne Ausgangsrelais erregen und damit die Verdrahtung zwischen Ausgangsrelais des
7SJ61 und der Anlage überprüfen, ohne die darauf rangierten Meldungen erzeugen zu müssen. Sobald Sie den ersten Zustandswechsel für ein beliebiges Ausgangsrelais angestoßen haben, werden alle Ausgangsrelais von der geräteseitigen Funktionalität abgetrennt und sind nur noch von der Hardwaretestfunktion zu betätigen. Das bedeutet z.B., dass ein von einer Schutzfunktion oder einem Steuerungsbefehl am Bedienfeld herrührender Schaltauftrag an ein Ausgangsrelais nicht ausgeführt wird.
Um das Ausgangsrelais zu testen, gehen Sie wie folgt vor:
• Stellen Sie sicher, dass die von den Ausgangsrelais hervorgerufenen Schalthandlungen gefahrlos durchgeführt werden können (siehe oben unter GEFAHR!).
• Testen Sie jedes Ausgangsrelais über das zugehörige Soll-Feld der Dialogbox
• Beenden Sie den Testvorgang (siehe unten Randtitel „Beenden des Vorgangs“), damit nicht bei weiteren
Prüfungen unbeabsichtigt Schalthandlungen ausgelöst werden.
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Test der Binäreingänge
Um die Verdrahtung zwischen der Anlage und den Binäreingängen des 7SJ61 zu überprüfen, müssen Sie in der Anlage die Ursache für die Einkopplung auslösen und die Wirkung am Gerät selbst auslesen.
Hierzu öffnen Sie wieder die Dialogbox Geräte Ein- und Ausgaben testen, um sich die physische Stellung der Binäreingabe anzusehen. Das Passwort wird noch nicht benötigt.
Um die Binäreingänge zu testen, gehen Sie wie folgt vor:
• Betätigen Sie in der Anlage jede der Funktionen, die Ursache für die Binäreingaben sind.
• Prüfen Sie die Reaktion in der Ist-Spalte der Dialogbox. Hierzu müssen Sie die Dialogbox aktualisieren. Die
Möglichkeiten stehen weiter unten unter Randtitel „Aktualisieren der Anzeige“.
• Beenden Sie den Testvorgang (siehe unten Randtitel „Beenden des Vorgangs“).
Wenn Sie jedoch die Auswirkungen eines binären Eingangs überprüfen wollen, ohne wirklich in der Anlage
Schalthandlungen vorzunehmen, können Sie dies durch Ansteuerung einzelner Binäreingänge mit dem Hardwaretest durchführen. Sobald Sie den ersten Zustandswechsel für einen beliebigen Binäreingang angestoßen und das Passwort Nr. 6 eingegeben haben, werden alle Binäreingänge von der Anlagenseite abgetrennt und sind nur noch über die Hardwaretestfunktion zu betätigen.
Test der Leuchtdioden
Die LED können Sie in ähnlicher Weise wie die anderen Ein-/Ausgabekomponenten prüfen. Sobald Sie den ersten Zustandswechsel für eine beliebige Leuchtdiode angestoßen haben, werden alle Leuchtdioden von der geräteseitigen Funktionalität abgetrennt und sind nur noch über die Hardwaretestfunktion zu betätigen. Das bedeutet z.B., dass von einer Schutzfunktion oder durch Betätigen der LED-Resettaste keine Leuchtdiode mehr zum Leuchten gebracht wird.
Aktualisieren der Anzeige
Während des Öffnens der Dialogbox Geräte Ein- und Ausgaben testen werden die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Betriebszustände der Hardwarekomponenten eingelesen und angezeigt.
Eine Aktualisierung erfolgt:
• für die jeweilige Hardwarekomponente, wenn ein Befehl zum Wechsel in einen anderen Betriebszustand erfolgreich durchgeführt wurde,
• für alle Hardwarekomponenten durch Anklicken des Schaltfeldes Aktualisieren,
• für alle Hardwarekomponenten durch zyklische Aktualisierung (Zykluszeit beträgt 20 Sekunden) durch Markieren der Option Zyklisches Aktualisieren.
Beenden des Vorgangs
Um den Hardwaretest zu beenden, klicken Sie auf Schließen. Die Dialogbox wird geschlossen. Damit werden alle Hardwarekomponenten wieder in den von den Anlagenverhältnissen vorgegebenen Betriebszustand zurückversetzt, das Gerät ist während des daraufhin erfolgenden Erstanlaufes kurzzeitig nicht betriebsbereit.
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.4
Prüfungen für den Leistungsschalterversagerschutz
Allgemeines
Wenn das Gerät über den Schalterversagerschutz verfügt und dieser verwendet wird, ist die Einbindung dieser
Schutzfunktion in die Anlage praxisnah zu überprüfen.
Aufgrund der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten und der möglichen Anlagenkonfigurationen ist eine detaillierte Beschreibung der notwendigen Prüfungen nicht möglich. Auf jeden Fall sind die örtlichen Gegebenheiten und die Anlagen- und Schutzpläne zu beachten.
Es wird empfohlen, vor Beginn der Prüfungen den Leistungsschalter des zu prüfenden Abzweigs beidseitig zu isolieren, d.h., Leitungstrenner und Sammelschienentrenner sollen offen sein, damit der Schalter gefahrlos geschaltet werden kann.
VORSICHT
Auch bei den Prüfungen am örtlichen Abzweig-Leistungsschalter kommt es zum Auslösebefehl für die Sammelschiene.
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann zu leichten Körperverletzungen oder Sachschäden führen.
Zunächst die Auslösung für die umliegenden Schalter (Sammelschiene) unwirksam machen, z.B. durch Abschalten der entsprechenden Steuerspannungen.
Bis zur endgültigen Einschaltung wird auch das Auslösekommando des Abzweigschutzes zum Leistungsschalter unterbrochen, damit dieser nur durch den Schalterversagerschutz ausgelöst werden kann.
Die folgenden Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, können aber auch Punkte enthalten, die im aktuellen Anwendungsfall zu übergehen sind.
Leistungsschalter-Hilfskontakte
Wenn Leistungsschalter-Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, bilden diese einen wesentlichen Bestandteil der Sicherheit des Schalterversagerschutzes. Vergewissern Sie sich, dass die richtige Zuordnung
überprüft worden ist.
Anwurfbedingungen extern
Wenn der Schalterversagerschutz auch von externen Schutzeinrichtungen gestartet werden kann, werden die externen Anwurfbedingungen überprüft.
Damit der Schalterversagerschutz angeworfen werden kann, muss zumindest über die geprüfte Phase ein
Strom fließen. Dies kann ein sekundär eingeprägter Strom sein.
• Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes:Binäreingabefunktionen
„>SVS Start“ (FNr
1431) (in den spontanen oder Störfallmeldungen).
• Nach dem Anwurf muss die Meldung
„SVS Anr extern“ (FNr 1457) in den spontanen Meldungen oder
Störfallmeldungen erscheinen.
• Nach Ablauf der Zeit
SVS-Taus (Adresse 7005) Auslösekommando des Schalterversagerschutzes.
Prüfstrom abschalten.
Falls Start ohne Stromfluss möglich ist:
• Zu überwachenden Leistungsschalter bei offenen Trennern zu beiden Seiten schließen.
• Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes: Binäreingabefunktionen
„>SVS Start“ (FNr
1431) (in den spontanen oder Störfallmeldungen).
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299
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
• Nach dem Anwurf muss die Meldung
„SVS Anr extern“ (FNr 1457) in den spontanen Meldungen oder
Störfallmeldungen erscheinen.
• Nach Ablauf der Zeit
SVS-Taus (Adresse 7005) Auslösekommando des Schalterversagerschutzes.
Leistungsschalter wieder öffnen.
Sammelschienenauslösung
Für die Prüfung in der Anlage ist besonders wichtig, dass die Verteilung des Auslösekommandos bei Schalterversagen an die umliegenden Leistungsschalter richtig erfolgt.
Als umliegende Leistungsschalter werden alle die bezeichnet, welche bei Versagen des Abzweig-Leistungsschalters ausgelöst werden müssen, damit der Kurzschlussstrom unterbrochen wird. Dies sind also die Leistungsschalter aller Abzweige, über die die Sammelschiene oder der Sammelschienenabschnitt gespeist werden kann, an der der kurzschlussbehaftete Abzweig angeschlossen ist.
Eine allgemeine detaillierte Prüfvorschrift kann nicht aufgestellt werden, da die Definition der umliegenden
Leistungsschalter weitgehend vom Aufbau der Schaltanlage abhängig ist.
Insbesondere bei Mehrfach-Sammelschienen muss die Verteilungslogik für die umliegenden Leistungsschalter
überprüft werden. Hierbei ist für jeden Sammelschienenabschnitt zu überprüfen, dass im Falle des Versagens des betrachteten Abzweig-Leistungsschalters alle Leistungsschalter ausgelöst werden, die mit dem gleichen
Sammelschienenabschnitt verbunden sind, und nur diese.
Abschluss
Alle provisorischen Maßnahmen, die für die Prüfung getroffen wurden, sind rückgängig zu machen, z.B. besondere Schaltzustände, unterbrochene Auslösekommandos, Änderungen an Einstellwerten oder Ausschalten einzelner Schutzfunktionen.
3.3.5
Kontrolle anwenderdefinierbarer Funktionen
CFC-Logik
Da das Gerät über anwenderdefinierbare Funktionen, insbesondere die CFC-Logik verfügt, müssen auch die erstellten Funktionen und Verknüpfungen überprüft werden.
Eine allgemeine Verfahrensweise kann naturgemäß nicht angegeben werden. Die Projektierung dieser Funktionen und die Soll-Bedingungen müssen vielmehr bekannt sein und überprüft werden. Insbesondere sind etwaige Verriegelungsbedingungen der Schaltmittel (Leistungsschalter, Trenner, Erder) zu beachten und zu prüfen.
300
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.6
Strom- und Drehfeldprüfung
≥ 10 % Laststrom
Die Anschlüsse der Strom- und Spannungswandler werden mit Primärgrößen überprüft. Dazu ist Laststrom von mindestens 10 % Nennstrom erforderlich. Die Leitung wird eingeschaltet und bleibt für die Dauer der Messungen eingeschaltet.
Bei richtigem Anschluss der Messkreise spricht keine der Messwertüberwachungen im Gerät an. Sollte doch eine Störungsmeldung vorliegen, so kann in den Betriebsmeldungen nachgesehen werden, welche Ursachen in Frage kommen.
Bei Stromsummenfehler sind die Anpassungsfaktoren zu überprüfen.
Bei Meldung von der Symmetrieüberwachung ist es möglich, dass tatsächlich Unsymmetrien von der Leitung vorliegen. Sind diese normaler Betriebsfall, wird die entsprechende Überwachungsfunktion unempfindlicher eingestellt.
Beträge
Die Ströme können im Anzeigenfeld auf der Front bzw. über die Bedienschnittstelle mittels Personalcomputer abgelesen und mit den tatsächlichen Messgrößen verglichen werden, als Primär-und Sekundärgrößen.
Sind die Messgrößen nicht plausibel, müssen die Anschlüsse nach Abschalten der Leitung und Kurzschließen der Stromwandler kontrolliert und berichtigt werden. Die Messungen sind dann zu wiederholen.
Drehfeldrichtung
Das Drehfeld muss dem parametrierten Drehfeld entsprechen, in der Regel rechtsdrehend. Hat das Netz ein
Linksdrehfeld, muss dies bei der Einstellung der Anlagendaten berücksichtigt worden sein (Adresse
209
PHASENFOLGE). Bei falschem Drehsinn wird (FNr ) gemeldet. Die Phasenzuordnung der Messgrößen ist zu
überprüfen und ggf. nach Abschalten der Leitung und Kurzschließen der Stromwandler zu berichtigen. Die
Messung ist dann zu wiederholen.
3.3.7
Prüfung für den Hochimpedanzschutz
Wandlerpolarität
Bei Anwendung als Hochimpedanzschutz entspricht der Strom an I
E
bzw.I
EE
dem Fehlerstrom im Schutzobjekt.
Wichtig ist hier die einheitliche Polarität aller Stromwandler, die auf den Widerstand speisen, dessen Strom an
I
E(E)
gemessen wird. Hierzu werden durchfließende Ströme verwendet. Jeder der Stromwandler muss in eine
Messung einbezogen werden. In keinem Fall darf der Strom an I
E(E)
die Hälfte des Ansprechwertes des einphasigen Überstromzeitschutzes überschreiten.
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301
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.8
Prüfung der rückwärtigen Verriegelung
(nur falls benutzt)
Prüfung der rückwärtigen Verriegelung ist möglich, wenn wenigstens eine der vorhandenen Binäreingaben hierfür parametriert wird (z.B. im Lieferzustand Binäreingabe BE1
„>U/AMZ I>> blk“ und „>U/AMZ IE>> blk“ in Arbeitsstromschaltung). Die Prüfung kann mit Phasenströmen oder mit Erdstrom durchgeführt werden.
Für Erdstrom sind die entsprechenden Erdstromparameter gültig.
Es ist zu beachten, dass diese Blockierfunktion wahlweise für anliegende Steuerspannung (Arbeitsstromschaltung) oder für fehlende Steuerspannung (Ruhestromschaltung) parametriert werden kann. Der folgende Prüfablauf gilt für Arbeitsstromschaltung.
Die Abzweigschutzgeräte aller Abgänge müssen in Betrieb sein. Zunächst ist die Hilfsspannung für die rückwärtige Verriegelung noch nicht eingeschaltet.
Es wird ein Prüfstrom oberhalb der Ansprechwerte der Parameter
I>> und I> oder Ip eingeprägt. Der Schutz
löst wegen Fehlens des Blockiersignals nach der (kurzen) Zeit
T I>> aus.
VORSICHT
Prüfungen mit Strömen über 4mal Gerätenennstrom führen zur Überlastung der Eingangskreise.
Die Gleichspannung für die rückwärtige Verriegelung wird nun zugeschaltet. Die Prüfung wie vor wird wiederholt, mit dem gleichen Ergebnis.
Nun wird nacheinander an jedem der Schutzgeräte der Abgänge eine Anregung simuliert. Währenddessen wird für den Schutz der Speiseleitung ebenfalls ein Kurzschluss wie vor simuliert. Auslösung erfolgt nun in der
(länger eingestellten) Zeit
T I> (bei UMZ-Schutz) bzw. entsprechend der Kennlinie (bei AMZ-Schutz)
Mit diesen Prüfungen ist gleichzeitig die ordnungsgemäße Funktion der Verdrahtung für die rückwärtige Verriegelung mitgetestet.
3.3.9
Überprüfung der Temperaturerfassung über Thermobox
Nachdem Terminierung der RS485-Schnittstelle und Einstellung der Busadresse am Schutzgerät gemäß Ab-
Werden Temperaturfühler mit 2-Leiter-Anschluss benutzt, muss zunächst der Leitungswiderstand bei kurzgeschlossenem Temperaturfühler ermittelt werden. An der Thermobox ist der Mode 6 zu wählen und für den entsprechenden Sensor der ermittelte Widerstandswert an der Thermobox einzugeben (Bereich: 0 bis 50,6
Ω).
Bei Nutzung des voreingestellten 3-Leiter-Anschlusses für die Temperaturfühler ist diesbezüglich keine weitere
Eingabe erforderlich.
Für die Überprüfung der Temperaturmesswerte werden die Temperaturfühler durch einstellbare Widerstände
(z.B. Präzisionswiderstandsdekade) ersetzt und die korrekte Zuordnung von Widerstandswert und angezeigter
Temperatur für 2 oder 3 Temperaturwerte aus der folgenden Tabelle kontrolliert.
302
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Tabelle 3-16 Zuordnung zwischen Temperatur und Widerstand der Sensoren
140
150
160
170
180
190
200
210
60
70
80
90
20
30
40
50
Temperatur in °C Temperatur in °F Ni 100 DIN 43760 Ni 120 DIN 34760 Pt 100 IEC 60751
–50 –58 74,255 89,106 80,3062819
–40
–30
–40
–22
79,1311726 94,9574071 84,270652
84,1457706 100,974925 88,2216568
89,2964487 107,155738 92,1598984 –20
–10
0
10
100
110
120
130
–4
14
32
50
68
86
104
122
140
158
176
194
212
230
248
266
100 120 100
105,551528 126,661834 103,902525
111,236449 133,483738 107,7935
117,055771 140,466925 111,672925
123,011173 147,613407 115,5408
129,105 154,926 119,397125
135,340259 162,408311 123,2419
141,720613 170,064735 127,075125
148,250369 177,900442 130,8968
154,934473 185,921368 134,706925
161,7785 194,1342 138,5055
168,788637 202,546364 142,292525
175,971673 211,166007 146,068
183,334982 220,001979 149,831925
220
230
240
250
284
302
320
338
356
374
392
410
428
446
464
482
198,63475 238,3617 157,325125
214,757989 257,709587 164,772125
223,152552 267,783063 168,4783
231,782912 278,139495 172,172925
259,200121 311,040145 183,1875
268,886968 322,664362 186,835925
278,868111 334,641733 190,4728
289,15625 346,9875 194,098125
Im Schutzgerät parametrierte Temperaturschwellen können durch langsames Anfahren an den zugeordneten
Widerstandswert überprüft werden.
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303
Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.10
Schaltprüfung der projektierten Betriebsmittel
Schalten über Befehlseingabe
Falls das Schalten der projektierten Betriebsmittel nicht bereits umfassend bei dem früher beschriebenen
Hardwaretest erfolgte, sollen alle projektierten Schaltmittel vom Gerät her über die integrierte Steuerung ein- und ausgeschaltet werden. Dabei sollen die über Binäreingaben eingekoppelten Schalterstellungsrückmeldungen am Gerät ausgelesen und mit der wahren Schalterstellung verglichen werden.
Die Vorgehensweise für das Schalten ist in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung erläutert. Die Schalthoheit muss dabei entsprechend der benutzten Befehlsquelle gesetzt sein. Beim Schaltmodus kann zwischen verriegeltem und unverriegeltem Schalten gewählt werden. Dabei ist zu beachten, dass das unverriegelte Schalten ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Schalten über Schutzfunktionen
Bei einem Ausschaltbefehl an den Leistungsschalter ist zu bedenken, dass bei eingeschalteter interner Wiedereinschaltautomatik oder im Zusammenspiel mit einer externen Wiedereinschaltautomatik ein AUS-EIN-
Prüfzyklus angestoßen wird.
GEFAHR
Ein erfolgreich gestarteter Prüfzyklus der Wiedereinschaltautomatik führt zum Einschalten des Leistungsschalters!
Nichtbeachtung der folgenden Aussage wird Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.
Bei einem Ausschaltbefehl an den Leistungsschalter ist zu bedenken, dass im Zusammenspiel mit einer externen Wiedereinschaltautomatik ein AUS-EIN-Prüfzyklus angestoßen wird.
Schalten von einer Leitzentrale
Sofern das Gerät über die Systemschnittstelle an eine Leitzentrale angeschlossen ist, sollen auch entsprechende Schaltprüfungen von der Leitzentrale aus überprüft werden. Auch hier ist zu beachten, dass die Schalthoheit dabei entsprechend der benutzten Befehlsquelle gesetzt ist.
304
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.11
Anlegen eines Test-Messschriebs
Allgemeines
Um die Stabilität des Schutzes auch bei Einschaltvorgängen zu überprüfen, können zum Abschluss noch Einschaltversuche durchgeführt werden. Ein Maximum an Informationen über das Verhalten des Schutzes liefern
Messschriebe.
