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PCAN-Diag 2
Handgerät zur CAN-Bus-Diagnose
Benutzerhandbuch
Dokumentversion 2.6.0 (2015-05-19)
PCAN-Diag 2 – Benutzerhandbuch
Berücksichtigte Produkte
Produktbezeichnung
PCAN-Diag 2
Ausführung
High-Speed-CAN-Transceiver
Auf Anfrage:
Low-Speed-CAN-Transceiver
Single-Wire-CAN-Transceiver
Firmware Artikelnummer
V1.8 IPEH-002069-V2 ab Ser.-Nr. 600
CANopen® und CiA® sind eingetragene Gemeinschaftsmarken des CAN in
Automation e.V.
Alle anderen in diesem Dokument erwähnten Produktnamen können Marken oder eingetragene Marken der jeweiligen Eigentümer sein. Diese sind nicht ausdrücklich durch „™“ und „®“ gekennzeichnet.
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Dokumentversion 2.6.0 (2015-05-19)
2
PCAN-Diag 2 – Benutzerhandbuch
Inhalt
Zusatzversorgung CAN-Transceiver
3
PCAN-Diag 2 – Benutzerhandbuch
Eingehende CAN-Nachrichten anzeigen
CAN-Nachrichten in symbolischer Form darstellen
Eine Symboldatei mit dem PCAN Symbol
Multiplexer in Symboldateien verwenden 42
CAN-Verkehr filtern (für Aufzeichnung)
Aufgezeichneten CAN-Verkehr wiedergeben
Aufgezeichneten CAN-Verkehr auf dem PC verwenden 59
5 Messfunktionen für den CAN-Bus
Eigenschaften der Oszilloskopfunktion
Elemente des Scope-Bildschirms
4
PCAN-Diag 2 – Benutzerhandbuch
Dekodierung des Signalverlaufs
Report zum dekodierten CAN-Frame anzeigen
Samplespeicherinhalt speichern
Einstellungen für die Oszilloskopfunktion
7 Gerät mit Projekten konfigurieren
Alternatives Startbild einbinden
8 Wartungsfunktionen für das Gerät
9 Interne Speicherkarte durchsuchen
5
PCAN-Diag 2 – Benutzerhandbuch
11 USB-Verbindung mit einem PC
Verwendungszwecke der USB-Verbindung
Einschränkung der Diag-Funktionen
PCAN-Diag-Dateien auf der internen
6
PCAN-Diag 2 – Benutzerhandbuch
Menüstruktur
Shutdown time (battery)
Receive Msgs. as Symbols
Help
Show vertical cursors
Show decoded segments
7
PCAN-Diag 2 – Einleitung
Elemente der Geräterückseite
CAN-Anschluss (D-Sub)
Massebuchse
Versorgungsbuchse
PC-Anschluss (USB)
BNC-Anschluss für
Triggerausgang oder für
Messkanal 2
Schaltsperre für Drehtaster
8
PCAN-Diag 2 – Einleitung
1
Einleitung
Das PCAN-Diag 2 ist ein Handheld-Diagnosegerät mit Funktionen zur Untersuchung eines CAN-Busses, wie die Ermittlung der CAN-
Übertragungsrate, die Buslastmessung oder die Terminierungsmessung. Neben dem Empfang von CAN-Nachrichten können einzelne sowie komplette Nachrichtenfolgen gesendet werden. Zudem erlaubt die interne Speicherkarte das Aufzeichnen und Abspielen des
Nachrichtenverkehrs.
Das integrierte 2-Kanal-Oszilloskop ermöglicht die Darstellung der
CAN-Signale, wobei einzelne CAN-IDs sowie verschiedene Ereignisse als Trigger verwendet werden können. Die CAN-Frames werden aufgrund des aufgezeichneten Signalverlaufes dekodiert, um zum
Beispiel Fehler im Frame zu erkennen.
Eingehende CAN-Nachrichten können für eine klare und einfache
Zuordnung symbolisch dargestellt werden. Die im Lieferumfang enthaltene Software PCAN Symbol Editor ermöglicht die Erstellung der dafür benötigten Symboldateien.
Die Ausgabe erfolgt über ein Farbdisplay. Das Gerät wird mit einem
Drehtaster bedient.
Alternativ zu High-Speed-CAN ist das PCAN-Diag 2 auch mit Anbindung an Low-Speed- oder Single-Wire-CAN erhältlich.
Hinweis: Dieses Handbuch bezieht sich auf Geräte, die mit einer
Firmware der Version 1.8 betrieben werden.
9
PCAN-Diag 2 – Einleitung
1.1
Eigenschaften im Überblick
Allgemeines
High-Speed-CAN ISO 11898-2, auf Anfrage mit CAN-Transceiver-
Modul für Low-Speed-CAN ISO 11898-3 oder Single-Wire-CAN
SAE J2411 erhältlich
CAN-Anschluss D-Sub 9-polig
Auswahl aus feststehenden und 8 benutzerdefinierten Übertragungsraten
Farbdisplay mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixel
Spannungsversorgung mit Batterien/Akkus (4 x Mignon AA) oder über das mitgelieferte Steckernetzteil (keine Ladefunktion für eingelegte Akkus)
Interne Speicherkarte (mind. 1 GByte) für die Speicherung von
Projekten, zusätzliche Verwendungsmöglichkeit als Massenspeichergerät durch die USB-Verbindung mit einem PC
Betriebstemperaturbereich von 0 bis 50 °C
Funktionen
Symbolische Darstellung eingehender CAN-Nachrichten über
Symboldateien unter Berücksichtigung von Enums (Wertelisten),
Multiplexern und ID-Bereichen
Einrichtung von Symboldateien mit der im Lieferumfang enthaltenen Windows-Software PCAN Symbol Editor
Aufzeichnung eingehender CAN-Nachrichten auf der internen
Speicherkarte, bei Bedarf mit CAN-ID-Filterung
Wiedergabe von Trace-Dateien
Konvertierung der Trace-Daten in verschiedene Ausgabeformate mit einem Windows-Programm
Senden von CAN-Nachrichten oder Nachrichtenlisten
10
PCAN-Diag 2 – Einleitung
Dezimale, hexadezimale oder binäre Eingabe von CAN-Daten;
Änderung der Daten einer einzelnen Sendenachricht während der Laufzeit
Messung der CAN-Buslast, Anzeige über Zeitdiagramm, zuschaltbare Darstellung der Error-Frames
Speichern des Buslast-Zeitdiagramms als Bitmap-Screenshot
Messung der CAN-Terminierung am High-Speed-CAN-Bus, auch im laufenden Betrieb
Schaltbare CAN-Terminierung für den angeschlossenen Bus je nach verwendetem Transceiver-Modul
Messung der Pegel aller Pins der CAN-Anschlussbuchse (D-Sub)
Verwaltung der Gerätekonfiguration, Sendelisten, Symboldateien und aller aufgezeichneter Daten (Traces, Screenshots und
CSV-Dateien) in Projekten
Oszilloskopfunktion
Zwei eigenständige Kanäle mit einer maximalen Abtastfrequenz von jeweils 20 MHz
Einstellbare Speichertiefe von bis zu 64 kSamples
Darstellung des CAN-High- und CAN-Low-Signals sowie der
Differenz der beiden Signale
Zeitmessung mit einer Auflösung von bis zu 50 ns
Kontrolle externer Signale (mit Frequenzen bis zu 1 MHz) mit einem Tastkopf über den BNC-Anschluss
Konfiguration des Triggers auf Frame-Start, Frame-Ende, CAN-
Fehler, CAN-ID oder auf Signalflanken bei externen Signalen
Triggern externer Messgeräte über den BNC-Anschluss
Darstellung der Raw-CAN-Frames
11
PCAN-Diag 2 – Einleitung
Dekodierung von CAN-Frames aus dem aufgezeichneten
Signalverlauf
Speichern der aktuellen Ansicht als Bitmap-Screenshot
Speichern der Sampledaten als CSV-Datei
PCAN-Diag Editor
(im Lieferumfang enthaltene Windows-Software)
Komfortable Konfiguration aller verfügbaren Geräteeinstellungen
Zusammenstellung von Sendelisten
Konfiguration von bis zu 8 Übertragungsraten pro Projekt
Speichern der Gerätekonfiguration, Sendelisten und der verbundenen Symboldateien in Projekten
Übertragung der Projekte auf die interne Speicherkarte des
PCAN-Diag 2 über eine USB-Verbindung
1.2
Lieferumfang
PCAN-Diag 2
Konfigurationssoftware PCAN-Diag Editor für Windows
PCAN Symbol Editor für Windows
Konvertierungssoftware PEAK-Converter für Windows
Batterien (4 x 1,5 V Mignon AA)
Micro-USB-Verbindungskabel
Netzteil mit wechselbaren Steckern für Euro, U.S. und UK
Handbuch im PDF-Format
Gedruckte Kurzanleitung
Kunststoffkoffer für das Gerät und für Zubehör
12
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
2
Gerät in Betrieb nehmen
Gehen Sie für die Inbetriebnahme des PCAN-Diag die Abschnitte in diesem Kapitel der Reihe nach durch.
2.1
CAN-Anschluss (D-Sub)
CAN-Anschluss (D-Sub) an der Geräterückseite
Je nach Transceiver-Ausstattung des PCAN-Diag unterscheidet sich die Belegung des 9-poligen D-Sub-Steckverbinders.
Anschlussbelegung bei Ausstattung mit High-Speed-Transceiver (Standard) oder Low-Speed-CAN-Transceiver, entsprechend Spezifikation CiA® 102
(zusätzliche Hinweise in den folgenden Unterabschnitten)
13
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
Anschlussbelegung bei Ausstattung mit Single-Wire-CAN-Transceiver
(zusätzliche Hinweise in den folgenden Unterabschnitten)
2.1.1
Zusatzversorgung CAN-Transceiver
Bei der Ausstattung des PCAN-Diag mit einem Low-Speed- oder
Single-Wire-CAN-Transceiver muss zusätzlich zur allgemeinen
Spannungsversorgung (Abschnitt 2.2) eine Versorgung für den
CAN-Transceiver über Pin 9 des D-Sub-Anschlusses eingerichtet werden, da sonst die CAN-Übertragung nicht funktioniert.
Ausstattung mit
Transceivertyp
High-Speed-CAN
Low-Speed-CAN
Single-Wire-CAN
Norm
ISO 11898-2
ISO 11898-3
SAE J2411
Spannungsbereich
Zusatzversorgung
keine Zusatzversorgung
5 - 27 V DC
6 - 18 V DC
Achtung! Zerstörungsgefahr der Elektronik durch Verpolung!
Stellen Sie sicher, dass die Zusatzversorgung mit der korrekten
Polung angeschlossen wird.
2.1.2
Masse-Verbindung
Die Schirmung des D-Sub-Anschlusses ist im Gerät mit der Masse
(GND) verbunden.
Die Masse (GND) an den Pins 3 und 6 kann in den Geräteeinstellungen (
Device Settings
>
D-Sub GND connection
) zu- oder abgeschaltet werden.
14
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
Hinweis: Bei der Ausstattung mit Low-Speed- oder Single-Wire-
CAN-Transceiver muss die Masse zugeschaltet bleiben (Bezugspotenzial für die Zusatzversorgung), da sonst die CAN-Übertragung nicht funktioniert.
Für eine gesonderte Masseverbindung zu anderen CAN-Knoten oder Messobjekten steht an der Geräterückseite eine Massebuchse
(4 mm) zur Verfügung.
Massebuchse (4 mm) an der Geräterückseite
2.2
Spannungsversorgung
Für das PCAN-Diag gibt es zwei Möglichkeiten der Spannungsversorgung:
Während des Betriebs wird der Status der Spannungsversorgung oben rechts auf dem Bildschirm dargestellt.
Icon Bedeutung
Eine externe Spannungsquelle (z. B. das mitgelieferte Steckernetzteil) ist an der Versorgungsbuchse angeschlossen.
Das Gerät wird von den eingelegten Batterien oder Akkus versorgt.
Die Füllstand-Icons zeigen die ungefähre Restkapazität an.
15
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
Hinweis: Eingelegte Akkus werden bei externer Spannungsversorgung nicht aufgeladen.
2.2.1
Versorgungsbuchse
Zur Versorgung über die entsprechende Buchse an der Geräterückseite können Sie das mitgelieferte Steckernetzteil oder eine andere
Gleichspannungsquelle verwenden.
Versorgungsbuchse an der Geräterückseite für den Anschluss mit einem Hohlstecker
Versorgungsspannung:
12 V DC (8 - 50 V möglich)
Durchmesser des Hohlsteckers: a = 5,5 mm, b = 2,1 mm;
Mindestlänge: 11 mm
2.2.2
Batterien/Akkus
Für den mobilen Einsatz ist die Versorgung mit Batterien oder Akkus möglich:
Größe: Mignon/AA
Anzahl: 4
Einzelspannung: nominell 1,2 V (Akkus) oder 1,5 V (Batterien)
16
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
Das Batteriefach befindet sich an der Gehäuseunterseite. Der Deckel ist mit zwei Schrauben gesichert.
Positionen der Schrauben für Batteriefachdeckel
(zweite Schraube unterhalb der Gummimanschette)
Wenn eine externe Versorgungsspannung am Gerät angeschlossen ist, wird diese bevorzugt verwendet. Batterien oder Akkus können im Gerät bleiben.
Hinweis: Eingelegte Akkus werden bei externer Spannungsversorgung nicht aufgeladen. Zum Aufladen entnehmen Sie bitte die leeren Akkus und verwenden ein separates Ladegerät (nicht im Lieferumfang enthalten).
17
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
2.3
Bedienung mit dem Drehtaster
Die Bedienung des PCAN-Diag erfolgt mit dem Drehtaster.
Drehen:
Auswahl verschieben;
Funktionswert verändern
Drücken:
Gerät einschalten; ausgewählte Funktion ausführen; aktuelle Funktion verlassen
2.3.1
Gerät einschalten
Drücken Sie den Drehtaster mindestens eine halbe Sekunde lang.
Es erscheint vorübergehend ein Startbild und im Anschluss das
Hauptmenü.
Tipp: Falls sich das Gerät trotz vorhandener Spannungsversorgung (extern oder Batterie) nicht einschalten lässt,
überprüfen Sie die Schaltsperre (siehe nächster Abschnitt).
Um das Gerät wieder auszuschalten, wählen Sie im Hauptmenü den
Eintrag
Power Off
.
18
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
2.3.2
Schaltsperre
Um beim Transport des Geräts ein versehentliches Einschalten und dadurch das unbeabsichtigte Entladen von eingelegten Batterien zu vermeiden, können Sie auf der Rückseite des Geräts eine Schaltsperre für den Drehtaster aktivieren.
Schalter an der Geräterückseite für die Drehtaster-Schaltsperre, obere Stellung für aktivierte Schaltsperre
Zum Aktivieren der Schaltsperre bringen sie den Schalter bei ausgeschaltetem Gerät in die obere Stellung. Das Gerät reagiert nun nicht mehr auf das Drücken des Drehtasters.
