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Inhalt Vorwort und allgemeine Sicherheitshinweise Seite:
Teil 1: Bedienanleitung Kl. 768
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fadenregulator einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Greiferfaden aufspulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Greiferfadenspule einsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Greiferfadenspannung einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nadel einsetzen und wechseln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nähfüße lüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.10
Nähfüße in Hochstellung arretieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.11.2 Elektropneumatische Hubschnellverstellung (HP) . . . . . . . . . . . .
Nähfußdruck einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.13
Stichlänge einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
D
Ausg./Edition: 07/99
Inhalt Seite:
Tasten am Bedienfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bedienung der Steuerung V810 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nähen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ölschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.
Produktbeschreibung
• • • • • • • • Die DÜRKOPP ADLER 768 ist eine universell einsetzbare Spezialnähmaschine.
• Zweinadel-Doppelsteppstich-Säulennähmaschine mit Untertransport, Nadeltrans port und alternierendem Fußobertransport.
Robuste Konstruktion auf Basis des bewährten Baukastensystem der Klasse 767.
Wartungsgünstiger Aufbau (wartungsfreie Wälz- und Sinterlager, Gelenkfadenhe bel mit dauergeschmierten Wälzlagern) • Automatische, druckfreie Ölumlaufschmierung mit Schaugläsern für Ölstand und Ölumlauf. Die Greiferschmierung muß manuell vorgenommen werden.
Durchgang unter den gelüfteten Nähfüßen max. 16 mm.
Hub der alternierenden Nähfüße über Stellrad am Arm bis max. 7 mm einstellbar.
Großer Vertikalgreifer mit Spulengehäuselüfter.
Eine Sicherheitskupplung am unteren Zahnriemenrad schützt vor Verstellung oder Beschädigung des Greifers bei Fadeneinschlag in der Greiferbahn.
Serienmäßig mit elektropneumatischer Nähfußlüftung, betätigt über Pedal.
Serienmäßig mit elektropneumatischer Hubschnellverstellung mit automatischer Stichzahlbegrenzung, betätigt über Knietaster oder ergonomisch günstig angeord neten Taster am Nähmaschinenarm.
Zwangsläufige, stufenlose Stichzahlanpassung an die eingestellte Hubhöhe.
D 2.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Die 768 ist eine Spezialnähmaschine, die bestimmungsgemäß zum Nähen von schwerem Nähgut verwendet werden kann. Solches Nähgut ist in der Regel aus textilen Fasern zusammengesetztes Material oder aber Leder. Diese Nähmaterialien werden in der Bekleidungs-, der Wohn- und Autopolsterindustrie verwendet.
Ferner können mit dieser Spezialnähmaschine möglicherweise auch sogenannte technische Nähte ausgeführt werden. Hier muß jedoch der Betreiber (gerne in Zusammenarbeit mit der DÜRKOPP ADLER AG) eine Abschätzung der möglichen Gefahren vornehmen, da solche Anwendungsfälle einerseits vergleichsweise selten sind und andererseits die Vielfalt unübersehbar ist. Je nach Ergebnis dieser Abschätzung sind möglicherweise geeignete Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.
Allgemein darf nur trockenes Nähgut mit dieser Spezialnähmaschine verarbeitet werden. Das Material darf nicht dicker als 10 mm sein, wenn es durch die abgesenkten Nähfüße zusammengedrückt ist. Das Material darf keine harten Gegenstände beinhal ten, da anderenfalls die Nähanlage nur mit Augenschutz betrieben werden dürfte.
Ein solcher Augenschutz ist zur Zeit nicht lieferbar.
Die Naht wird im allgemeinen mit Nähgarnen aus textilen Fasern der Dimensionen bis 10/3 NeB (Baumwollfäden), 10/3 Nm (Synthetikfäden) bzw. 10/3 Nm (Umspinnzwirne) erstellt. Wer andere Fäden einsetzen will, muß auch hier vorher die davon ausgehen den Gefahren abschätzen und ggf. Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
Diese Spezialnähmaschine darf nur in trockenen und gepflegten Räumen aufgestellt und betrieben werden. Wird die Nähanlage in anderen Räumen, die nicht trocken und gepflegt sind, eingesetzt, können weitere Maßnahmen erforderlich werden, die zu vereinbaren sind (siehe EN 60204-3-1:1990).
Wir gehen als Hersteller von Industrienähmaschinen davon aus, daß an unseren Produkten zumindest angelerntes Bedienpersonal arbeitet, so daß alle üblichen Bedienungen und ggf. deren Gefahren als bekannt vorausgesetzt werden können.
