Schoeps MSTC 64 Ug Bedienungsanleitung

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20 Seiten

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Schoeps MSTC 64 Ug Bedienungsanleitung | Manualzz
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Aufnehmen mit dem MSTC 64 Ug
Stromversorgung
Mögliche Probleme
Pflege une Wartung
Technische Daten
Garantie
Seite
2
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4
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19
Bedienungsanleitung
User Guide - page 11
Deutsch
Allgemeines
Sehr geehrter Kunde,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung
für das ORTF-Stereomikrofon MSTC 64 Ug von
SCHOEPS. Nachfolgend finden Sie einige
Anwendungshinweise sowie technische Daten.
Das MSTC 64 Ug besteht aus einem T-förmigen Grundkörper mit zwei eingebauten Mikrofonverstärkern, auf den zwei Nierenkapseln
MK 4 des Colette ModulSystems geschraubt
werden. Diese sind in einem Abstand von
170mm in einem Winkel von 110° zueinander
angeordnet und führen zu einer kopfbezogenen Stereofonie (ORTF-Prinzip) mit einem
Aufnahmewinkel* von 95°.
Dieses Stereo-Aufnahmeverfahren überzeugt
besonders durch die einfache Handhabung.
Die Aufnahmeanordnung ist sehr schnell und
einfach aufgebaut, weil nur ein Stativ und ein
Kabel erforderlich sind, und nichts eingestellt
werden muss (wie z.B. der Kapselabstand oder
der Winkel zwischen den Kapseln). In Bezug
auf die Platzierung des Mikrofons ist es vergleichsweise unkritisch und deshalb auch für
den noch nicht so erfahrenen oder eiligen
Anwender geeignet. Es liefert oft auch ohne
Stützmikrofone gute Ergebnisse.
Das MSTC 64 Ug arbeitet an Norm-Phantomspeisungen von 12V oder 48V (Details siehe
Seite 4). Der Grenzschalldruckpegel ist bei
Betrieb an einer 12V-Speisung um 4dB geringer.
Die beiden Kapseln MK 4g des MSTC 64 Ug
sind im Lieferumfang enthalten und werden
gepaart geliefert.
MSTC 64 Ug mit
Windschutzen B 5 D und
elastischer Aufhängung A 20 S
MSTC 64 Ug mit
Windschutzen BBG und
Stativklammer SG 20
MSTC 64 Ug mit Windschutzen
BBG und Windjammer (fellartiger Überzug) auf Stativklammer
SG 20
Zubehör:
im Lieferumfang:
Holzetui, SG 20 (Stativklammer mit Gelenk)
optional:
Windschutze B 5 D und BBG, elastische
Aufhängung A 20 S
* der Bereich, innerhalb dessen sich - vom
Mikrofon aus gesehen - die Schallquellen
befinden sollten
2
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Deutsch
Aufnehmen mit dem MSTC 64 Ug
Aufnehmen mit dem MSTC 64 Ug
aufzunehmender Bereich
(z.B. Orchester oder Band)
Bei Stereoaufnahmen besteht eines der wesentlichen Ziele darin, den Aufnahmebereich α
(Abb. 4a) bei Wiedergabe über Lautsprecher in
einen Bereich von 60° (Abb. 4b) abzubilden.
Entscheidende Parameter für das Gelingen
sind ist richtige Wahl:
1. der Richtwirkung der eingesetzten Mikrofone
2. des Winkels ω, den die Mikrofonachsen
miteinander einschließen und
3. des Abstands d zwischen den Membranen
der Mikrofone
4. des Abstand a der Mikrofone zur Schallquelle
Beim ORTF-Stereo-Aufnahmeverfahren und
damit beim MSTC 64 Ug sind die ersten drei
Parameter vorgegeben:
1. Richtcharakteristik: Niere
2. Abstand zwischen den Mikrofonen: 17cm
3. Winkel ω zwischen den Mikrofonen: 110°
b
StereoHauptachse
a
α
d
ω
Abb. 4a
Aufnahmewinkel α und Achsenwinkel ω
Alle Schallquellen sollten sich im Bereich des
Aufnahmewinkels befinden.