Voraussetzung
Voraussetzung zum Auslösen eines Testmessschriebes ist, dass unter Funktionsumfang die Störschrei-
bung als
vorhanden projektiert wurde. Neben den Möglichkeiten der Speicherung einer Störwertaufzeichnung durch Schutzanregung ermöglicht 7SJ61 auch den Anstoß einer Messwertaufzeichnung über das Bedienprogramm DIGSI, über die seriellen Schnittstellen und über Binäreingabe. In letzterem Fall muss hierzu die
Information
„>Störw. Start“ auf einen Binäreingang rangiert worden sein. Die Triggerung der Aufzeichnung erfolgt dann z.B. über Binäreingabe mit dem Einschalten des Schutzobjektes.
Derartige von extern (d.h. ohne Schutzanregung) gestarteteTestmessschriebe werden vom Gerät wie normale
Störwertaufzeichnungen behandelt, d.h. es wird zu jedem Messschrieb ein Störfallprotokoll unter eigener
Nummer eröffnet, um eine eindeutige Zuordnung zu schaffen. Allerdings werden diese Messschriebe nicht in den Störfall-Meldepuffer im Display aufgelistet, da sie keine Netzstörung darstellen.
Teststörschrieb starten
Um einen Teststörschrieb über DIGSI zu starten, wählen Sie im linken Teil des Fensters die Bedienfunktion
Test. Doppelklicken Sie in der Listenansicht auf den Eintrag Teststörschrieb.
Bild 3-24 Fenster Testmessschrieb in DIGSI starten
Der Teststörschrieb wird sofort gestartet. Während der Aufzeichnung wird eine Meldung im linken Bereich der
Statuszeile ausgegeben. Balkensegmente informieren Sie zusätzlich über den Fortschritt des Vorganges.
Zum Anzeigen und Auswerten der Aufzeichnung benötigen Sie eines der Programme SIGRA oder Comtrade-
Viewer.
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C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
305
Montage und Inbetriebsetzung
3.4 Bereitschalten des Gerätes
3.4
Bereitschalten des Gerätes
Die Schrauben sind fest anzuziehen. Alle Klemmenschrauben — auch nicht benutzte — müssen angezogen werden.
VORSICHT
Unzulässige Anzugsdrehmomente
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme kann leichte Körperverletzung oder Sachschaden zur Folge haben.
Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht überschritten werden, da die Gewinde und Klemmenkammern sonst beschädigt werden können!
Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prüfungen geändert wurden. Insbesondere kontrollieren, ob alle Schutz-, Steuer- und Zusatzfunktionen bei den Projektierungsparametern richtig
eingestellt sind (Abschnitt 2.1.1, Funktionsumfang) und alle gewünschten Funktionen
Eingeschaltet sind.
Stellen Sie sicher, dass eine Kopie der Einstellwerte auf dem PC gespeichert ist.
Die geräteinterne Uhr sollte kontrolliert, und ggf. gestellt/synchronisiert werden, sofern sie nicht automatisch synchronisiert wird. Hinweise hierzu siehe in der SIPROTEC 4-Systembeschreibung.
Die Meldepuffer werden unter HAUPTMENU
→ Meldungen → Löschen/Setzen gelöscht, damit diese künftig
Informationen nur über wirkliche Ereignisse und Zustände enthalten (siehe auch SIPROTEC 4-Systembeschreibung). Die Zähler der Schaltstatistik werden in der gleichen Auswahl auf die Ausgangswerte gesetzt
(siehe auch SIPROTEC 4-Systembeschreibung).
Die Zähler der Betriebsmesswerte (z.B. Arbeitszähler, sofern vorhanden) werden unter HAUPTMENU
→
Messwerte
→ Rücksetzen zurückgesetzt (siehe auch SIPROTEC 4-Systembeschreibung).
Man betätigt die Taste
E
SC
(ggf. mehrmals), um in das Grundbild zurückzugelangen. Im Anzeigenfeld erscheint das Grundbild (z.B. die Anzeige von Betriebsmesswerten).
Die Anzeigen auf der Frontkappe des Gerätes werden durch Betätigen der Taste
L
ED
gelöscht, damit diese künftig Informationen nur über wirkliche Ereignisse und Zustände liefern. Dabei werden auch evtl. gespeicherte
Ausgangsrelais zurückgesetzt. Während der Betätigung der Taste
L
ED
leuchten die rangierbaren Leuchtdioden auf der Frontkappe, so dass hiermit auch ein Leuchtdiodentest durchgeführt wird. Wenn Leuchtdioden Zustände anzeigen, welche zum aktuellen Zeitpunkt zutreffen, bleiben diese natürlich an.
Die grüne Leuchtdiode „RUN“ muss leuchten, die rote Leuchtdiode „ERROR“ darf nicht leuchten.
Falls ein Prüfschalter vorhanden ist, muss dieser in Betriebsstellung geschaltet sein.
Das Gerät ist nun betriebsbereit.
■
306
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Technische Daten
4
In diesem Kapitel finden Sie die Technischen Daten des Gerätes SIPROTEC 7SJ61 und seiner Einzelfunktionen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern.
Allgemeine Gerätedaten
Unabhängiger Überstromzeitschutz
Abhängiger Überstromzeitschutz
Einschaltstabilisierung
Dynamische Parameterumschaltung
Einphasiger Überstromzeitschutz
Schieflastschutz (Unabhängige Kennlinie)
Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Anlaufzeitüberwachung für Motoren
Wiedereinschaltsperre für Motoren
Lastsprungschutz
Thermischer Überlastschutz
Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Intermittierender Erdfehlerschutz
Wiedereinschaltautomatik
Schalterversagerschutz
Flexible Schutzfunktionen
Thermobox für Temperaturerfassung
Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Zusatzfunktionen
Schaltgeräte-Steuerung
Abmessungen
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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307
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
4.1
Allgemeine Gerätedaten
4.1.1
Analoge Eingänge
Stromeingänge
Nennfrequenz
Nennstrom
Erdstrom, empfindlich
Verbrauch je Phase und Erdpfad
- bei I
N
= 1 A
- bei I
N
= 5 A
- für empf. Erdfehlererfassung bei 1 A
Belastbarkeit Strompfad
- thermisch (effektiv)
- dynamisch (Scheitelwert) f
I
I
N
N
EE
Belastbarkeit Eingang für empf. Erdfehlererfassung I
EE
- thermisch (effektiv)
- dynamisch (Scheitelwert)
50 Hz oder 60 Hz
1 A oder 5 A
≤ 1,6 A Linearbereich
ca. 0,05 VA ca. 0,3 VA ca. 0,05 VA
500 A für 1 s
150 A für 10 s
20 A dauernd
1250 A (Halbschwingung)
300 A für 1 s
100 A für 10 s
15 A dauernd
750 A (Halbschwingung)
1) nur bei Ausführung mit empf. Erdstromwandlereingang (s. Bestelldaten im Anhang A.1)
(einstellbar)
4.1.2
Hilfsspannung
Gleichspannung
Spannungsversorgung über integrierten Umrichter
Nennhilfsgleichspannung U
H
– zulässige Spannungsbereiche
DC 24 V/ 48 V
DC 19 V bis 58 V
Nennhilfsgleichspannung U
H
– zulässige Spannungsbereiche
DC 110 V/ 125 V/ 220 V/ 250 V
DC 88 V bis 300 V
überlagerte Wechselspannung,
Spitze-Spitze, IEC 60255–11
Leistungsaufnahme
15 % der Hilfsspannung
Überbrückungszeit bei Ausfall/Kurzschluss,
IEC 60255–11
(im nicht angeregten Betrieb) nicht angeregt angeregt
≥ 50 ms bei U ≥ DC 110 V
≥ 20 ms bei U ≥ DC 24 V
DC 60 V/ 110 V/ 125 V
DC 48 V bis 150 V ca. 3 W ca. 7 W
308
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
Wechselspannung
Spannungsversorgung über integrierten Umrichter
Nennhilfswechselspannung AC U
H zulässige Spannungsbereiche
Leistungsaufnahme, nicht angeregt
AC 115 V
AC 92 V bis 132 V ca. 3 VA
Leistungsaufnahme, angeregt
Überbrückungszeit bei Ausfall/Kurzschluss (im nicht angeregten Betrieb) ca. 7 VA
≥ 200 ms
4.1.3
Binäre Ein- und Ausgänge
Binäreingänge
Variante
7SJ610*–
7SJ611*–
7SJ612*–
Anzahl
3 (rangierbar)
8 (rangierbar)
11 (rangierbar)
AC 230 V
AC 184 V bis 265 V ca. 3 VA ca. 7 VA
Nennspannungsbereich DC 24 V bis 250 V, bipolar
Stromaufnahme, angeregt (unabhängig von der Betätigungsspannung) ca. 1,8 mA
Ansprechzeit ca. 4 ms
Schaltschwellen für Nennspannungen für Nennspannungen für Nennspannungen (nur bei Baugruppen mit 3
Schaltschwellen)
Maximal zulässige Spannung
Eingangsimpulsunterdrückung
über Brücken umsteckbar
DC 24 V/ 48 V/ 60 V/ 110 V/ 125 V U high
≥ DC 19 V
U low
≤ DC 10 V
DC 110 V/ 125 V/ 220 V/ 250 V U high
≥ DC 88 V
U low
≤ DC 44V
DC 220 V/ 250 V und AC 115 V/
230 V
U high
≤ DC 176 V
U low
≤ DC 88 V
DC 300 V
220 nF bei 220 V bei einer Erholzeit > 60 ms
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309
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
Ausgangsrelais
Melde-/Kommandorelais, Alarmrelais
*
)
Anzahl und Daten
Bestellvariante
7SJ610*–
7SJ611*–
7SJ612*–
7SJ613*–
7SJ614*–
Schaltleistung EIN
Schaltleistung AUS
Schaltspannung zulässiger Strom pro Kontakt (dauernd) zul. Strom pro Kontakt (Einschalten und Halten) zulässiger Gesamtstrom für gewurzelte Kontakte abhängig von Bestellvariante (rangierbar);
Werte in (): bis Entwicklungsstand ../DD
Schließer
2 (4)
S/Ö, umschaltbar
3 (1)
6 (8)
4 (6)
6 (8)
4 (6)
3 (1)
3 (1)
3 (1)
3 (1)
1000 W/VA
30 VA 40 W ohmisch 25 W bei L/R
≤ 50 ms
DC 250 V/ AC 250 V
5 A
30 A für 0,5 s (Schließer)
5 A dauernd, 30 A für 0,5 s
Wechselspannungsbelastung
(muss bei der Dimensionierung externer Beschaltungen berücksichtigt werden)
Wert des ANSI-Kondensators:
4,70· 10
-9
F
± 20%
Frequenz
50 Hz
60 Hz
Impedanz
6,77· 10
5
Ω ± 20%
5,64· 10
5
Ω ± 20%
*
) UL–gelistet mit den folgenden Nenndaten:
120 V ac
240 V ac
240 V ac
24 V dc
48 V dc
240 V dc
120 V ac
240 V ac
Pilot duty, B300
Pilot duty, B300
5 A General Purpose
5 A General Purpose
0.8 A General Purpose
0.1 A General Purpose
1/6 hp (4.4 FLA
)
1/2 hp (4.9 FLA
)
1)
FLA = “Full Load Ampere”
310
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
4.1.4
Kommunikationsschnittstellen
Bedienschnittstelle
Anschluss
Bedienung
Übertragungsgeschwindigkeit
überbrückbare Entfernung frontseitig, nicht abgeriegelt, RS232, 9-polige DSUB-Buchse zum Anschluss eines Personalcomputers mit DIGSI min. 4 800 Bd; max. 115 200 Bd;
Lieferstellung: 115 200 Baud; Parität: 8E1
15 m
Service–/ Modem–Schnittstelle
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
RS232/RS485
Anschluss
Bedienung potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer mit DIGSI
Übertragungsgeschwindigkeit min. 4 800 Bd, max. 115 200 Bd;
Lieferstellung 38 400 Bd
RS232/RS485 je nach Bestellvariante
Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „C“, 9-polige DSUB-
Buchse
Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite; geschirmtes Datenkabel
RS232
RS485
Lichtwellenleiter (LWL)
überbrückbare Entfernung
überbrückbare Entfernung
15 m
1000 m
LWL-Stecker Typ ST-Stecker
Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „C“
Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite optische Wellenlänge
Laserklasse 1 nach EN 60825-
1/-2
λ = 820 nm bei Einsatz Glasfaser 50/125
μm oder bei
Einsatz Glasfaser 62,5/125
μm zulässige Streckendämpfung max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125
μm
überbrückbare Entfernung max. 1,5 km
Zeichenruhelage parametrierbar; Lieferstellung „Licht aus“
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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311
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
Systemschnittstelle
IEC 60870-5-103 einfach
RS232
RS485
Lichtwellenleiter (LWL)
IEC 60870-5-103 redundant
RS485
Profibus RS485
(FMS und DP)
RS232/RS485/LWL je nach Bestellvariante potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer zu einer Leitstelle
Anschluss bei Einbaugehäuse
Anschluss bei Aufbaugehäuse
Prüfspannung
Übertragungsgeschwindigkeit
überbrückbare Entfernung
Anschluss bei Einbaugehäuse
Anschluss bei Aufbaugehäuse
Prüfspannung
Übertragungsgeschwindigkeit
überbrückbare Entfernung rückseitig, Einbauort „B“,
9-polige DSUB-Buchse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite
500 V; 50 Hz min. 1 200 Bd, max. 115 200 Bd;
Lieferstellung 9600 Bd
15 m rückseitig, Einbauort „B“,
9-polige DSUB-Buchse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite
500 V; 50 Hz min. 1 200 Bd, max. 115 200 Bd;
Lieferstellung 9600 Bd max. 1 km
LWL-Stecker Typ
Anschluss bei Einbaugehäuse
ST-Stecker rückseitig, Einbauort „B“
Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite optische Wellenlänge zulässige Streckendämpfung
λ = 820 nm
Laserklasse 1 nach EN 60825-1/-2 bei Einsatz Glasfaser 50/12
μm oder bei
Einsatz Glasfaser 62,5/125
μm max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125
μm
Übertragungsgeschwindigkeit min. 1 200 Bd, max. 115 200 Bd;
Lieferstellung 9600 Bd
überbrückbare Entfernung
Zeichenruhelage max. 1,5 km parametrierbar; Lieferstellung „Licht aus“ potentialfreie Schnittstelle für redundanten Datentransfer zu einer Leitstelle
Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“, RJ45–Buchse
Anschluss bei Aufbaugehäuse
Prüfspannung
Übertragungsgeschwindigkeit nicht verfügbar
500 V; 50 Hz
überbrückbare Entfernung min. 2 400 Bd, max. 57 600 Bd;
Lieferstellung 19 200 Bd max. 1 km
Anschluss bei Einbaugehäuse
Anschluss bei Aufbaugehäuse
Prüfspannung
Übertragungsgeschwindigkeit
überbrückbare Entfernung rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-
Buchse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite
500 V; 50 Hz bis 1,5 MBd
1 000 m bei
≤ 93,75 kBd
500 m bei
≤ 187,5 kBd
200 m bei
≤ 1,5 MBd
312
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
Profibus LWL
(FMS und DP)
LWL-Stecker Typ ST-Stecker
Einfachring/Doppelring je nach Bestellung bei FMS; bei DP nur Doppelring verfügbar rückseitig, Einbauort „B“ Anschluss bei Einbaugehäuse
Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite
über RS485 und externen RS485/LWL-Konverter bis 1,5 MBd Übertragungsgeschwindigkeit empfohlen: > 500 kBd bei Normalausführung
≤ 57 600 Bd bei abgesetzter Bedieneinheit optische Wellenlänge zulässige Streckendämpfung
λ = 820 nm
Laserklasse 1 nach EN 60825-1/-2 bei Einsatz Glasfaser 50/125
μm oder bei
Einsatz Glasfaser 62,5/125
μm max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125
μm
überbrückbare Entfernung max. 1,5 km
DNP3.0 /MODBUS RS485
Anschluss bei Einbaugehäuse
Anschluss bei Aufbaugehäuse
Prüfspannung
Übertragungsgeschwindigkeit
überbrückbare Entfernung rückseitig, Einbauort „B“, 9-polige DSUB-
Buchse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite
500 V; 50 Hz bis 19 200 Bd max. 1 km
DNP3.0 /MODBUS LWL
LWL-Stecker Typ
Anschluss bei Einbaugehäuse
ST-Stecker Sender/Empfänger rückseitig, Einbauort „B“
Anschluss bei Aufbaugehäuse nicht verfügbar
Übertragungsgeschwindigkeit bis 19 200 Bd optische Wellenlänge zulässige Streckendämpfung
λ = 820 nm
Laserklasse 1 nach EN 60825-1/-2 bei Einsatz Glasfaser 50/125
μm oder bei
Einsatz Glasfaser 62,5/125
μm max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125
μm
überbrückbare Entfernung max. 1,5 km
Ethernet elektrisch
(EN 100) für
DIGSI
IEC61850
DNP3 TCP
PROFINET
SICAM I/O Unit 7XV5673
Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“
2 x RJ45 Steckbuchse
100BaseT gem. IEEE802.3
Anschluss bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite
Prüfspannung (bzgl. der Buchse) 500 V; 50 Hz
Übertragungsgeschwindigkeit
überbrückbare Entfernung
100 MBit/s
20 m
Ethernet optisch (EN100) für
DIGSI
IEC61850
DNP3 TCP
PROFINET
SICAM I/O Unit 7XV5673
Anschluss bei
Einbaugehäuse
Anschluss bei
Aufbaugehäuse
Übertragungsgeschwindigkeit optische Wellenlänge
überbrückbare Entfernung rückseitig, Einbauort “B”, Duplex-LC,
100BaseT gem. IEEE802.3
(nicht verfügbar)
100 MBit/s
1300 nm max. 1,5 km
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
313
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
Zeitsynchronisationsschnittstelle
Zeitsynchronisation
Anschluss bei Einbaugehäuse
Anschluss bei Aufbaugehäuse
Signalnennspannungen
Prüfspannung
DCF 77/IRIG B-Signal
(Telegramm Format IRIG-B000) rückseitig, Einbauort „A“;
9-polige DSUB-Buchse an Doppelstockklemmen auf der Gehäuseunterseite wahlweise 5 V, 12 V oder 24 V
500 V; 50 Hz
I
Signalpegel und Bürden
Signalnenneingangsspannung
U
U
R
IHigh
ILow
IHigh
I
5 V
6,0 V
12 V
15,8 V
1,0 V bei I
ILow
= 0,25 mA 1,4 V bei I
ILow
= 0,25 mA
4,5 mA bis 9,4 mA 4,5 mA bis 9,3 mA
890
Ω bei U
I
= 4 V
640
Ω bei U
I
= 6 V
1930
Ω bei U
I
= 8,7 V
1700
Ω bei U
I
= 15,8 V
24 V
31 V
1,9 V bei I
ILow
= 0,25 mA
4,5 mA bis 8,7 mA
3780
Ω bei U
I
= 17 V
3560
Ω bei U
I
= 31 V
4.1.5
Elektrische Prüfungen
Vorschriften
Normen: IEC 60255 (Produktnormen)
ANSI/IEEE Std C37.90.0/.1/.2
UL 508
DIN 57435 Teil 303 weitere Normen siehe Einzelprüfungen
Isolationsprüfung
Normen:
Spannungsprüfung (Stückprüfung) alle Kreise außer Hilfsspannung, Binäreingänge, Kommunikations- und Zeitsynchronisations-Schnittstellen
Spannungsprüfung (Stückprüfung) Hilfsspannung und Binäreingänge
IEC 60255-5 und IEC 60870-2-1
2,5 kV (eff), 50 Hz
3,5 kV–
Spannungsprüfung (Stückprüfung) nur abgeriegelte
Kommunikations- und Zeitsynchronisations-
Schnittstellen
500 V (eff), 50 Hz
Stoßspannungsprüfung (Typprüfung) alle Kreise, außer Kommunikations- und Zeitsynchronisations-
Schnittstellen, Klasse III
5 kV (Scheitel); 1,2/50 µs; 0,5 J;
3 positive und 3 negative Stöße in Abständen von 1 s
314
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
EMV-Prüfungen zur Störfestigkeit (Typprüfungen)
Normen:
Hochfrequenzprüfung
IEC 60255-22-1, Klasse III und VDE 0435 Teil 303, Klasse III
Entladung statischer Elektrizität
IEC 60255-22-2, Klasse IV und IEC 61000-4-2, Klasse IV
Bestrahlung mit HF-Feld, unmoduliert
IEC 60255-22-3 (Report), Klasse III
Bestrahlung mit HF-Feld, amplitudenmoduliert
IEC 61000-4-3, Klasse III
Bestrahlung mit HF-Feld, pulsmoduliert
IEC 61000-4-3/ENV 50204, Kl. III
IEC 60255-6 und -22, (Produktnormen)
EN 50082-2 (Fachgrundnorm)
DIN 57435 Teil 303
2,5 kV (Scheitel); 1 MHz;
τ = 15 µs; 400
Stöße je s; Prüfdauer 2 s; R i
= 200
Ω
8 kV Kontaktentladung; 15 kV Luftentladung; beide Polaritäten; 150 pF; R i
= 330
Ω
10 V/m; 27 MHz bis 500 MHz
10 V/m; 80 MHz bis 1000 MHz; 80 % AM;
1 kHz
10 V/m; 900 MHz; Wiederholfrequenz
200 Hz; Einschaltdauer 50 % schnelle transiente Störgrößen/Burst
IEC 60255-22-4 und IEC 61000-4-4, Klasse IV
4 kV; 5/50 ns; 5 kHz; Burstlänge = 15 ms;
Wiederholrate 300 ms; beide Polaritäten; R i
= 50
Ω; Prüfdauer 1 min
Impuls: 1,2/50 µs Energiereiche Stoßspannungen (SURGE),
IEC 61000-4-5 Installationsklasse 3
Hilfsspannung
Messeingänge, Binäreingaben und Relaisausgaben leitungsgeführte HF, amplitudenmoduliert
IEC 61000-4-6, Klasse III common mode: 2 kV; 12
Ω; 9 µF diff. mode:1 kV; 2
Ω; 18 µF common mode: 2 kV; 42
Ω; 0,5 µF diff. mode: 1 kV; 42
Ω; 0,5 µF
10 V; 150 kHz bis 80 MHz; 80 % AM; 1 kHz
Magnetfeld mit energietechnischer Frequenz
IEC 61000-4-8, Klasse IV;
IEC 60255-6
Oscillatory Surge Withstand Capability
ANSI/IEEE Std C37.90.1
Fast Transient Surge Withstand Cap.