Um die Schaltsperre wieder aufzuheben, bringen Sie den Schalter in die untere Stellung.
Schalterstellung
oben
Schaltsperre
aktiviert deaktiviert
unten
2.4
Datum und Uhrzeit einstellen
Das PCAN-Diag hat eine eingebaute Uhr. Der Zeitstempel wird beim
Ablegen von Dateien auf der internen Speicherkarte verwendet. Wir empfehlen, dass Sie das aktuelle Datum und die Uhrzeit bei der
19
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen ersten Inbetriebnahme überprüfen (Hauptmenüpunkt
Internal Statistics
) und bei Bedarf einstellen.
So stellen Sie das Datum und die Uhrzeit ein:
1. Wählen Sie im Hauptmenü
Device Settings
aus.
2. Klicken Sie beim Eintrag
Date & time
auf
Set
.
3. Klicken Sie bei
Date
und bei
Time
auf die zu verändernden
Stellen und passen Sie die Werte jeweils durch Drehen an.
4. Wenn alle Stellen korrekt eingestellt sind, klicken Sie auf
Set
.
2.5
Statusanzeige
Bei eingeschaltetem Gerät zeigen Icons rechts oben auf dem
Bildschirm den Status der Spannungsversorgung und der CAN-
Kommunikation an.
Icon
T R
Bedeutung
Eine externe Spannungsquelle (z. B. das mitgelieferte Steckernetzteil) ist an der Versorgungsbuchse angeschlossen.
Das Gerät wird von den eingelegten Batterien oder Akkus versorgt.
Die Füllstand-Icons zeigen die ungefähre Restkapazität an.
CAN-Verkehr: T = Transmit (Senden), R = Receive (Empfangen)
Gelb, rot: Fehler beim Senden/Empfangen
20
PCAN-Diag 2 – Gerät in Betrieb nehmen
Icon act pas off
L
Bedeutung
Informiert über den Busstatus (active, passive, bus off). Wenn aufgrund zu vieler (Sende-) Fehler der Bus-Off-Zustand erreicht ist, werden keine CAN-Nachrichten mehr empfangen oder gesendet. Führen
Sie in diesem Fall nach Behebung des Fehlers (zum Beispiel eine falsche CAN-Übertragungsrate) einen Reset des CAN-Controllers durch. Dazu bestehen folgende Möglichkeiten:
-
CAN Data
>
Receive Messages
>
Rst
-
CAN Data
>
Receive Msgs. as Symbols
>
Rst
-
CAN Data
>
Transmit Messages
>
Reset
-
Device Settings
>
Auto-reset on BusOff
>
On
(automatisch)
Das Gerät befindet sich im Beobachtungsmodus (Listen-only). Dieser wird automatisch aktiviert, falls die Silent-Startup-Funktion einen
Unterschied der Übertragungsraten des Gerätes und der auf dem Bus feststellt (Einstellung unter
Device Settings
). Der Beobachtungsmodus kann auch manuell ein- und ausgeschaltet werden (siehe
21
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
3
Geräteeinstellungen
¾
Hauptmenüpunkt
Device Settings
Hier legen Sie die Einstellungen für die Anbindung an einen CAN-
Bus und jene für die Benutzung des Geräts fest.
Wenn Sie Einstellungen geändert haben, speichern Sie diese dauerhaft mit
Save&OK
ab. Falls Sie nur vorübergehend (bis zum nächsten Ausschalten des Geräts) mit den geänderten Einstellungen arbeiten möchten, wählen Sie
OK
. Beim nächsten Einschalten des
Geräts sind wieder die vorherigen Einstellungen aktiv.
Tipp: Sie können die Geräteeinstellungen anhand von Projekten schnell an verschiedene Einsatzzwecke anpassen (siehe
3.1.1
Silent startup
Wenn diese Funktion aktiviert ist, überprüft das Gerät bei jedem
Einschalten die eingestellte CAN-Übertragungsrate in Bezug auf den
Datenverkehr auf dem angeschlossenen CAN-Bus. Dabei ist der
Beobachtungsmodus (listen-only) aktiv, um eine Beeinflussung des
22
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
CAN-Verkehrs durch das PCAN-Diag zu vermeiden. Dies wird durch das
L
in der Kopfzeile angezeigt.
Falls die Übertragungsrate des Gerätes übereinstimmt, wird der
Beobachtungsmodus nach kurzer Zeit automatisch deaktiviert, ansonsten bleibt er aktiv.
Sie können den Beobachtungsmodus manuell mit der Geräteeinstellung
Listen-only mode
ein- und ausschalten.
3.1.2
Detect CAN bitrate
Falls die Übertragungsrate des CAN-Busses, an den das PCAN-Diag angeschlossen ist, nicht bekannt ist, besteht die Möglichkeit, diese durch das PCAN-Diag automatisch erkennen zu lassen. Dazu muss
Datenverkehr auf dem CAN-Bus vorhanden sein.
Es werden Übertragungsraten aus der folgenden Reihe erkannt
(kbit/s): 1000; 800; 500; 250; 200; 125; 100; 95,2; 83,3; 50,0; 47,6; 33,3;
20,0; 10,0
3.1.3
CAN bitrate
Manuelle Auswahl aus einer Reihe von CAN-Übertragungsraten, die der Übertragungsrate auf dem angeschlossenen CAN-Bus entspricht.
Neben den festen Übertragungsratenwerten enthält die Liste acht benutzerdefinierte Übertragungsraten. Diese werden in der nächsten Einstellung verwaltet.
Bei Verwendung des PCAN-Diag mit Low-Speed-CAN- oder Single-
Wire-CAN-Transceiver können zwar höhere Übertragungsraten ausgewählt werden, als der jeweilige Standard als Maximum vorgibt (siehe folgende Tabelle). Jedoch führt dies zu einem Warnhinweis und einer nicht funktionierenden CAN-Übertragung.
23
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
CAN-Übertragunsart Norm
High-Speed-CAN ISO 11898-2
Low-Speed-CAN
Single-Wire-CAN
ISO 11898-3
SAE J2411
Maximale Übertragungsrate
1 Mbit/s
125 kbit/s
100 kbit/s
3.1.4
User CAN bitrates
Für eine Anpassung an spezifische Verhältnisse auf dem CAN-Bus besteht für Experten die Möglichkeit, die Bus-Timing-Register (BTR) des integrierten CAN-Controllers direkt zu beeinflussen. Die Registereinstellungen sind analog zu denen des CAN-Controllers
SJA1000 bei 16 MHz Taktfrequenz.
Es können acht benutzerdefinierte Einträge editiert werden. Jeder
Eintrag enthält einen 2-Byte-Wert (4 Hexadezimalstellen) für die
Bus-Timing-Register und einen beliebigen Bezeichner. Benutzerdefinierte Übertragungsraten erscheinen später mit dem Bezeichner in der Liste
CAN bitrate
unterhalb der festen Übertragungsratenwerte.
Tipp: Für die erleichterte Ermittlung der Registerwerte ist auf der mitgelieferten DVD ein Windows-Programm enthalten
(/Tools/BRCAN.exe).
Die Tabelle zum Editieren zeigt für jeden Eintrag die Parameter, die sich aus den angegebenen Registerwerten ergeben: die Übertragungsrate (Bitrate), den Sample Point (SP) und die Synchronisierungssprungweite (SJW).
24
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
Tipp: Um einen Eintrag zurückzusetzen (Name = UserX, Bitrate
= undef), stellen Sie den BTR-Wert auf 0000 ein.
3.1.5
CAN termination
Die interne CAN-Terminierung kann umgeschaltet werden. Die Art der Terminierung ist abhängig vom CAN-Transceiver, der im PCAN-
Diag integriert ist. Beachten Sie bitte den entsprechenden Unterabschnitt.
High-Speed-CAN
Anzeige
Transceiver: High speed
Ein High-Speed-CAN-Bus muss an beiden Enden jeweils mit einem
Widerstand von 120 Ω terminiert sein. Falls das PCAN-Diag an einem Ende eines CAN-Busses angeschlossen wird, der noch nicht vollständig terminiert ist, kann hier der interne Terminierungswiderstand von 124 Ω zugeschaltet werden.
Einstellung Widerstand
Off
ohne
On
124 Ω
Beschreibung
Der High-Speed-CAN-Bus ist bereits korrekt an beiden Enden terminiert und das Gerät wird an einem
Abgriff am CAN-Bus angeschlossen.
Das Gerät wird am Ende eines CAN-Busses angeschlossen, der noch nicht vollständig terminiert ist.
25
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
Tipp: Wenn Sie überprüfen wollen, ob ein angeschlossener
High-Speed-CAN-Bus korrekt terminiert ist, können Sie die
Messfunktion für die CAN-Bus-Terminierung verwenden:
Measurements
>
CAN Termination
Low-Speed-CAN
Anzeige
Transceiver: Low speed fault-tolerant
An einem Low-Speed-CAN-Bus hat jeder Knoten einen Terminierungswiderstand. Der gesamte Bus sollte für optimale Systembedingungen mit 100 Ω terminiert sein (Parallelschaltung aller Terminierungswiderstände). Ein einzelner Knoten ist mindestens mit
500 Ω und höchstens mit 6 kΩ terminiert.
Einstellung Widerstand Beschreibung
Off
On
4,7 kΩ
1,1 kΩ
Bei Überwachung eines bestehenden, bereits optimal terminierten CAN-Busses. Die Gesamtterminierung wird durch den höheren Widerstand nur wenig beeinflusst.
Beim Einsatz weniger Knoten am CAN-Bus.
Single-Wire-CAN
Anzeige
Transceiver: Single wire
Der Buslastwiderstand am Single-Wire-CAN-Transceiver kann mit der Funktion geändert werden.
Einstellung Widerstand
Off
9,1 kΩ
On
2,1 kΩ
Mehr Information zur Funktion des Buslastwiderstands erhalten Sie zum Beispiel im Datenblatt des CAN-Transceivers TH8056 von
Melexis (www.melexis.com).
26
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
3.1.6
Transceiver mode
Nur mit integriertem Single-Wire-CAN-Transceiver,
Anzeige
Transceiver: Single wire
Der Single-Wire-CAN-Transceiver kann in drei verschiedenen Modi betrieben werden.
Modus
Normal
Beschreibung
Bis 40 kbit/s, mit Waveshaping
High-speed
* Bis 100 kbit/s, ohne Waveshaping
Wake-up
Wie Normal-Modus, jedoch mit erhöhten Signalpegeln
* Um Verwechselungen vorzubeugen: Die Bezeichnung „High-speed-Modus“ bezieht sich auf Single-Wire-CAN und steht nicht in Beziehung zu High-Speed-CAN.
Der für Single-Wire-CAN zusätzlich definierte Sleep-Modus wird nicht unterstützt.
Hinweis: Diese Einstellung kann nicht im Zusammenhang mit einem Projekt im PCAN-Diag Editor festgelegt werden, sondern nur im PCAN-Diag selbst.
3.1.7
Listen-only mode
Soll das Gerät den Datenverkehr auf dem CAN-Bus nicht beeinflussen, also als reiner Beobachter eingesetzt werden, muss der Beobachtungsmodus (Listen-Only-Modus) aktiviert sein (
On
). So antwortet das Gerät nicht auf eingehende CAN-Nachrichten mit einer Bestätigung (Acknowledge) und sendet keine Error-Frames. Außerdem werden aktive Sendelisten deaktiviert.
3.1.8
Auto-reset on BusOff
Bei aktivierter Funktion (
On
) führt das PCAN-Diag automatisch einen
Reset des CAN-Controllers durch, wenn dieser wegen vieler Sendefehler in den BusOff-Status gewechselt hat. Dies ist zum Beispiel
27
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen beim Experimentieren mit Übertragungsraten an anderen CAN-
Knoten hilfreich.
3.1.9
D-Sub GND connection
Die Masse vom D-Sub-Anschluss kann für den CAN-Bus per Software abgeklemmt werden (
Off
). Die Einstellung betrifft die Pins 3
und 6 des D-Sub-Anschlusses (Belegungsübersicht: siehe Seite 13).
Die Anschlussabschirmung ist dauerhaft mit der Gerätemasse verbunden.
3.1.10
Shutdown time (battery)
Falls das PCAN-Diag mit Batterien oder Akkus betrieben wird, kann
Batteriekapazität gespart werden, indem sich das Gerät nach einer einstellbaren Dauer automatisch ausschaltet, solange der Drehtaster nicht benutzt wurde. Bei der Einstellung
Never
bleibt das Gerät dauerhaft eingeschaltet.
Beim Betrieb mit externer Versorgung, z. B. mit dem mitgelieferten
Steckernetzteil, bleibt das Gerät eingeschaltet, unabhängig von der
Einstellung dieser Funktion.
3.1.11
Screensaver timeout
Die Helligkeit des Bildschirms wird nach einer einstellbaren Dauer der Nichtbenutzung reduziert. Dies kann die Betriebsdauer bei
Benutzung mit Batterien oder Akkus verlängern.
3.1.12
Beeper
Das PCAN-Diag kann zu diversen Ereignissen Signaltöne ausgeben.
Unter anderem wird eine Änderung des CAN-Bus-Status signalisiert. Bei
Off
gibt das PCAN-Diag keine akustischen Signale aus.
28
PCAN-Diag 2 – Geräteeinstellungen
3.1.13
Date & time
Über
Set
können das Datum und die Uhrzeit im Gerät eingestellt werden. Datum und Uhrzeit werden beim Ablegen von Dateien auf der internen Speicherkarte verwendet.
3.1.14
Reset file index
Dateinamen der zu speichernden Bitmaps oder Oszilloskopdaten erhalten eine Nummer von einem Zähler. Der aktuelle Zählerstand wird in Klammern angezeigt und kann durch Klicken auf
Reset
auf
0 zurückgesetzt werden.
3.1.15
Transceiver
Zeigt den Typ des im PCAN-Diag eingebauten CAN-Transceivers und damit den Standard der CAN-Übertragung an (keine Einstellmöglichkeit).
Anzeige CAN-Übertragunsart Norm
High speed
Low speed fault-tolerant
* Low-Speed-CAN ISO
Single wire
*
* Benötigt eine zusätzliche Spannungsversorgung über Pin 9 des D-Sub-Anschlusses
(siehe Abschnitt 2.1.1 Seite 14).
29
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4
CAN-Verkehr
¾
Hauptmenüpunkt
CAN Data
Das PCAN-Diag 2 kann die CAN-Daten der eingehenden CAN-Nachrichten entweder auf eine einfache Art im Hexadezimalformat dar-
stellen (Abschnitt 4.1) oder mit Hilfe von Symboldateien, die die
CAN-Daten in eine besser lesbare Form überführen (Abschnitte
Umgekehrt ist es möglich, vorbereitete CAN-Nachrichten periodisch
oder manuell zu versenden (Abschnitte 4.4/4.5 Seite 49).
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Aufzeichnung des eingehenden CAN-Verkehrs in Dateien auf der internen Speicherkarte.
