Fehlersuche. Graco 3A3058H, Handbuch, Pro Xp Auto AA-Spritzpistole für Materialien auf Wasserbasis und WB3000-Isoliersystem, Anleitung-Teile, Deutsch
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Fehlersuche
Fehlersuche
Beim Installieren und Warten dieses Geräts ist der
Zugang zu Teilen erforderlich, deren Berührung
Stromschläge oder andere schwere Verletzungen zur Folge haben kann, wenn Arbeiten nicht sachgemäß durchgeführt werden. Installations- oder
Reparaturarbeiten an diesem Gerät dürfen nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
Die Anweisungen im Abschnitt
ausführen, bevor Überprüfungs- oder Wartungsarbeiten am
System durchgeführt werden und wenn in dieser
Betriebsanleitung zum Ableiten der Spannung aufgefordert wird.
Um das Risiko von Verletzungen durch
Materialeinspritzung zu verringern, stets die Schritte
im Abschnitt Druckentlastung ausführen, wenn die
Spritzarbeiten beendet werden und wenn zum
Druckentlasten aufgefordert wird.
HINWEIS: Vor dem Zerlegen der Pistole nach anderen möglichen Ursachen und Lösungen in der
Fehlerbehebungstabelle suchen.
Fehlerbehebung bei
Spannungsverlust
Die normale Spritzspannung eines Systems, das eine
Pistole für Materialien auf Wasserbasis verwendet, liegt bei 45 bis 55 kV. Aufgrund der Stromanforderungen beim Spritzen und der Verluste im
Spannungsisoliersystem ist die Systemspannung jedoch niedriger.
Ein Verlust der Spritzspannung kann durch ein Problem an der Spritzpistole, am Materialschlauch oder am
Spannungsisoliersystem verursacht werden, da alle
Systemkomponenten durch elektrisch leitfähiges
Spritzmaterial auf Wasserbasis elektrisch miteinander verbunden sind.
Bevor das Spannungsisoliersystem geprüft oder gewartet wird, muss festgestellt werden, welche
Systemkomponente das Problem höchstwahrscheinlich verursacht hat. Mögliche Ursachen sind:
Spritzpistole
• Materialleckage
• dielektrischer Durchschlag an
Materialschlauchverbindung oder
Materialdichtungen
• zu wenig Luftdruck für die Turbine
• fehlerhafter Hochspannungserzeuger
• übermäßiges Overspray an Pistolenoberflächen
• Material in Luftpassagen
Schlauch für Materialien auf Wasserbasis
• dielektrischer Durchschlag des Schlauchs (kleines
Loch in PTFE-Schicht)
• Luftansammlung in Materialsäule zwischen
Pistole und isolierter Materialzufuhr, die niedrige
Spannungswerte am Spannungsmesser des
Isoliersystems verursacht.
Spannungsisoliersystem
• Materialleckage
• verschmutzter Innenraum
• dielektrischer Durchschlag an Schläuchen,
Dichtungen oder Verbindungen
• Isolatoren arbeiten nicht richtig
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Fehlersuche
Sichtprüfungen
Das System zuerst auf sichtbare Fehler oder Mängel prüfen, um herauszufinden, ob der Fehler bei der
Spritzpistole, beim Materialschlauch oder beim
Spannungsisoliersystem liegt. Der Spannungsfühler mit
Messgerät (Teile-Nr. 245277) ist für die Diagnose von
Spannungsproblemen hilfreich und für einige der nachfolgenden Tests zur Fehlerbehebung erforderlich.
1.
Prüfen, ob sämtliche Luft- und Materialschläuche und -rohre richtig geerdet sind.
2.
Prüfen, ob die Ventile des Spannungsisoliersystems und der Regler richtig eingestellt sind.
3.
Prüfen, ob der Innenraum des Isoliergehäuses sauber ist.
4.
Prüfen, ob der Luftdruck für Spritzpistole und
Spannungsisoliersystem ausreichend ist.
5.
Prüfen, ob der Luftdruck für Spritzpistole und
Spannungsisoliersystem ausreichend ist.
6.
Sicherstellen, dass die Turbinenluft (TA) zur Pistole eingeschaltet und der Druck richtig eingestellt ist.
7.
Prüfen, ob die Gehäusetür des
Spannungsisoliersystems geschlossen ist und alle
Sicherheitsverriegelungen richtig funktionieren.
8.