ANSI/IEEE Std C37.90.1
Radiated Electromagnetic Interference
ANSI/IEEE Std C37.90.2
Gedämpfte Schwingungen
IEC 60694, IEC 61000-4-12
30 A/m dauernd; 300 A/m für 3 s; 50 Hz;
0,5 mT; 50 Hz
2,5 kV bis 3 kV (Scheitelwert); 1 MHz bis
1,5 MHz; gedämpfte Welle; 50 Stöße je s;
Dauer 2 s; R i
= 150
Ω bis 200 Ω
4 kV bis 5 kV; 10/150 ns; 50 Pulse je s; beide Polaritäten; Dauer 2 s; R i
= 80
Ω
35 V/m; 25 MHz bis 1000 MHz
2,5 kV (Scheitelwert), Polarität alternierend
100 kHz, 1 MHz, 10 MHz und 50 MHz, R i
200
Ω
=
EMV-Prüfungen zur Störaussendung (Typprüfung)
Norm:
Funkstörspannung auf Leitungen, nur Hilfsspannung
IEC-CISPR 22
Funkstörfeldstärke
IEC-CISPR 22
EN 50081-* (Fachgrundnorm)
150 kHz bis 30 MHz
Grenzwertklasse B
30 MHz bis 1000 MHz Grenzwertklasse B
Oberschwingungsströme auf der Netzzuleitung bei
AC 230 V
IEC 61000-3-2
Gerät ist der Klasse D zuzuordnen (gilt nur für Geräte mit
> 50 VA Leistungsaufnahme)
Spannungsschwankungen und Flicker auf der Netzzuleitung bei AC 230 V
IEC 61000-3-3
Grenzwerte werden eingehalten
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
315
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
4.1.6
Mechanische Prüfungen
Schwing- und Schockbeanspruchung bei stationärem Einsatz
Normen:
Schwingung
IEC 60255-21-1, Klasse 2;
IEC 60068-2-6
Schock
IEC 60255-21-2, Klasse 1;
IEC 60068-2-27
Schwingung bei Erdbeben
IEC 60255-21-3, Klasse 1;
IEC 60068-3-3
IEC 60255-21 und IEC 60068 sinusförmig
10 Hz bis 60 Hz:
± 0,075 mm Amplitude; 60 Hz bis
150 Hz: 1g Beschleunigung
Frequenzdurchlauf 1 Oktave/min, 20 Zyklen in 3 Achsen senkrecht zueinander halbsinusförmig
Beschleunigung 5 g, Dauer 11 ms, je 3 Schocks in beiden Richtungen der 3 Achsen sinusförmig
1 Hz bis 8 Hz:
± 3,5 mm Amplitude (horizontale Achse)
1 Hz bis 8 Hz:
± 1,5 mm Amplitude (vertikale Achse)
8 Hz bis 35 Hz: 1 g Beschleunigung (horizontale Achse)
8 Hz bis 35 Hz: 0,5 g Beschleunigung (vertikale Achse)
Frequenzdurchlauf 1 Oktave/min,
1 Zyklus in 3 Achsen senkrecht zueinander
Schwing- und Schockbeanspruchung beim Transport
Normen:
Schwingung
IEC 60255-21-1, Klasse 2;
IEC 60068-2-6
Schock
IEC 60255-21-2, Klasse 1;
IEC 60068-2-27
Dauerschock
IEC 60255-21-2, Klasse 1;
IEC 60068-2-29
IEC 60255-21 und IEC 60068 sinusförmig
5 Hz bis 8 Hz:
± 7,5 mm Amplitude;
8 Hz bis 150 Hz: 2 g Beschleunigung
Frequenzdurchlauf 1 Oktave/min
20 Zyklen in 3 Achsen senkrecht zueinander halbsinusförmig
Beschleunigung 15 g, Dauer 11 ms, je 3 Schocks in beiden Richtungen der 3 Achsen halbsinusförmig
Beschleunigung 10 g, Dauer 16 ms, je 1000 Schocks in beiden Richtungen der 3 Achsen
316
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
4.1.7
Klimabeanspruchungen
Temperaturen
1
)
Normen: IEC 60255-6
Typprüfung (nach IEC 60068-2-1 und -2, Test Bd für
16 h)
–25 °C bis +85 °C vorübergehend zulässig bei Betrieb (geprüft für
96 h)
–20 °C bis +70 °C (Ablesbarkeit des Displays ab +55 °C evtl. beeinträchtigt) empfohlen für Dauerbetrieb (nach IEC 60255-6)
Grenztemperaturen bei Lagerung
–5 °C bis +55 °C
–25 °C bis +55 °C
Grenztemperaturen bei Transport –25 °C bis +70 °C
Lagerung und Transport mit werksmäßiger Verpackung!
1
) UL-zugelassen nach Standard 508 (Industrial Control Equipment):
Grenztemperatur bei Normalbetrieb (d.h. keine angeregten Relais)
–20 °C bis +70 °C
Grenztemperatur unter dauernder Volllast (maximal dauernd zulässige Ein-/Ausgangsgrößen)
–5 °C bis +55 °C
Feuchte
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten zulässige Feuchtebeanspruchung im Jahresmittel
≤ 75 % relative Feuchte; an 56 Tagen im Jahr bis zu 93 % relative Feuchte; Betauung im Betrieb unzulässig!
Es wird empfohlen, die Geräte so anzuordnen, dass sie keiner direkten Sonneneinstrahlung und keinem starken Temperaturwechsel, bei dem Betauung auftreten kann, ausgesetzt sind.
4.1.8
Einsatzbedingungen
Das Gerät ist für den Einbau in üblichen Relaisräumen und Anlagen ausgelegt, so dass die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bei sachgemäßem Einbau sichergestellt ist.
Zusätzlich ist zu empfehlen:
• Schütze und Relais, die innerhalb desselben Schrankes oder auf der gleichen Relaistafel mit den digitalen
Schutzeinrichtungen arbeiten, sollen grundsätzlich mit geeigneten Löschgliedern versehen werden.
• Bei Schaltanlagen ab 100 kV sollen externe Anschlussleitungen mit einer stromtragfähigen beidseitig geerdeten Abschirmung verwendet werden. In Mittelspannungsanlagen sind üblicherweise keine besonderen
Maßnahmen erforderlich.
• Es ist unzulässig, einzelne Baugruppen unter Spannung zu ziehen oder zu stecken. Im ausgebauten
Zustand sind manche Bauelemente elektrostatisch gefährdet; bei der Handhabung sind die EGB-Vorschriften (für Elektrostatisch Gefährdete Bauelemente) zu beachten. Im eingebauten Zustand besteht keine Gefährdung.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
317
Technische Daten
4.1 Allgemeine Gerätedaten
4.1.9
Zulassungen
7SJ61**-*B***-****
7SJ61**-*E***-****
UL-gelistet
Ausführungen mit
Schraubklemmen
7SJ61**-*D***-****
UL-anerkannt
Ausführungen mit
Steckklemmen
4.1.10
Konstruktive Ausführungen
Gehäuse
Abmessungen
7XP20
siehe Maßbilder, Abschnitt 4.22
Gerät
7SJ610/1/2*-*B
7SJ610/1/2*-*D/E für Schalttafelaufbau für Schalttafeleinbau
Gehäuse Größe
1
/
3
1
/
3
1
/
2
1
/
2
Gewicht
4,5 kg
4 kg
7,5 kg
6,5 kg
Schutzart gemäß IEC 60529 für das Betriebsmittel im Aufbaugehäuse im Einbaugehäuse für den Personenschutz
UL-Bedingungen vorne hinten
IP 51
IP 51
IP 50
IP 2x mit aufgesetzter Abdeckkappe
“For use on a Flat Surface of a Type 1 Enclosure”
318
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.2 Unabhängiger Überstromzeitschutz
4.2
Unabhängiger Überstromzeitschutz
Betriebsarten
dreiphasig zweiphasig
Standard
Phasen L1 und L3
Messverfahren
alle Stufen
I>>>, IE>>>
Grundschwingung, Effektivwert (True RMS)
Momentanwerte
Einstellbereiche/Stufung
Stromanregungen Phasen
Stromanregungen Erde
Verzögerungszeiten T
Rückfallverzögerungszeiten T RV UMZ-
PHASE, T RV UMZ-ERDE für I
N
= 1 A 0,10 A bis 35,00 A oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,01 A für I
N
= 5 A 0,50 A bis 175,00 A oder
∞ (unwirksam) für I
N
= 1 A 0,05 A bis 35,00 A oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,01 A für I
N
= 5 A 0,25 A bis 175,00 A oder
∞ (unwirksam)
0,00 s bis 60,00 s oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,01 s
0,00 s bis 60,00 s Stufung 0,01 s
Zeiten
Ansprechzeiten (ohne Inrush-Stabilisierung, mit Stabilisierung +1 Periode)
Grundschwingung, Effektivwert
- bei 2mal Einstellwert
- bei 10mal Einstellwert
Momentanwert
- bei 2mal Einstellwert
- bei 10mal Einstellwert ca. 30 ms ca. 20 ms ca. 16 ms ca. 16 ms
Rückfallzeiten
Grundschwingung, Effektivwert
Momentanwert ca. 30 ms ca. 40 ms
Rückfallverhältnis
Rückfallverhältnis bei
- Grundschwingung, Effektivwert
- Momentanwert ca. 0,95 für I/I ca. 0,90 für I/I
N
N
≥ 0,3
≥ 0,3
Toleranzen
Stromanregungen
Verzögerungszeiten T
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA bei I
N oder 50 mA bei I
N
1 % bzw. 10 ms
= 5 A
= 1 A
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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319
Technische Daten
4.2 Unabhängiger Überstromzeitschutz
Einflussgrößen auf die Ansprech- und Rückfallwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
Transientes Überansprechen bei Grundschwingungs-Messverfahren für
τ > 100 ms
(bei Vollverlagerung)
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
<5 %
320
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
4.3
Abhängiger Überstromzeitschutz
Betriebsarten
dreiphasig zweiphasig
Standard
Phasen L1 und L3
Messverfahren
alle Stufen Grundschwingung, Effektivwert (True RMS)
Einstellbereiche/Stufung
Stromanregungen I p
(Phasen) für I
N
= 1 A 0,10 A bis 4,00 A für I
N
= 5 A 0,50 A bis 20,00 A
Stromanregungen I
Ep
(Erde) für I
N
= 1 A 0,05 A bis 4,00 A
Zeitmultiplikator T für I p
, I
Ep für I
N
= 5 A 0,25 A bis 20,00 A
für IEC-Kennlinien 0,05 s bis 3,20 s oder
∞ (unwirksam)
Zeitmultiplikator D für I p
, I
Ep
für ANSI-Kennlinien 0,50 s bis 15,00 s oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Auslösezeitkennlinien nach IEC
gemäß IEC 60255-3 bzw. BS 142, Abschnitt 3.5.2 (siehe auch Bilder 4-1 und 4-2)
Die Auslösezeiten für I/I p
≥ 20 sind mit denen für I/I p
= 20 identisch
Für Nullstrom ist 3I0p statt I p für Erdfehler ist I
Ep
statt I p
und T
und T
IEp
3I0p
statt T p
zu lesen;
statt T p
zu lesen
Anregeschwelle ca. 1,10 · I p
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
321
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Rückfallzeitkennlinien mit Disk-Emulation nach IEC
gemäß IEC 60255-3 bzw. BS 142, Abschnitt 3.5.2 (siehe auch Bilder 4-1 und 4-2)
Die Rückfallzeitkennlinien gelten für (I/Ip)
≤ 0,90
Für Nullstrom ist 3I0p statt I p
und T
3I0p
statt T p
zu lesen; für Erdfehler ist I
Ep
statt I p
und T
IEp
statt T p
zu lesen
Rückfallschwelle
IEC ohne Disk-Emulation
IEC mit Disk-Emulation ca. 1,05 · Einstellwert I sprechwert ca. 0,90 · Einstellwert I p
für I p
/I
N p
≥ 0,3, das entspricht ca. 0,95 · An-
Toleranzen
Anrege-, Rückfallschwellen I p
, I
Ep
Anregezeit für 2
≤ I/I p
Rückfallzeit für I/
Ip
≤ 20
≤ 0,90
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
= 1 A oder 50 mA für I
N
5 A
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
Einflussgrößen auf die Ansprech- und Rückfallwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
Transientes Überansprechen bei Grundschwingungs-Messverfahren für
τ > 100 ms (bei
Vollverlagerung)
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
<5 %
322
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Bild 4-1 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
323
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Bild 4-2 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC
324
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Auslösezeitkennlinien nach ANSI
gemäß ANSI/IEEE (siehe auch Bilder 4-3 bis 4-6)
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Die Auslösezeiten für I/I p
≥ 20 sind mit denen für I/I p
= 20 identisch
Für Nullstrom ist 3I0p statt I p für Erdfehler ist I
Ep
statt I p
und T
und T
IEp
3I0p
statt T p
zu lesen;
statt T p
zu lesen
Anregeschwelle ca. 1,10 · I p
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
325
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Rückfallzeitkennlinien mit Disk-Emulation nach ANSI/IEEE
gemäß ANSI/IEEE (siehe auch Bilder 4-3 bis 4-6)
Die Rückfallzeitkennlinien gelten für (I/Ip)
≤ 0,90
Für Nullstrom ist 3I0p statt I p
und T
3I0p
statt T p
zu lesen; für Erdfehler ist I
Ep
statt I p
und T
IEp
statt T p
zu lesen
Rückfallschwelle
ANSI ohne Disk-Emulation
ANSI mit Disk-Emulation ca. 1,05 · Einstellwert I sprechwert ca. 0,90 · Einstellwert I p
für I p
/I
N
≥ 0,3; das entspricht ca. 0,95 · Anp
Toleranzen
Anrege-, Rückfallschwellen I p
, I
Ep
Anregezeit für 2
≤ I/I p
≤ 20
Rückfallzeit für I/I p
≤ 0,90
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
= 1 A oder 50 mA für I
N
= 5 A
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
5 % vom Sollwert + 2 %, bzw. 30 ms
326
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Einflussgrößen auf die Ansprech- und Rückfallwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
Transientes Überansprechen bei Grundschwingungs-Messverfahren für
τ > 100 ms (bei
Vollverlagerung)
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1%
1%
<5 %
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
327
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Bild 4-3 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE
328
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Bild 4-4 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
329
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Bild 4-5 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE
330
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.3 Abhängiger Überstromzeitschutz
Bild 4-6 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinie des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
331
Technische Daten
4.4 Einschaltstabilisierung
4.4
Einschaltstabilisierung
Beeinflussbare Funktionen
Überstromstufen I>, IE>, Ip, IEp
Einstellbereich/Stufung
Stabilisierungsfaktor I
2f
/I 10 % bis 45 % Stufung 1 %
Funktionsgrenzen
untere Funktionsgrenze Phasen untere Funktionsgrenze Erde für I
N
= 1 A mind. ein Phasenstrom (50 Hz und 100 Hz)
≥ 25 mA für I
N
= 5 A mind. ein Phasenstrom (50 Hz und 100 Hz)
≥ 125 mA für I
N
= 1 A Erdstrom (50 Hz und 100 Hz)
≥ 25 mA für I
N
= 5 A Erdstrom (50 Hz und 100 Hz)
≥ 125 mA obere Funktionsgrenze, parametrierbar für I
N
= 1 A 0,30 A bis 25,00 A (Stufung 0,01 A) für I
N
= 5 A 1,50 A bis 125,00 A (Stufung 0,01 A)
Crossblock
Crossblock I
L1
, I
L2
, I
L3
EIN/AUS
332
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.5 Dynamische Parameterumschaltung
4.5
Dynamische Parameterumschaltung
Zeitgesteuerte Parameterumschaltung
Beeinflussbare Funktionen
Startkriterien
Zeitsteuerung
Stromsteuerung
Überstromzeitschutz (getrennt nach Phasen und Erde)
Stromkriterium LS I>
Abfrage der Leistungsschalterstellung
AWE bereit
Binäreingabe
3 Zeitstufen
(T
UNTERBR.
, T dyn.PAR.WIRK
,, T dynPAR.RÜCK)
Stromschwelle LS I>
(Rückfall bei Unterschreitung, Überwachung mit Zeitstufe)
Einstellbereiche/Stufung
Stromsteuerung LS I> für I
N
= 1 A 0,04 A bis 1,00 A für I
N
= 5 A 0,20 A bis 5,00 A
Zeit bis Umschaltung auf dynamische Parameter 0 s bis 21600 s (= 6 h)
T
UNTERBRECH.