Die aufgezeichneten Daten können später auch 1:1 wiedergegeben oder auf einem PC in verschiedene Ausgabeformate konvertiert und
dann ausgewertet werden (Abschnitt 4.6 Seite 54).
4.1
Eingehende CAN-Nachrichten anzeigen
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Receive Messages
Eingehende CAN-Nachrichten werden in der Liste sortiert nach
CAN-ID angezeigt (Spalte
ID
). Die Darstellung der CAN-Datenbytes
(
D0
…
D7
) erfolgt im Hexadezimalformat. Mit jedem Auftreten einer
CAN-Nachricht wird dessen Zähler (
Count
) erhöht. Die Zählung beginnt beim Aufruf der CAN-Nachrichtenanzeige. Die Spalte
Time
gibt den Zeitraum zwischen den letzten beiden Vorkommnissen einer CAN-Nachricht an.
30
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Zeiteinheiten bei Time:
Anzeige Einheit u
μs
m
ms
s
Anzeige bei…
0 - 999 μs
1 - 999 ms
Einfache Ansicht der eingehenden CAN-Nachrichten
Sie können die Sortierung in der Tabelle beeinflussen, indem Sie
CAN-Nachrichten anklicken. Dadurch werden diese an den Listenanfang gestellt und orange gekennzeichnet. Sie können die Hervorhebung durch einen erneuten Klick auf eine entsprechende CAN-
Nachricht wieder zurücknehmen. Die CAN-Nachricht wird dann wieder in die Liste einsortiert.
31
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Hervorgehobene Darstellung von CAN-Nachrichten (orange)
Rote Listeneinträge zeigen CAN-Fehler an, die vom CAN-Controller gemeldet werden.
Rst
Leert die Liste der eingehenden CAN-Nachrichten und führt einen
Reset des CAN-Controllers aus. Letzteres ist nach der Behebung eines Fehlers auf dem CAN-Bus sinnvoll.
Tx1 … Tx7
Die Einträge stehen für die ersten sieben Sendelisten, die unter
CAN
Data
>
Manage Transmit Lists
festgelegt sind (siehe Abschnitt
Die untere Statuszeile informiert über die ausgewählte Sendeliste:
Name der Sendeliste, definierte Zykluszeit, „Single“ für eine Sendeliste zum manuellen Senden. Ein Klick aktiviert die ausgewählte
Sendeliste für das zyklische Senden oder sendet die Sendeliste einmalig, je nach Typ der Sendeliste.
32
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Information zur ersten Sendeliste
Darstellung Farbe
Tx3
braun
Tx3
Tx3
Bedeutung
inaktive Sendeliste mit festgelegter Zykluszeit orange Sendeliste wird zyklisch gesendet oder
Sendeliste bereit zum manuellen Senden („Single“) abgeblendet keine Sendeliste für diesen Eintrag hinterlegt
4.2
CAN-Nachrichten in symbolischer Form darstellen
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Receive Msgs. as Symbols
Um die Interpretation von CAN-Daten zu erleichtern, können diese in symbolischer Form dargestellt werden. Die Darstellung wird durch eine Symboldatei gesteuert.
Hinweis: Bevor CAN-Nachrichten symbolisch dargestellt werden können, müssen Sie eine Symboldatei im Rahmen eines
Projekts geladen haben. Mehr dazu im folgenden Abschnitt 4.3
Symboldateien verwalten Seite 36.
33
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Eigenschaften der symbolischen Darstellung:
Eine CAN-ID wird durch ein Symbol mit einem Namen gekennzeichnet.
Bitfolgen in einer CAN-Nachricht, die einzelne Größen repräsentieren, werden als Variablen mit Namen gekennzeichnet.
Daten können entweder im Dezimal-, im Hexadezimal- oder im
Binärformat dargestellt werden. Die Binärdarstellung erfolgt im
PCAN-Diag mit maximal 16 Stellen. Sind mehr Binärstellen nötig, wird der Wert automatisch dezimal anstatt binär dargestellt.
Variablen können per CAN übertragene Rohdaten umrechnen und mit Einheiten als physikalische Größe darstellen.
Durch Enums (Wertelisten) werden bestimmte Variablenwerte alphanumerisch angezeigt.
Multiplexer legen unterschiedliche Symboldefinitionen für die
Ausgabe der Daten einer CAN-ID fest.
Symbol
Variablen
Symbolische Darstellung von CAN-Nachrichten, erreichbar über
CAN Data
>
Receive Msgs. as Symbols
34
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Sort
Sortiert die angezeigten Symbole entsprechend des ausgewählten
Elements:
Auswahl für Sortierung Bedeutung
Name
Name des Symbols
ID
Zum Symbol gehörende CAN-ID
Count
Anzahl der Empfangsereignisse für ein Symbol
Änderungen in der Symbolauflistung, die sich auf die Sortierreihenfolge auswirken, werden nicht dynamisch behandelt. Wählen Sie den Sort-Befehl ein weiteres Mal aus, um die Sortierung anzupassen.
Rst
Leert die Liste der Symbole und führt einen Reset des CAN-Controllers aus. Letzteres ist nach der Behebung eines Fehlers auf dem
CAN-Bus sinnvoll.
Name
Zeigt in der Statuszeile unten die aktive Symboldatei an. Eine andere Symboldatei können Sie über den Menüpunkt
CAN Data
>
Manage Symbol Files
auswählen. Dort besteht auch die
Möglichkeit, Symbole oder Variablen von der Darstellung auszuschließen (siehe folgenden Abschnitt).
35
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4.3
Symboldateien verwalten
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Manage Symbol Files
Mit einer Symboldatei wird die symbolische Darstellung von CAN-
Nachrichten gesteuert.
Verwenden von Symboldateien:
Eine oder mehrere Symboldateien werden im PCAN-Diag im
Rahmen eines Projektes bereitgestellt (mehr über Projekte im
Für die symbolische Darstellung im PCAN-Diag wird eine einzelne Symboldatei verwendet.
Symboldateien können auf verschiedene Weisen erzeugt und geändert werden (nur extern auf einem PC):
• mit dem mitgelieferten Windows-Programm PCAN Symbol
Editor (siehe folgenden Abschnitt 4.3.1 Seite 37)
• in einem Texteditor
• durch Import von einer CANdb-Datenbank (nur mit lizenziertem Windows-Programm PCAN-Explorer 5 mit CANdb
Add-in, beides von PEAK-System erhältlich)
Auf einem PC vorhandene Symboldateien (*.sym) können für ein Projekt verwendet werden. Ein Projekt wird mit dem
Windows-Programm PCAN-Diag-Editor erstellt (siehe Abschnitt
Eine im PCAN-Diag verwendete Symboldatei darf von den folgenden Elementen maximal die angegebene Anzahl enthalten:
• 450 Receive-Symbole
• 40 Variablen pro Symbol
• 900 Variablen insgesamt
• 400 Enums
36
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Im PCAN-Diag wird die verwendete Symboldatei ausgewählt und es wird bestimmt, welche Elemente der ausgewählten Symboldatei angezeigt werden.
SelectFile
Zeigt eine Liste mit Symboldateien, die im aktuellen Projekt zur
Verfügung stehen. Wählen Sie eine Symboldatei aus, die zur Darstellung in
Receive Msgs. as Symbols
verwendet werden soll.
EditFile
Zeigt eine Vorschau unter Verwendung der aktuellen Symboldatei.
Wählen Sie die Elemente, die angezeigt werden sollen, wenn CAN-
Nachrichten symbolisch dargestellt werden. Klicken Sie auf einen
Eintrag, um dessen Status zu wechseln. Sie reaktivieren alle Einträge für die Darstellung mit
Sel.All
oder umgekehrt mit
Sel.None
.
4.3.1
Eine Symboldatei mit dem PCAN Symbol Editor erstellen
Dieser Abschnitt zeigt anhand eines Beispiels, wie eine Symboldatei mit dem mitgelieferten Windows-Programm PCAN Symbol Editor erstellt wird. Das Beispiel berücksichtigt folgende CAN-Nachrichten:
Symbol
(Datenlänge)
TestSymA
(2 Bytes)
TestSymB
(1 Byte)
CAN-ID Variable (Einheit)
223h
224h
Speed (km/h)
Temperature (° C)
Switch1
Bits (Anzahl) Enum
0 - 7 (8)
8 - 15 (8)
0 (1) Switches:
0 = Off, 1 = On
So erstellen Sie die Beispielsymboldatei:
1. Starten Sie auf einem PC das mitgelieferte Windows-Programm PCAN Symbol Editor (PcanSEdt.exe). Sie finden das Programm zum Beispiel auf der mitgelieferten DVD im
37
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr folgenden Verzeichnis:
/Tools/PCAN-Diag/PCAN-DiagV2/Tools/
Nach dem Programmstart sind die Ordner im Item
Navigator links noch leer.
2. Fügen Sie mit Add Symbol ein neues Symbol hinzu.
Im Item Navigator erscheint im Ordner Symbols ein neuer
Eintrag.
3. Passen Sie die Einträge im Bereich Symbol properties entsprechend der Beispielvorgabe für das Symbol
TestSymA an.
38
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
In den markierten Feldern erfolgen Anpassungen.
4. Fügen Sie mit Add Variable eine neue Variable hinzu und passen Sie, wie zuvor beim Symbol, die Einträg den
Beispielvorgaben für die Variable Speed an.
5. Wiederholen Sie den vorherigen Schritt für die Variable
Temperature.
39
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Um auch negative Werte anzuzeigen, muss Data Type auf Signed gestellt werden.
6. Legen Sie mit Add Enum das Enum Switches an. Diese wird später für die Variable Switch1 verwendet.
Im Item Navigator erscheint im Ordner Enums ein neuer
Eintrag.
7. Fügen Sie dem Enum mit Add Value die beiden Zustände
Off (0) und On (1) zu.
8. Legen Sie das Symbol TestSymB mit der Variablen Switch1 an.
40
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Die Variable verwendet das Enum Switches.
9. Speichern Sie mit Save as die Symboldatei unter dem
Namen SymExample.sym.
Die fertige Symboldatei hat den folgenden Inhalt:
FormatVersion=5.0 // Do not edit!
Title="Example"
{ENUMS} enum Switches(0="Off", 1="On")
41
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
{RECEIVE}
[TestSymA]
ID=223h
DLC=2
Var=Speed unsigned 0,8 /u:km/h
Var=Temperature signed 8,8 /u:"° C"
[TestSymB]
ID=224h
DLC=1
Var=Switch1 bit 0,1 /e:Switches
4.3.2
Multiplexer in Symboldateien verwenden
Multiplexer ermöglichen die Verwendung unterschiedlicher Symboldefinitionen für die Ausgabe der CAN-Daten einer Nachricht.
Dafür wird ein bestimmter Bereich der CAN-Daten als Multiplexer definiert, dessen Wert zur differenzierten symbolischen Darstellung der restlichen Daten der CAN-Nachricht dient. Dieser Abschnitt zeigt anhand eines Beispiels, wie eine Symboldatei mit Multiplexern erstellt wird.
Symbol
(CAN-ID)
MuxSym
(200h)
Multiplexer-
Bereich
(Bitanzahl)
0 (1)
Multiplexer-
Wert
Datenlänge
Variable (Einheit)
Temperature (° C)
Temperature (° C)
Bits
(Anzahl)
1 - 7 (7)
8 - 15 (8)
1 - 7 (7)
8 - 15 (8)
So erstellen Sie eine Symboldatei mit Multiplexern:
1. Starten Sie auf einem PC das mitgelieferte Windows-Programm PCAN Symbol Editor (PcanSEdt.exe). Sie finden das Programm zum Beispiel auf der mitgelieferten DVD im folgenden Verzeichnis:
/Tools/PCAN-Diag/PCAN-DiagV2/Tools/
42
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
2. Fügen Sie mit Add Symbol ein neues Symbol hinzu. Passen
Sie die Einträge im Bereich Symbol properties entsprechend der Beispielvorgabe für das Symbol MuxSym an.
Die Datenlänge (Data Length) ist an dieser Stelle nicht relevant.
Sie wird später für jeden Multiplexer separat festgelegt.
43
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
3. Fügen Sie mit Add Multiplexer dem Symbol zwei
Multiplexer hinzu.
Multiplexer2 erhält den Wert 01h (Feld Multiplexer Value).
Wenn die Symboldatei mit dem PCAN-Diag verwendet wird, werden die Multiplexer als ein Signal mit dem Namen Mux behandelt. Die im PCAN-Symbol Editor angegebenen Namen werden verworfen. Daher muss bei beiden Multiplexern nur der Wert eingegeben werden, bei dem der Multiplexer in Kraft tritt.
Hinweis: Falls ein Symbol einen Multiplexer mit dynamischer
Datenlänge enthält (Einstellung „Valid for all Data Lengths“), wird für das PCAN-Diag nur dieser eine Multiplexer verwendet.
Weitere Multiplexer in dem entsprechenden Symbol werden ignoriert. Die Datenlänge ergibt sich aus den enthaltenen
Variablen.
44
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4. Fügen Sie mit Add Variable dem Multiplexer1 die Variable
Speed hinzu und passen Sie den Eintrag den dargestellten
Beispielvorgaben an.
5. Fügen Sie mit Add Variable dem Multiplexer2 die Variable
Engine hinzu und passen Sie den Eintrag den dargestellten
Beispielvorgaben an.
45
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
6. Fügen Sie mit Add Variable bei beiden Multiplexern jeweils die Variable Temperature hinzu und passen Sie den Eintrag den dargestellten Beispielvorgaben an.
7. Speichern Sie mit Save as die Symboldatei unter dem
Namen MuxSymExample.sym.
Die folgenden Abbildungen zeigen die beiden Darstellungsmöglichkeiten für Multiplexer auf dem PCAN-Diag-Bildschirm:
46
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Gemeinsame Ansicht aller Variablen Separate Ansicht der Multiplexer
In der gemeinsamen Ansicht werden die Variablen aller Multiplexer in einer einzelnen Liste aufgeführt. Falls der Name und die
Parameter einer Variablen für alle Multiplexer gleich sind, wird diese Variable nur einmal dargestellt.
In der separaten Ansicht wird jede Multiplexerdefinition als separate
Gruppe angezeigt (wie im PCAN-Explorer).
Die Festlegung der Darstellung erfolgt im Windows-Programm
PCAN-Diag Editor beim Hinzufügen von Symboldateien auf der
Registerkarte Symbols.
47
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4.3.3
Symboldateien verkleinern
Aufgrund des begrenzten Arbeitsspeichers im PCAN-Diag können
Symboldateien nur bis zu einer bestimmten Größe eingelesen wer-
den (siehe auch Anfang des Abschnitts 4.3 Seite 36). Um die Größe
einer Symboldatei zu reduzieren kann man auf die Eigenschaft
Display Mode zurückgreifen.
Display Mode finden Sie in den Eigenschaften von Symbolen,
Multiplexern und Variablen.
Eigenschaft Display Mode bei einer Symboldefinition
Der Standardwert für diese Eigenschaft ist On. Bei Off wird das Element vom PCAN-Diag Editor nicht mehr verarbeitet. Bei einer Übertragung eines Projektes an das PCAN-Diag werden die Elemente einer Symboldatei, deren Display Mode auf Off steht, nicht in die binäre Symboldatei (*.syb) übertragen.
