Fujitsu POSIX - Grundlagen

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Fujitsu POSIX - Grundlagen | Manualzz

POSIX installieren

POSIX-Informationsdatei

Information über installierte POSIX-Packages (pkginfo)

Das Kommando pkginfo zeigt Informationen über Software-Pakete an, die im POSIX installiert sind. Ein im POSIX installiertes Software-Paket wird beschrieben durch:

– Name des Software-Produkts

– Paket (Package) aus dem Software-Produkt (optional)

– Version des Software-Produkts

– Pfad, unter dem das Software-Paket installiert ist (Standard: /)

– BS2000-Bibliothek (SINLIB), aus der das Software-Paket installiert wurde

– Datum der (letzten) Installation

Dieses Kommando ist auch jedem nicht privilegierten POSIX-Benutzer zugänglich.

5.8 POSIX-Informationsdatei

In der POSIX-Informationsdatei SYSSSI.POSIX-BC.<version> wird mit Steuerparametern die Größe der Systemtabellen festgelegt. Dadurch werden die Ressourcen kontrolliert, die das System und die Benutzer beanspruchen können.

Jedem Steuerparameter ist ein Standard-, ein Minimal- und ein Maximalwert zugeordnet.

Die Standardwerte sind so gewählt, dass das POSIX-Subsystem in beliebiger Umgebung ablaufen kann, ohne das Gesamtsystem durch übermäßigen Ressourcenverbrauch zu belasten. Sie können diese Steuerparameter jedoch bei Bedarf an die Gegebenheiten Ihres Systems anpassen.

Die POSIX-Informationsdatei wird nur beim Hochfahren des POSIX-Subsystems ausgewertet, Änderungen werden daher erst nach dem nächsten Hochfahren wirksam. Einige

Steuerparameter können jedoch auch mit dem Kommando usp im laufenden Betrieb geändert werden, siehe POSIX-Handbuch „

Kommandos “ [ 1 ].

5.8.1

Inhalt der POSIX-Informationsdatei

Die nachfolgende Tabelle listet alle Parameter in alphabetischer Reihefolge auf. Halbfett dargestellte Parameter können mit dem Kommando usp dynamisch modifiziert werden. Die

Spalte Kategorie gibt an, zu welchem Bereich der Parameter gehört:

Allgemein Allgemeiner Systemparameter

Dateisystem Dateisystemparameter

IPC

POSIX

Steuerparameter für die Interprozesskommunikation

Spezieller Parameter für POSIX

U22795-J-Z125-6

139

POSIX-Informationsdatei

POSIX installieren

Bei der Auslieferung der Informationsdatei ist für den Steuerparameter ROOTFSNAME kein Wert eingetragen. Bei der POSIX-Erstinstallation wird der Name des root-Dateisystems vom POSIX-Installationsprogramm automatisch eingetragen.

Die Systemkennung SYSROOT ist als Eigentümer des root-Dateisystems obligatorisch und muss deshalb nicht angegeben werden.

Numerische Parameterwerte dürfen in den Einheiten Kilo (K, entspricht 1024) und Mega

(M, entspricht 1048576) angegeben werden.

Parameter

BINDANY

BUFHWM

DBLPOOL

Beschreibung Standard

BCAM / mode flag 0 high-water-mark of buffer cache memory pool in class 6 memory

2000

0

DBLSTATE

FDFLUSHR state of the loader fsflush time interval

FILESIZE max. size of file

FLCKREC max. # of active file records locks

FORCEDTERM

controlling termination

0

5

0

1

UNLIMITED 64

1000

0

100

0

Min.

0

200

0

HDPTNI

HDSTNI

HEAPSZ

KMAHWM

# of partition table entries

# of hard disk server tasks size of heap-segment kma daemonkmem high water mark

200

4

4M

2M

MAXTIMERC

MAXUP

max. wait time for rc term procs max. # of processes per user

660

50

MINPAGEFREE pageout daemon / min. # of free pages 0

MSGMAP # of entries in msg map 200

MSGMAX

MSGMNB max. message size max. # bytes on queue

2048

16384

MSGMNI

MSGSEG

MSGSSZ

MSGTQL

NAUTOUP

NBUF

NHBUF

NOFILES

# of message queue identifiers 150

# of msg segments (MUST BE < 32768) 2048 msg segment size

# of system message headers age of a delayed-write buffer

# of I/O buffers buffer cache size for metadata max. # of file descriptors

8

160

60

200

256

2048

50

1024

8

40

10

100

32

2048

16

1

2M

1M

120

15

0

10

512

4096

150

32768

8

160

120

2000

1024

4096

300

16

64M

2M

1200

500

0

200

2048

16384

Max.