Wirkdauer der dynam. Parameter nach Wiedereinschalten T dyn.PAR.WIRK
Schnellrückfallzeit T dynPAR.RÜCK
1 s bis 21600 s (= 6 h)
1 s bis 600 s (= 10 min) oder
(Schnellrückfall inaktiv)
∞ dynamische Parameter der Stromanregungen und der Verzögerungszeiten bzw. Zeitmultiplikatoren
Stufung 0,01 A
Stufung 1 s
Stufung 1 s
Stufung 1 s
Einstellbereiche und Stufungen wie bei den beeinflussten Funktionen des Überstromzeitschutzes
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
333
Technische Daten
4.6 Einphasiger Überstromzeitschutz
4.6
Einphasiger Überstromzeitschutz
Stromstufen
Hochstromstufen
Unabhängige Stromstufe
I>>
T
I>
T
I>>
I>
0,05 A bis 35,00 A
1)
0,003 A bis 1,500 A
2) oder
∞ (Stufe unwirksam)
0,00 s bis 60,00 s oder
∞ (keine Auslösung)
0,05 A bis 35,00 A
1)
0,003 A bis 1,500 A
2) oder
∞ (Stufe unwirksam)
0,00 s bis 60,00 s oder
∞ (keine Auslösung)
Stufung 0,01 A
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 A
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 s
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.
1)
Sekundärangaben für I
N
= 1 A; bei I
N
= 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.
2)
Sekundärangaben bei „empfindlichem“ Messeingang, unabhängig vom Gerätenennstrom
Eigenzeiten
Ansprechzeiten/Rückfallzeit
Ansprechzeit bei Frequenz minimal maximal
Rückfallzeit ca.
50 Hz
14 ms
≤ 35 ms
25 ms
60 Hz
13 ms
≤ 35 ms
22 ms
Rückfallverhältnisse
Stromstufen ca. 0,95 für I/I
N
≥ 0,5
Toleranzen
Ströme
Zeiten
3 % vom Einstellwert bzw. 1 % Nennstrom bei I
N
= 1 A oder 5 A
5 % vom Einstellwert bzw. 3 % Nennstrom bei I
N
= 0,1 A
1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms
Einflussgrößen auf die Ansprechwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
334
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.7 Schieflastschutz (Unabhängige Kennlinie)
4.7
Schieflastschutz (Unabhängige Kennlinie)
Einstellbereiche/Stufung
Schieflast-Stufen I
2
>, I
2
>> für I
N
= 1 A 0,05 A bis 3,00 A oder
∞ (unwirksam) für I
N
= 5 A 0,25 A bis 15,00 A oder
∞ (unwirksam)
Verzögerungszeiten T
I2>
, T
I2>>
Rückfallverzögerungszeiten T RV I2>(>)
0,00 s bis 60,00 s oder
∞ (unwirksam)
0,00 s bis 60,00 s
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Funktionsgrenze
Funktionsgrenze für I
N
= 1 A alle Phasenströme
≤ 10 A für I
N
= 5 A alle Phasenströme
≤ 50 A für I
N
= 1 A ein Phasenstrom
≥ 0, 05 A für I
N
= 5 A ein Phasenstrom
≥ 0, 25 A
Zeiten
Ansprechzeiten
Rückfallzeiten ca. 35 ms ca. 35 ms
Rückfallverhältnis
Stufenkennlinie I
2
>, I
2
>>
Toleranzen
Ansprechwerte I
2
>, I
2
>>
Stufenzeiten T ca. 0,95 für I
2
/I
N
≥ 0,3
3 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
= 1 A oder 50 mA für I
N
= 5 A
1 % bzw. 10 ms
Einflussgrößen auf die Ansprechwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
Transientes Überansprechen für
τ > 100 ms (bei Vollverlagerung)
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
<5 %
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
335
Technische Daten
4.8 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
4.8
Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Einstellbereiche/Stufung
Anregegröße I
2p
Zeitmultiplikator T
I2p
(IEC)
Zeitmultiplikator D
I2p
(ANSI)
Funktionsgrenze
Funktionsgrenze für I
N
= 1 A 0,05 A bis 2,00 A für I
N
= 5 A 0,25 A bis 10,00 A
0,05 s bis 3,20 s oder
∞ (unwirksam)
0,50 s bis 15,00 s oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s für I
N
= 1 A alle Phasenströme
≤ 10 A für I
N
= 5 A alle Phasenströme
≤ 50 A
Auslösekennlinien nach IEC
Die Auslösezeiten für I
2
/I
2p
≥ 20 sind mit denen für I
2
/I
2p
= 20 identisch.
Anregeschwelle ca. 1,10· I
2p
336
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.8 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Auslösekennlinien nach ANSI
gewählt werden.
Die Auslösezeiten für I
2
/I
2p
≥ 20 sind mit denen für I
2
/I
2p
= 20 identisch.
Anregeschwelle ca. 1,10· I
2p
Toleranzen
Anregeschwellen I
2p
Zeit für 2
≤ I/I
2p
≤ 20
3 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N oder 50 mA bei I
N
= 5 A
= 1 A
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
Rückfallkennlinien mit Disk-Emulation nach ANSI
Darstellung der möglichen Rückfallzeitkennlinien siehe Bilder 4-8 und 4-9 jeweils im linken Bildteil
Die Rückfallzeitkonstanten gelten für (I
2
/I
2p
)
≤ 0,90
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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337
Technische Daten
4.8 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Rückfallwert
IEC und ANSI (ohne Disk-Emulation) ca. 1,05 · Einstellwert I
2p
, das entspricht ca. 0,95 · Ansprechwert I
2
ANSI mit Disk-Emulation ca. 0,90 · Einstellwert I
2p
Toleranzen
Rückfallwert I
2p
Zeit für I
2
/I
2p
≤ 0,90
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I oder 50 mA für I
N
= 5 A
N
= 1 A
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
Einflussgrößen auf die Ansprechwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich
0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
Transientes Überansprechen für
τ > 100 ms (bei Vollverlagerung)
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
<5 %
338
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Technische Daten
4.8 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Bild 4-7 Auslösekennlinien gemäß IEC der abhängigen Stufe des Schieflastschutzes
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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339
Technische Daten
4.8 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Bild 4-8 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien gemäß ANSI der abhängigen Stufe des Schieflastschutzes
340
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Technische Daten
4.8 Schieflastschutz (Abhängige Kennlinien)
Bild 4-9 Auslösezeit- und Rückfallzeitkennlinien gemäß ANSI der abhängigen Stufe des Schieflastschutzes
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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341
Technische Daten
4.9 Anlaufzeitüberwachung für Motoren
4.9
Anlaufzeitüberwachung für Motoren
Einstellbereiche/Stufung
Anlaufstrom des
Motors I
Max.ANLAUF
Anregeschwelle I
MOTOR ANLAUF
Zulässige Anlaufzeit T
Max.ANLAUF
Zulässige Festbremszeit T für I
N
= 1 A 0,50 A bis 16,00 A für I
N
= 5 A 2,50 A bis 80,00 A für I
N
= 1 A 0,40 A bis 10,0 A für I
N
= 5 A 2,00 A bis 50,00 A
FESTBREMS
Maximale Anlaufzeit bei warmen Motor
T
Max.ANLAUFZ W
Temperaturlimit für kalten Motor T
Max.ANLAUFZ K
1,0 s bis 180,0 s
0,5 s bis 180,0 s oder
∞ (unwirksam)
0,5 s bis 180,0 s oder
∞ (unwirksam)
0 % bis 80 % oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,1 s
Stufung 0,1 s
Stufung 0,1 s
Stufung 1 %
Auslösekennlinie
Rückfallverhältnis
Rückfallverhältnis ca. 0,95
Toleranzen
Ansprechschwelle
Verzögerungszeit
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
= 1 A oder 50 mA für I
N
= 5 A
5 % bzw. 30 ms
Einflussgrößen
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
342
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.10 Wiedereinschaltsperre für Motoren
4.10
Wiedereinschaltsperre für Motoren
Einstellbereiche/Stufung
I
Anlaufstrom bezogen auf Motornennstrom
I
Anl
/I
Mot.Nenn
Motornennstrom
Mot.Nenn
Max. zulässige Anlaufzeit T
ANLAUF Max.
Ausgleichszeit T
AUSGLEICH
Mindestsperrzeit T
MIN. SPERRZEIT maximal zulässige Anzahl von Warmstarts n
WARM
Differenz zwischen Kalt- und Warmstarts n
KALT
- n
WARM
Verlängerungsfaktor für die Abkühlungsnachbildung des Läufers bei Stillstand k
τ STILLSTAND
1,1 bis 10,0 für I
N
= 1 A 0,20 A bis 1,20 A für I
N
= 5 A 1,00 A bis 6,00 A
1 s bis 320 s
0,0 min bis 320,0 min
0,2 min bis 120,0 min
1 bis 4
1 bis 2
0,2 bis 100,0
Stufung 0,1
Stufung 0,01 A
Stufung 1 s
Stufung 0,1 min
Stufung 0,1 min
Stufung 1
Stufung 1
Stufung 0,1
Verlängerungsfaktor für die Abkühlzeitkonstante bei Motorbetrieb k
τ BETRIEB
0,2 bis 100,0 Stufung 0,1
Wiedereinschaltgrenze
darin bedeuten:
Θ
WES
= Temperaturgrenze, unterhalb der ein Wiederanlauf möglich ist k
L
= k-Faktor für den Läufer
I
A
= Anlaufstrom
I
B
= Basisstrom
T m
= max. Anlaufzeit
τ
L
= thermische Zeitkonstante des Läufers n k
= zul. Anzahl von Anläufen aus dem kalten Zustand
Einflussgrößen
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
1 %
0,5 %/10 K
1 %
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
343
Technische Daten
4.11 Lastsprungschutz
4.11
Lastsprungschutz
Einstellbereiche/Stufung
Auslöseschwelle
Warnschwelle
Auslöseverzögerung
Meldungsverzögerung
Blockierdauer nach Motorstart für I
N
= 1 A 0,50 A bis 12,00 A für I
N
= 5 A 2,50 A bis 60,00 A für I
N
= 1 A 0,50 A bis 12,00 A für I
N
= 5 A 2,50 A bis 60,00 A
0,00 s bis 600,00 s
0,00 s bis 600,00 s
0,00 s bis 600,00 s
Zeiten
Ansprechzeit
Rückfallzeit
Rückfallverhältnis
Rückfallverhältnis Auslösestufe
Rückfallverhältnis Warnstufe ca. 55 ms ca. 30 ms ca. 0,95 ca. 0,95
Toleranzen
Ansprechschwelle
Verzögerungszeit für I
N
= 1 A 2 % vom Einstellwert bzw. 10 mA für I
N
= 5 A 2 % vom Einstellwert bzw. 50 mA
1 % bzw. 10 ms
Einflussgrößen
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
344
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.12 Thermischer Überlastschutz
4.12
Thermischer Überlastschutz
Einstellbereiche/Stufung
Faktor k nach IEC 60255-8
Zeitkonstante
τ th
Warnübertemperatur
Θ
Warn
/
Θ
Aus
Rückfallzeit (Notanlauf) T
NOTANLAUF
Nennübertemperatur (bei I
N
)
0,10 bis 4,00
1,0 min bis 999,9 min
10 s bis 15000 s
40 °C bis 200 °C
Stufung 0,01
Stufung 0,1 min
50 % bis 100 % bezogen auf die Auslöse-
übertemperatur
Stufung 1 %
Strommäßige Warnstufe I
Warn für I
N
= 1 A 0,10 A bis 4,00 A für I
N
= 5 A 0,50 A bis 20,00 A
Verlängerungsfaktor bei Stillstand k
τ- Faktor
1,0 bis 10,0 bezogen auf die Zeitkonstante bei laufender Maschine
Stufung 0,01 A
Stufung 0,1
Stufung 1 s
Stufung 1 °C
Auslösekennlinie
Rückfallverhältnisse
Θ/Θ
Aus
Θ/Θ
Warn
I/I
Warn
Toleranzen
bezüglich k · I
N bezüglich Auslösezeit
Rückfall mit
Θ ca. 0,99 ca. 0,97
Warn
2 % bzw. 10 mA für I
N
= 1 A, bzw. 50 mA für I
N
= 5 A,
Klasse 2 % nach IEC 60255-8
3 % bzw. 1 s für I/(k ·I
N
) > 1,25;
Klasse 3 % nach IEC 60255-8
Einflussgrößen bezüglich k · I
N
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
1 %
0,5 %/10 K
1 %
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
345
Technische Daten
4.12 Thermischer Überlastschutz
Bild 4-10 Auslösekennlinie des Überlastschutzes
346
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
4.13
Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Erdstromanregung für alle Erdfehlerarten (UMZ-Kennlinie)
Stromanregung IEE>> bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
0,001 A bis 1,500 A
0,05 A bis 35,00 A
0,25 A bis 175,00 A
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,05 A
Verzögerungszeit T
IEE
>>
Stromanregung IEE> bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
0,00 s bis 320,00 s oder
0,001 A bis 1,500 A
0,05 A bis 35,00 A
∞ (unwirksam) Stufung 0,01 s
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Verzögerungszeit T
IEE
>
0,25 A bis 175,00 A
0,00 s bis 320,00 s oder
Rückfallverzögerungszeit T RV IEE>(>) 0,00 s bis 60,00 s
Eigenzeit
≤ 50 ms
Stufung 0,05 A
∞ (unwirksam) Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Rückfallverhältnis
Messtoleranz ca. 0,95 für IEE > 50 mA
2 % vom Einstellwert bzw. 1 mA
Ablaufzeittoleranz 1 % vom Einstellwert bzw. 20 ms
Erdstromanregung für alle Erdfehlerarten (AMZ-Kennlinie)
anwenderspezifizierte Kennlinie (definiert durch maximal 20 Wertepaare aus Strom und Verzögerungszeit)
Stromanregung IEEp bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
Zeitmultiplikator T
IEEp
Anregeschwelle
Rückfallverhältnis
Messtoleranz
Ablaufzeittoleranz im Linearbereich
0,001 A bis 1,400 A
0,05 A bis 4,00 A
0,25 A bis 20,00 A
0,10 s bis 4,00 s oder
∞ (unwirksam)
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,05 A
Stufung 0,01 s ca. 1,10 · I
EEp ca. 1,05 · I
EEp
für I
EEp
> 50 mA
2 % vom Einstellwert bzw. 1 mA
7 % vom Sollwert für 2
≤ I/I
EEp
≤ 20 + 2 % Stromtoleranz, bzw. 70 ms
Erdstromanregung für alle Erdfehlerarten (AMZ-Kennlinie logarithmisch invers)
Stromanregung IEEp bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
Startstromfaktor IEEP FAKTOR
Zeitfaktor T IEEp
Maximalzeit T IEEpmax
Minimalzeit T IEEpmin
Kennlinien
Toleranzen
Zeiten abh.
unabh.
0,001 A bis 1,400 A
0,05 A bis 4,00 A
0,25 A bis 20,00 A
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,05 A
1,0 bis 4,0
0,05 s bis 15,00 s;
∞
0,00 s bis 30,00 s
Stufung 0,1
Stufung 0,01 s
0,00 s bis 30,00 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
5 %
± 15 ms für 2 ≤ I/I
EEP
≤ 20 und T
IEEP
≥ 1 s
1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
347
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Erdstromanregung für alle Erdfehlerarten (AMZ-Kennlinie logarithmisch invers mit Knickpunkt)
Stromanregung IEEp bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
Minimalzeit T min
Stromanregung IEE T min bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
Knickpunktzeit T knick
Stromanregung IEE T knick bei empfindlichem Übertrager bei normalem 1 A-Übertrager bei normalem 5 A-Übertrager
Maximalzeit T max
Zeitfaktor Tp
Kennlinien
Toleranzen
Zeiten abh.
unabh.
0,003 A bis 0,500 A
0,05 A bis 4,00 A
0,25 A bis 20,00 A
0,10 s bis 30,00 s
0,003 A bis 1,400 A
0,05 A bis 20,00 A
0,25 A bis 100,00 A
0,20 s bis 100,00 s
0,003 A bis 0,650 A
0,05 A bis 17,00 A
0,25 A bis 85,00 A
0,00 s bis 30,00 s
0,05 s bis 1,50 s
5 %
± 15 ms
1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,05 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,05 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,05 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Auslösezeitkennlinien nach IEC
gemäß IEC 60255-3 bzw. BS 142, Abschnitt 3.5.2 (siehe auch Bilder 4-1 und 4-2)
348
Die Auslösezeiten für I/I
EEp
≥ 20 sind mit denen für I/I
EEp
= 20 identisch
Anregeschwelle ca. 1,10 · I
EEp
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Rückfallzeitkennlinien mit Disk-Emulation nach IEC
gemäß IEC 60255-3 bzw. BS 142, Abschnitt 3.5.2 (siehe auch Bilder 4-1 und 4-2)
Die Rückfallzeitkennlinien gelten für (I/I
EEp
)
≤ 0,90
Rückfallschwelle IEC
IEC ohne Disk-Emulation
IEC mit Disk-Emulation ca. 1,05 · Einstellwert I
EEp sprechwert ca. 0,90 · Einstellwert I
EEp
für I
EEp
/I
N
≥ 0,3; das entspricht ca. 0,95 · An-
Toleranzen IEC
Anrege-, Rückfallschwellen I
EEp
Anregezeit für 2
≤ I/I
EEp
≤ 20
Rückfallzeit für I/I
EEp
≤ 0,90
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
5 % vom Sollwert + 2 %, bzw. 30 ms
= 1 A oder 50 mA für I
N
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
= 5 A
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
349
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Auslösezeitkennlinien nach ANSI
gemäß ANSI/IEEE (siehe auch Bilder 4-3 bis 4-6)
Die Auslösezeiten für I/I
EEp
≥ 20 sind mit denen für I/I
EEp
= 20 identisch
Anregeschwelle ca. 1,10 · I
EEp
350
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Rückfallzeitkennlinien mit Disk-Emulation nach ANSI/IEEE
gemäß ANSI/IEEE (siehe auch Bilder 4-3 bis 4-6)
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Die Rückfallzeitkennlinien gelten für (I/I
EEp
)
≤ 0,90
Rückfallschwelle ANSI
ANSI ohne Disk-Emulation
ANSI mit Disk-Emulation ca. 1,05 · Einstellwert I
EEp sprechwert ca. 0,90 · Einstellwert I
EEp
für I
EEp
/I
N
≥ 0,3; das entspricht ca. 0,95 · An-
Toleranzen ANSI
Anrege-, Rückfallschwellen I
EEp
Anregezeit für 2
≤ I/I
EEp
≤ 20
Rückfallzeit für I/I
EEp
≤ 0,90
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
5 % vom Sollwert + 2 %, bzw. 30 ms
= 1 A oder 50 mA für I
N
5 % vom Sollwert + 2 % Stromtoleranz, bzw. 30 ms
= 5 A
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
351
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Einflussgrößen
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
1 %
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
0,5 %/10 K
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz 1 %
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
1 %
1 %
Anmerkung: Bei Einsatz des empfindlichen Übertragers geht der Linearbereich des Messeingangs für empfindliche Erdfehlererfassung von 0,001 A bis 1,6 A. Die Funktion ist jedoch auch für größere Ströme gewahrt.