5
3.
Unterklassen
Kl. 768-274-FLP-HP: Zweinadel-Doppelsteppstich-Säulennähmaschine mit Unter transport, Nadeltransport und alternierendem Fußobertransport
4.
Zusatzausstattungen Bestell-Nr.
9822 510125 9880 767001 9822 510001 0907 487519 0798 500088 9781 000002 0797 003031 Nr. je nach Bandbreite N800 005611 Zusatzausstattung Lichtleiter-Nähleuchte
mit Netzzuleitung, Wippschalter, anzubringen am Nähmaschinenarm
Nähleuchten-Anbausatz
für Lichtleiter-Nähleuchte 9822 510125
Nähleuchte (Halogen)
WALDMANN, mit Lampe 12V/20W, anzubringen auf dem Näh maschinenarm
Nähleuchten-Anbausatz
für Nähleuchte 9822 510001
Nählichttrafo
230V, mit Netzzuleitung, ohne Schalter, für Nähleuchten 9822 510001 und 9822510125
WE-6 Filterregler Pneumatik-Anschlußpaket
Für den pneumatischen Anschluß von Gestellen mit Wartungseinheit und pneumatischen Zusatzausstattungen. Bestehend aus Anschluß schlauch (Länge 5 m, Durchmesser 9 mm), Schlauchtüllen, Schlauchbinder, Kupplungsdose u. Kupplungsstecker.
Bandführung mit Bandrollenhalter
Nahtmittenführung 5.
Technische Daten Geräusche:
Arbeitsplatzbezogener Emissionswert nach DIN 45635-48-A-1-KL2
Lc =
Stichlänge: Nähfußhub: Stichzahl: Nähgut:
Lc =
Stichlänge: Nähfußhub: Stichzahl: Nähgut:
85 dB (A)
9,6 mm 1,5 mm 1.400 min -1 4-fach Skai 1,6 mm 900g/m 2
85 dB (A)
9,6 mm 5,6 mm 1.400 min -1 4-fach Skai 1,6 mm 900g/m 2 6
Nadelsystem: Nadelstärke (je nach E-Nr.): - min.
- max.
- serienmäßig Nadelabstand (je nach E-Nr.): - min.
- max.
Max. Nähfadendicken: - Baumwolle - synthetischer Nähzwirn - Umspinnzwirn Spulenfassungsvermögen: - synthetischer Nähzwirn Nm 20/3: - synthetischer Nähzwirn Nm 30/3: Max. Stichzahl: Max. Stichlänge: - vorwärts: - rückwärts: Max. zu vernähende Nähgutdicke: Hubhöhe der alternierenden Nähfüße: - max.
- ab Werk Transporteurhub (oberhalb d. Stichplatte): Max. Durchgang unter den Nähfüßen: - Lüften Betriebsdruck: Luftverbrauch pro Arbeitsspiel (FLP und HP): Nähantrieb: Nennleistung: Nennspannung: Gestell: Abmessungen (H x B x T): Arbeitshöhe (ab Werk): Gewicht: - Nähmaschinenoberteil - Gestell mit Nähantrieb [Nm] [Nm] [Nm] [mm] [mm] 134-35 140 200 180 8 14 [NeB] [Nm] [Nm] [m] [m] [min -1 ] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [bar] [NL] [Typ] [kW] [Typ] [mm] [mm] [kg] [kg] 10/3 10/3 10/3 ca. 22 ca. 35 2400 12 12 10 7 1 - 6 1,2 16 6 ca. 0,2 Efka DC1600/DA82GA 0,75 1 x 230 V, 50 / 60 Hz MG55-3 1570 x 1060 x 600 950 ca. 56 ca. 46
D
7
8 Abb. a: Korrekte Fadenverschlingung in der Mitte des Nähgutes Abb. b: Nadelfadenspannung zu schwach oder Greiferfadenspannung zu stark Abb. c: Nadelfadenspannung zu stark oder Greiferfadenspannung zu schwach
1 2 3
6.
6.1
Bedienen
Nadelfaden einfädeln
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Der Nadelfaden darf nur bei ausgeschalteter Nähmaschine eingefädelt werden.
– Nadelfaden wie aus der Abbildung ersichtlich einfädeln.
6.2
Nadelfadenspannung einstellen
Vorspannungen 1
Die Vorspannungen 1 sollen geringer eingestellt werden als die Hauptspannungen 3.