Mit dieser Methode können Sie die Größe einer Symboldatei reduzieren ohne Symbole, Multiplexer oder Variablen zu löschen.
48
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4.4
CAN-Nachrichten senden
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Transmit Messages
Das Senden von CAN-Nachrichten geschieht mit Sendelisten, die entweder im Menüpunkt
Manage Transmit Lists
(siehe folgenden Abschnitt) oder mit dem Windows-Programm PCAN-Diag
Editor erstellt worden sind. Die freigegebenen Listen werden hier aufgeführt.
Darstellung Farbe Bedeutung
Name
braun inaktive Sendeliste mit festgelegter Zykluszeit (Cycle time > 0)
Name
orange Sendeliste wird zyklisch gesendet oder
Sendeliste bereit zum manuellen Senden (Cycle time = 0)
Sie aktivieren eine Sendeliste zum einmaligen oder zyklischen
Senden, indem Sie auf den gewünschten Eintrag in der Liste klicken.
Edit
(nur bei Sendelisten mit einer einzelnen CAN-Nachricht)
Falls die Sendeliste nur eine einzelne CAN-Nachricht enthält, können die Datenbytes der Nachricht mit dieser Funktion live verändert
49
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr werden, das heißt, die Änderungen wirken sich sofort aus, auch während die Liste periodisch gesendet wird.
Für jedes Datenbyte der CAN-Nachricht stehen Spalten mit hexadezimaler, dezimaler und binärer Darstellung zur Verfügung, in denen die Werte geändert werden können.
Sie ändern den Wert eines Datenbytes, in dem Sie in der Spalte
hex
oder
dec
auf den Wert klicken, drehen und im
Anschluss erneut klicken, um den eingestellten Wert zu
übernehmen oder in der Spalte
binary
auf eine Binärstelle klicken, um deren
Zustand zu ändern, und anschließend die Markierung mit dem verschieben.
Mit
OK
werden die Wertänderungen bis zum nächsten Ausschalten des Geräts beibehalten, mit
Cancel
werden die Änderungen rückgängig gemacht. In beiden Fällen wird das Einstellungsfeld verlassen.
Reset
Setzt die Zähler für die Sendelisten (Spalte
Count
) auf 0 zurück und führt einen Reset des CAN-Controllers aus. Letzteres ist nach der
Behebung eines Fehlers auf dem CAN-Bus sinnvoll.
50
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4.5
Sendelisten verwalten
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Manage Transmit Lists
Die Funktion zeigt eine Übersicht aller vorhandenen Sendelisten an.
Ein freigegebener Eintrag ist mit einem Kreuz
[X]
gekennzeichnet.
Dies bedeutet, dass zum einen die Eigenschaften des Eintrags geändert werden können und zum anderen diese Sendeliste unter
CAN Data
>
Transmit Messages
zum Senden zur Verfügung steht.
So erstellen Sie eine oder mehrere Sendelisten:
1. Geben Sie einen Eintrag unter
Transmit list
durch
Markieren des Kästchens frei.
2. Klicken Sie auf den Namen rechts daneben. Wenn der
Eintrag noch nicht belegt ist, lautet der Name
unused
.
Es erscheint die Ansicht zum Editieren der ausgewählten
Sendeliste.
51
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
3. Ändern Sie den Namen der Sendeliste, indem Sie auf den
Namen klicken.
Mit
Del
werden Zeichen gelöscht.
Drehtaster gedrückt halten für automatische Wiederholung.
4. In der Sendeliste ist bereits ein Eintrag vorhanden. Mit den
Kürzeln
E I D
rechts daneben können Sie die folgenden
Aktionen ausführen:
Kürzel Aktion
E
Edit (Ändern)
Beschreibung
Zeigt eine Ansicht mit den Eigenschaften der
CAN-Nachricht, um diese verändern zu können.
52
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Kürzel Aktion
I
Beschreibung
Insert (Einfügen) Fügt an der Stelle der Liste eine neue CAN-
Nachricht ein. Dabei werden die
Eigenschaften der aktuellen CAN-Nachricht kopiert.
D
Delete (Entfernen) Löscht die CAN-Nachricht aus der Sendeliste.
5. Der Wert in der Spalte
Offset
gibt eine Dauer in Millisekunden an, nach der die CAN-Nachricht gesendet wird. Der
Offset bezieht sich auf den Sendezeitpunkt der vorherigen
CAN-Nachricht der Sendeliste, ist also eine relative Angabe.
6. Beachten Sie unterhalb der Sendeliste die Angabe
Min. required cycle time
. Diese gibt die minimale
Zykluszeit für die Sendeliste an, die sich aus der Summe der
Offset-Zeiten ergibt.
Die Zykluszeit für eine Sendeliste geben Sie später in der
Übersicht aller Sendelisten an.
7. Bestätigen Sie vorgenommenen Änderungen an der Sendeliste mit
OK
.
Es wird wieder die Übersicht der Sendelisten angezeigt.
8. Geben Sie in der Spalte
Cycle time
die Zykluszeiten für die einzelnen Sendelisten an. Eine Zykluszeit von 0 ms bedeutet, dass die Sendeliste nur manuell ausgeführt wird.
Hinweis: Die Zykluszeit einer Sendeliste sollte nicht niedriger als die Summe der Offset-Zeiten in der Sendeliste sein. Das
PCAN-Diag beendet den Sendezyklus einer Sendeliste, auch wenn die festgelegte Zykluszeit überschritten wird.
9. Nachdem Sie die gewünschten Sendelisten angelegt und freigegeben haben, klicken Sie auf
OK
oder
Save&OK
.
53
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4.6
CAN-Verkehr aufzeichnen
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Trace Messages
Mit der Funktion wird der eingehende CAN-Verkehr inklusive RTR-
Frames und Error-Frames in eine Trace-Datei auf der internen
Speicherkarte des PCAN-Diag aufgezeichnet. Dabei wird auch die zeitliche Abfolge berücksichtigt.
Bei Bedarf kann der eingehende CAN-Verkehr anhand von CAN-IDs
gefiltert werden (siehe den folgenden Abschnitt 4.7 Seite 55).
Hinweis: Beim Aufruf der Funktion und für die Dauer der Aufzeichnung des eingehenden CAN-Verkehrs wird das Senden von CAN-Nachrichten unterbrochen.
Eine Trace-Datei (Dateiname: trc00000.btr mit fortlaufender
Nummer) kann später zur Wiedergabe der aufgezeichneten CAN-
Nachrichten auf dem CAN-Bus verwendet werden (siehe Abschnitt
4.7 Seite 55). Alternativ ist auf einem PC die Konvertierung der
Aufzeichnung in ein anderes Format zur Weiterverwendung und
Auswertung möglich (siehe Abschnitt 4.9 Seite 59).
So führen Sie eine Aufzeichnung durch:
1. Stellen Sie sicher, dass keine USB-Verbindung zwischen dem PCAN-Diag und einem PC besteht.
2. Drücken Sie
Start
.
Die Aufzeichnung erfolgt in die bei
File
angezeigte Datei.
3. Beenden Sie die Aufzeichnung mit
Stop tracing
.
54
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Anzeige
File
Bedeutung
Name der Trace-Datei für die aktuelle Aufzeichnung.
Der Dateiname (trc00000.btr) wird automatisch mit einer fortlaufenden Nummer erzeugt.
CAN queue level in %
Aktueller und maximaler Füllstand der Empfangswarteschlange (letzterer in Klammern). Falls die Warteschlange einen Füllstand von 100 Prozent erreicht hat, wurden mit großer Wahrscheinlichkeit einige eingehende CAN-Nachrichten nicht aufgezeichnet.
CAN messages total
Anzahl der CAN-Nachrichten, die in der aktuellen
Trace-Datei bereits aufgenommen worden sind
File size
Aktuelle Größe der Trace-Datei in kByte und bereits benutzter Speicherplatz in Prozent der maximal möglichen Dateigröße. Während der Aufzeichnung wächst die Trace-Datei in 512-Byte-Blöcken, die jeweils
25 CAN-Nachrichten enthalten. In 1 MByte passen demnach 51200 CAN-Nachrichten.
4.7
CAN-Verkehr filtern (für Aufzeichnung)
Regulär werden alle eingehenden CAN-Nachrichten für die CAN-
Aufzeichnung verwendet. Diese können anhand einer Liste mit zulässigen CAN-IDs gefiltert werden.
Eine Filterliste wird in einer Textdatei namens Filter.flt festgelegt, die auf der internen Speicherkarte im Verzeichnis des gewünschten Projekts abgelegt wird. CAN-IDs und ID-Bereiche, die in der Filterdatei aufgeführt sind, können den Filter passieren, alle anderen nicht.
So wenden Sie einen CAN-ID-Filter für die Aufzeichnung des
CAN-Verkehrs an:
1. Erstellen Sie mit einem Texteditor eine Filterdatei
Filter.flt. Die Datei enthält alle IDs, die den Filter passieren können. Das Format der Datei ist unten beschrieben.
55
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
2. Kopieren sie die Filterdatei über eine USB-Verbindung auf
die interne Speicherkarte des PCAN-Diag (siehe Kapitel 11
Seite 104). Verwenden Sie das folgende Zielverzeichnis:
/PCAN-Diag/Projects/Projektname
Hinweis: Solange die Filterdatei im Projektverzeichnis existiert, sind die enthaltenen Filterdefinitionen aktiv. Dies wird nicht während der CAN-Verkehr-Aufzeichnung auf dem Bildschirm des PCAN-Diag angezeigt. Benennen Sie die Datei Filter.flt um oder entfernen Sie diese, um die Filterung für das entsprechende Projekt außer Kraft zu setzen.
4.7.1
Formatbeschreibung Filter.flt
Die Textdatei Filter.flt hat mehrere Abschnitte, die jeweils durch den Abschnittsnamen in eckigen Klammern eingeleitet werden.
In Abhängigkeit des Abschnitts kann dieser Schlüsselwörter,
CAN-IDs oder CAN-ID-Bereiche enthalten.
Eine CAN-ID wird durch einen dezimalen oder hexadezimalen
Wert angegeben (letzterer mit dem Präfix 0x).
Aus Performance-Gründen empfiehlt es sich, CAN-IDs in aufsteigender Sortierung anzugeben.
Eine Anmerkung kann mit anführendem doppelten Schrägstrich eingefügt werden.
Abschnitt/Schlüsselwort Beschreibung
[global] Dieser Abschnitt ist obligatorisch und muss die folgenden beiden Schlüsselwörter enthalten. version enable
Version Format. Derzeit ist nur 1 gültig.
Aktiviert den Filter. Derzeit ist nur 1 gültig.
Beispieleintrag
version=1 enable=1
56
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Abschnitt/Schlüsselwort Beschreibung
[single_11bit] Legt 11-Bit-CAN-IDs fest, die den Filter passieren können.
[single_29bit]
Beispieleintrag
0x100
1023 fest, die den Filter passieren
4-13
0x200-0x340 können.
// Ges. 11-Bit-Ber.:
0x000-0x7ff
Legt 29-Bit-CAN-IDs fest, die den Filter passieren können. fest, die den Filter passieren können.
0x123
0x11111
125000
500-550
0x9000-0x10000
0x1F80000-0x1FA0000
// Ges. 29-Bit-Ber.:
0x0000000-0x1FFFFFF
4.7.2
Beispiel Filter.flt
[global] version=1 enable=1
// Dies ist eine Anmerkung
[single_11bit]
0x100
1023 // = 0x3FF - Eine weitere Anmerkung
0x5AB
[range_11bit]
4-13
0x200-0x340
0x7f0-0x7fe
[single_29bit]
0x123
0x11111
125000 // = 0x1E848
[range_29bit]
500-550
0x9000-0x10000
0x1F80000-0x1FA0000
57
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
4.8
Aufgezeichneten CAN-Verkehr wiedergeben
¾
Menüpunkt
CAN Data
>
Play Back Trace
Das PCAN-Diag kann die CAN-Nachrichten aus einer Binary-Trace-
Datei (*.btr) auf dem angeschlossenen CAN-Bus wiedergeben.
Dabei wird die zeitliche Abfolge der CAN-Nachrichten, wie sie ursprünglich bei der Aufzeichnung der Trace-Datei auftrat, beibehalten.
Hinweis: Beim Aufruf der Funktion und für die Dauer der Wiedergabe der Trace-Datei wird das Senden von CAN-Nachrichten aus Sendelisten unterbrochen.
So geben Sie eine Trace-Datei wieder:
1. Beim Aufruf der Funktion ist die Wiedergabeart auf das einmalige Abspielen einer Trace-Datei eingestellt (Auswahl
PlayOnce
). Falls Sie eine dauerhafte Wiedergabe mit Wiederholung der Trace-Datei einstellen möchten, klicken sie auf die Auswahl, so dass
Infinite
erscheint.
2. Stellen Sie sicher, dass keine USB-Verbindung zwischen dem PCAN-Diag und einem PC besteht.
3. Klicken Sie auf
SelectFile
und wählen Sie aus der Liste die Trace-Datei (*.btr) zur Wiedergabe.
Die Wiedergabe startet direkt nach der Auswahl der Datei.
4. Klicken Sie auf
Pause playback
um die Wiedergabe zu unterbrechen. Sie haben dann die folgenden Möglichkeiten:
Funktion
Exit
Restart
Durchgeführte Aktion
Beendet die Wiedergabe
Beginnt die Wiedergabe erneut am Anfang der Trace-
Datei
58
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Funktion
Continue
Durchgeführte Aktion
Setzt die Wiedergabe an der Stelle fort, wo zuvor unterbrochen wurde
4.9
Aufgezeichneten CAN-Verkehr auf dem PC verwenden
Der aufgezeichnete CAN-Verkehr kann mit einem PC über eine USB-
Verbindung von der internen Speicherkarte des PCAN-Diag gelesen werden. Er befindet sich in binärkodierten Trace-Dateien trc00000.btr (Dateiname mit fortlaufender Nummer) im
Verzeichnis des aktuellen Projektes.
Für die Weiterverwendung müssen Sie die Daten in ein geeignetes
Format umwandeln. Dazu steht auf der mitgelieferten DVD und auf der internen Speicherkarte des PCAN-Diag das Windows-Programm
PEAK-Converter zur Verfügung.
Benutzeroberfläche des PEAK-Converter
59
PCAN-Diag 2 – CAN-Verkehr
Mögliche Konvertierungsziele:
Zielformat
PCAN-Trace
Vector ASC Trace
Character Separated
Values (CSV)
Dateiendung
Erläuterung/Verwendungsmöglichkeiten
.trc Textbasiertes Trace-Format von PEAK-System;
Betrachtung der Daten im PCAN-Explorer oder
Wiedergabe der CAN-Nachrichten mit dem
Programm PCAN-Trace.