Sicherstellen, dass sich das
Spannungsisoliersystem im Modus „Isolierung“ befindet, in dem die Materialspannung von der
Erde isoliert wird.
9.
Um Luftansammlungen aus der Materialsäule zu entfernen, genügend Material spritzen, damit die
Luft zwischen Spannungsisoliersystem und
Spritzpistole ausgeblasen wird. Eine Luftblase im Materialschlauch kann die elektrische
Durchgängigkeit zwischen Spritzpistole und isolierter Materialzufuhr unterbrechen und eine niedrige Spannungsanzeige am Spannungsmesser verursachen, der an die isolierte Materialzufuhr angeschlossen ist.
10. Die Abdeckung und den Lauf der Pistole auf angesammeltes Overspray prüfen. Übermäßiges
Overspray kann einen leitenden Pfad bis zurück zum geerdeten Pistolengriff bilden. Eine neue
Pistolenabdeckung installieren und die Pistole außen reinigen.
11. Das gesamte System auf sichtbare
Materialleckagen prüfen und diese ggf. reparieren.
Besonderes Augenmerk sollte auf folgende
Bereiche gerichtet werden:
• Dichtungsbereich der Spritzpistole.
• Materialschlauch: auf Leckagen oder
Ausbeulungen im Schlauchmantel prüfen, die auf innere Leckagen hinweisen.
• Interne Komponenten des
Spannungsisoliersystems.
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Fehlersuche
Tests
Ist noch immer keine Spannung vorhanden, die
Spritzpistole und den Schlauch vom
Spannungsisoliersystem trennen und mit folgendem
Test prüfen, ob die Pistole und der Schlauch allein die
Spannung halten.
1.
Das System mit Wasser spülen und die Leitungen mit Wasser gefüllt lassen.
2.
Die Systemspannung entladen (siehe hierzu
Vorgehensweise zur Spannungsentladung und
3.
Die Vorgehensweise zur
auf
4.
Den Materialschlauch vom Spannungsisoliersystem trennen.
Das Wasser nicht aus dem Materialschlauch austreten lassen, da dies zu einer beträchtlichen
Luftansammlung in Materialsäule bis hinauf zur
Pistolenelektrode führen kann, die wiederum die
Durchgängigkeit unterbrechen und das Auffinden von Fehlern unmöglich machen kann.
5.
Das Schlauchende so weit wie möglich von geerdeten Oberflächen weg positionieren. Das
Schlauchende muss mindestens 0,3 m (1 ft) von der Erdung entfernt sein. Sicherstellen, dass sich niemand im Umkreis von 0,9 m (3 ft) um das
Schlauchende befindet.
6.
Die Turbinenluft zur Pistole einschalten.
Die Spannung an der Pistolenelektrode mit
Spannungsfühler und Messgerät messen.
7.
30 Sekunden warten, damit sich die
Systemspannung entlädt, dann die
Pistolenelektrode mit dem Erdungsstab berühren.
8.
Messwerte prüfen:
• Liegt der Messwert zwischen 45 und 55 kV, sind Pistole und Schlauch fehlerfrei. Der Fehler liegt dann im Spannungsisoliersystem.
• Liegt Messwert unter 45 kV, ist die Pistole oder der Schlauch fehlerhaft.
9.
Materialschlauch und Pistole mit ausreichend Luft ausblasen, um die Materialführungen zu trocknen.
10. Die Turbinenluft zur Pistole einschalten.
Die Spannung an der Pistolenelektrode mit
Spannungsfühler und Messgerät messen.
11. Liegt die Messanzeige zwischen 55 und 60 kV, ist der Hochspannungserzeuger der Pistole in
Ordnung. Wahrscheinlich liegt dann ein
Spannungsdurchschlag im Materialschlauch oder in der Pistole vor. Weiter mit Schritt 12.
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Liegt die Messanzeige unter 55 kV, sind die elektrischen
Tests auf Seite 33 durchzuführen, um den Widerstand
der Pistole und des Hochspannungserzeugers zu prüfen. Wenn diese Tests zeigen, dass Pistole und
Hochspannungserzeuger in Ordnung sind, ist mit Schritt
12 fortzufahren.
12. In einem der folgenden drei Bereiche liegt wahrscheinlich ein dielektrischer Durchschlag vor.
Die defekte Komponente reparieren oder ersetzen.
a.