– Vorspannungen 1 durch Verdrehen der Rändelmuttern einstellen.
– Nach größeren Änderungen der Vorspannungen 1, Hauptspannungen 3 entspre chend nachregulieren.
Hauptspannungen 3
Die Hauptspannungen 3 sind so gering wie möglich einzustellen.
Die Verschlingung der Fäden muß in der Mitte des Nähgutes liegen (siehe Abb. a).
Zu starke Fadenspannungen können bei dünnem Nähgut zu unerwünschtem Kräuseln und Fadenreißen führen.
– Hauptspannungen 3 so einstellen, daß ein gleichmäßiges Stichbild erreicht wird.
Zusatzspannung 2
Die Zusatzspannung 2 kann zur schnellen Änderung der Nadelfadenspannung während des Nähens zugeschaltet werden (z.B. bei Nahtverdickungen, am Klappenbruch beim Absteppen der Vorderkante eines Sakkos oder Mantels).
– Zusatzspannung 2 niedriger als Hauptspannung einstellen.
– Zusatzspannung 2 über den Tastenblock am Nähmaschinenarm während des Nähens zuschalten.
Bei zugeschalteter Zusatzspannung leuchtet die Leuchtdiode über der entsprechenden Taste auf.
D
6.3
Nadelfadenspannung öffnen
Die Hauptspannungen 3 und Zusatzspannung 2, wenn eingeschaltet, öffnen automatisch: – wenn die Nähfüße elektropneumatisch gelüftet werden (siehe Kapitel 6.9).
9
6.4
Fadenregulator einstellen
1 2 +
Mit Fadenregulator 1 wird die für die Stichbildung benötigte Nadelfadenmenge reguliert.
Die Einstellung hängt von folgenden Faktoren ab: - Nähgutdicke - Garneigenschaften - Stichlänge Ein genau eingestellter Fadenregulator gewährleistet ein optimales Nähergebnis bei ge ringstmöglicher Nadelfadenspannung.
Bei richtiger Einstellung muß die Nadelfadenschlinge mit geringer Spannung über die dickste Stelle des Greifers gleiten.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten.
Fadenregulator nur bei ausgeschalteter Nähmaschine ein stellen.
– – – Beide Schrauben 2 lösen.
Fadenregulator 1 verschieben.
Der Fadenregulator ist dazu mit Langlöchern ausgestattet.
Verschieben in Pfeilrichtung "+" maximale Nadelfadenmenge Verschieben in Pfeilrichtung "-" minimale Nadelfadenmenge Schrauben 2 festziehen.
10
6.5
Greiferfaden aufspulen
1 2 3 Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten!
Greiferfaden zum Aufspulen nur bei ausgeschalteter Näh maschine einfädeln.
Das Aufspulen des Greiferfadens darf nur bei arretierter Nähfußlüftung erfolgen.
– – – – – – – Wenn das Aufspulen beim Nähen ohne untergelegtes Nähgut erfolgen soll: Nähfüße in gelüfteter Stellung arretieren (siehe Kapitel 6.9).
Greiferfaden wie aus der Abbildung ersichtlich einfädeln.
Greiferfaden gegen den Uhrzeigersinn ca. 5x um den Spulenkern anwickeln.
Spule auf Spuler 2 stecken.
Auslösehebel 3 gegen die Spule schwenken.
Spannung 1 einstellen.
Der Greiferfaden soll mit möglichst geringer Spannung aufgespult werden.
Nähen.
Auslösehebel 3 beendet den Vorgang, sobald die Spule gefüllt ist.
D
11
6.6
Greiferfadenspule einsetzen
4 2 5 6 7 1 2 3 Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten.
Die Greiferfadenspule darf nur bei ausgeschalteter Näh maschine gewechselt werden.
Leere Greiferfadenspule entnehmen
– Nähfuß lüften.
– Greiferdeckel 3 aufklappen.
– – Spulengehäuseklappe 1 hochstellen.
Spulengehäuseoberteil 2 entfernen.
– Leere Greiferfadenspule entnehmen.
Greiferfaden einfädeln
– Volle Spule 4 in Spulengehäuseoberteil 2 einlegen: Beim Abziehen des Fadens muß sich die Spule entgegen der Abzugsrichtung drehen (siehe Pfeil).
– – Greiferfaden durch Schlitz 5 unter Spannungsfeder 6 ziehen.
Greiferfaden durch Bohrung 7 im Spulengehäuseoberteil 2 fädeln.
– Greiferfaden bis auf ca. 3 cm abschneiden.