Logarithmisch inverse Auslösezeitkennlinien
352
Bild 4-11 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Erdfehlerschutzes mit logarithmisch inverser
Kennlinie
Logarithmisch invers t = T
IEEPmax
- T
IEEP
·ln(I/I
EEP)
Anmerkung:
Für I/I
EEP > 35 gilt die Zeit für I/IEEP = 35
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Logarithmisch inverse Auslösezeitkennlinien mit Knickpunkt
Technische Daten
4.13 Erdfehlererfassung (empfindlich/unempfindlich)
Bild 4-12 Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Erdfehlerschutzes mit logarithmisch inverser
Kennlinie mit Knickpunkt (Beispiel für IEEp = 0,004 A)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
353
Technische Daten
4.14 Intermittierender Erdfehlerschutz
4.14
Intermittierender Erdfehlerschutz
Einstellbereiche/Stufung
Ansprechschwelle
mit IE
mit 3I0
mit IEE für I für I für I für I
N
N
N
N
Verlängerungszeit für Anregung T v
Summenzeit für Erdschluss T sum
Rücksetzzeit für Summation T res
Anzahl Anregungen für interm. Erdfehler
= 1 A
= 5 A
= 1 A
= 5 A
0,05 A bis 35,00 A
0,25 A bis 175,00 A
0,05 A bis 35,00 A
0,25 A bis 175,00 A
0,005 A bis 1,500 A
0,00 s bis 10,00 s
0,00 s bis 100,00 s
1 s bis 600 s
2 bis 10
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 1 s
Stufung 1
Zeiten
Ansprechzeit
- bei 1,25 · Einstellwert
- bei
≥ 2 · Einstellwert
Rückfallzeit (ohne Verlängerungszeit) ca. 30 ms ca. 22 ms ca. 22 ms
Toleranzen
Ansprechschwelle IIE>
Zeiten T
V
, T sum
, T res
3 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I oder 50 mA für I
1 % vom Einstellwert bzw. 10 ms
Einflussgrößen
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
N
= 5 A
<1 %
<0,5 %/ K
N
= 1 A
<5 % bezogen auf die Sollzeit
354
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.15 Wiedereinschaltautomatik
4.15
Wiedereinschaltautomatik
Anzahl der Wiedereinschaltungen
Folgende Schutzfunktionen steuern die AWE
(kein Anwurf AWE/ Anwurf AWE/ blockiert AWE)
Blockierung der AWE durch
0 bis 9 (getrennt nach Phase und Erde)
Zyklus 1 bis 4 individuell einstellbar
I>>>, I>>, I>, Ip, I
E
>>>, I
E
>>, I
E
>, I
Ep
, I
EE
>, I
EE
>>, I
EEp
Schieflast, Binäreingabe
Anregung von Schutzfunktionen, für die Blockierung der
AWE parametriert ist (s.o.)
3-polige Anregung (wahlweise)
Binäreingang letztes AUS-Kommando, nach den WE-Zyklen (erfolglose
WE)
AUS-Kommando des Schalterversagerschutzes
Öffnen des Leistungsschalters ohne WE-Anwurf externes EIN
Schalterversagerüberwachung
Pausenzeiten T
Pause
(getrennt für Phasen und Erde und individuell für die Zyklen 1 bis 4)
0,01 s bis 320,00 s Stufung 0,01 s
Verlängerung der Pausenzeit
Blockierdauer bei Hand–Ein–Erkennung
T
BLK HANDEIN
Sperrzeit nach WE T
SPERRZEIT
Sperrzeit nach dyn. Block. T
BLK DYN
Anwurfüberwachungszeit T
ANWURF-ÜBERW.
LS–Überwachungszeit T
LS ÜBERW.
Max. Verlängerung der Pausenzeit T
PAUSE VERL.
Startverzögerung der Pausenzeit
über Binäreingabe, mit Zeitüberwachung
0,50 s bis 320,00 s oder
0,50 s bis 320,00 s
0,01 s bis 320,00 s
0,01 s bis 320,00 s oder
0,10 s bis 320,00 s
0,50 s bis 320,00 s oder
∞ Stufung
∞
∞
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Max. Startverzögerung der Pausenzeit T
PAUSE
über Binäreingabe, mit Zeitüberwachung
0,0 s bis 1800,0 s oder
∞
Stufung 1,0 s
VERZ.
Wirkzeit T
WIRK
Folgende Schutzfunktionen können durch die
AWE, individuell für die Zyklen 1 bis 4, beeinflusst werden (Einstellwert T=T/ unverzögert T=0/ blockiert T=unendlich):
0,01 s bis 320,00 s oder
∞
Stufung 0,01 s
I>>>, I>>, I>, I p
, I
E
>>>, I
E
>>, I
E
>, I
Ep
, I
EE
>, I
EE
>>, I
EEp
Zusatzfunktionen Endgültiges AUS,
Leistungsschalterüberwachung durch Auswertung der
Hilfskontakte
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
355
Technische Daten
4.16 Schalterversagerschutz
4.16
Schalterversagerschutz
Einstellbereiche/Stufung
Ansprechschwelle I> SVS
Ansprechschwelle IE> SVS
Verzögerungszeit SVS-Taus
Verzögerungszeit SVS-T2aus für I
N
= 1 A 0,05 A bis 20,00 A für I
N
= 5 A 0,25 A bis 100,00 A
Stufung 0,01 A
Stufung 0,01 A für I
N
= 1 A 0,05 A bis 20,00 A Stufung 0,01 A für I
N
= 5 A 0,25 A bis 100,00 A Stufung 0,01 A
0,06 s bis 60,00 s oder
∞ Stufung
0,06 s bis 60,00 s oder
∞
Stufung 0,01 s
Zeiten
Ansprechzeiten
- bei internem Start
- bei externem Start
Rückfallzeit ist in Verzögerungszeit enthalten ist in Verzögerungszeit enthalten
Toleranzen
Anregeschwellen I> SVS, IE> SVS
Verzögerungszeit SVS-Taus
2 % vom Einstellwert, bzw. 10 mA für I
N
= 1 A oder 50 mA für I
N
= 5 A
1 % bzw. 20 ms
Einflussgrößen auf die Ansprechwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
/U
HN
≤ 55 °C
≤ 1,15
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
1)
Durch Ausgleichsvorgänge im Stromwandler-Sekundärkreis kann es beim Stromkriterium zu einer zusätzlichen Verzögerung kommen.
356
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.17 Flexible Schutzfunktionen
4.17
Flexible Schutzfunktionen
Messgrößen / Betriebsarten
dreiphasig einphasig ohne festen Phasenbezug
Messverfahren für I
Anregung bei
I, I
E
, I
EE
, 3I
0
, I
1
, I
2
I, I
E
, I
EE
Binäreingang
Grundschwingung,
Effektivwert (True RMS),
Mitsystem,
Gegensystem
Schwellwerüberschreitung oder
Schwellwertunterschreitung
Einstellbereiche / Stufung
Ansprechschwellen:
Strom I, I
1
, I
2
, 3I
0
, I
E
Verhältnis I
2
/I
1
Empf. Erdstrom I
EE
Anregeverzögerung (Standard)
Anregeverzögerung für I
2
/I
1
Kommandoverzögerungszeit
Rückfallverzögerung für I
N
= 1 A für I
N
= 5 A
Zeiten
Ansprechzeiten:
Strom (Phasengrößen) bei 2-mal Einstellwert bei 10-mal Einstellwert
Strom (symmetrische Komponenten) bei 2-mal Einstellwert bei 10-mal Einstellwert
Binäreingang
Rückfallzeiten:
Strom (Phasengrößen)
Strom (symmetrische Komponenten)
Binäreingang
0,05 bis 35,00 A
0,25 bis 175,00 A
15% bis 100%
0,001 bis 1,500 A
0,00 bis 60,00 s
0,00 bis 28800,00 s
0,00 bis 3600,00 s
0,00 bis 60,00 s ca. 30 ms ca. 20 ms ca. 40 ms ca. 30 ms ca. 20 ms
< 20 ms
< 30 ms
< 10 ms
Stufung 0,01 A
Stufung 1%
Stufung 0,001 A
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
Stufung 0,01 s
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
357
Technische Daten
4.17 Flexible Schutzfunktionen
Toleranzen
Ansprechschwellen:
Strom
Strom (symmetrische Komponenten) für
I
N
= 1 A für I
N
= 5 A für
I
N
= 1 A für
I
N
= 5 A
Strom I
2
/I
1
Zeiten
Einflussgrößen auf die Ansprechwerte
Hilfsgleichspannung im Bereich 0,8
≤ U
H
/U
HN
≤ 1,15
Temperatur im Bereich –5 °C
≤ Θ amb
≤ 55 °C
Frequenz im Bereich 25 Hz bis 70 Hz
Oberschwingungen
- bis 10 % 3. Harmonische
- bis 10 % 5. Harmonische
0,5 % vom Einstellwert bzw. 10 mA
0,5 % vom Einstellwert bzw. 50 mA
1 % vom Einstellwert bzw. 20 mA
1 % vom Einstellwert bzw. 100 mA
1 % vom Einstellwert
1% vom Einstellwert bzw. 10 ms
1 %
0,5 %/10 K
1 %
1 %
1 %
358
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.18 Thermobox für Temperaturerfassung
4.18
Thermobox für Temperaturerfassung
Temperaturdetektoren
anschließbare Thermobox
Anzahl Temperaturdetektoren
Messart
Einbaukennzeichnung
1 7XV5662-xADxx mit 12 Temperaturfühlereingängen max. 12
Pt 100
Ω oder Ni 100 Ω oder Ni 120 Ω wahlweise 2- oder 3-Leiter-Anschluss
„Öl“ oder „Umgebung“ oder „Ständer“ oder „Lager“ oder
„Andere“
Betriebsmesswerte
Anzahl der Messstellen
Temperatureinheit
Messbereich
- für Pt 100
- für Ni 100
- für Ni 120
Auflösung
Toleranz
Meldungsgrenzwerte
für jede Messstelle
Stufe 1
Stufe 2 maximal 12 Temperaturmessstellen
°C oder °F, einstellbar
–199 °C bis 800 °C (–326 °F bis 1472 °F)
–54 °C bis 278 °C (–65 °F bis 532 °F)
–52 °C bis 263 °C (–62 °F bis 505 °F)
1 °C oder 1 °F
± 0,5 % vom Messwert ± 1 Digit
–50 °C bis 250 °C
–58 °F bis 482 °F oder
∞ (keine Meldung)
–50 °C bis 250 °C
–58 °F bis 482 °F oder
∞ (keine Meldung)
(Stufung 1 °C)
(Stufung 1 °F)
(Stufung 1 °C)
(Stufung 1 °F)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
359
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
4.19
Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen
Funktionsbaustein Erläuterung
MW_
ABSVALUE
ADD
ALARM
AND
BLINK
BOOL_TO_CO
BOOL_TO_DI
Betragsbildung
Addition
Wecker
AND - Gatter
Blink-Baustein
Bool nach Befehl,
Konvertierung
Bool nach
Doppelmeldung,
Konvertierung
—
BOOL_TO_IC
BUILD_DI
CMD_CANCEL
CMD_CHAIN
CMD_INF
CMD_INF_EXE
COMPARE
CONNECT
COUNTER
DI_GET_STATUS
D_FF
D_FF_MEMO
Bool nach interne EM,
Konvertierung
Erzeugung
Doppelmeldung
—
—
Befehlsabbruch X
Schaltfolge —
Kommandoinformation
Kommandoinformation in Echtzeit
—
—
Zählwertvergleich X
Verbindung —
Zähler
Status Doppelmeldung dekodieren
X
X
X
Status erzeugen
D- Flipflop
Zustandsspeicher bei
Wiederanlauf
—
X
DI_TO_BOOL
INT_TO_REAL
Doppelmeldung nach
Bool, Konvertierung
Adapter DINT_TO_REAL
DIST_DECODE
DIV Division
DM_DECODE Doppelmeldung dekodieren
DYN_OR
Wandlung Doppelmeldung mit Status in vier
Einzelmeldungen mit
Status dynamisches Oder-
Gatter
Konvertierung
—
X
X
X
X
X
X
BEARB
X
X
X
X
X
—
Ablaufebene
PLC1_ PLC_
BEARB
—
X
X
X
X
X
BEARB
—
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
—
—
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
—
—
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
—
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
SFS_
BEARB
—
X
X
X
X
—
X
X
X
X
X
360
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Funktionsbaustein Erläuterung
LIVE_ZERO
LONG_TIMER
LOOP
Live-Zero-
Überwachung, Nichtl.
Kennl.
Timer (max.1193h)
Signalrückführung
LOWER_SETPOINT Grenzwertunterschreit ung
MUL
MV_GET_STATUS
Multiplikation
Status eines Wertes dekodieren
MV_SET_STATUS
NAND
NEG
NOR
OR
REAL_TO_DINT
REAL_TO_INT
REAL_TO_UINT
RISE_DETECT
Status eines Wertes setzen
NAND - Gatter
Negator
NOR - Gatter
OR - Gatter
Adapter
Konvertierung
Konvertierung
Flankendetektor
RS_FF
RS_FF_MEMO
SQUARE_ROOT
SR_FF
SR_FF_MEMO
RS- Flipflop
RS- Flipflop mit Zustandsspeicher
Radizierer
SR- Flipflop
SR- Flipflop mit Zustandsspeicher
ST_AND
ST_NOT
ST_OR
SUB
AND-Gatter mit Status
Inverter mit Status
OR-Gatter mit Status
Subtraktion
TIMER
TIMER_SHORT universeller Timer einfacher Timer
UINT_TO_REAL Konvertierung
UPPER_SETPOINT Grenzwertüberschreitu ng
X_OR
ZERO_POINT
XOR - Gatter
Nullpunkt-
Unterdrückung
MW_
BEARB
X
X
X
X
X
X
X
X
—
—
X
X
X
X
X
X
X
—
—
PLC1_
BEARB
—
X
X
—
X
X
X X
X
X
X
X
X
X
X
X
— X
— X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
—
X
—
Ablaufebene
PLC_
BEARB
—
X
—
—
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
—
X
X
X
—
X
X
X
X
X
X
X
SFS_
BEARB
—
—
—
X
—
X
X
X
X
X
X
X
X
—
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
—
X
X
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
361
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Gerätespezifische CFC-Bausteine
Tabelle 4-1
Eingang
Nummer
BOSTATE – Der Baustein liest den Zustand eines Ausgaberelais aus und gibt ihn in Form eines boolschen Wertes aus.
Name Typ Bedeutung
BO
STATE
UINT
BOOL
Nummer des Ausgaberelais
Zustand des Ausgaberelais
Vorbesetzung
0
FALSE
Ablaufebenen: Empfehlung: Dieser Baustein sollte in die MW-BEARB-Ebene gelegt werden, dort wird er zyklisch aktualisiert.
Hinweis: In den Ablaufebenen PLC1_BEARB und PLC_BEARB sind die Änderungen des Ausgaberelais kein Triggerevent für diese Ebenen. Diese Ebenen werden nur durch Änderungen von hineinrangierten Meldungen angestoßen.
Verhalten der Ein- und Ausgänge:
Ist das Ausgaberelais mit der Nummer BO vorhanden und der
Zustand des zugehörigen Ausgaberelais aktiv, so wird STATE =
TRUE gesetzt, sonst STATE = FALSE.
Tabelle 4-2
Eingang
Ausgang
ASWITCH – Mit dem Baustein kann zwischen zwei REAL – Eingängen (Effektivwerte) umgeschaltet werden.
Name Typ Bedeutung
SWITCH BOOL Analog Wert Auswahl
Vorbesetzung
FALSE
0.0
0.0
OUT REAL ausgewählter Analog Wert
Ablaufebenen:
Verhalten der Ein- und Ausgänge:
Empfehlung: In den Ablaufebenen PLC1_BEARB und
PLC_BEARB da diese direkt getriggert werden.
Hinweis: Wenn Sie diesen Block in den Ablaufebenen
MW_BEARB und SFS_BEARB einsetzen wird ein Wechsel beim Signal SWITCH nur erkannt wenn dieses länger dauert als der Bearbeitungszyklus der Ablaufebene.
Tabelle 4-3
Eingang
Ausgang
COUNTACTIVE – Der Baustein berechnet die Anzahl der aktiven Eingänge. Der Baustein ist ein generischer Baustein, bei dem Sie die Anzahl der Summanden im Bereich 2 … 120 festlegen können.
Name Typ
X2 bis X120 BOOL
Y UINT
Bedeutung Vorbesetzung
Eingangswert
Anzahl der Eingangswerte “TRUE” 0
FALSE
FALSE
362
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Ablaufebenen:
Verhalten der Ein- und Ausgänge:
Empfehlung: In den Ablaufebenen PLC1_BEARB und
PLC_BEARB da diese direkt getriggert werden.
Hinweis: Wenn Sie diesen Block in den Ablaufebenen
MW_BEARB und SFS_BEARB einsetzen wird ein Wechsel beim Signal SWITCH nur erkannt wenn dieses länger dauert als der Bearbeitungszyklus der Ablaufebene.
Info: Mit dem Baustein COUNTACTIVE können Sie zwei boolsche
Eingänge X1 und X2 nach INTEGER konvertieren (FALSE=0,
TRUE=1) und addieren. Das Ergebnis der Addition wird am
Ausgang Y ausgegeben.
Die Anzahl der Eingänge können Sie über das Kontextmenü des Bausteins auf maximal 120 erhöhen:
Allgemeine Grenzen
Bezeichnung
Max. Anzahl aller CFC-Pläne über alle
Ablaufebenen
Grenze
32
Kommentar
Bei Überschreiten der Grenze weist das Gerät den Parametersatz mit einer Fehlermeldung ab, restauriert den letzten gültigen Parametersatz und läuft mit diesem wieder hoch.
Max. Anzahl von CFC-Plänen in einer
Ablaufebene
16
Max. Anzahl aller CFC-Eingänge in allen Plänen
400
Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es leuchtet die rote ERROR-LED.
Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es leuchtet die rote ERROR-LED.
Max. Anzahl Reset-fester Flip-Flops
D_FF_MEMO
350 Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es leuchtet die rote ERROR-LED.
Gerätespezifische Grenzen
Bezeichnung
Maximale Anzahl der gleichzeitigen
Änderungen der Planeingänge pro Ablaufebene
Grenze
165
Kommentar
Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es leuchtet die rote ERROR-LED.
Max. Anzahl der Planausgänge pro
Ablaufebene
150
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
363
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Zusätzliche Grenzen
Ablaufebene
MW_BEARB
PLC1_BEARB
PLC_BEARB
SFS_BEARB
Zusätzliche Grenzen
für die folgenden CFC-Bausteine
TIMER
Maximale Anzahl der Bausteine in den Ablaufebenen
— —
15
—
30
—
1)
2)
3)
Bei Überschreiten der Grenze wird im Gerät eine Fehlermeldung abgesetzt und das Gerät in den Monitorbetrieb versetzt. Es leuchtet die rote ERROR-LED.
Für die maximal nutzbare Timeranzahl gilt folgende Nebenbedingung: (2 · Anzahl TIMER + Anzahl
TIMER_SHORT) < 30. TIMER und TIMER_SHORT teilen sich also im Erfüllungsrahmen dieser Ungleichung die verfügbaren Timer-Ressourcen. Der LONG_TIMER unterliegt dieser Begrenzung nicht.
Die Zeitwerte für die Bausteine TIMER und TIMER_SHORT dürfen nicht kleiner als die Zeitauflösung des
Gerätes von 10 ms gewählt werden, da anderenfalls die Bausteine beim Startimpuls nicht anlaufen.
Maximale Anzahl von TICKS in den Ablaufebenen
MW_BEARB (Messwertbearbeitung)
Ablaufebene
PLC1_BEARB (langsame PLC-Bearbeitung)
PLC_BEARB (schnelle PLC-Bearbeitung)
SFS_BEARB (Schaltfehlerschutz)
Grenze in TICKS
10000
12000
600
10000
1)
Überschreitet die Summe der TICKS aller Bausteine die genannten Grenzen wird im CFC eine Fehlermeldung ausgegeben.