1

2000

1024

Kategorie

POSIX

Dateisystem

POSIX

1

5

POSIX

Dateisystem

UNLIMITED Allgemein

2000

1

Allgemein

POSIX

Allgemein

Allgemein

Allgemein

Allgemein

POSIX

Allgemein

Allgemein

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

Dateisystem

Dateisystem

Dateisystem

Allgemein

140

U22795-J-Z125-6

POSIX installieren

POSIX-Informationsdatei

Parameter

NOPTY

NOSTTY

Beschreibung Standard

max. # of ptys max. # of sttys

64

64

NOTTY

NPBUF

NPROC

NRNODE max. # of ttys number of physical I/O buffers max. # of processes max. # of incore remote nodes (nfs)

PGOVERFLOW overflow buffers for pageout

PORTMON port monitoring (nfs)

64

20

200

600

32

1

ROOTFSNAME name of root-file system

SEGMAPSZ # of buffer cache entries

SEMAEM

SEMMAP

SEMMNI adjust on exit max value

# of entries in semaphore map

# of semaphore identifiers

---

256

16384

150

150

SEMMNS

SEMMNU

SEMMSL

SEMOPM

SEMUME

SEMVMX

SHMMAX

SHMMIN

SHMMNI

SHMSEG

UFSNINODE

# of semaphores in system

# of undo structures in system max. # of semaphores per id max. # of operations per semop call

200

200

25

20 max. # of undo entries per process semaphore maximum value

20

32767 max. size of a shared memory segment 16M min. size of a shared memory segment 1

# of shared memory headers max. # of segments per process

# of inodes

100

16

1000

Min.

4

4

4

20

50

400

32

0

---

256

---

22500

16384 16384

10

10

150

150

Max.

1024

1024

1024

40

2000

600

32

1

60

30

25

10

200

200

25

20

10 20

32767 32767

131072 16M

1 1

100

6

600

100

16

1000

Kategorie

POSIX

POSIX

POSIX

Allgemein

Allgemein

Dateisystem

Allgemein

POSIX

---

Dateisystem

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

IPC

Dateisystem

5.8.2

Beschreibung der Steuerparameter

In vielen Fällen sind die Standardwerte der Steuerparameter ausreichend. Manchmal kann es aber sinnvoll sein, dass der BS2000-Systemverwalter Steuerparameter an die spezielle

POSIX-Anwendung und an den Ressourcenvorrat des Gesamtsystems anpasst. Im folgenden Teil sind die Steuerparameter aufgeführt, für die eine Änderung sinnvoll sein kann.

Zusätzlich ist bei jedem Steuerparameter die Bedeutung angegeben.

U22795-J-Z125-6

141

POSIX-Informationsdatei

POSIX installieren

Allgemeine Systemparameter

FILESIZE Maximale Größe einer Datei beim Anlegen und Schreiben. Der voreingestellte Maximalwert liegt bei 1024 Gbyte. Aus Kompatibilitätsgründen kann statt UNLIMITED auch UNLIMITED64 angegeben werden.

FLCKREC Anzahl der vom System verwendeten Sperrstrukturen für Datensätze

(recordlocks).

HDPTNI

HDSTNI

Maximale Anzahl gemounteter lokaler Dateisysteme.

Anzahl der Servertasks zur Durchführung asynchroner I/Os.

HEAPSZ Maximal möglicher Wert bei brk()-Systemcall.

KMAHWM Überschreitet die dynamische Cl-4-Speicherbelegung in POSIX den angegebenen Wert, so wird der Kernel-Memory-Dämon zur Reorganisation und

Freigabe des Speichers aktiviert.

MAXUP Maximale Anzahl der Prozesse, die ein nichtprivilegierter Benutzer gleichzeitig starten kann (nicht pro Terminal, sondern insgesamt).

MINPAGEFREE

Bedeutungslos, da nicht einstellbar. Implizit ist MINPAGEFREE auf 128 K gesetzt, d.h. wenn weniger als 128 K im Buffercache frei sind, wird pageout aktiviert.

NOFILES

NPBUF

Maximale Anzahl offener Dateien im System.

Maximale Anzahl der I/O-Puffer für physikalische I/Os. Dieser Wert sollte mindestens 4 * HDSTNI sein.