– – Spulengehäuseoberteil 2 mit voller Spule in den Greifer einsetzen.
Spulengehäuseklappe 1 schließen.
– Greiferdeckel 3 schließen.
12
6.7
Greiferfadenspannung einstellen
1 3 2 2 3 Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten.
Greiferfadenspannung nur bei ausgeschalteter Näh maschine einstellen.
Spannungsfeder 2 einstellen
– Greiferdeckel aufklappen.
– Spannungsfeder 2 mit Regulierschraube 3 einstellen.
Greiferfadenspannung erhöhen = Schraube 3 im Uhrzeigersinn drehen Greiferfadenspannung verringern = Schraube 3 gegen den Uhrzeigersinn drehen – Greiferdeckel schließen.
D
13
6.8
Nadel einsetzen und wechseln
1 2 3 4 Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten.
Nadeln nur bei ausgeschalteter Nähmaschine wechseln.
– – – – – Handrad drehen, bis Nadelstange 1 ihre höchste Stellung erreicht hat.
Schraube 3 lösen.
Nadel nach unten aus Nadelhalter 2 herausziehen.
Neue Nadel bis zum Anschlag in die Bohrung des Nadelhalters 2 einschieben.
Achtung!
Von der Bedienseite aus gesehen muß die Hohlkehle 4 der rechten Nadel nach rechts und die Hohlkehle der linken Nadel nach links zeigen (siehe Skizze).
Schraube 3 festziehen.
ACHTUNG !
Beim Einsetzen einer dickeren Nadel muß der Abstand des Greifers zur Nadel korrigiert werden (siehe Service anleitung).
Die Nichtbeachtung des obenstehenden Hinweises kann zu folgenden Fehlern führen: Beim Einsetzen einer dünneren Nadel: Beim Einsetzen einer dickeren Nadel: - Fehlstiche - Beschädigungen des Fadens - Beschädigungen der Greiferspitze - Beschädigungen der Nadel 14
6.9
Nähfüße lüften
Die Säulennähmaschine Kl. 768 ist serienmäßig mit der elektropneumatischen Näh fußlüftung (FLP) ausgestattet. Sie ermöglicht es, die Nähfüße während des Nähens zu lüften.
– Pedal halb zurücktreten.
– Die Nähmaschine stoppt in der 1. Position (Nadeln unten).
Die Nähfüße lüften.
– Pedal entlasten.
– Pedal nach vorn treten.
Die Nähmaschine näht mit der vom Pedal bestimmten Drehzahl.
6.10
Nähfüße in Hochstellung arretieren
D 1
Die elektropneumatisch gelüfteten Nähfüße werden mit Lüfterhebel 1 in Hochstellung arretiert (z.B. zum Aufspulen des Greiferfadens oder zum Auswechseln der Nähfüße).
Der Lüfterhebel 1 befindet sich auf der Rückseite des Nähmaschinenarms.
– Bei Maschinenstillstand Pedal halb zurücktreten.
Die Nähfüße lüften.
– Lüfterhebel 1 nach unten schwenken.
Die Nähfüße sind in der Hochstellung arretiert.
– Lüfterhebel 1 nach oben schwenken.
Die Arretierung der Nähfüße ist aufgehoben.
15
6.11
Nähfußhub einstellen
1 6.11.1
Mechanische Nähfußhubverstellung
Die Höhe des Nähfußhubes wird am Stellrad 1 auf dem Armdeckel eingestellt.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Nähfußhub nur bei ausgeschalteter Nähmaschine ein stellen.
– Stellrad 1 verdrehen.
min., A, B, C, D, E, F, max. min.
= minimaler Nähfußhub max.
= maximaler Nähfußhub
Automatische Stichzahlbegrenzung
Nähfußhub und Stichzahl sind voneinander abhängig (siehe Tabelle).
Ein Potentiometer ist mechanisch mit Stellrad 1 verbunden. Die Steuerung erkennt über dieses Potentiometer den eingestellten Nähfußhub und begrenzt die Stichzahl.
Stichlängenbereich [mm]
0 - 8 8 - 12
Stellexzenter [Position] min.
A B C D E F
max.
min. - max.
Nähfußhub [mm]
1,5 2,4 3,3 4,2 5,1 6,0
max. Stichzahl [min -1 ]
2400 2350 2200 2050 1950 1750 1650 1600 1600 16
6.11.2
Elektropneumatische Hubschnellverstellung (HP) 2 1
Die Säulennähmaschine Kl. 768 ist serienmäßig mit der elektropneumatischen Hub schnellverstellung (HP) ausgestattet.