Es bleibt also nur noch der Aufnahmeabstand.
Da beim MSTC 64 Ug der Aufnahmewinkel
gegeben ist, ist auch der optimale Abstand a
zur Schallquelle festgelegt, wobei aber durchaus ein gewisser Spielraum besteht. Der
Abstand ist ideal eingestellt, wenn er ca. die
halbe Breite b der Schallquelle hat (genau sind
es 46%.)
Tab. 1
Idealer Abstand a
des Mikrofons
zur Schallquelle
bei gegebener
Breite b der
Schallquelle
3
b
a
2m
0,9m
3m
1,4m
4m
1,8m
5m
2,3m
6m
2,7m
7m
3,2m
10m
4,6m
15m
6,9m
20m
9,2m
α’= 60°
Hörer
Abb. 4b
Der Aufnahmewinkel α aus Abb. 4a wird bei
der Wiedergabe über Lautsprecher auf einen
Winkelbereich α’ von 60° abgebildet.
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Stromversorgung
Stromversorgung
Das MSTC 64 Ug ist elektrisch aktiv und muss
daher mit Strom versorgt werden. Dies übernehmen meist die Mikrofoneingänge des Mischpults, Mikrofon-Vorverstärkers (z.B. SCHOEPS
VMS 5 U – siehe Abb. 1) oder Rekorders, wenn
eine entprechende Speisung eingebaut ist.
Abb. 1
MikrofonVorverstärker VMS 5 U
Diese Speisung wird ”Phantomspeisung”
genannt, und es gibt zwei genormte Varianten,
die sich sowohl bezüglich der Spannung (12V
bzw. 48V) als auch der verwendeten Widerstände (680 Ohm bzw. 6,8 kOhm) unterscheiden. Die meisten Geräte bieten sie in der 48VAusführung an. Einige jedoch haben eine 12VPhantomspeisung oder können entsprechend
modifiziert werden. Das SCHOEPS MSTC 64 Ug
arbeitet mit beiden Versionen. Dabei bleibt
der Strom unverändert. Beim Betrieb an einer
12V-Phantomspeisung ist die Aussteuerbarkeit, d.h. der maximale Schalldruckpegel, um
6dB geringer.
Beachten Sie, dass das MSTC 64 Ug ein
Mikrofon für Norm-Phantomspeisungen mit
12V oder 48V konzipiert sind. Es ist kein ”1248Volt”-Mikrofon. Die Eingänge, an die es
angeschlossen wird, müssen einer der Normen
(12V oder 48V) entsprechen, das heißt: nicht
nur die Spannung der Speisung muss im Normbereich liegen, sondern auch der Wert der
Speisewiderstände.
Unsere Mikrofone wurden mit normgerechten Speisungen entwickelt und getestet. Wir
können das einwandfreie Funktionieren mit
abweichenden Speisungen nicht garantieren.
Diese können – besonders bei hohen Schalldruckpegeln oder starken Windgeräuschen –
Betriebsprobleme verursachen (Verzerrungen
und sogar Signalunterbrechungen), deren
4
Grund oft unerkannt bleibt.
Details zur Phantomspeisung finden Sie im
Folgenden.
Phantomspeisung nach DIN EN 61938
(früher DIN 45 596)
Für ein Kondensatormikrofon ist eine korrekte
Speisung unabdingbar. Zur Phantomspeisung
gibt es Mythen und Missverständnisse. Verbindliche Informationen finden sich in Normen,
doch hierauf hat kaum ein Anwender Zugriff.
Deshalb finden Sie hier diese detaillierte
Beschreibung.
Die ”Phantom-”Speisung ist die Standardspeisung für Kondensatormikrofone. Sie wird
über ein zweiadriges geschirmtes Kabel an das
Mikrofon angelegt. Hierbei liegt auf beiden
Adern die gleiche Spannung und es fließen
exakt gleiche Ströme in ihnen.
Abb. 1 zeigt die einzig gültige 48V- bzw.