Tipp: Im Zusammenhang mit den Trace-Dateien des PCAN-Diag empfehlen wir die Verwendung der Formatversion 1.1, da die Aufzeichnungen des
PCAN-Diag nur einen Kanal haben und diese
Formatversion in allen Programmen von PEAK-
System verwendbar ist.
.asc Textbasiertes Trace-Format der Firma Vector, das auch von manchen Drittanbieterprogrammen genutzt werden kann.
.csv
Allgemeines, textbasiertes Format zum Import in eine Tabellenkalkulation (Semikolon als
Separator).
Gehen Sie für die Weiterverwendung der Trace-Daten folgendermaßen vor:
1. Verbinden Sie das PCAN-Diag per USB-Kabel mit dem PC.
Das PCAN-Diag braucht dazu nicht eingeschaltet zu sein.
2. Starten Sie unter Windows von der internen Speicherkarte des PCAN-Diag aus dem Verzeichnis /PCAN-Diag/Tools das Konvertierungsprogramm PEAK-Converter.exe.
3. Wählen Sie als Quelle (Source) eine Trace-Datei (Dateiname: trc00000.btr mit fortlaufender Nummer). Die Trace-
Dateien finden Sie in einem Projektverzeichnis:
/PCAN-Diag/Projects/<Projektname>
4. Geben Sie eine Zieldatei an (Destination) und wählen Sie das gewünschte Zielformat (siehe oben).
60
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus
5
Messfunktionen für den
CAN-Bus
¾
Hauptmenüpunkt
Measurements
In diesem Kapitel werden die Messfunktionen des PCAN-Diag
beschrieben. Die Oszilloskopfunktion wird im folgenden Kapitel 6
5.1
Buslast
¾ Menüpunkt
Measurements
>
Bus Load
Die prozentuale Auslastung des CAN-Busses mit CAN-Nachrichten wird in einem Graph über einem Zeitraum dargestellt und dabei fortwährend aktualisiert.
Buslastdarstellung
Der Graph setzt sich aus Abtastintervallen zusammen, deren Dauer sich aus der eingestellten CAN-Übertragungsrate und der angegebenen Anzahl Abtastwerte (
Samples
) ergeben. Pro Abtastintervall
61
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus wird der Durchschnitts- und der Maximalwert der Buslast ermittelt und als Balken dargestellt.
Sie können einer hohen Buslast mit folgenden Maßnahmen entgegenwirken:
Erhöhen Sie die CAN-Übertragungsrate der CAN-Knoten am
Bus.
Vergrößern Sie die Zykluszeit von bestimmten Nachrichten im
CAN-Netz, um deren Aufkommen zu verringern (weniger CAN-
Nachrichten pro Zeit).
Save as BMP
Ein Bitmap-Screenshot des Buslast-Bildschirms wird auf der internen Speicherkarte abgelegt (Dateiname: pict000.bmp mit fortlaufender Nummer).
Die Dateien werden auf der Speicherkarte im Verzeichnis des aktiven Projektes (Projects > <Projektname>) abgelegt. Den Namen des aktiven Projekts erfahren Sie im Hauptmenü in der Statuszeile unten.
Der Zugriff auf die abgelegten Dateien erfolgt über eine USB-Ver-
bindung von einem PC aus. Siehe Kapitel 11 Seite 104.
Errors
Schaltet zwischen den Ansichten mit und ohne dem zusätzlichen
Graphen für auftretende Error-Frames (blau) hin und her.
62
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus
Buslastdarstellung mit Error-Frames
5.2
Terminierung des CAN-Busses
¾ Menüpunkt
Measurements
>
CAN Termination
Hinweis: Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn das PCAN-
Diag mit einem High-Speed-CAN-Transceiver ausgestattet ist
(Anzeige unter
Device Settings
:
Transceiver: High speed
).
63
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus
Die Funktion misst den Widerstandswert zwischen den Leitungen
CAN_L und CAN_H. Dabei wird der CAN-Verkehr nicht beeinflusst.
Ein High-Speed-CAN-Bus (ISO 11898-2) muss an beiden Enden mit jeweils 120 Ω zwischen den CAN-Leitungen CAN_L und CAN_H terminiert sein. Mit dieser Maßnahme werden Signalreflektionen an den Leitungsenden vermieden und es wird eine korrekte Funktion der CAN-Transceiver am CAN-Bus gewährleistet.
Aus den beiden parallel geschalteten Terminierungswiderständen ergibt sich ein Gesamtwiderstand von 60 Ω. Die Messung des
Gesamtwiderstands gibt Aufschlüsse darüber, ob der CAN-Bus korrekt terminiert ist.
CAN termination
Zeigt den gemessenen Widerstandswert an.
Messung
~ 60 Ohm
missing
~ 120 Ohm
< 45 Ohm
--- Ohm not cal.
(neben dem
Widerstandswert)
Interpretation
Die Terminierung am CAN-Bus ist messtechnisch in Ordnung.
Stellen Sie sicher, dass die Terminierungswiderstände an den
Busenden vorhanden sind und nicht zum Beispiel an Abgriffen in der Busmitte.
Es ist kein oder ein zu großer Terminierungswiderstand am
CAN-Bus vorhanden. Richten Sie eine korrekte Terminierung wie oben beschrieben ein.
Es ist nur ein Terminierungswiderstand vorhanden.
Installieren Sie einen weiteren 120-Ohm-Widerstand am anderen Busende.
Es sind zu viele Terminierungswiderstände am CAN-Bus vorhanden.
Dies kann zum Beispiel vorkommen, wenn an einem Busende sowohl ein gesonderter Terminierungswiderstand als auch ein
CAN-Knoten mit interner Terminierung vorhanden ist.
Die Messung war nicht erfolgreich.
Die Messeinrichtung ist nicht kalibriert, das heißt, der angezeigte Messwert kann eine größere Abweichung vom tatsächlichen Widerstandswert haben.
Wenden Sie sich wegen der Kalibrierung an unseren Support
64
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus
Internal termination
Schaltet bei
On
den internen Terminierungswiderstand (124 Ω) zu.
Die Änderung der Einstellung an dieser Stelle bleibt nur vorübergehend erhalten (bis zum nächsten Ausschalten des Geräts). Dauerhaft kann die interne Terminierung in den Geräteeinstellungen
(
Device Settings
) geändert werden.
Start
Die Messung wird erneut ausgeführt. Dies ist zum Beispiel sinnvoll nachdem Änderung am CAN-Bus durchgeführt worden sind.
5.3
Spannungen am D-Sub-Anschluss
¾
Menüpunkt
Measurements
>
D-Sub Connector
Die Spannungen an den einzelnen Pins des D-Sub-Anschlusses werden gemessen und in der Tabelle unter
Actual
aufgeführt.
Über die Spannungen an den Pins können Rückschlüsse auf die korrekte Installation oder Funktion des CAN-Busses gemacht werden.
65
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus
Spannungsmessung am D-Sub-Anschluss
Beispiel: Bei einem High-Speed-CAN-Transceiver liegen die Spannungen für die Signalleitungen CAN_High und CAN_Low im Leerlauf (kein CAN-Verkehr) bei 2,5 Volt. Wenn die gemessene Spannung deutlich davon abweicht, ist eventuell der CAN-Transceiver eines CAN-Knotens defekt.
Hinweis: Durch eine technisch bedingte Verzögerung bei der
Spannungsmessung können vorübergehende Spannungsausschläge nicht zuverlässig erkannt werden.
Supply voltage
Zeigt die gemessene Versorgungsspannung an. Die verwendete
Spannungsquelle wird in der Kopfzeile angezeigt:
Icon Spannungsquelle
Extern über Versorgungsbuchse (z. B. mitgeliefertes Steckernetzteil)
Eingelegte Batterien oder Akkus
66
PCAN-Diag 2 – Messfunktionen für den CAN-Bus
Settings
Anpassen der Darstellung für jeden Pin.
Element
Name
Enable
Funktion
Frei bestimmbarer Pin-Name
Bemerkung
Messung und Anzeige des
Spannungswertes für den Pin
(an oder aus)
Min Max
Gültiger Spannungsbereich für den Pin, Angabe in mV
Alarm
Defaults
(-32000 - 32000)
Signaltonfolge beim Verlassen des gültigen Spannungsbereichs für den Pin (an oder aus)
Setzt die gesamte Messungsdarstellung auf Grundeinstellungen zurück
Die Messungen an den Pins erfolgen nacheinander. Wenn weniger Pins aktiviert sind, erfolgt die Messung für einen Pin in kürzeren Abständen.
Die Angabe ist nur zur Anzeige bestimmt und hat keine funktionelle
Bedeutung (außer Signalton).
- Nicht bei kurzzeitigen Spannungsausschlägen
- Geräteeinstellung für Signaltöne
(
Device Settings
>
Beeper
) muss aktiviert sein
67
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6
Oszilloskopfunktion
¾
Hauptmenüpunkt
Scope
Die Oszilloskopfunktion ist für die tiefergehende Diagnose der CAN-
Signale auf den angeschlossenen Leitungen bestimmt. Die Handhabung der Funktion ist vergleichbar mit der eines handelsüblichen
Speicheroszilloskops.
Mit der Oszilloskopfunktion gesampelter Verlauf eines CAN-Signals
6.1
Eigenschaften der Oszilloskopfunktion
Zwei eigenständige Kanäle mit einer maximalen Abtastfrequenz von jeweils 20 MHz
Einstellbare Speichertiefe von bis zu 64 kSamples
Darstellung des CAN-High- und CAN-Low-Signals sowie der
Differenz der beiden Signale
Zeitmessung mit einer Auflösung von bis zu 50 ns
68
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Kontrolle externer Signale (mit Frequenzen bis zu 1 MHz) mit einem Tastkopf über den BNC-Anschluss
Konfiguration des Triggers auf Frame-Start, Frame-Ende, CAN-
Fehler, CAN-ID oder auf Signalflanken bei externen Signalen
Triggern externer Messgeräte über den BNC-Anschluss
Darstellung der Raw-CAN-Frames
Dekodierung von CAN-Frames aus dem aufgezeichneten
Signalverlauf
Speichern der aktuellen Ansicht als Bitmap-Screenshot
Speichern der Sampledaten als CSV-Datei
6.2
Elemente des Scope-Bildschirms
Aktionen (siehe folgende
Handbuchabschnitte)
Aus dem Signalverlauf dekodierte CAN-Daten
Angezeigter Spannungsbereich (obere Grenze)
Triggerposition
Positionsleiste zur Übersicht des
Samplespeichers (aktueller Ausschnitt, Trigger, Messcursor)
Aus dem Signalverlauf dekodierte CAN-Frame-
Segmente
Signalverlauf
Messkanal 1 (grün)
Messcursors
C1 (gelb) und C2 (orange) für Zeitintervallmessung
Signalverlauf
Messkanal 2 (weiß) us/div: Auflösung Zeitachse (hor.)
T=: Position des sichtbaren Ausschnitts
V/div: Auflösung Spannungsachse (vert.) t=: Zeitintervall aus Messung mit C1/C2
69
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6.3
Ausschnitt festlegen
¾
Funktionen
Zoom
,
Delay
und
T=0
Mit den folgenden Funktionen wird der sichtbare Ausschnitt auf der horizontalen Achse (Zeitachse) festgelegt.
Element
Zoom
Delay
T=0
Funktion
Horizontales Ein- oder Auszoomen. Der Bezugspunkt beim Zoomen
(links, mittig, rechts) kann unter
Setting
>
Zoom
eingestellt werden.
Horizontales Verschieben des sichtbaren Ausschnitts. Die Angabe
T=
in der unteren Statuszeile zeigt die Position des sichtbaren
Ausschnitts in Bezug zum Trigger an.
Richtet den sichtbaren Ausschnitt mittig zur Triggerposition aus.
Die Triggerposition ist immer der Nullpunkt auf der Zeitachse.
Die Positionsleiste oben auf dem Scope-Bildschirm gibt einen
Überblick.
Grün: sichtbarer Ausschnitt
Rot:
Position des Triggers T
Gelb/orange:
Messcursors C1 und C2
Braun: gesamter Inhalt des
Samplespeichers
6.4
Triggerpegel einstellen
¾
Funktion
Level
Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn für Messkanal 2 die Darstellung externer Signale und die Flankentriggerung eingestellt ist:
Setting
>
Ch2 source
>
Probe (low)
oder
Probe (high)
Setting
>
Trigger
>
Pos.edge Ch2
oder
Neg.edge Ch2
70
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Bei Auswahl der Funktion kann der Spannungspegel eingestellt werden, auf den der Trigger reagiert. Dies geschieht durch Verschieben der orangefarbenen horizontalen Linie.
Hinweis: Die Flankentriggerung bezieht sich immer auf Messkanal 2 (weißer Signalverlauf auf dem Scope-Bildschirm).
Einstellen des Triggerpegels (orangefarbene Linie)
Liegt der aktuelle Triggerpegel oberhalb oder unterhalb des sichtbaren Bereichs der Y-Achse, wird dies durch einen orangefarbenen
Pfeil angezeigt.
Anzeige für Triggerpegel außerhalb des sichtbaren Bereichs
71
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Der aktuell eingestellte Triggerpegel wird während des Messbetriebs am rechten Bildschirmrand durch eine orangefarbene
Markierung angezeigt.
Anzeige des aktuellen Triggerpegels rechts
6.5
Zeitintervall messen
¾
Funktionen
C1
und
C2
Auf dem Bildschirm kann mit den beiden Cursors C1 und C2 (vertikale Linien) ein Abschnitt auf der Zeitachse zur Messung eines
Zeitintervalls markiert werden.
So messen Sie ein Zeitintervall:
1. Falls die Menüeinträge
C1
und
C2
nicht verfügbar (braun) sind, aktivieren Sie die Cursordarstellung, indem Sie
Setting
>
Show vertical cursors
auf
Yes
stellen.
2. Wählen Sie
C1
aus und legen Sie den gewünschten Startpunkt des Zeitintervalls durch Drehen und abschließendes
Drücken des Drehtasters fest.
72
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Tipp: Sie können ein großes Zeitintervall mit maximaler Zeitauflösung messen, indem Sie vor dem Positionieren des Cursors hineinzoomen (
Zoom
). Der Cursor kann dann mit einer feineren Zeitauflösung positioniert werden, die beim anschließenden Herauszoomen nicht verloren geht.
3. Wiederholen Sie den Vorgang mit
C2
um den Endpunkt des
Zeitintervalls festzulegen. Dieser muss rechts vom Startpunkt liegen.
4. Lesen Sie in der unteren Statuszeile die Länge des Zeitintervalls bei
t=
ab.
Zeitintervallmessung mit Cursors C1 und C2
6.6
Kurven vertikal verschieben
¾ Funktionen
Offs1
und
Offs2
Der vertikale Offset für die Darstellung der Signalverläufe beider
Messkanäle wird entweder automatisch bestimmt (
Setting
>
Auto offset
>
Yes
) oder kann durch
Offs1
und
Offs2
manuell eingestellt werden. Die Verschiebung geschieht entweder gemein-
73
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion sam oder getrennt für die beiden Messkanäle (
Setting
>
Separate offsets Ch1/2
).