Maximale Anzahl der Benutzerprozesse, die im System erlaubt sind.

NPROC

PGOVERFLOW

Anzahl fest reservierter I/O-Puffer für pageout auch bei Speicherengpass.

Dateisystemparameter

BUFHWM Größe des Speichers (in Kilobytes), der durch die Ein-/Ausgabepuffer belegt werden kann.

FDFLUSHR Zeitintervall (in Sekunden) zwischen zwei Aktivierungen eines Prozesses.

fsflush

schreibt Daten aus dem Cache-Puffer auf die Festplatte und stellt damit die Konsistenz der Daten auf der Festplatte sicher. Ein kleiner Wert für

FDFLUSHR bringt größere Sicherheit gegen Datenverlust bei einem

Systemausfall, geht aber zu Lasten der Systemleistung.

142

U22795-J-Z125-6

POSIX installieren

POSIX-Informationsdatei

NAUTOUP Angabe (in Sekunden), wie lange ein Puffer im Speicher „altern“ muss, bevor er durch fsflush zurückgeschrieben wird. Dieser Wert betrifft nur den Inhalt des Cache-Puffers.

NBUF

NHBUF

Anzahl von Ein-/Ausgabepuffern des Cache-Puffers, die vom Systemkern zugewiesen werden, wenn keine mehr frei sind.

Anzahl von Hash-Ankern für den schnellen Zugriff auf Puffer des Cache-

Puffers über Geräte- und Blocknummern.

NRNODE Maximale Anzahl von NFS-rnode-Strukturen. Dies sind spezielle Deskriptoren für offene Dateien aus NFS-Dateisystemen, d.h. diese Dateien liegen auf fernen Rechnern.

SEGMAPSZ Maximale Größe des Cache-Puffers im Klasse-4-Speicher (in Einheiten von

8KB). Dieser Parameter hat nur u.U. eine Auswirkung auf den Ein-/Ausgabedurchsatz. In der Regel, d.h. auf Hardware mit Dataspace-Unterstützung, wird der Cache-Puffer des POSIX-Kernel in Dataspaces und nicht im

Klasse-4-Speicher gehalten und dieser Parameter ist wirkungslos.

UFSNINODE Maximale Anzahl von UFS-Indexeinträgen im Systemkern.

Steuerparameter für die Interprozess-Kommunikation

Nachrichten-Warteschlangen und Semaphore werden über sogenannte Resourcemaps verwaltet. Resourcemaps führen darüber Buch, wieviel Speicherplatz von Meldungen und

Semaphoren verbraucht wurde. Die Anzahl der belegten Einträge einer Resourcemap zu einem bestimmten Zeitpunkt ist ein Maß für die aktuelle Stückelung des für Meldungen verfügbaren Speicherbereichs oder der verfügbaren Semaphore.

Wenn Steuerparameter wie MSGSEG oder SEMMNS erhöht werden, sollte die Größe der entsprechenden Resourcemap ebenfalls erhöht werden.

MSGMAP

MSGMAX

MSGMNB

Anzahl der Einträge in der Resourcemap für Nachrichten-Warteschlangen.

Maximale Größe einer Meldung (in Bytes).

MSGMNI

MSGSEG

Maximale Gesamtgröße aller Meldungen einer Nachrichten-Warteschlange

(in Bytes).

Maximale Anzahl von Nachrichten-Warteschlangen systemweit.

Anzahl von Meldungs-Segmenten im System. Wenn der Wert von

MSGSSZ mit dem Wert von MSGSEG multipliziert wird, erhält man den gesamten Speicherplatz, der für Meldungsdaten zur Verfügung steht.

MSGSSZ

MSGTQL

Minimale Zuweisungsgröße für Meldungsspeicher (Segmentgröße in

Bytes).

Anzahl der Nachrichtenköpfe im System. Sie entspricht der Anzahl der ausstehenden Meldungen.

U22795-J-Z125-6

143

POSIX-Informationsdatei

POSIX installieren

SEMAEM

SEMMAP

SEMMNI

SEMMSL

Maximaler Undo-Wert für eine Semaphore.

Anzahl der Einträge in der Resourcemap für Semaphor-Sätze.

Maximale Anzahl von Semaphor-Sätzen.

Maximale Anzahl von Semaphoren pro Satz.

SEMMNS Maximale Anzahl von Semaphoren im System.

SEMMNU Maximale Anzahl von Prozessen mit noch ausstehenden Undo-Operationen. Prozesse können festlegen, ob ihre Semaphor-Aktionen bei Prozessende automatisch rückgängig gemacht werden.