12V-Phantomspeisung (kurz P48 bzw. P12).
Sie wird mit einer Spannungsquelle und ohmschen Widerständen realisiert. Diese Abbildung
entspricht der Norm EN 61938 von 1997.
Die zulässige Toleranz der Speisewiderstände ist ± 20%. Hingegen muss die Differenz zwischen ihnen kleiner als 0,4% sein
(bei 6,8 kOhm sind das 27 Ohm). Nur so ist
eine ausreichende Impedanz-Symmetrie gegeben, und ein Differenzstrom durch einen evtl.
vorhandenen Eingangsübertrager, der eine
verringerte Aussteuerbarkeit bzw. Verzerrungen zur Folge hätte, wird vermieden.
Der maximale Strom, den ein Mikrofon
nach Norm an einer 48V Phantomspeisung
aufnehmen darf, beträgt 10mA. Das SCHOEPS
MSTC 64 Ug braucht 4mA pro Kanal. Damit
liegt es weit unter dieser Grenze.
Obwohl die Phantomspeisung alles andere
als aufwändig oder kompliziert ist, gibt es leider vor allem bei älteren, aber vereinzelt auch
bei neuen Vorverstärkern und Mischpulten
Speisungen, die nicht der Norm entsprechen
und dadurch nicht ausreichend Strom zur Verfügung stellen können. Im Zweifelsfall sollte
deshalb überprüft werden, ob bei dem vorliegenden Gerät das professionelle Arbeiten überhaupt möglich ist. Auf Seite 9 wird beschrieben, wie Sie eine Prüfung einfach und schnell
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Die Phantomspeisung
Deutsch
Schirm
+ Phase
Speisung
2 (4)
I/2
Abbildung 2
RS
Mikrofon
Eingang mit Übertrager
(oder symmetrischer,
erdfreier, eisenloser
Eingang)
I
US
- Phase
RS
I/2
3 (5)
1
Kabel
Eingang
P48: US= 48 V ± 4 V; RS= 6,8 kW*,
P12: US= 12V ± 1V; RS= 680 W*,
Imax.= 10 mA
Imax.= 15 mA
* siehe Anmerkung zur Toleranz im Text
+ Phase
2 (4)
C
RS
Abbildung 3
Mikrofon
Symmetrischer, aber
nicht erdfreier, eisenloser
Verstärkereingang. Es
müssen Kondensatoren
in die Leitung eingefügt
werden.
- Phase
Schirm
C
1
Kabel
durchführen können.
Bei P12 erlaubt die Norm einen Strom von
15mA. Das SCHOEPS MSTC 64 Ug benötigt nur
4mA.
Abb. 2 zeigt einen symmetrischen aber nicht
erdfreien Verstärkereingang. Es müssen entweder ein Übertrager (Abb. 1) oder Kondensatoren in die NF-Leitungen eingefügt werden.
Unsymmetrischer Betrieb
Vom unsymmetrischen Betrieb des MSTC 64
Ug raten wir ab. Stattdessen sollten hochwertige Eingangsübertrager verwendet werden,
um aus den unsymmetrischen Eingängen symmetrische zu machen. So bleibt das Signal auf
dem Kabel symmetrisch und die gute
Störunterdrückung erhalten.
Nimmt man die Nachteile der Unsymmetrie
(verstärkte Störeinstreuungen) und eine Verringerung des Störspannungsabstands in Kauf,
so ist der unsymmetrische Betrieb, indem man
das Signal an Pin 2(4) über einen Kondensator
5
*
US
RS
3 (5)
*
Speisung
*
R
*
R
*
*
Eingang
*empfohlene Werte:
C: 100μF, 63V, R: 22kΩ, 1%
auskoppelt (Wert wie in Abbildung 2). Pin
3(5) muss dann offen bleiben. Die Speisung
des Mikrofons über alle fünf Pins muss natürlich gewährleistet bleiben.