Bearbeitungszeiten in TICKS für Einzelelemente
Einzelelement
Baustein, Grundbedarf ab dem 3. zusätzlichen Eingang bei generischen Bausteinen je Eingang
Verknüpfung mit der Eingangsrandleiste
Verknüpfung mit der Ausgangsrandleiste zusätzlich je Plan
ADD
SUB
MUL
DIV
SQUARE_ROOT
Anzahl Ticks
5
1
6
7
1
5
26
26
26
54
83
364
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Basislogik
Informationsstatus
Einzelelement
AND
CONNECT
Anzahl Ticks
5
4
DYN_OR 6
NAND 5
NEG 4
NOR 5
OR 5
RISE_DETECT 4
X_OR 5
SI_GET_STATUS 5
CV_GET_STATUS 5
DI_GET_STATUS 5
MV_GET_STATUS 5
SI_SET_STATUS 5
Speicher
DI_SET_STATUS 5
MV_SET_STATUS 5
ST_AND 5
ST_OR 5
ST_NOT 5
D_FF 5
D_FF_MEMO 6
RS_FF 4
RS_FF_MEMO 4
SR_FF 4
SR_FF_MEMO 4
Steuerbefehle BOOL_TO_CO 5
BOOL_TO_IC
CMD_INF
CMD_INF_EXE
CMD_CHAIN
5
4
4
34
Typkonverter
Vergleich
CMD_CANCEL
LOOP
BOOL_TO_DI 5
BUILD_DI 5
3
8
DI_TO_BOOL 5
DM_DECODE 8
DINT_TO_REAL 5
DIST_DECODE 8
UINT_TO_REAL 5
REAL_TO_DINT 10
REAL_TO_UINT 10
COMPARE 12
LOWER_SETPOINT 5
UPPER_SETPOINT 5
LIVE_ZERO 5
ZERO_POINT 5
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
365
Technische Daten
4.19 Anwenderdefinierbare Funktionen (CFC)
Zählwert
Zeit und Takt
Einzelelement
COUNTER
TIMER
Anzahl Ticks
6
5
TIMER_LONG 5
TIMER_SHORT 8
ALARM 21
BLINK 11
Rangierbarkeit
Meldungen und Messwerte lassen sich zusätzlich zu den definierten Vorbelegungen frei in Puffer rangieren,
Vorrangierungen können entfernt werden.
366
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.20 Zusatzfunktionen
4.20
Zusatzfunktionen
Betriebsmesswerte
Ströme
I
L1
; I
L2
; I
L3
Mitkomponente I
1
I
Gegenkomponente I
2
E
bzw. 3I
0
Bereich
Toleranz
Temperatur Überlastschutz
Θ /Θ aus
Bereich
Toleranz
in A (kA) primär und in A sek. oder in % I
10 % bis 200 % I in %
N
1 % vom Messwert, bzw.0,5 % I
N
N
0 % bis 400 %
5 % Klassengenauigkeit nach IEC 60255-8 in % Temperatur Wiedereinschaltsperre
Θ
L
/
Θ
L aus
Bereich
Toleranz
0 % bis 400 %
5 % Klassengenauigkeit nach IEC 60255-8
Wiedereinschaltgrenze
Θ
WES
/
Θ
L aus
Zuschaltzeit T
Zus in % in min
Effektivwert des Stromes der empfindlichen Erdstromerfassung
I
EE
Bereich
Toleranz
in A (kA) primär und in mA sekundär
0 mA bis 1600 mA
2 % vom Messwert, bzw. 1 mA
Thermobox siehe Abschnitt „Thermoboxen für Temperaturerfassung“
1) bei Nennfrequenz
Langzeit–Mittelwerte
Zeitfenster
Häufigkeit der Aktualisierung
Langzeit-Mittelwerte der Ströme
I
L1dmd
; I
L2dmd
; I
L3dmd
; I
1dmd
Min/Max–Speicher
Speicherung von Messwerten
Reset automatisch
Reset manuell
Min/Max-Werte der Ströme
Min/Max-Werte des Überlastschutzes
Min/Max-Werte der Mittelwerte
5, 15, 30 oder 60 Minuten einstellbar in A (kA) mit Datum und Uhrzeit
Tageszeit einstellbar (in Minuten, 0 bis 1439 min) Zeitraum und
Startzeitpunkt einstellbar (in Tagen, 1 bis 365 Tage und
∞)
über Binäreingabe
über Tastatur
über Kommunikation
I
L1
; I
L2
; I
L3
;
I
1
(Mitkomponente)
Θ/Θ aus
I
L1dmd
; I
L2dmd
; I
L3dmd
;
I
1dmd
(Mitkomponente);
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
367
Technische Daten
4.20 Zusatzfunktionen
Stationäre Messgrößenüberwachung
Stromunsymmetrie
Stromsumme, schnelle Überwachungsfunktion mit Schutzblockierung
Strom-Phasenfolge
Grenzwertüberwachungen
I max
/I min
> Symmetriefaktor, für I > I
Grenz
, mit einstellbarer Verzögerungszeit
| i
L1
+ i
L2
+ i
L3
+ k
I
· i
E
| > Grenzwert
Rechtsdrehfeld/Linksdrehfeld
I
L1
> Grenzwert I
L1dmd
>
I
L2
> Grenzwert I
L2dmd
>
I
I
L3
> Grenzwert I
L3dmd
>
I
1
> Grenzwert I
1dmd
>
L
< Grenzwert I
L
<
Störfallprotokollierung
Speicherung der Meldungen der letzten 25 Störfälle
Zeitzuordnung
Auflösung für Betriebsmeldungen
Auflösung für Störfallmeldungen
Max. Zeitabweichung (interne Uhr)
Pufferbatterie
1 ms
1 ms
0,01 %
Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA
Meldung „Stör Batterie“ bei ungenügender Batterieladung
Störwertspeicherung
max. 25 Störschriebe; durch Pufferbatterie auch bei Hilfsspannungsausfall gesichert
Speicherzeit insgesamt 20 s
Vor- und Nachlauf sowie Speicherzeit einstellbar
Abtastung 16 Abtastungen (Momentanwerte) pro Periode
Schaltstatistik
speicherbare Zahl der Ausschaltungen
Zahl der Einschaltkommandos der AWE
(getrennt nach 1. und
≥ 2. Zyklus) akkumulierter Ausschaltstrom (getrennt nach
Schalterpol) bis zu 9 Dezimalstellen bis zu 9 Dezimalstellen bis zu 4 Dezimalstellen
Motorstatistik
Gesamtanzahl Motoranläufe
Gesamte Betriebsdauer
Gesamte Stillstandzeit
Verhältnis Betriebsdauer / Stillstandzeit
Motoranlaufdaten:
– Anlaufzeit
– Anlaufstrom (primär)
0 bis 9999
0 bis 99999 h
0 bis 99999 h
0 bis 100 % der letzten 5 Anläufe
0,30 s bis 9999,99 s
0 A bis 1000 kA
Auflösung 1
Auflösung 1 h
Auflösung 1 h
Auflösung 0,1 %
Auflösung 10 ms
Auflösung 1 A
368
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.20 Zusatzfunktionen
Betriebsstundenzählung
Anzeigebereich
Kriterium
Leistungsschalterwartung
Berechnungsverfahren
Messwerterfassung/-aufbereitung
Bewertung speicherbare Zahl der Statistikwerte
Auslösekreisüberwachung
mit einer oder mit zwei Binäreingaben bis zu 7 Dezimalstellen
Überschreiten einer einstellbaren Stromschwelle (LS I>) auf Effektivwertbasis: phasenselektiv
ΣI, ΣI auf Momentanwertbasis: I
2 t je ein Grenzwert pro Teilfunktion bis zu 13 Dezimalstellen x
, 2P;
Inbetriebsetzungshilfen
- Drehfeldprüfung
- Betriebsmesswerte
- Schalterprüfung mittels Steuerung
- Anlegen eines Prüfmessschriebes
Uhr
Zeitsynchronisation DCF 77/ IRIG B-Signal (Telegramm Format IRIG-B000)
Binäreingabe
Kommunikation
Betriebsarten der Uhrzeitführung
Nr.
7
8
5
6
3
4
1
2
9
Betriebsart
Intern
IEC 60870-5-103
PROFIBUS FMS
Zeitzeichen IRIG B
Zeitzeichen DCF77
Zeitzeichen Sync.-Box
Impuls über Binäreingang
Feldbus (DNP (seriell oder
DNP3 TCP, Modbus, IEC 60870-5-
103 Redundant)
SNTP (IEC 61850, DNP3 TCP,
PROFINET IO)
Erläuterungen
Interne Synchronisation über RTC (Voreinstellung)
Externe Synchronisation über Systemschnittstelle (IEC
60870-5-103)
Externe Synchronisation über PROFIBUS-Schnittstelle
Externe Synchronisation über IRIG B
Externe Synchronisation über Zeitzeichen DCF 77
Externe Synchronisation über Zeitzeichen SIMEAS-
Synch.Box
Externe Synchronisation mit Impuls über Binäreingang
Externe Synchronisation über Feldbus
Externe Synchronisation über Systemschnittstelle (IEC
61850)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
369
Technische Daten
4.20 Zusatzfunktionen
Gruppenumschaltung der Funktionsparameter
Anzahl der verfügbaren Einstellgruppen
Umschaltung kann erfolgen über
4 (Parametergruppe A, B, C und D)
Bedienfeld am Gerät
DIGSI über Bedienschnittstelle
Protokoll über Systemschnittstelle
Binäreingabe
IEC 61850 GOOSE (Intergerätekommunikation)
Der Kommunikationsdienst GOOSE der IEC 61850 ist qualifiziert für die Schaltanlagenverriegelung. Die Laufzeit von GOOSE-Nachrichten im Anregezustand des Schutzes hängt von der Anzahl der angeschlossenen
IEC 61850–Clients ab.
Ab der Version V4.6 der Geräte sind Anwendungen mit Schutzfunktionen hinsichtlich ihrer erforderlichen Laufzeit zu prüfen. Im Einzelfall müssen die Anforderungen mit dem Hersteller abgestimmt werden, um eine sichere Applikation zu erreichen.
370
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.21 Schaltgeräte-Steuerung
4.21
Schaltgeräte-Steuerung
Anzahl der Schaltgeräte
Schaltverriegelung
Meldungen
Befehle
Schaltbefehl an Leistungsschalter
Speicherprogrammierbare Steuerung
Vorortsteuerung
Fernsteuerung abhängig von der Anzahl der Binärein- und -ausgaben frei programmierbare Schaltverriegelungen
Rückmeldung, Ein-, Aus-, Störstellung
Einzelbefehl /Doppelbefehl
1-, 1½ - und 2-polig
PLC-Logik, grafisches Eingabetool
Steuerung über Menü
Belegung von Funktionstasten
über Kommunikationsschnittstellen
über Leittechnik (z.B. SICAM)
über DIGSI (z.B. über Modem)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
371
Technische Daten
4.22 Abmessungen
4.22
Abmessungen
4.22.1
Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße
1
/
3
)
Bild 4-13 Maßbild eines 7SJ61 für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße
1
/
3
)
372
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
4.22.2
Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße
1
/
2
)
Technische Daten
4.22 Abmessungen
Bild 4-14 Maßbild eines 7SJ61 für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße
1
/
2
))
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
373
Technische Daten
4.22 Abmessungen
4.22.3
Schalttafelaufbau (Gehäusegröße
1
/
3
)
Bild 4-15 Maßbild eines 7SJ61 für Schalttafelaufbau (Gehäusegröße
1
/
3
)
4.22.4
Schalttafelaufbau (Gehäusegröße
1
/
2
)
374
Bild 4-16 Maßbild eines 7SJ6 für Schalttafelaufbau (Gehäusegröße
1
/
2
)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Technische Daten
4.22 Abmessungen
4.22.5
Varistor
Bild 4-17
■
Maßbild des Varistors zur Spannungsbegrenzung bei Hochimpedanz-Differentialschutz
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
375
Technische Daten
4.22 Abmessungen
376
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Anhang
A
Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer. Er enthält die Bestelldaten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen sowie Tabellen mit allen Parametern und Informationen des Gerätes für seinen maximalen Funktionsumfang.
Bestelldaten und Zubehör
Klemmenbelegungen
Anschlussbeispiele
Anforderungen an die Stromwandler
Vorrangierungen
Protokollabhängige Funktionen
Funktionsumfang
Parameterübersicht
Informationsübersicht
Sammelmeldungen
Messwertübersicht
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
377
Anhang
A.1 Bestelldaten und Zubehör
A.1
Bestelldaten und Zubehör
A.1.1
Bestelldaten
A.1.1.1 7SJ61 V4.9
Multifunktionsschutz mit
Steuerung
7 S J 6 1
6 7
–
8 9 10 11 12
–
13 14 15 16
+
Zusatz
Anzahl der Binärein- und -ausgaben
Gehäuse
1
/
3
19”, 4-zeiliges Display, 3 BE, 4 BA, 1 Lifekontakt
Gehäuse
1
/
3
19”, 4-zeiliges Display, 8 BE, 8 BA, 1 Lifekontakt
Gehäuse
1
/
3
19”, 4-zeiliges Display, 11 BE, 6 BA, 1 Lifekontakt
Gehäuse
1
/
2
19”, Grafikdisplay, 8 BE, 8 BA, 1 Lifekontakt
Gehäuse
1
/
2
19”, Grafikdisplay, 11 BE, 6 BA, 1 Lifekontakt
Nennstrom
I ph
= 1 A, I e
= 1 A (min. = 0,05 A); 15. Stelle nur mit A
I ph
= 1 A, I e
= empfindlich (min. = 0,001 A); 15. Stelle nur mit B
I ph
= 5 A, I e
= 5 A (min. = 0,25 A); 15. Stelle nur mit A
I ph
= 5 A, I e
= empfindlich (min. = 0,001 A); 15. Stelle nur mit B
I ph
= 5 A, I e
= 1 A (min. = 0,05 A); 15. Stelle nur mit A
Hilfsspannung (Stromversorgung, Schaltschwelle der Binäreingaben)
DC 24 bis 48 V, Schwelle Binäreingabe DC 19 V
DC 60 bis 125 V, Schwelle Binäreingabe DC 19 V
DC 110 bis 250 V, AC 115 V bis 230 V, Schwelle Binäreingabe DC 88 V
Konstruktiver Aufbau
Aufbaugehäuse, Doppelstockklemmen oben/unten
Einbaugehäuse, Steckklemmen (2-/3-polige Stecker)
Einbaugehäuse, Schraubklemmen (Direktanschluss/Ringkabelschuhe)
Regionenspezifische Voreinstellungen/Funktionsausprägungen und Sprachvoreinstellungen
Region DE, 50 Hz, IEC, Sprache deutsch (Sprache änderbar)
Region Welt, 50/60 Hz, IEC/ANSI, Sprache englisch (Sprache änderbar)
Region US, 60/50 Hz, ANSI, Sprache amerikanisch (Sprache änderbar)
Region FR, 50/60 Hz, IEC/ANSI, Sprache französisch (Sprache änderbar)
Region Welt, 50/60 Hz, IEC/ANSI, Sprache spanisch (Sprache änderbar)
Region Welt, 50/60 Hz, IEC/ANSI, Sprache italienisch (Sprache änderbar)
Region Welt, 50/60 Hz, IEC/ANSI, Sprache russisch (Sprache änderbar)
2
4
5
Pos. 8
B
Pos. 9
D
E
D
E
F
G
A
Pos. 10
B
C
2
3
0
1
4
Pos. 6
5
6
1
2
7
Pos. 7
378
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Anhang
A.1 Bestelldaten und Zubehör
Systemschnittstellen (Geräterückseite, Port B)
Keine Systemschnittstelle
IEC-Protokoll, elektrisch RS232
IEC-Protokoll, elektrisch RS485
IEC-Protokoll, optisch 820 nm, ST-Stecker
Profibus FMS Slave, elektrisch RS485
Profibus FMS Slave, optisch, Einfachring, ST-Stecker
Profibus FMS Slave, optisch, Doppelring, ST-Stecker
Weitere Schnittstellenoptionen siehe folgende Zusatzangaben
3
4
9
1
2
0
Pos. 11
Zusatzangaben für Weitere Systemschnittstellen (Geräterückseite, Port B)
Profibus DP Slave, RS485
Profibus DP Slave, 820 nm, optischer Doppelring, ST–Stecker
Modbus RS485)
Modbus, 820 nm, optisch, ST–Stecker
DNP3.0, RS485
DNP3.0, 820 nm, optisch, ST–Stecker
IEC 60870-5-103 Protokoll, redundante RS485–Stecker
IEC 61850, Ethernet elektrisch, doppelt, RJ45–Stecker (EN 100)
IEC 61850, Ethernet optisch, doppelt, Duplex-LC Anschluss (EN 100)
DNP3 TCP über IP, 100 Mbit Ethernet elektrisch, doppelt, RJ45–Stecker (EN 100)
DNP3 TCP über IP, 100 Mbit Ethernet optisch, doppelt, Duplex-LC Anschluss (EN 100)
PROFINET über IP, 100 Mbit Ethernet elektrisch, doppelt, RJ45–Stecker (EN 100)
PROFINET über IP, 100 Mbit Ethernet optisch, doppelt, Duplex-LC Anschluss (EN 100)
1)
2)
Nicht lieferbar in Verbindung mit 9. Stelle = „B“. Wenn optische Schnittstelle benötigt wird, dann ist folgende
Bestellung erforderlich: 11. Stelle = 4 (RS485) und zusätzlich entsprechenden Umsetzer.
Nicht lieferbar in Verbindung mit 9. Stelle = „B“.
Zusatz
+ L 0 A
+ L 0 D
+ L 0 G
+ L 0 R
+ L 0 S
+ L 2 R
+ L 2 S
+ L 3 R
+ L 3 S
Umsetzer
Bestellnummer
6GK1502–2CB10
6GK1502–3CB10
Einsatz für Einfachring für Doppelring
1)
Der Umsetzer benötigt eine Betriebsspannung von 24 V DC. Bei einer vorhandenen Betriebsspannung > 24
V DC wird zusätzlich die Stromversorgung 7XV5810–0BA00 benötigt.
DIGSI/Modem Schnittstelle (Geräterückseite, Port C)
Keine hintere DIGSI-Schnittstelle
DIGSI/Modem, elektrisch RS232
0
1
2
3
Pos. 12
1)
2)
Thermobox 7XV5662–*AD10
Wenn die Thermobox an einer optischen Schnittstelle betrieben werden soll, so ist zusätzlich der RS485–
LWL–Konverter 7XV5650–0*A00 notwendig
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
379
Anhang
A.1 Bestelldaten und Zubehör
Messung/Störschreibung
mit Störschreibung mit Störschreibung, mit Mittelwertbildung, mit Min/Max-Werten
1
Pos. 13
3
Bezeichnung
Grundfunktion (in allen
Ausführungen enthalten)
ANSI-Nr.
—
50/51
50N/51N
50N/51N
50/50N
49
46
37
50BF
74TC
—
—
86
Motor
IEF
IEF
IEF
—
50Ns/51Ns
87N
50Ns/51Ns
—
87N
50Ns/51Ns
—
87N
48/14
66/86
51M
Motor 50Ns/51Ns
87N
48/14
66/86
51M
Motor 48/14
66/86
51M
IEF = intermittierender Erdfehlerschutz
Funktionen
Beschreibung
Steuerung
Überstromzeitschutz XMZ Phase I>, I>>, I>>>, I p
, rückwärtige Verriegelung
Erdkurzschlussschutz XMZ Erde I
E
>, I
E
>>, I
E
>>>, I
Ep
I
Unempfindlicher Erdkurzschlussschutz über IEE-Funktion; I
EE
>,
EE
>>, I
EEp
Flexible Schutzfunktionen (Kenngrößen aus Strom): aditiver Überstromzeitschutz-Stufen I>>>>
Überlastschutz (mit 2 Zeitkonstanten)
Pos. 14 und 15
F A
Schieflastschutz
Unterstromüberwachung
Schalterversagerschutz
Auslösekreisüberwachung
Parametersatzumschaltung mit Timer
Inrushstabilisierung
Lock out intermittierender Erdfehler
Empf. Erdfehlererfassung
Hochimpedanz-Erdfehlerdifferentialschutz
Empf. Erdfehlererfassung intermittierender Erdfehler
Hochimpedanz-Erdfehlerdifferentialschutz
Empf. Erdfehlererfassung intermittierender Erdfehler
Hochimpedanz-Erdfehlerdifferentialschutz
Anlaufzeitüberwachung, festgebremster Rotor
Wiedereinschaltsperre
Lastsprungerkennung bei Motoren, Motorstatistik
Empf. Erdfehlererfassung
Hochimpedanz-Erdfehlerdifferentialschutz
Anlaufzeitüberwachung, festgebremster Rotor
Wiedereinschaltsperre
Lastsprungerkennung bei Motoren, Motorstatistik
Anlaufzeitüberwachung, festgebremster Rotor
Wiedereinschaltsperre
Lastsprungerkennung bei Motoren, Motorstatistik
1)
2) nur für unempfindliche Erdstromwandler, wenn 7.Stelle = 1, 5, 7 für isolierte/kompensierte Netze, nur bei empfindl. Erdstromwandler, wenn 7. Stelle = 2, 6.