Hinweis: Durch das manuelle Einstellen mit
Offs1
oder
Offs2
wird eine aktivierte Auto-Offset-Funktion deaktiviert.
6.7
Signale sampeln
¾
Funktionen
Single
und
Run
/
Stop
Der Samplespeicher wird mit dem Signalverlauf gefüllt, sobald ein
Triggerereignis erkannt wird. Um einmal zu sampeln, drücken Sie
Single
. Wiederholtes Sampling aktivieren Sie mit
Run
. Mit
Stop
beenden Sie den Vorgang.
Das zu verwendende Triggerereignis können Sie mit
Setting
>
Trigger
einstellen. Einstellungen zum Sampling erfolgen mit
Setting
>
Sample rate
,
Pretrigger
und
Sample buffer size
. Mehr Information über diese Einstellungen erhalten Sie im
Abschnitt 6.10.8 Seite 84 und folgende.
6.7.1
Dekodierung des Signalverlaufs
Ein im Signalverlauf erkannter CAN-Frame wird automatisch dekodiert. Dabei muss der Anfang eines CAN-Frames im sichtbaren Ausschnitt liegen. Bei mehreren sichtbaren CAN-Frames wird der erste verwendet.
Die folgende Information wird oberhalb des Gitternetzes in weißer
Schrift angezeigt:
CAN-ID (ID)
Datenlänge in Bytes (L)
74
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Daten im Hexadezimalformat oder „RTR“ (Remote Transmission
Request)
Dekodierter Signalverlauf
Zusätzlich zu den Daten im CAN-Frame können die Segmente des
CAN-Frames anhand von Markierungen im Signalverlauf angezeigt werden:
Setting
>
Show decoded segments
>
Yes
Zusätzliche Segmentanzeige bei der Dekodierung
75
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6.7.2
Dekodierprobleme beheben
Dekodieranzeige
Rote Daten
Bedeutung Mögliche Maßnahme(n)
CAN-Frame fehlerhaft
CAN-Übertragungsrate des Geräts auf die des angeschlossenen CAN-Busses einstellen:
-
Device Settings
>
CAN bitrate
-
Device Settings
>
Detect CAN bitrate
Keine CAN-
Gegenstelle, die ein Acknowledge sendet *
CAN-
Frame erkannt
- Mehr als einen aktiven Teilnehmer am CAN-Bus betreiben
- PCAN-Diag nicht im Listen-Only-Modus betreiben
Sichtbaren Ausschnitt mit
Delay
verschieben bis der Anfang eines CAN-Frames im Ausschnitt liegt.
* Wenn beim Dekodieren die Frame-Segmente dargestellt werden, erscheint am
Frame-Ende der Fehler „noack“.
6.8
Report zum dekodierten CAN-Frame anzeigen
¾
Funktion
Report
Mit dieser Funktion erhalten Sie eine Übersicht der Eigenschaften eines dekodierten CAN-Frames.
Report zu einem gesampelten CAN-Frame
76
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Die Funktion ist nicht verfügbar, wenn der Scope-Trigger im Run-
Modus ist. Drücken Sie
Stop
und bei Bedarf ein oder mehrmals
Single
, um auf dem Scope-Bildschirm den gewünschten CAN-
Frame zu sampeln. Anschließend können Sie die Report-Funktion anwenden.
Eigenschaft Beschreibung
CAN Frame
ID CAN-ID
Len
Data
Datenlänge in Bytes
Daten im Hexadezimalformat oder „RTR“ (Remote
Transmission Request)
Settings
ADC sample rate
CAN sample point
Bitrate
Quotient aus der eingestellten Abtastfrequenz (
Setting
>
Sample rate
) und der Übertragungsrate (
Device
Settings
>
CAN bitrate
). Falls der Wert größer als 100 sein sollte, wird intern die Abtastfrequenz soweit reduziert, dass der Wert unter 100 liegt.
Sample Point innerhalb eines Bits im CAN-Frame; ergibt sich aus der Bit-Timing-Register-Einstellung des CAN-
Controllers
Übertragungsrate; ergibt sich aus der Bit-Timing-Register-
Einstellung des CAN-Controllers
Measurement
Data/Stuff bits
Dom./Rec. bits
Bitrate
Anzahl der Nutzbits und Stuff-Bits im gesamten CAN-
Frame
Anzahl der dominanten und rezessiven Bits im gesamten
CAN-Frame
Übertragungsrate, mit der der CAN-Frame vom Sender
übermittelt wurde; Prozentwert: Abweichung von der im
PCAN-Diag eingestellten Übertragungsrate
77
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Eigenschaft
ACK delay start
ACK delay end
Diff. level (dom.)
Beschreibung
Verzögerung am Start und Ende der Acknowledge-
Sequenz in Bezug zu den nominalen Zeitpunkten; Prozentwert: Verzögerung in Bezug auf eine Bitzeit (abhängig von der Übertragungsrate).
Zur Interpretation:
- Die Prozentwerte sollten deutlich unterhalb der Angabe in „CAN sample point“ liegen (Faustregeln: 5 % bei wenigen Metern CAN-Kabel, Maximum 50 %).
- Große Unterschiede zwischen Start und Ende deuten nicht zwangsweise auf eine große Entfernung des CAN-
Knotens hin, dessen ACK-Signal am meisten verzögert ist.
Vielmehr kann auch eine langsame Verarbeitung der CAN-
Signale im CAN-Knoten die Ursache sein.
Durchschnittliche Differenzspannung zwischen CAN_H und CAN_L bei dominanten Bits. Als Anhaltspunkt: Die nominale Differenzspannung für High-Speed-CAN ist 2,0 V
(3,5 - 1,5 V).
6.9
Konfigurierbare Funktion F1
¾ Funktion
F1
Die Scope-Funktion
F1
kann mit einer der folgenden Funktionen belegt sein:
Speichern des Scope-Bildschirms oder/und des aktuellen
Samplespeicherinhalts (Abschnitt 6.9.1)
Steuerung der ersten Sendeliste (Abschnitt 6.9.2)
Die Funktion wird mit
Setting
>
Function key F1
konfiguriert.
78
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6.9.1
Scope-Bildschirm und Samplespeicherinhalt speichern
Entsprechend konfiguriert, wird mit
F1
der Bildschirminhalt als
Bitmap oder der aktuelle Samplespeicher als CSV-Datei auf der internen Speicherkarte abgelegt.
Hinweis: Der Speichervorgang kann mehrere Sekunden dauern.
Die Dateien werden auf der Speicherkarte im Verzeichnis des aktiven Projektes (Projects > <Projektname>) abgelegt und können später über eine USB-Verbindung vom angeschlossenen PC ausgelesen werden. Den Namen des aktiven Projekts erfahren Sie im
Hauptmenü in der Statuszeile unten.
Hinweis: Solange eine USB-Verbindung zu einem PC besteht, können mit der Funktion F1 keine Screenshots und Samplespeicherinhalte gespeichert werden.
Aufbau der CSV-Datei
Eine CSV-Datei enthält die Abtastdaten zeilenweise im Textformat.
Als Trennzeichen wird das Semikolon (;) verwendet. Die Datei kann zur Weiterverarbeitung zum Beispiel in eine beliebige Tabellenkalkulation übernommen werden.
Zeile
1
Inhalt
Gerätename und Firmwareversion
2 Transceivertyp
3 - 4 Signalquelle Messkanäle 1 und 2
5
6 - 7
8 - 9
10
11
12
Anzahl der Abtastwerte
Skalierung Spannung Messkanäle 1 und 2
Offset Spannung Messkanäle 1 und 2 [V]
Skalierung Zeit Abtastwerte [s]
Offset Zeit Abtastwerte [s]
Spaltenbezeichnungen für folgende Abtastwerte
Aufbau
String
String
String
Name;Anzahl
Name;Wert
Name;Wert
Name;Wert
Name;Wert
Name;Name;Name
Nummer;Wert;Wert
79
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Berechnungen für einen Abtastwert (Klammerangabe: Zeile):
Zeitpunkt:
Time(13+) * Timebase(10) + Time Offset(11)
Spannungswert, jeweils für Messkanal 1 und 2:
Channel(13+) * Scale Channel(6/7) + Offset Channel(8/9)
6.9.2
Erste Sendeliste steuern
Entsprechend konfiguriert, wird mit
F1
die erste Sendeliste (Tx1), die in der Sendelistenverwaltung (
CAN Data
>
Manage Transmit
Lists
) festgelegt ist, gesteuert. Das Sendeverhalten hängt davon ab, ob für die Sendeliste eine Zykluszeit größer als 0 eingestellt ist oder nicht.
Zykluszeit von Tx1 Aktion mit F1
> 0
= 0
Das zyklische Senden von Tx1 wird gestartet oder gestoppt.
Tx1 wird einmalig gesendet.
Die Sendeliste muss in der Sendelistenverwaltung aktiviert sein
(oberster Eintrag), damit sie gesendet werden kann.
80
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6.10
Einstellungen für die
Oszilloskopfunktion
¾
Menüpunkt
Scope
>
Setting
6.10.1
Ch1 source
Auswahl der Signalquelle für die Darstellung von Messkanal 1
(grüner Verlauf).
Hinweis: Die Auswahl ist abhängig vom CAN-Transceiver, der im PCAN-Diag integriert ist.
Einstellung
CAN-H
CAN-SW(low)
CAN-SW(high)
Off
Beschreibung
CAN_High-Signal vom D-Sub-Anschluss (High-Speed-CAN,
Low-Speed-CAN)
Single-Wire-CAN-Signal vom D-Sub-Anschluss.
Der sichtbare Ausschnitt kann entsprechend des Betriebsmodus angepasst werden:
- low: normaler oder High-speed-Modus
- high: Wake-up-Modus (erhöhter Spannungshub)
Messkanal 1 (grüner Verlauf) ist ausgeblendet
81
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6.10.2
Ch2 source
Auswahl der Signalquelle für die Darstellung von Messkanal 2
(weißer Verlauf).
Hinweis: Die Auswahl ist abhängig vom CAN-Transceiver, der im PCAN-Diag integriert ist.
Einstellung
CAN-L
Probe (low)
Probe (high)
CAN-L CAN-Diff
CAN-Diff
Beschreibung
CAN_Low-Signal vom D-Sub-Anschluss (High-Speed-CAN,
Low-Speed-CAN)
Externes Signal vom BNC-Anschluss,
Spannungsbereich -3 bis +15 V
Externes Signal vom BNC-Anschluss,
Spannungsbereich -10 bis +50 V
Differenz aus CAN_High und CAN_Low (High-Speed-CAN,
Low-Speed-CAN); Darstellung als blauer Verlauf auf dem
Scope-Bildschirm, entweder zusätzlich zum CAN_Low-Signal oder alleine
Darstellung der Differenz aus CAN_High und CAN_Low mit Indikator für Nulllinie (Markierung)
Messkanal 2 (weißer Verlauf) ist ausgeblendet
Off
Achtung! Die Spannung eines externen Signals darf maximal
±50 V betragen. Höhere Spannungen können zu einem Defekt des Gerätes führen.
82
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
In Abhängigkeit dieser Einstellung wird der BNC-Anschluss entweder als Triggerausgang oder als Signaleingang verwendet. Mehr
Information dazu im Kapitel 10 Seite 100.
6.10.3
Trigger
Auswahl des Ereignisses, das ein Sampling der Signale auslöst
(Triggerereignis).
Einstellung
FrameStart
Beschreibung
Anfang eines erkannten CAN-Frames
FrameEnd
Ende eines erkannten CAN-Frames
Free-running
Freilauf des Sampling ohne Trigger; der Samplespeicher wird wiederholt gefüllt.
CAN ID
CAN Error
CAN-Frame mit der CAN-ID, die in der folgenden
Einstellung (Punkt 6.10.4) festgelegt wird
Ein als fehlerhaft erkannter CAN-Frame
pos.edge Ch2 neg.edge Ch2
Steigende oder fallende Flanke am BNC-
Anschluss. Der Triggerpegel wird auf dem
Scope-Bildschirm mit
Level
eingestellt.
Triggerquelle
CAN
CAN
Unabhängig
CAN
CAN
Extern
Hinweis: Die Triggerung läuft unabhängig von der Einstellung der Signalquellen für die beiden Messkanäle (
Ch1 source
,
Ch2 source
). So kann zum Beispiel eine Flankentriggerung am BNC-Anschluss stattfinden, obwohl beide Kanäle auf dem
Scope-Bildschirm CAN-Signale anzeigen.
6.10.4
If Trigger = CAN ID
Wenn als Triggerereignis
CAN ID
ausgewählt ist, wird die hier angegebene CAN-ID berücksichtigt. Über
set CAN ID
gelangen Sie zu den entsprechenden Einstellungen.
83
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Einstellung
Frame format
Frame type
CAN ID
Beschreibung
Länge der CAN-ID (11 Bit oder 29 Bit)
Daten-Frame oder Remote-Frame (RTR)
Angabe der CAN-ID im Hexadezimalformat
6.10.5
Auto offset
Einstellung
Yes
No
Beschreibung
Automatischer vertikaler Offset für die Messkanäle 1 und 2
Manuelles Einstellen des Offsets auf dem Scope-Bildschirm mit
Offs1
und
Offs2
Hinweis: Durch das manuelle Einstellen mit
Offs1
oder
Offs2
wird eine aktivierte Auto-Offset-Funktion deaktiviert.
6.10.6
Separate offsets Ch1/2
Einstellung
Yes
No
Beschreibung
Separate vertikale Offsets für die Messkanäle 1 und 2
Gemeinsamer Offset für beide Messkanäle. Das manuelle
Einstellen auf dem Scope-Bildschirm erfolgt mit
Offs1
für beide Messkanäle.
Offs2
ist nicht verfügbar.
6.10.7
Show vertical cursors
Aktiviert Cursors für die Messung eines Zeitintervalls. Die Cursors werden auf dem Scope-Bildschirm durch
C1
und
C2
bewegt.
6.10.8
Sample rate
Einstellen der Abtastrate des Oszilloskops für beide Messkanäle.
Abtastraten geringer als 20 MS/s können sinnvoll sein, wenn ein längerer Signalverlauf betrachtet werden soll. Dadurch wird jedoch auch die Auflösung verringert.
84
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
6.10.9
Pretrigger
Ein Teil des Signalverlaufs wird vor dem Triggerereignis dargestellt.
Die Prozentangabe gibt den Anteil des gesamten Verlaufs an.
Mögliche Teiler: 10:90, 50:50, 90:10
6.10.10
Sample buffer size
Ändern der Puffergröße und damit der Samplingdauer. Kleinere
Puffergrößen können für eine schnellere Wiederholung des
Samplings eingestellt werden.
Die Samplingdauer ergibt sich aus dem Quotienten der Puffergröße
(sample buffer size) und der Abtastrate (sample rate).
Beispiel: 64 kSamples / 20 MS/s = 3,2 ms
6.10.11
Zoom
Auswahl des Fixpunktes für das Zoomen: linker Rand (left), rechter
Rand (right), Mitte (mid).