Gleichzeitiger Betrieb an mehreren Geräten
Soll ein Mikrofon gleichzeitig an mehreren
Geräten betrieben werden, empfehlen wir die
Verwendung eines aktiven Mikrofonsplitters um
die Spezifikationen bzgl. der Last und der Speisung des Mikrofons einzuhalten und einen
einwandfreien Betrieb zu gewährleisten.
Maximale Kabellänge
Das MSTC 64 kann an Kabeln mit einer Länge
von mehreren 100m betrieben werden. Die
maximale Länge hängt vor allem von der oft
nicht bekannten elektrischen Kapazität des
Kabels ab. Je kleiner die Kapazität pro Meter
ist, desto länger darf das Kabel sein. SCHOEPSKabel sind besonders kapazitätsarm (100 pF/m
zwischen den Leitern).
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Mögliche Probleme
Extrem lange Kabel haben vor allem auf die
Höhen einen Einfluss: Der Pegel sinkt auf Grund
der elektrischen Kapazität des Kabels geringfügig. Die Aussteuerbarkeit geht zurück, was
sich aber nur bei sehr hohen Schalldruckpegeln
bemerkbar macht. Außerdem können verstärkt
Störungen in das Kabel gelangen.
Hinweise zur Vermeidung von Störeinstreuungen
Das SCHOEPS MSTC 64 Ug ist unempfindlich
gegenüber magnetischen, elektrischen und
elektromagnetischen Feldern. Auf Grund ihres
großen Dynamikumfangs reichen die kleinsten
Signalamplituden bei Studiomikrofonen jedoch
bis in den Mikrovolt-Bereich (1 μV =
1/1.000.000 Volt!). Ferner sind nicht nur die
Eigenschaften des Mikrofons selbst von
Bedeutung, sondern auch die Schirmung des
Kabels und die Masseführung des angeschlossenen Eingangs. Daher kann nicht erwartet
werden, dass Mikrofone unter allen Umständen völlig frei von Störungen sind. Folgende
Regeln können jedoch helfen, Störungen zu
vermeiden oder deutlich zu reduzieren:
– Meiden Sie die Nähe sowohl des Mikrofons
als auch seines Anschlusskabels zu Störquellen wie Monitoren, digitalem Equipment
(Rechnern), Sendern (z.B. Handys), Transformatoren, Starkstromkabeln, Dimmern,
Schaltnetzteilen etc.
– Verwenden Sie hochwertige Kabel (hoher
Bedeckungsgrad der Schirmung) und halten
Sie diese so kurz wie möglich.
– Verlegen Sie Mikrofonkabel nie parallel zu
Netzkabeln und kreuzen Sie diese, wenn
das unumgänglich ist, stets senkrecht.
– Achten Sie darauf, dass der Kabelschirm
am Mikrofoneingang auf kürzestem Wege
mit dem Gehäuse verbunden ist – wenn
möglich galvanisch, sonst kapazitiv.
6
Mögliche Probleme
Windgeräusche und Windschutze
Störgeräuschen, die durch Luftströmungen
verursacht werden, sollte, auch wenn sie nicht
zur Übersteuerung führen, in jedem Fall entgegen gewirkt werden, da sie den Klang
beeinträchtigen. Diese Störgeräusche können
Wind oder Luftströmungen durch Heizungsoder Lüftungssysteme als Ursache haben. Ein
Wind- oder Poppschutz sollte verwendet werden. Dieser sollte mit Bedacht gewählt werden,
um die Eigenschaften des Mikrofons nicht
unnötig stark zu beeinträchtigen, denn Windschutze haben die Neigung, nicht nur den
Windgeräuschpegel herab zu setzen, sondern
auch die Richtwirkung und die Höhenwiedergabe. Windschutzkörbe führen vor allem zu
einer Welligkeit des Frequenzgangs. Windschutzkörbe finden Sie in unseren Hauptkatalog.