P A
F B
P B
H A
380
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Anhang
A.1 Bestelldaten und Zubehör
Automatische Wiedereinschaltung (AWE)
ohne AWE
79 mit AWE
Sonderausführung
mit ATEX 100–Zulassung zum Schutz von explosionsgeschützten Motoren der Zündschutzart
Erhöhte Sicherheit“ e”
Pos. 16
0
1
Zusatz
+Z X 9 9
A.1.2
Zubehör
Austauschmodule für Schnittstellen
Benennung Bestellnummer
RS232
RS485
LWL 820 nm
C53207-A351-D641-1
C53207-A351-D642-1
C53207-A351-D643-1
Profibus FMS RS485
Profibus FMS Doppelring
Profibus FMS Einfachring
Profibus DP RS485
Profibus DP Doppelring
Modbus RS 485
Modbus 820 nm
DNP 3.0 RS 485
C53207-A351-D603-1
C53207-A351-D606-1
C53207-A351-D609-1
C53207-A351-D611-1
C53207-A351-D613-1
C53207-A351-D621-1
C53207-A351-D623-1
C53207-A351-D631-1
DNP 3.0 820 nm
Ethernet elektrisch (EN 100)
Ethernet optisch (EN 100), 4 ST-Stecker
Ethernet optisch (EN 100), 2 LC-Duplex
Ethernet elektrisch (EN 100, PROFINET IO)
Ethernet optisch (EN 100, PROFINET IO)
Ethernet elektrisch (EN 100, DNP3 TCP )
Ethernet optisch (EN 100, DNP3 TCP), multimode
Ethernet optisch (EN 100, DNP3 TCP), single mode, 24 km
IEC 60870–5–103 Protokoll, redundant, RS485
C53207-A351-D633-1
C53207-A351-D675-2
C53207-A351-D676-1
C53207-A351-D678-1
C53207-A351-D688-1
C53207-A351-D689-1
C53207-A351-D684-1
C53207-A351-D686-1
C53207-A351-D690-1
C53207-A351-D644-1
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
381
Anhang
A.1 Bestelldaten und Zubehör
Temperaturmessgerät; (Thermobox)
Benennung
Temperaturmessgerät, UH = 24 bis 240 V AC/DC
Bestellnummer
7XV5662-6AD10
RS485-LWL-Konverter
RS485-LWL-Konverter Bestellnummer
820 nm, mit FSMA-Schraubanschluss 7XV5650-0AA00
820 nm, mit ST-Stecker-Anschluss 7XV5650-0BA00
Abdeckkappen
Abdeckkappe für Klemmentyp Bestellnummer
Spannungsklemme 18-polig, Stromklemme 12-polig C73334-A1-C31-1
Spannungsklemme 12-polig, Stromklemme 8-polig C73334-A1-C32-1
Verbindungsbrücken
Verbindungsbrücken Bestellnummer
Verbindungsbrücken für Strom- und Spannungsklemmen (3 x Strom, 6 x Spannung) C73334-A1-C40-1
Buchsengehäuse
Buchsengehäuse Bestellnummer
2-polig C73334-A1-C35-1
3-polig C73334-A1-C36-1
Winkelschiene für Montage im 19"-Rahmen
Benennung Bestellnummer
Winkelschiene C73165-A63-C200-4
Pufferbatterie
Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA
Panasonic
Bestellnummer
BR-1/2AA
382
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Anhang
A.1 Bestelldaten und Zubehör
Schnittstellenleitung
Schnittstellenleitung zwischen PC und SIPROTEC
Kabel mit 9-poliger Buchse/9-poligem Stecker
Bestellnummer
7XV5100-4
Varistor
Varistor zur Spannungsbegrenzung bei Hochimpedanz-Differentialschutz
Benennung
125 Veff, 600 A, 1S/S256
240 Veff, 600 A, 1S/S1088
Bestellnummer
W73028-V3125-A1
W73028-V3300-A2
RS485-Adapterkabel
Benennung Bestellnummer
Y-Adapterkabel für Geräte mit RS485–Schnittstelle und Sub-D-Stecker auf 2x
RJ45–Buchsenstecker zum Aufbau eines RS485–Busses mit Patchkabeln. 2– adrig verdrillt, geschirmt, Länge 0,3 m; 1x Sub-D-Stift 9–polig auf 2x RJ45–
Buchse 8–polig 7XV5103-2BA00
IEC 60870-5-103 redundant, RS485–Adapterkabel
Benennung Bestellnummer
Y-Adapterkabel für Geräte mit redundanter IEC 60870–5–103 RS485–Schnittstelle und RJ45–Stecker auf 2x RJ45–Buchsenstecker zum Aufbau eines
RS485–Busses mit Patchkabeln. 2–adrig verdrillt, geschirmt, Länge 0,3 m; 1x
RJ45-Stift 8–polig auf 2x RJ45–Buchse 8–polig 7XV5103-2CA00
RS485 Busabschlussstecker für RJ45
Benennung
RS485-Busabschlussstecker mit internem Widerstand 220
Ω zwischen Pin 1 und Pin 2; 1x RJ45–Stift-Stecker 8–polig
Bestellnummer
7XV5103-5BA00
Steckbrücken zur Einstellung der Geräte-Hilfsspannung
Benennung
Steckbrücken (10 Stück) zur Einstellung der Geräte-Hilfsspannung
Bestellnummer
C53207-A406-D210-1
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
383
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
A.2
Klemmenbelegungen
A.2.1
Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau
7SJ610*-*D/E
Bild A-1 Übersichtsplan 7SJ610*–*D/E (Schalttafel- und Schrankeinbau)
384
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
7SJ611*-*D/E
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
Bild A-2 Übersichtsplan 7SJ611*–*D/E (Schalttafel- und Schrankeinbau)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
385
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
7SJ612*-*D/E
Bild A-3 Übersichtsplan 7SJ612*–*D/E (Schalttafel- und Schrankeinbau)
Doppelbefehle lassen sich nicht direkt auf BA5 / BA7 rangieren. Werden diese Ausgänge für die Ausgabe eines Doppelbefehls benutzt, ist die Aufteilung in zwei Einzelbefehle via CFC erforderlich.
386
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7SJ613*-*D/E
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
Bild A-4 Übersichtsplan 7SJ613*–*D/E (Schalttafel- und Schrankeinbau)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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387
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
7SJ614*-*D/E
388
Bild A-5 Übersichtsplan 7SJ614*–*D/E (Schalttafel- und Schrankeinbau)
Doppelbefehle lassen sich nicht direkt auf BA5 / BA7 rangieren. Werden diese Ausgänge für die Ausgabe eines
Doppelbefehls benutzt, ist die Aufteilung in zwei Einzelbefehle via CFC erforderlich.
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A.2.2
Gehäuse für Schalttafelaufbau
7SJ610*-*B
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
Bild A-6 Übersichtsplan 7SJ610*–*B (Schalttafelaufbau)
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389
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
7SJ611*-*B
Bild A-7 Übersichtsplan 7SJ611*–*B (Schalttafelaufbau)
390
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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7SJ612*-*B
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
Bild A-8Übersichtsplan 7SJ612*–*B (Schalttafelaufbau)
Doppelbefehle lassen sich nicht direkt auf BA5 / BA7 rangieren. Werden diese Ausgänge für die Ausgabe eines
Doppelbefehls benutzt, ist die Aufteilung in zwei Einzelbefehle via CFC erforderlich.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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391
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
7SJ613*-*B
392
Bild A-9 Übersichtsplan 7SJ613*–*B (Schalttafelaufbau)
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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7SJ614*-*B
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
Bild A-10 Übersichtsplan 7SJ614*–*B (Schalttafelaufbau)
Doppelbefehle lassen sich nicht direkt auf BA5 / BA7 rangieren. Werden diese Ausgänge für die Ausgabe eines
Doppelbefehls benutzt, ist die Aufteilung in zwei Einzelbefehle via CFC erforderlich.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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393
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
A.2.3
Schnittstellenbelegung beim Gehäuse für Schalttafelaufbau
7SJ610/1/2*-*B (bis Entwicklungsstand /CC)
394
Bild A-11 Übersichtsplan 7SJ610/1/2*–*B bis Entwicklungsstand /CC (Schalttafelaufbau)
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7SJ610/1/2/3/4*-*B (ab Entwicklungsstand /DD)
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
Bild A-12 Übersichtsplan 7SJ610/1/2/3/4*–*B ab Entwicklungsstand /DD (Schalttafelaufbau)
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395
Anhang
A.2 Klemmenbelegungen
A.2.4
Belegung der Anschlussbuchsen
an den Schnittstellen an der Zeitsynchronisationsschnittstelle
396
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A.3
Anschlussbeispiele
A.3.1
Anschlussbeispiele für Stromwandler, alle Geräte
Anhang
A.3 Anschlussbeispiele
Bild A-13 Stromwandleranschlüsse an drei Stromwandler und Sternpunktstrom (Erdstrom) Normalschaltung, geeignet für alle Netze
Bild A-14 Stromwandleranschlüsse an zwei Stromwandler, nur für isolierte oder gelöschte Netze
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397
Anhang
A.3 Anschlussbeispiele
Bild A-15 Stromwandleranschlüsse an drei Stromwandler, Erdstrom von zusätzlichem Summenstromwandler, geeignet für alle Netze
Wichtig!
Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen
Bei Sammelschienenseitiger Erdung der Stromwandler wird die Strompolarität des Gerätes über Adresse 0201 geändert. Dies bewirkt auch eine Umpolung des Stromeinganges IE/IEE. Damit muss bei Verwendung eines
Kabelumbauwandlers der Anschluss von k und I an Q8 und Q7 getauscht werden.
398
Bild A-16 Stromwandleranschlüsse an zwei Stromwandler, Erdstrom von zusätzlichem Kabelumbauwandler für empfindliche Erdschlusserfassung
Wichtig!
Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen
Bei Sammelschienenseitiger Erdung der Stromwandler wird die Strompolarität des Gerätes über Adresse 0201 geändert. Dies bewirkt auch eine Umpolung des Stromeinganges IEE. Damit muss bei Verwendung eines Kabelumbauwandlers der Anschluss von k und I an Q8 und Q7 getauscht werden.
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Anhang
A.3 Anschlussbeispiele
Bild A-17 Stromwandleranschlüsse an zwei Phasenstromwandler und einen Erdstromwandler; der Erdstrom wird über den empfindlichen und normal-empfindlichen Erdeingang geführt
Wichtig!
Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen
Bei Sammelschienenseitiger Erdung der Stromwandler wird die Strompolarität des Gerätes über Adresse 0201 geändert. Dies bewirkt auch eine Umpolung des Stromeinganges IEE. Damit muss bei Verwendung eines Kabelumbauwandlers der Anschluss von k und I an Q8 und Q7 getauscht werden.
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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399
Anhang
A.3 Anschlussbeispiele
Bild A-18 Stromwandleranschlüsse an zwei Phasenströme und zwei Erdströme;
IE/IEE – Erdstrom der Leitung, IE2 – Erdstrom des Transformatorsternpunktes
Wichtig!
Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen
Bei Sammelschienenseitiger Erdung der Stromwandler wird die Strompolarität des Gerätes über Adresse 0201 geändert. Dies bewirkt auch eine Umpolung des Stromeinganges IE/IEE. Damit muss bei Verwendung eines
Kabelumbauwandlers der Anschluss von k und I an Q8 und Q7 getauscht werden.
400
Bild A-19 Hochimpedanzdifferentialschutz für eine geerdete Transformatorwicklung
(dargestellt ist der Teilanschluss für den Hochimpedanzdifferentialschutz)
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A.3.2
Anschlussbeispiele für Thermobox, alle Geräte
Anhang
A.3 Anschlussbeispiele
Bild A-20
1)
2)
Halb–Duplex Betrieb mit einer Thermobox oben: Ausführung optisch (2 LWL); unten: Ausführung RS485 bei 7SJ64 Port D bei 7SJ64 wahlweise Port C oder Port D
RS485 Kabel 7XV5103-7AAxx
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401
Anhang
A.4 Anforderungen an die Stromwandler
A.4
Anforderungen an die Stromwandler
Die Anforderungen an die Phasenstromwandler werden üblicherweise durch den Überstromzeitschutz bestimmt, speziell durch die Einstellung der Hochstromstufe. Darüber hinaus gibt es eine minimale Anforderung, welche ein Erfahrungswert ist.
Die Auslegungsempfehlungen erfolgen nach der Norm IEC 60044-1.
Zur Umrechnung der Anforderung in die Kniepunktspannung und andere Wandlerklassen werden die Normen
IEC 60044-6, BS 3938 und ANSI/IEEE C 57.13 herangezogen.
A.4.1
Überstromziffern
Betriebs- und Nennüberstromziffer
Geforderte minimale Betriebsüberstromziffer mindestens aber 20 mit
I>>
Anr
I pN primärer Ansprechwert der Hochstromstufe primärer Wandlernennstrom
Resultierende Nennüberstromziffer mit n
R
BC
R
BN
R
Ct
Nennüberstromziffer angeschlossene Bürde (Gerät und Zuleitungen)
Nennbürde
Wandlerinnenbürde
Berechnungsbeispiel nach IEC 60044–1
I sN
= 1 A n' = 20
R
BC
R
Ct
R
BN
= 0,6
Ω (Gerät und Zuleitungen)
= 3
Ω
= 5
Ω (5 VA) mit
I sN
= sekundärer Wandlernennstrom n mit 10 gewählt, damit: 5P10, 5 VA
402
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Anhang
A.4 Anforderungen an die Stromwandler
A.4.2
Klassenumrechnung
Tabelle A-1 Umrechnung in andere Klassen
British Standard BS 3938
ANSI/IEEE C 57.13, Klasse C
I sN
= 5 A (typischer Wert)
IEC 60044-6 (transientes Verhalten),
Klasse TPS
Klassen TPX, TPY, TPZ
K
≈ 1
K
SSC
≈ n
Berechnung siehe KapitelA.4.1 Überstromziffern mit: K
SSC
≈ n
T
P
je nach Netz und vorgegebener Schließfolge mit
U k
R
Ct
R
BN
I sN n
Kniepunktspannung
Innenbürde
Nennbürde sekundärer Wandlernennstrom
U
U
K s.t.max
al
K
SSC
T
P
Nennstromüberziffer sek. Klemmenspg. bei 20 I pN sek. Magnetisierungsgrenzspannung
Dimensionierungsfaktor
Faktor symmetr. Bemessungskurzschlussstrom
Primäre Zeitkonstante
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403
Anhang
A.4 Anforderungen an die Stromwandler
A.4.3
Kabelumbauwandler
Allgemeines
Die Anforderungen an den Kabelumbauwandler werden durch die Funktion „Empfindliche Erdfehlererfassung“ bestimmt.
Die Auslegungsempfehlungen erfolgen nach der Norm IEC 60044-1.
Anforderungen
Übersetzungsverhältnis, typisch
In Abhängigkeit vom spezifischen Netz und damit der Höhe des maximalen Erdfehlerstroms muss ggf. ein anderes Übersetzungsverhältnis gewählt werden.
60 / 1
Überstrombegrenzungsfaktor
Minimale Leistung
Maximal angeschlossene Bürde
– Für sekundäre Stromschwellwerte
≥ 20 mA
– Für sekundäre Stromschwellwerte < 20 mA
FS = 10
1,2 VA
≤ 1,2 VA (≤ 1,2 Ω)
≤ 0,4 VA (≤ 0,4 Ω)
Klassengenauigkeit
Tabelle A-2 Mindestens geforderte Klassengenauigkeit in Abhängigkeit von der Sternpunkterdung und
Funktionsarbeitsweise
Sternpunkt Isoliert
Klasse 3
Kompensiert
Klasse 1
Hochohmig geerdet
Klasse 3
Für besonders kleine Erdfehlerströme muss ggf. eine Winkelkorrektur am Gerät parametriert werden (siehe
Funktionsbeschreibung der „Empfindlichen Erdfehlererfassung“).
404
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Anhang
A.5 Vorrangierungen
A.5
Vorrangierungen
Bei Auslieferung des Gerätes sind bereits Voreinstellungen für Leuchtanzeigen, Binäreingaben, Binärausgaben und Funktionstasten getroffen. Diese sind in den folgenden Tabellen zusammengefasst.
A.5.1
Leuchtdioden
Tabelle A-3
Leuchtdioden
LED1
LED2
LED3
LED4
LED5
LED6
LED7
Voreingestellte LED-Anzeigen
Vorrangierte
Funktion
Gerät AUS
U/AMZ Anr L1
U/AMZ Anr L2
U/AMZ Anr L3
U/AMZ Anr E
Störung
ΣI
Störung Isymm
Stör.Drehfeld I nicht rangiert
511
1762
1763
1764
1765
162
163
175
1
Meld.-Nr.
Bemerkungen
Geräte-Aus (allg.)
U/AMZ Anregung Phase L1
U/AMZ Anregung Phase L2
U/AMZ Anregung Phase L3
U/AMZ Anregung Erde
Störung Messwert Summe I
Störung Messwert Stromsymmetrie
Störung Drehfeld I nicht rangiert
A.5.2
Binäreingang
Tabelle A-4
Binäreingang
BE1
BE2
BE3
Voreingestellte Binäreingänge für alle Geräte und Bestellvarianten
Vorrangierte
Funktion
>U/AMZ I>> blk 1721
>U/AMZ IE>> blk 1724
>LED-Quittung
>Licht an
5
Meld.-Nr.
Bemerkungen
>U/AMZ Blockierung Stufe I>>
>U/AMZ Blockierung Stufe IE>>
>LED-Anzeigen zurückstellen
>Licht an (Gerätedisplay)
Tabelle A-5
Binäreingang
BE4
BE5
Zusätzliche voreingestellte Binäreingänge für 7SJ611*-, 7SJ612*-, 7SJ613*- und 7SJ614*-
Vorrangierte
Funktion
>LS offen
Q0 EIN/AUS
Meld.-Nr.
4602
>LS geschlossen 4601
Q0 EIN/AUS
Bemerkungen
>Leistungsschalter offen
Leistungsschalter Q0
>Leistungsschalter geschlossen
Leistungsschalter Q0
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405
Anhang
A.5 Vorrangierungen
A.5.3
Binärausgang
Tabelle A-6
Ausgangsrel.
BA1
BA2
BA3
BA4
Voreingestellte Ausgangsrelais für alle Geräte und Bestellvarianten
Vorrangierte
Funktion
Gerät AUS
Q0 EIN/AUS
Q0 EIN/AUS
AWE EIN-Kom.
Q0 EIN/AUS
AWE EIN-Kom.
Störung
ΣI
Störung Isymm
Stör.Drehfeld I
511
Meld.-Nr.
2851
2851
162
163
175
Geräte-Aus (allg.)