Materialschlauch:
• Auf Leckagen oder Ausbeulungen im
Schlauchmantel prüfen, die auf ein kleines
Loch in der PTFE-Schicht hinweisen. Den
Materialschlauch von der Pistole trennen und die Außenseite des Materialrohrs auf
Materialverunreinigungen prüfen.
• Das am Spannungsisoliersystem angeschlossene Schlauchende prüfen.
Auf Schnitte und Kerben achten. b.
Materialnadel:
• Die Materialnadel von der Pistole entfernen
(siehe
Materialnadel ersetzen auf page
40) und auf Materialleckagen oder
geschwärzte Bereiche prüfen, die darauf hindeuten, dass Lichtbögen entlang der
Dichtungsstange auftreten.
c.
Materialschlauchverbindung an Spritzpistole:
• Ein Durchschlag an der
Materialschlauchverbindung wird durch
Materialleckagen hinter den Dichtungen am
Schlauchende verursacht. Den Schlauch von der Pistolenverbindung entfernen und auf Materialleckagen entlang des
PTFE-Rohrs prüfen.
13. Vor dem Zusammenbau der Pistole den
Materialeinlassschlauch der Pistole reinigen und trocknen. Das innere Distanzstück der
Materialdichtungsstange mit dielektrischem
Schmiermittel schmieren und die Pistole wieder zusammenbauen.
14. Den Materialschlauch wieder anschließen.
15. Vor dem Füllen der Pistole mit Material die
Pistolenspannung mit einem Spannungsfühler und Messgerät prüfen.
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Fehlersuche
Mangelhaftes Spritzbild
HINWEIS: Einige Spritzbildprobleme werden durch ein falsches Verhältnis zwischen Luft- und Materialzufuhr verursacht.
Problem
Ungleichmäßiger oder spuckender
Strahl.
Ursache
Kein Material.
Luft in Materialzufuhrleitung.
Lösung
Materialbehälter auffüllen.
Materialzufuhr prüfen. Nachfüllen.
Unregelmäßiges Spritzbild.
Spritzbild wird zu einer Seite gedrückt, Luftkappe wird verschmutzt.
Streifen im Spritzbild.
Materialansammlungen, teilweise verstopfte Spritzdüse.
Düse oder Luftkappenöffnungen verschlissen/beschädigt.
Reinigen oder ersetzen.
Luftkappenöffnungen verstopft.
Zerstäuberluftdruck zu niedrig.
Materialdruck zu niedrig.
Zerstäuberluftdruck erhöhen.
Erhöhen.
Material sammelt sich an
Luftkappe/Düsenschutz an.
Zerstäuberluftdruck zu hoch.
Verringern.
Materialdruck zu niedrig.
Erhöhen.
Luftkappenöffnung verschmutzt oder beschädigt.
Reinigen (siehe hierzu page 27)
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Fehlersuche
Fehler im Pistolenbetrieb
Problem
Übermäßiger Spritznebel.
„Orangenhaut“-Effekt.
Materialleckagen aus dem
Materialdichtungsbereich.
Luft tritt aus der Luftkappe aus.
Materialleckage aus dem
Pistolenkopf.
Ursache
Zerstäuberluftdruck zu hoch.
Material zu dünn.
Zerstäuberluftdruck zu niedrig.
Spritzdüse zu groß.
Material schlecht gemischt oder gefiltert.
Material zu dick.
Materialnadeldichtung oder Welle verschlissen.
O-Ringe (11e, 11f) des
Kolbenschafts verschlissen.
Nadeldichtungen verschlissen oder beschädigt.
Materialsitzgehäuse verschlissen.
Spritzdüse lose.
Düsendichtung (3a) beschädigt.
Lösung
Luftdruck (A1) so weit wie möglich verringern.
Viskosität oder Fördermenge erhöhen.
Luftdruck erhöhen, den kleinstmöglichen Luftdruck verwenden.
Kleinere Düse verwenden (siehe
hierzu Düsenauswahltabelle auf
Das Material nochmals mischen oder filtern.
Viskosität verringern.
Die Materialnadeleinheit (2) austauschen (siehe hierzu
Materialnadel ersetzen auf page 40).
Austauschen (siehe hierzu Kolben reparieren auf page 41).
Für weitere Informationen hierzu
auf
Austauschen (siehe hierzu
Materialsitzgehäuse ersetzen auf page 39).
Haltering (24) festziehen (siehe
Materialsitzgehäuse ersetzen auf page 39).