Schwingungen/ Vibrationen
Wenn Störungen in Form von mechanischen
Vibrationen über das Stativ oder die Angel das
Mikrofon erreichen, sollte eine elastische Aufhängung verwendet werden. Dabei sollte das
Kabel am Mikrofon in einer Schleife verlegt
und angebunden oder (an der SCHOEPS-Aufhängung A 20 (S)) angeklemmt werden, so
dass es nicht zu einem Nebenweg für Störungen wird. Im Gegensatz zu Windschutzen
haben elastische Aufhängungen keinen Einfluss auf die Mikrofon-Eigenschaften. In vielen
Situationen ist es ratsam, sie vorsichtshalber
einzusetzen.
Übersteuerungen
Wenn man es mit Übersteuerungen zu tun
hat, sollte man sich die gesamte Aufnahmekette
als eine Reihe von Schaltungsstufen vorstellen.
Dann geht es darum herauszufinden, welches
die erste übersteuerte Stufe ist, und das Signal
genau an deren Eingang zu dämpfen (im Pegel
zu reduzieren). Würde die Dämpfung an einer
davor liegenden Stufe vorgenommen, würde
unnötig Rauschen hinzukommen, während
gleiches bei einer späteren Stufe das Problem
nicht lösen würde.
In diesem Sinne besteht ein Kondensator-
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Deutsch
Pflege und Wartung
mikrofon aus zwei Schaltungsstufen – der
Kapsel und dem Verstärker. Eine Kapsel wird
praktisch kaum je übersteuert, außer durch
Explosionen oder wenn sie ungeschützt sehr
starkem Wind ausgesetzt wird. Der Schalldruckpegel, bei dem eine SCHOEPS-Mikrofonkapsel
übersteuert ist so extrem – ca. 150dB –, dass
er das menschliche Gehör augenblicklich
unwiederbringlich schädigen würde, wohingegen die Kapsel in der Regel nicht zerstört wird.
Auch das Anblasen mit dem Mund oder mit
Druckluft übersteht sie schadlos. Das korrekt
gespeiste SCHOEPS MSTC 64 kann – abhängig
vom Kapseltyp – normalerweise mehr als
130dB SPL verarbeiten. Solche Pegel treten bei
natürlichen Schallquellen kaum auf. Wind in
Verbindung mit Druckgradienten-Empfängern
(wie den Kapseln MK 4 des MSTC 64) kann
jedoch zu vergleichbaren Signalamplituden
führen. Auch sollte eine korrekte Speisung nicht
als Selbstverständlichkeit betrachtet werden.
Nicht ausreichende oder inkorrekte Mikrofonspeisungen stellen erfahrungsgemäß die Ursache
vieler mysteriöser ”Übersteuerungsprobleme” dar.
Wenn Wind und Speisungsprobleme als
Ursache ausgeschlossen werden können, treten Übersteuerungen häufiger im Mischpult
oder der Eingangsstufe des Vorverstärkers als
beim Mikrofon selbst auf. Das gilt besonders
für Consumer-Audiogeräte, aber auch heute
gibt es immer noch professionelles Equipment,
das primär für den Einsatz mit dynamischen
Mikrofonen oder Kondensatormikrofonen mit
geringer Empfindlichkeit konzipiert ist. Wenn
die Vorverstärkung eingestellt werden kann,
sollte sie so niedrig gewählt werden, dass keine
Übersteuerung des Eingangs erfolgt, aber nicht
so niedrig, dass Rauschen hinzugefügt wird,
wenngleich ein paar dB zusätzlichen Rauschens
dem Risiko einer harten Übersteuerung vorzuziehen sind. Leider kann man sich selbst bei
professionellen Geräten nicht immer darauf
verlassen, dass die Übersteuerungsanzeige auch
die Übersteuerung des Eingangs anzeigt, denn
oft ist die Schaltung hierfür nur mit einer der
nachfolgenden Stufe verbunden.
Wenn Übersteuerungen auftreten, obwohl
weder die Speisung, noch hohe Schalldruckpegel oder Wind die Ursache sind, und die
7
Vorverstärkung nicht eingestellt werden kann,
sollte ein symmetrisches Dämpfungsglied
(Widerstands-Netzwerk, SCHOEPS MDZ 10 oder
MDZ 20) vor den Eingang des Vorverstärkers
geschaltet werden. Wenn dies die Klangqualität verbessert, sollten Sie es dort belassen.