Bei Verdickungen im Nähgut oder zum Übernähen von Quernähten kann der maximale Nähfußhub während des Nähens wie folgt zugeschaltet werden: – Taste 1 des Tastenblocks am Nähmaschinenarm drücken.
ODER: – Knieschalter 2 unter der Tischplatte betätigen.
Betriebsart der Hubschnellverstellung
Die Aktivierungsdauer des maximalen Nähfußhubes hängt von der eingestellten Be triebsart ab. Es kann zwischen drei Betriebsarten gewählt werden.
Die einzelnen Betriebsarten werden durch die Einstellung der Parameter F-138 und F-184 am Bedienfeld bestimmt (siehe beiliegende Anleitung des Motorenherstellers).
Betriebsart Bedienung / Erläuterung Tastend
F-138 = off F-184 = 0
Rastend
F-138 = on Der maximale Nähfußhub bleibt zugeschaltet solange Taste 1 bzw. Knieschalter 2 betätigt wird.
Tastend mit Mindeststich zahl
F-138 = off F-184 > 0 Der maximale Nähfußhub wird durch Betätigen der Taste 1 bzw.
des Knieschalters 2 zugeschaltet.
Durch erneutes Betätigen der Taste bzw. des Knieschalters wird der maximale Nähfußhub wieder ausgeschaltet.
Der maximale Nähfußhub bleibt zugeschaltet solange Taste 1 bzw. Knieschalter 2 betätigt wird.
Nach dem Entlasten der Taste bzw. des Knieschalters näht die Maschine bis zum Erreichen der eingestellten Mindeststichzahl (Parameter F-184) mit maximalem Nähfußhub. Anschließend wird die Naht mit normalem Nähfußhub fortgesetzt.
D
17
6.12
Nähfußdruck einstellen
1 2 3
Der Nähfußdruck wird am Drehknopf 1 eingestellt.
– Nähfußdruck erhöhen = Drehknopf 1 im Uhrzeigersinn drehen Nähfußdruck verringern = Drehknopf 1 gegen den Uhrzeigersinn drehen
6.13
Stichlänge einstellen
Die Stichlänge wird am Drehknopf 2 eingestellt.
– Stichlänge erhöhen Stichlänge verringern = Drehknopf 2 im Uhrzeigersinn drehen = Drehknopf 2 gegen den Uhrzeigersinn drehen – Zum manuellen Nähen von Riegeln Stichstellergriff 3 nach unten drücken.
Die Maschine näht rückwärts, solange Stichstellergriff 3 gedrückt ist.
Die Stichlänge entspricht der eingestellten Stichlänge zum Vorwärtsnähen.
Siehe auch Kapitel 8.
Hinweis:
Bei Stichlängen über 8 mm wird die Drehzahl des Nähantriebes automatisch reduziert.
Auf diese Weise wird eine Überlastung des Stichstellergetriebes vermieden.
18
7.
Tastenblock am Nähmaschinenarm 1 2 3 4 5 6 7 8
7.1
Tasten
Taste
5 6 7 8
Funktion
Nadel in Hoch- bzw. Tiefstellung positionieren (Stich - für - Stich) Maximalen Nähfußhub zuschalten Zusatzfadenspannung ein-/ausschalten Anschlag für Nahtmittenführung ein-/ausschalten
7.2
LED
1 2 3 4
Leuchtdioden (LED)
Anzeige
Maximaler Nähfußhub aktiviert Nähantrieb eingeschaltet Zusatzfadenspannung eingeschaltet Anschlag für Nahtmittenführung eingeschaltet
D
19
8.
Steuerung und Bedienfeld ACHTUNG !
In dieser Betriebsanleitung sind nur die Funktionen der Tasten und die Änderung der Parameter durch die Bedien person aufgeführt.
Die ausführliche Beschreibung der Steuerung entnehmen Sie bitte der beiliegenden aktuellen Betriebsanleitung des Motorenherstellers.
8.1
Allgemeines
Über das Bedienfeld wird die Steuerung programmiert, und es werden die Funktionen für die jeweilige Naht eingestellt.
Entsprechend der Nähaufgabe kann manuell oder über die Naht-Programmierung ge näht werden.
Für unterschiedliche Nähaufgaben können Nahtabläufe programmiert werden, bei denen die Funktionen (Anfangsriegel, Endriegel, Stichzählung, Fadenabschneiden, usw.) und Parameterwerte (Stichzahl, Nahtlänge, Drehzahl, usw.) individuell zuge ordnet werden.