Austauschen (siehe hierzu
Materialsitzgehäuse ersetzen auf page 39).
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Fehlersuche
Problem
Pistole spritzt nicht
Luftkappe verschmutzt
Luft tritt aus dem Verteiler aus
Material lässt sich nicht richtig abschalten
Überschüssige Lackumhüllung geht zurück an Bediener
Ursache Lösung
Materialzufuhr zu niedrig.
Spritzdüse beschädigt.
Spritzdüse (3) verschmutzt oder verstopft.
Materialnadel (2) beschädigt.
Nach Bedarf Material zugeben.
Austauschen (siehe hierzu
auf
Reinigen (siehe hierzu Reinigung der Spritzpistole auf Seite 27).
Austauschen (siehe hierzu
Materialnadel ersetzen auf page 40).
Kolben (11) arbeitet nicht.
Zylinderluft überprüfen. O-Ring des
Kolbens (11d) prüfen (siehe hierzu
Kolben reparieren auf page 41).
Stellglied (15) verrutscht.
Stellglied und Muttern überprüfen.
Verteiler ist undicht.
O-Ringe verschlissen oder fehlen.
Materialansammlungen an der
Materialnadel (2).
Kolben klemmt.
Verteilerschrauben anziehen.
O-Ringe ersetzen. Siehe hierzu
Nadel austauschen ( Materialnadel ersetzen auf page 40).
O-Ringe reinigen oder auswechseln.
Siehe hierzu Kolben reparieren auf page 41.
Schlechte Erdung.
Falscher Abstand zwischen Pistole und Werkstück.
Siehe hierzu Erdung auf Seite 18.
Sollte 200–300 mm (8–12 Zoll) betragen.
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Fehlersuche
Fehler in der Elektrik
Problem Ursache Lösung
Schlechte Umhüllung.
Turbinenluft ist nicht eingeschaltet.
Einschalten.
Abluftgeschwindigkeit zu hoch.
Zerstäuberluftdruck zu hoch.
Abluftgeschwindigkeit im Rahmen der vorgeschriebenen Grenzwerte verringern.
Verringern.
Materialdruck zu hoch.
Falscher Abstand zwischen Pistole und Werkstück.
Schlecht geerdete Teile.
Verringern oder verschlissene Düse ersetzen.
Sollte 200–300 mm (8–12 Zoll) betragen.
Widerstand muss 1 Megaohm oder weniger betragen.
Hängevorrichtungen reinigen.
Der Pistolenwiderstand ist fehlerhaft. Siehe hierzu
Leckagen aus
Materialnadeldichtungen verursachen Kurzschluss.
Fehlerhafte Turbine
Materialnadelöffnung reinigen (siehe
auch Materialnadel ersetzen page 40).
Siehe hierzu Turbine ausbauen und einbauen auf page 44.
Fehlerhafter
Hochspannungserzeuger.
Hochspannungserzeuger reinigen
Keine Spannungsanzeige bzw. niedrige Spannungsanzeige auf dem
Pro Xp Auto-Steuermodul
Glasfaserkabel oder Verbindung beschädigt.
Überprüfen und ggf. beschädigte
Teile auswechseln.
Turbinenluft ist nicht eingeschaltet.
Einschalten.
Farbspritzer, getrocknete Farbe oder andere Verschmutzungen im Inneren des WB3000-Gehäuses verursachen
Kurzschluss.
Reinigen.
ES- bzw. Hz-Anzeige leuchtet nicht
(nur Standardmodelle)
ES-Anzeige leuchtet gelb (nur
Standardmodelle)
ES-Anzeige leuchtet rot (nur
Standardmodelle)
Pro Xp Auto-Steuermodul zeigt einen
Ereigniscode an (nur Smart-Modelle)
Erdungszylinder nicht zurückgezogen.
Kein Strom.
Turbinendrehzahl zu niedrig.
Turbinendrehzahl zu hoch.
Funktion des Erdungszylinders prüfen.
Hochspannungserzeuger, Turbine und Turbinenflachkabel prüfen.
Siehe hierzu
Hochspannungserzeuger entfernen und ersetzen auf page 43
und
Turbine ausbauen und einbauen auf page 44.
Luftdruck erhöhen, bis Anzeige grün leuchtet.
Luftdruck verringern, bis Anzeige grün leuchtet.
Siehe Handbuch 332989 zur
Fehlerbehebung von Ereigniscodes.
3A3058H 37

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