Mitunter sind tieffrequente Störungen wie
Wind und Körperschall nicht direkt als solche
wahrnehmbar. Dennoch kann Infraschall an
einer der Stufen der Signalkette zur Übersteuerung führen. Niederfrequente Störungen können beim MSTC 64 auch durch die Filter LC 60
oder LC 120 effektiv unterdrückt werden. Diese
werden in die Mikrofonleitung am Eingang
von Vorverstärkern mit Phantompeisung eingesetzt.
Übersteuerungen, für die es sonst keine
Erklärung gibt, sind oft ein Anzeichen für eine
fehlerhafte oder falsch gewählte Mikrofonspeisung. Die verschiedenen Speisungstypen und
ihre Erfordernisse werden am Beginn dieser
Bedienungsanleitung auf Seite 4 besprochen.
Die geeignetsten und hilfreichsten Werkzeuge zur Fehlersuche sind:
– ein bekanntermaßen einwandfreies Mikrofonkabel
– ein einfacher Windschutz wie der SCHOEPS
B 5 (oder – für Außenaufnahmen – ein Windschutz wie der W 5)
– ein symmetrisches Dämpfungsglied (”Pad”)
wie der SCHOEPS MDZ 10 oder MDZ 20
– ein gewöhnliches Multimeter oder der Phantomspeisungs-Tester PHS 48 von SCHOEPS.
Pflege und Wartung von SCHOEPS Kondensator-Mikrofonen
Sorgen Sie bitte stets dafür, dass das Mikrofon
nicht in staubiger Umgebung eingesetzt wird
und dass es nach Gebrauch in einem geschlossenen Behältnis (z.B. dem mitgelieferten Holzetui) aufbewahrt wird, denn das Eindringen
von Staub kann seine Funktion beeinträchtigen. In Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit
kann er zu Kondensation und damit zu Knackgeräuschen führen.
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Pflege und Wartung /Technische Daten
Was tun, wenn ...
das Mikrofon bei erhöhter Feuchtigkeit
knackt oder rauscht?
– Wenn Sie das Mikrofon z.B. an einem Wintertag von draußen in kaltem Zustand in einen warmen Raum bringen, kann es zur
Kondensation von Feuchtigkeit und damit
zu Knack- oder Prasselgeräuschen etc.
kommen.
Geben Sie dem Mikrofon in diesem Fall ca.
eine halbe bis eine Stunde Zeit zum Aufwärmen, dann wird es in der Regel wieder
einwandfrei arbeiten.
– Mitunter sind die Kapsel-Kontaktscheiben
des Mikrofons verunreinigt, was ebenfalls
zu Knackgeräuschen führen kann. Sie können sie selbst reinigen, indem Sie zunächst
mit ölfreier(!) Druckluft die Kontaktplatte
ausblasen. Hilft dies nicht, kann z.B. eine
neue Zahnbürste mit Isopropyl-Alkohol (Isopropanol) getränkt und die Kontaktscheibe
bei nach unten gehaltenem Mikrofonkörper
gereinigt werden. Schütteln Sie danach
überschüssige Flüssigkeit ab. Sie darf nicht
in das Innere des Verstärkers gelangen!
Sorgen Sie für eine ausreichende Trocknung.