Leistungsschalter Q0
Leistungsschalter Q0
AWE: Einkommando
Leistungsschalter Q0
AWE: Einkommando
Störung Messwert Summe I
Störung Messwert Stromsymmetrie
Störung Drehfeld I
Bemerkungen
Tabelle A-7
Ausgangsrel.
BA7
Zusätzliche voreingestellte Ausgangsrelais für 7SJ611**-, 7SJ612**-, 7SJ613**-, 7SJ614**-
Vorrangierte
Funktion
Ger. Anregung 501
Meld.-Nr.
Anregung (Schutz)
Bemerkungen
A.5.4
Funktionstasten
Tabelle A-8 Gültig für alle Geräte und Bestellvarianten
Funktionstasten
F1
F2
F3
F4
Vorrangierte Funktion
Anzeige der Betriebsmeldungen
Anzeige der primären Betriebsmesswerte
Anzeige der letzten Störfallprotokollierung nicht vorbelegt
406
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A.5 Vorrangierungen
A.5.5
Grundbild
Bei Geräten mit 4-zeiligem Display ist je nach Gerätetyp eine Anzahl vordefinierter Messwertseiten verfügbar.
Die Startseite des Grundbildes, das nach einem Anlauf des Gerätes standardmäßig angezeigt wird, lässt sich in den Gerätedaten mittels des Parameters
640 Startseite GB auswählen.
Bei Geräten mit grafischem Display existiert ein Grundbild, das zur grafischen Anzeige des aktuellen Betriebszustandes und/oder ausgewählter Messwerte dient. Die Anzeigegrößen werden bei der Projektierung ausgewählt.
beim 4-zeiligen Display des 7SJ62
Bild A-21 Grundbild bei Ausführung ohne erweiterte Messwerte (13. Stelle der MLFB = 1)
Seite 3 des Grundbildes sind nur anwendbar wenn für den Stromwandleranschluss (Parameter
251 I-WDL
ANSCH) eine der beiden Sonderanschlussarten (L1,E2,L3,E;E>L2 oder L1,E2,3,E;E2>L2) gewählt
wurde (siehe Beschreibung der
Anlagendaten 1).
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
407
Anhang
A.5 Vorrangierungen
Bild A-22 Grundbild bei Ausführung mit erweiterten Messwerten (13. Stelle der MLFB = 3)
Seite 4 des Grundbildes sind nur anwendbar wenn für den Stromwandleranschluss (Parameter
251 I-WDL
ANSCH) eine der beiden Sonderanschlussarten (L1,E2,L3,E;E>L2 oder L1,E2,3,E;E2>L2) gewählt
wurde (siehe Beschreibung der
Anlagendaten 1).
beim Grafikdisplay von 7SJ613 und 7SJ614
408
Bild A-23 Grundbilder bei grafischem Display
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Anhang
A.5 Vorrangierungen
Spontane Display-Störfallanzeige
Nach einem Störfall erscheinen ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten des Störfalles automatisch im Display in der im folgenden Bild gezeigten Reihenfolge.
Bild A-24 Anzeige von spontanen Displaymeldungen im 4–zeiligen Display des Gerätes
A.5.6
Vorgefertigte CFC-Pläne
Bei Auslieferung des SIPROTEC 4–Gerätes sind bereits einige CFC–Pläne installiert:
Gerät und Systemlogik (Device and System Logic)
Mit dem NEGATOR–Baustein ist das Eingangssignal „MMSperr“ auf einen Ausgang gelegt, was ohne Zwischenschaltung dieses Bausteins nicht direkt möglich ist.
Bild A-25 Verbindung von Eingang und Ausgang
Grenzwertbehandlung MW (Set points)
Mit Bausteinen der Ablaufebene „Messwertbearbeitung” ist eine Unterstromüberwachung der drei Phasenströme realisiert. Die Ausgangsmeldung wird abgesetzt, sobald wenigstens einer der drei Phasenströme den parametrierten Grenzwert unterschreitet:
Bild A-26 Unterstromüberwachung
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409
Anhang
A.5 Vorrangierungen
Mit Bausteinen der Ablaufebene „Messwertbearbeitung“ ist außerdem eine Überstromüberwachungen realisiert.
Bild A-27 Überstromüberwachung
410
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Anhang
A.6 Protokollabhängige Funktionen
A.6
Protokollabhängige Funktionen
Protokoll
→ IEC
Funktion
↓
5-103, einfach
IEC
60870-5-
103, redundant
IEC
61850
Ethernet
(EN 100)
PROFINET
Ethernet
(EN100)
Profibus
DP
Profibus
FMS
DNP 3 TCP
Ethernet
(EN100)
DNP3.0
Modbus
AS-
CII/RTU
Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Zusätzliche
Serviceschnittstelle
(optional)
Ja Betriebsmesswerte
Ja
Zählwerte
Störschreibung
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Schutzeinstellung von Fern
Nein. Nur
über zusätzliche Serviceschnittstelle
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
über zusätzliche
Serviceschnittstelle
Nein. Nur
über zusätzliche
Serviceschnittstelle
Ja
Ja Ja Ja
Nein
über zusätzliche
Serviceschnittstelle
Nein. Nur
über zusätzliche
Serviceschnittstelle
Ja
Ja Ja Ja Benutzerdef.
Meldungen/
Schaltobjekte
Zeitsynchronisation
Ja
Ja
Meldungen mit
Zeitstempel
Ja
Inbetriebsetzungshilfen
Meldemesswertsperre
Ja
Testmeldungen erzeugen
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja Ja
Ja Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja Ja
Ja Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
—
Ja
Ja
Ja
Physikalischer Modus
Übertragungsmode
Asynchron Asynchron zyklisch/
Ereignis zyklisch/
Ereignis
Synchron Synchron Asynchron zyklisch/
Ereignis zyklisch zyklisch
Asynchron zyklisch/
Ereignis
Synchron zyklisch/
Ereignis
Asynchron — zyklisch/
Ereignis
(DNP) zyklisch
(Modbus)
—
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411
Anhang
A.6 Protokollabhängige Funktionen
Baudrate
Typ
1200 bis
115200
RS232
RS485
LWL
2400 bis
57600
Bis zu
100
MBaud
RS485 Ethernet
TP
Ethernet
LWL
Bis zu 100
MBaud
Bis zu 1,5
MBaud
(LWL)
6 MBaud
(RS485)
Bis zu
1,5
MBaud
Ethernet TP RS485
LWL
(Doppelring)
Bis zu 100
MBaud
9600 bis
57600
(DNP)
300 bis
57600
(Modbus)
RS485
Lichtwellenleiter
(Einfachring,
Doppelring)
Ethernet TP RS485
Ethernet
LWL
LWL
4800 bis
115200
RS232
RS485
LWL
412
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
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Anhang
A.7 Funktionsumfang
A.7
Funktionsumfang
117
122
127
131
143
144
170
103
104
112
Adr.
113
133
140
141
142
Parameter
PARAMET.-UMSCH.
STÖRSCHRIEB
U/AMZ PHASE
U/AMZ ERDE dynPAR.UMSCH.
INRUSH
UMZ 1-PHASIG
EMPF. ERDFEHLER
INTERM.EF
SCHIEFLAST
ANLAUFZEITÜB.
ÜBERLAST
WE-SPERRE
LASTSPRG-SCHUTZ
SCHALTERVERSAG.
Einstellmöglichkeiten
nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ/AMZ IEC
UMZ/AMZ ANSI
Anwender-Kennl.
Rückfall nicht vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ/AMZ IEC
UMZ/AMZ ANSI
Anwender-Kennl.
Rückfall nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ/AMZ IEC
UMZ/AMZ ANSI
Anwender-Kennl.
log. invers 1 log. invers 2 nicht vorhanden mit IE mit 3I0 mit IEE nicht vorhanden abhängig ANSI abhängig IEC unabhängig nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden ohne Umg. Temp.
mit Umg. Temp.
nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden vorhanden vorh. mit 3I0>
Voreinstellung
nicht vorhanden vorhanden
UMZ ohne AMZ
UMZ ohne AMZ nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden
Erläuterung
Parametergruppenumschaltung
Störschreibung
U/AMZ Phase
U/AMZ Erde dynamische Parameterumschaltung
Einschaltrush-Stabilisierung
UMZ 1-phasig
(empfindliche) Erdfehlererfassung
Intermittierender Erdfehler -
Schutz
Schieflastschutz
Anlaufzeitüberwachung
Überlastschutz
Wiedereinschaltsperre
Lastsprung-Schutz
Schalterversagerschutz
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413
Anhang
A.7 Funktionsumfang
-
171
172
Adr.
182
190
191
Parameter
AUTO-WE
LS-WARTUNG
AUSKREISÜBERW.
THERMOBOX
THERMOBOX-ART
FLEXIBLE FKT. 1...20
Einstellmöglichkeiten
nicht vorhanden vorhanden nicht vorhanden
Ix-Verfahren
2P-Verfahren
I2t-Verfahren nicht vorhanden mit 2 Bin.ein.
mit 1 Bin.ein.
nicht vorhanden
Port C
6 RTD Simplex
6 RTD HalbDplx
12 RTD HalbDplx
Flexible Funktion 01
Flexible Funktion 02
Flexible Funktion 03
Flexible Funktion 04
Flexible Funktion 05
Flexible Funktion 06
Flexible Funktion 07
Flexible Funktion 08
Flexible Funktion 09
Flexible Funktion 10
Flexible Funktion 11
Flexible Funktion 12
Flexible Funktion 13
Flexible Funktion 14
Flexible Funktion 15
Flexible Funktion 16
Flexible Funktion 17
Flexible Funktion 18
Flexible Funktion 19
Flexible Funktion 20
Voreinstellung
nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden
6 RTD Simplex
Bitte auswählen
Erläuterung
Automatische Wiedereinschaltung
Leistungsschalterwartung
Auslösekreisüberwachung
Thermobox
Thermobox-Anschlussart
Flexible Funktionen 1...20
414
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
Anhang
A.8 Parameterübersicht
A.8
Parameterübersicht
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI unter „Weitere Parameter“ änderbar.
In der Tabelle sind marktabhängige Voreinstellungen angegeben. Die Spalte C (Konfiguration) gibt den Bezug zum jeweiligen sekundären Stromwandler-Nennstrom an.
0
0
0
0
0
0
0
Adr.
Parameter
FLEXIBLE FKN.
ARBEITSWEISE
BLK f außerh AB
MESSGRÖßE
MESSVERFAHREN
ANREGUNG BEI
STROM
Flx
Flx
Flx
Flx
Flx
Flx
Flx
Funktion
0
0
ANREGESCHWELLE
ANREGESCHWELLE
Flx
Flx
204
205
207
0
0A
0A
0A
201
0
0
0
0
208
209
210A
211A
212
ANREGESCHWELLE
ANREGESCHWELLE
Flx
Flx
ANREGESCHWELLE Flx
AUS VERZÖGERUNG Flx
ANREGEVERZ.
RÜCKFALLVERZ.
RÜCKFALLVERH.
RÜCKFALLVERH.
I-WDL STERNPKT.
Flx
Flx
Flx
Flx
Anlagendaten 1
IN-WDL PRIMÄR
IN-WDL SEKUNDÄR
UN-PRI U4-SATZ
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
UN-SEK U4-SATZ
PHASENFOLGE
T AUSKOM MIN.
T EINKOM MAX.
LS I>
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
1A
5A
1A
5A
C
0.03 .. 40.00 A
0.15 .. 200.00 A
0.001 .. 1.500 A
15 .. 100 %
4 .. 100 V/s
0.00 .. 3600.00 s
0.00 .. 60.00 s
0.00 .. 60.00 s
0.70 .. 0.99
1.01 .. 3.00
Leitung
Sammelschiene
10 .. 50000 A
1A
5A
0.10 .. 800.00 kV
Einstellmöglichkeiten
Aus
Ein
Nur Meldung
3-phasig
1-phasig ohne Bezug
Ja
Nein
Bitte auswählen
Strom dU/dt steigend dU/dt fallend
Binäreingang
Grundschwingung
True RMS
Mitsystem
Gegensystem
Nullsystem
Verhält. I2/I1
Überschreitung
Unterschreitung
IL1
IL2
IL3
IE
IEE
IE2
0.03 .. 40.00 A
0.15 .. 200.00 A
Aus
Voreinstellung
3-phasig
Ja
Bitte auswählen
Grundschwingung
Überschreitung
IL1
2.00 A
10.00 A
2.00 A
10.00 A
0.100 A
20 %
60 V/s
1.00 s
0.00 s
0.00 s
0.95
1.05
Leitung
100 A
1A
12.00 kV
100 .. 225 V
L1 L2 L3
L1 L3 L2
0.01 .. 32.00 s
100 V
L1 L2 L3
0.15 s
1.00 s
1A
5A
0.01 .. 32.00 s
0.04 .. 1.00 A
0.20 .. 5.00 A
0.04 A
0.20 A
Erläuterung
Flexible Funktion
Arbeitsweise
Blockierung: f außerhalb Arbeitsbereich
Auswahl der Messgröße
Auswahl des Messverfahrens
Anregung bei
Strom
Anregeschwelle
Anregeschwelle
Anregeschwelle
Anregeschwelle
Anregeschwelle
AUS Kommando Verzögerung
Verzögerung der Anregung
Verzögerung des Rückfalls
Rückfallverhältnis
Rückfallverhältnis
Stromwandlersternpunkt liegt
Richtung
Wandler-Nennstrom, primär
Wandler-Nennstrom, sekundär
Prim. Nennspannung U4-
WdlSatz
Sek. Nennspannung U4-WdlSatz
Phasenfolge
Mindestdauer des Auskommandos
Maximale Dauer des Einkommandos
Stromschwelle "LS geschlossen"
SIPROTEC, 7SJ61, Handbuch
C53000-G1100-C210-5, Ausgabedatum 09.2012
415
Anhang
A.8 Parameterübersicht
264
265
266
267
276
280
302
260
261
262
263
401
402
403
404
405
406
610
613A
617A
Adr.
214
Parameter
NENNFREQUENZ
217
218
IEN-WDL PRIMÄR
IEN-WDL SEKUND.
235A
238
250A
251A
ATEX100
IEN2-WDL PRIMÄR
U/AMZ 2phasig
I-WDL ANSCH
625A
640
700
1102
Ir-LS
SCHALTS.BEI Ir
Isc-LS
SCHALTS.BEI Isc
Ix EXPONENT
LSW SCHALT-OBJ.
T LS AUS
T LS AUS-EIGEN
TEMP.EINHEIT
Holmgr. für
Σi
AKTIVIERUNG
FUNKTION
UMFANG
T MAX
T VOR
T NACH
T EXTERN
FEHLERANZEIGE
U/AMZ Erde mit
T103 mit 16 MW
T MIN LED-HALT.
Startseite GB
GOOSE-Stop
I REF 100% PRIM
Funktion
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
Anlagendaten 1
P-Gruppenumsch
Störschreibung
Störschreibung
Störschreibung
Störschreibung
Störschreibung
Störschreibung
Gerät
Anlagendaten 1
Gerät
Gerät
Gerät
Gerät
Anlagendaten 2
C Einstellmöglichkeiten
50 Hz
60 Hz
1 .. 50000 A
1A
5A
Nein
Ja
1 .. 50000 A
Voreinstellung
50 Hz
60 A
1A
Nein
60 A
Ein
Aus
L1, L2, L3, (E)
L1,E2,L3,E;E>L2
L1,E2,3,E;E2>L2
10 .. 50000 A
Aus
L1, L2, L3, (E)
125 A
10000 100 .. 1000000
10 .. 100000 A 25000 A
50 1 .. 1000
1.0 .. 3.0
(Einstellmöglichkeiten anwendungsabhängig)
1 .. 600 ms
1 .. 500 ms
Grad Celsius
Grad Fahrenheit
Nein
Ja
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Binäreingabe
über Protokoll
Speich. mit Anr
Speich. mit AUS
Start bei AUS
Störfall
Netzstörung
0.30 .. 5.00 s
2.0
Kein
80 ms
65 ms
Grad Celsius
Nein
Gruppe A
Speich. mit Anr
Störfall
2.00 s
0.05 .. 0.50 s
0.05 .. 0.50 s
0.10 .. 5.00 s;
∞
Mit Anregung
Mit Auskommando
IE (gemessen)
3I0 (berechnet)
Ja
Nein
Aus
0 .. 60 min;
∞
Seite 1
Seite 2
Seite 3
Seite 4
Ja
Nein
10 .. 50000 A
0.25 s
0.10 s
0.50 s
Mit Anregung
IE (gemessen)
Nein
0 min
Seite 1
Nein
100 A
Erläuterung
Nennfrequenz
Wandler-Nennstrom, Erde primär
Wandler-Nennstrom, Erde sekundär th. Abbilder bei Spg.-Ausfall speichern
Wandler-Nennstrom, Erde2 primär (an I2)
Zweiphasiger Überstromzeitschutz
Stromwandler-Anschluss
Bemessungs-Betriebsstrom des
LS
Schaltspielzahl bei Bem.-Betriebsstrom
Bem.-Kurzschlussausschaltstrom des LS max. Schaltspielzahl bei Bem.-
Kurz.strom
Exponent für das Ix-Verfahren
LS-Wartung, AUS durch Schaltobjekt
Ausschaltzeit des LS
Ausschalteigenzeit des LS
Temperatureinheit
Holmgreen-Anschl. (für schnl.
Sum-i-Üw.)
Aktivierung
Startbedingung f. Störwertspeicherung
Aufzeichnungsumfang der Störwerte
Max.Länge pro Aufzeichnung Tmax
Vorlaufzeit T-vor
Nachlaufzeit T-nach
Aufzeichnungszeit bei externem
Start
Fehleranzeige an den LED/LCD
U/AMZ Erde mit
T103-Übertragung begrenzt auf
16 Messw.
Mindesthaltung der gespeicherten LEDs
Startseite Grundbild
GOOSE-Stop
Primär-Referenzstrom:Anzeige als 100%
416
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Anhang
A.8 Parameterübersicht
1214A I>> WIRKSAM
1215A T RV UMZ-PHASE
1216A I>>> WIRKSAM
1217 I>>>
1218 T I>>>
1219A I>>> Messung
1220A I>> Messung
1221A I> Messung
1222A Ip Messung
1230 I/Ip Anr T/Tp
1231
1301
1302
I/Ip Rf T/Tp
U/AMZ ERDE
IE>>
1303
1304
T IE>>
IE>
1305 T IE>
Adr.
1107
Parameter
I MOTOR ANLAUF
1201
1202
U/AMZ PHASE
I>>
1203
1204
T I>>
I>
1205
1207
T I>
Ip
1208
1209
1210
1211
T Ip
TIME DIAL: TD
RÜCKFALL
KENNLINIE
1212
1213A
KENNLINIE
HAND-EIN
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
Funktion
Anlagendaten 2
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
U/AMZ
C
1A
5A
1A
5A
1A
5A
1A
5A sofort
Disk emulation
Invers
Stark invers
Extrem invers
Langzeit invers
Very inverse
Inverse
Short inverse
Long inverse
Moderately inv.
Extremely inv.
Definite inv.
I>>> unverzög.
I>> unverzögert
I> unverzögert
Ip unverzögert unwirksam immer bei AWE bereit
0.00 .. 60.00 s
Einstellmöglichkeiten
0.40 .. 10.00 A
2.00 .. 50.00 A
Ein
Aus
0.10 .. 35.00 A;
∞
0.50 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.10 .. 35.00 A;
∞
0.50 .. 175.00 A;
∞
0.00 .. 60.00 s;
∞
0.10 .. 4.00 A
0.50 .. 20.00 A
0.05 .. 3.20 s;
∞
0.50 .. 15.00 ;
∞
2.50 A
12.50 A
Ein
Voreinstellung
2.00 A
10.00 A
0.00 s
1.00 A
5.00 A
0.50 s
1.00 A
5.00 A
0.50 s