6.10.12
Show decoded segments
Bestimmt die Art der Anzeige auf dem Scope-Bildschirm für CAN-
Daten, die aus dem Signalverlauf dekodiert worden sind.
85
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Einstellung
No
Beschreibung
Auf dem Scope-Bildschirm werden nur die Daten des dekodierten CAN-Frames oberhalb des Gitternetzes angezeigt.
Yes
Zusätzlich zu den Daten des CAN-Frames werden die Segmente des CAN-Frames anhand von Markierungen im Signalverlauf angezeigt.
Segmentkürzel
| (violett) id dlc d0 - d7
Bezeichnung in der CAN-
Spezifikation 2.0
SOF bit
Arbitration field
Control field
Data field
Beschreibung
Frame-Start (dominantes Bit)
CAN-ID und RTR-Bit
Datenlänge in Bytes
Datenbytes
Prüfsumme
Empfangsquittierung
86
PCAN-Diag 2 – Oszilloskopfunktion
Segmentkürzel
eof
Bezeichnung in der CAN-
Spezifikation 2.0
EOF field
Beschreibung
Frame-Ende (7 rezessive Bits)
Error-Frame
6.10.13
Trigger output delay
Das interne Triggersignal ist auch extern am BNC-Anschluss verfügbar (nicht bei
Ch2 source
=
Probe (low)
,
Probe (high)
). Die
Ausgabe ist aus technischen Gründen verzögert. Die Verzögerungszeit wird hier angegeben.
Details zur Verzögerung finden Sie im Abschnitt
6.10.14
Function key F1
Legt die Aktion fest, wenn auf dem Scope-Bildschirm
F1
ausgewählt wird:
Einstellung
Save BMP
Save data
Save BMP&data
Tx1
Beschreibung
Ein Bitmap-Screenshot des Scope-Bildschirms wird auf der internen Speicherkarte abgelegt (Dateiname: pict000.bmp mit fortlaufender Nummer).
Der Inhalt des Samplespeichers wird im CSV-Format auf der internen Speicherkarte abgelegt (Dateiname: data000.csv mit fortlaufender Nummer).
Sowohl ein Screenshot als auch der Inhalt des Samplespeichers werden auf der internen Speicherkarte abgelegt.
Dabei erhalten beide Dateinamen die gleiche Nummer.
Die erste Sendeliste, die unter
CAN Data
>
Manage
Transmit Lists
festgelegt ist, kann gestartet und gestoppt oder einmalig gesendet werden (letzteres, falls die eingestellte Zykluszeit 0 ist).
Der Zugriff auf die Dateien, die mit den Save-Befehlen abgelegt worden sind, erfolgt über eine USB-Verbindung von einem PC aus.
87
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
7
Gerät mit Projekten konfigurieren
¾
Hauptmenüpunkt
Projects
Anhand von Projekten kann das PCAN-Diag schnell an verschiedene
Einsatzzwecke angepasst werden.
Ein Projekt enthält folgende Elemente:
Projektelement
Geräteeinstellungen
Oszilloskopeinstellungen
Anzeigeeinstellungen für die D-Sub-
Messung
CAN-Sendelisten
Symboldateien
Alternatives Startbild Intro.bmp
(siehe Abschnitt 7.2 Seite 96)
Im PCAN-Diag zugeordneter Bereich
Device Settings
Scope
>
Setting
Measurements
>
D-Sub Connector
>
Settings
CAN Data
>
Manage Transmit Lists
CAN Data
>
Manage Symbol Files
Anzeige beim Einschalten des Gerätes
Verwendung von Projekten:
Projekte werden auf einem PC mit der mitgelieferten Windows-
Software PCAN-Diag Editor erstellt und geändert und dann auf die interne Speicherkarte im PCAN-Diag übertragen.
Auf der internen Speicherkarte können beliebig viele Projekte abgelegt werden.
Bei der Arbeit mit dem PCAN-Diag kann ein Projekt von der internen Speicherkarte geladen werden.
Wenn auf der internen Speicherkarte eine neue Version des aktiven Projekts liegt, wird das Projekt beim Einschalten des
PCAN-Diag automatisch geladen.
88
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
Im Gerät durchgeführte Einstellungsänderungen oder Anpassungen der CAN-Sendelisten wirken sich nicht auf das zugehörige Projekt auf der internen Speicherkarte aus.
Load Project
Von der internen Speicherkarte wird ein Projekt ausgewählt, dessen
Elemente in das PCAN-Diag geladen werden. Klicken Sie auf den
Namen des gewünschten Projekts, um es zu laden.
Hinweis: Beim Laden eines Projekts von der Speicherkarte werden alle aktuell verwendeten Einstellungen, Sendelisten und
Symboldateien im PCAN-Diag überschrieben.
Das Default-Projekt enthält Grundeinstellungen für das PCAN-Diag.
Project
Zeigt den Namen des aktiven Projekts an. Das aktive Projekt wird auch im Hauptmenü angezeigt.
Das PCAN-Diag prüft beim Einschalten, ob die gleichnamige Projektdatei auf der internen Speicherkarte neuer ist als die ursprünglich geladene. In diesem Fall wird der neue Stand automatisch geladen.
Status
Anzeige Beschreibung no local modifications
An dem geladenen Projekt wurden im Gerät bisher keine dauerhaften Veränderungen vorgenommen.
local modifications
Eins der oben aufgeführten Projektelemente wurde im Gerät verändert und mit
Save&OK
dauerhaft gespeichert. Diese Änderungen wirken sich nicht auf die zugehörige Projektdatei auf der internen
Speicherkarte aus.
Wenn Sie die ursprünglichen Projekteigenschaften wieder herstellen möchten, laden Sie das Projekt erneut mit
Load Project
.
89
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
7.1
Projekt erstellen und laden
Die Prozedur vom Erstellen eines Projekts bis zur Anwendung im
PCAN-Diag ist in drei Abschnitte unterteilt:
Ein Projekt auf einem PC mit dem Windows-Programm
PCAN-Diag Editor erstellen.
Das Projekt über eine USB-Verbindung auf die interne
Speicherkarte des PCAN-Diag übertragen.
Das Projekt im PCAN-Diag laden.
So erstellen Sie ein Projekt:
1. Starten Sie auf dem PC den PCAN-Diag Editor
(PcanDiagEdt.exe). Sie finden das Programm zum Beispiel auf der mitgelieferten DVD im folgenden Verzeichnis:
/Tools/PCAN-Diag/PCAN-DiagV2/Tools/
Die einzelnen Einstellmöglichkeiten für ein Projekt sind auf den Registerkarten aufgeführt.
90
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
2. Passen Sie auf den Registerkarten Device Settings, Scope
Settings und D-Sub Connector die Einstellungen für die vorgesehene Anwendung an.
3. Legen Sie auf der Registerkarte CAN Transmit Lists bei
Bedarf eine oder mehrere Sendelisten an. Der linke Bereich enthält die Sendelisten, der rechte Bereich die CAN-Nachrichten einer Sendeliste. Neue Einträge legen Sie jeweils mit dem Plus-Knopf unterhalb der Bereiche an.
91
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
4. Wählen Sie auf der Registerkarte Symbols die Symboldateien aus, die für das Projekt zur Verfügung stehen sollen.
Verwenden Sie zum Hinzufügen den Plus-Knopf.
92
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
5. Wählen Sie bei der hinzugefügten Symboldatei in der Spalte
Target format die Darstellungsart von Multiplexern aus:
Common Multiplexer: eine Liste mit allen Variablen
Separate Multiplexer: jede Multiplexer-Definition gesondert
6. Speichern Sie das erstellte Projekt auf einem Datenträger mit dem Save-Knopf .
Der dabei verwendete Dateiname dient fortan als
Projektname.
So übertragen Sie das Projekt auf das PCAN-Diag:
1. Verbinden Sie das PCAN-Diag per USB-Kabel mit dem PC.
Das PCAN-Diag braucht dazu nicht eingeschaltet zu sein.
Im PCAN-Diag Editor ist der Knopf Transfer to nicht mehr ausgegraut sondern blau und zeigt damit die Möglichkeit der Übertragung an. Ein Texthinweis, dass das PCAN-Diag erkannt worden ist, wird im Output-Fenster unten angezeigt.
93
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
2. Klicken Sie auf Transfer to und markieren Sie im Dialogfenster Select Devices das PCAN-Diag.
Tipp: Sie können dieselbe Konfiguration gleichzeitig auf mehrere PCAN-Diag-Geräte übertragen, wenn diese mit dem PC verbunden sind. Wählen Sie alle Geräte mit Select All aus.
94
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
3. Klicken Sie auf OK.
Die Projektdatei (*.dpf) und zugehörige Symboldateien
(*.sym, *.syb) werden auf das PCAN-Diag übertragen
(Fortschrittsanzeige Transfer data). Das verwendete Verzeichnis auf der internen Speicherkarte ist
/PCAN-Diag/Projects/<Projektname>.
4. Beenden Sie die USB-Verbindung zwischen dem PCAN-Diag und dem PC.
So laden Sie das Projekt im PCAN-Diag:
1. Wählen Sie im PCAN-Diag
Projects
>
Load Project
.
Es erscheint eine Liste mit Projekten, die auf der internen
Speicherkarte abgelegt sind.
2. Klicken Sie auf das zuvor übertragene Projekt.
Das Projekt ist nun geladen und wird als aktives Projekt aufgeführt.
Das aktive Projekt wird auch im Hauptmenü angezeigt.
Tipp: Weitere Information zur Benutzung des PCAN-Diag Editor finden Sie in der Programmhilfe, die Sie über den Help-Knopf oder die Taste F1 erreichen.
95
PCAN-Diag 2 – Gerät mit Projekten konfigurieren
7.2
Alternatives Startbild einbinden
Um bereits beim Einschalten des Gerätes zu verdeutlichen, welches
Projekt im Gerät aktiv ist, kann jedem Projekt ein alternatives Startbild zugeordnet werden. Dazu muss eine Bitmap-Datei im entsprechenden Projektverzeichnis auf der internen Speicherkarte liegen.
Falls diese nicht vorhanden ist, wird das Standardstartbild angezeigt
(Default-Projekt).
Eigenschaften des Startbilds
Dateiname Intro.bmp
Ablagepfad auf der internen Speicherkarte
/PCAN-Diag/Projects/<Projektname>/
Format Windows-Bitmap
Auflösung 320 x 240 Pixel
So binden Sie ein alternatives Startbild ein:
1. Erstellen Sie auf einem PC eine Bitmap-Datei mit den
Eckdaten aus der Tabelle.
2. Stellen Sie eine USB-Verbindung zwischen dem PCAN-Diag und dem PC her.
Das PCAN-Diag wird im PC als Massenspeichergerät angezeigt.
3. Kopieren Sie die erstellte Datei Intro.bmp in das gewünschte Projektverzeichnis (siehe Tabelle).
4. Beenden Sie die USB-Verbindung.
96
PCAN-Diag 2 – Wartungsfunktionen für das Gerät
8
Wartungsfunktionen für das
Gerät
¾
Hauptmenüpunkt
Internal Statistics
Die Seite gibt eine Übersicht über Geräteinterna. Die einzelnen Angaben werden in der Regel zu Supportzwecken benötigt.
Außerdem stehen hardwarenahe Aktionen zur Verfügung, mit denen das Gerät gewartet werden kann. Diese sind im Folgenden kurz erläutert.
Wichtiger Hinweis: Die falsche Anwendung dieser Funktionen kann zur Unbenutzbarkeit des Gerätes führen. Verwenden Sie die Funktionen nur nach Aufforderung durch den technischen
Support von PEAK-System.
Update Firmware
Auf der internen Speicherkarte können im Verzeichnis
/PCAN-Diag/Firmware/ Dateien für Firmware-Updates (*.bin) abgelegt werden. Mit der Updatefunktion wird eine Datei ausgewählt. Daraufhin startet der Updatevorgang.
Hinweis: Falls Ihr PCAN-Diag eine Firmwareversion bis 1.7.x enthält und Sie ein Firmware-Update auf Version 1.8.1 oder höher durchführen möchten, müssen Sie als Zwischenschritt zuerst die Firmwareversion 1.8.0 installieren.
Factory Defaults
Alle Einstellungen werden auf den Standardzustand zurückgesetzt, der durch die aktuelle Firmware vorgegeben ist.
97
PCAN-Diag 2 – Wartungsfunktionen für das Gerät
Bootloader
Startet den Bootloader für ein Firmware-Update per CAN. Auf dem
Bildschirm wird auch die Seriennummer des PCAN-Diag angezeigt.
98
PCAN-Diag 2 – Interne Speicherkarte durchsuchen
9
Interne Speicherkarte durchsuchen
¾
Hauptmenüpunkt
Memory Card
Verzeichnisse und Bitmaps auf der internen Speicherkarte können mit dem PCAN-Diag angezeigt werden.
Hinweis: Das PCAN-Diag kann nicht auf die Speicherkarte zugreifen, solange eine USB-Verbindung zu einem PC besteht.
Show Directory
Anzeige der Verzeichnisse auf der Speicherkarte, um zu sehen, welche Dateien vorhanden sind.
View Bitmap
Nur Bitmap-Dateien (*.bmp) werden in den Verzeichnissen angezeigt (zum Beispiel Screenshots des Scope-Bildschirms, die mit der
F1-Funktion erstellt wurden).
Klicken Sie auf ein Bitmap um es anzusehen; klicken Sie ein weiteres Mal um die Ansicht zu verlassen.
99
PCAN-Diag 2 – BNC-Anschluss
10
BNC-Anschluss
BNC-Anschluss an der Geräterückseite
Der BNC-Anschluss wird in der Oszilloskopfunktion verwendet. Die
Funktion des BNC-Anschlusses hängt von der Einstellung für den
Messkanal 2 ab (
Scope
>
Setting
>
Ch2 source
).
Einstellung Ch2 Funktion BNC
Off
CAN-L
CAN-L CAN-Diff
CAN-Diff
Triggerausgang
Probe (low)
Probe (high)
Eingang für ein externes Signal zu
Kontroll- und Triggerzwecken
Erläuterung in Abschnitt
Achtung! Die Spannung eines externen Signals darf maximal
±50 V betragen. Höhere Spannungen können zu einem Defekt des Gerätes führen.
100
PCAN-Diag 2 – BNC-Anschluss
10.1
Triggerausgang
Am BNC-Anschluss können andere Messgeräte oder Oszilloskope, die zum Beispiel keine CAN-spezifischen Messmöglichkeiten besitzen, ein Triggersignal abgreifen, das durch ein Triggerereignis der
PCAN-Diag-internen Oszilloskopfunktion ausgelöst wird.