Technische Daten
Daten des MSTC 64 Ug mit Kapselpaar MK 4g
(Niere), gemessen auf der Kapselachse:
Aufnahmewinkel+: ca. 95°
Übertragungsbereich: 40Hz – 20kHz
Empfindlichkeit: 13mV/Pa
Ersatzgeräuschpegel, A-bewertet*: 16dB
Ersatzgeräuschpegel, CCIR**: 26dB
Geräuschpegelabstand, A-bewertet*: 78dB
Grenzschalldruckpegel bei 0,5% THD:
bei 48V: 132dB-SPL
bei 12V: 128dB-SPL
Ausgangsspannung bei Grenzschalldruck: 1V
Impedanz: 35 Ohm
Kleinste empfohlene Lastimpedanz: 600 Ohm
Speisung: 12V oder 48V Phantom
Stromaufnahme pro Kanal:
4mA, unabhängig von der Speisespannung
Gewicht: 230g
+ der Bereich, innerhalb dessen sich – vom
Mikrofon aus gesehen – die Schallquellen
befinden sollten
* IEC 61672-1
** IEC 60268-1
Sollte das Knacken nach diesen Maßnahmen
nicht beseitigt sein, ist es wahrscheinlich, dass
der Wandler im Inneren der Kapsel(n) verstaubt
ist. Dann ist es erforderlich, die Kapsel(n) zur
Reinigung ins Werk einzuschicken. Von einer
Öffnung und Reinigung durch den Kunden
raten wir dringend ab, unter anderem würde
hierdurch jeder Garantieanspruch erlöschen.
Ist der Einsatz in schmutziger oder staubiger
Umgebung unvermeidlich, sollte ein Windschutz
verwendet werden, um die oben beschriebenen Probleme zu vermeiden.
8
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Pinbelegung des XLR-5-Ausgangssteckers:
Pin
Pin
Pin
Pin
Pin
1:
2:
3:
4:
5:
9
Schirm (GND)
+Phase linker Kanal
–Phase linker Kanal
+Phase rechter Kanal
–Phase rechter Kanal
4
5
3
2
1
Ansicht von unten
(Stiftseite)
DC/DCWandler
Impedanzwandler
Regler
Ausgangsstufe
Mikrofonverstärker
Vorverstärker,
Recorder oder
Mischpult
unsymmetrischen Gerätes, wie es manchmal notwendig ist, zu dem
gleichen Strom führen. Sicherheitshalber jedoch sollte der Kurzschluss
nicht länger anhalten als nötig.
2) Messen Sie die an den Signal führenden Adern (Pins 2(4) und 3(5))
anliegenden Spannungen während des Betriebs des Mikrofons (z.B. am
geöffneten Stecker). Diese beiden Spannungen müssen gleich sein.
Beim MSTC 64 Ug an P48 sollten es etwa 34V, mindestens aber 30V
sein; bei P12 sollten es 10,6V, mindestens aber 9,6V sein.
3) Bei P48 können Sie den SCHOEPS-Teststecker PHS 48 verwenden.
Leuchtet die LED nach dem Einstecken permanent, ist die Speisung in
Ordnung.
werden. Stellen Sie die Verstärkung (Gain) dieses gewählten Kanals auf
das Minimum ein um Lautsprecher etc. zu schützen. Wenn gleichzeitig
Mikrofone an andere Eingänge angeschlossen sind, sollte dies die
Ergebnisse nicht wesentlich beeinflussen.
1) Messen Sie die Leerlaufspannung zwischen Masse (Pin 1) und Pin 2(4)
oder Pin 3(5) der XLR-Eingangsbuchse. Unter Berücksichtigung der
erlaubten Toleranz sollte hier bei P48 eine Gleichspannung zwischen 44
und 52V anliegen; bei P12 sind es 11 bis 13V.
Messen Sie nun den Kurzschluss-Strom zwischen Masse (Pin 1) und Pin
2(4) oder Pin 3(5) des XLR-Eingangs. Unter Berücksichtigung der erlaub-
Schaltung nicht schaden, schließlich würde das Anschließen eines
Diese Messungen sollten an einem nicht verwendeten Eingang gemacht
liegen; bei P12 sind es 16 bis 19mA. Beachten Sie: Dies darf der
Us= +48V
∼
** Hier finden Sie drei Methoden zur Überprüfung der Phantomspeisung.
**
R*s= 6,8kΩ
R*s= 6,8kΩ
ten Toleranz sollte der Gleichstrom bei P48 zwischen 6,5 und 7,6 mA
Schirm
1
2/4
-Phase
3/5
Phantomspeisung
* Gepaart (d.h. mit nur 0,7% Paarungstoleranz), siehe Seite 4.