Die Eingabe erfolgt im Programmiermodus.
Die Parameter und die zugeordneten Werte werden im Display angezeigt.
Die programmierten Nähte bleiben auch nach dem Ausschalten der Nähmaschine er halten (batteriegepuffert).
Um unbeabsichtigtes Verändern voreingestellter Funktionen zu vermeiden, ist die Bedienung auf verschiedene Ebenen ( Bediener, Techniker, Ausrüster ) aufgeteilt.
Der Bediener (Näherin) kann direkt programmieren.
Der Zugriff auf die anderen Ebenen ist nur nach der Eingabe einer Code-Nummer (EFKA) möglich.
RESET
Wenn die Steuerung total verstellt ist, dann kann der Techniker durch diese Funktion alle Einstellwerte auf den Auslieferungszustand (Werkseinstellung) zurücksetzen.
Die Funktion ist in der Serviceanleitung beschrieben!
20
8.2
C
Tasten am Bedienfeld
D E F Taste P E +
1* 2*
3 1 Funktion 2 3 4
Programmiermodus aufrufen bzw. beenden Änderung eines Parameterwertes bestätigen Angezeigten Parameterwert vergrößern Angezeigten Parameterwert verringern
A B Einstellungen
Anfangsriegel oder Anfangsstichverdichtung Endriegel oder Endstichverdichtung Autom. Fußlüftung bei Stop in der Naht Autom. Fußlüftung nach Abschneidevorgang Grundposition Nadel (UT/OT) EINFACH/DOPPELT/AUS EINFACH/DOPPELT/AUS EIN/AUS EIN/AUS POSITION 1/POSITION 2
4
A*
B
Taste für Riegelunterdrückung bzw.
Riegelabruf Taste für Nadel hoch/tief bzw. Shift-Taste im Programmiermodus *Tasten bei dieser Maschine nicht belegt!
21
D
Symbol C Funktion
Automatische Drehzahl wirksam E Maschine läuft F Begrenzte Drehzahl wirksam
8.3
Bedienung der Steuerung V810
Durch Drücken der Zifferntasten und einigen Symboltasten am Bedienteil ist es möglich, Funktionen ein- oder auszuschalten.
Taste 3: Autom. Fußlüftung
Autom. Fußlüftung bei Stop in der Naht ein: Rechter Pfeil über Taste 3 ein.
Autom. Fußlüftung bei Stop in der Naht aus: Rechter Pfeil aus.
Autom. Fußlüftung nach Abschneidevorgang ein: Linker Pfeil über Taste 3 ein.
Autom. Fußlüftung nach Abschneidevorgang aus: Linker Pfeil aus.
Taste 4: Grundposition der Nadel
Grundposition der Nadel UT: Grundposition der Nadel OT: Linker Pfeil über Taste 4 ein.
Linker Pfeil aus.
22
8.4
Parameterwerte ändern
ACHTUNG !
Zum Abschluß der Parameteränderung unbedingt einen Nähablauf durchführen. Erst dann wird die geänderte Einstellung endgültig abgespeichert. Wird nicht genäht, geht die neue Einstellung beim Ausschalten des Hauptschalters verloren!
Das Ändern bzw. Ein- oder Ausschalten von Parametern erfolgt über die Tasten "P", "E", "+" sowie "-" auf dem Bedienfeld.
Die aus der Bedienerebene zu ändernden Parameter sind in der nachfolgenden Parameterliste aufgeführt.
1.
Netz einschalten.
2. Programmiermodus aufrufen
– Taste "P" drücken.
Der zuletzt aufgerufene Parameter erscheint. Wurde nach Einschalten des Hauptschalters noch kein Parameter aufgerufen erscheint im Display "F - 000".
3.
–
Gewünschten Parameter auswählen
Taste "+" oder "-" so oft drücken, bis der gewünschte Parameter im Display erscheint. Bleibt die Taste "+" bzw. "-" gedrückt, läuft der Parameternummer automatisch weiter, bis die Taste losgelassen wird.
– Durch Drücken der Taste "E" wird der Parameterwert angezeigt.
4.
–
5.
– – –
Angezeigten Parameter ändern
Durch Drücken der Tasten "+" oder "-" den Wert des Parameters verändern bzw.
Funktion des Parameters ein- oder ausschalten.
Geänderten Parameterwert speichern
Taste "E" drücken, um weitere Parameterwerte zu ändern.