Der Triggerausgang ist aktiv, wenn der Messkanal 2 (Ch2) der Oszilloskopfunktion auf den CAN-Eingang eingestellt ist:
Scope
>
Setting
>
Ch2 source
>
CAN-L
/
CAN-L CAN-Diff
/
CAN-Diff
Wenn in der Oszilloskopfunktion ein Triggerereignis auftritt, wird am BNC-Anschluss ein Triggersignal mit den folgenden Eigenschaften ausgegeben:
Triggerausgang
Triggerereignis
Pulsdauer
Verzögerung zum internen Trigger
0 V (fallende Flanke)
4 CAN-Bitzeiten, tatsächliche Dauer abhängig von der eingestellten CAN-Übertragungsrate
(bei 500 kbit/s: 4 * 2 μs = 8 μs)
140 CAN-Bitzeiten, tatsächliche Dauer abhängig von der eingestellten CAN-Übertragungsrate; wird angezeigt in den Scope-Einstellungen unter
Scope
>
Setting
>
Trigger output delay
Verlauf des Triggersignals, 20 μs/div
101
PCAN-Diag 2 – BNC-Anschluss
10.2
Externes Signal
Anstatt des CAN-Signals CAN_Low, kann der Messkanal 2 (Ch2) der
Oszilloskopfunktion ein externes Signal zu Kontroll- und Triggerzwecken sampeln, das über den BNC-Anschluss zugeführt wird.
Achtung! Die Spannung eines externen Signals darf maximal
±50 V betragen. Höhere Spannungen können zu einem Defekt des Gerätes führen.
Der BNC-Anschluss wird als Eingang verwendet, wenn der Messkanal 2 (Ch2) der Oszilloskopfunktion wie folgt eingestellt ist:
Scope
>
Settings
>
Ch2 source
>
Einstellung
Probe (low)
Probe (high)
Messbereich
-3 - +15 V
-10 - +50 V
Maximale Frequenz
1 MHz
Zusätzlich wird das externe Signal als Trigger verwendet, wenn die
Triggerung der Oszilloskopfunktion wie folgt eingestellt ist:
Scope
>
Settings
>
Trigger
>
Einstellung Triggerung pos. edge Ch2
steigende Flanke
neg. edge Ch2
fallende Flanke
10.2.1
Tastkopf
Für ein externes Signal kann ein Tastkopf verwendet werden (nicht im Lieferumfang enthalten). Einsetzbar ist ein Standardtastkopf ohne Zusatzelektronik, der mit der Einstellung x1 betrieben wird.
Die Einstellung x10 wird nicht unterstützt.
102
PCAN-Diag 2 – BNC-Anschluss
10.3
Massebuchse
Um eine gesonderte Masseverbindung zwischen dem PCAN-Diag und dem Messobjekt herzustellen, steht eine Massebuchse (4 mm) zur Verfügung.
Massebuchse (4 mm) an der Geräterückseite
103
PCAN-Diag 2 – USB-Verbindung mit einem PC
11
USB-Verbindung mit einem PC
Über eine USB-Verbindung mit einem PC wird auf die interne Speicherkarte des PCAN-Diag zugegriffen. Das Betriebssystem auf dem
PC bindet die Speicherkarte in die Dateiverwaltung ein, unter
Windows beispielsweise als Massenspeichergerät.
Interne Speicherkarte
Dateisystem FAT32
Name des USB-Geräts PCAN-DIAG
Der Zugriff auf die Speicherkarte kann auch bei ausgeschaltetem
PCAN-Diag erfolgen. Beim Einschalten des Geräts wird die USB-
Verbindung kurzzeitig unterbrochen.
11.1
USB-Verbindung trennen
Vor dem Abziehen des USB-Kabels am PC oder am PCAN-Diag sollte das Gerät im Betriebssystem abgemeldet werden. Dieser
Vorgang stellt sicher, dass das Betriebssystem Schreibvorgänge auf die interne Speicherkarte des PCAN-Diag korrekt abgeschlossen hat.
Windows: Icon Hardware sicher entfernen im Infobereich der Taskleiste
104
PCAN-Diag 2 – USB-Verbindung mit einem PC
11.2
Verwendungszwecke der USB-Verbindung
Projekte auf die Speicherkarte im PCAN-Diag mit dem mitgelie-
ferten Windows-Programm PCAN-Diag Editor übertragen (7.1
Projekt erstellen und laden Seite 90)
Zugriff auf die vom PCAN-Diag erzeugten Trace-, Bitmap- oder
CSV-Dateien
Ein alternatives Startbild in einem Projektverzeichnis ablegen
Alternatives Startbild einbinden Seite 96)
Datei *.bin für einen Firmware-Update im Verzeichnis
/PCAN-Diag/Firmware/ bereitlegen
Speicherplatz zur freien Verfügung
11.3
Einschränkung der Diag-Funktionen
Während einer USB-Verbindung zu einem PC stehen manche Funktionen im PCAN-Diag nur eingeschränkt zur Verfügung, da das
Gerät nicht gleichzeitig mit dem verbundenen PC auf die interne
Speicherkarte zugreifen kann:
Beim Einschalten wird kein Startbild angezeigt.
Es kann kein Projekt geladen werden.
Es kann keine Symboldatei geladen werden.
Beim Einschalten kann das aktive Projekt nicht auf ein Update
überprüft werden.
Die Aufzeichnung und die Wiedergabe von CAN-Verkehr (Trace) funktionieren nicht.
Die Befehle im Menü
Memory Card
funktionieren nicht.
105
PCAN-Diag 2 – USB-Verbindung mit einem PC
Auf dem Scope-Bildschirm kann die F1-Funktion zum Speichern von Screenshots und/oder Samplespeicherdaten nicht genutzt werden.
Das Buslastdiagramm (Bus Load) kann nicht als Bitmap gespeichert werden.
Hilfetexte werden nicht angezeigt.
11.4
PCAN-Diag-Dateien auf der internen
Speicherkarte
Verzeichnis - Datei
/PCAN-Diag/
Projects/<Projektname>/ Projekte; jeweils ein Unterverzeichnis mit dem
Projektnamen; Default: Standardprojekt mit
Grundeinstellungen
*.dpf Projektdatei; wird mit dem mitgelieferten Windows-Programm PCAN-Diag Editor erstellt; eine
Datei enthält:
- Einstellungen
- CAN-Sendelisten
- Verweise auf Symboldateien
*.sym
Funktion
Festgelegter Ablagezweig für Dateien, auf die das
PCAN-Diag zugreift oder die mit dem Gerät im
Zusammenhang stehen
*.syb
Symboldatei im Textformat; kann z. B. mit dem mitgelieferten Windows-Programm PCAN Symbol
Editor erstellt werden
Symboldatei im Binärformat; zugehörig zur gleichnamigen Datei *.sym; wird vom PCAN-Diag zur symbolischen Darstellung verwendet
Intro.bmp pict000.bmp
Startbild beim Einschalten des Gerätes (320 x 240
Pixel)
Screenshots des Scope-Bildschirms und des
Buslastdiagramms; fortlaufende Nummerierung durch den internen Zähler
106
PCAN-Diag 2 – USB-Verbindung mit einem PC
Verzeichnis - Datei
data000.csv trc00000.btr
Help/*.dhp
Tools/
PcanDiagEdt.exe
PcanSEdt.exe
PEAK-Converter.exe
Firmware/*.bin
Documentation/
Funktion
Daten des Samplespeichers; CSV-Format, verwendbar z. B. in Tabellenkalkulationen; fortlaufende Nummerierung durch den internen
Zähler
Binärkodierte Trace-Daten von der Aufzeichnungsfunktion, verwendbar zur Wiedergabe oder anderweitig nach einer Konvertierung auf dem PC; fortlaufende Nummerierung durch den internen
Zähler
Dateien mit der Gerätehilfe
Hilfsprogramme zur Verwendung mit dem PCAN-
Diag (im folgenden nur die ausführbaren Dateien)
Windows-Programm PCAN-Diag Editor zum
Erstellen von Projekten
Windows-Programm PCAN Symbol Editor zum
Erstellen von Symboldateien
Windows-Programm PEAK-Converter zur
Umwandlung einer aufgezeichneten, binären
Trace-Datei (*.btr) in ein anderes Format
Datei(en) für ein Update der Firmware
Dokumentation zum PCAN-Diag, z. B. dieses
Handbuch
Das PCAN-Diag ist auch ohne den Verzeichniszweig /PCAN-Diag/ auf der internen Speicherkarte funktionsfähig. Es werden jedoch kein Startbild und keine Hilfetexte angezeigt. Außerdem ist das
Speichern von Screenshots, von Daten aus dem Samplespeicher oder von Traces nicht möglich.
Tipp: Falls der Verzeichniszweig /PCAN-Diag/ auf der internen
Speicherkarte nicht mehr existiert, können Sie diesen von der mitgelieferten DVD kopieren:
/Tools/PCAN-Diag/PCAN-DiagV2/
Alternativ steht ein entsprechendes ZIP-Paket im Support-
Bereich unserer Website zum Download zur Verfügung: www.peak-system.com
107
PCAN-Diag 2 – Technische Daten
12
Technische Daten
Versorgung
Versorgungsspannung Extern über Versorgungsbuchse:
12 V DC nominell, 8 - 50 V möglich
Intern durch 4 Batterien/Akkus (Größe Mignon/AA):
4 x 1,5 V oder 4 x 1,2 V DC
Hinweis: Das Gerät hat keine Ladefunktion für eingelegte Akkus.
Spannung Zusatzversorgung für CAN-Transceiver
(D-Sub, Pin 9)
8 V (min.):
12 V (nom.):
32 V:
Batteriebetrieb:
5 V:
300 mA
200 mA
85 mA
400 mA
Zusatzversorgung
Low-Speed-CAN: 5 - 27 V DC
Single-Wire-CAN: 6 - 18 V DC
D-Sub-Anschluss
Funktion CAN-Anschluss
Anzahl Pins
Messung
9
Spannungsmessung an jedem Pin zu Prüfzwecken
CAN
Standard-Transceiver
Alternative Transceiver
(auf Anfrage)
Terminierung
High-Speed-CAN ISO 11898-2 (PCA82C251)
Low-Speed-CAN ISO 11898-3 (TJA1055)
Single-Wire-CAN SAE J2411 (TH8056)
High-Speed-CAN (ISO 11898-2):
124 Ω zwischen CAN_L und CAN_H, zuschaltbar
Low-Speed-CAN (ISO 11898-3):
1,1 kΩ oder 4,7 kΩ, für CAN_L und CAN_H
Single-Wire-CAN (SAE J2411):
2,1 kΩ oder 9,1 kΩ, Buslastwiderstand
108
PCAN-Diag 2 – Technische Daten
BNC-Anschluss
Funktionen Triggerausgang oder Signaleingang
Triggerausgang
Spannung Ruhezustand +3,3 V
Spannung Triggerereignis 0 V (fallende Flanke)
Pulsdauer
Verzögerung zum internen
Trigger
4 CAN-Bitzeiten, tatsächliche Dauer abhängig von der eingestellten CAN-Übertragungsrate
(bei 500 kbit/s: 4 * 2 μs = 8 μs)
140 CAN-Bitzeiten, tatsächliche Dauer abhängig von der eingestellten CAN-Übertragungsrate; wird angezeigt in den Scope-Einstellungen
Signaleingang
Verwendung
Eingangsspannungsbereiche
Maximale
Eingangsspannung
Maximale Frequenz
Eingangssignal
Tastkopfverwendung
Oszilloskopfunktion, Messkanal 2 (Ch2), zur Kontrolle von Signalen
-3 - +15 V (low)
-10 - +50 V (high)
±50 V
1 MHz
Standardtastkopf ohne Zusatzelektronik
(nicht im Lieferumfang enthalten)
Einstellung x1
Oszilloskopfunktion
CAN_H
2: CAN_L oder BNC-Anschluss (max. 1 MHz)
Abtastfrequenz
Größe Samplespeicher
Triggertypen max. 20 MS/s pro Messkanal max. 64.000 Samples
CAN-Frame-Start/-Ende, CAN-ID, CAN-Fehler, pos./neg. Flanke Messkanal 2; alternativ Freilauf
Vortriggern
Auflösung Zeitmessung
10 %, 50 %, 90 %
50 ns (abhängig vom Zoom)
CAN-spezifische Funktionen Dekodieren des aufgezeichneten Signalverlaufs
Datenübernahme Screenshot des aktuellen Oszilloskopbildschirms
Inhalt des Samplespeichers als CSV-Datei
109
PCAN-Diag 2 – Technische Daten
Interne Speicherkarte
Dateisystem FAT32
Name des USB-Geräts PCAN-DIAG
Display
Typ TFT
Auflösung 320 x 240 Pixel
Maße
Größe
Gewicht
103 x 58 x 212 (225 mit BNC-Anschluss) mm
(B x H x L)
Siehe auch Maßzeichnung Anhang B Seite 112
400 g (ohne Batterien)
Umgebung
Betriebstemperatur
Temperatur für Lagerung und Transport
Relative Luftfeuchte
Schutzart (DIN EN 60529)
0 - +50 °C
-40 - +80 °C
15 - 90 %, nicht kondensierend
EC-Direktive 2004/108/EG
EN 55011
IP20
110
PCAN-Diag 2 – Anhang
Anhang A CE-Zertifikat
111
PCAN-Diag 2 – Anhang
Anhang B Maßzeichnung
Die Abbildung entspricht nicht der Originalgröße;
Maße für Gehäuse ohne Gummimanschette
112
PCAN-Diag 2 – Anhang
Anhang C Stichwortverzeichnis
A
Abtastrate
CAN-Frame
ACK-Signal
CAN-ID-Filter (bei Aufzeichnung 55
CAN-Nachrichten
Akkus
CAN-Verkehr
Anschluss
CSV-Datei
B
Batterien
Dateinamen
Beobachtungsmodus
Bildschirm
Differenz CAN_H CAN_L
Bitrate → Übertragungsrate
D-Sub-Anschluss
E
C
Einstellungen
CAN
Externes Signal kontrollieren 102
113
PCAN-Diag 2 – Anhang
F
Filter für CAN-IDs (bei Aufzeichnung)
Messkanäle
Filter.flt
O
G
Offset
I
ID-Filter (bei Aufzeichnung) 55
Oszilloskopfunktion
Internal Statistics (Menüpunkt) 97
Intervallmessung Signalverlauf 72
K
Knopf
P
PCAN-Diag Editor
Konfiguration mit einem Projekt
Konvertierung
L
Pieper
→ Töne
Listen-only-Modus Projekt
Low-Speed-CAN
R
M
Receive Messages (Menüpunkt) 30
Manage Symbol Files (Menüpunkt) 36
Manage Transmit Lists (Menüpunkt)
Masse
Reset des CAN-Controllers
Receive Msgs. as Symbols
114
PCAN-Diag 2 – Anhang
S
Samplespeicher
Schwellwerte für Messung D-Sub 67
Töne
Trace
Screenshot
Sendeliste erstellen
Transceiver
Signal
Transmit Messages (Menüpunkt) 49
Trigger
Signaltöne
Signalverlauf
→ Töne
Single-Wire-CAN
Übertragungsrate
Speicherkarte
USB-Verbindung
T
Versorgung
Taster
W
Z
Terminierung
Zähler für Dateinamen
115
PCAN-Diag 2 – Anhang
Zeitmessung Signalverlauf 72 Zoom (Scope) 70
116
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