EMV-Filter
Mikrofonkabel
XLR-5
Stecker
Druckphase) führt zu einem positiven Signal an diesem Stift.
+Phase: Eine Auslenkung der Membrane zur Gegenelektrode (positive
akustischer
Wandler
Deutsch
Blockschaltbild
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Deutsch
Hinweise zur EMV/ Garantie
Garantie
CE-Konformitätserklärung
Wir übernehmen für unsere Produkte eine
Garantie von 24 Monaten. Ausgenommen
sind Batterien. Die Garantiezeit beginnt ab
dem Kaufdatum.
Das CE-Kennzeichen besagt, dass die so
gekennzeichneten Produkte allen relevanten
Normen der Europäischen Gemeinschaft entsprechen. Die in dieser Bedienungsanleitung
beschriebenen Produkte genügen diesen
Normen, wenn sie mit Kabeln von SCHOEPS
betrieben werden.
Zum Nachweis der Garantie heben Sie bitte
unbedingt den Kaufbeleg auf. Ohne ihn werden Reparaturen grundsätzlich kostenpflichtig
ausgeführt.
Die Garantieleistungen bestehen nach unserer
Wahl in der unentgeltlichen Beseitigung von
Material- oder Herstellungsfehlern durch
Reparatur, Tausch von Teilen oder des kompletten Gerätes.
Geltende Richtlinien:
EMV-Richtlinie: 89/336/EEC, ergänzt um
92/31/EEC und 93/68/EEC
Geltende Normen:
EN 55 103-1, -2 und jene, auf die darin Bezug
genommen wird.
Von der Garantie ausgenommen sind Mängel
durch unsachgemäßen Gebrauch (z.B. Bedienungsfehler, mechanische Beschädigungen),
Verschleiß oder höhere Gewalt. Der Garantieanspruch entfällt bei Eingriffen durch nicht
autorisierte Personen oder Werkstätten.
Im Garantiefall senden Sie das Produkt zusammen mit dem Kaufbeleg frei Haus an SCHOEPS,
wenn Sie in Deutschland Kunde sind, bzw. an
unsere Vertretung, wenn Sie außerhalb
Deutschlands Kunde sind.
In Ausnahmefällen können Sie es nach vorheriger Rücksprache mit SCHOEPS auch aus dem
Ausland direkt an uns senden. Da der Direktversand an Kunden im Ausland nur gegen
Vorauskasse erfolgt, ist das jedoch der langsamere Weg, insbesondere dann, wenn die
Garantiebedingungen nicht erfüllt sind und
deshalb eine Reparatur gegen Berechnung
durchgeführt werden muss.
Gewährleistungsansprüche aus dem Kaufvertrag gegen den Verkäufer werden durch diese
Garantie nicht berührt.
Die Garantie kann uneingeschränkt in allen
Ländern in Anspruch genommen werden.
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English
α
ω
12
b
a
2m
0,9 m
3m
1,4 m
4m
1,8 m
5m
2,3 m
6m
2,7 m
7m
3,2 m
10 m
4,6 m
15 m
6,9 m
20 m
9,2 m
α’= 60°
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Powering
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English
powering
2 (4)
(4)
XLR-3
connector
RS
I
US
I/2
3 (5)
(5)
RS
1
cable
input
P48: US= 48 V ± 4 V; RS= 6,8 kW*,
P12: US= 12V ± 1V;
RS= 680 W*,
Imax.= 10 mA
Imax.= 15 mA
2 (4)
(4)
US
RS
3 (5)
(5)
C
1
cable
14
R
*
R
*
C
*
RS
XLR-3
connector
* recommended values:
C: 100μF, 63V; R: 22kΩ, 1%
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Pin
Pin
Pin
Pin
Pin
1:
2:
3:
4:
5:
18
4
5
3
2
1
impedance
converter
control
output
stage
EMC filter
(RF filter)
screen
1
2/4
-phase
3/5
**
R*s= 6,8 kΩ
R*s= 6,8 kΩ
∼
Us= +48 V
XLR-5
connector
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