Der geänderte Parameterwert wird gespeichert. Im Display erscheint der nächste Parameter der Bedienerebene.
oder:
Taste "P" drücken, um den Programmiermodus zu verlassen.
Der zuletzt geänderte Parameterwert wird gespeichert.
Die Steuerung verläßt den Programmiermodus.
Mit dem Annähen werden die neuen Werte übernommen und bleiben auch nach dem Ausschalten erhalten.
D
8.5
Direktes Anwählen der Parameternummer
Die Parameternummer kann auch direkt gewählt werden: – Wenn eine Parameternummer angezeigt wird, Tatse ">>" drücken. Die erste Stelle blinkt.
– Mit "+" bzw. "-" wird die nächste Stelle angewählt.
23
9.
Nähen
Bei der Beschreibung des Nähens wird von folgenden Voraussetzungen ausgegangen: – Es handelt sich um eine Spezialnähmaschine der Unterklasse 768-274-FLP-HP.
– Am Bedienfeld sind folgende Funktionen eingestellt: Stichzählung: Grundposition der Nadeln: Autom. Nähfußlüftung bei Stop in der Naht: Anfangsriegel: Endriegel: Fadenabschneider AUS UNTEN (Position 1) AUS AUS AUS FADENABSCHNEIDER + RÜCKDREHEN – Hauptschalter eingeschaltet.
Bedien- und Funktionsfolge beim Nähen: Bedienung / Erläuterung Nähvorgang Vor dem Nähstart
Ausgangslage Nähgut am Nahtanfang positionieren
Nähen
- Pedal in Ruhestellung.
Nähmaschine steht still.
Nadeln oben. Nähfüße unten.
- Pedal halb zurücktreten.
Die Nähfüße lüften.
- Nähgut an die Nadeln heranschieben.
- Pedal nach vorn treten und getreten halten.
Anschließend näht die Maschine mit der vom Pedal bestimmten Drehzahl weiter.
In der Nahtmitte
Nähvorgang unterbrechen Nähvorgang fortsetzen (nach Entlasten des Pedals) - Pedal entlasten (Ruheposition) .
Die Maschine stoppt in der 1. Position (Nadeln unten).
Die Nähfüße sind unten.
- Pedal nach vorn treten.
Die Maschine näht mit der vom Pedal bestimmte Drehzahl.
24
Zwischenriegel nähen Quernaht übernähen.
(maximaler Nähfußhub)
Am Nahtende
Nähgut entnehmen Nähfüße nicht lüften
1 2
- Stichstellergriff 1 nach unten drücken.
Die Maschine näht rückwärts, solange Stich stellergriff 1 gedrückt ist.
Die Drehzahl wird durch das Pedal bestimmt.
- Taste 2 drücken oder Knieschalter betätigen.
Der maximale Nähfußhub wird zugeschaltet.
Die Drehzahl wird auf 1600 min -1 begrenzt.
- Betriebsarten des maximalen Nähfußhubes: a) Tastend Taste bzw. Knieschalter betätigen solange der maximale Nähfußhub wirksam sein soll.
b) Rastend Taste bzw. Knieschalter zum Zuschalten des maximalen Nähfußhubes kurz betätigen.
Taste bzw. Knieschalter zum Ausschalten des maximalen Nähfußhubes erneut betä tigen.
D
- Pedal voll zurücktreten und getreten halten.
Die Maschine stoppt in der 2. Position.
Die Nadeln sind oben.
Die Nähfüße lüften.
- Nähgut entnehmen.
- Pedal kurz voll zurücktreten und wieder entlasten.
Die Maschine stoppt in der 2. Position.
Die Nadeln sind oben.
Die Nähfüße bleiben abgesenkt.
25
10.
Wartung Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten!
Die Wartung der Nähmaschine darf nur im ausgeschalteten Zustand erfolgen.
Die Wartungsarbeiten müssen spätestens nach den in den Tabellen angegebenen Wartungsintervallen vorgenommen werden (siehe Spalte "Betriebsstunden").
Bei der Verarbeitung stark flusender Materialien können sich kürzere Wartungs intervalle ergeben.
10.1
Reinigung und Prüfung
Eine saubere Nähmaschine schützt vor Störungen!
3 1 2 4
2 4 6 8 10
5 6 7
26
Durchzuführende Wartungsarbeit Erläuterung Nähmaschinenoberteil
- Nähstaub, Fadenreste u.
Schneidabfälle entfernen.
- Ölfangmulde säubern.