SEMOPM Maximale Anzahl von Semaphor-Operationen, die pro semop(2)-Systemaufruf ausgeführt werden können.

SEMUME

SEMVMX

SHMMAX

SHMMIN

SHMMNI

SHMSEG

Maximale Anzahl von Undo-Operationen pro Prozess.

Maximaler Wert für eine Semaphore.

Maximale Größe eines gemeinsam nutzbaren Speicherbereichs (in Bytes).

Minimale Größe eines gemeinsam nutzbaren Speicherbereichs (in Bytes).

Maximale Anzahl von gemeinsam nutzbaren Speicherbereichen.

Maximale Anzahl von gemeinsam nutzbaren Speicherbereichen, die ein

Prozess gleichzeitig verwendet.

Spezielle Parameter für POSIX

BINDANY Der Parameter BINDANY entschärft ein mögliches Sicherheitsproblem im

Netz; er spielt nur beim Einsatz von SOCKETS eine Rolle.

SOCKETS arbeitet auf Basis von BCAM. Deshalb ist es nicht möglich, dass ein bind()-Aufruf, in dem eine bestimmte Schnittstelle angegeben wird, nur eine Verbindung zu dieser Schnittstelle schafft.

Der Parameter BINDANY bewirkt in sicheren Systemen (Parameterwert 0), dass jeder bind()-Aufruf mit errno EADDRNOTAVAIL zurückgewiesen wird.

In Netzumgebungen, in denen dieser Sicherheitsaspekt keine Rolle spielt, kann der Parameter auf 1 gesetzt werden. Ein bind()-Aufruf auf eine bestimmte Schnittstelle wird dann an BCAM weitergereicht und damit implizit auf alle Schnittstellen durchgeführt.

DBLPOOL Um die Ladevorgänge für die POSIX-Shellkommandos und andere POSIX-

Programme mit Hilfe des POSIX-Laders zu beschleunigen, kann hier ein

Wert größer als Null eingegeben werden (in Megabyte). Siehe auch

Abschnitt „POSIX-Lader“ auf Seite 152 .

144

U22795-J-Z125-6

POSIX installieren

POSIX-Informationsdatei

DBLSTATE Gibt an, ob der POSIX-Lader beim Hochfahren des POSIX-Subsystems automatisch aktiviert ist:

0=nein (Default); 1=ja.

FORCEDTERM

Forciertes Beenden des POSIX-Subsystems. Mit diesem Parameter kann gesteuert werden, ob bei vorhandenen Connections ein zweites

STOP-SUBSYSTEM-Kommando mit dem Zusatz

SUB-PARAMETER='FORCED-BY-SUBSYSTEM' abgesetzt werden muss, oder ob das Subsystem ohne zweites STOP-SUBSYSTEM-Kommando sofort beendet wird.

FORCEDTERM=0 (bisheriges Verhalten)

FORCEDTERM=1 (forciertes Beenden)

MAXTIMERC Maximale Wartezeit für den Ablauf der rc-Beendigungsprozeduren bei der

POSIX-Terminierung.

NOPTY

NOSTTY

NOTTY

Maximale Anzahl physikalischer Terminals

(Gerät dev/pts). Dies entspricht der Zahl der zulässigen rlogin- und telnet-Zugänge.

Maximale Anzahl von

Systemdatei-Terminals (Gerät dev/sf), die POSIX unterstützt.

Dies entspricht der Zahl der zulässigen POSIX-Zugänge über

BS2000-Prozeduren und -Programme.

Maximale Anzahl von

Blockterminals (Gerät dev/term), die POSIX unterstützt

. Dies entspricht der Zahl der POSIX-Zugänge über BS2000-Dialogtasks (Kommando START-POSIX-SHELL).

PORTMON Ein- oder Ausschalten der Portüberwachung für NFS (0=ausgeschaltet,

1=eingeschaltet).

U22795-J-Z125-6

145

POSIX-Informationsdatei

POSIX installieren

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U22795-J-Z125-6

6 POSIX-Subsystem und POSIX-Lader

Dieses Kapitel wendet sich an die Systemverwalter von BS2000 und POSIX. Es informiert

Sie über die Steuerung des POSIX-Subsystems (Starten, Beenden, Überwachen) den POSIX-Lader (Übersicht, Initialisierung, Linkvorgang, Ladevorgang,

Administration)

U22795-J-Z125-6

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