Besonders zu reinigende Stellen: - Bereich unter Stichplatte 1 - Transporteure - Bereich um die Greifer 2 - Spulengehäuseoberteile 3 - Innenseiten der Greiferdeckel 4 - Nadelfadenspannungen - Nähstaub und Ölrückstände mit einem Putzlappen entfernen
Betriebs stunden
8 8
Nähantrieb
- Zustand und Spannung des Keilriemens prüfen.
Der Keilriemen muß sich durch Fingerdruck in der Mitte noch um ca.
10 mm durchbiegen lassen.
Druckluft Wartungseinheit
(Zusatzausstattung) - Wasserstand im Druckregler prüfen.
- Filtereinsatz reinigen.
160 Der Wasserstand darf nicht bis zum Filtereinsatz 5 ansteigen.
- Wasser nach Eindrehen der Ablaß schraube 7 unter Druck aus Wasser abscheider 6 abblasen.
Hinweis:
Der Wasserabscheider 6 ist mit einem halbautomatischen Kondensatablaß aus gestattet. Bei Unterschreiten eines be stimmten Drucks wird das Kondensat automatisch abgelassen.
Durch Filtereinsatz 5 werden Schmutz und Kondenswasser ausgeschieden.
- Maschine vom Druckluftnetz trennen.
- Ablaßschraube 7 hineindrehen.
Das pneumatische System der Nähmaschine muß drucklos sein.
- Wasserabscheider 6 abschrauben.
- Filtereinsatz 5 abschrauben Verschmutzte Filterschale und Filter einsatz mit Waschbenzin (kein Lösungsmittel!) auswaschen und sauber blasen.
- Wartungseinheit wieder zusammen bauen und anschließen.
40 500
D
27
28
4 5 3 1 2
10.2
Ölschmierung
ACHTUNG !
Die Handhabung und Entsorgung von Mineralölen unter liegt gesetzlichen Regelungen.
Liefern Sie Altöl an eine autorisierte Annahmestelle ab.
Schützen Sie Ihre Umwelt.
Achten Sie darauf, kein Öl zu verschütten.
Verwenden Sie zum Ölen der Spezialnähmaschine ausschließlich das Schmieröl ESSO SP-NK 10 oder ein gleichwertiges Öl mit folgender Spezifikation: – Viskosität bei 40° C : 10 mm 2 /s – Flammpunkt: 150 °C ESSO SP-NK 10 kann von den Verkaufsstellen der DÜRKOPP ADLER AG unter folgender Teile-Nr. bezogen werden: 2-Liter-Behälter: 9047 000013 5-Liter-Behälter: 9047 000014
Durchzuführende Wartungsarbeit Vorsicht Verletzungsgefahr !
Öl kann Hautausschläge hervorrufen.
Vermeiden Sie längeren Hautkontakt.
Waschen Sie sich nach Kontakt gründlich.
Erläuterung Betriebs stunden
- Nähkopf und Näh maschinenunterteil schmieren.
- Verschlußstopfen 1 herausdrehen.
- Öl auffüllen.
- Ölstand am Schauglas 3 kontrollieren.
Der Ölstand muß immer über der roten Strichmarken "voll" liegen.
- Verschlußstopfen 1 einschrauben.
- Übergelaufenes Öl aus Ölfangmulde entfernen.
8
D
- Greifer schmieren.
- Mit der Ölkanne (im Beipack) einige Tropfen Öl in Bohrung 4 im Greifer deckring 5 träufeln (keine Ölumlauf scmierung) - Ölförderung zum Nähkopf kontrollieren.
- Ölförderung während des Betriebes am Sichtfenster 2 kontrollieren.
- Wenn am Sichtfenster kein Ölfluß er kennbar ist, Servicetechniker verstän digen.
3 8 29
11.
11.1
Zusatzausstattungen
Nahtmittenführung (nur wenn 768-E2/... vorhanden)
Allgemeines
Die Nahtmittenführung dient als Führungshilfe beim Absteppen. Das Führungsstück soll die Nahtmitte führen, damit der Abstand der Nahtmitte zur linken und rechten Nadel gleich groß ist.
Auflagedruck des Anschlages für die Nahtmittenführung ACHTUNG!
Der Druck für die Nahtmittenführung darf maximal 2 bar betragen!
– Zum Einstellen des Auflagedruckes Drehgriff des Druckreglers der Nahtmitten führung herausziehen und verdrehen.
Drehen im Uhrzeigersinn Drehen gegen den Uhrzeigersinn = Auflagedruck erhöhen = Auflagedruck verringern 30
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